Maze von ontotheporn ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Die Arena tobt. Schummriges Licht fällt von der Decke, beleuchtet nackte, glänzende Haut. Der beißende Geruch von Schweiß, Blut und Rauch liegt in der stehenden Luft. Laute Zurufe heizen die beiden Kämpferinnen im Ring an, sich gegenseitig noch aggressiver anzugehen. Die zwei jungen Frauen beißen, kratzen, schlagen sich, bejubelt von geifernden Männern. Das Ziel des Kampfes, nur ein Einziges: die Gegnerin ins Grab zu befördern und somit das eigene Leben um wenige Wochen zu verlängern. Auf den höchsten Rängen zwei Männer sitzend, das Treiben um sich herum nur milde beachtend. Ihr einziges Anzeichen von Interesse, der starre Blick auf die Prostituierten im Ring. „Heute schon wieder mit jemand anderem Spaß gehabt?“ „Nein.“ „Sicher?“, fragt Taeyang mit hochgezogener Augenbraue. „Hmmm, wär ja sonst dabei gewesen.“ Unbeeindruckt bleiben die dunklen Augen weiterhin auf den Kampf gerichtet. „Du nimmst mich nicht ernst!!!“ „Gut erkannt.“ „Dann geh ich jetzt!“ Den Stuhl schon nach hinten geschoben richtet sich der junge Mann auf. Sofort stehen zwei Männer in Anzügen bei seiner Seite. Doch die erwartete Reaktion bleibt aus. „Hmmm.“ „Das macht dir wohl nichts aus, he?!“ Die Lippen ziehen sich leicht nach oben. „I don’t care-e-e-e-e-e. I don’t care-e-e-e-e-e. Cause, I don’t care-e-e…“ Den Rest der Antwort hört Taeyang nicht mehr. Schon seit mehreren Monaten fragt er sich, ob sich sein Freund jemals ändere und ob er überhaupt noch auf dieses Wunder warten solle. Begleitet von seinen schützenden Schatten entfernt er sich weiter von der Lagerhalle, dem heutigen Austragungsort des Kampfes und schlägt den Weg zu seinem Appartement ein. Kapitel 1: Number ONE --------------------- „Die Alte hats ganz schön mitgenommen!“ Ein anerkennender Pfiff entfährt dem Polizeibeamten als er die Leiche der jungen Frau betrachtet. Nur bedeckt von einem zerrissenen Trikot mit der Nummer 31 liegt das Mädchen in einer verdreckten Seitengasse. Der faulige Geruch hatte die Anwohner auf die Leiche aufmerksam gemacht. Das Ermittlungsteam und mit ihnen die Beiden leitenden Beamten Jiyong Kwon und Seungri Lee waren daraufhin zum Einsatzort gerufen worden. Jiyong betrachtet eingehend das Gesicht der Toten, sieht die blau geschlagenen Augen, die aufgeplatzte Lippe und den deformierten Kiefer. Man braucht kein Mediziner zu sein um zu erkennen, dass eine äußere Gewalteinwirkung stattgefunden hatte. „Herzchen, die ist höchstens 15 oder 16 Jahre alt.“ „Ach damals, das war eine wilde Zeit…da hab ich mich auch viel geprügelt.“ „Du scheinst es allerdings überlebt zu haben...wohl leider nicht die richtigen Gegner gefunden?!“, grinst Jiyong und richtet sich auf, „Ne, Seungri?!“ „Dankeschön.“, Seungri tritt näher an seinen Partner heran, so dass nur dieser ihn hören kann: „Als ob du wüsstest, was du ohne mich machen würdest.“ „Onanieren?“ Dies war bereits die fünfte Frauenleiche, die in den letzten acht Monaten im Großgebiet Seoul gefunden worden war. Alle Opfer hatten die gleichen Anzeichen von massiver Gewaltanwendung gezeigt. Allerdings war aufgefallen, dass die Mädchen zahlreiche Kratzspuren und Bisswunden hatten; Verletzungen, die in den seltensten Fällen von Männern hervorgerufen wurden. Es hatte sich der Verdacht erhärtet, dass es sich um einen weiblichen Täter handeln könnte. Ein weiteres Rätsel warf die Kleidung der Opfer auf: die Leichen waren entweder nackt oder mit zerfetzten Trikots aufgefunden worden, sowie das in der letzten Nacht gefundene Mädchen. Als die Leiche abtransportiert wird, wird den beiden Beamten wieder der Ernst der Lage bewusst: „Ich wette, die wurde vorher auch nicht nochmal rangenommen.