Frag mich nicht, wer ich bin.... von Ithildin (Pairing B/V) ================================================================================ Kapitel 9: ein seltsamer Tag ---------------------------- Es dauert einen ganzen Moment bevor ich ihm ebenfalls antworten kann, ich muss das, was er gesagt hat erstmal verdauen. Denn glauben kann ich es nicht wirklich. Bisher hat sich die Zahl meiner Bewunderer nämlich ziemlich in Grenzen gehalten. Ich bin daher eher der Meinung, das es wahrscheinlich Teil eines ausgeklügelten Plans ist, wie Kazumi und dieser eingebildete Schnösel mich so richtig böse ärgern können. Wie kommt er sonst bloß auf die blöde Idee mir so was zu sagen? Deshalb antworte ich ihm abweisend. „Was soll der Scheiß? Du spinnst doch, also verarschen kann ich mich allein und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe, bevor ich wirklich ungemütlich werden muss Vegeta!“ Ich sehe ihn dabei vernichtend an. Er antwortet mir jedoch angriffslustig. „Ach das kannst du? Und ich dachte schon du hast die Grenzen deiner Garstigkeiten bereits ausgereizt Kratzbürste!“ Unsere Blicke treffen sich abermals, ich hab alle Mühe mich zu beherrschen, ich spüre wie mein Blutdruck weiter steigt. Er hat es schon wieder gesagt verdammt, hat der Kerl eigentlich überhaupt einen Funken Respekt im Leib? Meine Augen sprühen regelrecht Funken vor Wut, also wenn er jetzt nicht bald zusieht, das er aus meinem Blickfeld verschwindet, kann ich für nichts mehr garantieren. Doch so weit will ich es erst gar nicht kommen lassen, deshalb mache ich den ersten Schritt. Mit einem Mal gebe ich mir einen Ruck und drehe mich um. Mit energischen Schritten gehe ich schließlich auf die Ausgangstüre der Bibliothek zu, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen oder auch nur ein Wort an ihn zu verlieren. Soll der Schwachmat doch machen was er will, mich quatscht er jedenfalls nicht mehr so blöde von der Seite an. Für heute hab ich wirklich genug. Doch bevor sich die Türe ganz hinter mir schließt, höre ich noch wie er mir etwas nachruft, er kann`s einfach nicht lassen. Der Unterton in seiner Stimme klingt dabei jedoch irgendwie seltsam enttäuscht, was mich nun doch etwas überrascht. „Ja geh nur du Feigling, war ja irgendwie klar! Löst du deine Probleme immer so, indem du vor ihnen davonläufst Briefs?“ Klack die Türe fällt ins Schloss, seine Stimme verstummt augenblicklich. Ich kann glücklicherweise nicht mehr hören, was er mir sonst noch so alles an den Kopf wirft. Ich will es auch gar nicht wissen. Auf einmal drängen sich mir jedoch unwillkürlich Gedanken auf, die ich ganz und gar nicht denken will. Zweifel beginnen sich in mir breit zu machen und sich in mein wundes Herz zu bohren. Was wenn er es doch so gemeint hat, wie er es gesagt hat? Was wenn er es ehrlich gemeint hat? Seine Stimme klang irgendwie danach! Bin ich wirklich schon so misstrauisch geworden, das ich das nicht mehr richtig unterscheiden kann? Verdammt, ach wenn schon, er ist und bleibt eine Nervensäge. Ich versuche den Gedanken an ihn abzuschütteln und mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Außerdem habe ich vorhin ein Versprechen gegeben, Son Goku wartet im Strandbad auf mich. Er meinte, das mir eine kleine Abkühlung wohl nicht schaden würde. Wie recht er damit haben könnte, hätte ich bis vor ein paar Minuten nie geglaubt. So mache ich mich ohne weitere Umschweife auf den Weg dorthin. Ich will diesem arroganten Schnösel heute nicht nochmal