Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 1: Die Scherben einer Nacht ----------------------------------- Vor einer der unzähligen, wenig bekannten Inseln der New World lag eines der größten Piratenflaggschiffe der Welt vor Anker. Es schien verlassen zu sein. Doch die sonst ruhigen Straßen des namenlosen Städtchens waren untypisch laut und lebendig. Whitebeard selbst hatte es vorgezogen nicht von Board zu gehen, um seinen vielen, treuen Söhnen einen Tag ohne Autorität oder Aufsicht zu gewähren. Denn Landgänge waren für eine der gefürchtetsten Piratenbanden der Grandline eine sehr gefährliche Angelegenheit. Nur einige Wenige, die den Sake der letzten Nacht nicht vertragen hatten, mussten gezwungenermaßen zurückbleiben und lagen entweder in ihren Kojen unter Deck oder verstreut auf den Decks des riesigen Schiffes. An jedem anderen Tag hätte Whitebeard sich die Zeit mit Schlafen, Trinken und Faulenzen in der Sonne vertrieben, aber heute war es anders. Er musste die Ruhe nutzen und nachdenken über das, was vorgestern passiert war. Auch wenn er es nie zugeben würde, war der schwerwiegende Vorfall zwischen den beiden Kommandanten, Ace und Marco, lange nicht vergessen und einfach zu schlichten war er auf keinen Fall. Es gab selten Probleme in der Crew, die über Streit um Essen, Weiber oder Alkohol hinausgingen und sich also nicht mit reiner Strenge und Maßregelung aus der Welt schaffen ließen. Er seufzte. Wenn die beiden nicht solche starken und sturen Männer wären, würden sie keine respektablen Kommandanten abgeben. Jedoch brachten ihnen genau diese Eigenschaften jetzt nichts Anderes, als Kummer und Leid. Er selbst war aus seiner Sicht kaum in der Lage zu helfen. Es schmerzte ihn, trotzdem war er sich seiner Verantwortung bewusst, den beiden Freiraum zum Nachdenken zu geben und sie zu unterstützen soweit es eben möglich war. Dennoch hatten sie sich unter seinem Kommando immer und zu jeder Zeit der Grundregel „Nakama sind unantastbar“ zu unterwerfen, aber genau diese hatten sie mit ihrer Tat missachtet. Resignierend schloss Whitebeard die Augen, wandte sich der Sonne zu und dachte daran zurück, wie Marco einst gewesen war, bevor Ace, anfangs ziemlich unfreiwillig, zur Familie gestoßen war. Der Kommandant seiner ersten Division war abgrundtief loyal und treu ihm gegenüber, daran würde sich mit Sicherheit nie etwas ändern, denn sein sozusagen ältester Sohn kannte keinen anderen Lebensinhalt mehr seit er seinen „Vater“ gefunden hatte. Whitebeard schätze und liebte Marco, wie seinen eigenen Sohn und insgeheim vielleicht ein klein wenig mehr, als seine anderen Söhne und er fand es stets bemitleidenswert, dass dieser weder an den Krankenschwestern, noch an einer der ungezählten Inselschönheiten der vergangen Jahrzehnten Gefallen gefunden hatte. Ihm war es ein Rätsel, warum Marco sich selbst körperliche Abstinenz auferlegt hatte und so einen großen Teil seines Menschseins entsagte. Er konnte es wirklich nicht richtig nachvollziehen. Jeder Mann braucht doch ab und zu Gelegenheit die Einsamkeit der See zu vertreiben, oder wie es Thatch und Viesta ausdrücken würden, um sich die Hörner abzustoßen. Nicht, dass beide kein Glück bei den Krankenschwestern gehabt hätten, doch sie „aßen auch gern außer Haus“. Unwillkürlich musste Whitebeard lachen, doch diese Gefühlsregung verflog, als seine Gedanken sich wieder dem eigentlichen Problem zuwandten. Marco war schon immer ruhig, bedacht, fürsorglich und clever gewesen. Doch in letzter Zeit musste er feststellen, dass sein Sohn sich immer weiter gesellschaftlich zurückzog. So bald er jedoch gestört wurde, entfesselte er plötzlich eine Aggressivität, die selbst er niemals an ihm vermutet