“ Ein Schlag gegen seinen Kopf folgt. „Seungri! Pietät, Alter, PIETÄT!“ „Okay...ich wette, wir werden keine Spermaspuren an ihr finden.“ „Besser. Also gehen wir davon aus, dass es sich um denselben Täter wie bei all den anderen Fällen handelt?“ „Mein messerscharfer Verstand sagt mir genau das.“ „DENIED“ „Jiyong, Baby, du solltest echt andere Musik hören. Diese ganze HipHop Attitüde steigt dir noch zu Kopf. Du bist nun mal nicht so cool wie Teddy!“ „Ich könnte Teddy battlen, wenn ich wollte!“ „Battle lieber unseren Täter, davon haben wir mehr – Geld und Ruhm!“ Noch während des Gespräches steigen Jiyong und Seungri in ihren Einsatzwagen und fahren zurück ins Präsidium, um dort die weitere Vorgehensweise der Ermittlungen zu besprechen. Eine vorläufige Darstellung der Ergebnisse des Tages wird um 15:00 Uhr in einer Sitzung mit allen am Fall beteiligten Mitarbeitern stattfinden. Bis dahin eine Zusammenfassung zu schreiben wäre keine schlechte Idee. Kapitel 2: Number TWO --------------------- Den Stress der Arbeit entließ Seungri am liebsten in Jiyong. Laut atmend lässt er sich auf seinen Partner fallen, entspannt vollkommen. Jiyong hingegen wird aus seinen postorgasmischen Gefühlen gerissen, als 60 geballte Kilo auf ihn niederkrachen. „Ey! Beweg deinen fetten Arsch von mir, du erdrückst mich!“ „Einen….kleinen….Moment…noch“ Seungri lässt sich nicht beirren, er kennt die Launen seines Freundes bereits zu genüge und weiß dass es am besten ist, ihn einfach zu ignorieren und bleibt liegen. Ein entnervtes Stöhnen und ein Schlag mit der flachen Hand auf den Hintern folgen. „AU! Nochmal, fester!“ „Du bist so unglaublich-„ „Gorgeous, sweet, amazing baby?“ „Nein. Schwer.“ „Ach, fast.“ Mit diesen Worten rollt sich Seungri zur Seite. Normalerweise war es nicht der Fall, dass sich Jiyong und Seungri so einfach von den Geschehnissen des Tages losmachen konnten um ein paar ungestörte Stunden miteinander zu verbringen. Trotzdem hatte beiden an diesem Abend der Sinn danach gestanden, sich gegenseitig so gut wie möglich von der vorangegangenen Besprechung im Polizeipräsidium abzulenken. Der Fall an dem die beiden Polizisten seit mehreren Monaten arbeiteten war höchst merkwürdig, immer wieder tote Frauen, nach demselben Muster getötet. Jiyong und Seungri waren auch an diesem Tag wieder zu einem Tatort gerufen worden, nur um dort das gleiche Bild vorzufinden, an das sie bereits gewöhnt waren. Die Sitzung mit ihren Kollegen am Nachmittag war ernüchternd gewesen. Es gab keine Spuren von möglichen Tätern, die Identität des Mädchen war noch nicht geklärt und die zündende Idee, wie man überhaupt weiter vorgehen sollte, ließ auf sich warten. Seungri blickt zur Decke während Jiyong auf dem Bauch liegend an seiner Zigarette zieht. Sex bringt die Gedanken selten auf Trap, bemerkt Seungri geistesabwesend, eher macht es den Kopf nur noch leerer. Ob sie während einer laufenden Ermittlung vielleicht ganz auf diese Art der körperlichen Betätigung verzichten sollten? "Ich hab wirklich keine Idee, warum wir ständig über neue Mädchenleichen stolpern müssen! Was zum Himmel läuft da denn, wer richtet die so