Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 41: Nur Mut ------------------- Das Wasser der Dusche war angenehm warm und wohltuend. Nur allmählich spürte Marco, wie seine ausgekühlten Glieder wieder an Temperatur gewannen. Noch Minuten zuvor, war ihm nicht einmal aufgefallen, dass er fror. Es beruhigte den Vize der Whitebeardpiraten, dass er sukzessiv wieder die Kontrolle über sich und seinen Körper erlangte. Ganz im Gegenteil zu der Erinnerung an die surreale Situation mit Ace von eben, die sehr aufwühlend war. Die sachliche, fast schon nüchterne Weisung des anderen hatte Marco in mehr als einer Hinsicht überrascht. Es bestand kein Zweifel mehr, dass der Junge erwachsen wurde. Langsam vielleicht, aber stetig. Der beschützende Teil des blonden Mannes, der in Ace nur den Schützling sah, begehrte bei dieser Feststellung auf. Sie suggerierte ja, dass der Feuerbändiger ihn nicht mehr brauchte und allein dieser Gedanke tat unglaublich weh. Jedoch fügte die Vernunft überzeugt hinzu, dass auch ein junger Erwachsener entscheiden durfte, mit wem er zusammen sein wollte – nicht nur auf freundschaftlichem Niveau. Dieser Einwand war genial und verlockend zugleich, entschied der Phönix und rückte ihn weiter in Marcos Gedankengang. Ace war in der Lage eigenverantwortlich zu handeln. Er brauchte keinen Babysitter. Außerdem verdiente er es, dass seine Entscheidungen respektiert wurden. Als ein vollintegriertes Mitglied der Crew stand es ihm frei sein Leben zu gestalten, wie er wollte. Schließlich war er Pirat. So einleuchtend, reizvoll und befreiend, wie das alles klang, wünschte sich Marco, daran glauben zu können. Doch Whitebeards Vorstellung von Familie, Respekt und Gehorsam sahen ganz anders aus. Der Vize wusste, dass dies keine leere Floskel war. Sein weiser Käpt’n war unglaublich streng und unnachgiebig, wenn seine Autorität in Frage gestellt wurde. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich um selbsterklärte Feinde, Verbündete oder Crewmitglieder handelte. Schlimmer noch, wer unter seiner Flagge Schutz, Freiheit und Familie suchte, musste ihm diese bedingungslose Loyalität entgegenbringen. Schließlich gewährleiste sie den Zusammenhalt des riesigen Imperiums, das Pops zusammen mit seiner Mannschaft aufgebaut hatte. Die alles entscheidende Frage war, wie schwer Whitebeard ihre Prügelei und vor allem deren Hintergrund bewerten würde, überlegte der Vize nervös, während er sich einseifte. Doch dann erinnerte ihn der herbe, frische Geruch der teuren Seife plötzlich an etwas. Nein, an jemanden. Ekoyl, Ace Vorgänger, hatte einen Faible für solche luxuriöse Toilettenartikel gehabt. Wenn man so wollte, hatte er Izou in Sachen Kosmetik in nichts nachgestanden. An einem frühen Morgen hatte Marco eine heftige Diskussion über die Kosten dieser persönlichen Artikel der zweiten Division mit dem Kommandanten geführt. Er bereute bis heute jedes einzelne Wort, dass er seinem verschwenderischen Freund vor ohnmächtiger, verständnisloser Wut an den Kopf geknallt hatte. Denn keine drei Stunden später waren Ekoyl und einige seiner Kameraden bei einem Zusammenstoß mit der Marine ums Leben gekommen. Es war seine Schuld, das war Marco nur zu bewusst. Er hatte ihren Tod auf dem Gewissen, da er allein den Befehl gegeben hatte und Ekoyl war gehorsam genug gewesen, um ihn bedingungslos zu befolgen. Wahrscheinlich hatte er dem Blonden etwas beweisen wollen. Alles umsonst. Mit Mühe zwang sich der traurige Vize das Wasser wieder anzustellen, um den bedeutungsschwangeren Duft loszuwerden. Das Bewusstsein, jeder Zeit jemand verlieren zu können, hatte sich seit seiner Kindheit wie eine gierige Made in seine Seele gefressen, um ihn immer wieder an seine Unfähigkeit zu erinnern. Der Verlust geliebter Menschen war etwas, dass Marco nie wirklich verwinden konnte. Er war nicht im Stande die Crew gebührend zu beschützen. Viele