Im Widerstand der Zeit von abgemeldet (Jake x Tsutey) ================================================================================ Kapitel 1: Erwachen ------------------- Erwachen Im Widerstand der Zeit Avatar – Aufbruch nach Pandora Daten: Kinofilm: Avatar – Reise nach Pandora Kapitelzahl: 1- ? Rating: 18 – Slash (Wer es nicht mag, soll es nicht lesen. Danke) Genre: Drama, Action, Romantik. Anmerkung: Alle Charaktere gehören leider nicht mir. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen. Auch wenn die Geschichte noch etwas kurz ist, werde ich sie weiter ausarbeiten. Sie wird zudem aus der Sicht von Jake Sally geschrieben. Jake Sally, ist ein Jäger des Omaticaya Clan auf Pandora. Er kehrt nach einem halben Jahr Abwesenheit zurück zu seinen Heimatbaum Kelutral. Zurück zum Stammesführer Tsu´tey und seiner Gemahlin Neytiri. Diese Geschichte wird von Jakes Position als unabhängiger Jäger erzählt. Seiner Liebe zur Natur und den verwirrten Gefühlen die plötzlich über ihn zusammenbrechen. Vor sechs Monaten ging er aus Liebe zu Neytiri, doch was passiert wenn man sich nicht mehr für die Stammesfrau interessiert sondern sich zu ihrem Ehemann hingezogen fühlt? Kapitel 1: Erwachen Jake POV Unzählige Funken schwingen in der kühlen Nachtluft mit. Langsam beginnt sich die Sonne hinter dem Horizont zu senken. Der Tag verlässt seinen gut gehüteten Ort um der Nacht Platz zu machen. Gedanken verloren marschiert ein junger Navi durch die üppige Vegetation; die aus Baumriesen und Schlingpflanzenwelt besteht. Verträumt beobachtet dieser die Spiele der Natur. Lichter, welche aus der Umgebung heraus strahlen, Blüten mit unzählig vielen verschiedenen Farben. All diese unbeschreiblichen Schauspiele. Wehmütig senkt er den Blick. Diese Welt, mit kaum vorstellhaft vielen Leben, nie zuvor hatte er seinen Heimatplaneten so gesehen. Ich, Jake Sally, möchte nie wieder zurück. Die Ureinwohner hier nennen die Erde toten Planeten. Am Anfang dachte ich nicht viel über diese Aussage nach, doch allmählich spüre auch ich die Veränderung in mir. Nichts mehr von Bedeutung gibt es für mich auf der Erde. Sanft berühren meine Finger die Blüten, welche sich neben mir erstrecken, vorsichtig tanzen meine Fingerkuppen auf der matten Oberfläche. Stillschweigend schließen sich meine Augen. Leben. Diese wenigen Buchstaben strahlen so viel Energie aus. Die Bäume, die Tiere sogar der Himmel. Alle sind ein Teil von diesem Leben. Kaum zu glauben, dass ich niemals so etwas gesehen habe. Traurig zucken meine Schultern. Ich habe gegen all das hier gekämpft. Als Soldat. Als Krieger. Als Zerstörer. Vorsichtig öffnen sie meine Augenlieder, blicken sich unsicher um. Es ist still. Frustriert über diese Situation, beginnt mein Körper sich voran zu bewegen. Mein Ziel? Kelutral. Ich möchte wieder ein Teil von hier werden. Ein Teil einer unglaublich wunderbaren Welt. Seit Grace Tod ist nichts mehr wie es vorher war. Diese Frau hatte so viel Ehrgeiz. Sie kämpfte für eine bessere Welt, hier auf Pandora. Ihre einfühlsame Art, ihre Begeisterung für die Natur. An dem Tag an dem sie starb, starb auch etwas in mir. Ich fühle mich schrecklich, sie wäre jetzt eine von uns. Frustriert stöhne ich auf. Grace könnte jetzt Seite an Seite mit den Omaticaya leben. Ihr größter Traum, der niemals in Erfüllung ging. Doch ihr menschlicher Körper war zu schwach und ihre Verletzung zu groß. Das Universum hatte sich verändert. Selbst ich. Der Baum der Seelen, Ewja hat mir ein neues Leben geschenkt. Jake Sally, ist tot und es ist gut so wie es ist. Die Menschen befinden