Kaze to Suna von Ascian_Dragon (When the Wind dances with the Sand) ================================================================================ Kapitel 1: Just wanna be your Friend ------------------------------------ Es war Nacht und eiskalt draußen. Der Sand wirbelte umher, als wollte er mit dem Wind tanzen und der Wind selbst schien es eilig zu haben, denn er wehte durch die Wüste mit einer hohen Geschwindigkeit. Der Mond versuchte, sein Licht auf das Dorf unterm Sand zu werfen, aber die Wolken verhinderten dies und überdeckten ihn. Es war eine einsame kalte Nacht im Windreich. Im Dorf war keine Menschenseele draußen. Die meisten Bewohner fürchteten sich, denn unter ihnen war jemand, der sie alle töten könnte, wenn sie ihn nur verachtend ansehen. Dieser Jemand wurde zur Zielscheibe des eigenen Vaters, denn dieser versuchte, ihn umzubringen, weil er etwas in sich trug, das für Suna-Gakure höchst gefährlich werden könnte. Niemand scherte sich darum, ob es dem Jungen schlecht ging, ob er sich einsam fühlte oder ob er weinte. Es kümmerte niemanden, ob er tot wäre. Im Gegenteil, anscheinend würden sich die Meisten über seinen Tod freuen. Aber er konnte nicht sterben. Der Schutzgeist des Sandes beschützte ihn. Er handelte unabhängig vom Wirt und schützte den kleinen Körper vor Wurfwaffen und sonstigen tödlichen Gegenstände. Der kleine Junge konnte sich nicht einmal selbst verletzen. Aber er war verletzt. Tief in seinem Inneren, sein Herz hatte eine große Wunde, die wahrscheinlich niemals geheilt werden könnte, da es niemanden gab, den er vertrauen könnte. Der einzige Mensch, dem er je vertraut hatte, war Yashamaru gewesen und dieser hatte ihn ausgenutzt und sich selbst getötet, in der Hoffnung, er würde den Kleinen mit in den Tod reißen. Aber es war dem nicht so. Seit dem Tod seines einzigen Freundes wurde der selbst liebende Dämon in dem Jungen geboren. Das Schriftzeichen für „Liebe“ war nun auf seiner linken Schläfe abgebildet; seine smaragdgrüne Augen wurden mit Zorn und Hass getränkt; das liebliche Gesicht, was damals dauernd versucht hatte, Freunde zu finden, war nun kalt und abweisend... Gaara hatte niemanden mehr. Seinem Vater und seinen Geschwistern vertraute er nicht, da er befürchtet, von ihnen genauso hintergangen zu werden, wie es einst Yashamaru tat. Er war allein und niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben... Auch in dieser Nacht saß er vor einem kleinen Spielplatz an einer Hauswand und hatte seinen Kopf auf seine angezogenen Knie gelegt. Die Kälte kümmerte ihn nicht, der Sand würde ihn warm halten, auch wenn er es nicht wollte. Es war schwer für ihn, ein Leben als gefürchtetes Monster zu leben, aber damit musste er durch. Er hatte keine Wahl und gefragt wurde er auch nicht. Er trug diese Last nun für den Rest seines Lebens und niemand würde diese Last von ihm nehmen können. Der Wind wurde schwächer und er hörte Schritte. Aber er machte keine Anstalten, sich umzusehen. Wenn es ein Angreifer war, würde Shukaku ihn beschützen, so wie er es immer tat. Doch er hörte keine Wurfgeschosse. Nur das Atmen einer Person, die hinter einer Hauswand getreten war und sich neugierig umsah. Es war ein rothaariges Mädchen mit saphirblauen Augen, welches nun auf die Schaukel zulaufen wollte. Es blieb ruckartig stehen, als es Gaara sah. Dieser hob nicht den Kopf, er blieb einfach still und rührte sich nicht. Das Mädchen legte leicht den Kopf schief und ging mit langsamen Schritten auf das Monsterkind zu. Es trug einen Umhang, der sie vor der Kälte schützen sollte. Als es erkannte, dass Gaara auch ein Kind war, strahlte es. „Hey du, warum sitzt du denn so alleine hier draußen in der Kälte?“ fragte die Kleine mit einer typisch kindlich hohen Stimme. Gaara hielt Inne. Er hätte nicht erwartet, das er angesprochen wurde. Er hob leicht den Kopf und funkelte das Mädchen an. „Verschwinde.“ knurrte er und hatte einen gefährlichen Unterton in der Stimme. Das Mädchen schien dies gar nicht vernommen zu haben und bohrte weiter mit Fragen. „Ist dir nicht kalt?“ „Ich sagte, verschwinde...“ Gaara schnaubte leicht und sah auf dem Boden. Er wollte nicht mehr verletzt werden, auch wenn es ihn ein wenig freute, das jemand mit ihm sprach. Das Mädchen dachte jedenfalls nicht daran, abzuhauen und beugte sich leicht nach vorn. „Wollen wir zusammen spielen?“ fragte es lächelnd. Der Rothaarige funkelte sie nochmals an und ballte seine Hände zu Fäusten. „Willst du, dass ich dich töte?“ fragte er und man konnte deutlich die Beherrschung in seiner Stimme hören. Er war kurz davor, auszurasten. Es schmerzte ihn, dass jemand versuchte, sein Vertrauen zu gewinnen und ihn dann umbringen wollte. Doch er ahnte nicht, dass dies nicht die Absicht der Kleinen war. Diese hielt kurz Inne. „Mich... töten?“ wiederholte sie. Auf einmal fing sie an, los zu lachen und hielt sich den Bauch. Gaara zuckte stark zusammen und sah das Mädchen entgeistert an. „Du willst mich töten?! Mach keine Scherze, wie viele haben schon versucht, mich zu töten!? Das schaffen die niemals!“ lachte es und ging in die Knie. Tränen bildeten sich in ihrem Auge und sie versuchte, sich zu beruhigen. Gaara verstand nicht, warum das Mädchen sich darüber lustig machte. Er wurde wütender. Traute sie ihm nicht zu, sie zu töten? Er atmete schwer, die Wut war ihm anzusehen. „Warum lachst du? Willst du etwa getötet werden?!“ Sofort hörte das Mädchen auf zu lachen und sah ihn an, als hätte er gerade einen schlechten Witz erzählt. „Zu viel Sand geschluckt oder so?