Strömungen der Zeit von Bereth (Seelenbande) ================================================================================ Kapitel 3: Zuhause ------------------ Hallo, diesmal hab ich ein bisschen länger gebraucht für das Kapitel da es mir einige Schwierigkeiten bereitet hat. Ich hoffe das merkt man nicht! Liebe Grüße, Bereth ** Dritte Kapitel – Zuhause Wenige Minuten später stand sie vor dem Wasserbecken mit dem Wasserfall und besah sich die Gegend. „Es hat geklappt..“, murmelte sie. „Es hat geklappt.“ Ein strahlendes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und keine Sekunde später stürzte sie auf den kleinen Pfad der sie nach Hause bringen würde. Diesmal brachten sie keine Wurzeln oder Schlingpflanzen zum stolpern. Ihr Weg war frei und schon nach kurzer Zeit sah sie dass der Wald lichter wurde. Zwischen den Zweigen der Bäume konnte sie eine weiße Mauer erkennen. Die Mauer die zur Vorderseite ihres Hauses führte. „Endlich bin ich Daheim..“ Das Glücksgefühl das sich ihrer bemächtigte war so stark das ihre Augen sich mit Tränen füllten. Schnellen Schrittes bewegte sich Ayumi auf die Haustüre zu die genau in diesem Moment geöffnet wurde. Ihre Mutter stand in der Tür, ihre Augen hatten sich geweitet und füllten sich dann mit Tränen. „Ayumi?“, schluchzte sie. „Mama.“ Ayumi überwand die letzten Meter die sie und ihre Mutter von einander trennten und warf sich in ihre Arme. „Oh Mama.. ich hab dich so vermisst.“, krächzte sie. Die Arme ihrer Mutter schlangen sich um sie und drückten sie so fest an sich dass man meinen könnte sie wolle sie in sich hinein ziehen. So standen sie einige Minuten eng umschlungen vor dem Haus, bis ihre Mutter sie langsam los ließ und einige Meter von sich weg hielt. „Wo warst du nur Kind?“, flüsterte sie. Ayumi setzte ein gequältes Lächeln auf. „Das ist eine komplizierte Geschichte Mama.“ Die blondhaarige saß in ihrem Zimmer an ihrem Schreibtisch und sah aus dem Fenster. Mittlerweile waren zwei Tage seit ihrer Rückkehr vergangen. Zu ihrer grenzenlosen Überraschung hatte ihre Mutter ihre Geschichte geglaubt. Den Wald hatte sie seitdem nicht mehr betreten und eigentlich könnte sie nun alles vergessen was sie erlebt hatte und in Frieden weiter leben. Doch das konnte sie nicht. Diese Leere, das fehlen eines Teils von ihr das sie seit dem Abend vor der Hütte fühlte wurde von Stunde zu Stunde schlimmer. Am Anfang war es ihr noch möglich gewesen dieses Gefühl zu verdrängen, doch nun nach zwei Tagen war sie dazu nicht mehr in Lage. In ihrem Inneren summte es unaufhörlich und je mehr Zeit verging desto lauter schien es zu werden. Ayumi konnte sich nicht erklären weshalb. >Naja eigentlich schon… aber ob ich das auch glaube ist die andere Frage.< Tatsächlich hatte die alte Akemi ihr erzählt weshalb sie sich so merkwürdig fühlte. >“Du kannst nicht davon laufen.“< Diese Worte verfolgten sie selbst im Schlaf, aber die blondhaarige war nicht gewillt nachzugeben. Wenn sie geahnt hätte in was sich dieses Gefühl schon bald wandeln würde, wäre sie so schnell es ihr möglich war in die Vergangenheit zurückgekehrt. Als es an der Tür klingelte stand Ayumi von ihrem Schreibtisch auf und begab sich nach unten. Ihre Mutter war einkaufen. „Hallo.“ Verwundert blickte sie in die braunen Augen ihrer besten Freundin. “Saori?” Diese setzte einen leicht beleidigten Gesichtsausdruck auf und hob den Zeigefinger. „Sag bloß du hast vergessen welchen Tag wir heute haben?