Picture me von Kagu-chan (Yami x Yugi) ================================================================================ Kapitel 2: Vom Regen in die Traufe ---------------------------------- Mit einem Wink des Lehrers verwies er Yami auf einen Stuhl in Fensternähe, wo er es sich sogleich gemütlich machte und die Arme hinter dem Kopf verschränke. Kurz ging sein Blick noch einmal durch die Klasse, ehe er an einer Person hängen blieb. Sie saß unmittelbar in seiner Nähe, was seine Laune um ein deutliches Maß steigerte. „Was für ein glückliches Wiedersehen. Scheint so als müsste ich doch nicht bis morgen Früh warten?“ Yugi vergrub sein Gesicht nur noch tiefer in das Buch vor ihm und winkte peinlich berührt mit einer Hand ab. Das musste wirklich nicht sein. „Kennst du den Typ etwa?“ kam es ungläubig von der Bank hinter ihm, wo Anzus Kopf ständig zwischen Yami und Yugi hin und her ging. „Duuuu.. Yu-chan, jetzt sag doch mal was!“ Es war die Röte, die dem 16-Jährigen in den oberen Bereich seines Körpers schoss, ehe er mit einem heftigen Kopfschütteln argumentierte, mit den Nerven am Ende ein Blatt aus seiner Tasche zog und drauf los zu zeichnen begann. Ein wenig Ablenkung.. Der Tag konnte nur besser werden. * In der großen Pause waren Anzu und er wie üblich auf ihrer (okay, seit fünf Monaten) traditionellen Parkbank verabredet, wo sie für gewöhnlich ihr Mittagessen gemeinsam verputzten. Doch widererwartend blieb die Braunhaarige die ganze Pause verschwunden und so war es an dem Kleineren seine Mitbringsel alleine zu verdrücken. Doch etwas merkwürdig war das Ganze schon.. Das passte so gar nicht zu Anzu. Sie mochte zwar die meiste Zeit ein wenig nervig sein, aber Unzuverlässigkeit war keiner ihrer Charakterzüge. Etwas beunruhigt von diesem Gedankengang, beschloss er nach dem Lunch im Krankenzimmer vorbeizusehen. Vielleicht war ihr ja etwas passiert? Angetrieben von seinen Hirngespinsten, die mit jeder Sekunde bizarrer wurden, schlang der 16-Jährige seine vorbereiteten Okonomiyaki (1) hinunter und stürzte in Hektik in Richtung Schuleingang, hinauf in den zweiten Stock und blieb schließlich keuchend vor dem Krankenzimmer stehen. Nachdem der Schwarzhaarige einmal tief nach Luft holte, hob er die Hand – verharrte jedoch kurz vor dem weißen Holz als er eine allzu bekannte Stimme hörte. War das Anzu? Prompt wurde seine Frage beantwortet als direkt neben ihm die Tür zur Direktion aufging und Anzu zusammen mit Yami (Das konnte doch nicht wahr sein!) heraustraten. „Oh Yu-chan, was machst du denn hier?“ „Ich.. Die große Pause.. Ich hab dich gesucht..“ kam es stammelnd, noch immer unter Schock, wer da direkt neben Anzu stand und genauso neugierig in seine Richtung starrte. „Oh ja richtig! Tut mir leiiiiiid..“ Verlegen strich sich das Mädchen die braunen Haare aus dem Gesicht – eine Angewohnheit, die sie schon seit der Kindheit begleitete. „Das hatte ich völlig vergessen. Na ja, Yami-chan kennt sich ja noch nicht so richtig in unserer Schule aus.. Da hab ich ihn zur Direktion begleitet, damit er seine letzten Angelegenheiten erledigen kann.“ „-..Yami - chan?“ Ein fröhliches Nicken seitens Anzu. „Süß, nicht-“ Das Klingeln unterbrach schließlich das Gespräch der beiden und so beließ es Yugi dabei, ehe die Drei zurück in ihre Klasse kehrten. Der Schwarzhaarige seufzte innerlich. Dieser Tag gestaltete sich immer mehr zu einem Alptraum aus dem es scheinbar kein Entrinnen gab. Sogar seine beste Freundin schien sich mehr und mehr gegen ihn zu wenden – wobei sie wahrscheinlich gar nicht wusste, was sie tat. Vielleicht versuchte sie auch nur nett und freundlich zu sein, um Yami einen guten Start in der Klasse zu geben – und wenn dem so wäre, dann würde der Rest dieses Schuljahr deutlich länger werden als er gedacht hatte. Kurzerhand beschloss Yugi, dass es wohl besser wäre, wenn er seine Freundin darauf ansprechen würde. Am besten direkt nach der Schule. Sie