Die Sinne eines Jägers von abgemeldet (Wer hat Angst vorm Haifischmann?) ================================================================================ Kapitel 32: Rendezvous ---------------------- „Tilya, warte, hm!“ Deidara war Tilya sofort gefolgt, als sie aufgebracht die Küche verlassen hatte. „Lass dich doch nicht von Hidan provozieren, hm! Der redet immer so vulgär daher, hm. Daran muss man sich wohl erst mal gewöhnen, hm?“ „Er ist so ein Ekel!“ beschwerte sich die empörte Alverliekin. „Du hast recht, hm. Trotzdem,- komm wieder an den Tisch, hm? Du hast kaum etwas gegessen, hm!“ „Hab keinen Hunger.“ murmelte Tilya abwehrend. „Verstehe, hm. Die typischen Symptome des Liebeskummers, hmmm…“ Die junge Frau starrte den Blonden Akatsuki verblüfft an. „Des Liebeskummers? Wovon redest du?“ „Nun ja, hmm...“ sinnierte Deidara. „Du bekommst nichts herunter, eine Aura der Melancholie umgibt dich, du wirst von Sehnsuchtsgefühlen verzehrt, hmmm…“ „Na, ja! Ich hab vielleicht ein wenig Heimweh!“ räumte Tilya schließlich ein. Aber das war nur die halbe Wahrheit. Und Deidara schien das zu ahnen. „Die Heimat ist dort, wo sich das Herz ein Zuhause gesucht hat, hm…“ meinte er tiefsinnig. „Ähm,- du wolltest mir doch unbedingt etwas zeigen!“ versuchte Tilya schnell das Thema zu wechseln. Sie befürchtete nämlich, dass sich die Anspielung des Blonden auf ihren Meister bezog… „Oh, ja, richtig, hm! Das musst du dir unbedingt ansehen, Tilya,- die ganze Nacht habe ich daran herum gewerkelt, hm!“ „Jetzt wird sich gar nichts angesehen!“ unterbrach Pein den blonden Akatsuki schroff. Der Leader hatte sich nun nämlich ebenfalls dezent aus der Küche entfernt, da Hidan, der noch am Frühstückstisch hockte, und dreckige Witze zum Besten gab, sich selbst von ihm nicht den frechen Mund hatte verbieten lassen… Und Pein hatte inzwischen akzeptiert, dass die Respektlosigkeit des Jashinisten nicht einmal vor dem Oberhaupt von Akatsuki Halt machte… Verdrossen spießte er abwechselnd Deidara, dann Tilya mit griesgrämigen Blicken auf. „Das Fräulein wird erst einmal den Tisch abdecken, spülen, den Lehm vom Boden wischen, die Betten frisch beziehen, Wäsche waschen und im Wohnzimmer aufräumen und Staub putzen! Danach kannst du mit ihr machen, was du willst, Deidara!“ Tilya seufzte ergeben. Was war dieser Leader doch für ein gnadenloser Sklaventreiber! „Zu Befehl…“ murmelte sie resigniert. „Wir sehen uns, Deidara!“ „Halt´ die spitzen Ohren steif, kleine Alverliekin, hm!“ munterte Deidara sie auf. „Ich werde dir die Überraschung dann eben heute Abend zeigen, hm! Da kommt sie auch noch viel besser zur Geltung, als bei hellem Tageslicht, hm!“ „Im Dunkeln ist´s gut munkeln!“ tönte Hidan aus der Küche. „Hey, Spätzchen! Ich glaube, ich weiß, was für eine Überraschung Blondie für dich hat! Sie ist nicht besonders groß, wird verhüllt von einer geschmacklosen Boxershorts, und kommt selten zum Einsatz! Aber heute Abend vielleicht schon, wenn die Sterne für euch günstig stehen! Eieiei, wenn nur mal der Herr Hoshigaki nichts davon erfährt!“ Tilya rollte entnervt mit den Augen, drehte sich kopfschüttelnd um, und schlurfte lustlos in die Küche zurück, um mit der Hausarbeit zu beginnen. Ob sie Deidara um etwas Lehm bitten sollte, um sich damit die Ohren zuzustopfen? So ließen sich wenigstens Hidans stumpfsinnige Kommentare überhören… „Hey, Tilya, hm!“ rief Deidara ihr hinterher. „Ich warte am Waldrand auf dich;- bei Sonnenuntergang, hm!“ Tilya nickte dem Blonden über die Schulter zu. „Okay! Ich freu mich!“ „Oah, wie romantisch!“ brüllte Hidan. „Ich glaub, ich krieg ´nen Ständer!“ „Das interessiert niemanden, du dämlicher Kunstbanause, hm.“ murmelte Deidara leise, während er beschwingt den Flur hinunterschlenderte. „Ey, das hab ich gehört, du Arschloch!“ Deidara überhörte hoheitsvoll die Beleidigung des Weißhaarigen. Mit seinen Gedanken war er ganz bei seinem neuesten Kunstwerk, und nichts und niemand würde es schaffen, ihm seine blendend gute Laune zu vermiesen! : : : : : : .°oOo.oOo° {$} °oOo.oOo.° : : : : : : „Kakuzu? Ich bin´s, Tilya!“ „Was du nicht sagst!“ tönte es wenig begeistert hinter der Zimmertür des Schatzmeisters hervor. Wem sollte die einzige weibliche Stimme im Hauptquartier denn auch sonst gehören? „Darf ich reinkommen?