Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 6: Auf Messers Schneide ------------------------------- Einige Augenblicke nachdem Ace zusammengebrochen war. Innerhalb kürzester Zeit war Unruhe unter den Männern an Deck ausgebrochen. Einer lief vor Marco, der Ace in seinen starken Armen trug und öffnete die Türen zum Unterdeck. Ein anderer Kamerad beeilte sich die Ärzte und Zangoy zu holen. Alle waren nervös. Marco beschlich das unheimliche Gefühl, dass sie für Ace Behandlung nur sehr wenig Zeit zur Verfügung hatten. Der Jüngere erlitt plötzlich einen Krampfanfall und wandte sich unbewusst in Marcos Armen. Seine nasse, heiße Haut schien noch stärker zu glühen, als vor ein paar Minuten und erschwerte es Marco ihn gewaltfrei zu halten. Das schmerzverzerrte Gesicht brannte sich tief in Marcos Bewusstsein und er fragte sich plötzlich, womit sie beide das alles verdient hatten. Sowohl Ace diese Krankheit oder was es auch war, als auch er, die Gefühle für den kleinen Flammenwerfer, die jede emotionale Wunde in seinem Inneren immer wieder aufrissen und das Interesse des mystischen Feuers weckten. Ace Kajüte lag im Zwischengeschoss direkt unter dem Hauptdeck und war außer mit zwei Betten und einer Seetruhe, nur noch mit einem kleinen Tisch und zwei Stühlen ausgestattet. Das Wichtigste war jedoch das große Bullauge für die Wahl des Zimmers gewesen, da man es zum Lüften öffnen konnte. Denn der Feuerteufel hatte während seiner Trotz- und Wehrphase vor einigen Monaten im Schlaf das Deck angezündet, da er sehr intensiv geträumte hatte. Man konnte ihn also nicht unbeaufsichtigt schlafen lassen und ein Feuer in den Untergeschossen, wäre einfach nur verheerend verlaufen. Abgesehen davon, beruhigte es viele Crewmitglieder, dass Ace, im Falle eines Angriffs, sofort zur Stelle sein konnte. Seine nächtliche Aufsicht wechselte täglich, je nachdem, wer gerade Lust hatte oder wer feststellen musste, dass der eigene Schlafplatz, wie zum Beispiel eine der Hängematten im Untergeschoss, schon belegt war. Wäre Thatch an Ace Stelle gewesen, hätte sich keiner der Männer bereit erklären müssen, Wache zu halten. Das hätte sicher, die eine oder andere Krankenschwester willig getan, zumindest war das Thatch Meinung zu diesem Thema. Auch er stand geschockt und beunruhigt mit Marco, Jozu und Vista an der Tür zu Ace Raum und beobachtete sorgenvoll, wie die Mediziner den Kranken untersuchten. „Verdammt, wie hat er das wieder hinbekommen?“, fragte Thatch unruhig in die Runde. Die Anderen schwiegen und versuchten zu verstehen, was das sechsköpfige Medizinerteam lautstark diskutierte. Also redete Thatch einfach weiter: „Da sah er ja hundert Mal besser aus, als du ihn damals wieder belebt hast, Marco.“ Der Angesprochene verdrehte genervt die Augen. „Halt die Klappe, Kompasshirn! Ich will hören, was die Quacksalber da reden!“, presste er mühsam in seinem strengsten Befehlston hervor. Selbst Jozu und Vista runzelten über den Ausbruch des ersten Divisionskommandanten die Stirn. Es war ungewöhnlich, dass sich Marco im Ton vergriff und seine Freunde beleidigte. Jozu und Vista kannten ihn schon so lang und sie hörten förmlich, dass Marco vor Aufregung neben sich stand. Thatch schien gleichermaßen nervös zu sein, denn er redete in ernsten Situationen nie so viel und vor allem nicht so unsensibel. Jozu vermutete, dass die beiden Streithähne wahrscheinlich nicht mal bemerkten, was gerade zwischen ihnen ablief. Es konnte im Moment leicht geschehen, dass die Situation eskalierte. Beruhigend legte er Marco eine Hand auf die Schulter und murmelt ihm leise zu: „Der Junge ist stark. Der schafft das!