Die Sinne eines Jägers von abgemeldet (Wer hat Angst vorm Haifischmann?) ================================================================================ Kapitel 88: Vollmond -------------------- „Tilya…“ stieß Kisame atemlos vor Verlangen hervor, und versuchte, das drängende, überdeutliche Pulsieren seiner Erregung zu ignorieren. „Was tust du da? Dir ist doch wohl bewusst, worauf das ganze gleich hinausläuft, oder?“ „Ja? Vielleicht… Aber das spielt jetzt keine Rolle.“ murmelte die Alverliekin, und ließ ihren Kopf gegen Kisames Schulter sinken. „Ich möchte Sie jetzt einfach nur spüren, Kisame-Sempai. Es fühlt sich so gut an. Halten Sie mich fest; ganz fest. Bitte. Sie sind so schön warm…“ „Was ist denn auf einmal los mit dir?“ keuchte der verzweifelte Kiri-nin, der die letzten, kümmerlichen Überbleibsel seiner Selbstbeherrschung nur so dahinschwinden sah. „Raubt der Vollmond dir etwa den letzten Rest Verstand, oder…?“ „Nein, nicht der Vollmond…“ flüsterte die Alverliekin lächelnd, und hob ihren Kopf, um ihrem Meister nun direkt in die Augen zu blicken. Wie hypnotisiert starrte Kisame in die zauberhaft leuchtenden Iriden, in denen sich das Mondlicht brach, wie in aquamarinfarbenen Kristallen. Dann spürte er ihre kühlen, feuchten Lippen auf den seinen; er schloss die Augen, schmeckte Salz, war versucht, seinen Instinkten nachzugeben und gierig von der Wärme ihres Mundes zu kosten. Mit einer letzten, lächerlich schwachen Geste legte er seine Hände um Tilyas Schultern, und versuchte, sie sanft von sich fort zu schieben, doch dem ersten, noch scheuen, unbeholfenen Kuss der kleinen Alverliekin folgten weitere, immer sehnsüchtigere und leidenschaftlichere Küsse, die ihn die Kälte des Wassers vergessen ließen. Kisames letzter Widerstand war gebrochen. Aufseufzend umschlang er ihre Taille mit seinem Arm, und vergrub seine freie Hand in ihrem nassen Federhaar, um sie noch näher an sich zu drücken, um sie noch dichter an seinem Körper zu spüren; er wollte noch mehr von ihr, er wollte, dass dieses warme, sonnenhelle Glücksgefühl, welches sich in ihm ausbreitete, sich intensivierte, bis es alles verbrannte, was ihn noch von seinem Mädchen zu trennen versuchte. Mit jedem weiteren dieser heißen Küsse, die das kalte Meer, das sie beide umgab, eigentlich zum Kochen hätten bringen müssen, war es Kisame, als würde ihn die Alverliekin mehr und mehr aller Zweifel, jeder Furcht, aber auch jedwedem klaren Gedanken berauben. Binnen weniger Augenblicke wurde Kisame jedoch endgültig klar, dass es ihm nun erlaubt war, sich einfach von seinen Gefühlen treiben zu lassen. Seiner kleinen Alverliekin würde kein Leid widerfahren. Jetzt nicht mehr. Er wusste jetzt, dass ihr überhaupt nichts geschehen konnte, auch, wenn er sich gleich von seinem ungestümen Verlangen überwältigen lassen würde. Kisame hatte nun endlich die Tatsache akzeptiert , dass Tilya ihm inzwischen wichtiger geworden war, als alles andere; viel wichtiger, als die bedingungslose Befriedigung seiner animalischen Gelüste, viel zu wichtig, als dass er die gewissenhafte Sorge um ihre Unversehrtheit jemals wieder würde ausblenden können, auch wenn er sich seiner fleischlichen Begierde hingab. Es gab keinen Grund mehr für ihn, zu fürchten, dass er die Bestie in sich nicht im Zaum halten können würde, und dadurch seiner kleinen Alverliekin Schaden zuzufügen; denn jene, tiefen Gefühle, die er für sie aufbrachte, welche sich nicht länger verdrängen oder leugnen ließen, waren viel stärker als die raubtierhaften Gelüste. Er würde auf sie aufpassen; er würde dafür