“ Als Ayumi sie weiterhin nur verwundert ansah, seufzte sie einmal schwer und drückte sich an der blondhaarigen vorbei. Diese schloss die Tür und folgte ihrer Freundin ins Wohnzimmer. Saori legte die Tasche die sie die ganze Zeit über in der Hand gehabt hatte vor den Fernseher. „Wir wollten heute einen Dvd Abend machen.“ In einem Anime hätte man nun wohl eine Glühbirne über Ayumis Kopf aufleuchten sehen. „Ach, stimmt ja. Tut mir leid, das hab ich tatsächlich vergessen.“ Während ihre Freundin nun damit begann die Dvds auszupacken und den Fernseher startklar zu machen begab sie sich in die Küche um das Knabber Zeug zu holen. Glücklicherweise hatten sie so etwas immer reichlich im Haus, ansonsten würden sie nun blöd dar stehen. Was war schließlich ein Dvd Abend unter Freundinnen ohne das passende Knabberzeug? >Es ist aber kein Wunder das ich die Verabredung vergessen habe. Wenn sie wüsste was die letzten Tage alles passiert ist..< „Übrigens war es nicht nett zu Verwandten zu fahren ohne vorher Bescheid zu sagen.“, unterbrach Saori ihre Gedanken. >Bitte was? Verwandte? Wovon redet sie?< „Ich hab erst von deiner Mutter erfahren das du für ein paar Tage verreist bist.“ Ayumi erstarrte und die Chipstüte die sie gerade in der Hand gehalten hatte fiel wieder zurück auf den Tresen. Es war ihr ein Rätsel wovon Saori dort sprach. Ihre Mutter wusste doch gar nicht wo sie sich aufgehalten hatte. >Moment.. ich war Vier Tage verschwunden…wieso hat sie nicht die Polizei eingeschaltet sondern Saori gesagt ich sei verreist?< Das passte alles nicht zusammen. Durch die ganzen Ereignisse war ihr dieses kleine aber wichtige Detail vollkommen entgangen. Als Saori mit einem „Wo bleibst du denn?“ in die Küche gestolpert kam schob Ayumi diese Gedanken beiseite. Doch sie würde sie nicht vergessen und ihre Mutter später zur Rede stellen. Mit Chips und Flips bewaffnet begaben die beiden Frauen sich ins Wohnzimmer. Der Fernseher und der Dvd Player liefen bereits. „Was hast du rein?“, fragte Ayumi während sie es sich auf der Couch gemütlich machte. „Herr der Ringe – Die Gefährten“ Das fehlte ihr gerade noch. Ein Mittelalter Film. Die blondhaarige unterdrückte ein Stöhnen indem sie sich ein paar Flips in den Mund schob. Noch vor 6 Tagen war dies noch einer ihrer Lieblingsfilme gewesen, doch nach ihrer Reise in die Vergangenheit und den Youkais hätte sie einen Film wie Matrix vorgezogen. Sagen tat sie jedoch nichts. Auch konnte sie nicht verhindern das ihre Gedanken bei manchen Stellen des Filmes vergleiche zogen. Die Gegend in der die Filme gedreht worden waren mögen einem schön und unberührt vorkommen wenn man nur Wälder wie diesen vor ihrer Haustür kannte, doch mittlerweile wusste sie es besser. Die Bäume waren genauso krank, die Landschaft hatte nichts mit der von früher gemein. Natürlich durfte man nicht vergessen das die Filme nicht in Japan spielten, jedoch änderte das nichts daran dass das Gras blasser war, die Bäume weit auseinander standen und der Waldboden fast gänzlich kahl war. Saori war so von Mittelerde gefangen das sie gar nicht mitbekam das ihre Freundin auf den Bildschirm sah ohne ihn wirklich wahr zu nehmen. Vor ihrem Inneren Auge sah sie die Reisfelder des Dorfes, die saftigen Wiesen die sich dahinter Kilometer weit erstreckt hatten, den Wald mit