Die Sinne eines Jägers von abgemeldet (Wer hat Angst vorm Haifischmann?) ================================================================================ Kapitel 26: Strafe ------------------ „Oh weia, hm! Lass mich mal sehen, hm.“ Deidara beugte sich besorgt über die Alverliekin, die auf seinem Bett zusammengesunken war, und ihre Hand auf die pochende Schläfe gedrückt hatte. Als sie diese nun auf sein Geheiß zurückzog, offenbarte sie den Augen des blonden Akatsuki einen veilchenblauen Bluterguss. „Das sieht ja böse aus, hm. Wie fühlst du dich, Tilya, hm?“ Vorsichtig tastete Deidara ihre rechte Gesichtshälfte ab, um sicherzugehen, dass nichts gebrochen war. Doch die Kleine schien Glück im Unglück gehabt zu haben. „Mir brummt nur der Schädel ein wenig. Halb so wild,- sowas passiert mir andauernd.“ antwortete das Mädchen tapfer. „Ich habe Kakuzus Gezeter gehört, hm. Was hast du getan, dass er so ausgeflippt ist, hm?“ wollte Deidara wissen, während er die Schramme an Tilyas Kopf behutsam mit einem feuchten Tuch abtupfte. „Er hat was Fieses über meinen Meister gesagt, und ich habe aus Wut seine Goldstückstapel umgeschmissen.“ gab Tilya zu. „Waaas,- bist du lebensmüde, hm?“ rief Deidara, hastete zur Tür, und schob schnell den Riegel vor. Dann hielt er sein Ohr an das marode Holz, und lauschte in den Flur hinein. Gedämpft ließ sich Kakuzus grollende Stimme vernehmen. „Vierundachtzig… dieses kleine Miststück… fünfundachtzig… das nächste Mal dreh ich ihr den Hals um…. sechsundachtzig… und spüle ihre Überreste die Toilette hinunter… siebenundachtzig…“ Deidara seufzte, und kehrte zur unschuldig dreinschauenden Alverliekin zurück. „Und ich habe Kisame eben noch hoch und heilig versprochen, dass ich auf dich aufpasse, solange er weg ist, hm!“ Tilya richtete sich bei diesen Worten so schnell auf, dass ihr schwindelig wurde. „Du wusstest davon, dass er fortgeht?“ rief sie fassungslos. „Und du hast mir nicht Bescheid gesagt?!“ Deidara wich mit erhobenen Händen zurück. „Hey, hey, hm! Kisame wollte es nun mal so, hm. Es ist nur zu deinem Besten, hm…“ „Wann wird er wieder zurückkommen, Deidara?“ fragte Tilya, die sich krampfhaft darum rang, ihre aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. Sie hatte schon genug geweint an diesem Tag, und wollte nicht endgültig den Ruf der alverliekischen, verweichlichten Heulsuse inne haben. Der blonde Akatsuki jedoch zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, hm. Vielleicht in einer Woche, vielleicht in zwei, hm. Aber vielleicht dauert die Mission auch länger, hm.“ „Und was ist das für eine Mission? Ist sie gefährlich?“ begehrte Tilya zu erfahren. „Darüber darf ich nicht mit dir sprechen, hm. Tut mir echt leid, hm. Aber ich kann dich insofern beruhigen, in dem ich dir versichern kann, dass Kisame ein überaus fähiger Kämpfer ist;- er ist unglaublich stark, aufmerksam, hat verdammt viel Chakra und dazu noch Samehada und Itachi Uchiha an seiner Seite, hm! Er kommt sicher bald zurück, hm.“ Tilya sprang plötzlich auf, und stolperte mit wackligen Knien zur Tür. „Hey, wo willst du hin, hm?“ „Kisame suchen! Er kann noch nicht so weit weg sein! Ich werde ihn finden, und dann kann ich mich wenigstens von ihm verabschieden und ihm Glück wünschen!“ „Nein, Tilya, warte, hm!“ Doch Tilya hatte schon den Riegel zur Seite gezerrt, die Tür aufgerissen und wirbelte in den Flur hinein,- nur um Pein geradewegs in die Arme zu laufen. „Du wirst nirgendwo hingehen, Alverliekin.“ bestimmte der Leader streng. „Wie bitte? Natürlich werde ich gehen, ich muss meinen Meister suchen!“ stammelte die überrumpelte junge Frau völlig verwirrt. „Du wirst im Hauptquartier bleiben.“ sprach Pein ruhig, ohne auf Tilyas Einwand einzugehen. „Du gehörst der Organisation Akatsuki, und ich, als der Leader sage dir, was du zu tun und zu lassen hast.“ Tilya lächelte nervös. „Ich gehöre niemandem, außer dem, dem ich gehören will.