Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 3: Die allerletzte Chance --------------------------------- Einige Stunden nach dem Unfall. Er hatte mehr Glück, als er verdiente. Ace wusste das. Doch jedes freundliche Wort und jede liebe Geste demütigten ihn noch mehr. Sie hätten allen Grund gehabt ihn zu hassen und zu misshandeln. Warum taten sie es nicht? Er hatte sich so undankbar und fies ihnen gegenüber verhalten und doch, wurde er nicht einmal bestraft. Ace war so erschüttert über die selbstlose Art der Whitebeard Piraten, dass er sich abgrundtief schämte, ihnen solchen Ärger bereitet zu haben und befand sich selbst nunmehr, als unwürdig ihr großzügiges Angebot anzunehmen. Er wollte mittlerweile sehr gern das Symbol des Kaisers auf seinen Körper tragen und die Moby Dick sein Zuhause nennen. Nach allem was passiert war und was er alles gesehen sowie gelernt hatte, fragte er sich, wie er jemals würdig sein sollte, Whitebeard zu dienen. Zumal sein schlimmstes Geheimnis immer noch tief in ihm schlummerte und es unumstößlich auf seinem Gewissen lastete. Ace hatte festgestellt, dass innerhalb der gefürchteten Mannschaft keine schreckliche Autorität und absoluter Gehorsam herrschte. Viel mehr waren die Hierarchien gleichmäßig aufgeteilt und jedes noch so schwache Mitglied hatte das Recht zu sprechen. Dennoch war es befremdlich, dass Whitebeard von allen „Pops“, also Vater, genannt wurde. Das war doch zu respektlos, oder? Hatte der Kapitän nicht eine ehrenvollere Anrede verdient? Alles hatte sich verändert. Einen Tag zuvor hatte sich Ace noch vehement dagegen gewehrt Teil der Crew zu sein, jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher. Jedoch war er ihnen nicht würdig. Er konnte es nach alledem nicht wert sein. Die Mannschaft würde es ihm nie wieder anbieten, dessen war er sich sicher. Keinen von ihnen hatte er seit seinem Aufwachen gesehen. Sie hatten ihn zwar nicht aufgegeben, aber sicherlich eingesehen, dass er wertlos war, mutmaßte Ace. Seine Verzweiflung wuchs, als er sich immer weiter in Selbstmitleid verlor, wie gestern Mittag, als er beinahe ertrunken wäre. Die Tränen, die ihm jetzt unaufhaltsam über das Gesicht liefen, sollte niemand sehen, doch entgegen Ace Vermutung, war er, während seiner Ohnmacht und auch jetzt, nicht allein gewesen. Marco hatte ihn noch lange, nachdem er außer Lebensgefahr war, an Deck im Arm gehalten und sanft auf ihn eingeredet, dass er doch bitte Vernunft annehmen sollte. Das blaue Feuer in Marcos Inneren und Ace rote, alles verzehrende Naturgewalt schienen sich anzuerkennen und diese Übereinkunft zeigte Marco, dass es doch noch Hoffnung gab. „Ich mache mir viel mehr Sorgen, als ich sollte.“, dachte Marco. Thatch hatte Ace zugedeckt. Die Krankenschwestern sahen auch alle halbe Stunde nach dem Patienten und fast jedes Mitglied der Mannschaft erkundigte sich bei Marco nach Ace Zustand. Erst, als Marco spürte, dass Ace bald aufwachen würde, hatte er sich mit der Decke zurückgezogen, um sich nicht den blinden Zorn des Jüngeren zuzuziehen und ihn für einen Augenblick an Deck zurückgelassen. Im Moment war Marco mit einer Schale Suppe auf dem Weg zu Ace, um mit ihm nochmals vernünftig zu reden. Selbst, wenn Pops ihn nicht darum gebeten hätte, wäre er zu Ace gegangen. Er fand ihn herzzerreißend schluchzend an der Reling sitzend, ebenda, wo er ihn verlassen hatte. Ace versuchte zwar schnell, die Fassung wiederzuerlangen, doch es gelang ihm nicht recht. Stumm lächelnd stellte Marco die dampfende Schale vor Ace ab und wollte gerade sein Gespräch beginnen, als: „Warum nennt ihr ihn Pops?“, Ace bemühte sich mit wenig Erfolg um eine feste Stimme. Unwillkürlich musste Marco lächeln. Ace war wohl doch nicht mehr soweit davon entfernt, seine Fehler einzusehen. „Er nennt uns seine Söhne, obwohl wir überall gehasst werden. Doch da wir durch ihn ein Zuhause haben, amüsieren uns solche Worte nur.