zu, ich versteh das einfach nicht...?!", grübelt Jiyong laut vor sich hin. In Anbetracht dessen, dass sein Freund wohl doch noch in der Lage ist, vollständige Sätze zu bilden, lässt Seungri seinen letzten Gedankengang fallen. Wozu sich auch noch selbst quälen, wenn die Welt da draußen schon gemein genug war? "Vielleicht jemand verrücktes? Irgendwer hat sicher Spaß daran, kleinen Mädchen so zuzusetzen." "Es lässt sich nicht alles mit Verrücktheit erklären. Die Tatsache, dass ich es mit dir schon so lange aushalte vielleicht schon, aber keine Mädchenmörderkette mit Kampfspuren. Wir haben noch nicht mal Sperma gefunden. Mit Sperma fände ich das alles etwas logischer. Da ist mit Sicherheit ein Mann irgendwie mit dran beteiligt. Ehrlich, warum finden wir kein Sperma?" Seungri schielt nach dem benutzten Kondom, das in ein Taschentuch gewickelt neben dem Bett auf dem Boden liegt. "Ich hab welches." "Das weiß ich. Aber deines bevorzuge ich frisch auf mir anstatt auf irgendwelchen Mädchen. Egal ob tot oder lebendig." Seungri beschließt seine Meinung, Jiyong könne auch nach Sex klar und sinngeladen denken, zu revidieren. Sperma-Talk war schließlich keine große Leistung. Etwas anderes fällt Seungri dann aber doch ein. Etwas, was Jiyong vor dem Sperma erwähnt hatte. Kampf....? "Hast du gesagt die Mädchen haben Kampfspuren?" "Schon. Aber das sagen wir doch schon die ganze Zeit. Weiberkampfspuren. Welcher Mann beißt und zieht schon an den Haaren? Das mach selbst ich nicht." "Und wenn es wirklich ein Kampf war? "Natürlich war es ein Kampf, was denn sonst?" "Ich meine ein Kampf mit Zuschauern. Wie ein Boxkampf. Schlampencatchen! Meinst du nicht, manche Kerle würden dafür bezahlen, wenn zwei oder mehrere Weiber aufeinander losgehen? Ich fänds auch nice, wenn du für mich kämpfen würdest, Ji Baby." "Honey, ich bin nur im Bett deine Schlampe, nicht im Ring." "Wenn du dein Talent so verkommen lassen willst..." "Ja...Du meinst also, die Mädchen haben miteinander gekämpft und die Leichen die wir gefunden haben, waren die Verlierer?" "Die Gewinnerinnen waren es sicher nicht." "Macht Sinn soweit....vielleicht sollten wir uns wirklich mal diese Möglichkeit anschauen. Mal ein bisschen Fußarbeit leisten und rausfinden, ob es so eine Art von Kampf überhaupt gibt?!" "Läuft." Seungri kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wenn er erst einmal loslegte, konnte wirklich keiner Lee Seungri stoppen. Auch nicht ein nackter Jiyong der in diesem Moment seine Zigarette ausdrückt und sich, auf die Suche nach frischem Sperma begebend, zu Seungris Unterleib hinunter beugt. Kapitel 3: Number THREE ----------------------- Wie in der Nacht besprochen machen sich Jiyong und Seungri am nächsten Tag daran, ihre Vermutung, die Mädchenleichen könnten Teilnehmerinnen an Kämpfen gewesen sein, zu untersuchen. Zusammen mit ihren Mitarbeitern sitzen die beiden Beamten im Konferenzraum des Präsidiums und beugen sich über ihr Ermittlungsmaterial. „Glaubt ihr ernsthaft, da hauen sich ein paar Nutten für ein bisschen Kohle gegenseitig auf die Fresse?!“, fragt der Polizeibeamte Lee I. „Ja, so in der Art. Könnt ihr euch nicht vorstellen, dass viele Leute – Männer –, gerne dabei zusehen würden, wie sich zwei halbnackte, junge Dinger an die Gurgel gehen?“ Pause. „Ich würde nämlich hingucken.“ „Keine Überraschung soweit.