Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 13: Die schicksalhafte Begegnung ---------------------------------------- Es waren zwei Tage vergangen, nachdem sich der schwere Streit zwischen Marco und Ace ereignet hatte. Das Flaggschiff der Whitebeardpiraten ankerte nun vor einer bewohnten Insel und die Crew genoss den Landgang in vollen Zügen. Der Käpt´n versuchte währenddessen auf der Moby Dick herauszufinden, was seine an Bord gebliebenen, alkoholisierten Söhne über den Vorfall der beiden Kommandanten wussten. Selten war es so still auf seinem Schiff gewesen und Whitebeard empfand diese Idylle fast befremdlich. Seine selbstauferlegte Mission gestaltete sich außerdem schwieriger, als er erwartet hatte. Ringsum an Deck hatte er einige seiner nicht ganz nüchternen Söhne gefunden, doch keiner schien in der Lage zu sein, ein vernünftiges Gespräch zu führen. Entweder schliefen sie und entzogen sich ihm somit oder sie waren so betrunken, dass sie kaum sprechen konnten. Trotzdem kam kein Tadel über die Lippen des großen Mannes. Er hatte mehr als nur Verständnis für diese Art der Ausschweifung, wunderte sich jedoch darüber, dass seine Söhne mittlerweile nicht trinkfest waren. Enttäuscht über die ausgebliebene Informationsausbeute wollte er sich kurz zu seinem Stammplatz zurückziehen, als er bemerkte, dass Salmac etwas abseits am Heck des Schiffes saß und in die Ferne schaute. Whitebeard ging ohne zu zögern auf ihn zu. Wenn er schon keinen Erfolg hatte, würde er sich mit seinen, wie immer nüchternen, Chefarzt unterhalten. Salmac wusste weder guten Sake, Bier oder Rum zu schätzen und pochte bei Diskussionen über seinen Alkoholverzicht auf seine Verantwortung der Mannschaft gegenüber. Diese Einstellung dem Sake gegenüber war das Einzige an dem Charakter des Mediziners, das Whitebeard nicht nachvollziehen konnte - oder wollte. Salmac hatte die schweren Schritte hinter sich wahrgenommen und drehte sich halb zu Pops und lächelte, froh darüber, seinen wichtigsten Patienten ohne den fast obligatorischen Krug zu sehen. Doch irgendetwas an Whitebeards Mine verriet ihm, dass ihr Gespräch nicht von belangloser Natur sein würde. Pops ließ sich seufzend seitlich an Salmacs Seite nieder und lehnte sich an die Rückwand des Zwischengeschosses hinter ihm. Er schloss für eine paar Sekunden die Augen und ließ dann seinen Blick über die ruhigen Wellen gleiten, in denen sich die Sonne spiegelte. „Kaum zu glauben, dass es hier so friedlich sein kann, vor allem nach den letzten Tagen, oder?“, eröffnete Salmac zwanglos das Gespräch. Unwillkürlich grinste Whitebeard, er schätzte die Weisheit und die direkte Art seines Chefarztes sehr, dem man nur schwer etwas vor machen konnte. „Ich mag diese Stille nicht. Ich habe dabei ein komisches Gefühl.“, antwortete er wahrheitsgemäß und verfiel in Schweigen. „Ich weiß, die Sache ist noch lange nicht geklärt. Unsere beiden Feuerteufel sind ziemlich stur und uneinsichtig.“, seufzte der erfahrene Arzt und wartete die Reaktion seines Gesprächspartners ab. Er war es gewesen, der die tiefen Wunden der beiden Streitfackeln versorgt hatte und auch er war auf eine kalte Mauer aus Schweigen gestoßen. „Mir gefällt das überhaupt nicht. Sie reden nicht, fauchen sich ständig an und trotzen, wie zwei kleine Kinder.“, erbost über die Uneinsichtigkeit seiner Söhne machte sich Pops lautstark Luft. Salmac schüttelte über den temperamentvollen Ausbruch den Kopf – sein wichtigster Patient und dessen Blutdruck machten ihm auch schwer zu schaffen. Vorsichtig versuchte Salmac seine Ansicht vor Whitebeard zu vertreten: „Solange Ace seine Heißblütigkeit im Griff hat, besteht doch aber keine Gefahr. Es ist….