solcher oder ähnlicher Situationen hatten ihm das immer wieder knallhart vor Augen geführt. Er vermochte es einfach nicht. Er war schlicht zu schwach. Dies war einer der Hauptgründe, weshalb er niemals freiwillig Whitebeards Nachfolge antreten würde oder könnte, selbst wenn sich das Gerücht hartnäckig hielt. Pops und ihn trennten Welten, nicht nur was die bloße Stärke, sondern auch die Voraussicht und Weisheit betraf. In dieser einen Beziehung würde er immer Schüler bleiben. Dafür hatte er als Vize alle Möglichkeiten den großen Mann, sein Vorbild, mit all seiner Hingabe zu unterstützen. Whitebeard hatte ihm wiederholt Hilfe angeboten, wenn er den Eindruck hatte, dass Marco Kummer hatte. Besonders zu Anfang, als der junge Mann so sehr nach Halt suchte. Leider hatte dieser es immer vorgezogen mit seiner Gefühlswelt allein zu sein. Zu groß waren die Schmerzen, die die unstillbare Sehnsucht nach seiner Geliebten verursacht hatte. Doch schleichend, so erschien es Marco, hatte die Zeit dieses klaffende Loch geschlossen und ihn sich weiterentwickeln lassen. Obwohl es sehr beschämend für den Blonden war sich einzugestehen, dass seine Liebe zu Lyana in den Hintergrund gerückt war, sah er es endlich ein. Sie war trotzdem keinesfalls verschwunden und würde wohl immer einen Teil von ihm ausmachen. Doch seine Liebe war blass geworden, neben dem Gefühl, das sich an ihn unbemerkt herangeschlichen hatte, um ihn zu überraschen und zu überwältigen. Es war genau das fehlende Puzzleteil, das nur zu ihm - dem neuen Marco, dem Phönixmenschen - passte. Die Urgewalt Feuer. Plötzlich sah der Vize so klar, als wäre ein trüber Schleier aus seinem Bewusstsein verschwunden. Der Phönix liebte Feuer. Marco liebte es, liebte ihn. Ace. Mit einer Hand schloss der geschockte Vize den Wasserhahn und ließ die letzten Tropfen aus dem Duschkopf auf sich rieseln. In seinem Inneren schien ein Gong geschlagen zu haben, dessen Echo mit Ace Namen hundertfach wiederhallte. Zu Marcos großer Überraschung blieb die verhasste Emotion aus, die er so gefürchtet hatte. Reuevoller Schmerz. Es tat nicht weh sich einzugestehen, was er für den verrückten Feuerbändiger empfand. Lyana würde immer einen Platz in seinem Herzen einnehmen, dessen war er sich nun sicher. Jetzt hatte sie Gesellschaft und es tat unglaublich gut diese Gewissheit zu haben. Ace und er würden das hinbekommen, irgendwie würden sie aus dieser dämlichen Misere herauskommen, entschied der Flammenvogel für seinen Meister und freute sich über die aufkeimende Zuversicht. Endlich schloss der sture Mann ihn und seine Familie nicht mehr aus. Seine schelmische Aufforderung sich nun auf den Feuerteufel im Nachbarzimmer zu stürzen und ihn seine Zuneigung physisch zu zeigen, stieß dank der prüden Vernunft bei Marco auf taube Ohren. Es wäre ja auch zu schön gewesen, grummelte der übereifrige Phönix beleidigt und rollte sich schmollend zusammen, nicht ohne noch etwas über den Undank der schnöden Welt von sich zu geben. Dem erleichterten Kommandanten kam es vor, als hätte er ein tonnenschweres, uraltes Problem gelöst. Doch die beflügelnde Erleichterung konnte den Druck, der weiteren, verbliebenen Konflikte nicht nehmen. Eins nach dem anderen, riet die Vernunft. Ace war jetzt das absolut Wichtigste. Marco musste mit dem Jungen vorbehaltlos, in Ruhe reden und mit ihm klären, wie es zu dieser Situation gekommen war. Ohne Ehrlichkeit und Offenheit würde der Phönixmensch sein Vertrauen nicht wiedergewinnen können. Stumm stimmte der blonde Mann diesen Feststellungen zu und verließ voller Tatendrang die Dusche. Seine nassen Füße hatten wenig Halt auf dem Mamorboden des luxuriösen Badzimmers, sodass Marco beinahe ausgerutscht wäre. Das hätte ihm noch gefehlt, sinnierte er erleichtert, als er sich mit einem weichen Handtuch abtrocknete. Dann fiel dem Vize auf, dass er seine sauberen Sachen in dem anderen Zimmer vergessen hatte. Sein Spiegelbild verlor Zusehens an Farbe, als ihm klar wurde, dass er Ace so unvorbereitet gegenüber treten würde. Auf einmal schien dieses lächerlich kleine Hindernis unüberwindbar. „Reiß dich zusammen.