Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 7: Ein schwerwiegender Fehler ------------------------------------- Am Krankenlager Es stand sehr schlecht um ihn. Seine fiebrige Haut war mit einem Schweißfilm bedeckt und sein Atem ging nur noch stoßweise. In fast regelmäßigen Abständen schüttelten Krämpfe seinen Körper und die Laute, die in diesen Momenten aus seinem Mund wichen, ließen die Anwesenden erschaudern. Weder die Ärzte noch der Apotheker konnten dem jungen Mann mehr helfen. Die Vergiftung oder was es auch immer war, die den Schwarzhaarigen ans Bett fesselte, schien in seinem Leib einen so großen Schaden anzurichten, dass man mittlerweile mit dem Schlimmsten rechnen musste. Betroffen standen die, nun nutzlos geworden, Medizinkundigen im Krankenzimmer und hofften darauf, dass jemand den Anfang machen würde und den trostlosen Raum verließ. Sie hatten versagt. Niemand konnte den jungen Mann noch retten. Als sie gingen, blieb nur ein Einziger zurück. Der blonde Mann war bisher nicht von der Seite des Kranken gewichen und hielt dessen Hand, wenn er nicht gerade die heiße Stirn mit einem Lappen kühlte oder dem jungen Mann etwas Flüssigkeit einzuflößen versuchte. Die Verzweiflung über die Situation war in seinen Augen zu lesen und der Schmerz über den bevorstehenden Verlust, wich schon seit einigen Stunden nicht mehr aus seinem Gesicht. Verbitterung und Hilflosigkeit überkamen den Blonden, zogen ihn tief in die Dunkelheit seines eigenen Bewusstseins und erfüllten ihn mit Mitleid für den Todgeweihten, Trauer und Wut über sein Unvermögen etwas Nützliches zu tun. Er bereute es zutiefst, nicht an der Seite seines Freundes gewesen zu sein, als er die verhängnisvolle Begegnung, die schlussendlich zu dieser ausweglosen Situation führte, hatte. Auch, wenn es trotzig und naiv klang, wäre er nur dabei gewesen, würden sie jetzt eine Runde Sake trinken und die Sonne beobachten, wie sie im Meer am Horizont verschwand. Doch nun, nach diesem unglaublichen Unglück sollte es der letzte Sonnenuntergang sein, den der junge Mann, schon lange nicht mehr bei Bewusstsein, erleben würde. Genau zu diesem Zeitpunkt, als die letzten Sonnenstrahlen über den Himmel glitten, hauchte der junge Mann sein Leben aus und ließ den Blonden in tiefer Verzweiflung und Kummer zurück. ~*~*~*~ Ihre Mutter hatte sie angeschrieen, geschlagen und eingesperrt. Obwohl das kleine, blonde Mädchen mit den riesigen Kulleraugen und den Sommersprossen viel Reue über den Unfall, der keiner war - nicht wirklich zumindest - zeigte. Die Efeupilzpaste hatte sie mit Absicht hergestellt und es hatte sie auch viel Zeit gekostet, diese seltenen, grünen und vor allem giftigen Pilze zu finden. Sie war sich ihrer Tat zu jeder Zeit bewusst gewesen und sowohl das Vorbereiten und Zubereiten, sowie das Verteilen der vergifteten Brötchen hatte sie sorgfältig geplant. Dass all das mit sehr viel Berechnung passiert war, konnte sich niemand aus dem Städtchen wirklich vorstellen. Sie sahen die Wahrheit einfach nicht, die so auffällig und offensichtlich vor ihnen lag und die eigentliche Tragödie, die sich hinter allem verbarg. Man sprach von einem schrecklichen Unfall und einem kleinen Mädchen, das ihrer Mutter nacheiferte, Fremden helfen wollte und nach Anerkennung suchte. Niemand zog auch nur in Betracht, dass die Kleine ein Ziel, nein einen Zweck, verfolgte. Dass nun alles so gekommen war, war natürlich ein schrecklicher Unfall und von der Kleinen weder so gewollt noch in dieser Form geplant gewesen. Es tat ihr über alle Maßen leid, wem sie geschadet hatte und sie war sich der Tatsache bewusst, die Konsequenzen, welcher Art sie auch waren, tragen zu müssen. Das Mädchen nannte die Händlerin gezwungenermaßen zwar Mama, doch war diese es eigentlich nicht. Ihre leibliche Mutter hatte das kleine Mädchen vor langer Zeit bei einem Piratenüberfall verloren. Ihr Vater, erschüttert und wütend über die Situation und der Schande, seine Familie nicht beschützt zu haben, hatte sich von der Marine rekrutieren lassen und war innerhalb kürzester Zeit zu einem respektierten Offizier aufgestiegen. Er wollte den Tod seiner Frau rächen und hundertfach sühnen und seiner süßen Tochter ein ordentliches Leben bieten. Doch die Folgen, die seine Entscheidung mit sich brachte und der Schaden, den er damit anrichtete, konnte zum damaligen Zeitpunkt niemand auch nur erahnen. Keiner hatte das kleine Mädchen auch nur gefragt, wie sie es fand, dass ihr Vater Soldat wurde, sich damit ständig der Gefahr aussetzte ebenfalls aus ihrem Leben gerissen zu werden und sie damit zur Vollwaisen machen würde. Niemand hatte sich dafür interessiert, dass sie die neue Frau, die ihr Vater knapp anderthalb Jahre nach dem Tod ihrer Mutter ehelichte, insgeheim nicht mochte. Sie fühlte sich verlassen und