Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 25: Widersprüche ------------------------ Jules lief vor Ace die Treppen herunter. An der Schwelle zum Kommandantendeck blieb sie stehen und sah sich wartend nach ihm um. Unbewusst war der junge Mann langsamer geworden und nahm weder ihr verständnisvolles Lächeln, noch seine eigene Trance wahr, in der er nicht mal auf den Weg achtete. Der Feuerbändiger fühlte sich merkwürdig. Er versuchte erfolglos zu begreifen, warum Marco ihn auf einmal bei sich haben wollte und nicht das Lager mit seiner hübschen Geliebten teilte. Scheinbar hatten der Vize, Jozu und Jules dies bei ihrem Gespräch zuvor sogar zusammen besprochen, aber warum ließ das junge Mädchen das einfach geschehen? Irgendetwas stimmte hier nicht und zwar ganz und gar nicht. Vielleicht war die blonde Frau vor ihm ja doch kein Miststück. Mit diesem Gedanken kam auch plötzlich die mittlerweile unangenehme Erinnerung an die entflammte Tasche zurück. Obwohl sich Ace letztlich zusammengerissen und nicht ihr ganzes Habe verbrannte hatte, waren nun einige Sachen völlig unbrauchbar. Der schwarzhaarige Kommandant schluckte schwer, als sie seine Kajütentür erreichten. Er wollte Juliette gerade vorwarnen, doch sie hatte den Raum bereits betreten. Ace sah, wie das Lächeln auf ihren Lippen gefror, als sie die verkohlten Überreste ihrer Habseligkeiten erblickte. Stumm ging sie darauf zu und kippte den Inhalt der schwarzen Tasche langsam auf den Tisch. Ihre Reservekleidung, der hässliche BH, das Verbandszeug und die Tasche selbst waren nicht mehr verwendbar. Andererseits hatten die zwei größeren Bücher, sowie einige kleine einzelne Papierstücke das Inferno gut überstanden. Ace nahm seinen orangen Hut ab und warf ihn resignierend auf das Bett. Er beobachtete mit schlechtem Gewissen vom Türrahmen aus, wie die gut einstudierte Fassade aus Ruhe und Selbstsicherheit aus Juliettes Zügen wich und nur eine junge, verzweifelte Frau zurückließ. Ihm wurde schlagartig bewusst, dass er sie mit genau dieser Tat mehr verletzt hatte, als er es mit Gewalt oder Worten je vermocht hätte. Er hoffte, auf eine Reaktion ihrerseits, etwas, das beweisen würde, dass er sie nur erzürnt und nicht gedemütigt hatte. Leider schien Jules tatsächlich mit den Tränen zu kämpfen, während sie ihm den Rücken zu drehte und tief Luft holte. Sie ging auf das zum Lüften geöffnete Bullauge zu und schloss es vorsichtig. „Marco ist in seiner Kajüte und wird demnächst duschen gehen. Ansonsten wird er heute nach dem ganzen Ärger mit den Sonoheckpiraten noch viel Papierkram zu erledigen haben. Am besten du gehst jetzt zu ihm, bevor er sich in seine Aufgaben stürzt.“, rang sich Juliette zu einem Satz durch, aber ihre Bemühungen mit fester Stimme zu sprechen scheiterten kläglich. Für Ace ergab diese Aussage absolut keinen Sinn. Er konnte es nicht fassen, dass sie zur Tagesordnung überging, ohne auch nur ein Wort über das hier zu verlieren. Was stimmte denn nur nicht mit ihr? „Ich…also…“, setzte der Kommandant zu einer Erklärung an, aber ihm fehlten die richtigen Worte. Er kam sich so schäbig vor, wie schon lange nicht mehr. Sie hatte ihn um Hilfe gebeten und sie nur halbherzig bekommen. Sie hatte sich damit revanchiert, ihn vor seiner überstürzten Trotzentscheidung zu schützen und er tat nichts weiter, als ihre Privatsphäre zu zerstören. Leise halte das Echo ihrer resignierten Stimme in seinem Kopf wieder, als sie ihm sagte, dass sie den Meisten an Bord egal war. „Es besteht kein Grund dich zu entschuldigen. Es ist meine Schuld, dass ich die Sachen bei dir gelassen habe. Ich weiß über dein ungezügeltes Temperament durch die Fallstudien der Marine Beschied.