Elementary Basics von abgemeldet (Trilogie - Staffel 1) ================================================================================ Kapitel 2: Spiegelbild ---------------------- Chann... Du bist die Frau meines Lebens, ich möchte für immer mit dir zusammen sein. Ich will dich so akzeptieren wie du bist – mit all deinen Fehlern und guten Seiten. Dennoch... Will ich auch irgendwann mal mit dir schlafen!“ „NEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN!!!!“ Kapitel 2 ~ Spiegelbild ~ ...Ja, so würde es aussehen – mein Horrorszenario. Ein gut aussehender Mann, der mich liebt so wie ich bin. Und dann würde alles nur zerbrechen weil meine Angst vor dem ersten mal mich immer wieder erneut besiegt.Und je älter ich wurde, desto größer wurde der Druck! Welcher Kerl würde schon eine 30 Jährige Jungfrau wollen!?! Mist!! Und zu spät war ich auch schon wieder! In höchster Eile stürmte ich aus meinem Schlafzimmer in die Küche wo ich noch ein trockenes Brötchen fand und es mir in den Mund stopfte. Draußen vor der Tür wartete schon wieder der Schulbus. Zum Glück zum letzten mal diese Woche. Meine Freundinnen saßen schon wieder lachend und tuschelnd da und ich erkannte sofort dass ich ihr Opfer war. „Mädels? Hattet ihr es gerade etwa über mich?“ fragte ich misstrauisch. „Ehm...“ stotterte Sheela. „Ja, wir fanden es lustig dass du mal wieder zu spät kommst.“ antwortete Naga offen und lachte wieder. Mit einem beleidigten Seufzen setzte ich mich zu ihnen: „Hey, immerhin hab ich den Bus noch bekommen. Zudem hab ich echt schlecht geschlafen.“ Wieder und wieder wurde ich von diesen Alpträumen heimgesucht. Es kam mir fast so vor als hätte ich das erst seit dieser Stein bei mir ist. „Naja... Was soll ich sagen? Ich hatte heute Nacht auch gruselige Alpträume.“ erklärte Rachel nachdenklich. Auch Naga gab zu, heimgesucht worden zu sein. Nur Sheela blieb verschont, sie hatte ja auch keinen Stein. In dem Moment wäre ich froh auch keinen zu haben. Vielleicht sollte ich ihn weg werfen? „Naga, was hast du denn geträumt?“ fragte Rachel neugierig. „Uff... Das wollt ihr gar nicht wissen! Grausam.“ „Doch erzähl mal! Das interessiert mich jetzt!“ drängte ich auch noch. „Na gut... Ich hab geträumt, dass mir ein Mann mit schwarzen Haaren gefolgt sei und... Er fasste mich an... Er vergewaltigte mich zwar nicht, erstach mich aber zum Schluss. In dem Moment wachte ich auf.“ erklärte sie und damit stellten Rachel und ich fest, dass wir genau das Selbe träumten nur mit kleineren Unterschieden. Wieder fingen wir an uns zu fragen was es mit den Steinen auf sich hatte und was das für seltsame Träume waren. Die arme Sheela fühlte sich wieder ausgeschlossen und lehnte sich schweigend Richtung Fenster. Es machte mir Sorgen, dass sie nun überhaupt nicht mehr mitreden konnte. „Chann! Wär's für dich okay wenn mein Freund und ich heute Mittag zu Besuch kommen? Wir können uns nirgendwo treffen wegen unseren Eltern. Die sind so streng! Können ja dann zusammen Mittagessen. Was meinst du?“ fragte Rachel auf einmal mit leuchtenden Augen. Was solle ich denn nun sagen? Nein, Rachel... Es passt mir überhaupt nicht, dass du mit deinem hammer geilen Freund bei mir auftauchst weil er wahrscheinlich auf mich steht und eh nur Sex mit mir will... „Ja ist schon okay. Könnt ruhig kommen.“ Ich hasse mich!! Warum kann ich einfach nicht nein sagen!? Sie drückte mich im Freudenrausch und und gab mir nen Kuss auf die Wange. … Noch mehr hasste ich mich selbst als ich heute Mittag um kurz vor 3 auf meinem Sofa saß und mir dachte, dass meine heiß geliebte Ruhe gleich vorbei sein würde. Ich hätte mich gerne schlafen gelegt, denn ich war ziemlich müde. Diese Nacht hatte ich kaum Schlaf und die Schule war auch wieder so langweilig dass ich beinahe eingeschlafen wäre. Mein Herz schlug zudem heftig, denn ich war nervös wegen Chad. Wer weiß was der nun wirklich vor hatte. Und kaum malte ich mir aus wie er mich anmachte, klingelte es. „Hi Chann!! Danke nochmal, dass wir kommen durften. Chad kennst du ja schon.