Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 33: Die Dummheiten der Feuerfaust ----------------------------------------- Zurück bei Thatch, Vista und Ace, die mit ihren Verabredungen mittlerweile auf der Stadtparty angekommen waren. Die Party war im vollen Gange. Ein kleines, regional ansässiges Ensemble heizte den Leuten auf der großen Tanzfläche ein, während an der langen Theke gegenüber allerlei Alkohol zu recht fairen Preisen ausgeschenkt wurde. Für alle, die es ruhiger mochten oder ungestört sein wollten, waren an den Seite kleine, gemütliche Sitzgrüppchen eingerichtet wurden. Trotz des tobenden Unwetters draußen, war der große Saal proppenvoll und die Stimmung ausgelassen. Alle waren fröhlich, außer Thatch. Der Kommandant der vierten Division war unzufrieden und zwar sehr und das obwohl sein ursprünglicher Plan recht gut aufgegangen war: Ace hatte sich mit seinem hypnotisierenden, spitzbübischen Grinsen das blonde, dralle Mädchen aus der Gruppe ihrer Begleiterinnen angelacht und war mit ihr an die Bar verschwunden, nachdem Thatch ihm noch etwas zur Verhütung und Gleitgel zugesteckt hatte. Schließlich konnte man bei einem Feuermensch nicht vorsichtig genug sein. Gerade als er sich selbst seiner brünetten Auserwählten widmen wollte, hatte er Vista fragen hören: „Welche Blume soll ich für euch zwei Hübschen blühen lassen?“ Kurz darauf hatten die Brünette, die Thatch eindeutig bei seinen Freunden für sich reserviert hatte, und die Rothaarige, mit der sich aus Thatchs Sicht Vista begnügen sollte, überrascht und beeindruckt aufgeschrien. Ihre Augen hingen nur noch an dem Zylinderträger, seitdem er ihnen mit seinen Schwertern eine rote Hibiskusblüte und eine weiße Calla erschaffen und überreicht hatte. Ungerührt von den bösen Blicken seines Kameraden hatte Vista sogleich die Arme um die beiden Frauen gelegt und sich erkundigt, was sie denn nun gern tun wollten. Die lustvoll geflüsterte Antwort fiel für den Kommandanten der fünften Division sehr vielversprechend und für Thatch überaus niederschmetternd aus: „Kann uns dein anderes Schwert auch so in Staunen versetzen?“ So hatte sich das Dreigespann erwartungsvoll lächelnd Thatch empfohlen und hatte ihn allein vor der Tanzfläche stehen lassen. Missmutig schaute sich der Navigator um und hielt Ausschau nach einer neuen potentiellen Gelegenheit. Es konnte doch nicht wahr sein, dass die beiden Frauen, die Einzigen waren, die sich gern auf ein nächtliches Abenteuer mit einem Piraten einlassen wollten. Da hätte er ja mehr Glück gehabt, wenn er sich den Krankenschwestern angeschlossen hätte. Andererseits wollte er heute seinen Landgang und vor allem die Abwechslung genießen. Seine Gedanken drifteten jedoch nun wieder zu Vistas schändlichem Benehmen und zu einer möglichen Revanche mit der er ihm das heimzahlen konnte. Resignierend zog sich Thatch auf eine der Sitzmöglichkeiten zurück und beobachtete das Treiben auf der Tanzfläche. Sobald er ein williges, weibliches Wesen erblicken würde, würde er sie von ihren Begleitern trennen und sie nach allen Regeln der Kunst verführen. Keine seiner unzähligen Gespielinnen, auch nicht die Wiederholungstäterinnen, hatte es je bereut mit ihm zusammen gewesen zu sein. Möglicherweise hatte es die eine oder andere Inselschönheit bedauert, dass sie nur eine Nacht miteinander verbracht hatten, doch Grund zur Beschwerde über seine Leistungen hatte es nie gegeben. Plötzlich ließ sich eine blonde, junge Frau seufzend neben ihn nieder. Überrascht und mit einem Funken Genugtuung dreht er seinen Kopf zu seiner neuen Sitznachbarin und erschrak. Es war das Mädel, das mit Ace gegangen war und nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, war etwas gehörig schief gelaufen. Fieberhaft suchte Thatch nach ihrem Namen und wurde gottseidank in seinem Gedächtnis fündig, sodass er besorgt fragen konnte: „Hanna, alles in Ordnung? Wo ist Ace?