“ Nun konnte Marco die riesige Verzweiflung in Ace Augen sehen und lächelte weiterhin gütig. „Willst du wirklich fortfahren und dauernd fast getötet werden? Ist es nicht langsam an der Zeit eine Entscheidung zu treffen?“ Ruhig stellte Marco, die Frage, von der Ace gedacht hatte, sie nie wieder zu hören. „Wirst du Whitebeards Zeichen auf deinem Rücken tragen?“ Marco sah an den immer größer werdenden Augen des Jüngeren, dass dieser sein Glück kaum fassen konnte. Die Dankbarkeit und Reue darin überzeugten ihn, dass Ace ein treues, loyales Mitglied der Mannschaft werden würde. Seine Antwort kannte er, bevor sie der Rookie überhaupt aussprach. Sie machte ihn sehr glücklich. Die Tage vergingen, während Ace sich in seiner Kollegialität um hundertachtzig Grad wandelte. Er versuchte alles, um sich in der Mannschaft zu etablieren. Er übernahm jede ihm zugeteilte Aufgabe ohne Zögern oder Protest. Selbst Whitebeard stellte wohlwollend fest, dass sich sein hitzköpfiger Neuzugang gut integrierte. Trotzdem, wie sehr Ace sich anstrengte, wie oft er gelobt wurde, er hatte immer das Gefühl nicht gut genug zu sein oder Dinge nicht ordnungsgemäß erledigt zu haben. Er übernahm auch ungefragt Aufgaben, was seine Nakama nicht allzu gut fanden. Schließlich macht er sie damit überflüssig. Seine Selbstzweifel wurden natürlich auch durch sein alles erdrückendes Geheimnis genährt, welches er sich nicht traute irgendjemand preiszugeben. Andererseits fühlte er sich sehr wohl an Board. Auch seine alten Kameraden machten ihm keinerlei Vorwürfe und auch sonst schien niemand nachtragend zu sein. So wurde aus seiner Sturheit, langsam aber stetig, Selbstlosigkeit und aus Ablehnung Treue. Auch Marco befand Ace Entwicklung als sehr lobenswert und versuchte auch gleichzeitig, nicht so viel Zeit und Gedanken an Ace zu verschwenden. Denn irgendetwas stimmte nicht mit ihm, wenn der Jüngere anwesend war. Es war, als würden sich die beiden mystischen Feuer messen wollen und dieses Verlangen zog Marco zu Ace. Nur wusste er nicht, was passieren würde, wenn man den Urzeitgewalten ihren Willen ließ. Diese Entwicklung beunruhigte Marco sehr, doch sie war zu diffus, um seine Freunde ins Vertrauen zuziehen. „Ich mache mich ganz bestimmt nicht lächerlich!“, entschied er streng. Ace wollte alles auf einmal und sofort, aber ein großes Rückentattoo war nicht einfach zu stechen und musste in mehreren Etappen erarbeitet werden. Da Ace mit dieser langwierigen Prozedur nicht zufrieden war und schnellstmöglich Pops seine „Markierung“ und Zugehörigkeit demonstrieren wollte, ließ er sich sein Hemd mit dem Whitebeard Symbol versehen, um das dort entstehende Kunstwerk schon einmal anzudeuten. Die Zeit, die er nach dem Erfüllen seiner, ihm übertragenen, Pflichten hatte - Arbeit durfte er sich nicht mehr allein suchen - verbrachte er damit die Mannschaft kennen zu lernen. Alle Mitglieder waren auf ihre Art nett und kollegial. Nur war es bei mehreren tausend Mann schwer, sich Namen, Rang und Interessen jedes Einzelnen zu merken. Am besten verstand sich Ace allerdings mit den Kommandanten Thatch, Jozu, Viesta und Marco. Nur bei Marco, fühlte er sich beunruhigend anders, obwohl dafür kein offensichtlicher Grund vorlag. In der Mannschaft war der erste Kommandant die am meisten respektierte und autoritäre Person nach Whitebeard persönlich. Für Ace allerdings waren seine Erscheinung und sein Auftreten besonders beeindruckend. Er fand es sehr beachtenswert, dass sich das riesige Whitebeard Symbol auf Marcos durchtrainierter Brust befand. „Warum trägst du das Tattoo nicht auf dem Rücken?“, fragte Ace Marco an einem ruhigeren Abend. „Damit ich mein Hemd tragen kann und doch als Pops Sohn erkannt werde.