“, weiter kam er nicht. Denn er wurde durch eine herrische Handbewegung von Pops Seite unterbrochen. „Das trifft vielleicht auf Ace zu. Aber ich bin dieses Verhalten von Marco weder gewöhnt, noch hatte ich das erwartet. Ich erkenne meinen Sohn nicht wieder.“, widersprach der weise Mann und in seiner Stimme schwang ein Hauch Hilflosigkeit mit. Dass Ace, bei aller Mühe, die er sich gab, seine sture Leidenschaft nicht immer kontrollieren konnte, war nichts, was er einem Achtzehnjährigen zum Vorwurf machen konnte. Doch Marco, war ein ganz andere Art Kommandant und Sohn. Niemand aus der Crew war aus Pops Sicht in der Lage dem cleveren, verantwortungsbewussten blonden Mann das Wasser zu reichen. Warum hatte er ihrer Auseinandersetzung in eine blutige Schlägerei ausarten lassen? Whitebeard atmete resignierend aus. Das brachte ihn nicht weiter. Doch als er Salmacs Gesichtsausdruck bemerkte, keimte ein unbestimmter Verdacht in ihm auf. „Am besten, wir lassen sie in Frieden. Sie sind doch bestimmt selbst im Stande ihre Streitereien beizulegen.“, schlug Salmac mit einem gewissen Ton in der Stimme vor. Whitebeard runzelte daraufhin endgültig die Stirn und schüttelte vehement den Kopf. Diese Meinung konnte er einfach nicht vertreten und er versuchte weiterhin aus der Miene seines Chefarztes schlau zu werden. Wusste dieser mehr über den Vorfall? Pops überlegte angestrengt. Es war schwer etwas von seinem Chefarzt zu erfahren, wenn dieser nicht alles preisgeben wollte. Meist berief er sich dann bei heiklen Angelegenheiten auf seine Schweigepflicht als Arzt und Whitebeard fragte sich dann immer sarkastisch, ob Salmac auch Psychiater war. Pops entschied sich dazu eine offene Frage an den Arzt zu stellen und ihm dann stückchenweise Informationen zu entlocken. „Was hältst du von Marcos Veränderungen in den letzten Monaten?“, wollte er betont ruhig von Salmac wissen. Der Angesprochenen stutze bei dieser Gesprächsentwicklung. Seit wann interessierte man sich für seine Sicht der Dinge? Deshalb fragte er zu seiner Sicherheit noch mal nach: „Antworte ich jetzt meinem Käpt´n oder einem langjährigen Freund?“ „Ich bitte gerade einen guten Freund um Rat“, antworte Pops wahrheitsgemäß und sah zufrieden zu, wie sich der Ausdruck in den Augen seines Chefarztes veränderte. Salmac lächelte, es tat gut, zu wissen, nicht nur als Arzt auf der Moby Dick gebraucht zu werden. Er sortierte seine Gedanken noch einen kurzen Moment, bevor er sprach: „Marco hat unglaublich hohe Ansprüche an sich und seine Pflichterfüllung. Vielleicht übersteigt sein Arbeitspensum langsam seine Kräfte und er fühlt sich durch diese unverzeihliche Unzulänglichkeit minderwertig.“, begann der erfahrenen Mann seine Überlegungen offen zu legen. Doch Whitebeard unterbrach ihn mit einem Einwand: „An seinen Aufgaben hat sich doch aber nichts verändert?“ „Das sehe ich nicht so. Immerhin hat er jetzt die Verantwortung für zwei Divisionen und einen jungen Kommandanten. Ich denke, dass er sich nach all der Zeit immer noch für Ekoyls Tod verantwortlich macht.“, widersprach Salmac und beobachtet traurig, wie sich der vergessene Schmerz über das Gesicht seines selbsternannten Vaters zog. Pops überlegte . Ja, das könnte tatsächlich möglich sein, dass sich Marco die Schuld am Tod des vormaligen Kommandanten der zweiten Division gab. Ekoyl war vor fast sieben Jahren bei einer schweren Auseinandersetzung mit der Marine ums Leben gekommen und obwohl Marco selbst nicht dabei gewesen war, hatte er ihm den Befehl erteilt, zu kämpfen, wenn es nötig wäre. „Es könnte aber auch sein, dass Marco es einfach Leid ist, ständig für Ace da zu sein und gleichzeitig auch noch allen anderen Aufgaben gerecht zu werden.“, löste der Arzt den Älteren aus seinen melancholischen Gedanken. „Wieso redet er dann nicht mit mir? Es wäre ja nicht das erste Mal, dass wir die Aufgabenverteilung umstrukturieren müssen.