seinen dunklen aber kräftigen Farben. Sie schmeckte das klare Wasser und roch die frische Luft. Und plötzlich überkam sie das Gefühl fehl am Platz zu sein. Die letzten Tage hatte sie so vehement jeden Gedanke an die Vergangenheit verdrängt dass ihr das Ausmaß der Verpestung um sie herum gar nicht aufgefallen war. So kam es das sie fast den ganzen Film lang in Gedanken versunken war. Erst als Saori neben ihr los fluchte schreckte sie auf. Ein schneller Blick zum Fernseher sagte ihr das Gandalf gerade im Begriff war in die Tiefe zu fallen. Ayumi konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Obwohl die beiden die Herr der Ringe Filme schon zig tausendmal gesehen hatten regte sich ihre Freundin an dieser Stelle dennoch immer wieder auf. Saori sagte immer sie wünschte sie hätte Gandalf als Großvater. Alles in Allem genoss Ayumi den Rest des Tages. Sie hatte alle Gedanken an die Vergangenheit zu Seite geschoben und den Tag mit ihrer besten Freundin voll ausgenutzt. Irgendwann während des ersten Filmes war schließlich auch ihre Mutter nach Hause gekommen und nachdem sie nun Saori verabschiedet hatte würde sie sich endlich der einen Frage widmen die sie seit Stunden quälte. „Mama?“ Ihre Mutter drehte den Kopf kurz in ihre Richtung, wusch dann jedoch weiter das Geschirr ab. „Ja?“ Ayumi wartete bis sie fertig war und trat dann einen Schritt näher. „Saori sagte vorhin etwas das ich nicht verstehe… Sie sagte du hättest ihr gesagt ich würde Verwandte besuchen.. Komisch, wenn man bedenkt das du nicht wusstest wo ich war.. Vier Tage lang..“ Sie vernahm ein seufzen ihrer Mutter während dessen Schultern gleichzeitig nach unten sackten. „Ich wusste es würde so weit kommen…“ „Was meinst du damit?“ Allmählich verstand sie gar nichts mehr. „Setz dich hin.. dann erzähle ich dir alles Ayumi.“ Nachdem sie getan hatte was ihre Mutter verlangte lehnte sie sich zurück und sah sie erwartungsvoll an. „Ich habe Saori gesagt du seihst verreist weil sie die Polizei gerufen hätte wenn sie gewusst hätte dass du verschwunden bist.“ Ayumi konnte diese Reaktion nicht verstehen. Welche liebende Mutter wollte verhindern dass die Polizei von dem Verschwinden ihrer Tochter erfuhr? Und dass ihre Mutter sie liebte, daran zweifelte sie keinen Augenblick. „Das verstehe ich nicht, tut mir leid.“, sagte sie. „Lass mich ausreden. Kurz nach deiner Geburt kam mich eine alte Frau im Krankenhaus besuchen. Ich kannte sie nicht, doch sie schien mich zu kennen und sie hatte mir etwas Wichtiges zu sagen. ‚Das Schicksal deiner Tochter liegt nicht in dieser Zeit. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist musst du sie gehen lassen. Keine Angst, du wirst sie nicht verlieren, aber es ist jemand anderem bestimmt über sie zu wachen und sie zu beschützen.‘ Das waren ihre Worte und bevor ich etwas darauf erwidern konnte war sie auch schon wieder zur Tür hinaus. Ich wäre ihr nachgelaufen wenn in diesem Moment nicht dein Vater herein gekommen wäre.“ Ayumi runzelte nachdenklich die Stirn. Diese Worte klangen verdächtig nach denen die sie erst vor wenigen Tagen gehört hatte. „Natürlich konnte ich anhand dessen nicht wissen wo du die letzten Tage warst, aber das ist noch nicht alles. Vor gut einem halben Jahr stand diese Frau wieder vor meiner Tür und sie sagte mir das die Zeit bald gekommen wäre. Deswegen habe ich die Polizei nicht gerufen und deine Freundin belogen… weil ich wusste das du, wo immer du auch bist, zurückkehren wirst.“ Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Ihre Mutter sah sie mit Tränen in den Augen an und flehte sie stumm um Verzeihung an. Ayumi jedoch senkte den Blick und verließ den Raum ohne etwas zu sagen. Ihre Schritte führten sie hinauf in ihr Zimmer wo sie schließlich den Rest des Tages verweilte. In dieser Nacht schlief sie so unruhig wie schon lange nicht mehr. Sie sah den Schlangenyoukai vor sich und wie er von Pfeilen durchbohrt wurde während sie selbst am Boden lag und sich nichtmehr rühren konnte. Dann wechselte das Bild wieder und plötzlich fand sie sich vor der Hütte stehend wieder, ihren Blick zum Waldrand gerichtet. Der große weiße Hund sah ihr entgegen, seine roten Augen bohrten sich in die ihren und gleichzeitig hörte sie Akemis Worte ‚…er ist deine Bestimmung Kind. Er, der Daiyoukai der westlichen Länder.‘ Danach wachte sie schweißgebadet und mit schwer atmend auf. Sie legte sich eine Hand auf die Stirn und schloss die Augen. >Mein ganzes Leben gerät aus den Fugen…< Verzweiflung und Wut machte sich in der blondhaarigen breit. >Bestimmung, Schicksal… was bilden die sich eigentlich alle ein? Selbst meine eigene Mutter scheint in alles verstrickt zu sein.< Doch so wütend sie über all diese Sachen auch war, so konnte sie doch nicht leugnen das in der Nacht vor der Hütte etwas mit ihr passiert war. Etwas das ihre Gedanken immer wieder auf die Vergangenheit und die Begegnung mit dem weißen Hund lenkte. Einmal hatte sie sich dabei erwischt wie sie ganz unbewusst das Haus verlassen und auf den Wald zugelaufen war. In dieser Nacht fand sie erst kurz vor Morgengrauen wieder Schlaf. Am nächsten Morgen wurde ihr klar das sie mit ihrer Mutter sprechen musste. Ayumi hatte fast den gesamten Abend und die Nacht über alles nachgedacht, auch über ihre Worte. Nun war sie bereit mit ihr darüber zu sprechen. Ihre Mutter drehte sich zu ihr herum als sie durch die Tür trat. Ihre Augen zeugten von einer Schlaflosen Nacht und tiefer Traurigkeit. Dieser Anblick schmerzte die Jüngere, doch gestern war sie nicht in der Lage dazu gewesen über diese Sache zu reden. „Ich bin mir sicher du hattest einen guten Grund mir nichts von diesen Dingen zu erzählen.“, sagte sie. „Ayumi, es tut mir so leid ich-„ „Nein, ist schon in Ordnung. Mir tut es leid dass ich gestern einfach gegangen bin. Aber mir wird das allmählich alles zu viel.“ Aiko Kagurashi umarmte ihre Tochter und strich ihr sanft durch das Haar. „Du bist wieder zu Hause. Es ist alles ok.“ Ayumi ließ sich in die Umarmung ihrer Mutter sinken, erwiderte auf diese Worte jedoch nichts mehr. >Nichts ist in Ordnung. Es ist noch lange nicht vorbei …< Doch das konnte sie ihrer Mutter nicht erzählen. Seit der Nacht war das Gefühl in ihrem Inneren um ein vielfaches schlimmer geworden. Sie hatte teilweise das Gefühl auseinander gerissen zu werden. Langsam wandelte sich dieses Gefühl sogar in körperliche Schmerzen um und Ayumi wusste, lange hielt sie das nicht mehr aus. Und dieser Zeitpunkt kam schneller als die blondhaarige geahnt hatte. Sie stand in der Küche und war gerade dabei sich ein Glas Wasser einzuschenken als die unterschwelligen Schmerzen sich plötzlich in Krämpfe wandelten. Kurzzeitig sah sie rote Augen vor ihrem Inneren Auge, doch diesmal war etwas anderes. Die Augen des