“ Gaara sah sie gefährlich an. Das Mädchen blickte in den Himmel. „Ich will nicht sterben... Vor allem, weil meine Eltern sich dauernd Sorgen um mich machen, wenn es wieder einen Vorfall gab... Und das tut weh...“ erklärte sie und legte ihre Hand auf die Brust. Sie wirkte nun ein wenig traurig, das sah Gaara. Er erinnerte sich an die Worte von Yashamaru. Dann starrte er zu Boden und sagte mit leiser Stimme: „Verletzt... Meinst du... seelische Schmerzen?“ Die Rothaarige sah zu ihm herab und lächelte traurig. Dann hockte sie sich vor Gaara hin und tippte mit dem Zeigefinger auf die Herzstelle. Der Kleine erschrak. „Wenn du das meinst... Ja.“ meinte sie und sah ihm in die Augen. Gaara fühlte etwas, was er vor langer Zeit mal gefühlt hatte. Wärme. Konnte er dem Mädchen vertrauen? Sie wirkte anders als Yashamaru. Sie war offener und schien zu wissen, wie er sich fühlte. Das Mädchen kicherte und erhob sich. „Du scheinst mich zu verstehen. Lass uns Freunde sein!“ sagte sie und streckte ihre Hand aus. Gaara machte große Augen. Noch nie hatte jemand so mit ihm gesprochen, als wäre er ein ganz normales Kind. Er lächelte leicht. Ja, er wollte... Doch Stopp. »Sich selbst liebender Dämon.« Die Worte Yashamaru's hallten wieder in seinem Kopf. Der Rothaarige hielt Inne und senkte den Blick. Dann schaute er wieder mit einem finsteren Blick zu der Fremden. „Nein. Verschwinde!“ knurrte er erneut. Das Mädchen ließ die Hand sinken. „A-Aber warum denn? Hab ich etwas falsches gesagt?“ fragte es und es schien ihr wirklich Leid zu tun. Gaara erhob sich und wandte sich ab, doch das Mädchen hielt ihm am Handgelenk fest. „Warte, sag mir doch bitte, was ich-“ „Fass mich nicht an!!“ fauchte er, riß sich los und eine aus Sand geformte Hand schlug das Mädchen weg. Es krachte gegen eine Hauswand und fiel zu Boden. Gaara hatte die Augen aufgerissen. Er wollte das nicht. Nun würde sie ihn bestimmt hassen. Der kleine Junge drehte sich um und wollte gehen, doch... „W-Warte...“ Das Mädchen richtete sich auf und wischte sich mit dem Ärmel das Blut von den Lippen. Gaara hatte sich erschrocken umgedreht und sah sie nun ängstlich an. Doch das Mädchen lächelte. „Ich verstehe ja, dass du skeptisch bist. Schließlich tauche ich aus dem Nichts auf und will mit dir befreundet sein... Aber ich meine es ernst!“ sagte sie und wirkte plötzlich entschlossener. Das Shukaku-Kind wich einige Schritte zurück. „Du... Du bist nicht tot? Der Schlag hat dir keine sämtlichen Knochen gebrochen?!“ fragte er zitternd. Die rothaarige hob eine Augenbraue. „Was redest du denn da? Es war bloß ein Schlag?“ Sie kicherte wieder. Gaara wich wieder einige Schritte zurück. „Lass mich doch einfach in Ruhe, dann wirst du auch verschont.“ knurrte er. Seine Augen glitzerten. Er wollte niemanden verletzen und auch nicht verletzt werden. Warum konnte das Mädchen ihn nicht einfach in Ruhe lassen? „Aber wenn ich weggehe... bist du doch wieder alleine.“ meinte sie. Der Kleine riß die Augen auf. Es gab jemanden, der sich darum kümmerte, dass er alleine war, dass er verletzt war, dass er weinte... Gaara biss sich auf die Unterlippe und rannte davon. Das Mädchen wollte hinterher, doch der Schmerz in ihrem Bein verhinderte dies. Also zog sie sich traurig zurück und suchte ihr Zuhause auf. Dort angekommen, wurde die im Wohnzimmer bereits erwartet. Ein rothaariger Junge mit bernsteinfarbenen Augen saß auf der Couch und spielte mit einer Puppe, als das Mädchen eintrat. Er wandte das Gesicht zu ihr und verengte die Augen. „Nikuya-nee-chan... Was ist passiert?“ fragte er monoton. Diese lächelte nur. „Ich bin einen Hügel runter gerollt und habe mir das Bein angeschlagen.“ log sie. Dann setzte sie sich neben ihrem Bruder. „Sag mal, Sasori-nii, wo sind Mum und Dad?“ wollte sie wissen. Kurz darauf kamen ein braunhaariger Mann und eine rötlich blondhaarige Frau die Treppe runter. „Oh, Niku-chan, schon von deiner Entdeckungsreise zurück? Was ist denn mit deinem Bein passiert?“ Die Mutter hastete zu ihrer Tochter und besah sich das blutende mit Dreck verschmierte Bein. Ihr Vater holte eine Eistüte aus dem Schrank und gab sie der Mutter, die sie daraufhin auf das verwundete Bein drückte. „Du, Papa, sag mal, kennst du einen kleinen rothaarigen Jungen mit schwarzen Augenringen?“ wollte Nikuya wissen. Ihr Vater hob eine Augenbraue. „Aber Liebling, wir sind doch gerade erst angekommen, woher soll Papa das denn wissen?“ fragte die Mutter anstelle des Mannes. Nikuya seufzte. „Ach...“ Ihr Vater tätschelte ihr auf den Kopf. „Weißt du, ich erkundige mich morgen mal, okay? Jetzt solltet ihr ein wenig schlafen.“ sagte er. Die Mutter nickte und hob Nikuya auf den Arm. Sasori ging einfach die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. „Warum willst du das eigentlich wissen? Also das mit dem Jungen.“ „Ich hab ihn vorhin gesehen, aber er wollte nicht mit mir spielen. Er schien einsam zu sein...“ sagte die Kleine und blickte nach unten. Die Mutter lächelte. „Vielleicht begegnest du ihm morgen ja wieder.“ munterte sie die Kleine auf. Diese nickte nur und wurde anschließend ins Bett gebracht. ______________________________________________________ Dies war der erste Teil. Ich hoffe, der ist nicht allzu kitschig xD (wobei das itschige ja noch kommt... o.o) Der nächste Teil wird bald folgen^^ lg Nikuya ♥ Kapitel 2: My Friend was a monster... ------------------------------------- Am nächsten Morgen verschwand Nikuya nach dem Frühstück nach draußen. Sie lief wieder zu der Stelle, an der sie Gaara begegnet war, doch wie vermutet, war dieser nicht dort. Stattdessen waren einige Kinder auf dem Spielplatz, die Fußball spielten. Nikuya ging lächelnd auf sie zu. Die Jungs hielten Inne und blickten verwirrt zu dem Mädchen. „Hallo.