Missverstandenes Leben von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Neuer Zoo, alte Probleme ----------------------------------- Kapitel 1: Neuer Zoo, alte Probleme Gern werden sie als dumme, aasfressende Kreaturen bezeichnet und gehasst. Selbst in vielen Völkerkulturen gelten sie als Zeichen des Bösen. Dabei wollen sie immer nur in Ruhe leben. Hyänen. So auch diese Drei Protagonistinnen. Ana, Kay und Raw waren drei junge Hyänenweibchen, die als Geschenk für den Allwetterzoo in Münster vom Tierpark Friedrichsfelde in Berlin gemacht wurden. Getrennt von ihren Müttern mussten sie jetzt in einer wildfremden Umgebung klarkommen. Ohne ihren alten Clan bestehen. Da Ana die Älteste der drei war, wurde sie zur ungekrönten Anführerin, damit die Ordnung aufrecht blieb. Sie waren dennoch gleichberechtigt und die besten Freundinnen. Als Älteste, und als Anführerin auserkoren, musste sie sich auch um die Jüngste der drei, Kay, kümmern, wobei ihr Raw immer zur Seite stand. Schnell wurden sie zur neuen Attraktion im Allwetterzoo und die Besucher begafften die Tiere regelrecht und bezeichneten die noch immer als hässlich, obwohl sie wirklich wahre Schönheiten waren, weshalb sie auch abgegeben wurden. Müde von dem ganzen Aufruhr der Besucher, legte sich Raw einfach auf die Seite liegend hin, wodurch der sogenannte Pseydopenis gut sichtbar war. Auch Aufgrund ihrer Größe wurde sie immer für das Männchen gehalten und als die dummen Menschen davorstanden und sie so sahen, fühlten die sich auch noch bestätigt. „Guck mal, Mama“, rief eines der menschlichen Blagen und deutete auf Raw. „Das Männchen schläft da vorne.“ Die Mutter antwortete dem Kind auch, dass die Männchen das Sagen hätten und über die Weibchen bestimmen, wie die Löwen. Raw rollte sich auf den Bauch, drückte ihre Schnauze auf den Boden und verschränkte genervt und jammernd die Pfoten über diese. „Kann man den Menschen nicht mal Hirn mitgeben“, jaulte sie und suchte danach Schutz hinter ihren Freundinnen. „Das wäre bei den Menschen echt zu viel verlangt“, knurrte Kay und scharrte mit ihren Vorderpfoten über den Boden, wobei sie kleine Fugen hinterließ. „Ich hasse sie. Die sind Dumm und können nichts als gaffen.“ Sie lachte nervös und die Besucher fingen auch an zu lachen, da sie es niedlich fanden, dass sie Hyänen so in „Natur“ zu sehen bekamen. „GROOOAaarrrrr, können die nicht alle tot umfallen?!“ Ana drehte sich genüsslich auf den Rücken und hielt alle viere von sich gestreckt. Sie hatte die Ruhe weg und regte sich nur selten auf. Noch ein Grund mehr, weshalb sie zur Anführerin bestimmt war. „Regt euch ab, Schwestern“, begann sie und streckte sich genüsslich. „Abgesehen von den Idioten hinter dem Zaun, geht es uns doch ausgesprochen gut, oder etwa nicht? Wir bekommen alles, was wir uns wünschen können.“ „Na und? Deshalb sind wir noch lange nicht die Hampelmänner der Nation!“ Kay fauchte und knurrte aggressiv. „Die Menschen kennen uns nicht! Die wissen gar nichts über uns und denken, dass wir Hunde oder Katzen wären! Wir würden nach Aas stinken und seien hässliche und abstoßende Kreaturen! ZUDEM SIND WIR WEIBCHEN DIE BEHERRSCHENDEN UND NICHT DIESE MÖCHTEGERN HALBSTARKEN KERLE!!!“ Wie man bereits erkennen konnte, war die Jüngste auch die aggressivste der drei. Sie hatte einen aufbrausenden Charakter, erst recht, wenn es um ihren und den Stand der anderen weiblichen Hyänen ging. Kay hatte ihren eigenen Kopf und mit ihrem Temperament hatte sie sich häufig im alten Heim mit den Männchen angelegt und denen gezeigt, wer denn nun das Sagen hatte. Raw seufzte tief und versuchte sie zu beruhigen, was meist nur von mäßigem Erfolg gekrönt war. Oft genug hatte sie von den Schlichtungsversuchen einige Blessuren davongetragen. Auch wenn sie wusste, dass Kay das nie so meinte. Im Ganzen hatte jede der drei einen eigenen Charakter und zusammenführend ergänzten sie sich ausnehmend gut. Ana war die ruhigste und die älteste der drei und somit die Anführerin. Wenn es hart auf hart kam, konnte man auf sie zählen. Die kleinen Reibereien zwischen Kay und Raw, die man meist als herumtoben bezeichnen konnte, beachtete sie nicht. Sie war das genaue Gegenstück von Kay, die aufbrausend war und sich wegen ihrer Größe und ihrem Alter behaupten musste, so glaubte sie jedenfalls immer. Sie war es auch, die sich am meisten über die Menschen und ihre grenzenlose Dummheit aufregte, während Raw die Vermittlerin und eher genervt von den Menschen war. Sie war zwar die größte der drei, dennoch überließ sie den Anführerpart lieber der Älteren, die fast immer die Nerven behielt. Die drei Schwestern, wie Ana sie immer liebevoll nannte, waren in Wahrheit Cousinen. In ihrem alten Clan herrschte Vetternwirtschaft und um frisches Blut in den Clan zu bringen, wurden die drei, die immer aufeinander hangen, gemeinsam nach Münster abgegeben, damit neue, junge Hyänen, sowohl männliche als auch weibliche, angeschafft werden konnten, damit es nicht zu Inzest kam und die Jungtiere zu früh starben. Ana, Kay und Raw waren gleich alt und daher wie Schwestern aufgewachsen. Sie waren noch recht jung und gerade mal alt genug, um von den Müttern getrennt zu werden. Sie hatten alle drei verschiedene Fellfarben, die noch nicht ganz ausgeprägt waren, da sie noch bis zum Bauch die Fellfarbe der Jungtiere trugen. Kay war braun mit schwarzen Tüpfeln. Man konnte bei Ana sehen, dass sie eine rote Mähne bekam, während die von Kay dunkelblond blieb. Nur war die Älteste etwas dunkler im Braunton und Raw fiel ganz aus der Reihe, da sie leicht grau wirkte, wenn das Sonnenlicht auf sie fiel. Sie bekam eine braune Mähne und hatte ebenfalls, wie ihre Schwestern schwarze Tüpfel auf dem Fell. Es wurde Abend und die letzten Besucher begafften noch immer die drei. Kay und Raw haben sich schon in die eigens angelegte Höhle für die Nacht zurückgezogen, während Ana noch mal zum künstlich angelegten Bach ging. Ehe sie ihre Schnauze ins kühle Nass tauchte, sah sie ihr Spiegelbild an der Wasseroberfläche und fragte sich, ob sie wirklich alle so hässlich seien und tränkte sich, um sich danach ebenfalls zur Ruhe zu begeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)