“ „Ich will nicht wissen, wo dieser miese Kerl steckt oder in wem.“, zischte die Blonde aufgebracht und schlang ihre Arme schützend um ihren Körper. Thatch nickte stumm, sie war also nicht richtig wütend, dafür aber sehr verletzt. Verständnisvoll streichelte er ihr über die Schulter und hoffte, dass der Feuerbändiger sie nicht aus Versehen angezündet hatte. Er wartete noch einen kleinen Moment, um sie nicht zu drängen, bevor er sagte: „Komm, ärger dich nicht. Möchtest du etwas zu trinken?“ „Ja, ein Bier oder am besten gleich zwei.“, seufzte sie, entspannte sich aber, als ihr Thatch ein liebevolles Lächeln schenkte und sich sogleich auf den Weg zur Theke machte. Dort orderte er Bier für seine Begleitung sowie Sake für sich und freute sich über den stolzen Rabatt, den ihm der emsige Barkeeper gewährte, weil er Whitebeard und seine Crew so sehr verehrte. Während der Kommandant auf die Getränke wartete, fiel sein Blick auf eine Traube von hübschen Mädchen, die sich um ein Feuer… Moment! Tatsächlich hatte die kleine, raffinieret Feuerfaust einen ganzen Pulk junger Frauen um sich geschart und unterhielt sie mit Vorführungen seiner Teufelskräfte. Das Grinsen auf Ace Gesicht hatte sich verändert, der sonst präsente jugendliche Leichtsinn war einem siegessicheren Ausdruck gewichen. Der junge Mann fühlte sich anscheinend wohl, wenn ihn die Damen anschmachteten und um seine Aufmerksamkeit buhlten. Kopfschüttelnd nahm Thatch die Flaschen entgegen, er vertraute darauf, dass Ace – so unerfahren er auch war – wusste, was er da gerade tat. Schließlich würde auch sein Durchhaltevermögen nicht sechs Frauen standhalten können. Amüsiert von diesem Gedanken begab sich der Kommandant der vierten Division zu Hanna zurück, die sich nicht nur über das Bier, sondern auch über sein ehrliches Lächeln freute. „Danke, das ist nett von dir.“, sagte sie schließlich, nachdem sie einen langen Zug aus der Flasche genommen hatte. Da die Musik für ein normales Gespräch zu laut war, hatte sie sich zu ihm vorgebeugt, um nah an seinem Ohr zu sprechen. Der plötzliche enge Kontakt und der schöne Einblick in ihr Dekolleté hatten Thatch sogar seinen Ärger über Vista vergessen lassen. Seinen Abend mit Hanna zu verbringen, erschien ihm nun eine gelungene Alternative zu sein. Ihre Augen zeigten immer noch diesen gekränkten Ausdruck, sahen ihn jedoch mittlerweile wieder aufmerksam an. Als zu ihrer Rechten eine Stichflamme aufloderte und schockierte Rufe laut wurden, wandte sie sich nicht um, sondern schüttelte nur genervt den Kopf. Thatch, der dem Geschehen gegenübersaß, registrierte, dass Ace bei einem seiner Tricks übertrieben hatte und aus Versehen zwei seiner Anhängerinnen angesengt hatte. Die empörten Frauen stürmten fluchend aus dem Saal und ließen einen recht verdatterten Feuerbändiger zurück. Es beruhigte den älteren Kommandanten, dass die Feuerfaust nicht mit Absicht diese hitzige Auslese betrieb. Als nächstes wurde er von den vier verbliebenen Mädchen auf die Tanzfläche bugsiert und verschwand in der Menge, nachdem er Thatch und Hanna im Vorbeigehen entschuldigend gegrüßt hatte. „Oh, man. Dein Freund ist so sensibel wie ein Strohfeuer.