“ sagte sie freundlich und verbeugte sich. Die Jungs murmelten ebenfalls eine Begrüßung. „Sagt mal, kennt ihr einen rothaarigen Jungen mit schwarzen Augenringen? Ich suche ihn nämlich.“ wollte sie wissen und lächelte weiterhin. Die Kinder zuckten zusammen und wichen zurück. „Was? Du suchst das Monster?!“ fragte einer. Nikuya blinzelte verdutzt. „Warum denn Monster?“ stellte sie die Gegenfrage. Die Jungs blickten sich an. „Du bist nicht von hier, oder?“ Ein Kopfschütteln. „Tja, dann ist es kein Wunder, dass du Gaara nicht kennst. Er ist von einem Dämon besessen und hat schon einige Anbu's getötet. Selbst der Kazekage will ihn töten.“ erklärte ein braunhaariger Junge. Nikuya wirkte leicht angespannt und neugierig. „Aha...? Wird er deswegen von allen gehasst?“ „Was ist das denn für eine Frage? Er hätte mich fast getötet, dieses Monster!“ „Der und sein bescheuerter Sand! Ich hoffe, jemand kommt und tötet ihn!“ sagte ein größerer Junge und schnaubte. Nikuya's Lächeln verflog sofort und sie hob blitzschnell die Hand, worauf der Junge auf einmal hinfiel. Sie zeigte mit dem Zeige und Mittelfinger auf ihn und hatte einen finsteren Blick. „So darfst du nicht denken, Kleiner. Wenn du so weiter mit dieser Einstellung lebst, wirst du irgendwann mal brutal zerfleischt! Und das qualvoll!“ knurrte sie. Die Jungs schrien auf und liefen davon. Nikuya fing an zu lachen. „Die Drohungen von Sasori-nii klappen ja doch immer!“ kicherte sie. Sie hielt Inne und drehte sich um, wobei sie nach oben blickte. Auf einem Dach stand Gaara und hatte alles beobachtet. „Ah! Du bist also Gaara! Komm runter und spiel mit mir!“ forderte Nikuya ihn auf und lächelte noch breiter. Aber der Rothaarige hegte keine Interesse und wandte sich ab. „Ah! Lauf doch nicht wieder weg!“ rief sie. Gaara ignorierte dies und entfernte sich ganz langsam vom Spielplatz. Zum Hochklettern würde sie eine Ewigkeit brauchen, dachte er. Aber er lag falsch. Auf einmal wurde er an der Schulter gepackt und umgedreht. Nikuya sah ihn nun leicht flehend an. „Wieso läufst du immer weg von mir? Wenn ich was getan haben sollte, dann sag mir was es war, damit ich diesen Fehler wieder beheben kann!“ sagte sie. Gaara war jedoch mehr überrascht, dass sie so schnell oben war. Das Haus war mindestens 4 Meter hoch. „Wie... hast du das gemacht?“ fragte er. Nikuya grinste. „Der Wind hat mich getragen!“ sagte sie. Gaara fühlte sich verarscht und riß sich los. „Ja klar...“ murmelte er nur. Nikuya hob eine Augenbraue. „Es ist wahr. Ich kann den Wind kontrollieren! Naja, nicht perfekt, aber immerhin-“ „Wieso kümmere ich dich so?“ unterbrach Gaara sie. Die Kleine lächelte leicht. „Nun ja... Ob du's glaubst oder nicht, aber ich verstehe dich. Und es macht mir nichts aus, ob du von einem Dämon oder sonst was besessen bist! Schließlich kommt es auf die inneren Werte an, sagt meine Mama immer!“meinte sie. Gaara schnaubte. Er sah sie wütend an und schubste sie. „Lass mich einfach in Ruhe! Ich könnte ohne zu zucken dein Leben auslöschen und niemand würde erfahren, was dich umgebracht hat!“ fauchte er. Nikuya blickte ihn enttäuscht an. „Aber...“ Dabei ging sie einige Schritte zurück. „Aber ich wollte doch nur-“ Ihr Wort wurde abgeschnitten und Nikuya rutschte am Dachrand ab. Sie fiel nach hinten und verschwand aus Gaara's Blickfeld. Dieser schreckte auf und lief zum Rand. Nikuya schwebte zwei Meter über dem Boden und atmete erleichtert auf. Gaara machte große Augen. Also schien sie nicht gelogen zu haben. Nikuya glitt nach oben und landete wieder auf dem Dach. Ein kleiner Windzug wehte durch Gaara's Haar und es wurde wieder still. Nikuya sah runter. „Ouh, ich denke, das hätte mich einige Rippen gekostet...“ murmelte sie. Gaara wich zurück. „Wieso kannst du fliegen?“ „Ich kann nicht fliegen. Ich kann den Wind kontrollieren, sagte ich doch.“ „Ja, aber wieso?!“ wollte der Rotschopf wissen. „Weil es meine Fähigkeit ist, genauso wie du den Sand kontrollieren kannst.“ antwortete sie lächelnd. Gaara blickte zu Boden. „Den Sand zu kontrollieren... Ja... Mag sein... Aber es ist ein Fluch für mich. Ich könnte mich nicht selbst verletzen und-“ „Du willst dich selber verletzen?!“ unterbrach Nikuya ihn. Sie hatte ihn an der Schulter gepackt und sah ihn besorgt ins Gesicht. „Spinnst du!? Du solltest dankbar sein, dass du so eine wunderbare Fähigkeit hast, die dich schützt!“ „Dankbar?! Dafür das mich alle hassen?! Wegen diesem... diesem Fluch?“ fauchte Gaara sie an und wollte sich losreißen. Doch Nikuya hielt ihn diesmal fest. „Bitte, sag nicht sowas, du kannst mit deiner Fähigkeit andere beschützen und helfen! Du musst nur wissen, wie man sie einsetzt! Es mag für dich anfangs ein Fluch sein, aber du wirst damit klarkommen, vertrau mir!“ Gaara zuckte zusammen. Dieses Wort... Vertrauen. Er hasste es und sehnte sich gleichzeitig danach. Er stieß Nikuya von sich. Diese gab jedoch nicht so schnell auf. „Ich weiß, wie das ist, ich habs auch durchlebt. Ich will dir helfen! Ich möchte dein Freund sein-“ „DU WEIßT GAR NICHTS!