“, zischt Jiyong und greift seinem Freund standpunktverdeutlichend in den Schritt. Seungri hat in den letzen Jahren gelernt, derartige Attacken zu genießen, und verzieht keine Miene. Lee II nickt bekräftigend: „Joar, einen Blick würde ich auch riskieren.“ „Ich auch….ho ho ho….hrrrmmmm…ich würde wahrscheinlich auch Geld für hinlegen, höhö…“, äußert sich auch Lee III und wischt den Gedanken an seine hochschwangere Frau schnell zur Seite. „War klar.“ Jiyong fragt sich oft, nach welchen Kriterien die Polizeihochschule in letzter Zeit ihre Auszubildenden aussuchte. „Geld!“ Seungri springt erregt auf – eine Bewegung, die er ansonsten nur nackt und in alleiniger Anwesenheit von Jiyong ausführt – „DAS hab ICH NATÜRLICH auch schon gedacht! Aber ihr scheint bereits von mir gelernt zu haben. Sehr gut.“ „Alles klar Herzchen, setzt dich bitte wieder hin.“ Jiyong verlässt stattdessen seinen Stuhl und platziert sich sichtbare und gorgeous, sweet, amazing vor dem weißen Blackboard im Raum: „Also, wir wissen nichts! Aber wir gehen stark davon aus – wie mein Assistent gerade bescheiden einbrachte – dass gewisse Dreibeiner sich sicher daran erfreuen würden, wenn solche Grazien, wie wir sie in den letzen Monaten immer wieder gefunden haben, miteinander „kämpften“. Und dass sie Geld bezahlen würden. Die Frage ist, was sind das für Frauen? Wir finden Leichen von jungen Mädchen, die wir nicht identifizieren können, die weder vergewaltigt worden sind, noch unter Drogen standen. Aus irgendeinem Grund, kämpfen die Frauen miteinander. Warum machen sie das? Haben sie Spaß daran, werden sie gezwungen?“ „Denen macht das sicher Spaß, he he.“, Lee III kann sich gewisse, austretende Kommentare nicht verkneifen. „Seungri, was los? An was denkst DU?“ Jiyong bemerkt den abwesenden Blick seines Freundes und Desinteresse an seiner Person kann Jiyong nur schwer – besser: gar nicht - dulden. „Sex.“ Der Schlüsselbund kommt schneller geflogen, als Seungris Kopf sich drehen kann. „Denkt hier sonst noch jemand an Sex? Ich treffe auch mit Eddingen.“ Lee I – III verneinen. „Wo finden die Kämpfe eigentlich statt?“ Seungris Kopf funktioniert nach Gewaltanwendung immer besonders gut. „Ja genau!!! Dann können wir da auch mal hin!“, grölt es aus der Lee-Ecke. Schade, dass Jiyong nur einen Schlüsselbund besitzt. Dieser scheint eine recht positive Waffe gegen Idiotie zu sein. „Wir wissen nicht, wo die Kämpfe stattfinden. Aber, das finden wir raus. Und wisst ihr wie?“ „Nö.“ „In dem wir nach potenziellen Austragungsplätzen suchen. Lee I, du gehst nach Westen, Lee II, Norden, Lee III, Osten, Seungri und ich gehen Richtung Süden. Fragen?“ „Wo liegt Osten?“, Lee III guckt verunsichert. „Rechts.“ „Oh. Ok.“ „Seungri, lass gehen, du fährst. Ich will schlafen.“ Jiyong macht Anstalten, den Raum zu verlassen. „War ne anstrengende Nacht für dich, ne Jiyong?“, Lee I grinst dreckig und klopft ihm anerkennend auf die Schulter. „Hätte besser sein können.“ Seungri hätte manchmal auch gerne einen Schlüsselbund. Kapitel 4: Number FOUR ---------------------- Während Jiyong und Seungri mit der mehr oder weniger schätzbaren Unterstützung der drei Lees durch die Straßen Seouls streifen, sitzt der gesuchte Strippenzieher des Schlampencatchens - Jiyong und Seungri lagen ausnahmsweise mal nicht so falsch mit ihrer Vermutung - auf seiner weißen Ledercouch und raucht. Kämpfe angucken ist schließlich anstrengend. Rauchen nicht. Auch wenn TOP das ständige Rumgezicke seines Freundes, der Rauchen abartig und das Küssen