“ Jozu wusste, dass Ace eine besondere Stellung bei Pops einnahm und dass Marco angewiesen war, ihn zu unterstützen und zu helfen, falls es nötig war. So, wie er den ersten Kommandanten einschätzte, plagten ihn schlimme Schuldgefühle und er hätte selbst ungern tauschen wollen. Bis jetzt hatten sie Pops nicht informiert, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis er nach einer Erklärung verlangen würde. Die Mannschaft wusste ja schon Bescheid. Trotzdem verstärkte er den Griff auf Marcos Schulter und erreichte sogar, dass Marco tief durchatmete und sich spürbar entspannte. „Ja du hast sicher Recht, nur…“, weiter konnte Marco nicht sprechen. Die fünf Ärzte und unter ihnen noch Zangoy diskutierten nun immer lauter, um welche Art medizinischen Vorfall es sich bei Ace Symptomen: Fieber, Krämpfe, Schüttelfrost und Dyspnoe, das bedeute wahrscheinlich Kurzatmigkeit, überlegte Vista, handelte. Es standen mehrere Sachen, wie eine Magenverstimmung, ein Magen-Darm-Virus, eine Grippe oder eine andere Krankheit zur Auswahl. Der Kommandant der fünften Division fragte sich, ob es nicht egal wäre, was Ace hatte, man musste ihn trotzdem irgendwie behandeln. Aber das Ärzteteam diskutierte nur und der Junge litt weiter an den Krämpfen und diesem Fieber, das seiner Haut einen ungesunden rosa Farbton verlieh. Hatten die Ärzte Ace vergessen? Das Gezänk machte Vista mittlerweile richtig nervös. „Ist das denn wichtig? Könnt ihr ihm nicht einfach eine Medizin geben und ihn in Ruhe lassen, he?“, schimpfte er mit dem Sechsergespann und handelte sich nicht nur böse Blicke, sondern auch ein paar Beleidigungen ein. Dennoch schien sein Durchgreifen einen Effekt zu erzielen. Die Männer begannen sich von Neuem, diesmal ruhiger, zu beraten. „Ist noch ein anderer aus der Crew erkrankt?“, wandte sich der Chefarzt Salmac an die Kommandanten. Keiner der Vier konnte einen weiteren Krankheitsfall nennen. Abgesehen davon hätte eine Epidemie mehr als katastrophale Auswirkungen auf die Mannschaft gehabt. „Gut, dann ist es erst mal nichts extrem Ansteckendes. Das bedeutet, dass wir Infektionen ausschließen können.“, schlussfolgerte er im sachlichen Tonfall. „Woher willst du das denn her wissen?“, mischte sich Zangoy in seiner unglaublich kollegialen Art, wie Jozu sarkastisch feststellte, ein. „Er war doch mit Birdie und mir in dem Nest auf der letzten Insel!“, belehrte er überheblich seinen Vorgesetzten. Dessen Gesicht nahm einen leicht rötlichen Schimmer an. Einen gestandenen Mediziner, der selbst Whitebeards Anfälle gewöhnt und bestens darauf vorbereitet war, aus der Reserve zu locken, war nicht einfach. Doch selbst Salmac schien ein wenig mit der Situation überfordert zu sein. Insgeheim fragte er sich, warum es einem Logianutzer, wie Ace, innerhalb kürzester Zeit körperlich so schlecht gehen konnte. Vor allem dieses Fieber war eine sehr merkwürdige Reaktion des kranken Körpers. Denn, obwohl Ace in der Lage war, seine Körpertemperatur zu regulieren, hatte sich das Fieber entwickelt. Salmac schlussfolgerte daraus, dass die Krankheit vermutlich - und genau das war so beunruhigend - die Teufelskräfte des jungen Mannes entzog oder zumindest blockierte. „Es muss einen Auslöser gegeben haben.“, dachte der erfahrene Mediziner. „Hat der Junge in der Stadt etwas gegessen?“, fragte er mühsam beherrscht den sozial inkompetenten Apotheker. Dieser antwortete in seiner einmaligen Art: „Was weiß denn ich? Ich gebe mich doch nicht mit diesem tollpatschigen, nutzlosen Schiffsjungen und diesem, diesem…“, er verstummte. Es war pures Glück, dass Zangoy den mörderischen Blick der vier Kommandanten auffing, ansonsten hätte Ace Leiden doch ein zusätzliches Opfer gefordert. „Also wer weiß, ob Ace etwas gegessen hat? Wer war noch mit an Land?“, formulierte Salmac seine Frage um. Diesmal antwortete Marco und sah Zangoy streng an: „Birdie war auch mit. Die beiden waren bestimmt zusammen unterwegs.“ Der Apotheker nickte nur trotzig. Vista drehte sich um und machte sich, nach einem kurzen Blick zu seinen Freunden, auf die Suche nach Birdie. Weit musste er nicht laufen, denn auf der steilen Stiege zum Untergeschoss hetzte der Junge ihm entgegen. „Ei-, Ein-, Einer der Männer hat gesagt, A-c-sss-e ist krank? Wa-aaa-sss ist mit ihm?“, Birdies panische Stimme überschlug sich fast. Vista sah ihn gefasst an, nickte und sagte so ruhig, wie möglich: „Zu dir wollte ich gerade. Komm mit zu Ace Kajüte. Er hat hohes Fieber.“ Er wandte sich um und brachte den Schiffsjungen zu ihrem Ziel. Vista blieb an der Tür bei den anderen drei Kommandanten stehen. Birdie, der hinter Vista zum Stehen kam, erfasste die angespannte Lage mit wenigen Blicken und versucht klar zu denken, denn die Luft zwischen den Anwesenden erschein ihm zum Schneiden dick und die Spannung, die sie enthielt, konnte er förmlich fühlen. Er hegte keinerlei Ambitionen sich irgendwelchen Ärger einzuhandeln. Die Gesichter der Ärzteteams und der vier Kommandanten waren ernst und sorgenvoll, so beunruhigt hatte er seine Kameraden noch nie erlebt. Birdie hatte clever, wie er eigentlich war, begriffen, dass er Antworten zu ihrem Ausflug geben sollte. Er versuchte sich zu konzentrieren, als Salmac ihn zu sich in die Kajüte winkte und das Gespräch eröffnete: „Birdie, erzähl uns was an Land passiert ist.