“ brüllte Gaara und eine Sandfaust schlug Nikuya von ihm weg. Sie parierte, doch der Schlag war heftig, sodass sie wieder vom Dach fiel. Sie versuchte, den Wind wieder zu formen, doch ihre Konzentration war gestört. Sie fiel immer tiefer. Sie schloß die Augen... Aber der Aufprall war nicht hart... Er war weich. Aber es war nicht der Wind. Sie öffnete ein Auge und sah Gaara am Dachrand die Hand nach ihr ausgestreckt. Nikuya fühlte Sand unter sich. Verwirrt sah sie sich um. Sie war 20 cm vom Boden entfernt. Hatte Gaara sie etwa gerettet? Sie sah wieder nach oben. Tränen flossen über Gaara's Wange. Er kniff die Augen zu und ließ Nikuya sanft runter. Sie sah ihn traurig an. „Ich kann nicht... Ich habe... einfach zu viel Angst, wieder verletzt zu werden... und vor allem andere zu verletzen...“ sagte er mit tränen erstickter Stimme. Er erhob sich und verschwand. Nikuya ließ den Kopf sinken und drehte sich um. Sie wollte nach Hause... Weit kam sie aber nicht, denn die Jungs von vorhin waren wieder da. Und kaum wurde sie entdeckt, wurde sie auch schon geschubst. Unsanft fiel sie auf dem Boden und blickte zu den anderen hoch. „Da ist ja die Freundin des Monsters! Aber stark scheinst du nicht zu sein!“ knurrte einer. Nikuya wollte etwas sagen, da wurde sie getreten. Sie hustete und hielt sich den Magen. „Wenn du mit dem Monster befreundet bist, dann leide!!“ lachte einer und die Jungs fingen an, sie zu schlagen und zu treten. Gaara saß auf ein anderes Dach und schien zu überlegen, als er plötzlich die Stimmen der Kinder hörte. Er wagte einen Blick zur Seite... und riß die Augen auf. Nikuya lag regungslos auf dem Boden und die Jungs um sie herum lachten. Der größte von ihnen trat immer wieder gegen ihren Magen, als plötzlich eine Sandhand sein Bein umschloss und es brach. Ein schmerzerfüllter Schrei war zu hören und das ängstliche Gekreische der anderen. Gaara war aufgestanden und war ziemlich sauer. Die Jungs nahmen den Verletzten und wollten abhauen, aber der Rotschopf erwischte wieder einen und als er zudrücken wollte, hielt Nikuya's Stimme ihn davon ab. „Hör auf... du... bringst sie um!“ sagte sie. Sie sah ihn matt lächelnd an und versuchte aufzustehen. Gaara ließ die Jungs laufen und lief zu Nikuya, welche wieder zusammenbrach. Er half ihr hoch und blickte entsetzt auf die Schrammen, die Nikuya's Beine, Arme und Gesicht verzierten. Sie hustete und Gaara setzte sie auf die Schaukel. Er zitterte stark. „Wieso...?“ „Hm? Ach, wahrscheinlich, weil ich dein Freund sein will...“ „Nein... warum hast du deinen Wind nicht benutzt?“ Der Rotschopf wartete angespannt auf die Antwort, die Nikuya lächelnd von sich gab: „Weil ich wusste, dass du kommst und mir hilfst.“ Gaara wich zurück. „Woher...?“ „Weil du nicht so kalt bist, wie du dich gibst... Ich sehe dich... Du fühlst dich allein und ausgeschlossen. Du willst gerne Freunde haben, die dich nicht hintergehen und denen du vertrauen kannst. Ich weiß, wie es ist, einen Dämon in sich zu haben... Ich hatte eine Freundin gehabt, die von einem Ungeheuer besessen war... Sie hatte sich schrecklich einsam gefühlt. Ich aber war ständig bei ihr gewesen... bis...“ Sie brach ihre Erzählung ab. Gaara hatte gespannt zugehört. Er hatte ein ungutes Gefühl bei dem nachfolgenden Satz... „Bis?“ fragte er. Nikuya sah auf dem Boden. „Bis man sie umbrachte... Zuletzt hatte sie mir gesagt, ich solle meine Freunde beschützen, egal, wie schwer sie es haben oder wie schwer ich es hab...“ Der Rothaarige weitete die Augen. „Sie hatte mir damals beigebracht, den Wind zu kontrollieren, weil sie es perfekt konnte... Sie meinte zu mir, wenn sie mal nicht bei mir ist, dann würde sie dennoch als Wind zu mir stehen...“ Nikuya sah hoch. „Nicht wahr?“ fragte sie und als Antwort kam ein starker Windzug, der kurz darauf wieder ruhiger wurde. Dies war für Gaara Beweis genug. Ihm kamen die Tränen und er ließ sich auf die Knie sinken. Nikuya schwieg und blickte zu ihm. „Willst du... immer noch mit mir befreundet sein?“ fragte er nach einer Weile. Nikuya lächelte. „So schnell gebe ich nun auch nicht auf.“ Gaara hob ein wenig den Kopf und sah auf dem Boden. Seine Augen waren gerötet vom Weinen. „Du könntest aber verletzt werden...“ „Das nehme ich in Kauf!“ sagte sie entschlossen. Der Rotschopf sah nun zu ihr. Dann lächelte er. „...Okay...“ murmelte er. Nikuya strahlte und fiel dem Kleinen um den Hals. „Jippih! Jetzt sind wir Freunde!“ trällerte sie und kicherte. „Uwah! Warte mal! Du kennst meinen Namen, aber ich kenne deinen gar nicht!“ „Nikuya! Ich heiße Nikuya! Freut mich dich kennen zu lernen, Gaara-chan!“ freute sich die Kleine. Gaara wurde leicht rot und nickte. Die zwei schaukelten kurz darauf noch zusammen, bevor sie sich aufmachten, da es langsam dunkel wurde. Gaara wollte nicht nach Hause. Nikuya grinste. „Sag mal, Gaara-chan! Willst du nicht zu mir kommen?!“ „Äh?“ Der Kleine war überrascht und verwirrt zugleich. Er wurde noch nie zu Jemanden nach Hause eingeladen. Wie sollte er sich bloß verhalten? „Komm schon, meine Eltern sind total nett und mein Bruder ist eh nur mit seinen Puppen beschäftigt!“ Sie ergriff seine Hand und zog ihn mit in ihre Richtung. An einer Hauswand stand ein braunhaariger Junge, der leicht überrascht den beiden nachblickte und daraufhin davon lief. ___________________________________________________________ Ja, wer war wohl der Junge? ^^ Könnt ruhig raten xD Jedenfalls, ist das Kapi hier wieder zuende. Das nächste folgt wieder in ein paar Tagen, wobei die Schule morgen wieder anfängt... Naja, ich wünsch euch noch eine schöne Woche^^ lg Nikuya ♥ Kapitel 3: This is our Story, yours and mine -------------------------------------------- Bei Nikuya angekommen, zog diese Gaara erstmal mit ins Wohnzimmer. Die Mutter saß auf der Couch und las gerade eine Zeitschrift, da schrie sie plötzlich auf und rannte zu Nikuya. „Mensch, Liebling, was hast du nun wieder angerichtet! Das ist ja schlimmer als gestern!