“ „Hehe, ja.“ „Hiho!“ begrüßte er mich gelassen. Wie er wieder aussah... Die Haare mit Gel gestylt und wieder so ein Shirt dass seine Muskeln betonte. Ich mochte seinen Stiel sich zu kleiden und auch seinen Geruch. Es machte mich echt neidisch, dass Rachel so einen Typen hatte. „Setzt euch doch... Macht was ihr wollt, außer Sex, so was läuft hier nicht.“ „Hm... Schade, aber du bist die Herrin hier, also mach ich mal ne Ausnahme.“ „Zu gütig von dir, Chad! Hihi.“ kicherte Rachel. Um mich von den Beiden abzuschotten lief ich in die Küche um zu kochen. Oder wie man das bei mir auch nennen konnte. Kochen war meine absolute Schwäche. Am liebsten nahm ich mir dazu diverse Gewürzmischungen wo der Kochvorgang genau beschrieben stand. Da konnte selbst ich nichts falsch machen. Heute hatte ich mich für einfaches Chili entschieden. Ein bisschen Hackfleisch und diese Mischung. Kein Problem! Doch gerade als ich das Hackfleisch anbraten wollte, kam Chad in die Küche und lehnte sich an meinen Schrank. Er beobachtete mich weswegen ich nicht wusste was ich nun sagen sollte. Richtig versteinert versuchte ich weiter zu kochen. Es war so unangenehm mit ihm in einem Raum alleine zu sein. Irgendwas müsste ich mir überlegen um ihn loszuwerden. „Willst du Rachel da drüben denn alleine lassen?“ „Ach... Die ist grade auf Klo. Und du? Was kochst du denn schönes, Süße?“ „SüßE!?“ „Klar! Bist ja ne ganz Hübsche.“ „Ehm... Nein eher nicht. Nicht so hübsch wie deine Freundin zu der du so was eher sagen solltest.“ stotterte ich aufgebracht und wich ein paar Schritte zurück als er auf mich zu kam und seinen Arm um mich legte. „Komm schon... Rachel ist doch auch gar nicht wirklich meine Freundin. Das redet sie sich nur ein.“ „Eh... Aha?“ „Immerhin gibt es noch so vieles das mir mit Rachel entgehen könnte. Zum Beispiel eine attraktive Blauhaarige. Das ist was richtig Ausgefallenes.“ „Ausgefallen... Danke auch.“ Ich wollte mich unter seinen Armen durchmogeln und davon laufen, doch er hielt mich fest. Nach Rachel rufen wollte ich auch nicht, denn das hätte den größten Streit gegeben. „Chad, lass das bitte, ja? Selbst wenn Rachel nicht deine Freundin ist, wie du gerade sagst, bin ich trotzdem nicht an derartigen Dingen interessiert!“ „Warum denn so verkrampft, Kleine?“ „Maaann! ICH BIN NICHT VERKRAMPFT!! LASS MICH IN RUHE!“ Endlich schaffte ich es mich aus seinen Armen zu befreien und die Flucht zu ergreifen. Gerade als ich die Tür ins Treppenhaus raus rennen wollte, lief mir Rachel über den Weg. Sie hielt mich fest und guckte mich an. „Chann! Was ist los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!“ „Nein hab ich nicht! Aber du solltest deinen Kerl mal mehr unter Kontrolle halten. Ich bin weg! Wehe ich finde irgendwelche Flecken!“ „Eh!?! Chann!! Warte doch!“ Es half nichts... Ich rannte hinunter zu Koshy, wo ich hektisch gegen die Tür hämmerte, doch es machte auch nach wenigen Minuten niemand auf. Stimmt, sie musste ja arbeiten!!! Dann eben Rico! Er empfing mich mit offenen Armen als er seine Haustüre aufmachte und ich rein gestürmt kam. „Chann, Schätzele! Was'n mit dir los?!“ „Nix! Ich will einfach grade nicht alleine sein.“ „Achso... Naja, ich hab aber grad Besuch, ne.“ „Oh... Stör ich?