Dritter Hauptteil: Brief des Bruders von RitsukiKahn ================================================================================ Prolog: -------- Du standest einfach nur so da und sahst uns in die Augen, so als ob nichts passiert wäre, so als ob es selbstverständlich sei, dass du uns wieder sehen würdest und sagtest: „Es gibt keine Reila mehr!“ Wie konnte es keine Reila mehr geben, du standest doch vor uns und sahst uns in die Augen. Wie konntest du nur deine Vergangenheit verleugnen, wie konntest du nur mir in die Augen sehen und sagen, dass es dich nicht mehr geben würde? Wie? Du hast dich verändert, ich verstehe dich nicht mehr. Kapitel 1: Vergangenes ---------------------- An jenem Tag wollten wir dich von der Schule abholen, doch als wir da ankamen, warst du nicht mehr da. An dein Handy gingst du auch nicht ran, also beschlossen wir zu Hause nach dir zu sehen. Wir wollten dir von unserem Plattenvertrag berichten, wir wollten dir sagen, dass wir es endlich geschafft hatte. Wir dachten, du würdest uns verstehen, aber angeblich tatest’s du es nicht, denn als wir zu Hause ankamen, warst du wieder nicht aufzufinden. Wir sahen in deinem Zimmer nach, doch es gab keine Spur von dir, dass einzige, was du hinterlassen hattest war ein Abschiedsbrief, den wir in meinem Zimmer neben unserem Bild vorfanden. Ich setzte mich hin und las es laut vor. Ich bemerkte wie sehr wir dich verletzt hatten, denn jeder deiner Worte bohrte sich wie ein Pfeil in meine Brust. Ich wurde richtig wütend, nicht auf dich, nicht einmal auf Ruki, sondern auf mich selbst, der es erlaubt hatte seiner Schwester so viel Leid anzutun, der seine Schwester in die Obhut eines Freundes gegeben hatte, von dem er wusste, dass dieser egoistisch war und heute noch ist. Aber es war nicht seine Schuld, dass es dir nun so schlecht ging, es war meine und nur meine würde es bleiben. Aoi schien jedoch nicht so zu denken, er stand auf und schlug Ruki nieder. Er schrie wutentbrannt: „Du Mistkerl. Es ist alles nur deine Schuld, ich hatte dir gesagt, dass es sie verletzen würde, aber du musstest ja immer nur an dich denken! Du hattest sie nie verdient, ich hätte sie dir damals wegnehmen sollen, aber ich dachte, dass du dich geändert hättest. Ich habe mich geirrt!“ Er wollte wieder auf ihn einschlagen, doch wir heilten ihn davor auf. Ruki schwieg nur, er wusste nicht, was er sagen sollte, aber man merkte, dass er litt. Er verließ das Haus und ging weg, euch als wir später nach dir suchten, war er nicht dabei. Wir suchten überall nach dir, doch schien keiner zu wissen wo du warst, sogar Nyoko und deine anderen Freundinnen schienen nichts darüber zu wissen. Das Einzige was wir wussten, war, dass du dich von der Schule abgemeldet hattest und dass dein Handy ausgeschaltet war. Weder Mutter noch John (ihr Vater) wussten, wo du dich befandest und was du machst. Ich finde es richtig unverantwortungsvoll von dir, dass du deine Eltern und deine Freunde solche Sorgen um dich machen ließ und dass du versuchtest, jeden für dein Leiden verantwortlich zu machen. Ich verstehe zwar schon, dass du Ruki für seine Tat hasst, aber warum du Uruha hasst, weiß ich nicht und verstehen schon gar nicht, denn er wusste von dir nichts, er kannte dich sogar kaum, also konnte er gar keine Schuld haben. Na ja egal, ich weiß ja, dass es nutzlos ist auf dich einzureden. Du bist so ein Sturrkopf. Am Ende gaben die Suche nach dir auf, wir dachten wir würden dich nie wieder sehen, bis Aoi und Kai deine SMS erhielten. Von da an machten wir uns wieder Hoffnungen. Als wir dann erneut versuchten dich anzurufen, klingelte es auch endlich wieder, aber du gingst nicht ran. Eine Männerstimme erklang, der sagte: „Hört auf Itoe-chan zu nerven. Ruft sie nicht mehr an, sie braucht euch nicht mehr!“ Dann legte er auf. Ich war verwirrt, ich wusste nicht wo du warst und was du machst, aber als ein Mann an dein Handy ranging, regte ich mich noch mehr auf, da ich direkt an schlechtes denken musste. Ein paar Stunden später versuchten wir erneut dich zu erreichen, doch diesmal bekamen wir nur zu hören, dass diese Nummer nicht vergeben sein, damit brach der Kontakt zu dir ab und unsere Hoffnungen starben. Du hattest den Kontakt abgebrochen und wir vermuteten, dass du nichts mehr mit uns zu tun haben willst. Wie um unsere Vermutung zu bestätigen, riefst du auch noch eines Nachts zu Hause an und sprachst nur mit Mutter und nach mir hattest du gar nicht erst verlangt. Du hast dich verändert Itoe. Ich dachte, ich sei für dich wichtig, dass du ohne mich nicht mehr könntest, aber angeblich ging es doch oder wie hattest du eine ganze Woche ohne mich ausgehalten. Wenn du nach England gingst, musstest du doch jede Nacht meine Stimme hören, um schlafen zu können, aber anscheinend brauchst du mich nicht mehr. Du hast jetzt andere, die dir wichtiger sind als wir, andere bei denen du dich anlehnen und ausheulen kannst. Ein paar Tage später sollten wir auch „The Gazette“ in Johnnys Internat einziehen, wir hätten nie damit gerechnet dich dort anzutreffen, doch wir irrten uns. Als ich um die Ecke bog und dich mit drei Jungs so vertrat sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen, die Veränderung war zu groß. Eine neue Itoe stand vor mir, eine neue Itoe, die ihre Vergangenheit verleugnete und nun von mir erwartete sie so zu akzeptieren. Es tut mir Leid, ich kann das nicht. Ich will meine alte Schwester wieder haben. Ich wünsche dir alles Gute im Leben und pass auf dich auf. Itoe Richards Bruder Epilog: -------- Itoe betritt ihr Zimmer, es war dunkel, da die Gardinen die Fenster bedeckten. Sie zog die Gardinen auf und zog sich um, sie wollte sich schlafen legen, als sie gerade ein Brief entdeckte. Auf dem Brief stand mit einer unsäuberlichen Schrift: „An meine so genannte Schwester!“ Es war ein Brief von Reita. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)