“ rief sie und lief in die Küche. Gaara hielt Inne. Gestern hatte er sie verletzt. Er krallte seine Finger in sein Oberteil und blickte nach unten. Nikuya legte ihre Hand auf seine Schulter und lächelte. „Ist schon okay. Komm, setz dich!“ sagte sie und die zwei setzten sich auf die Couch, während die Mutter Nikuya's Wunden versorgte. „Mama, darf ich dir Gaara-chan vorstellen?“ fragte die Kleine lächelnd. Die Frau blickte zu dem ängstlichen Jungen und lächelte ihn sanft an. „Hallo, Gaara, ich freue mich, dich kennen zu lernen. Weißt du, auch wenn Nikuya deine Namen gestern nicht wusste, hatte sie viel über dich geredet. Ich freue mich, dass sie einen netten Freund gefunden hat.“ sagte sie. Gaara nickte leicht und erwiderte das Lächeln. Nachdem Nikuya's Wunden versorgt wurden, öffnete sich oben die Tür und Sasori kam leicht verschlafen runter. „Was war denn? Wieso hat Mama so geschrien?“ wollte er wissen und rieb sich die Augen. Nikuya verdrehte die Augen. „Das ist mein verpeilter Bruder, Sasori.“ sagte sie und Gaara fing Sasori's Blick ein. Die zwei starrten sich eine Weile lang an. Während Gaara immer eingeschüchterter wurde, blieb Sasori monoton. Dann wandte dieser den Blick ab. „Ist das dein namenloser neuer Freund?“ „Er heißt Gaara und ja, er ist mein neuer Freund!“ keifte Nikuya und sah eingeschnappt weg. Sasori seufzte. „Jetzt sei nicht sauer... Oder ist es das, was ich heute morgen gesagt habe? Das ich deine Puppen geklaut habe?“ „Die brauch ich eh nicht mehr.“ sagte sie lächelnd und nahm Gaara an der Hand. „Wir gehen in mein Zimmer!“ sagte sie und ging an Sasori vorbei. Als sich sein und Gaara's Blick erneut trafen, wirkte Sasori noch genervter als er sowieso schon war. Gaara ließ sich schweigend hinterher ziehen. Im Zimmer angekommen bat Nikuya Gaara, sich auf das Bett zu setzen. Sie verschwand kurz darauf. Gaara setzte sich auf ihr Bett und sah sich um. Das Zimmer war viel wärmer als seins und es war lebendiger. Es hingen viele selbst gemalte Bilder an den Wänden und Spielsachen lagen auf dem Boden herum. Auf dem Tisch in der Mitte des Zimmers lag ein leeres Heft mit vielen Stiften darauf verstreut. Anscheinend wollte Nikuya wieder etwas neues malen. Er stand auf und ging zu dem Tisch. Unter dem Heft entdeckte er ein Blatt. Als er es herauszog, blinzelte er verdutzt. Darauf war ein kleiner rothaariger Junge gemalt mit einem sehr finsteren Blick. Gaara legte die Stirn in Falten. Sollte er das sein? Und schaute er wirklich so finster? Er hörte Schritte und Nikuya kam mit einem Tablett herein. Mit einem Fuß trat sie die Tür zu und sie ging an den Tisch. Gaara blinzelte verdutzt. Was hatte sie nun vor? „Oh, du hast meine Bilder angesehen. Die sind toll oder? Ich arbeite an etwas Neuem. Ich will ein Bilderbuch malen, aber mir kommt keine Idee...“ erklärte sie und stellte das Tablett hin. Auf dem Tablett waren zwei Tassen und eine Teekanne. Außerdem stand ein Teller voller Keksen darauf. Nikuya bat Gaara, sich zu setzen. Er nahm auf einem Sitzkissen Platz und bekam auch schon eine Tasse mit Tee zugeschoben. Nikuya kicherte. „Willkommen in meiner Tee-Party!“ sagte sie und klatschte in die Hände. Gaara kapierte gar nichts mehr. Nikuya lächelte. „Ich veranstalte eigentlich Tee-Partys mit mir allein und einigen Kuscheltieren. Aber jetzt habe ich dich! Dies ist unsere eigene Tee-Party! Nur wir beide sind jederzeit eingeladen! Niemand anderes sonst!“ sagte sie und goss sich Tee ein. „Du magst doch Tee, oder?“ „...“ Er nickte leicht. Er nahm die Tasse und blies hinein. Der Tee war heiß. „Nicht mal dein Bruder?“ „Er verabscheut Tee... Keine Ahnung, warum wir dann Zwillinge sind...“ Gaara sah auf. „Ah, ihr seid also Zwillinge... Abgesehen von den Haaren seht ihr euch aber nicht ähnlich.“ „Naja, er guckt immer so grimmig und redet so, als hätte er nie etwas von Gefühlen gehört, aber naja... Hast du keine Geschwister?“ fragte Nikuya neugierig. Gaara senkte den Blick. Er sah sich in der Flüssigkeit spiegeln. „Doch. Zwei... Einen älteren Bruder und eine ältere Schwester... Aber sie meiden mich... Genau wie alle anderen...“ murmelte er und trank schließlich. Nikuya seufzte. „Ich frage mich, warum sie dich meiden. Du bist doch voll nett.“ meinte sie und trank ebenfalls. Die zwei redeten noch miteinander auf dem Bett und aßen die Kekse, bevor beide einschliefen. Die Mutter kam ins Zimmer, um zu sehen, was die zwei machten und war entzückt von den zwei schlafenden Wesen. Sie räumte das Tablett mit den Tassen weg und deckte die zwei zu. Sie wollte Gaara nicht wecken und ihn nach Hause schicken. Sie würde morgen einfach die Eltern aufsuchen und ihnen Bescheid geben. Sie war in der Küche, als der Vater nach Hause kam. Er schien nach zu denken. Er ließ die Tasche auf dem Boden fallen und setzte sich neben Sasori auf die Couch. Die Mutter lächelte und massierte ihrem Mann die Schulter. „Was bedeutet diese nachdenkliche Stille bei dir?“ wollte sie wissen. Der Vater seufzte. „Der Kazekage hat wieder einige Missionen, die ich erledigen soll... Aber nur hier in Suna. Aber das ist es nicht. Dieser Junge, von dem Nikuya dauernd sprach-“ „Heißt Gaara und ist ihr bester Freund.“ redete die Mutter dazwischen. Der braunhaarige nickte. „Ja. Er ist der Sohn des Kazekagen... und trägt ein Monster namens Shukaku in sich. Er meinte, Nikuya sollte sich von Gaara fernhalten, wenn sie nicht verletzt werden will...