sorgen, dass ihr nichts geschah, er würde sie vor allem und jedem beschützen,- im Zweifelsfalle auch vor sich selbst. Er wollte mit ihr zusammen sein. Aber nicht um jeden Preis. Nicht, wenn er sein persönliches Glück eines Tages mit ihrer Seele oder gar ihrem Leben bezahlen musste… Aber jetzt war sie hier… Ganz nah… Und sie wollte bei ihm sein. Verzückt schloss der Haifischmann die Augen, und ließ sich von der berauschenden Sinnlichkeit ihrer zärtlichen Berührungen mitreißen. Auch Tilya hatte die Augen geschlossen, und konzentrierte sich ganz auf ihre verbleibenden Sinne; auf den salzigen Geschmack seiner Lippen, und auf das aufregende Gefühl seiner nassen Haifischhaut unter ihren Fingerspitzen. Sie spürte seine tastenden Hände überall auf ihrem Körper, vernahm, als er sich aus dem Kuss löste, sein sehnsüchtiges, hitziges Keuchen dicht an ihrem Ohr, bald darauf brannte ihr sein schneller, warmen Atem dicht an ihrer Kehle, dann konnte sie seine heiße Zunge über ihren Hals hinaufgleiten spüren, und seinen kraftvollen Leib, der sich ihr erwartungsvoll entgegen drängte. Ihr wurde schwindelig, doch sie fühlte sich trotzdem sicher und geborgen, in den Armen ihres Sempais. Atemlos flüsterte sie seinen Namen, als sie wie in Trance ihre kraftlos gewordenen Händchen über seine Schulterkiemenspalten, hinauf zu seinem Nacken wandern ließ. Kisame wandte seinen Mund wieder ihren Lippen zu; versiegelten sie mit einem weiteren, hungrigen Kuss. Tilya seufzte sehnsüchtig auf, und schmiegte sich noch enger an den massiven, unnachgiebigen Körper ihres Meisters, der daraufhin mit seinen großen, kräftigen Händen ihren zierlichen Leib umfasste. Plötzlich ging alles ganz schnell; sie spürte, wie er langsam in sie eindrang, machte sich auf den wohlbekannten, heftigen Schmerz gefasst,- doch der erwartete Stich in ihrem Schoß blieb aus. Verunsichert blickte sie Kisame an, der schwer atmend innegehalten hatte. Seine markante Mimik spiegelte einen Ausdruck höchster Konzentration wieder, doch auf seinen Lippen lag ein herausforderndes, und gleichzeitig fast liebevoll anmutendes Lächeln. Tilya ahnte nichts davon, welch immensem Aufwand an Beherrschung ihr Meister aufbringen musste, um sich zurückzuhalten, und sich nicht mit einem kräftigen Stoß vollkommen in ihrer warmen Weiblichkeit zu versenken. Aber ihr war bewusst, was der Haifischmann nun von ihr erwartete. Scheu, aber voller Dankbarkeit küsste sie ihn auf die Wangenkiemen, dann auf seinen Mund, bevor sie tapfer die Zähne zusammenbiss, und ihr Becken ganz langsam auf seine Hüften niedersinken ließ. Beschämt senkte die Alverliekin dabei ihren Blick. Es kam ihr so befremdlich vor, selbst die Kontrolle zu übernehmen; doch es fühlte sich überraschend gut an, ihn in sich zu spüren, und darauf zu vertrauen, dass er ihr nicht weh tun würde. Und noch immer kam es ihr nicht so vor, als würde ihr Inneres in ein brennendes Inferno verwandelt werden. Vorsichtig ließ sie ihn immer tiefer in ihren Schoß eindringen, und verspürte nur noch einen schwachen Schmerz, als seine Männlichkeit sie endlich ganz erfüllte. Während Tilya erleichtert aufatmete, und sich in den Armen des Haifischmannes mehr und mehr entspannte, verkrampfte sich Kisames gesamte Muskulatur in seinem angestrengten Versuch, seine alles verzehrende Begierde zu zügeln, als er begann, seine Alverliekin in den kalten Fluten behutsam zu lieben. Die milde Brise, die die ruhige Meeresoberfläche kräuselte, war einem frischen Westwind gewichen, der die sanften Wogen immer höher schlagen ließ, und vom Horizont dichte Wolkengeschwader