eines "Aschenbechers" undenkbar findet, nervt. Aber zum Glück läuft Sex auch ohne Küssen. Für TOP jedenfalls - und das zählt. Heute ist ein guter Tag. Einerseits, weil er Taeyang bereits am Morgen unter sich und dessen Zunge in seinem Mund hatte - aber nur weil er seine "Zigarette danach" auch wirklich erst DANACH geraucht hatte - und andererseits, weil TOP heute frei hat. Frei, das kann TOP eigentlich jeden Tag haben wenn er lustig ist, er ist schließlich nicht umsonst Kopf von seiner "Firma". Aber er versucht seine freien Tage in Grenzen zu halten; Zwei-Tage-Wochen müssen es dann doch schon sein, ansonsten meldet sich sein schlechtes Gewissen. "Firma", TOP nennt es gerne so. Es klingt einfach besser als "kriminelle Vereinigung" oder "illegale Gruppierung". Eine Firma ist etwas, was Geld bringt und Mitarbeiter hat. Und TOPs Firma bringt Geld und hat Mitarbeiter. Nicht alle Mitarbeiter sind freiwillig da und überleben ihre tägliche Arbeit, aber an Nachschub mangelt es nie. Kleine Mädchen aus dem asiatischen Ausland, die hoffen in Südkorea das große Geld zu machen und jungen Männer, die gerne ihre Muskeln für sich arbeiten lassen - TOP weiß, welche Gruppe von Menschen er ansprechen muss. TOP weiß, wer geeignet ist für ihn zu arbeiten und ihm so viel Geld einbringen kann, dass eine weitere Zwei-Tage-Woche gesichert ist. Was SME und JYP können, das kann TOP schon lange. Die Idee mit dem Schlampencatchen - TOP nennt es interner weise so, der offizielle Name lautet dagegen "Kämpf um deinen Traum - The Battle" - entstand recht zufällig, aus einem Überfluss von jungen hübschen Mädchen heraus. Für die hatte TOP einfach keine sexuelle Beschäftigung gefunden. Kunden waren eigentlich nie Mangelware, aber neuerdings schienen die Ehefrauen der Seouler Männer Sex als spaßigen Zeitvertreib erkannt zu haben. Oder onanieren war plötzlich von der Kirche genehmigt geworden. TOP hatte noch gelernt, dass Onanie auf die Augen schlage. Auf das Augenlicht, um genau zu sein. Da TOP ohne sein Augenlicht keine Pornos mehr hätte sehen können, zog er es vor, zu Prostituierten zu gehen. Heute allerdings ist er groß, reich, lang, attraktiv, cool und erfolgreich und kann sich seine Partner aussuchen ohne zu bezahlen. Taeyang kam auch zu ihm, ohne dass er sich groß angestrengt hätte. Vielleicht hatte er einmal seine sexy Moves zur Schau gestellt und Taeyang war darauf angesprungen. Das zählt. Jedenfalls kam die Idee, hübsche Mädchen in knappen Outfits gegeneinander kämpfen zu lassen, super an. Erst wollte TOP sie nur kämpfen lassen, sie etwas einölen, ein bisschen echtes Blut spritzen lassen und am Ende diejenige zur Siegerin küren, die den graziöseren Kampf veranstaltet hatte. Allerdings hatte TOP schnell gemerkt, dass Männer nicht in der Lage waren, Grazie zu beurteilen. Für die gab es nur "nackt" und "nicht nackt". "Nackt" gewann normalerweise. Leider ging es mit diesen Beurteilungskriterien auch nicht lange gut: Da die Kämpferinnen von vorne herein nicht viel anhatten, waren am Ende oft beide Mädchen "nackt". Dem Publikum gefiel das zwar sehr gut, aber eine Siegerin war so nicht zu finden. TOP hatte schließlich den Geistesblitz schlechthin, er war eben nicht umsonst das Oberhaupt seiner Firma: "Lebendig" und "tot", das sollten selbst grölende Männer in der Lage sein, zu unterscheiden. Und er hatte Recht behalten: Die Kämpfe, bei der erst eine Siegerin feststeht, wenn eine der