Die Sinne eines Jägers von abgemeldet (Wer hat Angst vorm Haifischmann?) ================================================================================ Kapitel 10: Unter der Gürtellinie --------------------------------- Zur Strafe für Tilyas Ungehorsam stopfte Kisame der kleinen Alverliekin die zwei Liter Sake in den Rucksack. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wären die beiden Flaschen schließlich gestern Nacht von ihm und der jungen Frau geleert worden, und man hätte sich anschließend in beidseitigem Einvernehmen den körperlichen Freuden hingegeben. Aber sein Mädchen hatte ja wieder einmal Mittel und Wege gefunden, sich den Gelüsten des blauhäutigen Akatsuki zu entziehen. So enttäuschend, wie der vergangene Tag geendet hatte, so begann auch der heutige Tag. Ohne gefrühstückt, und ohne Sex gehabt zu haben und mit äußerst schlechter Laune stapfte der Haifischmann seinem Partner hinterher. Was hielt der Uchiha nun von ihm? Ob er glaubte, dass Kisame sich in einen jämmerlichen, liebestollen Trottel verwandelt hatte, der sich von seiner Gespielin an der Nase herumführen ließ? Kisame zischte durch die Haifischzähne und warf einen abschätzigen Blick auf seine Dienerin. Die hielt munter an der Seite des viel größeren Haifischmannes Schritt. Sie schien kein Morgenmuffel zu sein. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen und ihre aufmerksamen Augen erforschten unablässig die sie umgebende Umwelt. Kaum zu glauben, dass dieses kindliche, zarte Wesen gestern Abend das komplette Gästezimmer verwüstet hatte! Er musterte sie unauffällig von oben bis unten. Was hatte sich Itachi nur dabei gedacht, die Kleine in diese unvorteilhafte Kleidung zu stecken? Man könnte meinen, einen niedlichen, mageren Jungen vor sich zu haben, wenn sie einem in dieser Aufmachung gegenüberstand! Wenn man ihr auf den Hintern schauen wollte, sah man nur auf plane, dunkle Stoffbahnen, und von vorne wirkte sie ebenfalls platt wie ein Brett. Ob Itachi bewusst diese Kleidung für sie gewählt hatte, weil er damit bezwecken wollte, dass Kisame sie nicht unablässig anstarren musste? Kluger Uchiha! Trotzdem sah der Hoshigaki sein Eigentum noch viel zu oft und zu lange an. Aber nicht, weil er in sie verliebt war! Was für ein Schwachsinn! Nein, er fand ihre Erscheinung und ihr gesamtes Auftreten einfach interessant. „Sag mal, wachsen bei allen von euch diese Federn auf dem Kopf?“ fragte er die Alverliekin unvermittelt. „Nein.“ entgegnete das Mädchen. „Die Federn und die Schlangenhautflecken an den Armen und Beinen haben sich ausgeprägt, als ich zur Frau heranzuwachsen begann. Sie erinnern mich an den Fiederskink. Man vermutet, dass dieses Phänomen mit dem Verlust des Totemtiers einhergeht.“ „Passiert es häufig, dass euren Leuten dieses…Totemtier abhandenkommt?“ wollte Kisame wissen. „Zum Glück nicht.“ antwortete Tilya nachdenklich. „Eigentlich…stelle ich mit diesem Problem erst den zweiten bekannten Fall in der alverliekischen Geschichte dar.“ „So, so.“ meinte Kisame amüsiert. „Das bedeutet also, du bist ein Freak, stimmt´s?“ Verunsichert zuckte Tilya mit den Schultern. „Na, dann; willkommen im Club!“ grinste der Haifischmann. Nur zu gut konnte er sich vorstellen, was die Kleine durchgemacht haben musste, als sich ihr Körper zu verändern begann. Wer, wenn nicht Kisame, wusste, wie es sich anfühlte, aufgrund seines Äußeren gemieden und gefürchtet zu werden? „Sag mal,…“ stichelte der Akatsuki weiter, als Tilya sich nicht weiter zu dem Thema äußerte. „…- wachsen dir diese neckischen Federn eigentlich nur auf deinem süßen Köpfchen, oder findet man sie auch…da unten?“ „Das geht Sie einen feuchten Kehricht an!“ fauchte die junge Frau gereizt. „Wie redest du mit deinem Meister, du freches Stück?“ brüllte Kisame wütend, und ein paar Vögel flogen aufgeschreckt aus dem Dickicht. „Geht es nicht noch ein bisschen lauter?