“, antworte Marco leichthin. Die ganze Wahrheit sah etwas anders aus, aber die riesigen Narben auf seinem Rücken und ihren Ursprung wollte er nicht mit jemand besprechen, der ihn, wie Licht eine Motte, anzog. Diese Loyalität weckte in Ace den Wunsch, etwas ähnlich Bemerkenswertes zu tun. Er begann nach der ruhigeren, emotionalen Phase der letzten Wochen wieder mit seinem Training. Das Ergebnis konnte sich sehr schnell sehen lassen. Jeder einzelne Muskel schien extra trainiert worden zu sein und so langsam glich sein ganzer Körper, denen der anderen Kommandanten und dem des Kaisers selbst. Niemand in der Mannschaft schien aufzufallen, dass Ace insgeheim Whitebeard und Marco nacheiferte und, dass sein Bestreben großen Erfolg erzielte. Jetzt konnte Ace mit Stolz das, inzwischen fertig gestellte, Tattoo zeigen und gleichzeitig die Stärke der Whitebeard Piraten demonstrieren. Er hatte sich geschworen, niemals über längere Zeit ein Kleidungsstück zu tragen, das die Zugehörigkeit zu seiner neuen Mannschaft verdeckte. Eines Abends stellte Ace fest, wie gut er sich in der Bande fühlte. Das Leben auf der Moby Dick machte ihn glücklich, fast so glücklich, wie die knapp acht Jahre Kindheit und Jugend mit seinem kleinen Bruder Ruffy. „Ruffy.“, seufzte Ace traurig. Manchmal vermisste er das kleine Gummibärchen - Ruffy war Dank Teufelsfrucht ein Gummimensch - so sehr, dass er sich wünschte, sein Bruder würde zu Whitebeard wechseln, wenn er sein Abenteuer, Pirat zu werden, begann. Doch wie Ace Ruffy kannte, war das so unmöglich, wie gegen Whitebeard ein Wetttrinken zu gewinnen. Gleichzeitig brachten die Erinnerung an Ruffy die Zweifel und Ängste, die sein Geheimnis verursachte, wieder hoch. Ace hatte mittlerweile entschieden, dass er Whitebeard seine Unzulänglichkeit und Unwürdigkeit beichten musste, auch wenn es schlussendlich bedeutete, aus der Mannschaft hinausgeworfen zu werden. Er wollte nicht mit einer indirekten Lüge leben und fürchtete ebenfalls, was passieren würde, wenn die Marine seine Nakama darüber aufklären würde, wer, beziehungsweise, was er war. So traf er sich allein und reuevoll mit seinem Kapitän und legte ihm sein Leben zu Füßen. Er verheimlichte nichts und es tat gut, sich von dieser schweren Last zu befreien. Er wusste, welche Reaktion ihn erwartete. Er kannte sie ja aus seinem früheren Leben - der Hohn und Spott, die bösen, vernichtenden Zoten, die sich tief in die Seele des Kindes gebrannt hatten, das Ace einst gewesen war. Man befand seiner schon damals, als wertlos, unwürdig und aussätzig. Das alles war Ace nur zu bewusst und seine Überraschung wurde, umso größer, je stiller Whitebeard wurde. Er hörte einfach nur zu und beobachtete den jungen Mann, der vor ihm zu einem verzweifelten Nichts zusammenschrumpfte. Als Ace fertig war, lächelte der Ältere gütig und erklärte zu Ace großer Verwunderung, dass es ihm nichts ausmachte, wer Ace war, so lange er ein Sohn der See und damit sein Sohn war. Dieser Akt der Selbstlosigkeit, des Akzeptierens legte sich über die Wunden seiner Seele und half Ace wieder klar zu denken. Er konnte kaum glauben, was Whitebeard ihm zugestand und gewährte. So dankbar und froh war Ace noch nie im seinen bisherigen Leben gewesen, wenn man von einigen winzigen Augenblicken absah. In diesem Moment wurde Whitebeard Ace größter Held und Vorbild. Seine Treue, Achtung und Opferbereitschaft konnte man von nun an in Seestein meißeln. Er würde, ab sofort und für immer, Leib und Leben für diesen großartigen Mann riskieren, der ihm an diesem Tag zum wiederholten Male das Leben schenkte. In diesem Augenblick wurde Ace endgültig Mitglied der Whitebeard Piraten. Die Crew und der Kaiser hatten die Mauer aus Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühlen bis auf die Grundsteine niedergerissen. Doch gleichzeitig verstärkte sich ein anderes Gefühl, mit dem Ace kaum Erfahrung hatte. Was empfand er für Marco? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ende Kapitel 3 So ihr Lieben, vielen Dank für das Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir kritisches Feedback. :-) Liebe Grüße ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)