“, überlegte Pops laut weiter und insgeheim fragte er sich, weshalb – Plötzlich hörten die beiden älteren Männer hinter sich Rufe nach Salmac. Pops drehte sich um, der Gerufene stand sofort auf und wandte sich um. Teach kam mit einem an der Stirn blutenden, kalkweißen Birdie im Schlepptau zu ihnen gelaufen. Der Schwarzhaarige blieb direkt vor dem Arzt stehen und begann zu erklären, während Salmac die Platzwunde begutachtete und mit einem sauberen Leinentuch aus seiner Jackentasche abtupfte. „Der Junge ist die Treppe vom Zwischengeschoss zum Speisesaal runtergefallen und mit dem Kopf unten aufgeschlagen. Wahrscheinlich ist er ausgerutscht.“, umriss Teach die Angelegenheit mit einer routinierten Stimme. Birdie nickte nur benommen und dachte angestrengt an seinen Sturz zurück. Er war sich sicher nicht gestolpert, sondern gestoßen worden zu sein. Doch er schwieg, zu groß waren die Befürchtungen ausgelacht zu werde. „Warum bist du nicht an Land, mein Sohn?“, versuchte Pops mit fürsorglicher Stimme den Jungen abzulenken. Er hatte bereits erkannt, dass die Wunde nicht tief sein konnte – da Salmac Birdie nicht zum Nähen unter Deck scheuchte – so dass das Schlimmste bereits überstanden war. Doch Birdies Gesichtsfarbe glich immer noch einem neuen Segel. Der Schiffsjunge rang um eine feste Stimme und zählte seine Pflichten des heutigen Tages auf: „Ich bin mit meiner Arbeit noch nicht fertig. Nach dem Speisesaal habe ich die Vorratskammern der Küche entrümpelt und Platz für die neuen Einkäufe heute Abend gemacht. Die Duschräume im ersten Unterdeck müssen noch sauber gemacht werden…“ „Das hat doch bis morgen Zeit. Du solltest jetzt deinen Kopf ruhig halten und vielleicht ein wenig schlafen. Morgen kannst du deinen Ausflug machen.“, bestimmt Whitebeard, dem der kleine Kerl ziemlich leid tat. Die Lehrjahre auf einem Schiff waren nie einfach, doch auf einem Piratenflaggschiff war alles noch komplizierter. Birdie war vor knapp zwei Jahren nach einem ihrer Überfälle auf ein Handelsschiff zur Crew gestoßen. Da er von seiner eigenen Mannschaft, die in Beibooten geflüchtet war, zurückgelassen worden war. Auch Salmac nickte über den besonnen Vorschlag zustimmend und griff den Jüngeren stützend am Arm. „Komm ich bring dich in deine Kajüte. Nicht das du wieder irgendwo runterfällst… Ach Birdie, weißt du worüber sich Ace und Marco gestritten haben?“, lenkte der Arzt das Gespräch auf das ursprüngliche Thema zurück, gerade in dem Moment als Pops auch Teach fragen wollte, warum er sich stocknüchtern an Bord befand. Birdie schüttelte zu schnell und zu heftig den Kopf und stöhnt über die dadurch verursachten Schmerzen. Er wurde rot, als er zögernd antwortete: „Ich hab keine Ahnung. Ace hat danach auch mit mir nicht gesprochen.“ Er erwartete halb, dass man ihn durchschaut hatte und er nun seine Freunde verraten musste. Doch bevor irgendjemand etwas dazu sagen konnte, schaltete sich Teach wichtigtuerisch und laut ein: „Es ist doch klar worum es bei dem Streit der beiden ging! Um Juliette, diesem Miststück!“, er spie die letzten Wörter gerade zu aus. Pops Gesichtsausdruck verfinsterte sich Zusehens, das bemerkte auch Teach und er fuhr mit einem süffisanten, plärrenden Ton fort: „Marco wird es meinem Kommandanten übelnehmen, dass er Juliette hatte. Letztes Jahr lag sie noch in Marcos Armen. Dieses Jahr in Ace. Wer ist wohl nächstes Mal dran?“ „Ganz bestimmt nicht du!