hatten zwar nicht denselben Heimweg, da Anzu auf den Bus, der um die Ecke des Gebäudes wegfuhr, angewiesen war und der Kleinere zu Fuß nach Hause marschierte, jedoch blieb genug Zeit bis besagter Bus kam. Und vielleicht würde Anzu so auch einen anderen Eindruck von ihrem neuen Mitschüler bekommen – Yugi hoffte es inständig. Er war zwar nicht rachsüchtig und nachtragend war auch nichts, was man ihm nachsagte, aber aus irgendeinem Grund hatte dieses Ereignis in der Früh Spuren bei ihm hinterlassen. Er war sich nicht sicher, ob es ihm nicht einfach nur peinlich war, aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er sich auch nicht weiter damit beschäftigen. Die letzten zwei Stunden vergingen wie im Flug und als der Lehrer sie endlich aus dem Klassenzimmer ließ, stürmte der Schwarzhaarige in Windeseile aus dem Saal und fand sich schließlich vor dem Schultor wieder, wo er inständig hoffte, dass seine Freundin sich nicht allzu viel Zeit lassen würde. Normalerweise wartete er gerne auf Anzu, damit sie gemeinsam in Richtung Ausgang laufen konnten, jedoch wollte er ein erneutes Zusammentreffen mit Yami vermeiden. Und je schneller er aus dessen Reichweite war, desto besser. Es dauerte nicht lange und sein Warten hatte ein Ende. Aber was er da sah, gefiel ihm gar nicht – das hatte ihm genauer gesagt gerade noch gefehlt. Waren das wirklich Anzu und Yami, die da – scheinbar mitten ins Gespräch vertieft – erneut auf ihn zu kamen? Er schien heute wirklich wie ein Magnet für das Unglück zu wirken. Kurz atmete er tief ein. Okay, was war schon dabei? Dieser Yami war bestimmt ein genauso normaler Mensch wie jeder andere auch und hatte sich sicher lediglich einen Scherz mit ihm erlaubt. Denn was sollte er auch für einen Grund für so eine Reaktion gehabt haben? Guut, er gab zu, dass er des Öfteren für einen Grundschüler gehalten wurde oder aufgrund seiner Größe schon mehr als einmal geneckt wurde.. Aber so etwas war ihm bis jetzt wirklich noch nie passiert. Noch völlig vertieft in seinen Gedanken, bemerkte der 16-Jährige nicht, wie besagte Person und Anzu direkt vor ihm stehen blieben und schließlich den Blick auf Yugi richteten. „Yu-chan? Alles okay mit dir? Du scheinst heute wirklich nicht auf der Höhe zu sein, hm?“ Mit hochgezogener Augenbraue tippte die Braunhaarige ihrem besten Freund auf die Schulter, der daraufhin mit einem Zucken zusammenfuhr. „Oh.. Hi Anzu.. Ich hab dich.. also euch ja gar nicht kommen sehen.“ Erneut schoss die Röte ins Gesicht des Jüngeren. Was war bloß mit ihm los?.. „Das hat man gemerkt.“ Eine Handbewegung in Richtung Yami. „Ich war so frei und habe Yami mitgebracht. Wir haben denselben Heimweg, wie es scheint.“ Ein Zwinkern seitens Anzu. „Hmhmm..“, kam es nuschelnd von dem Kleineren. Das Bild einer braunen Haustür mit besagtem jungen Mann, angelehnt an seinem Türrahmen und einem geradezu gehässigen Grinsen füllten automatisch die Leere in Yugis Kopf. „Tja, wir kamen eben ins Gespräch, da er ja vollkommen neu an der Schule ist und mit dem Stoff weit hinten liegt. Was hältst du davon, wenn wir ihm ein kleines Bisschen unter die Arme greifen? Schließlich kennt er niemanden hier und nach der Schule ist doch noch genug Zeit, meinst du nicht?“ „Anzu , ich glaube wirklich nicht, dass das so eine gute Idee ist..-“ „-Och bitte Yu-chan!“ Der Hundeblick seitens Anzu ließ Yugi schließlich resigniert seufzen. „Sehr gut!“ Glücklich wuschelte sie dem Kleineren durch die Haare, der davon noch weniger begeistert war und sofort wie besessen anfing, sein mühevoll hoch toupiertes Haar zu richten. (Ja, ja di e Eitelkeit XD‘) Auf was hatte er sich da bloß wieder eingelassen? Langsam setzten sich die Drei in Bewegung, wobei der 16-Jährige eher unbewusst versuchte das Schlusslicht zu bilden. Er kam sich irgendwie überflüssig vor als er sah, wie Anzu sich glücklich bei Yami einhakte und auf einen Park in der Nähe ihrer Schule zeigte. Ungefähr fünf Minuten später konnte der Schwarzhaarige schließlich die Bushaltestelle erkennen, auf die besagtes „Pärchen“ direkt zusteuerte. Kurz drehte sich Anzu erneut zu ihm um, während sie ihm ein fröhliches „Bis Morgen!