Hundes schienen sie nichtmehr einfach anzusehen, nein, sie schienen regelrecht nach ihr zu rufen. Und Ayumi war nicht mehr in der Lage diesen Ruf zu ignorieren. Innerhalb einer Sekunde hatte sie sich entschieden. Ihre Mutter war eine Freundin besuchen gegangen und so schnappte sich die Jüngere einen Block und einen Stift und versuchte in wenigen Worten zu erklären was los war. Danach schleppte sie sich hinauf in ihr Zimmer und suchte sich andere Klamotten heraus. Diesmal nahm sie auch eine Regenjacke und einen Schirm mit, in der Hoffnung vom Wasserfall nicht wieder gänzlich durchnässt zu werden. Sie zog unter ihrem Bett das Schwert heraus das sie von Touyi bekommen hatte und befestigte es an ihrem Gürtel. Zwar hatte sie protestiert als er es ihr gegeben hatte, aber ohne wollte sie diese Reise nicht antreten. >Und was ist wenn ich nicht mehr zurück kann?<, schoss es ihr durch den Kopf. >Sitze ich dann hier fest, mit diesen Schmerzen..?< Entschlossen schüttelte sie die Zweifel die sich ihrer bemächtigt hatten zur Seite. Es würde schon alles gut gehen. Zuletzt packte sie einen noch einen kleinen Rucksack den sie mit nehmen würde. Verbandszeug und etwas zu essen. Man wusste schließlich nie was passierte. Ayumi wusste nicht wie lange sie diesmal weg sein würde und so drehte sie sich kurz vor dem Waldrand noch einmal um und ließ ihren Blick über ihr zu Hause schweifen. Sie würde hier her zurück kommen, egal was passierte, das schwor sie sich. Der Weg durch den Wald war schnell zurück gelegt, auch wenn sie durch die Schmerzen bedingt nicht so schnell laufen konnte wie sie wollte. Vor dem Wasserfall öffnete sie schließlich den Regenschirm und nachdem sie noch einmal tief durchgeatmete hatte schritt sie hindurch. Es war etwas umständlich mit dem Schirm die kleine Höhe zu erklimmen, dennoch schaffte sie es ohne gänzlich nass zu werden. Im Inneren empfing sie dass mittlerweile altbekannte Leuchten. >Es klappt!< Als sie auf der anderen Seite schließlich aus dem Wasserbecken kletterte verschwanden die Schmerzen plötzlich fast gänzlich. >Nanu?< Etwas verwirrt blickte sie an sich herunter, aber natürlich konnte sie nichts ungewöhnliches entdecken. >Und wenn ich jetzt einfach wieder zurück gehe?<, fragte sie sich. ‚Du kannst nicht davon laufen..‘ Genervt seufzte Ayumi auf. >Jaja, ich habs kapiert.< Der Weg zurück kam nicht in Frage also blieb ihr nichts anderes übrig als wieder zum Dorf zu gehen. „Dann auf ein Neues…“ Die blondhaarige bewegte sich vorsichtig und leise durch den Wald. Solch eine Begegnung wie das letzte Mal konnte sie gerade gar nicht gebrauchen. Letztendlich schaffte sie es unbemerkt durch den Wald zu kommen. Naja, das glaubte sie zumindest. Die Schattenhafte Gestalt die sie seit dem herausklettern aus dem Wasser beobachtete war ihr nicht aufgefallen. Tatsächlich bemerkte sie diesmal nicht einmal dass sie beobachtet wurde. Der Beweis dafür dass das Wesen wusste wie man sich versteckte. Auch jetzt folgte es ihr noch bis zum Waldrand und wartete ab bis sie das Dorf erreicht hatte. Erst dann wandte es sich ab und sprang von dem Baum auf dem es gerade gesessen hatte. >Das muss ich meinem Herrn sagen und zwar sofort.< Eine Sekunde später preschte die Gestalt lautlos durch den Wald auf ein Ziel zu das mehrere Kilometer entfernt lag. Als Ayumi das Dorf schließlich erreichte war es fast Abend. Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in orange, rote Farben. Die Menschen waren verwundert über ihr auftauchen und es dauerte nicht lange da erschienen Aoi und Touyi auf der Bildfläche. Ein Lächeln machte sich auf dem Gesicht der blondhaarigen breit. Obwohl sie nicht lange Zeit hier gewesen war, waren die beiden ihr dennoch ans Herz gewachsen. „Ayumi?“. Fragte Touyi vollkommen perplex. „Ja ich bins.“, nickte sie. Aoi trat nach vorne und schüttelte ungläubig den Kopf. „Kind was machst du hier? Wir dachten du wärst nach Hause gegangen?“ Die jüngere kratze sich verlegen an der Wange wie sie es so oft tat. „Naja, das war ich auch…aber das was die alte Akemi mir sagte ließ mich nicht mehr los.“, erklärte sie. Natürlich war dies nur die halbe Wahrheit, aber man musste ihnen ja nicht alles auf die Nase binden. Bei der Erwähnung von Akemis Namen wurden die Mienen um sie herum bedrückt. Nun war sie es die verwundert von einem zum anderen sah. „Hab ich was verpasst?“, fragte sie verwundert. Aoi trat mit einem Seufzen nach vorne und legte ihr den Arm um die Schulter. „Liebes… Akemi starb einen Tag nachdem du uns verließt.“ Wenig später stand Ayumi geschockt vor dem Grab der alten Dame, etwas außerhalb des Dorfes. Aoi hatte sie hier her gebracht und hatte sie dann allein gelassen. Die blondhaarige sank vor dem Grab auf die Knie. Sie konnte noch immer nicht ganz verstehen wie das passieren konnte. Sicher, sie war sich darüber im Klaren das eine Krankheit für alte Leute ganz schnell mit dem Tod enden konnte… aber damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet. Die einzige Person die wirklich wusste was hier vorging war kurz nach ihrem Weggang verstorben. Sie war wirklich vom Pech verfolgt. >Wenigstens ist sie nun an einem besseren Ort.<, seufzte sie. >Und ich stehe wieder am Anfang.< Nun da Akemi Tod war blieb Ayumi nichts anderes übrig als abzuwarten was weiter passierte. Leider hatte ihr die alte nichts weiter über den geheimnisvollen weißen Hund erzählt, nur das er der Daiyoukai des Westens und ihre Bestimmung sei. Was ihr aber nicht groß weiterhalf, denn sie verstand nicht wie ein Hund, sei er auch dämonisch, ihre Bestimmung sein sollte. Leider ergab auch alles andere was sie ihr erzählte hatte ohne diese eine Information keinen Sinn. >Es ist zum Haare ausreisen.< So in Gedanken versunken bemerkte sie die schattenhaften Gestalten die sich dem Dorf vom Waldrand her näherten erst als die ersten Schreie zu hören waren. Ayumis Kopf fuhr nach oben und in die Richtung der Geräusche, doch was sie dann erblickte führte dazu dass ihr der Atem stockte. Es war als hätte sich der Himmel verdunkelt. Ein Dutzend wie Monster aussehender Geschöpfe war in das Dorf eingefallen. Sie sah wie eine riesige Schlange einer jungen Frau den Kopf abriss und alle Farbe wich ihr aus dem Gesicht. Pure Panik bemächtigte sich ihrer, doch sie war nicht in der Lage sich zu rühren. „YOUKA!“, hallte es ängstlich durch das Dorf. In diesem Moment hörte Ayumi ein lautes Knacken hinter sich und als sie sich umdrehte sah sie sich einem Ungeheuer gegenüber das entfernt an einen Hirsch erinnerte. In diesem Fall jedoch ganz eindeutig an Youkai war… einer der sie als sein Abendessen bestimmt hatte.. *** So, Ayumi ist also wieder zurück in der Vergangenheit und schon geht das Chaos weiter. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)