sich seit geraumer Zeit nicht mehr auf Pandora. Die Navi´s haben über sie gesiegt. Dank vereinter Kraft. Die Clans die zusammen geführt wurden und die Natur selbst. Am aller meisten beeindruckten mich die Wildtiere, die geholfen hatten Pandora zu verteidigen. Mit Hilfe der Göttin Ewja schafften es die Omaticaya ihr altes Heim neu auferstehen zu lassen. Langsam kommt mir die Umgebung immer bekannter vor. Mein Verhalten zu Neytiri hat sich in dem halben Jahr Abwesenheit stark verändert. Ich bin ihr dankbar dafür das sie mich gerettet hat, mich begleitete über den Pfad des Todes. Doch ihre Verpflichtung Tsu’tey gegenüber, konnte niemand verhindern. Durch den Tod Eytukan wurde Tsu´tey neuer Stammesführer der Omaticaya und Neytiri somit seine Partnerin. Ich hatte damit früher große Probleme. Kurz nach dem Krieg gegen meine eigene Rasse, verschwand ich für längere Zeit von der Oberfläche. Ich spürte jeden Tag aufs Neue einen unglaublichen Schmerz in meinem Herzen, wenn ich die beiden glücklich strahlend sah. Als Jäger hatte ich es nicht besonderst schwer klar zu kommen in der Wildnis. Ich fühle mich wohl unter den Tieren. Toruk hatte ich kurz nach der finalen Schlacht frei gegeben. Als ich Tsahaylu von ihm gelöst hatte, sah er mich mit seinen unheimlichen gelben Augen an. Ich wusste nicht was er dachte. Ob er hier blieb oder fort ging. In der Prophezeiung stand; wenn er nicht mehr gebraucht wird, fliegt er davon. Falls das Volk der Navi ihn benötigt, kehrt er wieder zurück und die Schriften behielten Recht. Toruk flog. Es tat weh ihn ziehen zulassen, niemals habe ich in meinem Leben ein schöneres Geschöpf kennen gelernt. Seufzend schüttle ich meinen Kopf. Kelutral kommt mit jedem Schritt näher. Was mich wohl dort erwartet? Wie es Neytiri und Tsu´tey in der Zeit ergangen ist? Ich freue mich auf meine Familie ohne Zweifel. Es ist stockdunkel, von der Ferne erkenne ich Lichter. Gigantische Wurzeln schlingen sich durch den Erdenboden dicht vor mir. Eine ungeahnte Freude kriecht in mir hoch, ich habe all das hier so sehr vermisst. Niemals wieder möchte ich fort. Fest drücke ich meinen Bogen in der rechten Hand an meinen Körper. Ein süßlicher Geruch steigt mir in die Nase. Genüsslich schließe ich meine schweren Augenlieder. Ich hatte es geschafft. Kelutral, mein Zuhause ist zum greifen nah. Ich spüre die starke Energie die sich um meinen Körper hüllt. So viele Tage sind vergangen. Genüsslich stiehlt sich ein Lächeln auf meine Lippen. Nichts hatte sich verändert. Jede Pflanze befindet sich noch auf seinen alten Platz, kein Baum ist der Natur gewichen. Plötzlich spüre ich etwas. Massenhaft Augen die meinen Leib fixieren. Verwirrtheit legt sich auf die Gesichter meiner Brüder und Schwestern. Gerechnet hat bestimmt niemand mit mir. Ein zufriedener Seufzer entkommt meiner Lunge. Vergessen wurde ich noch nicht. Nach weiteren Minuten ist alles um mich herum totenstill, behutsam setze ich einen Fuß vor den Anderen, immer weiter hinein in den massiven Baumstamm. Meine Haare beginnen zu schimmern, die lodernden Fackeln werfen ihr Licht auf mich. Und dann geschah es. Ich sehe sie wieder. Ihre Augen weiten sich. Ein keckes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Wie sehr ich ihre schöne Gestallt vermisst hatte. Fassungslos sitzt Neytiri vor mir, ihre rechte Hand fest auf den sinnlichen Mund gedrückt. Ihre Kleidung wirkt edel, elegant, ergreifend. Ich merke wie sie nach Worten ringt. „Neytiri.