“, wisperte Hanna in Thatchs Ohr, während sie eine Hand auf seine Schulter legte. Ihr Atem kitzelte ihn und lockerte seine angespannte Haltung ein wenig. Er machte eine beschwichtigende Geste und zog sie an ihrer Hand hoch, um sich mit ihr eine ruhigere Ecke zu suchen. Sie wurden schnell fündig und als sie sich wieder gegenübersaßen, fragte Thatch sie, ob sie ihm anvertrauen wollte, was vorhin vorgefallen war. Sie schilderte ihm dann in einem ruhigen und sachlichen Ton, dass Ace ihr an der Bar einen Drink bestellt und sie sanft um die Hüfte gefasst hatte. Sie hatte sich an ihn geschmiegt und dann war Ace urplötzlich eingepennt und auf den Tresen geknallt. Als sie ihn erschrocken wachgerüttelt hatte, war er aufgeschreckt und hatte das eben eingetroffene Glas unbeabsichtigt gegen ihr Top geschlagen. Sie hatte sich dann peinlich berührt ins Bad zurückgezogen, um den Schaden zu beheben und ihr Oberteil von Glasscherben, Cocktaildekoration und Flecken zu befreien. Nachdem sie sich ihm wieder präsentieren konnte, hatte sie feststellen müssen, dass er mit den anderen Frauen scherzte und nicht einmal zur Kenntnis nahm, dass sie zurück war. Also hatte sie sich dafür entschieden, sich von ihm fernzuhalten, obwohl sie sich über das Date mit Ace tatsächlich gefreut hatte. Verständnisvoll nickte Thatch, als sie ihre Geschichte beendete. Hanna hatte Klasse bewiesen, dass musste er ihr lassen. Sie beschwerte sich nicht über die tollpatschige Art des Feuerbändigers, über die Thatch im Laufe der nächsten Tage unbedingt noch einmal mit Ace reden musste, sondern hielt sich einfach dezent zurück, um sich den Abend nicht zu verderben. „Nimm ihm sein ungebührliches Verhalten bitte nicht übel, er hat noch nicht viel Erfahrung. Da wir ja hauptsächlich auf hoher See sind.“, bat der Kommandant der vierten Division sanft und suggerierte der jungen Frau gleichzeitig, dass sie es mit jemand zu tun hatte, der um einiges sensibler und erfahrener war. Hanna schluckte und setzte sich aus ihrer vorgebeugten Haltung wieder auf, ihr Blick schweifte kurz prüfend über Thatchs wohl definierten Torso und blieb an seiner Schwertscheide hängen, die er wie immer am Gürtel trug. Ihr Ausdruck wurde spielerisch, als sie sich mit dem Rücken zu ihm drehte und die Beine auf das Polster legte. Thatch rückte sich sogleich in die dazu passende Position, um ihr das Anlehnen so bequem, wie möglich zu machen. Die Lautstärke ringsum interessierte jetzt nicht mehr, weil sie sich so nahe waren. Hanna hob ihren Kopf und flüsterte ihm verführerisch zu, dass er ihr von seinen Abenteuern erzählen sollte und legte einen seiner Arme unterhalb ihres Dekolletés. Zufrieden mit der neuen, unerwarteten Situation, sog Thatch ihren blumigen Geruch ein und begann von der Liebe seines Lebens zu erzählen: dem Meer. In der Zwischenzeit fühlte sich Ace merkwürdig und ihm war klar, dass er in dieser Situation anders hätte empfinden müssen. Seine Freunde hatte er mittlerweile aus den Augen verloren, ebenso wie zwei Frauen, die trotz des Feuerunfalls noch mit auf die Tanzfläche gekommen waren. Doch er war auch jetzt überfordert, obwohl nur noch zwei verbliebene Mädchen um ihn buhlten. Er wusste nicht, was mit ihm los war, er liebte Partys – eigentlich jede Gelegenheit, die man mit Sake und Essen feierte. Trotzdem fiel es ihm schwer mit den beiden reizenden Mädchen zu tanzen oder um ehrlich zu sein, einigermaßen im Rhythmus je einen Schritt zur Seite und dann wieder zurück zu machen. Er hatte es sich niemals so kompliziert vorgestellt ein weibliches Wesen zu verführen. Denn genau das hatte er vor. Seitdem Marco ihm immer wieder klar gemacht hatte, dass er Ace Gefühle für ihn widerlich fand und diese abstoßend sowie unnatürlich waren, war Ace neugierig, wie das Gegenteil aussehen sollte. Außerdem, wenn der Vize ihn nicht wollte, gab es, wie bereits bewiesen, genug willige Schönheiten, die ihn nicht verschmähten. Er brauchte den Blonden nicht. Feuerfaust Ace war nicht auf die Zuneigung und Zärtlichkeit eines blauen Federviehs angewiesen. Seine geballte Faust lockerte sich, als das schwarzhaarige Mädchen mit einem