“, versicherte ihm Juliette mit etwas gefassterer Stimme und wandte sich zu Ace zurück. Dieser kämpfte mit der Empörung über ihre Einschätzung und seinem schlechten Gewissen. Sie macht es ihm wirklich nicht leicht, sein Handeln zu bedauern, wenn sie ihm gleichzeitig Berechenbarkeit vorwarf und ihn, wie ein unerfahrenes Kind, seiner Verantwortung entband. Was hatte sie eigentlich mit der Marine zu tun? War sie ein Spion für diese dämlichen Idioten, die die Freiheit der Piraten einzuschränken versuchten? War Juliette am Ende doch der Feind? Etwas in seinem Geist versicherte ihm, dass Pops über jeden an Bord genauestens Bescheid wusste und daher von ihr keine unmittelbare Gefahr ausgehen konnte. Trotzdem musterte die Feuerfaust das Mädchen scharf. Jules Verletzlichkeit war kaum noch wahrzunehmen, denn ihr stoischer Ausdruck in den Augen ließen sie streng und unnahbar wirken. Die Wahrheit sah aber offensichtlich ganz anders aus, dachte der junge Mann und überlegte, warum sie so erfahren darin war ihre Gefühle zu verbergen. Trotzdem wäre es sicherlich das Beste, wenn er noch einmal versuchen würde ihr alles zu erklären: „Hör mir bitte zu, Juli.“ „Nenn mich nicht so!“, befahl Juliette mit bebender Stimme und einem durchdringenden, fast ängstlichen Ausdruck in den Augen. Wieder starrte Ace sie perplex über ihre Reaktion an und fragte sich, ob er jemals schlau aus ihr werden konnte. Es war wirklich eine mysteriöse Situation. Sie las ihn die ganze Zeit wie ein Buch, während er nicht mal ein vernünftiges Gespräch mit ihr führen konnte, ohne getadelt zu werden. Jetzt hörte er Jules aufseufzen und beobachtete, wie sie auf ihn zu trat. Er erkannte, dass sie wieder versuchte ihre wahren Emotionen zu unterdrücken und bewunderte gleichzeitig ihren Willen stark zu sein. Sie schien sich nun endgültig von dem Schock über das Schicksal ihrer Sachen erholt zu haben und sah ihn direkt in die Augen, als sie sprach: „Ace, bitte. Ich habe seit drei Tagen kaum geschlafen. Ich habe keine Kraft, um dir jetzt alles zu erklären. Geh zu Marco, solange er seinen Routineplan erfüllt. Er liebt Kontrolle über alles und fühlt sich nur wohl, wenn alles nach seinem Willen läuft. Solltest du Interesse dran haben zu erfahren, wie du ihn entlasten kannst, würde ich dir ab morgen zeigen, was generell die Aufgaben des zweiten Divisionskommandanten wären.“ Sie schwieg einen kleinen Moment und senkte dann demütig den Blick, bevor sie leise ergänzte: „Natürlich nur, wenn du möchtest. Marco ist sehr bestimmend und nimmt am liebsten alles selbst in die Hand. “ Ace nickte zustimmend und wieder irritierte ihn ihre Selbstlosigkeit sehr. Sie schien den Vizekäpt´n wirklich sehr gut zu kennen. Der junge Feuerbändiger war davon überzeugt, dass er nicht annähernd so viel menschliche Größe besaß, um in ihrer Situation ebenso edel zu handeln. Trotzdem gefiel ihm der Gedanke sich endlich an Bord nützlich zu machen und Marco wirklich helfen zu können. Denn sein Vorgesetzter hatte ihm außer der Obhut der Division keine regulären Pflichten übertragen. „Das klingt gut.“, antworte er also und versuchte zu lächeln. Diese simple Geste zauberte auch ein sanftes Lächeln auf Jules Mund und sie nahm die verkohlten Sachen vom Tisch und warf sie in den leeren Korb, der neben Ace stand. In diesem Moment öffnete sich eine Tür im hinteren Teil des Ganges. Ace drehte sich herum und sah, dass Marco sein Zimmer verließ. Der Blonde schaute auf und hob eine Hand. „Hey Ace, ich gehe duschen, soll ich hier offen lassen?“, rief der Vize und wies auf seine Tür, die er aus Gewohnheit verriegeln wollte. Ace starrte ihn etwas überfragt an und spürte wie sein Herz heftiger zu schlagen begann. Obwohl er von Juliette erfahren hatte, wie der Blonde seinen Abend gestalten würde, erstaunte es ihn, dass sie Recht behielt. Leise flüsterte ihm Jules zu, dass er sich einfach anschließen könnte. „Warte! Ich komme mit.