“ „Das macht dir Sorgen? Gaara ist ein netter Junge. Er und Nikuya haben bis eben eine Tee-Party veranstaltet und nun schlafen die beiden tief und fest.“ Die Mutter ging wieder zur Küche. Der Herr blinzelte zu Sasori. „Ach, er ist hier?“ Der Kleine nickte. „Ja und ich kann ihn nicht leiden...“ murmelte er. Daraufhin bekam er einen leichten Klaps von seiner Mutter. „Nur weil Nikuya nicht so oft mit dir spielt. Bist du eifersüchtig.“ „Und wenn...“ murrte Sasori und ging auf sein Zimmer. Die Eltern sahen sich verwirrt an. „Langsam fängt Sasori an, zu spinnen, hab ich das Gefühl...“ murmelte die Mutter. Der nächste Morgen brach an und die Sonnenstrahlen kitzelten Gaara's Nase. Er blinzelte und öffnete die Augen. Verwundert sah er sich um. Das war nicht sein Zimmer. Er streckte sich und richtete sich auf. Er erinnerte sich. Er war bei Nikuya. Zuerst bekam er leichte Panik, da er nicht nach Hause gegangen war, aber dann kam der Gedanke, sie würden ihn eh nicht vermissen. Er beruhigte sich schnell und wartete auf Nikuya, welche wohl im Bad war oder so. Er hörte Schritte und die Tür flog auf. Zuerst dachte Gaara, Nikuya wäre gekommen, aber Sasori stand nun an der Tür. Er hatte seine bernsteinfarbenen Augen auf den Rotschopf gerichtet. „Ah, der Junge mit dem Monster.“ murmelte Sasori monoton. Etwas in Gaara's Brust schnürte sich zusammen. Doch kaum hatte Sasori diese Worte ausgesprochen, schon knallte ihm jemand einen Schuh gegen den Kopf. Der Bruder rieb sich den Hinterkopf und Nikuya kam herein. „Guten Morgen, Gaara-chan!“ sagte sie mit einem breiten Lächeln. Gaara erwiderte das Lächeln und murmelte ebenfalls ein „Guten Morgen“. Sasori schnaubte nur. „Soll ich ihn später in eine Puppe verwandeln?“ „Sasori!“ fauchte Nikuya und knallte die Türe vor diesem zu. Gaara wurde leicht nervös. „Dein... Bruder scheint mich nicht zu mögen.“ „Ach, der mag keinen außer mir. Nicht mal unsere Eltern mag der... Ich weiß nicht, wie der so tickt, aber ich bin froh, das ich nicht so bin. Komm, wir wollen frühstücken!“ Sie nahm Gaara an der Hand und lief mit ihm runter in die Küche. Die Mutter saß schon am Tisch und der Vater blätterte gerade in die Zeitung, als er Gaara erblickte. Er hielt kurz Inne. „Ah, Papa! Darf ich vorstellen? Das ist Gaara!“ sagte Nikuya fröhlich und setzte sich ihrem Vater gegenüber. Gaara setzte sich neben Nikuya, also der Mutter gegenüber. Der braunhaarige beobachtete Gaara unauffällig und die Mutter stellte den Kids einen Teller mit drei Pfannkuchen hin. Gaara zog den Duft der Pfannkuchen in sich hinein und fand es lecker. Nikuya reichte ihm eine Schale mit Honigsirup. Sasori kam ebenfalls dazu und setzte sich auf den anderen Platz neben seiner Schwester. Er sah zu seinem Vater. „Papa, was machst du heute?“ wollte er wissen. Der Ältere, leicht überrascht über diese Frage, legte die Zeitung weg. „Ich muss heute einigen Leuten helfen, die Probleme mit ihren Geschäften haben. Und auch miteinander große Probleme haben... Sie streiten sich dauernd über das Grundstück und so... Kinderkram, wenn ihr mich fragt.“ murmelte er. Sein Sohn nahm sich die Schale mit der Marmelade. „Und was ist mit dem Kazekagen?“ Gaara zuckte leicht zusammen. Die Mutter verdrehte die Augen und gab ihrem Sohn einen leichten Klaps auf dem Kopf. „Schatz, du sollst nicht so frech werden.“ Nikuya hob eine Augenbraue. „Hm?“ „Ach, Gaara, du hast hier zwar übernachtet, aber wird dein Vater nicht verärgert sein, wenn du nicht Zuhause bist?“ wollte die Mutter wissen. Gaara schluckte und schüttelte den Kopf. „Nein? Dann ist ja gut. Weißt du, du bist hier immer herzlich Willkommen.“ Der Kleine war glücklich. Endlich gab es Menschen, die sich freuten, dass er da war. Insbesondere Nikuya, sie aß pfeifend ihre Pfannkuchen und schien zufrieden zu sein. Der Vater verabschiedete sich nach dem Frühstück und Nikuya zog Gaara wieder in ihr Zimmer. Sie setzte sich an den Tisch, Gaara nahm neben ihr Platz. „Weißt du, Gaara-chan! Mir kam über Nacht eine tolle Idee für mein Bilderbuch! Magst du mit mir zusammen es malen?“ Der Rotschopf nickte lächelnd. Die Kleine erzählte ihm eine Geschichte von einem Mädchen, das in ein Loch fiel und in einer anderen Welt landete. Zusammen mit den verschiedensten Wesen machte sie viele Tee-Partys und unter den Fantasie-Wesen gab es einen Elfen, mit dem sich das Mädchen anfreundete. Am Ende musste sie wieder in ihre Welt zurück, aber sie versprach dem Elfen, dass sie wieder kommen und ihn niemals vergessen würde. Die zwei malten das ganze Heft voll und als sie fertig waren, schrieben sie unter dem Titel „Alice im Tee-Party-Land“ ihre Namen. Nikuya war total begeistert von ihrem Werk. „Sieh dir das an, Gaara! Unser gemeinsames Bilderbuch! Wenn wir es veröffentlichen und viel Geld verdienen, sind wir stinkreich!“ jubelte sie. Gaara kicherte. „Ja... Deine Zeichnungen sind toll. Ich denke, die meisten werden es mögen.“ sagte er. Nikuya hob eine Augenbraue. „Tz... Die meisten? ALLE werden sie LIEBEN!“ rief sie und sprang im Zimmer herum. Dann blieb sie stehen. „Gaara-chan, wir müssen noch viel mehr Bilderbücher malen!“ sagte sie und legte das fertige Buch auf dem Tisch. „Morgen kaufe ich noch mehr leere Hefte und dann machen wir uns an die Arbeit!“ Sie war so voller Optimismus, dass es Gaara schon verwirrte. Aber er freute sich. Er hatte endlich jemanden gefunden, der die seelischen Wunden vielleicht heilen könnte. In ihrem Freudentanz wurde Nikuya von ihrem Vater unterbrochen, der hereinkam. „Ah, ihr spielt gerade? Sorry, aber da ist eine Temari, sie fragt nach Gaara.