“ Sicher wieder Weiberbesuch! Bestimmt hab ich ihm gerade voll die Nummer versaut. Doch im Wohnzimmer saß niemand anderes als Diego! Rico's bester Freund. Klasse! Oben flüchte ich vor dem einen Perversen und hier sitzt gleich der Nächste! Über Diego González musste man nicht vieles wissen. Er war ein hoch gewachsener, gut gebauter Spanier, der nur Chicas im Kopf hatte. Seine orangenen Wuschelhaare waren eher untypisch für einen Spanier, aber was soll ich bei meinen blauen Haaren schon sagen. Rico und er hingen fast immer zusammen, machten ihren Job und ihre Ausbildung zusammen. Sie lernten sich damals schon in der Schule kennen. Leider machte ich auch noch die Bekanntschaft mit ihm, kurz nachdem ich hier ankam. Seit dem wollte er schon immer mal mit mir ausgehen. Doch ich vermutete, dass er sich nur mit Essen gehen nicht zufrieden geben würde. „Oh!! Die kleine Chann! Lange nicht gesehen, Süße!“ „Haha... Letzte Woche. Nicht lange genug, Alter.“ „Diego, mach meine Sis net an!“ „Jaja, ist ja gut, großer starker Beschützer.“ Ich setzte mich zu den Beiden aufs Sofa und fragte mich ernsthaft was nun besser gewesen wäre... Von Rachel mit Chad erwischt zu werden, oder mir DAS zu geben! Die Beiden unterhielten sich über Themen, die mich kaum interessierten oder von denen ich keinerlei Ahnung hatte. Größtenteils redeten sie übers Kiffen und die Frauen in den Clubs. Diese Art Frauen die mich auf meiner Arbeit immer am meisten störten. Tanzten halb nackt, bis irgendein Kerl schon anbeißen würde. Und sie hatten immer wieder Erfolg. Naga gehörte auch zu der Sorte, doch anders als die Anderen konnte ich sie sogar noch leiden. Da war ich immer wieder froh Sheela mit auf der Arbeit zu haben, denn mit ihr konnte ich dann immer über diese Weiber lästern. „Schwesterchen, willst du was trinken?“ fragte Rico. Wenn ich mir die Bude hier so anschaue, vergeht mir sämtlicher Appetit und alles was damit zu tun hatte. Ich wollte mich ja kaum aufs Sofa setzen. Am besten erst gar nicht die Wohnung betreten. Ein einziger Saustall!! „Äh... Nein danke.“ „Na gut. Ich geh mal grade schnell telefonieren. Hatte was mit Dalleen ausgemacht aber ich glaube ich geh doch lieber mit Layla aus. Die hat so dieses gewisse etwas.“ „Verstehe schon, Alter! Haha! Du hast es echt drauf.“ bemerkte Diego mit einem fetten Grinsen. Mir wurde unwohl als Rico das Zimmer verließ. Ob Diego genauso aufdringlich ist wie Chad? Ich versuchte ihn möglichst nicht zu beachten damit er erst gar nicht auf den Gedanken kam ein Gespräch mit mir anzufangen. Doch er guckte mich dauerhaft an und er würde mich sicherlich gleich ansprechen. „Soso, Chann... Und? Hast du denn nun endlich mal einen Freund gefunden?“ „...Nein.“ „Kann ich gar nicht verstehen. Dir müssten die Kerle doch hinterher rennen.“ „Lustig bist du heute wieder Diego, ich könnte mich wegwerfen vor lachen.“ „Echt? Nur zu. Nun aber mal ehrlich! Ist da echt keiner in Aussicht?“ „Um ehrlich zu sein: Nein! Aber das ist auch ganz gut so. Ihr Kerle nervt in letzter Zeit nämlich nur.“ „Och, Schätzchen! Man muss nur an die Richtigen geraten! Soll ich dir zeigen, dass ein Kerl auch nicht immer nerven muss?“ „Du hast mir schon genug gezeigt.“ antwortete ich abfällig mit einer hochgezogenen Augenbraue. Er lehnte sich zu mir rüber und guckte mich völlig ernsthaft an: „Ich zeig dir das! Lass es mich beweisen!“ Und was sollte ich nun sagen? Einerseits war ich schon interessiert, wie Diego so sein könnte, immerhin sah er gut aus und konnte sicher auch charmant sein. Andererseits war er mir von Anfang an immer etwas unsympathisch. Ich würde mich wahrscheinlich wieder dafür hassen... „Na gut... Dann zeig es mir halt mal. Und was hast du vor?“ „Wollen wir heute Abend in ein schickes Restaurant essen gehen?“ „Sowas kannst du dir leisten!?!!“ Er fand den Spruch irgendwie nicht lustig und guckte mich leicht beleidigt an, doch dann stimmte ich zu. „Mann! Stellt euch vor! Dalleen und Layla sind beste Freundinnen und haben sich längst gegen mich verbündet... Ich hasse Frauen! Muss ich mir halt heute Abend ne Andere suchen. Hast du auch schön die Finger von meiner Sis gelassen, Diego?!