frechen Lächeln, sanft ihre Finger über seine Hand gleiten ließ. Er griff nach ihrer Hand und zog sie weiter zu sich. Das empörte Keuchen und das dramatische Davonlaufen der anderen Frau ignorierten die beiden, um engumschlungen weiter zu tanzen. ~*~*~*~*~*~*~ Einige Wochen vor dem Streit. Nachdem der Aufbau von Beryllia erfolgreich verlaufen war, befand sich die Moby Dick endlich wieder auf hoher See. Marco bedauerte es sehr, dass er und die Wunderkerze an Land kaum Zeit füreinander gehabt hatten. Er und Jules hatten sich um die diplomatischen Fragen gekümmert, während Ace beim Aufbau der zerstörten Gebäude geholfen hatte. Heute Morgen hatten sie nach über einer Woche endlich wieder abgelegt und Kurs auf Xangaka genommen, wo Juliette von Bord gehen würde, um pünktlich zum Semesterbeginn in Sunlait zu sein. Marco freute sich darüber, endlich einen ungestörten Abend mit Ace verbringen zu können. Der Feuerbändiger würde das Training der Mannschaft sicher bald beendet haben, sodass für ihn noch etwas Zeit blieb, um in den Schlafsälen nach dem Rechten zu sehen. Auf halben Weg hörte Marco plötzlich aufgebrachte Rufe aus dem Speisesaal. Mit einer unbestimmten Vorahnung ging er dem Aufruhr nach und fand Derek mit hochrotem Kopf vor einer geöffneten Speisekammer. Die tiefen Zornesfalten auf dem Gesicht des Smutjes verstärkten den Eindruck, dass etwas Schwerwiegendes vorgefallen war. „Diese miese Bande nichtsnutziger Bast-…“, ereiferte sich Derek wütend, wurde aber von Marcos kühlem Blick und einer wegwerfenden Handbewegung unterbrochen. Der Vize strahlte eine eiserne Ruhe aus, die den Chefkoch zur Vernunft brachte. „Was ist passiert? Du scheinst sehr aufgeregt zu sein.“, sprach Marco sachlich und in einem verständigem Tonfall. Mit einer herrischen Geste wandte sich Derek der Speisekammer zu, die auch eine Kühltruhe enthielt. „Es wurde gefrorenes Fleisch, Äpfel und Brot gestohlen. Ich habe gerade bemerkt, dass der Schlüssel in der Tür steckte, obwohl dieser sonst sicher mit den anderen in der Küche verwahrt wird. Jemand hat ihn gestohlen und dann das ganze Essen aus der Speisekammer entwendet.“ „Das würde bedeuten, dass jemand aus deinem Team den Schlüssel hat stecken lassen oder wer bekommt außer euch noch Zugang zu eurer heiligen Küche?“, fragte Marco betont ruhig und musterte den Smutje eingehend. Es war verständlich, dass er sich aufregte, andererseits war Ärger mit der gefräßigen Crew immer vorprogrammiert und wenn sich die Köche nicht an ihre eigenen Regeln hielten, konnte man die Schuld niemand wirklich zu schieben. „Ich denke, es war einfach ein unglückliches Missgeschick. Jemand von euch hat aus Versehen den Schlüssel stecken lassen und einer der Jungs hat die Gelegenheit einfach nur genutzt.“, stellte der blonde Mann das Geschehen dar und machte dem Smutje somit ein Friedensangebot. Doch Dereks empörtes Schnauben ließ ihn fragend die Augenbrauen hochziehen, scheinbar hatte er einen Verdacht, wer der Dieb war. „Ich habe diesen nimmersatten Feuerteufel vorhin nicht beim Abendessen gesehen. Wo ist er? Wenn ich ihn erwische, bekommt er für den nächsten Monat nichts zu futtern!“, begehrte Derek auf und wollte losstürmen, als sich Marco mit einem mörderischen Blick vor ihn schob und ihn unsanft zu Recht wies: „Hör mir zu. Es ist dumm gelaufen, was hier passiert ist. Sprich mit deinen Leuten, dass das nicht nochmal vorkommt. Was Ace betrifft, der ist an Deck und trainiert unter anderem auch einige deiner Schwächlinge, also wage es ja nicht ihn zu verdächtigen. Außerdem weiß der Junge sehr gut, dass er eine Vorbildsfunktion zu erfüllen hat. Überlege es dir besser gründlich, bevor du noch einmal einen der Kommandanten beschuldigst.