“, fauchte die Flammenkreatur gereizt. „Du musst vor der Feuerfaust nicht mehr so unnahbar perfekt tun. Er wird es verstehen, außerdem willst du nicht mehr sein Mentor sein, sondern sein Freund. Außerdem ist nackt doch sehr praktisch.“ Genervt verdrehte der Vize die Augen, bemühte sich jedoch ruhig zu bleiben und sich einzureden, dass er es schaffen würde. Doch leider ließ ihn die unbestimmte Sorge nicht in Ruhe, Ace könnte sich völlig von ihm abwenden, wenn er es vermasselte. Keinesfalls wollte er dem Feuerbändiger noch mehr Leid zufügen. Außerdem brauchte sein Kleiner auch seine Hilfe, schließlich hatte er so etwas angedeutet. Ohne weiter das Für und Wider für eine direkte Konfrontation abzuwägen, öffnete Marco mit dem Handtuch um die Hüfte die Tür zu ihrem Zimmer. ~*~*~*~*~*~ Nebenan hatte Ace alle Mühe, die zweite Ladung Speisen, die ein verängstigtes Zimmermädchen gebracht hatte, zu ignorieren. Warum musste es so schwer sein, vernünftig und erwachsen zu handeln? Natürlich wollte er dem Älteren beweisen, wie verantwortungsvoll er sein konnte, wenn er denn wollte. Andererseits hatte Ace riesigen Hunger und zu allem Überfluss brauchte Marco für gewöhnlich ewig, um sich zu waschen. Interessiert zog die Feuerfaust die Augenbraun zusammen und kam zu den Schluss, dass nicht schaden würde, schon mal zu kosten, solange er es nicht übertrieb. Vorsichtig streckte er seine Fingerspitzen nach einem köstlich duftenden, saftigen Stück Fleisch aus, um es aus der gut gefüllten Terrine zu stibitzen. Dieser Verlust würde dem Vize sicherlich nicht auffallen. Mit wässrigem Mund verfolgte Ace die langsame Bewegung seines Armes, um jegliche Geräusche zu vermeiden und sich nicht zu verraten. Gleich hatte er es… „Du hättest ruhig schon mit dem Essen anfangen können.“, sagte Marcos belustigte Stimme plötzlich hinter ihm. Erschrocken ließ der Feuerbändiger seine Hand sinken, die dabei beinahe einen Teller mit Obst vom Tisch gerissen hätte. Schnell straffte er seine Schultern, griff unter die Terrine und entfesselte seine Teufelskraft. „Ich wollte das Fleisch warmhalten.“, erklärte Ace steif ohne dem blonden Mann anzusehen. „Gute Idee.“, lobte Marco freundlich, als würde er ihm glauben und begann sich an dem üppigen Speisenangebot gütlich zu tun. Die Feuerfaust konnte sich keinen Reim auf diese Reaktion machen und griff nun seinerseits ordentlich zu. Insgeheim war ihm der Vorfall ziemlich peinlich, aber er hatte sich geschworen keine Art von Schwäche mehr zu zeigen. Leider war das schwerer als gedacht. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken und Erinnerungen wie in einer Endlosschleife. Er fühlte sich unendlich müde und erschöpft. Sie aßen schweigend und allmählich schlich sich eine drückende Schwere in die Stille im Raum. Die unsichere Kluft zwischen ihnen war zum Greifen nah und beiden war klar, dass sie miteinander reden mussten, sobald das Essen alle war. Doch wollte niemand den Anfang machen. Marco beschlich ein mulmiges Gefühl, als er die letzten Bissen runterschluckte und verstohlen zu Ace schielte, der heute deutlich langsamer aß. Wo sollte er anfangen? Was konnte er gefahrlos ansprechen, ohne den Jungen zu kränken? Lass ihn reden, entschied der Phönix leise und hüllte sich sogleich wieder in Schweigen. Wieder überlegte der Vize, was Ace ihm auf der Straße hatte sagen wollen. Direkt wollte er ihn nicht fragen, damit sich seine abwehrende Haltung zu verstärkte. „Was…“, setzte er an und wurde sofort von den dunklen Augen fixiert, als sich Ace ruckartig zu ihm umwandte. Marco brauchte einige Sekunden, um mit der Intensität des Blickes fertig zu werden, dann riss er sich zusammen. „Was hast du heute gemacht?