“ „Klar doch. Mag ja nicht von dir getötet werden, Süßer!“ „Iiih!“ ... Weil wir in ca. zwei Stunden los wollten, kehrte ich wieder in meine eigene Wohnung zurück wo Rachel und Chad noch saßen. Allerdings waren sie grade am Streiten. „So Leute! Wenn es euch nichts ausmacht, dann streitet doch bitte draußen weiter! Chann hat gleich ein Date und braucht keinen Besuch!“ „Und das Essen!?“ fragte Chad entsetzt. „Kauf dir was bei Burger King!“ „Und ich?“ „Du, meine liebe Rachel, kannst von mir aus hier bleiben oder mit ihm gehen... Aber die Bude ist nun Kerlfreie Zone!“ Da Rachel eh gerade Zoff mit ihrem Kerl hatte, ließ sie ihn alleine gehen und blieb bei mir. Aufgeregt fragte sie mich was es für ein Date sei und mit wem ich es hätte. Nur dass ich mit Diego ausgehen würde, schockte sie etwas. „Chann! Wie Niveaulos bist du eigentlich, dass du ausgerechnet mit dem weg gehst!? Der legt dich doch im nächst besten Moment flach.“ „Er meinte, er wolle mir zeigen, dass Männer auch keine Idioten sein können.“ „Grade er!?“ „Ja, hab ich mir auch gedacht. Aber ich schau es mir mal an.“ „Schatz? Bist du verzweifelt?“ „Etwas! Und jetzt sag, ob mir die Klamotten stehen!“ Während unseres Gesprächs zog ich ein Oberteil nach dem anderen an in der Hoffnung es würde mir passen und stehen. Doch leider passten mir fast meine ganzen Klamotten nicht mehr, was mich ziemlich frustrierte. „Sag mal... Hast du zugenommen!?!!“ fragte Rachel hysterisch. „Ja! Verdammt ich hab zu viel Süßkram gefuttert!“ „Ja, wer träumt denn immer von nem ganzen Lager?! Selber Schuld!“ „Gibst du mir was von dir? Wenn ich noch etwas zunehme dürften deine Klamotten perfekt passen.“ „...Was willst du mir damit sagen?“ „Nichts! Ich glaube dieses hier passt! Sag mal, warum hattest du Streit mit Chad?“ fragte ich, während ich mich ins nächste Oberteil quetschte. „Ach... Er ist im Grunde ja auch nur ein Arsch und sucht sich wohl gleich die nächst Beste. Er meinte, er wüsste gar nichts davon dass wir überhaupt zusammen seien und könne sich nicht erklären warum die vorhin die Wohnung fluchtartig verlassen hast. Hat er dich angemacht, Chann?“ Argh!! Dieses Oberteil!!! Ein paar Fäden rissen ein als ich es versuchte über meine Brust zu bekommen. Dabei war die gar nicht so groß! Verdammt, ich muss dringend abnehmen! Oder mir neue Teile kaufen... „Chaaaann?“ „Was?“ „... Boah. Ihr regt mich heut alle auf. Das da steht dir! Liegt zwar ein bisschen eng an, aber sieht von allen am besten aus. Ich geh jetzt heim. Bis morgen.“ Ohne typische Umarmung und Küsschen auf die Wange machte sie sich vom Acker und ließ mich hier vorm Spiegel zurück. Oh Gott... Wie schrecklich ich doch aussah. Und da soll ich ein Date haben!? Mich leicht schämend stand ich um 8 Uhr Abends vor unserer Haustür und wartete. Diego kam recht pünktlich in einem chicen Sportwagen angefahren. Nun musste alles schnell gehen, denn Rico dürfte uns auf keinen Fall zusammen sehen. Sonst würde er wahrscheinlich durchdrehen. Ich war doch die kleine süße Schwester die er beschützen musste. Schnell stieg ich ein und noch bevor ich mich anschnallen konnte fuhr er los. „Chann, du siehst klasse aus!“ „Nee... Und du mal nicht wie ein Penner!“ „Danke auch...“ „Wo hast du das Auto geklaut?“ „Hab ich mir gekauft... Rico hat auch so nen Schlitten rumstehen. Von seinem kriminellen Hobby finanziert.“ „Oh Mann. Egal, lass uns einfach mal so tun als würden wir uns heute das erste mal sehen. Ich glaube, sonst endet das im Desaster!“ „Gute Idee.