über den Weg laufen, so kann ich nur hoffen, das er, wie er es mit seinem Chauffeur besprochen hat, tatsächlich nachher mit dem Auto abgeholt und nach Hause gebracht wird. Unwillkürlich richten sich meine Gedankengänge ungewollt jedoch schon wieder auf ihn aus, er lässt mich einfach nicht los. Seine Familie muss echt Stinkendreich sein. Mit so einem teuren Auto würd ich mich vermutlich auch nicht vor die Einfahrt der Schule trauen, aber ob das wirklich der alleinige Grund ist, heimlich in einer Seitenstraße auszusteigen? An meiner Snobschule sind die sonst doch alle so Prestigegeil! Ich meine jeder versucht mit seiner Kohle anzugeben wo er nur kann, da wäre er doch verflixt gut aufgehoben. Warum dann diese Heimlichkeiten? Mich würde ja irgendwie schon interessieren wo er wohnt, oder vielmehr wie er wohnt! Ach egal was zerbreche ich mir darüber eigentlich den Kopf, es gibt angenehmeres, als diesem eingebildeten Bastard hinter her zu schnüffeln. Energisch schiebe ich die Gedanken an ihn auf die Seite und tue das, was ich hätte schon lange machen sollen. Im Dauerlauf bin ich schließlich etwa zehn Minuten später endlich am Strandbad angelangt. Es ist nicht mehr viel los um diese Zeit, aber das ist mir gerade recht. Als ich kurze Zeit später endlich die Kasse am Eingang hinter mich gebracht habe, indem ich dem Kassierer meine Dauerkarte unter die Nase gehalten hatte, blicke ich mich angestrengt um. Oh man wo ist er denn? Ich kann ihn nirgends entdecken. Doch plötzlich sehe ich ihn am anderen Ende des Bades winken. Erleichtert erwidere ich die Geste und steuere ebenfalls den Platz an, auf dem er liegt. Als ich etwa eine halbe Minute später dort ankomme, bin ich ehrlich überrascht. Son Goku ist nicht allein, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Ich meine ich weiß, das er im Gegensatz zu mir ziemlich beliebt ist, aber trotzdem hätte ich nicht damit gerechnet ihn in Gesellschaft vorzufinden. Zumal er sich mit mir verabredet hat. Noch erstaunter bin ich jedoch, als ich sehe wer es ist. Es sind niemand anderer als Yamchu und oh Wunder Kazumi`s Exfreundin Chi-chi, die mir beide etwas unsicher entgegen lächeln und eine leise Begrüßung in meine Richtung murmeln. „Oh ähhhmmm...hallo Ihr! Stottere ich indessen reichlich verwirrt. Ich hab nämlich keine Ahnung, wie ich mit der ungewohnten Situation umgehen soll. Denn bisher gehörte der großgewachsene, etwas eigenwillige Junge mit dem großen Herz meist mir ganz allein. Doch heute ist alles anders. Aber eigentlich bin ich ganz angenehm überrascht, das die hübsche Dunkelhaarige offensichtlich nun doch noch zur Vernunft gekommen ist. Andererseits könnte es aber auch eine Falle sein, deshalb sollte ich besser vorsichtig sein. Doch was der sonst eigentlich eher zurückhaltende Yamchu hier macht kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Aber da fällt mir unwillkürlich wider ein was Son Goku kürzlich zu mir gesagt hat. Er hat behauptet das er mich mag, ich meine so richtig. Das jedoch verunsichert mich noch mehr. Ich setze mich somit, ebenfalls mit einem etwas verwirrt wirkenden, schüchternen Lächeln in seine Richtung zu Son Goku auf die Decke. Der begrüßt mich grinsend als ob nichts passiert wäre, wobei er mir gleichzeitig einen kumpelhaften Klaps auf die Schulter gibt. „Hi Süße wie geht’s?“ „Na alles noch dran oder hat er dich aufgefressen?“ Fügt er mit einem schalkhaften Augenzwinkern hinzu. Ich sehe ihn säuerlich an, dann antworte ich ihm knapp. „Ha ha wie witzig, du siehst doch das ich noch an einem Stück bin!