ersetzt. Ihren Vater sah sie nur noch selten, wenn er auf Urlaub war, aber selbst dann waren andere Dinge, wie zum Beispiel der Bauch ihrer Stiefmutter, der sich mittlerweile monströs über ihren kleinen Körper wölbte, viel interessanter. Dem blonden Kind kam es vor, als würde ihr Vater ihren Anblick nicht ertragen, beziehungsweise nicht verstehen, dass sie ihn und seine Zeit brauchte. Wenn er schließlich, nach viel zu kurzen Besuchen, wieder zu seiner Marine Basis zurückkehren musste, erklärte er ihr stets, dass es noch zu viele Piraten gäbe, die kleinen Mädchen und Jungen ihre Eltern nehmen würden, und er deshalb sein aller Bestes geben müsste, um ihre Anzahl zu reduzieren. Erst wenn alle Piratenbanden vernichtet oder zumindest zerschlagen wären, würde er sein Amt aufgeben und wieder sein ursprüngliches Handwerk aufnehmen und die Bäckerstube wiedereröffnen. So liebevoll und kindgerecht er ihr dies auch erzählte, war das, was sie hörte und verstand eine ganz andere Botschaft: Wenn es nur weniger Piraten gäbe, würde sie ihren Papa wiederhaben und er würde Zeit mit ihr verbringen und sich um sie kümmern. Sie hoffte, dass er in diesem Fall auch die neue Frau wegschicken würde, denn er hätte ja dann sie, die sich um ihn kümmern könnte. In der Zeit nach seinem ersten Aufbrechen waren kaum Piraten auf die abgelegene Insel gekommen und falls es doch ein paar hier her verschlug, erkrankte der eine oder andere aus jeder Crew zufällig schwer an einer Vergiftung, einer anderen Krankheit oder durch einen Sturz. Es gab jedoch nie Todesfälle. Deshalb kam niemand auf die Idee, dass sich mehr hinter diesen Vorfällen, als Zufall, verbergen könnte. Man erklärte sich, die Unfälle der Verbrecher als gerechtes Wirken vom Schicksal und belehrte auch die verstörten Kindern, dass es in Ordnung war, sich über die Piraten lustig zu machen und sie nicht zu bemitleiden, denn ihr Leben war vergeudet und wertlos und darum war es sinnlos an sie irgendeinen Gedanken zu verschwenden. Ihr Plan mit den vergifteten Brötchen war um einiges humaner, als die anderen Versuche, die das Mädchen unternommen hatte, um Piraten zu schaden. Sie sollten sich einfach nur schlecht fühlen und von dieser Insel verschwinden. Das Mädchen hatte sich an diesem Tag Männer, die gefährlich und piratenhaft aussahen ausgesucht und ihnen ein präpariertes Gebäckstück angeboten, welches fast alle törichten Nichtsnutze auch angenommen hatten. Leider waren zwei ihrer insgesamt drei Opfer die Cousins vom Seiler des Städtchens gewesen, die zu Besuch und von Beruf Metzger waren, was ihre bullige und furchteinflößende Gestalt erklärte. Es tat ihr furchtbar Leid und sie schämte sich, für die Schmerzen der Männer verantwortlich zu sein. Man hatte beide nach dem Auftreten der Vergiftungssymptome mit der knolligen Wallwurztinktur behandelt und alles deutete auf schnelle Genesung hin. Doch leider wurde der schwarzhaarige, schwächere Mann nach ein paar Stunden wieder fiebrig und musste erneut vom Apotheker der Stadt und den ansässigen Ärzten behandelt werden. Ihre Verzweiflung und Trauer wuchs, als nach einigen Stunden die Glocken des Stadtturms schlugen, um zu verkünden, dass der junge Mann seinen Kampf gegen das Gift endgültig verloren hatte. Das kleine Mädchen begann verzweifelt zu schluchzen. Sie hatte nicht die Absicht gehabt jemand zu töten. Sie hatte doch nur gewollt, dass alle bösen Menschen verschwanden und sie ihren Papa wiederhaben konnte. Er fehlte ihr so sehr, wie sie ihre Mama vermisste, die schon so lange Zeit nicht mehr bei ihr war. Angst überkam sie und sie fragte sich, was nun aus ihr werden sollte und was ihr Papa machen würde. Er würde sie bestimmt gar nicht mehr sehen wollen. Ihre ganze Zuversicht, das Richtige zu tun, war innerhalb kurzer Zeit zerschlagen und ihr schlechtes Gewissen quälten sie damit, dass sie vielleicht nicht nur einen Menschen getötet hatte. Denn was mit dem netten, schwarzhaarigen Mann, der tatsächlich Pirat war, geschehen war, würde sie niemals erfahren. Eben dieser junge Pirat lag fiebrig und in einigen hundert Seemeilen Entfernung in seiner Koje auf der Moby Dick. Doch da niemand wusste, was ihm genau fehlte, konnte man keine gezielte Therapie starten. Der Whitebeard Crew blieb nur zu hoffen… ~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ende Kapitel 7 Hallo meine tapferen Leser, ich glaube, man nennt diese Art von Kapitel Filler? *hihi* Was haltet ihr vom Verlauf des Kapitels? Hättet ihr so etwas erwartet? Würde es euch interessieren, wie es bei dem Mädchen weitergeht? Ich freue mich auf eure Meinung! Wie gesagt, je nach Feedback geht es schon am Samstag mit Kapitel 8 weiter ;-) Ich verspreche, dass es sich nicht um einen Filler handelt. *schwör* Viele Grüße ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)