“ Diego fuhr uns in ein nobles Restaurant wo alles ziemlich teuer war. Hier hatte ich noch nie gegessen. Die Preisklasse überstieg mein finanzielles Limit um weiten. Ich war ja froh meinen Mietanteil bezahlen zu können und dass es mir täglich für eine Tafel Schoki reichen würde. Die sollte ich vielleicht erst mal weg lassen... Während unseres Dates war ich recht schweigsam, da ich nicht wirklich wusste was ich so mit Diego reden sollte. Er fragte mich immer mal wieder über verschiedene Dinge aus. So entdeckte er zum Beispiel auch meinen blauen Stein und interessierte sich wahnsinnig dafür. Ich konnte es nicht wirklich verstehen wie ein Typ wie er sich derartig für ein kleines Stück Schmuck interessieren konnte. Er fragte mich, wo ich den gekauft hätte, wie viel er gekostet hatte und all diese Dinge. Nicht einfach sich so viele Ausreden auf einmal einfallen zu lassen, aber ich schaffte es. Ca. Zwei Stunden blieben wir dort und kamen gegen Ende doch gut ins Gespräch. Leicht angetrunken war ich vom vielen Wein, den der Kellner uns brachte. Dabei dürfte ich noch gar kein Alkohol zu mir nehmen in meinem Alter. Wer achtet hier aber schon auf Jugendschutzgesetze? „Chann, ich bring dich besser mal nach Hause. Du bist ja richtig angetrunken.“ „Och... Nööö! Mir geht’s... Priiiima!“ „Ja, ich merke es. Komm.“ Er bezahlte noch unsere unmenschliche Rechnung ehe er seinen Arm um mich legte und mich mit der anderen Hand stützte. So weit ich noch denken konnte, fragte ich mich ernsthaft ob er mich hat abfüllen lassen, denn auch zu Hause begleitete er mich noch bis in meine Wohnung.Dort warf ich den Schlüssel erstmal auf meinen Wohnzimmertisch und ließ meine Jacke einfach auf den Boden fallen. Er guckte mich richtig verblüfft an. „Süße, das war heute ein richtig schöner Abend. Und, meinst du, ich kann nur nervig sein, oder wie findest du meine andere Seite?“ „Sexy...“ lallte ich heraus und ließ mich fallen. Er konnte mich gerade noch auffangen und drückte mich an sich. Ja, ich glaube in dem Moment hatte er mich da wo er mich wollte. Auf einmal küsste er mich und ich in meinem Wahn machte auch noch mit, bis wir vor Leidenschaft vor das Sofa torkelten und uns fallen ließen. Ich genoss es wie er auf mir lag und mich am Hals entlang abwärts küsste. Er arbeitete sich vor zu meinem BH, den er spielend leicht öffnete und mich streichelte. Gut! Diesmal, Chann Hiwatari, hast du keine Angst davor!! Einfach genießen und es passieren lassen! Scheiß auf die Schmerzen... Und es ist immerhin auch nur Diego! MOMENT MAL!!! MIT DIEGO!!?! War ich denn von allen guten Geistern verlassen!?!!!! Plötzlich drückte ich ihn von mir weg und versuchte wieder abzuhauen. „Ey, was is'n nun los!?!“ „Du!! Du wolltest mich abfüllen, damit du mich zu deiner Sammlung zählen kannst! Aber nicht mit mir! Los! Geh halt runter zu Rico oder da hin wo der Pfeffer wächst! Echt clever von dir, aber bei mir klappt deine Masche nicht!“ „Oh Mann... Mädel, du hast mich heut ein Haufen Geld gekostet! Meinst du ich will da ohne ausgehen?“ „Hättest du dir vorher überlegen sollen! Das Essen war gut, du warst nett, aber Sex gibt es heut sicher nicht! So was mache ich nicht beim ersten Date.“ Geduldig lächelte er und legte seine Hand auf meine Wange, die er kurz darauf zärtlich küsste: „Gut, dann eben nicht heute. Vielleicht können wir uns ja öfter sehen und irgendwann weißt du dann, dass ich es ernst mit dir meine. Ich lass dir alle Zeit die du brauchst.“ „Wirklich?“ „Ja, ich verspreche es dir.“ Dann verließ er meine Wohnung. Mein Gesicht wurde knallrot – war er vielleicht doch ein guter Kerl der mir Zeit lassen würde? Wieso wurde mir gerade so warm als wäre ich in ihn verliebt!? Ich musste mich erstmal kurz hinsetzen und das alles kurz überdenken. Diego González und Liebe? Es schien irreal... Immerhin war er der Playboy schlecht hin. Aber vielleicht findet auch ein Playboy mal eine Frau bei der er bleiben will? Wie heißt es doch so schön? Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn! Am besten würde ich mal zu Koshy runter gehen und sie fragen was ich davon halten soll. Sie würde es jedoch eh wieder skeptisch sehen. Sie sah immer nur das Schlechte im Manne ~ Immer noch leicht betrunken wackelte ich die Treppe hinunter und stellte fest, dass die Türe leicht offen stand, als ich klopfen wollte. Untypisch für Koshy. Sie war immerhin immer vorsichtig und achtete auf Sicherheit. Wie oft ermahnte sie mich, die Türe auf jeden Fall Nachts abzuschließen? „Koshy?? Bist du da?“ fragte ich vorsichtig während ich durch die halb dunkle Wohnung schlich. Mir war flau im Magen und Angst hatte ich auch etwas. Ihr war doch nichts zugestoßen? Langsam überprüfte ich Zimmer für Zimmer und rief nur leise nach ihr. Was, wenn hier ein Mörder in der Wohnung war!?! Ich wollte mir den Anblick gar nicht erst ausmalen. Ein Zimmer blieb noch übrig! Das Schlafzimmer, aus dem ich ein lautes Stöhnen hörte und das Schlimmste erahnte! Koshy wie sie verletzt in einer Blutlache liegt und nur noch ein schmerzvolles Stöhnen raus bekommt!!! Ich musste ihr helfen!! Egal was passieren würde! Es war meine Pflicht den Einbrecher daran zu hindern meine Schwester umzubringen! Und so nutzte ich mein Körpergewicht und warf mich gegen die Holztür, die einschlug... „LASS MEINE SIS IN RUHE ODER ICH MACH DICH...“ Der Anblick war schlimmer als ich erwartet hatte... Da lag nicht Koshy in einer Blutlache und um Hilfe schreiend... Es war Diego der es gerade mit meiner Schwester trieb obwohl er mir vor nicht mal zehn Minuten versprochen hatte mir Zeit zu lassen... Beide guckten mich entsetzt an – klar, ich hatte sie beim Sex erwischt. Es war mir so peinlich, dass ich mit Tränen in den Augen aus der Wohnung rannte, hoch in meine. Mit voller Wucht schlug ich die Tür hinter mir zu, wovon sie auch gleich wieder aufging. Dies bemerkte ich allerdings nicht. Mir war in dem Moment einfach alles egal. Wieder einmal landete ich heulend auf meinem Bett. Wie so oft die letzten Tage. Wie konnte ich nur so naiv sein und glauben dass gerade er anders sein könnte!?! Ich hasste mich selbst für meine Naivität und beschloss nicht länger hier liegen zu können. Ich brauchte unbedingt frische Luft, denn ich hatte das Gefühl mir würde hier die Decke auf den Kopf fallen. Der Mensch braucht immer eine Sache auf die er sein Unglück schieben kann. Ich in meinem Falle konnte in dem Moment nur meinem Stein die Schuld geben. Seit er hier war schien alles nur noch schief zu laufen! Die Alpträume, diese dummen Kerle, die mich jetzt andauernd anmachen. Von vorne bis hinten fühlte ich mich verarscht. Obwohl es schon so spät war, machte ich mich auf die Socken und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Mein Weg führte mich an den Hafen, wo ich in den schwarzen Himmel hinaus blickte und mich seufzend ans Geländer lehnte. In meiner Hand lag die Kette mit dem Stein, der mir nichts als Ärger zu bescheren schien. Ich schenkte ihm letzte grimmige Blicke, bevor ich ihn einfach ins Wasser fallen ließ. Wenn er wirklich ein magischer Stein sein sollte, dann müsste er ja wohl auf sein eigenes Element reagieren... Dummes Ding! Wahrscheinlich war es besser ihn schnell los zu werden und hoffentlich könnte ich bald mein normales Leben wieder führen. Seufzend drehte ich mich vom Geländer weg und erschrak halb zu Tode als ich auf einmal dieses Mädchen vor mir stehen sah! Wo kam die auf einmal her? Sie sah seltsam aus. Obwohl die Umgebung kaum beleuchtet war, funkelten ihre weißen Haare hell und auch ihre Augen stachen sofort heraus. Sie schien in etwa mein Alter zu haben, doch irgendwas stimmte nicht mit ihr. „Wer bist du!? Was willst du von mir!?“ rief ich aufgebracht zu ihr rüber. Sie kicherte etwas: „Warum versuchst du ihn loszuwerden?