zur Küste trieb, jedoch die glühende Leidenschaft des ungleichen Paares nicht zu kühlen vermochte. Keiner von beiden nahm wirklich wahr, dass es zu regnen begonnen hatte. Kisames anfängliche, verbissene Angespanntheit hatte sich schnell in einen ekstatischen Rausch der Sinne verwandelt. Seit er sich zurückerinnern konnte, hatte er immer einen ungeduldigen, impulsiven Charakter an den Tag gelegt. Alles, wonach es ihm dürstete, wollte er immer sofort bekommen; seine Gelüste mussten gewöhnlich möglichst schnell befriedigt werden, ganz egal, auf welche Weise,- ansonsten konnte es für alle mehr oder weniger Beteiligten ziemlich unangenehm werden. Nun erlebte der hitzige Haifischmann zum ersten Mal, in welche nahezu überirdischen Sphären sich das Gefühl des Verlangens noch steigern lassen konnte, wenn man nicht sofort das bekam, wonach man sich sehnte. Die letztendliche Erfüllung seiner Lust hinauszuzögern, intensivierte das Empfinden bis ins Unermessliche. Wie in Trance, aber dennoch mit Umsicht und Bedacht bewegte er sich in der jungen Frau, deren bebender Körper nun förmlich unter seinen Händen zu verglühen schien. Ein wonnevolles Glücksgefühl durchströmte die Alverliekin von Kopf bis Fuß, als sie realisierte, wie erstaunlich schön es tatsächlich sein konnte, diesem faszinierenden Mann auf diese intimen Weise nahe zu sein; ohne dass sie einen Gedanken an die furchtbaren Schmerzen, und die damit verbundenen Ängste vergeuden musste, die der Liebesakt für sie bisher immer mit sich gebracht hatte. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass sie es einmal so sehr genießen können würde, mit ihrem geliebten Sempai zu schlafen. Er ging so vorsichtig und rücksichtsvoll mit ihr um, beinahe schon zärtlich… Nie zuvor verspürte Empfindungen überwältigten sie mit einer gnadenlosen, völlig unerwarteten Intensität. Ergriffen hauchte sie ihrem Sempai einen dankbaren Kuss auf den Hals, und konnte sofort seine pulsierende Reaktion auf diese Zärtlichkeit in sich spüren. Unwillkürlich verließ ein rauer, lustgetränkter Laut ihre Kehle, als der Haifischmann plötzlich ganz sanft in ihre Schulter biss, und dabei begann, sich etwas schneller, und fordernder in ihrem Schoß zu bewegen. Der Kiri-nin hob überrascht den Kopf, und sein Blick kreuzte den der atemlosen Alverliekin, die ihn halb erschrocken, halb beschämt aus ihren vor Leidenschaft verschleierten Augen musterte. Einige Sekunden starrte er sie einfach nur an, betrachtete ihre vollen, leicht geöffneten Lippen, ihre feuchte, schimmernde Haut, die schillernden Federn, die fluoreszierenden Iriden ihrer glänzenden Augen… Dann spielte ein triumphierendes Grinsen über seine Mundwinkel, und er fuhr fort, mit seinem Liebesspiel. Erfreut vernahm er Tilyas glühenden, immer schneller gehenden Atem an seinem Ohr, welcher bald in ein erregtes Keuchen überging, als sie nicht mehr länger dazu in der Lage war, ihre Gefühle zu kontrollieren. Kisame lauschte hingerissen den ungewohnten Klängen ihrer sonst so leisen, gehemmten Stimme. Nie zuvor hatte eine der vielen, bezahlbaren Frauen, die er sich genommen hatte, ihr Verlangen nach ihm geäußert; und mit höchster Wahrscheinlichkeit war es nun das erste Mal überhaupt, dass er es schaffte, erotische Empfindungen in einem weiblichen Wesen zu wecken. Das Schönste daran war, dass dieses Mädchen, welches nun die Arme um seinen Nacken schlang, und ihn küsste, voller bedingungsloser Hingabe und in einem stummen Flehen, sie doch endlich von ihrer süßen Qual zu erlösen, nur ihm allein gehörte, sich ihm aus eigenem, freien Willen