“ Es ist nur ein Flüstern, doch etwas setzt sich in ihr in Bewegung. Wie von Sinnen springt sie auf und läuft los, stürmt auf mich zu. Vereinzelte Tränen rinnen an ihren Wangen entlang. Keine zwei Sekunden später drückt sie ihren bebenden Körper an mich. Ein Schluchzen ertönt dicht an meinem linken Ohr. Erschrocken über diese Reaktion versuche ich meine Gedanken zu ordnen. Niemals wollte ich das Neytiri wegen mir weint. Plötzlich bewegen sich meine Hände wie von selbst, legen sich auf ihren Rücken und streifen behutsam von oben nach unten. „Ich bin zuhause.“ Ob sie es hören konnte? Ich spüre ihre Wärme die versucht auf mich überzuspringen. Diese junge Frau mit dem Mut einer Wölfin und Herz eines Bären, heute noch bin ich begeistert von ihrer Anmut und Schönheit. Vorsichtig drücke ich Neytiri etwas von mir hinfort, ich möchte ihre Augen sehen, ihre Gefühle. „Du bist zurück.“ Ihr sonst so makelloses Gesicht ist mit Nässe überzogen. Behutsam ziehe ich meine langen Stoffärmel etwas in die Höhe um ihr damit die Wangen zu reinigen. Von den Tränen, die sie wegen mir vergießt. „Ich bin wieder hier, hör bitte auf zu weinen.“ „Warum bist du zurück gekommen?“ „Mein Volk fehlte mir.“ Unglaublich schüttelt Neytiri ihren Kopf. Verwirrt bemerke ich eine Veränderung in ihr. Panisch versucht sie massenhaft Abstand zwischen uns zu bringen. Weicht meinen Berührungen aus. Den Grund, für ihr Verhalten erkenne ich keine zwei Sekunden später. Jemand schleicht sich in mein Blickfeld. Tsu´tey. „Jake Sally. Was für eine Überraschung.“ Diese wohl bekannte Stimme klingt anders, kälter als ich sie in Erinnerung habe. Tsu´tey wirkt angespannt, versucht sich zu beherrschen. Ich kann ihn verstehen. Die sanftweiche Robe dicht an seinen Körper gedrückt, die Hände zu Fäusten geballt. „Was führt dich hier her?“ Nachdenklich kaue ich auf meiner Unterlippe senke somit meinen Kopf etwas. „Ich möchte um Verzeihung bitten.“ „Verzeihung? Für jemanden wie dich bringe ich nur noch Hass auf.“ „Bruder bitte.“ „Ich bin nicht dein Bruder!“ Plötzlich wird es um uns still. Diese Wörter treffen mich direkt ins Herz. Er ist nicht mehr mein Bruder? Aber ich bin doch ein Teil dieses Volkes, oder? Erschrocken weiten sich meine Augen als mir auffällt wie Tsu´tey mir mit jedem einschneidenden Wort einen Schritt näher kommt. „Du bist einfach gegangen, hast dein Volk ihrem Schicksal überlassen.“ Nein das ist nicht wahr! „Deswegen verstehe ich nicht warum du zurück gekommen bist.“ Weil ich euch brauche! „Wenn es nach mir geht Jake, würde ich dich auf der Stelle töten, deinen hübschen Kopf so tief in den Sand schlagen dass du nie wieder aufwachst.“ Mein Leib erzittert, heißer Atem dringt dicht an mein rechtes Ohr. „Ohja ich würde dich töten.“ „Was haltet dich davon ab?“ Genervt seufzt der Stammesführer der Omaticaya auf. „Das weißt du doch genau! Die Liebe zu ihr, ist noch nicht gänzlich abgeklungen, oder täusche ich mich in diesem Sinne? Jake Sally? Du bist wegen Neytiri hier. Du suchst hier Unterschlupf, wie kann man nur so blind sein?“ Blitzartig werde ich am rechten Oberarm gepackt und auf den harten Gesteinsboden geschleudert. Ein schmerzhaftes Stöhnen entkommt meiner Kehle. Tsu´tey grinst von oben auf mich hinab. „Seht ihn euch an Brüder und Schwester! Ein Ausgestoßener, der zurück gekrochen kommt in den sicheren Bau!“ Mein Blick verschleiert sich, jedes einzelnes Wort ritzt sich schmerzhaft in meine Haut ein. Ich konnte ihm nicht widersprechen, im Endeffekt behielt er ja Recht. Ich komme zurück gekrochen auf allen Vieren, bittend um Verzeihung. „Tsu´tey, genug jetzt!