“ „Wen? Sag wer du bist!!“ Fast schwerelos sprang sie in die Luft und landete mit leichten Füßen wieder neben mir. Erst jetzt fielen mir ihre Augen noch mehr auf! Sie leuchteten Knallrot... Gerade als ich sie mir genauer anschauen wollte, wurde ich von etwas Anderem abgelenkt. Die Stelle im Wasser, auf die ich meinen Stein fallen ließ, leuchtete in einem grellen Blau auf. Es verging vielleicht gerade mal eine Sekunde als mein Anhängsel mit voller Wucht aus dem Wasser geschossen kam und sich wieder zu mir drängte. Ich konnte es nicht fassen... Er verfolgt mich! „Was soll das denn?!“ fragte ich aufgebracht und versuchte ihn wieder weg zu werfen, doch jedes mal kam er zurück geflogen wie ein treues kleines Hündchen. Das fremde Mädchen grinste mich selbstgefällig an: „Siehst du? Es bringt nichts... Wenn du erstmal so ein Ding hast, dann bist du an es gebunden.“ „Du redet ja gerade so, als hättest du schon Erfahrung damit.“ „Oh ja...“ Sie griff auf einmal zu ihrem Hals und hob einen kleinen schwarzen Stein hoch. Er war kaum erkennbar in der Dunkelheit hier, dennoch strömte er eine ganz besondere Kraft aus. „Wieso... Ist der schwarz? Ist das etwa auch ein Elementstein? Aber es fehlt doch nur noch Luft. Ich kann mir kaum vorstellen dass der Stein des Elementes Luft schwarz ist.“ „Das ist er auch nicht. Dieser Stein gehört zu keinem der vier Elemente. Er ist der Stein der Dunkelheit. Mit ihm kann ich alle dunklen Künste beherrschen.“ „Dunkle Künste beherrschen?! Mit den Steinen kann man etwas anfangen?“ „Aber klar doch... Sag bloß du hast ihn noch nicht ausgetestet, Dummerchen?“ Leicht beleidigt fiel mir keine Antwort dazu ein. Was hätte ich schon groß damit anstellen sollen? Das fremde Mädchen mit den roten Augen demonstrierte mir, was sie meinte. Sie setzte ihre Kräfte mit ihrem puren Willen ein. Ein schwarzer Blitz kam aus ihrer Hand geschossen und prallte gegen die Straßenlampe. Das letzte bisschen Licht in der Straße erlosch. „Stell dir mit aller Kraft vor was du mit deinen Kräften machen möchtest. Ich garantiere dir, du schaffst es, einen Wasserstrahl abzufeuern.“ „Ja klar...“ Sie machte es mir noch einmal vor, dann versuchte ich es selbst. Wie schon vermutet klappte es nicht. Ich setzte kein Vertrauen in diese Kräfte, denn ich hielt es für puren Schwachsinn. Wieso sollte ich so was tun können? Wasser aus meiner Hand abfeuern... Wasser beherrschen. So etwas kann man nicht! „Dir fehlt einfach die Übung, meine Liebe!“ „Ich bin nicht deine Liebe! Sag mir lieber endlich wer du bist!“ „Ich bin Aysha, der Vampir.“ „Ein Vampir? Willst du mich verarschen?“ fragte ich ungläubig. Doch ohne große Worte zu verschwenden, ließ sie ihre Zähne zum Vorschein kommen. Die roten Augen sagten schon alles... Dann noch das weiße Haar. Ich glaubte, ich müsste im nächsten Moment tot umfallen, denn eigentlich glaubte ich nicht an Vampire. Man las davon in Büchern oder sah sie in guten Gruselfilmen... Aber nun einen vor mir stehen zu haben?! Unglaublich! Mir drehte es fast den Magen um. „Wehe du beißt mich! Ich will als Normalsterbliche weiter leben!“ „Normalsterblich bist du doch eh nicht mehr seit du diesen Stein bei dir trägst. Aber keine Sorge, ich werde dich nicht beißen. Ich habe das Gefühl, dass wir an einem Strang ziehen müssen. Unsere Steine verbinden uns.“ Ich schwieg... Ja, es stimmte. Ich fühlte mich automatisch zu dem anderen Stein hingezogen. Auch zu Naga's und Rachel's. Es kam ganz automatisch und ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Aysha legte eine Hand auf meine Schulter, wovon ich erneut erschrak: „Wie heißt du?“ „Mein Name ist Chann.“ „Gut, Chann... Ich möchte dir etwas zeigen. Der Grund warum ich mich überhaupt in der Gegend herumtrieb.