heraus verschenkt hatte. Kisame spürte, wie sie sich ihm willig entgegen bewegte, spürte ihre Zunge, die sich heiß und feucht zwischen seine kalten Lippen drängte, fühlte den verführerischen Druck ihrer weichen Schenkel um seine Hüften, und stöhnte erregt in den wilden Kuss hinein. Was für ein berauschendes Gefühl! Er war kurz davor, in ihrem warmen Schoß zu kommen, doch er wollte diesen unwirklichen Moment nicht aufs Spiel setzen,- zuerst wollte er sie erschöpft in seinen Armen liegen sehen, halb ohnmächtig vor erfüllter Lust, mit einem glücklichen, dankbar ergebenen Blick in ihren leuchtenden Augen, bevor er selbst seine Befriedigung in ihr fand. Die eindeutigen Signale, ihres Körpers, verrieten ihm, dass er sie gleich soweit hatte. Eine Woge zerschellte schaumstiebend auf dem breiten Kreuz des hochgewachsenen Kiri-nins, und der aufkommende Sturm, der vom Meer heran tobte, trug sehnsuchtsvolle Laute mit sich fort, als aus der Ferne der erste Donnerschlag den aufgewühlten Himmel erzittern ließ, und die Alverliekin sich plötzlich in den Armen des Haifischmannes aufbäumte. Kisame starrte gierig lauernd in ihr blasses Gesichtchen; keinen einzigen Moment wollte er sich nun entgehen lassen, ganz genau wollte er wissen, wie sie aussah, wie sie sich in seinen Händen bewegte, wie sie sich anfühlte, wenn er sie zum Höhepunkt ihrer Lust brachte. Die Pupillen in den reflektierenden Iriden, die sich in ihrer Erregung zu schmalen Schlitzen verengt hatten, weiteten sich nun rapide, so dass die Augen der Alverliekin mit einem Mal fast schwarz wirkten. Tiefes Erstaunen, ekstatische Verzückung, und vor allem ein grenzenloses Vertrauen in den Mann, der in sie blickte, drückten diese opaleszierenden zwei Seelenspiegel aus, die der Nuke-nin so sehr an seiner kleinen Leibeigenen liebte. Sie flüsterte leise seinen Namen, als der düstere Himmel durch einen zuckenden Blitz für einen Sekundenbruchteil in gleißendes Licht getaucht wurde. Dann spürte Kisame die rhythmischen Kontraktionen ihrer Weiblichkeit um seine Erregung. Er lächelte zufrieden. Zärtlich küsste er ihre bebenden Lippen, zog sich sanft aus ihr zurück, und nahm ihren entkräfteten, im Wasser völlig schwerelosen Körper vorsichtig auf seine Arme, um das Mädchen zum sicheren Strand zurückzutragen. Er hatte erreicht, was er wollte, auch, wenn er selbst noch nicht zum Zuge gekommen war. Und die Nacht war außerdem noch jung. Schade nur, dass der aufregende Liebesspielplatz aufgrund der spannungsgeladenen Wetterlage eines unverzüglichen Wechsels bedurfte… Tilya blickte, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, zu ihrem Sempai hoch. Überwältigt, von all den neuartigen Gefühlen, die ihren Leib und ihren Verstand in Besitz genommen hatten, betrachtete sie ihn in stummer Faszination. Er sah so wunderschön aus, im wolkentrüben Mondlicht; mit seiner nassen, blaugrauen Haifischhaut, auf der die Wassertropfen glitzerten, und seinem funkelnden Raubtieraugen, und dem überlegenen Lächeln, das um seine markanten Züge spielte, wirkte er auf sie, wie ein fleischgewordener, heroischer Meeresgott. Aber ganz gleich, was er tatsächlich war, ob Mensch, ob Dämon, ob Chimäre; für Tilya war er nicht mehr und nicht weniger als ein Mann,- der Mann, an den sie ihr Herz verschenkt hatte. Und sie wusste, dass sie dies niemals bereuen würde; ganz egal, was auch geschehen würde. Zärtlich streichelte sie ihm über die Wangenkiemen. „Ich hab Sie so lieb, Kisame-Sempai…“ flüsterte sie ergriffen in den wütenden Sturm hinein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)