“ Einen langen Moment fürchtet der Vize, dass Ace ihm eine Antwort schuldig bleiben würde. Dann sah er die Resignation in den sonst so feurigen Augen. Seine Stimme klang rau, fast tonlos, als er zu sprechen begann: „Thatch und Vista haben mich in eine Bar mitgeschleppt, um ein paar Bekanntschaften zu machen. Erst haben wir nur getrunken und geredet.“ „Haben sie dir sehr zugesetzt? Wegen dem, was passiert ist?“, hakte Marco betroffen nach und kämpfte gleichzeitig mit einer irrationalen Eifersucht, die ihm so eben überfiel. Langsam schüttelte Ace den Kopf: „Nein, Thatch ging es eher darum, mir die Frauen schmackhaft zu machen. Er hat uns Begleitungen für das Stadtfest besorgt. Als wir dort waren, lief alles ein wenig aus dem Ruder…“, deutete der junge Mann vage an und konnte plötzlich nicht einmal mehr in Marcos Richtung sehen. Dieser bemühte sich redlich um seine Fassung. Es stand ihm schließlich nicht zu eifersüchtig zu sein. Es war ja genau das, was er sich zu Beginn ihrer unglückseligen Affäre gewünscht hatte, dass sich Ace ein Mädchen suchte. Doch der Gefühlsaufruhr in seinem Inneren sprach Bände. Der Vize kam letztlich zu dem Schluss, dass er froh sein musste, dass Ace ihn überhaupt ins Vertrauen zog und vielleicht zumindest für ihre Kameradschaft noch Hoffnung bestand. Für alles weitere – ihre Freundschaft und das andere – konnte er nur beten. „Und? Warst du erfolgreich?“, forschte Marco betont beiläufig nach. „Wenn man so will. Ich hab zwei der Mädchen unbeabsichtigt angebrannt.“, gestand die Feuerfaust mit einem leichten Schimmer auf den Wangen und entschied erst nach einer bedeutungsschwangeren Pause, dass er seinem blonden Vorgesetzten die gesamte Wahrheit offenbaren konnte. „Dann waren wir verbliebenen drei noch tanzen. Irgendwann waren wir nur noch zu zweit. Es war zu voll und zu laut in der Halle. Wir sind zu ihr und…“ Marco spürte, wie er bei diesen Worten unbewusst die Luft anhielt. So amüsant, wie die Vorstellungen, dass Ace seine Jüngerinnen angezündet hatte, auch war. Es belastete ihn umso mehr, dass sein Kleiner mit einer Wildfremden mitgegangen war. Doch dann dämmerte ihm etwas anders. „Warum bist du dann nicht mehr bei ihr? Es ist doch noch gar nicht so spät.“, fragte der Vize mit unverhohlener Besorgnis in der Stimme. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Der Phönixmensch sah zu, wie Ace seufzte, als wäre er froh, dass er diese Frage gestellt hatte. Dann zögerte der Junge ein letztes Mal als wäre es ihm unangenehm oder sogar peinlich, bevor er leise zu sprechen begann: „Wir haben uns geküsst und rumgemacht. Sie saß auf meinem Schoß und ich hab ihr die Führung überlassen. Sie hat mich kaum angesehen oder mit mir gesprochen. Mit meinem Körper konnte sie dafür mehr anfangen. Ich hatte hingegen keine Ahnung, was ich tun oder lassen sollte…“ Hier unterbrach sich der sommersprossige Kommandant, um seine Gedanken zu sammeln. Es war noch schwerer, als er erwartet hatte. Seine Stimme klang wie die eines Versagers, urteilte er streng und überlegte, ob er weitersprechen sollte, um sich vor Marco endgültig zu demütigen. Währenddessen starrte Marco den verstört ins Leere blickende Jungen vor sich besorgt an. Dieses Abenteuer war also ganz und gar aus dem Ruder gelaufen. Ace hatte versucht sich in diese seelenlose Affäre zu flüchten, genauso wie er es ihm vorgeschlagen hatte. Doch das Unglück, das sich auf den sonst so sorgenfreien Zügen widerspiegelte, traf den Blonden mehr, als die bloße Vorstellung, dass diese Frau mit seinem Ace im Bett war. Wie sehr hatte sich der Feuerjunge unter Druck gesetzt gefühlt? War es so schlimm gewesen? Hatte sein Körper versagt, weil er überfordert war? Machte er sich deswegen Vorwürfe? „Hey, es ist doch keine große Sache, dass es nicht so toll war. Oder hat sie sich über dich lustig gemacht?