hatte. Gleichzeitig hatte Marco beim Erfüllen seiner Pflichten als Kommandant an Strenge und Unnachgiebigkeit gewonnen, obwohl diese Tatsache wahrscheinlich nur von Vorteil sein konnte, bei der Saubande, die ihm unterstand. Whitebeard fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte, war sich aber gleichzeitig auch bewusst, dass ihm nicht alle Informationen zur Verfügung standen, denn er konnte nicht überall sein und wenn es um Marco ging, waren alle Crewmitglieder sehr zurückhaltend, was sowohl auf Respekt, als auch Achtung basieren durfte. Im Gegensatz zum Kommandanten der ersten Division war Ace ein Draufgänger. Seit dem Tag als er seine niedlichen, aber manchmal nervigen, Versuche ihn zu töten aufgegeben hatte und sein Tattoo den Rücken des damals gerade so Achtzehnjährigen zierte, hatte Ace sich unglaublich viel Mühe gegeben der Crew gerecht zu werden. Der junge Mann war äußerst stark, höflich und treu, hatte aber andererseits zunächst ein großes Problem mit der Ernennung zum Kommandanten der zweiten Division gehabt, da er sich selbst aus nichtigen Gründen für unwürdig befand. Aber Whitebeard war zuversichtlich, dass er irgendwann mal verstehen würde, was er seinen Kameraden und ihm bedeutete. Dennoch hatte er ebenfalls an Ace Verhalten in letzter Zeit festgestellt, dass dieser sich diskret von ihm fernhielt. Er würde ihm nie unlautere Dinge, wie Meuterei oder ähnliches vorwerfen. Er war sich Ace Loyalität nur zu gut bewusst. Aber irgendetwas schien der Feuerfaust auf dem Herzen zu liegen oder er versuchte etwas vor ihm zu verheimlichen. Trotzdem, ganz ihrer selbst überlassen, konnte er die Sache den beiden jungen Männern nicht. Sie brauchten ihren Vater. Andererseits wie sollte er helfen, wenn die beiden nichts preisgaben. Leider hegte er bisher keinen konkreten Verdacht, was zwischen ihnen passiert war. Am Ende war es ihnen vielleicht sogar peinlich den Streit wegen irgendeiner Banalität angezettelt zu haben oder es war doch schwerwiegender, als er sich vorstellen wollte. Abgesehen davon waren Spannungen in der Mannschaft ein riesiges Problem und solche konnte er auch nicht ewig hinnehmen, in diesem Fall musste er wohl oder übel handeln. Als die Sonne hinter einer Wolke verschwand, schüttelte Whitebeard vehement den Kopf, um die melancholischen Gedanken zu vertreiben. Er war Whitebeard! Er würde erfahren, was zwischen Marco und Ace vorgefallen war, denn beide schwiegen zu ihrer blutigen Schlägerei von vorgestern. Wenn sich ihre Gemüter nach dem Stadtbesuch abgekühlt hatten, würde er sie nochmals zu sich holen und dieses Mal würde er eine befriedigendere Antwort bekommen, als das sinnlose Schweigen von gestern früh, als das Ausmaß der Auseinandersetzung bekannt wurde. Zuversichtlich stand er auf um zu seinen hoffentlich noch nicht ganz ausgenüchterten, verbliebenen Söhnen zu gehen, die ihm vielleicht in ihrem Zustand, einige neue Erkenntnisse bringen konnten. Whitebeard wollte vorbereitet sein, wenn sich seine beiden Streithähne von Söhnen auf der Moby Dick wieder einfanden. Wie viele andere schwerwiegende Konflikte, war das Problem zwischen Marco und Ace über mehrere Monate unter der Oberfläche gereift und war nun in seiner ganzen Tragik an die Oberfläche gelangt. Möchte der geneigte Leser verstehen, was vorgestern Nacht vorgefallen war, so muss er beim Anfang beginnen und die Entwicklung des Verhaltens der beiden Kommandanten beobachten… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ende Kapitel 1 Schön, dass du bis zum Ende gelesen hast! Ich freu mich wirklich sehr darüber und ebenso sehr würde ich mich über kritisches Feedback freuen. Viele Grüße Ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)