“ meinte er. Der Rotschopf hielt Inne. Was machte denn seine Schwester hier? Und woher wusste sie, dass er hier war? Nikuya schien zu begreifen, dass es seine Schwester war und ging runter. Gaara folgte ihr, ebenso wie der Vater. Das blonde Mädchen mit den vier Zöpfen stand mit drei Metern Distanz vor dem Haus und wartete ungeduldig. Nikuya steckte den Kopf aus der Tür und grinste. Temari war dies nicht ganz geheuer. „Hey, du musst Temari sein! Du bist Gaara-chan's Schwester oder?“ Sie ging auf sie zu und blieb lächelnd vor ihr stehen. Temari schluckte und schien sich verhört zu haben. Gaara-chan? Sie nickte leicht und hustete. „Ähm, ja... Ich bin hier, weil Vater nach Gaara sucht.“ sagte sie kleinlaut. Gaara kam heraus und blickte die Mädchen an. Temari schluckte erneut. Er sah sie nicht mehr so finster an? Sie blickte zu Nikuya. Anscheinend hatte sie es geschafft, Gaara zu besänftigen. Der Rotschopf sah Temari erwartend an. Diese wusste, dass er wissen wollte, warum sie ihn abholte. „Vater sucht nach dir. Du sollst zu ihm gehen.“ sagte sie. Gaara nickte und blickte zu Nikuya. Diese grinste nur. „Sehen wir uns morgen?“ fragte sie. Gaara lächelte und nickte. Er und Temari gingen. Letztere traute sich erst mal gar nicht, ihren Bruder darauf anzusprechen. Schließlich wagte sie es doch. „... Sie... scheint dich zu mögen...“ murmelte sie. Gaara schwieg zunächst, dann gab er lächelnd zurück: „Ja...“ Temari hatte nun ihre Antwort und schwieg. Nikuya drehte sich zu ihrem Vater um und kicherte. „Du, Papa, Gaara und ich haben unser eigenes Bilderbuch fertig! Du musst es dir ansehen!“ sagte sie. Er nickte und beide gingen hinein... ______________________________________ Jup, dies war das dritte Kapitel! Sasori ist ein wenig komisch, nicht? xD Ich überlege dieses "Bilderbuch" der beiden als Douji zu machen XD Nja dann werd ich jetzt aufhören zu labern und weiter schreiben. Hoffe, das gefällt euch. ^^ Mata Ne Nikuya ♥ Kapitel 4: Listen to the Wind - I always will be by your side ------------------------------------------------------------- Its me again! Ja, und mit diesem Kapi beende ich mal die kleine Story zwischen Gaara und Nikuya. Ich hoffe, sie gefällt euch!^^ ~~~~~~~~~~~ Listen to the Wind - I always will be by your side Der nächste Tag verlief ruhig. Nikuya hatte Hefte gekauft und wartete auf Gaara. Er kam jedoch nicht. Sie dachte sich, vielleicht hatte er zu tun oder so. Sie ging runter ins Wohnzimmer, wo Sasori auf der Couch saß. Die Mutter stand wieder einmal in der Küche. „Du, Mama, Gaara ist nicht da gewesen...“ murmelte sie leicht traurig. Die ältere lächelte. „Naja, vielleicht musste er etwas für seinen Vater erledigen, immerhin ist dieser der Kazekage.“ Nikuya hielt Inne. Gaara's Vater war der Kazekage? Der Kazekage wollte Gaara umbringen lassen! Sie sprang auf. „Mama, wo wohnt der Kazekage?!“ wollte sie wissen. Die Mutter blinzelte sie verdutzt an. „Warum denn so aufgebracht?“ „Sag es mir!“ „Wieso fragst du nicht Papa, wenn er wieder Zuhause ist?“ mischte sich Sasori ein. Nikuya wollte ihn ankeifen, da hielt sie Inne. Sasori hatte einen ganz anderen Blick, den sie gar nicht kannte. Sie fühlte sich auf einmal leer und das Letzte, was sie mitbekam, war Sasori's Grinsen... Gaara saß in seinem Zimmer und war wütend. Sein Vater wollte ihn nicht raus lassen und hatte ihn eingesperrt. Zu Gaara's Verwunderung hatte sich Temari für ihn eingesetzt, aber es hatte nichts gebracht. Selbst sein Bruder Kankuro hatte scheinbar begriffen, dass Gaara nicht mehr eine Gefahr für Suna darstellte, weil er einen guten Freund gefunden hatte. Aber der Kazekage wollte dies nicht einsehen und blieb bei seiner Meinung. Gaara lauschte nach dem Wind. Er dachte an Nikuya und befürchtete, dass sie traurig war, weil er nicht kam. Er hoffte sogar, sie würde vor seinem Fenster schweben und ihn um Einlass bitten. Aber nichts davon kam vor. Er hörte nach einer Weile schnelle Schritte. „Gaara?“ Es war Temari's Stimme. Der Rotschopf sprang von seinem Bett auf und lief zur Tür. „Was ist?“ fragte er. Er hörte Temari seufzen. „Es gibt Probleme im Hause deiner Freundin.“ Gaara weitete die Augen. „Was? Was denn für Probleme?!“ wollte er wissen. Es herrschte erst einmal Stille. „Temari, was für Probleme?!“ fragte Gaara nun noch einmal, aber diesmal ein wenig bissiger. „Deine Freundin hat ihre Mutter angegriffen.“ Gaara hielt Inne. „Was...?“ Bei Nikuya ging es sehr hektisch zu. Medic-Ninjas hockten bei der Mutter und heilten ihre Wunde an der Schulter. Einige Anbu's hatten Sasori festgehalten und Nikuya stand total geschockt bei ihrem Vater. Es ging alles verdammt schnell. Sasori hatte seine Schwester manipuliert und sie ihre Mutter angreifen lassen. Natürlich kam der Vater dahinter, dass es Sasori war. Nikuya hatte von nichts eine Erinnerung. Sie starrte nur auf das Messer, welches sie in der Hand hielt und auf das Blut, was an ihr klebte. Ihr Vater versuchte sie, zu beruhigen, aber es half nichts. Nikuya saß auf der Treppe, zitternd und in einer Decke eingehüllt. Sie hörte die Stimme ihres Vaters, während er mit den Anbu's sprach. „Ich denke, sie sollten die Geschwister trennen. Ihr Sohn scheint ihre Tochter sehr zu mögen, sonst hätte er sie selbst angreifen können...“ „Ja... Sasori mag Nikuya wirklich sehr... Sogar mehr als uns Eltern...“ „Das sagt ja schon einiges. Sie sollten Nikuya irgendwo weit weg von hier bringen. Wir werden uns um Sasori kümmern.“ Der Vater hielt Inne. „Nein. Ich werde mich um meinen eigenen Sohn kümmern... Bitte schickt Nikuya nach Hoshi-Gakure zu meiner Mutter Chiyo. Dort sollte sie gut aufgehoben sein.