“, giftete zu aller Erstaunen Birdie heftig zurück und keuchte wieder, als seine pochenden Schmerzen zurückkamen. Salmac zog sanft am Arm seines Patienten und versuchte sich und den Jungen aus der Schusslinie zu ziehen. Er hatte gehofft, Pops durch eine weitere Meinung abzulenken. Denn auch er hegte einen bestimmten Verdacht, was vorgefallen war. Jedoch hatte Teach, dieses unsensible, dreckige Walross, einen wichtigen Punkt ins Spiel gebracht, zu dem Salmac unter keinen Umständen Stellung nehmen wollte. So unauffällig, wie möglich zog er Birdie unter Deck und ließ Teach, der unter Pops mörderisch strengen Blick zur Salzsäule erstarrt war allein…   Zur gleichen Zeit… …stampfte Marco allein und missmutig am Strand der Insel entlang. Schon lange war das Getümmel des Hafenstädtchens hinter ihm verebbt. Er hatte sich aus der Gesellschaft seiner Freunde losgesagt und war einfach am Ufer entlanggegangen. In seinem Inneren tobte ein erbitterter Kampf und seine Kräfte verließen ihn langsam, dessen war er sicher und zu all dem war er das so leid. Er versuchte durchzuatmen und ließ seinen Blick zur Ablenkung über die Landschaft vor ihm schweifen. Doch das Bild, das sich mit seinen Treibholz und Seetang übersäten Strand bot, trug nicht zu seiner Beruhigung bei. Marco verfluchte sein Schicksal, dass ihn schon wieder in eine so bedeutungsschwangere Situation geführt hatte. Hier sah es fast so aus, wie am Strand auf Tyross, dem Ort an dem er mit Ace zum ersten Mal – Mit aller Macht kämpfte Marco gegen die Erinnerung an dieses heiße Erlebnis an. Ein weiteres Mal die süßen Qualen in Gedanken zu erleiden, hatte ihm gerade noch gefehlt. Doch der Übermacht seiner Kontrahenten war er nicht gewachsen und die blauen Flammen triumphierten erneut über seine Vernunft. Marco sank auf die Knie und versuchte verzweifelt an etwas Anderes zu denken. Es war zu spät. Die Welle der Erinnerungen spülte über ihn hinweg und er begann sich zu fühlen, wie eines dieser schwarzen, verrottenden Treibholzstücke rings um. Der Blonde erlangte nun doch ein Bisschen seiner Fassung zurück und begann zum wiederholten Male das Geschehene zwischen Ace Genesung nach seiner Vergiftung und ihrer verbotenen Nacht auf Tyross zu revidieren. An Ace Krankenlager damals war es Marco sehr schwer gefallen all seine Empfindungen und vor allem die Verwirrung darüber zu verbergen. Es war ihm erschienen, als würde der Junge seine dicken Selbstschutzmauern, wie Papier, immer aufs Neue nieder fackeln und Marco schutzlos bloßstellen. Der Blonde hatte sich noch nicht einmal getraut mit dem Flammenbändiger zu reden, zu groß waren die Befürchtungen gewesen, dass Ace ihn und seine Schamesröte durchschauen oder doch über das kleine Kussexperiment Bescheid wissen würde. Der Kommandant der ersten Division war sich zu diesem Zeitpunkt todsicher gewesen, nun endgültig den Verstand zu verlieren. Er hatte sich von Ace und seiner unsichtbaren, rücksichtslosen Anziehung weggesehnt. Doch, nachdem Salmac ihn seiner Pflicht entbunden hatte, hatte er seine vollständige mentale Kraft aufbringen müssen, um sich reaktionslos aus Ace Kajüte zurückzuziehen. Trotzdem hatte er die schmerzende Enttäuschung in Ace Augen gesehen, als er grußlos das Zimmer verließ. Die Erkenntnis, dass er den Jungen verletzt haben könnte, hatte daraufhin tiefe Wunden in sein Gewissen gestochen. Doch die absolute Vernunft hatte ihn als Narren beschimpft und gezwungen zu Pops zurück zu gehen, um die ausstehende Strafpredigt zu empfangen. Doch entgegen all seiner Erwartung war diese ausgefallen. Pops war sehr erleichtert darüber gewesen, dass Ace bald wieder genesen würde und kein anderer seiner Söhne in Gefahr schwebte, dass er Marco weder bestraft noch zurecht gewiesen hatte. Zumindest war das noch immer die Theorie des Blonden, der sich absolut nicht vorstellen konnte, dass Pops niemals böse auf ihn, sondern einfach nur über das Wohlergehen seiner Söhne besorgt gewesen war und dass das eigene Temperament seines