“ Ich höre den Schrei, doch mein Körper gibt seinen Dienst auf. Langsam schweift mein Geist ab in eine andere Welt, in eine bessere. Ein kleines Lächeln legt sich auf meine Lippen. Erschöpft ergebe ich mich der wärmenden Dunkelheit. „Tsu´tey! Was sollte das?“ Stumme Tränen rinnen der Navi über die dunkelblauen Wangen. Beschützend hält Neytiri, den bewusstlosen Körper an ihren Leib gedrückt. „Bewege dich weg von ihm!“ Purer Hass. „Niemals! Du kannst ihn nicht behandeln wie jemanden der unser Feind ist! Er hat viel zu viel für uns getan, und das weißt du genau!“ Unbändige Wut steigt in den Stammeshäuptling auf. Wie kann sie ihm nur vor allen Untertanen in den Rücken fallen. Die unglaubwürdigen Blicke dringen qualvoll in ihn ein. Nachdenklich schließt der Navi seine Augen. Lange Zeit nachdem Jake ihr Volk verlassen hatte, mussten sie alles von neu aufbauen. Alles mit ihren eigenen Händen und Füßen wieder erschaffen. Jeden Tag in dieser Zeit hatte Tsu´tey seine Angetraute beobachtet, merkte ihre Traue, ihre Sorge und ihre Sehnsucht nach diesem Verräter. Innerlich zerreißt es ihm das Herz, wie konnte sie sich nur für ihn entscheiden? Was ist an ihm so besonders!? Sieht Jake besser aus, hat er einen besseren Charakter….als er selbst? Andauernd aufs Neue stellt Tsu´tey sich diese Fragen. Wie soll er Jake jemals unter sich wissen, wenn all diese Wut in seinem Herzen vorherrscht. Er hat ihn bereits vergessen, versucht zu verdrängen. Doch als er vorhin Neytiris strahlendes Gesicht sah, nach all den harten Monat, wusste Tsu´tey sofort warum sie so glücklich ist. Nur er schafft es ihr ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Genau das ist es, diese Verbindung welche der Stammesführer der Omaticaya versucht zu vernichten. „Schafft ihn in die Kerker!“ „Tsu´tey!“ Ohne sich noch ein letztes Mal um zu drehen, schreitet der Angesprochene weiter Richtung Kerker. Er wird diesem elenden Bastard schon zeigen was es heißt sich mit ihm anzulegen. Die ansehenswürdigsten Jäger verbeugen sich vor ihm, sehen Jake am Boden liegen und beginnen sich zu bewegen. „Bleibt fort von ihm!“ „Neytiri!“ Erschrocken halten alle Anwesenden inne. „Stell dich gegen meinen Befehl und du wirst es mit seinem Leben bezahlen!“ Noch niemals hat sie Tsu´tey so mit ihr reden gehört. Es fühlt sich kalt an, wie Eis das sich langsam durch ihren Körper stößt. Es ist dunkel. Wo ich mich im Moment genau befinde, weiß ich nicht. Das Letzte an das ich mich erinnere ist Tsu´tey. Wie er mich hasserfüllt ansah, mich schlug und schließlich ein höhnisches Lachen aus seinem Mund gleitet. Etwas Nasses tropft auf meinen Kopf. Der Boden fühlt sich hart an, ähnlich einem mürbem Kellergestein. Die umgebene Dunkelheit nimmt meine Augen vollkommen ein. Sie zu öffnen wäre Schwachsinn. Es ist hoffnungslos. Ich wusste zwar dass meine Rückkehr keine einfache Sache wird, doch so schwer hatte ich es mir nicht vorgestellt. Wie sollte ich es ihnen jemals erklären? Bekomme ich überhaupt noch Möglichkeit dazu? Die weinerliche Stimme Neytiri´s reißt mich aus meinen Gedanken. Ich kann sie hören, spüren dass sie leidet. Wie konnte ich ihr nur jemals all das antun? Ich fühle mich schuldig, merke wie mein schwacher Körper zu zittern beginnt. Es ist ein ungebanntes Zittern, die Kälte nagt an meinen Knochen. Plötzlich ertönt dicht neben mir ein Knirschen. Erschrocken zucke ich zusammen, versuche in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Genervt über meine Blindheit entkommt mir ein Seufzer. „Wie ist es wenn man sich hilflos fühlt?“ „Was wird das hier?“ Ich fühle mich überfordert mit dieser Situation. Natürlich merke ich dass mein Gegenüber nicht weit entfernt von mir steht. Diese Stimme erkenne ich unter tausenden wieder. „Weißt du wie es mir in der Zeit ergangen ist?