“ Unsere scheinbar Schicksalhafte Begegnung führte uns in ein Lagerhaus nicht weit von hier entfernt. Dort drinnen wurden Container für Schiffe gelagert. Aysha führte mich hinter das Gebäude, das schon leicht drohte einzufallen und stellte sich vor ein kleines Loch in der Mauer. Auch für mich war noch genug Platz zum durchgucken. Drinnen war es nur leicht beleuchtet, so dass man nur die Umrisse der vier Personen erkennen konnte. „Also gibt es anscheinend wirklich noch andere Assistants mit den selben Kräften, wie die Chefin bereits gesagt hatte“ , sprach eine der Personen mit nachdenklichem Tonfall. „Ich mag die Chefin nicht. Aber gut, Auftrag ist Auftrag“ , antwortete eine Andere Stimme. „Mädels! Wir müssen die anderen Assistants finden und auslöschen! So lautet der Auftrag und das machen wir auch. Mir ist mein Leben lieb.“ „Oh Leute... Kommt auf den Punkt! Ich will hier weg und noch Party machen. Kerle anflirten und so!“ meckerte die Vierte. Allesamt waren es Mädels. Ihre Stimmen klangen noch recht jung, als seien sie etwa so alt wie ich. „Aysha... Wovon reden die? Wer sind die und was sind Assistants?“ „So nennt man scheinbar Leute, die solche Steine wie wir haben. Ich versuche selbst herauszufinden was es damit auf sich hat. Ich vermute jedoch, dass diese Mädchen da nicht auf unserer Seite sind.“ flüsterte sie mir zu. „Meinst du also, es hat wirklich mehr auf sich mit diesen Steinen? Und wir müssen gegen die da Drinnen kämpfen?“ „Ich vermute es.“ Drinnen ging das Gespräch weiter: „Ich denke mal, die Mädels die wir suchen gehen auf eine der Schulen im Umkreis. Am besten wir suchen dort erstmal“ , schlug eine von ihnen vor. Aysha und ich beschlossen lieber abzuhauen bevor uns noch jemand entdecken würde. Sollten sie wirklich alle vier die selben Kräfte haben wie wir, wären wir an diesem Abend in der Unterzahl. Das konnten wir nicht riskieren. Aysha ging mit mir zurück nach Hause, wo sie sich auf dem Sofa breit machte. „Ich muss Rachel und Naga warnen!“ „Rachel und Naga? Haben die auch solche Steine?“ „Ja... Naga hat Feuer und Rachel hat den Stein der Erde. Allerdings weiß keine von uns was man damit anfangen soll.“ „Nun... Was genau du damit machen kannst, habe ich dir vorhin gezeigt.“ „Das wird doch nie funktionieren!!“ „Glaub an dich! Übrigens... Kann ich heute Nacht hier bleiben? Ich brauche einen Platz zum Ruhen.“ „Meinetwegen. Es ist eh schon spät und ich leg mich gleich hin... Falls ich überhaupt schlafen kann. Ständig diese Alpträume. Das nervt.“ „Du hast Alpträume? Seltsam...“ „Ich glaube sie kommen von dem Stein.“ „Ich schlafe nicht wirklich. Hab auch keine Träume. Äh... Muss ich auf dem Sofa schlafen? Hast du keinen Sarg wo ich ruhen kann?“ Ich fragte mich in dem Moment ob Aysha das wirklich ernst meinen konnte. Doch ihr Blick verriet mir, dass es ihr bitterer Ernst war. „Seh ich aus wie der örtliche Friedhof? Oder als ob ich hier Särge halten würde?“ „Irgendwie... Schon, ja! Also?“ „Wenn du willst kannst du in dem Sarg der im Keller steht schlafen. Er besteht aus feinstem Buchenholz. Wirklich angenehm dort drinnen. Der Geruch lässt dich schlafen wie ein Baby!“ Ihre Augen leuchteten! Sie kaufte es mir tatsächlich ab und stürmte in den Keller. Allerdings verfluchte sie mich dort dann, weil sie merkte dass ich sie nach Strich und Faden verarscht hatte. Leicht frustriert legte sie sich dann doch auf mein Sofa und ich schloss mich in meinem Schlafzimmer ein. Noch einmal ließ ich den Tag an mir vorbei ziehen. Ich müsste unbedingt mit Koshy über Diego sprechen und meine beiden Freundinnen vor diesen vier Mädels warnen! Das mit den Steinen scheint tiefgründiger zu sein als zu erst angenommen. Warum nur gerade ich? ... ~ Kapitel 2 ~ Spiegelbild ~ Ende ~ Fortsetzung folgt ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)