Vaters den Anfall ausgelöst hatte. Einzig den Rat die Aufgabenverteilung bei Ausfall eines Kommandanten zu überdenken, hatte Pops Marco auf den Weg gegeben und bevor das das Thema auf die Sakevorräte der Moby Dick wechselt hatte. Plötzlich war alles so wie immer gewesen: Die Routine seiner Pflichten zwang Marco in sein ursprüngliches, autoritäres Verhalten. Doch seine Gedanken kreisten immer mehr um Ace, seinen Körper, seinen Geruch, den Kuss an Deck und in der Kajüte und so eroberten seine Erinnerungen nicht nur seine erregenden Träume sondern auch sein Bewusstsein. Marco hasste sich fast dafür, so zu fühlen und hätte sich lieber im Meer ertränkt, als sich einzugestehen, warum er so empfand. Immerhin kannte er die Konsequenzen, die aus blinder Schwärmerei resultierten und abgesehen davon, konnte er nicht glauben, dass Ace etwas Ähnliches empfinden könnte, noch dass es selbst in seinen kühnsten Träumen für sie ein gutes Ende nehmen würde. Denn „Nakama sind unantastbar“ galt in jedem Augenblick für jeden von ihnen und zerstörerische Zweisamkeit wurde nicht toleriert, aber das mystische Feuer ignorierte alle Einwände und schürte die Hoffnung, dass es für sie beide - Marco und sich – eine gute Lösung geben würde. Jedoch wurde er ständig in seinen schwärmerischen Grübeleien unterbrochen. Die Mannschaft belastete ihn mit jedweder Kleinigkeit und er sehnte sich immer mehr nach Ruhe und Abgeschiedenheit, dass er gar nicht wahrnahm, wie ruppig er sich seinen Nakama gegenüber verhielt. Jozu und Vista löcherten ihn zu dem noch mit Fragen, was mit ihm los sei und versuchten ihn in Diskussionen zu verwickeln. Einzig Thatch machte den praktischen und eigentlich begrüßungswerten Vorschlag, dass er doch ein wenig Druck abbauen könnte. Nur dachte sein Freund zu Marcos Leidwesen dabei an eine Krankenschwester - nicht an ihren kleinen Feuerspeier. Als sie endlich Tyross erreichten, konnte es der Kommandant der ersten Division kaum erwarten sich dem Trubel des Festes zu Ehren ihrer Crew zu entziehen und ein wenig ungestört zu sein. Gerade in dem Moment, als er sich von seinen Freunden lösen wollte, kamen einige befreundete Inselbewohner, um ihn zu begrüßen und luden ihn zu Sake und den vielen vorbereiteten Köstlichkeiten auf den Festplatz ein. Akzeptiert zu werden, wie man war, selbst mit all den verborgenen Sehnsüchten, war ein herrliches Gefühl und so ließ sich Marco für den restlichen Tag auf die Unmengen an Alkohol ein. Trotz der fantastischen Stimmung am Abend auf dem Fest, dass sich mehr und mehr zu einem Gelage wandelte und dem herzlichen Willkommen fühlte sich Marco mit der Zeit einsam. Zwar saßen sowohl Jozu als auch Vista in seiner Nähe am Lagerfeuer und hatten ihn zum Kartenspielen eingeladen, doch der Wunsch nach Abgeschiedenheit, um für ein paar Stunden seinem tristen Alltag zu entgehen, war zumindest momentan stärker, als seine Loyalität seiner Freunde gegenüber. Er verabschiedete sich mit seinem großen, vollen Sakekrug unter dem Vorwand nach Thatch zu suchen und marschiert nicht mehr ganz so steif und gerade in Richtung Dunkelheit. Nach einer Weile gelangte er zum Strand und genoss den Klang der See, deren Wellen am Ufer verebbten. Seine mystische Aura erhellte die Umgebung um ihn, ohne dass die Flammen aus seiner Haut leckten. Nun endlich allein mit seinen Gedanken und seinem Alkohol kam er sich leider noch schäbiger vor. Marco setzte sich auf eines der angespülten Holzstück, überließ sich seinem Selbstmitleid und sehnte sich nach einem winzigen Stückchen Glück. Vielleicht waren Stunden vergangen oder Minuten, das konnte der Blonde am nächsten Tag nicht mehr sagen. Denn plötzlich spürte er hinter sich die vertraute und mittlerweile gefürchtete Präsenz von – Ace. Der junge Mann stand unsicher in ein paar Schritten Entfernung und schien nicht den Mut aufzubringen näher zu kommen. Ace Gesicht konnte Marco nicht sehen, doch er hörte das Zittern in seiner Stimme, auch er war wohl nicht mehr ganz nüchtern. „Vize. Es tut mir leid, aber ich…“, stammelte der Jüngere verlegen und holte Luft. „Es tut mir leid, dass du so viel Ärger mit mir hattest. Ich wollte doch nicht, dass du Probleme wegen mir bekommst. Kann ich es irgendwie wieder gut machen, damit du mich nicht mehr ignorierst?