“ „Niemand interessierte sich dafür!“ „Du bist gegangen, ich dachte du bist anders!“ Was passiert hier? Meinen Gedanken kann ich kaum zu Ende denken, schlagartig entkommt mir ein schmerzhafter Schrei. Ohne jegliche Vorwarnung spüre ich harte Schläge auf meinen Brustkorb. „Tsu´tey! Lass mich los!“ Panik überkommt mich wie eine Flutwelle. Eiskalte Hände drücken meine Kehle zu. Luft wird aus meiner Lunge gedrückt. Ich versuche mich zu währen, mich gegen ihn zu stellen. Vergeblich. Ich merke wie mein Körper seinen Geist aufgibt. „Tsu´tey…“ Blitzartig weicht er vor mir zurück. Verwundert schüttle ich meinen Kopf. Wie als hätte er sich an meiner Haut verbrannt. „Was ist los mit dir?“ Ich merke wie etwas Nasses über meinen Wangen rinnt, still ohne jeglichen Laut fallen sie zu Boden. Beschämt über meine Tränen versuche ich sie zu verjagen. Die Dunkelheit hilft mir dabei. Wieder bemerke ich Hände an meiner Haut. Ich verstehe ihn nicht, was passiert hier. Flink und geschickt suchen sich Finger ihren Weg unter mein Seidenhemd. Meine Augen kneife ich bei jeder leichten Berührung fest zusammen. Unglaublich sanft drückt Tsu´tey seinen erhitzen Körper an meinen. Mein Herz droht in meiner Brust zu zerspringen. Ein gequälter Schrei entkommt mir. Was geschieht hier gerade, mein Kopf fühlt sich an als hätte mich jemand mit einem harten Gegenstand niedergeschlagen. Die festen Ketten an meinen Handgelenken und Fußknöcheln nehmen mir alle Fluchtmöglichkeiten. Je mehr Reibung ich verursache durch zuckende Bewegungen meiner Knöchel, umso mehr schneidet sich das scharfe Metal in meine weiche Haut. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich fühle mich hilflos, andererseits so erfüllt. Ich fühle mich ängstlich, doch auf eine Art erfreut. Erschrocken ziehe ich scharf Luft in meine Lungen. Heiße Finger suchen sich ihren Weg zu meinen Lenden. „Tsu´tey, lass mich los!“ Panik steigt in mir auf. Er reagiert nicht, wie von Sinnen versucht er mich von dem letzten Stofffetzen an meinem Leibe zu befreien. Vehement sträube ich mich gegen seine harte Behandlung. Plötzlich durchzuckt mich ein stechender Schmerz. Spitze Zähne bohren sich in meinen Hals. Ich spüre wie Tränen in meinen Augen aufsteigen. Unter ihm fühle ich mich wie ein hilfloses Tier, das versucht von seinem Peiniger zu entkommen. Ein kaum erkennbares Licht flackert in der Ferne auf. Es bewegt sich stumm vor meinen Augen hin und her. Ich fühle mich ausgelaugt, nehme kaum noch Tsu´tey vor mir wahr. Doch als dieser winzige Funken sich an uns beiden vorbei bewegt, erstarren meine müden Gesichtszüge. Ich sehe ihn, tief in die Augen, merke das Entsetzen in diesen, selbst das Erstaunen welches sich durch den keuchenden Mund widerspiegelt. Er hätte wohl nicht damit gerechnet, dass die schützende Dunkelheit für ein paar Sekunden verblasst. Doch gerade diese wenigen Augenblicke, verraten mir dass der Stammesführer der Omaticaya begreift was er gerade im Stande ist zu tun. Ein tiefer Seufzer erfüllt den kühlen Kerkerraum. Unschlüssig was als Nächstes folgt, entlasste ich meine Knochen, sacke in mich zusammen und rutsche quälend langsam die kahle Steinwand hinter mir hinab. Wie als hätte eine Horde Menschen auf mich eingeschlagen sitze ich dort, zusammen gekrümmt wie das letzte Haufen Elend auf Pandora. Unglaubwürdig schüttle ich meinen Kopf heftig hin und her. Diese Berührungen, ich kann sich immer noch auf meiner bereits abgeklungenen Haut spüren. Bittere Tränen