“ „Wenn du unbedingt eines grausamen Todes sterben willst, Alverliekin…“ Tilya seufzte. Sie hatte fast alle Hausarbeiten, die ihr der Leader aufgetragen hatte, erledigt; sie hatte gemeinsam mit Tobi ein halbwegs essbares Mittagessen auf den Tisch gezaubert, dann kontinuierlich weitergeschuftet, bis sie das Abendbrot herrichten musste, und nun trennte sie nur noch die leidige Aufgabe des Bettenmachens von Deidaras Überraschung. Genauer gesagt handelte es sich dabei inzwischen nur noch um Kakuzus Bett, denn vor dem vermummten Schatzmeister graute es Tilya sogar nach mehr als vor Hidans Primitivität und Peins undurchschaubaren, kalten Augen. Das Schlimmste hatte sie sich also für den Schluss aufgehoben. „Bitte, Kakuzu! Ich will doch nur das Bett neu beziehen, danach verschwinde ich auch wieder! Ich verspreche Ihnen auch, nichts umzuschmeißen oder in Unordnung zu bringen, ja?“ Kakuzu gab einen entnervten Laut von sich. „Verdammt, dann komm rein, du blödes Huhn! Aber hör endlich mit dem Gegacker auf, sonst stopf ich dir deinen vorlauten Schnabel, klar? Ich muss mich konzentrieren!“ „Okay…“ Tilya betrat geschwind das Zimmer, bevor es sich Kakuzu anders überlegte. Der vermummte Mann hatte sich über einen kleinen Tisch gebeugt, und war gerade dabei, irgendetwas in ein Notizbuch zu kritzeln. Er hörte damit auf, als er Tilyas neugierige Blicke bemerkte „Glotz nicht so doof, sondern mach dich an die Arbeit, aber schnell!“ befahl der Akatsuki unfreundlich. „Ja, doch, ja! Machen Sie ruhig weiter, mit dem, was Sie da gerade tun, und lassen Sie sich von mir nicht stören!“ meinte Tilya und lächelte den großen Mann liebenswürdig an. „Es tut mir übrigens sehr leid, was letztens passiert ist. Wir beide hatten wohl keinen so guten Start, deswegen wollte ich…-„ „Halt´ einfach nur die Klappe, beeil dich mit dem Bett, und dann mach, dass du hier rauskommst!“ schnauzte Kakuzu sie an. „Ich hab noch zu tun!“ Tilya zog enttäuscht den Mund schief, und begann damit, das Laken vom Bett zu zupfen, und ein neues darauf zu spannen. Sie hätte sich gerne mit dem Schatzmeister ausgesöhnt. Es war kein schönes Gefühl, wenn man sich vor seinem eigenen Zimmernachbarn fürchten musste. Ihm traute sie nämlich ohne Weiteres zu, dass er sie eines Tages einfach im Affekt erwürgen würde. Wenn sie sich den langlebigen Nuke-nin schon nicht zum Freund machen konnte, wollte sie ihn doch wenigstens nicht zum Feind bekommen. Wenn das nicht schon längst der Fall war. Vielleicht würde er sie weniger verachten, wenn sie vorgab, sich ein wenig mehr für seinen bevorzugten Zeitvertreib zu interessieren. Geld! „Sagen Sie, Kakuzu;- warum sind Geldscheine eigentlich mehr wert als Münzen? Und warum sind diese Scheine überhaupt etwas wert? Sie bestehen doch nur aus bedrucktem Papier, und man kann nicht einmal darauf zeichnen!“ „Sag nicht, du hast versucht mein Geld anzumalen?!“ fuhr Kakuzu sie an. Seine grünen Augen funkelten unheilvoll. „Nein, nein!“ wehrte Tilya schnell ab, während sie Kakuzus Oberbett mit einem frischen Bezug versah. „Ich habe nur gedacht…“ „Denk lieber nicht weiter! Oder tu es leise! Sonst fließt hier gleich noch Blut, das sag ich dir! Das kann man sich ja nicht länger mit anhören! Dämliche Alverliekin! Dein Volk lebt wohl hinterm Mond! Ich könnte Kisame immer noch zu Sushi verarbeiten, wenn ich daran denke, wie viel Geld er für dich mickriges, inkompetentes Federvieh verprasst hat!“ Eingeschnappt packte Tilya Kakuzus Bettwäsche in seinen Wäschekorb, und blickte ihn dabei vorwurfsvoll an. „Da brauchst du gar nicht so zu gucken, Mädchen!“ rief der Schatzmeister. „Ich bin hier wohl der einzige, den du mit deinen blauen Kulleraugen nicht um den Finger wickeln kannst! Und jetzt raus mit dir!“ Tilya stapfte empört in Richtung Zimmertür, doch als sie an dem großen Akatsuki vorbeikam, blieb sie plötzlich stehen. Was waren das denn für schwarze Fäden an Kakuzus Armen? Ohne nachzudenken streckte sie die Hand aus, und tippte fasziniert auf die dicken, schwach pulsierenden Nähte. Kakuzu fuhr herum, als habe ihn eine Tarantel gestochen. Hasserfüllt starrte er dem Mädchen direkt in die Augen. „PACK. MICH. NICHT. AN.“ zischte er gefährlich leise. „Oder ich reiße dir dein Herz aus dem Leib…“ „Oh! Verzeihung!“ piepste Tilya entsetzt, und zog schnell ihre Hand zurück. „Ich wollte nicht unhöflich sein, wirklich nicht! Ich habe nämlich großen Respekt vor dem Alter, wissen Sie?“ „Vor dem…? -R A U S ! ! ! Aber sofort!!!!!” Die kleine Alverliekin flitzte zur Tür, so schnell sie konnte, und preschte davon. „Scher dich zum Teufel, du unverschämte Göre!“ zeterte der Schatzmeister hinter ihr her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)