“, sprudelte es plötzlich aus dem Mund seines Schützlings, der den Anschein machte, alles was er auf dem Herzen hatte, schnellst möglich herausbringen zu wollen. Marco tat es in der Seele weh, zu hören, dass sich Ace so große Vorwürfe machte und es tat ihm leid für diesen Kummer verantwortlich zu sein. Ace hatte ihn mit seinem Titel angeredet. Das versetzte Marco plötzlich in die Lage zu begreifen, wie demütig dem kleinen Flammenwerfer zu Mute war. Auf einmal hatte er nur noch das Bedürfnis den Jungen aufzumuntern und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Seine Vernunft warnte ihn, dass seine Angetrunkenheit seine autoritäre Hemmschwelle untergrub, aber er reagierte darauf nicht. Sein Ansehen bei Ace war ihm zu wichtig. Die blaue Flammenkreatur wurde mit jedem weiteren Zentimeter Nähe unruhiger und verstärkte das Glühen seiner Haut, verzehrte sich danach, Ace Gesicht zu sehen und dichter an der zügellosen Naturgewalt zu sein. Er sah Ace ersten Impuls zurück zu weichen. Hatte der Junge so viel Angst vor seiner Reaktion? Warum? War er so verletzt? Die Distanz, die Marco zwischen sie gebracht hatte, war purer Egoismus. Er ertrug die köstlich qualvolle Nähe der Feuerfaust nicht mehr. Er hatte all seine Mentorenpflichten übergangsweise an Jozu übertragen und seit Ace Erwachen aus dem Giftschlaf, für knapp zehn Tage, nicht mehr mit ihm gesprochen. „Sei bitte nicht…“, verzweifelt begann der Junge erneut zu sprechen, wurde jedoch von der beherrschten, ruhigen Stimme Marcos unterbrochen. „Ace, ich bin nicht böse auf dich.“, der blonde Kommandant sah die Erleichterung in den unergründlichen Augen seines Gegenübers und er war sich sicher, trotz des blauen Schimmers, zu sehen, wie Ace aus Verlegenheit rot wurde. Dieser Gedanke amüsierte ihn so sehr, dass er lachen musste. Nur missverstand der Jüngere die Geste und ein bitterer Ausdruck legte sich über sein Gesicht. Erschrocken über die Reaktion trat Marco noch ein Stück auf Ace zu und fixierte dessen Augen mit seinen, ließ es nicht zu, dass sein Gegenüber ihm auswich. „Hör mir zu. Es tut mir leid, dass ich dich so behandelt habe. Ich habe nicht erwartet, dass es für dich eine so große Rolle spielt, wer dir noch ein bisschen hilft. Du brauchst doch eigentlich keine Hilfe mehr.“, sanft sprach er, nicht ohne Stolz, seine ehrliche Meinung über Ace Kommandantentätigkeit aus und kämpfte gleichzeitig mit dem Verlangen, seinem Schützling noch näher zu sein oder sich in seinen Augen zu verlieren. „Aber ich dachte,…Thatch hat gesagt, dass du…“, nuschelte Ace perplex, der etwas länger brauchte, um zu begreifen, welches große Lob und Vertrauen ihm durch seinen Vorgesetzten zu Teil wurde. Er kam sich dabei wahrscheinlich ziemlich kindisch vor, mutmaßte Marco verständnisvoll. „Kleiner, vergiss das Kompasshirn!