“ kam die gedehnte Frage von Itachi. Sein blauhäutiger Partner schien seine Sklavin nicht vollkommen im Griff zu haben. Diese Tatsache belustigte den Uchiha angesichts der Tatsache, wie scheu und zurückhaltend die Kleine eigentlich im Gegensatz zum stürmischen und impulsiven Kisame war. Überraschenderweise ließ es sich ganz gut mit ihr aushalten, auch wenn ihre weltfremde Art und ihre Naivität dem schwarzhaarigen Akatsuki auf die Nerven gingen. Doch allein schon die Tatsache, dass der redselige Kisame ihn nicht mehr permanent von der Seite anquatschen konnte, weil seine ganze Aufmerksamkeit dem federköpfigen Persönchen galt, entschädigte Itachi für all dies. Der Hoshigaki indes knurrte unwillig, grabschte nach Tilyas Arm, und zog das Mädchen mit einem kräftigen Ruck an seine Seite. „Hör zu, Schätzchen. Du wirst es noch heute Abend tief und schmerzhaft bereuen, mir diesen vorlauten Spruch an den Kopf geknallt zu haben. Denk an meine Worte…“ Was erlaubte sich dieses mickrige Ding eigentlich? Hatte Kisame die Verhältnisse etwa nicht deutlich genug klargestellt? Oder war er mit seiner anzüglichen Frage etwa zu weit gegangen? Kisame fletschte die Zähne. So ein Müll! Was machte er sich denn da nun schon wieder für irrsinnige Gedanken? Zu weit gegangen…,- er hätte die Kleine schon in der Nacht, in der er sie gekauft hatte, flachlegen sollen! Dann würde sie sich jetzt mit Sicherheit keine Unverschämtheiten gegen ihn mehr herausnehmen. So dankte sie es ihm nun, dass er sie mit Samthandschuhen anfasste! Kisame überlegte kurz, und kam zu dem Schluss, dass hier etwas ganz gewaltig schief lief! Hatte ihn das Mädchen in den zwei Tagen ein denn einziges Mal geküsst? Nein! Diese keuschen Küsschen auf die Wange zählte Kisame nicht mit, auf diese Weise küsste eine Schwester ihren Bruder. Pah! Und, wenn er mal richtig nach dachte, dann hatte er die Kleine noch kein einziges Mal vollkommen nackt gesehen! Heute würde er sie beim Duschen beobachten;- das schwor sich Kisame! Er fragte sich, ob die Bisswunde, die er ihr zugefügt hatte, schon verheilt war. Und ob man noch die Striemen auf ihrem Körper sehen konnte, die die Peitschenhiebe des miesen Zuhälters hinterlassen hatten. Bei dem Gedanken an diesen aaligen Mistkerl, der seinem Eigentum Schaden zugefügt hatte, überkamen Kisame nachträglich Mordgelüste. Der Haifischmann beschloss, im nächsten Dorf nach einer Apotheke zu suchen, und dort eine Heilsalbe für die Kleine zu besorgen. Die würde sie sicher noch so manches Mal brauchen… Kisame lief das Wasser im Munde zusammen, bei der Vorstellung, wie er die lindernde Creme vorsichtig auf die geschundene Haut der Alverliekin auftragen würde; wie ihr ein erleichtertes Seufzen von den sinnlichen Lippen kommen würde, wenn er die Salbe sanft einmassierte; wie sie ihn voller Dankbarkeit in ihren strahlenden Augen anlächeln würde, und ihm dann endlich gewähren würde, dass er sie…. Kisame schüttelte den Kopf, um diese Idee aus seinem Verstand zu vertreiben. So ein Blödsinn; Tilya würde es ihm ganz sicher nicht so einfach machen. Wahrscheinlich hatte sie sich schon längst unzählige neue, wahnwitzige Pläne einfallen lassen, um zu verhindern, dass er sich an ihr vergehen konnte. Der Haifischmann wunderte sich, wieso sie nicht einfach ihr Talent gegen ihn einsetzte, um sich ihn vom Halse zu schaffen. Das hatte sie bisher nur ein einziges Mal getan; und zwar im Bordell, als er sie küssen wollte. Damals meinte sie, sie könne ihre Fähigkeit nicht richtig kontrollieren, und sie wollte es um jeden Preis vermeiden, Kisame ernsthaft damit zu verletzen. Aber warum sorgte sie sich darum? Sie hatte gesagt, sie hielt ihn für etwas Besonderes… Kisame kamen einmal mehr ihre zärtlichen Berührungen in den Sinn, als sie seine Kiemen bestaunt hatte…er musste an den unvermittelten Kuss am Tisch in der Gastwirtschaft denken… Konnte es vielleicht sein, dass sie eine Schwäche für ihn hatte? Wenn er es ihr endlich besorgen würde, musste er sich zusammenreißen, und sanft vorgehen, -sonst würde es für sie beide eine schmerzhafte Angelegenheit werden… Er konnte es kaum erwarten, endlich wieder allein mit seiner Alverliekin zu sein… Bald schon würden sie im Akatsuki-Hauptquartier ankommen, und dort war Privatsphäre ein Fremdwort… Kisame hoffte nur, dass der Leader Tilya akzeptierte. Aber immerhin verfügte die Alverliekin über Fähigkeiten, mit denen sie sich noch bei Akatsuki bewähren konnte. Da gab es nur ein Problem: Was nutzen Tilyas Talente, wenn sie sich dagegen sträubte, diese auch einzusetzen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)