kämpfen sich an die Oberfläche, sie brennen gerade zu in meinen Augen. Was folgt als nächstes? Würde Tsu´tey weiter machen? Ich spüre die aufkomme Panik in mir als ich merke wie mein Gegenüber sich auf den Boden kniet. Wäre es etwas heller gewesen hätte ich erkennen können das Tsu´tey nachdenklich auf seiner Unterlippe kaut. Nach schier unendlich langer Zeit der Stille spüre ich eine kalte Hand an meiner linken Wange. Wie als hätte er mich geschlagen versuche ich nach hinten zu entkommen, doch die Gesteinswand hindert mich daran. Ich war auf alles gefasst, darauf das er mich schlägt mich sogar halb zu Tode prügelt. Doch plötzlich spüre ich wie seine Hand sich schmerzhaft in meine Wange krallt. Ein Zischen entkommt mir. „Solange du hier bist Jake, bist du ein toter Mann. Ein kurzer Blick zu ihr und ich werde das mit dir jede Nacht wiederholen.“ Diese Wörter voller Hass und Abschaum brennen sich tief in mein Herz. Jegliche Art von körperlicher Gewalt wäre mir lieber gewesen, doch er wusste wie er mich brechen konnte. Ich rutsche ab in eine Art Tranche. Fast hätte ich die schwere Türe nicht gehört die sich öffnet und kurz darauf knallend schließt. Ich bin wieder alleine, alleine mit mir selbst und vor allem mit meiner Trauer. Mein Körper beginnt unbändig zu zittern. Abschaum, ich bin nichts mehr als der letzte Abschaum. Wutentbrannt versuche ich mich von meinen Ketten zu befreien, strample unbändigent. Verzweiflung kriecht an mir hoch, Schreie die nahezu an Brüllen erinnern entkommen meiner ausgetrockenen Kehle. Ich habe Angst, vor dieser erdrückenden Dunkelheit, sie versucht mich zu verschlingen, mich in ihr aufzunehmen damit ich nie wieder zukehre. Was habe ich nur verbrochen? Warum konnte ich nicht einfach zu meinem Volk stehen? Ich bin gegangen ohne an die Folgen zu denken, gab mein Leben her für ein paar Augenblicke des Glücks. Ein sarkastisches Lächeln legt sich auf meine Lippen. War es das wert? Wollte Tsu´tey etwa das alles mit seinen Taten bewirken? Will er mich wissen lassen das ich hier nicht gebraucht werde, nie wieder? In seinen Augen bin ich ein Ausgestoßener. Müde senke ich meinen Kopf, lasse einfach los. Mein Leib fühlt sich ausgelaugt an, entkräftet von diesen anstrengenden Stunden. Ein Schwindelgefühl breitet sich in mir aus, es fühlt sich merkwürdig an. Die Welt wandert weiter, dreht sich und ich bleibe stehen. An einer kahlen Wand hinter mir Gestein nichts das mich loslässt. Ich fühle mich fest in Gefangenschaft wissend. Ich sehe den Abgrund der sich vor mir erstreckt deutlich vor Augen. Wenige Schritte trennen mich davon, einfach fallen lassen in Ungewissheit. Ein seliges Lächeln legt sich auf meine Lippen. Ich möchte fliegen die Welt von oben sehen, den Wind unter mir spüren. In meiner eigenen Welt gefangen merke ich nicht wie die schwere Türe zu meinem Gefängnis sich einen Spalt öffnet. Einerseits bin ich froh meine Augen geschlossen zu haben. Den entsetzten Gesichtsausdruck meines Gegenübers hätte ich wohl nicht mehr ertragen. Jemand nähert sich mir, ich höre leisen fließenden Schritten direkt auf mich zu. Eine kurze Berührung schweift über meine linke Wange. Ein scharfes Zischen entkommt mir, ein tiefer Schmerz durchzieht die geschundene Stelle. Sofort öffnen sich meine müden Augen, starren die Person vor mir stumm an. „Du solltest nicht hier sein, geh zurück.“ „Jake, ich bin hier um dich aus diesem Ort zu befreien.“ „Ich sagte du sollst gehen! Neytiri, ich brauche deine Hilfe nicht!“ „Was ist plötzlich in dich gefahren?