“, erwiderte Marco freundlich und bestimmt. Er war fast gerührt, dass sich Ace so um ihre – ja, was hatten sie eigentlich? – Kameradschaft sorgte. Ohne auch nur über die Konsequenzen nachzudenken legte Marco, gefangen in Ace Augen und in der Situation, eine Hand auf Ace nackte Schulter. Mit der darauffolgenden Reaktion hatte keiner von beiden gerechnet. Der kribbelnde leichte Stromstoß, der wie schon einmal, von der Berührungsstelle durch Marcos Körper fuhr, erfasste auch Ace, der scharf einatmete. Ihm wurde schwindlig, als eine Art fremde Hitze ihn überkam. Sein eigenes erwachtes Feuer drängt ihn plötzlich voller Sehnsucht zu Marco und erhellte seinen Körper mit einer eigenen orangeroten Präsenz. Er kannte dieses verlangende Gefühl nicht, das ihn seinen Verstand entzog. Sein ganzes Sein schrumpfte zu einem einzigen Wunsch zusammen, Marcos Lippen auf den seinen zu kosten. In den Augen des Blonden erblickte Ace den gleichen, verzweifelten Hunger und diese Bestätigung verlieh ihm den Mut eine Hand an Marcos Wange zu legen. Ein weiterer bittersüß kribbelnder Strom ging von der neuen Berührung aus und bündelte die Anziehung und Leidenschaft der beiden in ihrer Brust. Marco war sich bewusst, was in diesem Moment das Richtig wäre, doch er entschied sich entgegen aller Vernunft, dank seiner mystischen Flammenkreatur, für den selbstsüchtigen Weg. Vorsichtig neigte er seinen Kopf in Ace Hand und näherte sich langsam dessen Lippen, bis auf einen winzigen Abstand. Der leicht rauchige Atem des Jungen raubte Marco fast das letzte Stück Selbstbeherrschung, doch die Qual währte nur für einen kleinen Moment. Denn Ace zügelloses, alles verzehrendes Feuer übernahm das Handeln für den jungen Kommandanten und versiegelte die dargeboten Lippen sanft. In Ace breite sich eine angenehme, aufregende Wärme aus und gab ihm ein unglaubliches Gefühl von Sicherheit. Er spürte nun auch wie Marcos Mund sich vorsichtig gegen seinen bewegte und eine neue Welle erregender Schauer ging durch seine Körper. Einem schwachen Instinkt folgend, passte er sich zögernd diesem aufregenden Spiel an und verlor sich in dem Genuss des fremden Gefühls. In Marcos Kopf drehte sich alles. Das hier war viel zu herrlich, als das er die Kraft aufbringen konnte,um es zu beenden. Ace Atem, sein Geschmack und die unschuldige Art mit der er den Kuss erwiderte fühlten sich so fantastisch an, dass das mystische Feuer ihn nicht einmal antreiben musste. All das setzte ihn in noch größere Flammen und wie von allein legte sich sein freier Arm besitzergreifend um Ace Hüfte und zog ihn ganz an seinen Körper. Dem Jüngeren entwich ein erschrockenes, leises Keuchen und Marcos Zunge strich sogleich liebevoll über die nun leicht geöffneten Lippen. Ace Hand, die bis eben an der Wange des anderen gelegen hatte, legte sich auf dessen muskulöse Brust und er spürte, dass das Herz des blonden Kommandanten genauso heftig gegen seinen Brustkorb schlug, wie auch sein eigenes. Ganz vorsichtig taste sich seine Zunge zu der fremden, warmen und feuchten Präsenz, die sanft seinem Mund liebkoste… Ace Blut begann bei jeder neuen Berührung zu kochen und er hatte das Gefühl, dass sein ganzes Bewusstsein sich plötzlich auf das heftige, schwere Pochen seiner Lenden und das fremdartige, angenehme Necken Marcos Zunge konzentrierte. Der Blonde fühlte sich so erregt und gleichzeitig so ohnmächtig, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Er hungerte nach jeder neuen Berührung und nach Ace – er wollte jede Faser des jungen Körpers erkunden, anfassen, streicheln und schmecken! Diese Nacht würde die ihre sein, dessen waren sich die beiden Kommandanten nur zu bewusst. ~~~~~~~ Ende Kapitel 13 Hallo meine wenigen treuen Leser, Danke, dass ihr euch noch immer so lieb um mich kümmert! Wie hat euch dieses Gegenwartskapitel gefallen? Wollt ihr wissen, was die beiden noch so angestellt haben in der fraglichen Nacht? Wenn ja, wird sich ein Adultteil in der übernächsten Woche sicherlich nicht vermeiden lassen. ;-) Ich freu mich auf euer Feedback! Eine schöne Woche wünsch ich euch allen. Liebe Grüße Eure ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)