“ Verwirrt blinzelte der Feuerbändiger trotzig. Wovon sprach Marco da? Sichtlich verärgert erwiderte er mit unheilvollem Ton: „Dazu hatte sie keinerlei Gelegenheit mehr. Sie wird es außerdem nie erfahren.“ Erschrocken riss der Vize die Augen auf: „Was ist geschehen? Hast du ihr etwas angetan, weil dein Körper versagt hatte?“ Das brachte das Fass eindeutig zum Überlaufen. Wütend über die blinde Maßlosigkeit seines Vorgesetzten sprang Ace vom Bett auf und wandte sich seinem ehemaligen, offensichtlich verwirrten Mentor zu. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, lehnte er sich vor und spie dem ignoranten Mann die Wahrheit nahezu ins Gesicht. „Hör zu, es war nicht so, dass ich nicht bereit gewesen wäre. Ich hätte sie nehmen können, wie du es mir in deiner unendlich dämlichen Großmütigkeit zugestanden hattest.“ Er machte eine kurze Pause. Jetzt wurde seine Stimme leiser, bedauernder. Die Wut war so schnell verraucht, wie sie gekommen war und eine bittere Resignation schwang in jedem weiteren Wort mit. „Aber ich konnte es nicht. In meinem Kopf drehte sich alles um dich und die Nächte, die wir miteinander verbracht hatten. Nichts von dem, was sie auch getan hat, hat mich so…“ Endlich verstand der benommene Marco und schloss die Augen. Oh Mann, das war es also. So sehr ihn Ace misslungenes Abenteuer freuen müsste, desto mehr schämte er sich für das Leid, dass er dem Jungen angetan hatte. Wie hatte er glauben können, dass ihre Affäre spurlos an dem Jüngeren vorbeigehen würde? Ohne mit Erfolg zu rechnen, streckte er die Arme nach dem Feuerbändiger aus. Verblüffender Weise ließ sich Ace von ihm auf das Bett ziehen und wandte sich auch nicht aus dem sanften Griff um seine Hand. Marco flüsterte eine aufrichtige Entschuldigung, während er das Ausmaß dieser Offenbarung zu erfassen versuchte. Sie schwiegen eine ganze Weile und saßen nur nebeneinander. Der blonde Mann wartete bis Ace wieder gleichmäßig atmete, bevor er die letzte offene Frage stellte: „Was ist mit dem Mädchen geschehen? Hast du sie…“ „Umgebracht? Nein, als sie mich…haben wollte, habe ich sie hochgehoben und sie auf das Bett gelegt. Sie war sichtlich erfreut über meine Aktivität und mehr als nur bereit. Als ich über ihr war, habe ich meine Arme neben ihrem Kopf platziert. Mein Feuer erhitze die Luft innerhalb von Sekunden so stark, dass sie nicht mehr atmen konnte. Sie hat die Besinnung verloren und ich bin dort weg. Dann standest du plötzlich vor mir.“, erklärte Ace leise zu Ende und begann die feinen Strukturen auf der Bettwäsche zu mustern. Erleichtert atmete der blonde Mann auf und legte dem jüngeren eine Hand auf die Schulter. Wieder überraschte es ihn, dass sich Ace dagegen nicht verwehrte. Leider wusste er noch immer nicht, was er sagen sollte oder musste, damit sich der Junge besser fühlte. Was möchtest du ihm denn sagen?, fragte die Flammenkreatur gelangweilt von Marcos Unsicherheit. Er strich sanft über die warme Haut seines Schützlings ohne von ihm eine Reaktion zu erhalten. Also sammelte er all seinen Mut und stellte flüsternd fest: „Ace, hätte ich gewusst, dass alles so enden würde, hätte ich mich niemals darauf eingelassen… Obwohl, eigentlich glaube ich nicht daran, dass ich mich dir hätte entziehen können.“ Mit vor Staunen geweiteten Augen sah ihn Ace plötzlich fragend an. Jetzt hatte Marco seine ungeteilte Aufmerksamkeit und es gab kein Zurück mehr… ~*~*~*~*~*~ Hallo meine lieben Leser, pünktlich zum Herbstanfang kommt ein neues Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ganz lieb für ihre tollen Kommis möchte ich mich bei Loveless-Eclair, xLittleOtakuX, Glupit, Inu-Yashagirl88, -Shiro-chan-, LuxusDrake, DasAlien, schnullerbabe, Hiraya und Monkey-D-Setsuna bedanken. Ein großes Dankeschön geht auch an samiya für ihre Hilfe und das Betalesen. Wir lesen uns hoffentlich bald! Liebe Grüße Eure ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)