“ Derek schluckte benommen als Reaktion auf den unerwarteten Ausbruch seines Vizekäpt’ns und nickte sogleich stumm, um weitere Schimpftiraden zu vermeiden. Mit Marco war schon seit einiger Zeit nicht besonders gut Kirschen essen, also vermied er am besten eine hitzige Diskussion. Er nickte erneut und sagte dem blonden Mann, dass er die Sache auf sich beruhen lassen würde. Er bat ihn aber darum, ob er sich bei der nächsten Versammlung dazu äußern könnte. Marco hatte nichts dagegen und wandte sich zum Gehen. Das Inspizieren der Schlafsäle würde bis morgen warten müssen, entschied er stumm. Auf dem Weg zu seiner Kajüte schüttelte er alle absurden Gedanken über Dereks Anschuldigungen ab. Es war lächerlich, Ace war in letzter Zeit gereift und hatte bewiesen, dass er für die Mannschaft Verantwortung übernehmen konnte. Als er auf den Gang des Zwischendecks mit den Kommandantenquartieren gelangte, glaubte er einen leichten Hauch von gebratenem Fleisch zu riechen, aber das war ja unmöglich. Doch ihm kamen Zweifel, als er vor seiner Zimmertür Halt machte und leises Gemurmel, Lachen und das unverkennbare Zischen von Gebratenem hörte. Ungehalten öffnete er die Tür und ertappte Ace, Jules und Birdie dabei, wie sie sich in seinem Raum ein genüssliches Abendessen bereitete. Die Drei schienen keineswegs erschrocken über sein Erscheinen zu sein und Juliette kam sogleich lachend auf ihn zu. „Was glaubt ihr, was ihr hier macht?“ „Wir haben das Abendbrot verpasst und hatten Hunger. Was denkst du denn?“, kam die logische Antwort seiner Schülerin, die an ihm vorbei Griff um die Tür hinter ihm zu zuziehen. Sie flüsterte ihm zu, dass sie ja niemand erwischen durfte und zündete zwei Kerzen an, die einen penetranten Zimtduft verbreiteten. Die Bullaugen waren ebenfalls geöffnet und da der Wind günstig stand, würde niemand auf dem oberen Deck bemerken, dass hier ein kleines Festessen stattfand. Birdie und die Feuerfaust saßen an dem großen Tisch und wendeten einige schöne Stücken Fleisch auf einer Assiette, die Ace mit seinen Teufelskräften erhitzte. Zusätzlich schmorte darin noch Gemüse, dessen verschwinden Derek nicht einmal bemerkt hatte. Auf dem Tisch lag außerdem noch ein Viertellaib Käse sowie Äpfel und ein großes Brot. Der Anblick der Speisen war lecker und weckte den Hunger in Marcos Magen. Er selbst hatte mit Whitebeard zusammen früher, als der Rest der Mannschaft, gegessen. Perplex und unsicher, ob er wütend über die Dreistigkeit seiner Freunde sein sollte oder lieber Ace Einladung annahm, der ihm erläuterte, dass sie extra für ihn auch sein Lieblingsessen - gegrillte Hähnchenbrust - besorgt hatten. „Ich habe Derek gerade versichert, dass ein verantwortungsvoller Kommandant, wie du, nicht in der Lage wäre, eine Speisekammer zu plündern. Wie sieht das denn jetzt deiner Meinung nach aus?“, fragte Marco in einem resignierenden Ton, denn er hatte feststellen müssen, dass er Ace und seinem unschuldigen Lächeln schlecht böse sein konnte. Da mischte sich Jules wieder in seine Gedanken ein und stellte mit einen ebenso unschuldigen Blick klar: „Naja, wie soll das aussehen: Mit gefangen, mit gehangen. Also setz dich bitte und schneid das Brot für uns vier.“ „Ihr habt die Sachen gestohlen und ich wette, dass ein Koch heute noch eine Menge Ärger mit seinem Chef bekommen wird.