“ Entsetzt starrt sie mich an. Was will sie denn hören? Ich darf sie nicht sehen, nicht mit ihr reden. Es schadet mir und ihr. Innerlich hoffe ich sogar das sie es aufgibt mir helfen zu wollen, Tsutey wusste bestimmt bereits das sie hier ist. „Bitte Jake.“ Bitterlich weinend berührt sie meine zweite Wange mit ihrer freien Hand. Hält so meinen Gesicht eisern umklammert. „Hör auf mich weg zustoßen, ich brauche dich doch!“ Panik steigt in mir auf, als ich bemerke dass sie mir immer näher kommt. Ihr Gesicht sich meinem verdächtig nähert. „Verschwinde! Hau endlich ab!“ Mit jedem Hauch den sie sich mir nähert werde ich aggressiver. Warum versteht sie nicht einfach was ich von ihr will. Ist es so schwer mich einfach fallen zu lassen in den Abgrund der auf mich wartet? Aufmerksam verfolgt Neytiri all meine Bewegungen. „Ich lasse nicht zu das du aufgibst.“ Erstaunt über ihre Worte weiten sich meine Augen. Blitzschnell fasst Neytiri nach meinen Hand und Fußfesseln um sie mit gekonnten Bewegungen einfach zu lösen. Dieser erdrückende Druck fällt von meinen Gliedern. Sie hatte mich befreit. Nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, schlingen sich meine müden Arme um ihren Oberkörper. Als hätten mich tausende Blitze auf einen Schlag getroffen, spüre ich ihren Atem an meinem Hals. Ich kann sie fühlen, sehr lange musste ich dieses Gefühl missen. „Es tut mir Leid.“ Für mehr fühle ich mich einfach nicht Imstande. Ein Gefühlsstrom stürzt über mich hinein. Diese letzten unerträglichen Stunden in diesem Kerker brennen mir tief in der Seele. „Komm mit Jake, es ist Zeit zu gehen.“ Ohne Widerreden löse ich mich von ihrem warmen Körper, aufmunternt versucht Neytiri für mich zu lächeln. Ein warmes Gefühl breitet sich in meinem Körper aus. Als ich merke dass sie sich in Bewegung setzt, folge ich ihr stumm. Woher ich die Kraft plötzlich hernehme, weiß ich selbst nicht. Ist es ihr Lächeln? Die schwere Türe wird geöffnet, ich vernehme ein unangenehmes Ziehen am Boden. Grelles Licht erstreckt sich vor mir, die Fackeln erhellen den dunklen Gang. An diesem Baum ist nichts mehr so wie es einmal war. All diese Gänge kannte ich nicht. Orientierungslos stehe ich neben Neytiri, sie beobachtet mich, richtet aber kein einziges Wort an mich. Wieder dreht sie mir den Rücken und ich folge ihr weiter. Aufmerksam bewundere ich meine Umgebung. Ich fühle mich ausgelaugt, der kalte Gesteinsboden frisst sich in meine Fußsohlen. „Neytiri?“ Interessiert dreht sich die Navi zu mir um. „Wo bringst du mich jetzt eigentlich hin?“ „Ich weiß es selbst noch nicht.“ Sie wusste es selbst nicht? Verwirrt stehe ich vor ihr, versuche irgendetwas in ihrem Gesicht zu lesen. „Du weißt doch das Tsutey mich suchen wird wenn du mich von hier fort bringst, oder?“ „Ich habe nicht vor dich von hier hinfort zu bringen, Jake.“ „Was hast du dann vor? Ich verstehe das hier alles nicht!“ „Du bist hierher zurück gekommen das verstehe ich nicht! Wie konntest du mir nur so etwas antun!? Du bist einfach gegangen! Du bist doch mein Partner gewesen, hast du das bereits vergessen?!“ Traurigkeit umhüllt ihren schönen Körper. Ich spüre wie Enttäuschung sich in ihr breit macht. „Ich weiß, Neytiri ich musste gehen! Bitte lass mich nicht hier so einfach stehen.“ Sie sagt nichts darauf, sieht mich nicht an. Es tut mir alles so schrecklich Leid. Plötzlich merke ich wie sich etwas in ihr regt. Ihre Hände ballen sich zu Fäusten. „Neytiri?“ „Du wirst dir dein Ansehen in diesem Stamm zurück gewinnen, Jake.“ Ich fühle wie mein Herz beginnt heftiger gegen meinen Brustkorb zu schlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)