“, antwortete er schließlich und schloss die Tür zu seiner Kajüte direkt vor Jules Nase. Plötzlich hatte er alles vergessen, worüber er vor ein paar Sekunden nachgedacht hatte. Er hörte nur noch halb, wie seine Tür von innen abgeschlossenen wurde. Marcos Freundlichkeit überraschte ihn und machte es Ace einfach, sich auf die neue, ungewohnte Situation einzulassen. Trotzdem beruhigte sich sein Puls kaum und die vorfreudige Nervosität begann nun auch seine Gedanken durcheinander zu bringen. Mit schnellen Schritten folgte er Marco zum Kommandantenbad und nahm seinen eigenen freudigen Gesichtsausdruck nur am Rande wahr. Der Vize bemerkte die Geste sehr wohl und war darüber wirklich erleichtert. Während sie den verspiegelten Waschvorraum betraten, überlegte er, dass er sich eigentlich bei Ace bedanken müsste, dass er ihm gegenüber noch immer so offen war. Schließlich hatte der junge Mann einiges unter seiner Führung erdulden müssen, wenn er nur an die Standpauke von heute Vormittag dachte. Das beruhte aber auf Gegenseitigkeit, säuselte der Phönix ruhig in Marcos Brust und beschwor sogleich besorgniserregende Erinnerungen herauf: Marcos Hände, wie sie verzweifelt versuchten Meerwasser aus Ace Lungen zu drücken oder das fiebrige Gesicht der Feuerfaust vor dem Zusammenbruch. Jeder einzelne Moment hatte Marco damit konfrontiert, wie zerbrechlich und vergänglich alles sein konnte. Eben diese Erkenntnis war einer der Gründe, abgesehen von Nakama sind unantastbar, dass sie sich nicht auf einander einlassen durften. In Wahrheit gab es dafür tausend Gründe. Der Kommandant der ersten Division spürte, wie die Flammenkreatur alle Hindernisse zu relativieren versuchte. Das durfte er um keinen Preis zu lassen, entschied Marco und bemühte sich die Enttäuschung sowie alle Zweifel im Keim zu ersticken. Er konnte sich schließlich sicher sein, das Richtige zu tun. Es war doch die beste Entscheidung, oder? Die Feuerfaust ahnte von den trüben Überlegungen seines Vorgesetzten nichts. Ihm gefiel viel mehr die Situation, obwohl sie ihn auch gleichzeitig verunsicherte. Er war kaum mit dem Blonden allein gewesen, außer während des flüchtigen Kusses im Unterdeck oder – hier musste der junge Mann hart schlucken – am Strand von Tyross. Er konnte noch immer nicht Wunschtraum von Realität unterscheiden und Ace bezweifelte sogar, dass irgendeine Berührung auch nur annähernd so viel Sehnsucht und Lust entfachen konnte, wie es die von Alkohol entstellten Erinnerungen suggerierten. Über was konnte er sich eigentlich mit dem Älteren unterhalten? Gedankenverloren entledigte sich Ace der wenigen Kleider an seinem Leib und warf sie achtlos auf den Boden. Seine schweren Schuhe landeten nicht unweit der Tür. Ihnen war anzusehen, dass sie dringend einer Reinigung bedurften. Die rote Kette sowie seinen rechten Ellenbogenschützer behielt er an. Langsam wurde Ace klar, dass er allein mit Marco duschen würde. Es erregte ihn, jedoch fühlte er sich auch gehemmt, da er absolut keine Ahnung hatte, was nun passieren würde oder könnte. Der Jüngere entschied sich letztlich dafür, einfach abzuwarten und ging schon mal am Regal vorbei in den eigentlichen Duschraum vor. Währenddessen stand der Vize etwas von der Feuerfaust abgewandt und kontrollierte seine Bauchmuskeln unzufrieden in einem der Spiegel. Er nahm Ace Übereifer dennoch sehr genau wahr. Sie würden jetzt einige Zeit berechtigter Weise zusammen sein, ohne dass jemand Fragen stellen konnte. Die animalische Kreatur in seinem Inneren begann ebenfalls Gefallen an der vorrübergehenden Konstellation zu finden. Ihr Wunsch nach Zweisamkeit und sinnlichen Reizen erwachte von Neuem, als sein Blick Ace muskulösen Körper streifte. Marco bemühte sich, die unreinen Gedanken zu unterdrücken, aber mit den Jahren der Enthaltsamkeit war dieser Teil seiner Bestie unglaublich stark geworden. Letztlich schaffte es der Vize der Whitebeardpiraten die Kontrolle über seine Gefühle zu behalten und verbannte die sündigen, leidenschaftlichen Vorstellungen aus seinen Überlegungen. Doch eine leise Vorahnung beschlich ihn, dass diese Macht nicht so einfach gebrochen werden konnte. Sanft schüttelte Marco den Kopf, um das Thema abzustreifen. Er zog sich aus und folgte dem Beispiel des Flammenwerfers, als er Hemd, Hose, Bauchbinde und seine Unterwäsche mit auf den Haufen warf. Seine Sandalen hatte er bereits in seinem Zimmer zurückgelassen. Ein Seitenblick zu einem der Spiegel vergegenwärtigte ihm, dass die Zeugen seiner schlimmsten Dummheit noch immer auf seinem Rücken