“, konfrontierte Marco die drei Diebe mit einer Tatsache und wunderte sich plötzlich, warum auch Birdie so wenig betroffen schien. Der Junge bemerkte seine Verwunderung und erklärte: „Ich muss morgen die Speisekammern sauber machen und deshalb hat mir Derek einen Generalschlüssel gegeben, aber er hat die Speisekammer vorher mit dem richtigen Schlüssel aufgeschlossen und ihn vergessen, als er lautes Scheppern und zerschlagen von Porzellan hörte. Ich habe die Speisekammer abgeschlossen und bin zum Training gegangen. Erst im Anschluss hab ich bemerkt, dass ich auf einmal zwei Schlüssel hatte, also war das nicht meine Schuld. Da wir nach unserem Training Hunger hatten…“ Marco schüttelte den Kopf und bedeutete, dass der Junge nicht weitersprechen musste. Ihm war klar, wie sich alles weitere entwickelt hatte. Doch irgendwie störte es ihn, dass Ace und Jules das einfach so durchgezogen hatten. Sie schienen einen schlechten Einfluss auf den Schiffsjungen zu nehmen. Trotzdem wollte sich der älteste Mann nicht eingestehen, dass er den kleinen Streich amüsant fand, er versteifte sich bei dieser Erkenntnis spürbar und wandte sich dem Schneiden des Käses zu. „Entspann dich, Marco! Unsere Speisekammern sind endlich wieder voll und die Sachen hier werden nicht schlecht.“, sagte Ace unbekümmert und reichte dem Vizekäpt’n eine köstliche Hähnchenbrust auf einer Brotscheibe. Er verkniff sich einen Kommentar und legte sich noch Käse auf sein Essen, bevor er herzhaft reinbiss. Sein Hungergefühl war letztlich doch größer, als seine Moral. „Das schmeckt toll, Ace.“, schmatzte Birdie übermütig, sichtlich beflügelt von seiner ausnahmsweise wenig autoritären Gesellschaft. Auch das Mädchen und die Feuerfaust begannen zu essen und für eine Weile herrschte gefräßige Stille. Nachdem Ace sicher gestellt hatte, dass alle Beweise vernichtet waren, schloss Marco die Bullaugen und spendierte jedem eine Flasche Sake aus seinem privaten Vorrat. Birdie hatte Karten dabei und während Juliette ungeschickt zu mischen begann, fragte der Schiffsjunge etwas an alle drei gewandt, was ihm scheinbar schon lange auf der Seele brannte: „Schlaft ihr eigentlich miteinander?“ Die Spielkarten ergossen sich in Schwall auf den Tisch. Ace und Marco waren in ihren Bewegungen erstarrt und starrten Birdie unverwandt an. Marco spürte, wie sein Herz heftiger zu schlagen begann. Er fühlte sich ertappt und machte sich Sorgen, wie der Schiffsjunge, die ganze Affäre sehen würde. So gefror die Situation für eine gute Minute, bevor sich Juliette zu einer Frage durchringen konnte: „Birdie, wovon sprichst du?“ Alle drei Erwachsenen sahen ihn abwartend an. Der Junge schien jedoch sehr unbekümmert über seine Frage zu sein und war vor allem sehr unbeeindruckt von der Reaktion der anderen. „Na, du hast doch gestern erzählt, du hast dich in der Akademie mit diesem Typen angefreundet und da dachte ich…“, antwortet der Schiffsjunge unbestimmt und bemühte sich redlich gleichgültig zu klingen, aber irgendwie gewann Marco den Eindruck, dass der kleine Kerl eifersüchtig war. Jules schüttelte unterdessen mit Kopf und lachte erleichtert auf: „Nein, Birdie. Wir sind nicht zusammen. Fridolin und ich sind nur ein gutes Team bei Verhandlungen. Vor ein paar Wochen mussten wir entscheiden, was wegen einem Mädchen passieren sollte, die giftige Brötchen an Marktbesucher verteilt hatte. Sie hatte insgesamt drei Männer vergiftet, um ihren Vater, einem Marineoffizier, zu helfen Piraten zu vernichten. Auf der Insel konnte einer von zwei zivilen Besuchern gerettet werden. Wir gehen davon aus, dass der Dritte ebenfalls nicht mehr lebt.“ „Doch, das tut er.“, widersprach ihr Ace grinsend, obwohl sein Gesicht immer noch etwas blass wirkte. Er war ebenfalls von Birdies unschuldiger Frage sehr erschrocken gewesen, aber dieses Thema erschien ihm höchstinteressant zu sein. Zu seiner Zufriedenheit runzelte Jules die Stirn, sie war verwirrt von seiner Aussage und dem wissenden Blick der anderen beiden Männer: „Woher willst du…“, weiter kam die blonden Frau nicht, denn Marco fiel ihr ins Wort. „Das kleine Mädchen hat Ace vergiftet und er hat überlebt, weil er dank seiner Teufelskräfte und seiner unnatürlichen Körpertemperatur das Zeug abatmen konnte. Trotzdem hat er uns ziemlich in Aufruhr versetzt, als er mit Fieber an Deck kollabiert ist.