“ sagte er. Nikuya riß die Augen auf. Sie sollte von hier weggebracht werden? Sie sprang auf. „Papa! Das kannst du mir nicht antun! Was wird aus Gaara?!“ Ihr Vater sah sie leicht erschrocken an. Nikuya kamen die Tränen. „Es... tut mir Leid. Aber nur dort bist du in Sicher-“ „Ich scheiß auf meine Sicherheit!“ brüllte sie und lief davon. Sie ignorierte die Rufe ihres Vaters. Sie lief einfach in irgendeine Richtung. Der Wind führte sie. Er sollte sie dorthin führen, wo sie gerne wäre: Bei Gaara, ihrem besten Freund. Temari hatte es geschafft, Gaara aus seinem Zimmer zu befreien, als plötzlich Kankuro rein stürzte. „Gaara! Deine Freundin-“ Weiter kam er nicht, da lief Gaara an ihm vorbei. Kaum war Gaara draußen, schon lief ihm Nikuya in die Arme. Sie krallte ihre Finger in seinen Umhang und fing an, zu weinen. Gaara ahnte schlimmes, aber momentan wollte er Nikuya beistehen. Temari und Kankuro standen an der Tür und sahen sich schweigend an. „Sie wollen mich wegschicken!“ schluchzte Nikuya tränen erstickt. Gaara weitete die Augen. Seine beste Freundin sollte was? „W-Warum?!“ fragte er zitternd. „Sasori hat mich manipuliert, damit ich Mama angreife. Sie wollen mich von ihm trennen... Sie wollen mich zu meiner Oma nach Hoshi-Gakure schicken!“ Die Kleine weinte bitter. Gaara hielt sie fest an sich gedrückt und schwieg. Er wollte nicht, dass sie ging. Er hatte sie doch erst kennen gelernt. Er hatte einen Menschen gefunden, der ihn akzeptierte, so wie er war, der ihn verstand. Und jetzt sollte er diesen Menschen wieder verlieren? Temari trat einige Schritte vor. Sie hatte bereits Nikuya's Vater gesichtet. „Ähm... Dein... Vater...“ Dieser kam angelaufen und blieb vor den Kids stehen. Es schien ihn innerlich zu zerreißen, dass er eine so tiefe Bindung brechen musste. Er schwieg. Nikuya wagte es nicht, aufzusehen. Sie hing noch immer an Gaara und würde ihn auch nicht loslassen. Gaara sah zu dem Vater auf und war völlig zerstreut. Der ältere lächelte und kniete sich vor ihnen hin. „Hör mal, Nikuya. Es... ist nur für eine bestimmte Zeit. Du musst da nicht ewig hocken. Du wirst nur solange da bleiben, bis man entschieden hat, was mit Sasori passiert.“ erklärte er. Nikuya schüttelte den Kopf. Gaara senkte den Blick. „Bitte, Nikuya. Willst du etwa, dass er dich wieder benutzt, um deiner Familie zu schaden? Was wäre, wenn du Gaara angegriffen hättest?“ „Dann wäre sie wahrscheinlich tot.“ mischte sich Kankuro ein. Gaara sah ihn böse an, worauf Kankuro ängstlich zusammen zuckte. Nikuya sah zu Gaara. „Aber... wenn ich weiterhin mit dem Wind trainiere, dann beschützt er mich doch. Und Gaara-chan könnte mir ebenfalls helfen... oder?“ Der Rotschopf nickte leicht. Der Vater lächelte. „Mag sein. Aber Oma Chiyo kann dir auch vieles beibringen-“ „Ich will aber bei Gaara bleiben!!!!“ fauchte Nikuya ihren Vater an und drehte sich zu diesen um. Sie hielt Inne. Ihrem Vater tat es auch weh, sie von Gaara trennen zu müssen. Sie senkte den Blick. „Nikuya!“ hörte sie ihre Mutter rufen. Sie sah auf und entdeckte diese. Sie hielt irgendwas in der Hand. Der Vater erhob sich und die Mutter beugte sich zu Nikuya runter. „Hier.“ meinte sie und gab Nikuya das Bilderbuch. „Es ist sehr schön. Und es wäre auch schön, wenn es mehr davon gäbe...“ sagte die Ältere. Nikuya starrte auf das Heft. Ihr Werk... Ihr gemeinsames Werk mit Gaara. Sie drehte sich zu ihm um. Sie wollte was sagen, doch es kam nichts heraus. Also drückte sie Gaara das Heft in die Hand. Dieser war verwirrt. „Wind... Höre dem Wind zu... Ich werde immer da sein, wo du bist...“ sagte sie leise. Gaara sah sie mit großen wässrigen Augen an. Nikuya hob den Kopf und lächelte ihn unter Tränen an. „Ich werde wiederkommen! Und dann malen wir wieder zusammen... okay, Gaara-chan?“ Der Rotschopf schwieg zunächst. Eine Träne rollte ihm die Wange runter. Er nickte. „Ja... Halte dein Versprechen!“ „Ich halte IMMER meine Versprechen!“ flüsterte sie und löste sich von ihm. Gaara umklammerte das Heft ganz fest und der Vater hob seine Tochter auf die Arme. Die zwei Erwachsenen wandten sich zum Gehen um, nachdem sie sich von Gaara verabschiedet hatten. Nikuya blickte ihn noch immer an. „Achte auf den Wind!“ rief sie ihm noch zu, bevor die drei aus Gaara's Blickfeld verschwanden. Temari und Kankuro schwiegen. Der Kazekage kam heraus und funkelte Gaara zornig an. „Was machst du denn hier draußen?! Du solltest reingehen!“ fauchte er. Der Rotschopf starrte noch immer auf die Stelle, wo Nikuya verschwunden war. Danach trottete er wieder ins Haus hinein... Seit dem Zeitpunkt hörte er Jahrelang nichts mehr von Nikuya. Nach mehreren Attentaten auf ihn wurde er wieder verschlossener und hasserfüllter. In seinem Wahn hatte er Nikuya schließlich vergessen und griff später bei den Chunin-Prüfungen Konoha an. Dort hatte ihn Naruto „besänftigt“ und er hatte gelernt, Shukaku zu kontrollieren. Er war zwar noch monoton drauf, aber er entwickelte keinen Hass mehr auf andere. Die Bewohner Suna's hatten ihn akzeptiert und nach dem Tod seines Vaters sogar als Kazekagen anerkannt. Und Nikuya? Von ihr blieb erstmals keine Spur... Naja nicht ganz. Manchmal, wenn in Suna-Gakure der Wind wieder auf Wanderschaft war und mit dem Sand tanzte, hatte Gaara das Gefühl, dass es ihm vertraut war... Aber woher dieses Gefühl herkam... Dies wusste er auch nicht... Aber er sollte sich bald daran erinnern... Dies jedoch war eine ganz andere Geschichte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)