“, forderte der Chefarzt den Jüngeren sachlich auf und der Braunhaarige begann zügig und vor allem flüssig zu berichten: „Ace hat uns zu der Insel gerudert. Wir haben angelegt und uns dann aufgeteilt, weil…“ Sein Blick lag nun auf Zangoy und jeder der Anwesenden begriff die Symbolik dahinter. Der Apotheker seufzte gelangweilt. Doch der Junge ließ sich nicht beirren und fuhr fort: „Der Apotheker ist Medizin einkaufen gegangen. Ace und ich haben uns auf die Suche nach einem Seiler gemacht. Als wir einen fanden und die ausgesuchte Ware bezahlen wollten, hatte ich leider nicht genügend Geld dabei.“ Zangoy verdrehte genervt die Augen und gab einen verächtlichen Laut von sich. „Ace ist Zangoy holen gegangen und danach haben wir den Rest bezahlt. Das war der Ausflug eigentlich schon, Ace hat uns zurückgebracht und ich hab dann die neuen Taue in die Lagerräume der Bilge gebracht.“, beendete er den Bericht. Er war sehr froh, dass ihm die Erläuterung leicht über die Lippen gegangen war, denn er wollte sich bei den Männern nicht unbeliebt machen. „Ist das alles?“, fragte Marco enttäuscht. „Hat Ace irgendetwas gegessen, vielleicht von einem Stand?“, hakte er nach. Birdie überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf: „Nein, Ace hatte kein Geld dabei, um etwas zu kaufen.“ Leicht erbost mischte sich Thatch ein und Jozu musste ihn sanft festhalten, um zu verhindern, dass er sich Birdie vorknöpfte. „Wir sind Piraten, Mensch. Man muss nicht alles bezahlen.“, stieß Thatch heftig hervor. Der Kommandant der vierten Division konnte sein Temperament kaum zügeln. Er wollte etwas tun und Ace nicht beim Leiden zu sehen. „Die Händler beobachten Leute, wie uns, sehr genau und hätte einer einen Diebstahl bemerkt, wären sie dem Zechpreller hinterher und hätten uns aus der Stadt gejagt.“, konterte der Schiffsjunge ernst und keineswegs erschrocken. Dieser Logik musste jeder zustimmen. „Das heißt, ihr wart die ganze Zeit zusammen. Ab wann ging es Ace schlecht, noch bevor ihr aufgebrochen seid?“, lenkte Salmac das Verhör in eine andere Richtung. Vielleicht konnten sie so der Ursache auf den Grund gehen. „Moment, wir…“, erschrocken weiteten sich Birdies Augen. „Ace war nicht gleich mit mir am Stand des Seilers. Er wurde vorher noch von einem kleinen, blonden Mädchen mit großen Augen angegriffen. Mehr weiß ich wirklich nicht.“, ergänzte er zu seiner vorangegangen Erzählung. Allen Anwesenden klappte die Kinnlade runter. Birdie hätte im Normalfall gelacht, aber diese Situation war einfach zu ernst. Halb vermutete er für das Versäumnis von Thatch Prügel zu bekommen, doch Jozus Griff um seinen Freund war fest genug, um den Schiffsjungen zu beschützen. Plötzlich drang vom Bett ein gequälter Laut zu ihnen herüber. Ace erlitt einen weiteren Krampfanfall. Sofort war Salmac an seiner Seite und fühlte seinen Puls und überprüfte das Fieber. Sein Gesicht verfinsterte sich noch mehr. Jeder der Anwesenden spürte, dass es nun an der Zeit war, zu handeln. Sie mussten wohl oder übel eine Entscheidung treffen, wie sie den jungen Mann behandeln sollten. Ace Freunde klammerten sich an den Gedanken, dass er immer noch so stark und zäh war, wie er es ihnen vor Monaten bewiesen hatte. Mehr blieb ihnen nicht zu tun... ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ende Kapitel 6 Wir sind am Ende - so wie Salmac und sein Team mit ihrem Mediziner- Latein ;-) Was denkt ihr? Wie gefällt euch die Reaktion der Crew? Was würdet ihr an ihrer Stelle tun? Ich bin wie immer sehr an eurer Meinung, egal ob kurz oder lang, interessiert und freu mich über jedes Wort, ob Kritik, Vorschläge oder Lob. Je nach Feedback wird es diese Woche eine Doppelfolge geben...ich hoffe, auf 14 Kommentare ;-) Ich wünsche meinen fleißigen Lesern eine schöne Woche und hoffe, wir lesen uns bald. Viele Grüße eure ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)