“ Der Vize sah Ace lange an und zeigte ihm somit zum ersten Mal, wie viele Sorgen er sich um den Jungen gemacht hatte. Auf dem Gesicht der Feuerfaust spiegelte sich ein verlegenes Lächeln für die Fürsorge wieder, doch dann hatte er eine andere Frage: „Wie habt ihr die Sache gelöst? Das Mädchen wurde hoffentlich nicht bestraft?“ „Nein, das wurde sie nicht. Marie hatte gehofft, dass sie ihren Vater öfter sieht, wenn weniger Piraten von dieser Insel kommen würden. Erst zum Schluss hat sie begriffen, dass sie Piraten nicht von einfachen Leuten unterscheiden konnte. Wir sind dann zusammen mit ihren Eltern und dem Marine übereingekommen, dass die Basis ihres Vaters auf seine Heimatinsel verlegt wird, da viele seiner Männer dort zu Hause sind. Ihr solltet diese Insel besser nicht mehr sooft anlaufen.“, erzählte Jules schmunzelnd zu Ende. Sie schaute dann dem erstaunten Birdie freundlich an und hob die Karten wieder auf. Schließlich fügte sie noch hinzu: „Du siehst also, wir sind einfach nur ein gutes Team und haben keinen Sex.“ Erleichtert, dass die verhängnisvolle Frage beantwortet war, seufzte Marco. Das war wirklich knapp gewesen, beinahe wäre die Sache zwischen ihm und Ace aufgeflogen. Er tauschte einen einvernehmlichen Blick mit dem Feuerbändiger, der nickte und mit einem großen Schluck seine Flasche leerte. Die Stirn des Schiffsjungen legte sich erneut in Falten und er wandte sich daraufhin unschuldig zu Marco und Ace: „War das eigentlich Sex, was ihr in dem Lagerraum gemacht habt?“ ~*~*~*~*~*~*~ Ace und die dunkelhaarige Schönheit hatten die Party schließlich verlassen, um in der Wohnung der jungen Frau ungestört zu sein. Ihre Lippen waren sanft und schmeckten nach Erdbeeren. Ace legte seine Hände um ihre Hüfte und zog sie enger an seinen Körper. Sie ließ das willig geschehen und rieb sich vorsichtig gegen seinen Unterleib. Der junge Mann summte in den Kuss hinein und kam nicht umhin, die Unterschiede zwischen ihnen zu bemerken. Seine Haut war viel fester und muskulöser als ihre, dafür jedoch nicht so weich und einladend. Ihr ganzer Körper wirkte im Gegensatz zu ihm so zerbrechlich und schwach, obwohl in ihren Küssen und in ihren forschenden Händen ein ebenso großes Verlangen nach ihm lag. Sie übernahm nach und nach wie selbstverständlich die Kontrolle und lockte Ace auf das frischbezogene Bett. Genießerisch schloss er die Augen und sog den leichten Hauch ihres blumigen Parfums ein. Plötzlich verband das Mädchen ihm spielerisch die Augen und ließ sich auf seinen Schoß gleiten. Ace fühlte sich wie in einem Traumland, was er mit der jungen Unbekannten tat, war aufregend. Es kostete jedoch eine Menge Konzentration, das alles nicht mit den Nächten bei seinem Vize zu vergleichen. Das Gefühl ihrer vollen Brüste in seinen Handflächen war verwirrend, weckte jedoch auch die Neugier auf weitere Stellen ihres Körpers. Als ihre Hände seinen Körper zu massieren begann, verschwanden alle anderen Gedanken… Ende Kapitel 33 ~*~*~*~*~*~*~ Guten Tag meine lieben Leser, wie immer freue ich mich, dass ihr bis hierhin durchgehalten habt. Ich bedanke mich für die tolle Unterstützung bei Glupit, --Otaku-desu--, million, Inu-Yashagirl88, Monkey-D-Setsuna, Pluesch-Pueppie, Puma_Ace, Nana, LuxusDrake und schnullerbabe, die im Namen aller 156 Favo-nehmer fleißig kommentieren. Ein großes Dankeschön geht außerdem an samiya, die so lieb war das Betalesen zu übernehmen. Ich wünsche euch eine schöne Woche! Wir lesen uns in ungefähr 10 Tagen wieder! Liebe Grüße Eure ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)