prangten. Unwillkürlich fragte sich der Blonde, wie wohl Ace gleich reagierte, wenn er die hässlichen Narben sah. Unsicher begab er sich in den Duschraum, wobei er ein Stück Seife mitnahm. Sogleich registrierte Marco, dass er Birdie am nächsten Tag damit beauftragen müsste, alle Waschutensilien und vor allem den Handtuchvorrat im Regal aufzufrischen. Abgesehen davon, könnte er, wenn der Junge schon mal hier war, auch gleich noch putzen. Marco spürte, dass der Feuerbändiger ihn von seinem Duschplatz aus neugierig beobachtete, ohne überhaupt mit dem Waschen begonnen zu haben. Der Vize ignorierte diese Tatsache amüsiert und begab sich aus Gewohnheit zu der mittleren Dusche. Unterdessen hatte Ace ein ganz anderes - delikateres - Problem bekommen. Sein Geist erinnerte sich bei Marcos nacktem Anblick an weitere Einzelheiten ihrer intimen Nacht auf Tyross, so dass sein Körper sich daraufhin prompt versteifte. Schnell wandte sich Ace um, so dass er nun die geflieste Wand an der der Duschkopf hing betrachtete. Er brauchte dringend eine Abkühlung, bevor Marco dieses nicht mehr ganz so kleine Detail bemerkte. Sofort dreht der Feuerbändiger den Hahn auf und hielt den Atem an, als das eiskalte Wasser über seinen Körper lief und auf seiner heißen Haut zischend verdampfte. Innerhalb kürzester Zeit erfüllten weißen Schwaden das Bad und ließen den jüngeren Mann daran zweifeln, ob diese Entscheidung gut durchdacht gewesen war. Immerhin hatte sich sein kleines Problem vorerst gelöst. „Na, das nenne ich mal ein Dampfbad. Das grenzt ja schon an Luxus.“, lachte Marco in einiger Entfernung und begann seinerseits zu duschen. Er konnte durch den Nebel nicht sehen, dass Ace Ohren knallrot anliefen, sonst hätte er bestimmt einen Lachkrampf bekommen. Langsam floss heißes Wasser über Marcos Rücken und löste nach und nach dessen Verspannungen im Nacken. Alles, was in den letzten paar Stunden seit Jules Eintreffen passiert war, kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Marco mochte das Gefühl endlich wieder Herr seiner Sinne zu sein und bemühte sich die vernünftigen, jedoch unangenehmen Gedanken loszulassen, bald ein ernsthaftes Gespräch mit Ace führen zu müssen. Er wollte diesen Moment einfach genießen. Vorsichtig schielte er zu seinem Kameraden herüber, der aus irgendeinem Grund mit dem Rücken zu ihm stand. Leider konnte er nur noch dessen gutgebaute Silhouette durch den feuchten Nebel erkennen. Doch dieser besondere Augenblick reichte, um die lüsterne Seite der Flammenkreatur zurück zu locken. Sie setzte ihn so gleich über die verlockendsten Szenarien in Kenntnis. Es gab tausend Möglichkeiten, schließlich waren sie allein. Auch wenn der Vize es nicht gern zugab, ihm gefiel besonders die Idee lautlos an Ace heranzutreten und ihn fest an die Wand zu drücken. Er würde den überrumpelten Jungen sanft in den Nacken küssen, bis er leise keuchte. Erst dann würden Marcos raue Hände über die gut gebaute Körperrückseite gleiten. Jeden Zentimeter Haut würden sie berühren, massieren oder streicheln. Gefangen von dem Bild, dass der Phönix malte, versuchte sich der Ältere vorzustellen, wie Ace auf seine mit heiserer Stimme geflüsterte Drohung, dass er nun nicht mehr von ihm lassen würde, reagieren würde. Wahrscheinlich würde es einen sichtbaren Schauer durch seinen Körper jagen und er würde ohne Scheu Marcos fiebrigem Blick begegnen und leidenschaftlich flüstern: „Kann ich mal die Seife haben?“ Was? Verwirrt blinzelte der Vizekäpt´n, dessen Wangen nicht allein durch die feuchte Wärme gerötet waren. Ace sachlicher Ton entsprach absolut nicht dem, was er erwartete hatte. Ende Kapitel 25 ~~~~~~~~ Hallo meine lieben Leser, ich hoffe, ihr seid von dem lang ersehnten Kapitel nicht zu sehr enttäuscht. _-samiya-_, Nana, Skomia, Hiraya, Amilya, Monkey-D-Setsuna, Hiken-no-Ace, million, Glupit, LuxusDrake und Raven sowie meine 127 Favo-nehmer - vielen herzlichen Dank für eure Untertsützung und Treue! Ich wünsche euch eine schöne Woche. Viele Grüße ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)