“ Er lässt sich jedoch mit keinem weiteren Wort, keiner Geste mehr anmerken, das heute alles anders ist als sonst. Eigentlich bin ich es gewöhnt mich ungestört ohne lästige Zuhörer im Nacken mit ihm unterhalten zu können. Doch heute klappt das irgendwie nicht und das ausgerechnet, wo ich so eine Wut im Bauch habe, daß ich platzen könnte. So setze ich mich hin und versuche mich so unauffällig wie möglich zu benehmen. Ich hab nämlich keinen Bock auf irgendwelche Diskussionen in Bezug auf Vegeta oder Kazumi und schon gar nicht mit Yamchu. Meinen trotzigen Schmollmund werde ich trotzdem irgendwie nicht richtig los. Leise vor mich hin grummelnd packe ich somit meine eigene Decke aus und schlüpfe nur widerwillig aus meinen Klamotten, um mir wenigstens noch ein bisschen die Reststrahlen, der frühlingshaften Abendsonne auf den Pelz scheinen zu lassen. Ich bin zwar nicht der mega Sonnenanbeter, was an meiner sehr hellen Haut deutlich sichtbar ist, aber ab und an kann ein wenig Licht sogar mir nicht schaden. Sonst mutiere ich noch irgendwann zum Obergrufti. Im Anschluss daran stopfe ich mir mit einem entschuldigenden Grinsen auf den Lippen die Kopfhörer meines I-pods in`s Ohr und drehe auf volle Lautstärke, ich will ungestört sein. Genau das brauche ich nämlich jetzt zum Abschalten. Ich höre meine Lieblingsband Depeche Mode und ignoriere die irritierten Seitenblicke der Anderen einfach. Son Goku bleibt locker wie immer und lässt sich von meiner Laune nicht im mindesten beeindrucken, er weiß aber wann man mich besser in Ruhe lässt. Ein darauffolgendes entschuldigendes Schulterzucken in Richtung der anderen Beiden soll ihnen offenbar signalisieren, meine Marotten nicht all zu ernst zu nehmen. Etwa eine Viertelstunde später ist meine Wut auf den nicht unattraktiven dunkelhaarigen möchte gern Macho Vegeta größtenteils verraucht. Ich sollte mich vielleicht in Bezug auf die Anderen ein bisschen anstrengen und nett sein, wenn ich irgendwann akzeptiert werden möchte. Also nehme ich all meinen Mut zusammen, nehme die Kopfhörer aus den Ohren und setze mich auf. Die anderen Drei unterhalten sich, beenden ihr Gespräch jedoch augenblicklich und sehen mich überrascht an, als sie mich urplötzlich in ihrer Mitte auftauchen sehen. „Hey was is Leute? Noch nie ne Wasserleiche gesehen oder was?“ Frage ich die drei mit einem schiefen Grinsen, als sie mich weiter anstarren, als ob ich direkt vom Mond käme. Son Goku fängt sich jedoch als erster und antwortet mir schlagfertig. „Ne na klar du Käsi, das wollte ich doch schon immer mal sehen! Außerdem bist du dafür viel zu braun!“ Er streckt mir mit einem amüsierten Lachen kurz die Zunge heraus und grinst mich im Anschluss daran gutmütig an. Die beiden Anderen müssen unwillkürlich ebenfalls lachen, das bricht das Eis. Der Rest des Nachmittags ist danach eigentlich ganz nett. Ich stelle fest, das Chi-chi eine wirklich richtig sympathische Seite hat, die ich bisher nicht kannte und das Yamchu doch nicht so schüchtern ist wie ich zuerst dachte. Ich hab mich mit ihm sogar richtig gut verstanden, der kann nämlich ganz witzig sein wenn er will. Irgendwie hat er was von Son Goku, die Art seines Charakters ist der meines besten Freundes ganz ähnlich, das gefällt mir irgendwie. Das könnte ich durchaus mögen. Vielleicht sollte ich doch nicht ganz so spröde sein, wer weiß? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)