“ zurief, bog danach jedoch in Richtung Haltestelle ab. Ein erleichtertes Seufzen entkam dem Kleineren, bevor er sich mit dem Gedanken einer schönen, kühlen Limo anfreundete, die seinen Nachmittag bestimmt noch retten würde. Und vielleicht wäre ja sogar ein kleines Eis drin – ein Blick in seine Tasche – ja ganz bestimmt. Voller Vorfreude beschleunigte Yugi seinen Schritt als er das kleine Café bereits sehen konnte und „-Warte!“ Nanu? Kurz kam in dem Schwarzhaarigen die Frage auf, ob dieser Ruf wirklich ihm galt, jedoch wurde diese unmittelbar mit einem keuchenden Yami an seiner Seite beantwortet, dem zum ersten Mal scheinbar das Grinsen vergangen war. „Du hast ja ein Tempo drauf! Was hat dich denn gestochen?“ „Was willst du denn hier?“, kam es schroff von dem Jüngeren. Seine Vorfreude war dahin. „Ich habe mich entschlossen zu Fuß zu laufen.“ Und wieder dieses Grinsen. Konnte er das nicht sein lassen? „Es ist doch so schönes Wetter.. Und so weit weg wohne ich ja nicht, wie du weißt.“ Unwillkürlich kam die bekannte Röte zurück in Yugis Gesicht, der nicht mehr wusste, ob er nun langsam wütend werden oder einfach nur verzweifelt sein sollte. Stattdessen entschloss er sich, die Frage gekonnt zu ignorieren und steuerte weiterhin zielstrebig auf das Café zu. Allmählich beschlich Yami das Gefühl, dass ihn der Kleinere eher mit Ignoranz strafte als an einem ernsthaften Gespräch interessiert zu sein. Hatte er irgendwas falsch gemacht? Oder war dem kleinen Wuschelkopf die Situation heute Morgen wirklich so unangenehm gewesen? Leicht irritiert legte Yami den Kopf schief, kniff ein Auge zusammen und sah mit dem Anderen wie seine Begleitung in Richtung des Cafés vor ihnen ging. Nun ja, ging war nicht ganz richtig – er stand eigentlich fast direkt davor, machte aber keine Anstalten sich umzudrehen. Da hatte aber heute jemand einen schlechten Tag .. Aber das konnte man ja noch ändern! „Eine prima Idee. Ich bin sowieso ziemlich durstig – kann ich dich einladen?“ Yugi stutzte. Hatte er da gerade richtig gehört? Das war doch nicht sein Ernst? Langsam nahm die Wut in dem Jüngeren Überhand und er beschloss Klartext mit seinem Gegenüber zu reden. „Meinst du nicht, du hast heute schon genug angerichtet?!“ Es war mehr ein Stottern, das er über die Lippen brachte als die Entschlossenheit, die es ausdrücken sollte. Daraufhin erntete der Schwarzhaarige einen verdutzten Gesichtsausdruck des Anderen. „Hey, ich dachte, ich bring dich auf andere Gedanken – du scheinst ja ziemlich bedrückt zu wirken.“ Yami zog eine Augenbraue hoch, ehe er, als keine Reaktion des Jüngeren kam, eine Hand auf seine Schultern legte und diesen in seine Richtung drückte, sodass sie sich direkt in die Augen sehen konnten. „Wenn dir nicht nach Gesellschaft ist, dann sag das doch einfach.“ Zögerlich trat Yugi von einem Bein aufs Andere – die ganze Situation war ihm plötzlich mehr als unangenehm – bevor er schlicht und ergreifend den einzigen Lösungsweg nahm, der ihm in den Sinn kam – er ergriff die Flucht.. und lies einen total perplexen Yami hinter sich. ---------------------- (1) = eine japanische Speise, die bei uns mit einer Pizza vergleichbar ist Ich wollte mich nochmal für meine beiden Kommischreiber bedanken - so etwas bestärkt mich immer sehr beim Weiterschreiben ^___^ Und momentan versuche ich mich auch sehr dahinter zu klemmen, da mir jeden Tag neue Ideen einfallen, die ich einbauen könnte XD'' Ihr könnt euch also noch auf viele weitere Kapitel freuen ^.~ Ansonsten hoffe ich natürlich, dass dieses Chap Anreiz auf mehr gegeben hat! Die Nächsten werden auf jeden Fall eindeutig spannender *zwinker* Liebe Grüße Kagu ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)