Kämpferinnen tot am Boden liegt, sind inzwischen so gut besucht, dass TOP größere Hallen suchen lassen musste, damit die zuschauende Menge Platz findet. Um die Mädchen tut es TOP kaum Leid. Tot im Ring oder tot auf dem Strich, rund oder gerade, wo ist der Unterschied? Die meisten seiner Nutten überleben sowieso nicht länger als ein bis zwei Jahre. Die meisten begehen Selbstmord, andere sterben während des Geschlechtsverkehrs (Erstickungspraktiken sollten wirklich nur von Profis durchgeführt werden) und die restlichen an Drogen. Nicht alle von TOPs Huren sind auf Drogen, aber die, die gerne mal welche probieren wollen, die werden versorgt. Man ist ja kein Unmensch. Außer die Mädchen im Ring; die versucht TOP möglichst drogenfrei zu halten. Erstens dauert der Kampf dann länger - der Stoff neigt dazu, seine Benutzer zu be-ohnmächtigen - und zweitens gefällt es TOP nicht, wenn die Mädchenleichen die die Kämpfe mit sich bringen, mit irgendwelchen Substanzen vollgepumpt sind. So dumm die Seouler Polizei auch ist, so findig sind deren Gerichtsmediziner. Und von Drogen könnte der Rückschluss zu einfach auf TOP gezogen werden. Nicht, dass TOP polizeibekannt ist. Aber andere Leute, die polizeibekannt sind, kennen TOP. Und TOP wird leider von zu vielen Schwätzern gekannt. Die Leichen sollten drogenfrei sein. Und die Leichen hätten eigentlich auch anständig entsorgt werden sollen. "Anständig" = im Meer, mit einem Stein um den Körper - alternativ: zerstückelt und an Schweine verfüttert. "Anständig" nicht = in einer dunklen Ecke in einer Seitenstraße (voll mit Drogen und ohne Sperma). Die Polizei hatte bereits einige seiner Mädchen gefunden. TOP ist immer noch verdammt sauer darüber. Am liebsten hätte er Park VIII dafür verantwortlich gemacht. Aber TOP hat im Moment keine Lust, noch eine weitere Leiche entsorgen zu müssen. Deshalb hatte er Park VIII lediglich seine Hello Kitty Tasche weggenommen. Park VIII hatte ganz schön geweint. TOP hatte sich verdammt gut danach gefühlt. Taeyang tritt durch die Tür. TOP raucht immer noch. Taeyangs Augen verziehen sich zu Schlitzen (TOP denkt, dass Taeyang immer noch so aussieht, als lache er - Taeyang sieht immer so aus, als lache er; seine Augen sind einfach zu krumm). "Du und ich werden uns heute nicht mehr näher kommen. Du weißt doch, dass ich es nicht mag, wenn du rauchst." "Ja, ich weiß das aber ich ignoriere das. Die Kippen geben mir einfach mehr als du mir je geben kannst." "Nie um ein Kompliment verlegen. Ich geh jetzt eh wieder, ich wollt nur meine Tasche holen." "Wo gehst du hin?" "Shoppen. Maniküre. Frisör. Massage. Was Jungs in meinem Alter eben so machen. Hast du meine Tasche gesehen? Die längliche Pinke? Die, die aussieht wie eine rasierte Vagina?" "Nee, sorry, in diesem Haus hab ich noch keine Vagina gesehen. Schon gar keine rasierte. Das hier ist Asien, schon vergessen? Aber ich hab was besseres." TOP angelt Park VIIIs Hello Kitty Tasche hinter dem Sofa hervor. "Die ist immerhin auch Pink." "Och, wie süß! Hast du endlich mal deiner schwulen Ader freien Lauf gelassen? Ich bin stolz auf dich! Thank you!!!" "Ja. Genau. So was kommt dabei raus, wenn ich meiner schwulen Ader freien Lauf lasse...." "Ist auch wurscht, ich bin weg, bye bye!" "Ciao!" TOP zieht noch einmal an seiner Zigarette und macht den Fernseher an. Gleich fängt seine Lieblingsshow an, Family Outing. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)