“ entgegnete sie verunsichert, aber dennoch überzeugt. Deidara war herbeigeeilt, und legte der nur wenige Zentimeter kleineren Alverliekin schützend den Arm um die Schulter. „Pein, hm! Hör lieber nicht darauf, was die Kleine faselt, sie hat gerade einen ziemlich heftigen Schlag auf ihr Oberstübchen bekommen, wie du siehst, hm! Sie ist anscheinend noch nicht ganz bei Sinnen,- ansonsten hätte sie es wohl kaum gewagt, dir Widerworte zu geben, hm?!“ Dabei bohrte er seine Fingerkuppen beschwörend in Tilyas Oberarm, und hoffte, dass sie ihm nicht widersprach. Pein trat wortlos einen Schritt an das Mädchen heran, hob die Hand an ihren Kopf, und drückte ihr seinen Daumen äußerst schmerzhaft an die bläulich verfärbte Schläfe. Tilya biss sich auf die Zunge, um nicht aufzujaulen. Pein lächelte, als er endlich von ihr abließ. „ Du hast dich gerade mit Kakuzu angelegt, stimmt´s? Sieht aus, als hätte er dir bereits gezeigt, was hier mit dir passiert, wenn du nicht spurst.“ „Ja, das hat er wohl, hmmm!!“ antwortete Deidara schnell für Tilya, bevor die ehrliche Alverliekin erklären konnte, dass ihre Verletzung nicht von Kakuzu stammte, und somit Pein vielleicht noch auf die Idee brachte, sie anderweitig zu bestrafen. „Hör zu, Mädchen. Wir belassen es dabei, wenn du die Schweinerei in der Küche beseitigst. Das heißt: Hidans Blut vom Boden und den Möbeln wischen, Geschirr spülen, aufräumen. Außerdem muss heute noch Wäsche gewaschen, und über Nacht draußen aufgehängt werden. Wenn du damit fertig bist, wirst du Tobi bei der Zubereitung des Abendessens helfen.“ Tilya schaute hilfesuchend zu Deidara, welcher ihr mit eindringlichem Blick zunickte. „Wird erledigt. „murmelte sie endlich. „Schön. Behalt sie im Auge, Deidara. Wir sehen uns später.“ Damit entfernte sich der Akatsuki-Leader. Als er um die Ecke gebogen war, atmeten Tilya und auch Deidara erleichtert auf. „Das ist ja gerade noch mal gut gegangen, hm.“ flüsterte der Blonde, und lockerte seine verkrampften Finger um den Arm des Mädchens ein wenig. „Du darfst dem Leader niemals widersprechen, Tilya, hm! Das ist genauso gefährlich, wie Kakuzus Kasse durcheinander zu bringen, oder an Hidans Gott zu zweifeln, hm! Du hattest Glück, dass Pein über deine Aufmüpfigkeit hinweggesehen hat;- er hat wohl heute seinen gnädigen Tag, hm. Nicht auszudenken, was er ansonsten mit dir angestellt hätte, hm…“ Unglücklich senkte Tilya den Kopf. „Dann will ich dieses Glück nicht herausfordern, und fange jetzt mal besser mit dem Haushalt an, damit ich heute noch fertig werde…“ „Ich helfe dir gerne, hm!“ bot Deidara an. Dankbar lächelte die Alverliekin. „Das ist wirklich sehr freundlich von dir. Aber ich möchte nicht, dass du noch Ärger wegen mir bekommst. Pein wollte anscheinend, dass ich diese Aufgaben allein erledige, und das sollte ich dann wohl auch besser tun, oder?“ „Vielleicht hast du recht, hm. Aber wenn du doch noch Hilfe brauchst, oder Fragen hast, dann wende dich an mich, hm!“ Statt ihm zu antworten, bedachte Tilya den jungen Akatsuki mit einer flüchtigen Umarmung. Irgendwie war sie verdammt froh, dass er hier war. Und sie verstand, warum Kisame ausgerechnet ihn darum gebeten hatte, auf sie acht zu geben. Der Blondschopf war hier, vielleicht noch mit Ausnahme von Tobi, der Tilya allerdings immer noch ein wenig suspekt schien, die einzige mehr oder weniger normale Person, die jetzt noch im Hauptquartier wohnte. Er war wirklich sehr nett… „Bis nachher, zum Abendbrot!“ rief sie ihm zu, als sie übertrieben beschwingt in die Küche rannte. In Wirklichkeit schmerzte es sie aber viel zu tief, dass Kisame sie hier zurückgelassen hatte, als dass sie aufrichtig gute Laune haben hätte haben können. Und sie machte sich große Sorgen um ihren Meister. Was wäre, wenn ihm etwas zustieße? Verdammt, sie wusste noch nicht einmal, wo er war, und wie lange er fort bleiben würde… Ob er sie verachtete? Diese Ungewissheit war das Schlimmste – wie sollte sie das nur aushalten? Tilya hoffte, dass die Hausarbeit, sowie die Angst vor den verrückten Akatsuki sie ein wenig von ihrer Bekümmerung ablenken würden, bis ihr Sempai wieder zurückkehrte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)