Breakfeast at Tiffany´s von Switch (Frühstück bei Tiffanys) ================================================================================ Kapitel 1: The one thing we´ve got. ----------------------------------- Es war einer dieser harschen Tagen. Einer dieser Tage, an denen es besser gar nicht hätte laufen können. Das Berufsleben funktionierte, keinen Stress und genügend Geld. Keine Verluste und es lief sogar mal wieder was gutes im Fernsehen. Und diesen Tag hat sie sich ausgesucht, um mich abzuservieren. Bisher kannten wir uns noch nicht gut. Ich meinte, sie zu kennen und sie sagte, sie sei längst hinter mich gekommen. Doch jedes Mal zweifelte ich mehr an ihrer Aussage, denn sie lachte kaum mit mir, irgendwas stimmte von Anfang an nicht. Und dann kommt sie eines Tages an und sagt mir, dass wir nichts gemeinsam hätten. Dass wir nie einen gleichen Start hätten und nie ein gleiches Ziel. Super, dachte ich mir, denn ich wusste ganz genau, dass sie damit sagen wollte, dass unsere paradoxe Welt es nicht erlaube und das unsere Lebenstile sich weit voneinander trennen würden. Letztendlich sagte mir das alles, dass es dir scheiß egal wär, was mit mir passiert und was aus uns passiert. Was mit uns war, war ihr egal. Deshalb fragte ich sie: „Was war nochmal mit „Frühstück bei Tiffany“?“ Ich konnte mir ein Grunsen nicht verkneifen, denn ich wusste genau, damit hatte ich sie. „Ich glaube... Ja, ich erinnere mich an den Film“, war die einzige Antwort, die sie darauf fand. Ihr Blick ruhte auf mir. Ich lächelte sie bloß erwartungsvoll an. „Und ich erinnere mich, glaube ich, dass wir ihn irgendwie mochten...“ Sie hatte Recht. „Siehst du? Das ist die eine Sache, die wir gemeinsam haben.“ Sie hatte ein seichtes Lächeln auf ihren A-symmetrischen Lippen, mit dem sie die Situation geschickt belächelte, um sich nicht anmerken zu lassen, dass sie vom einen Moment auf den nächsten im Nachteil war. Ich merkte ihr ihre Unsicherheit an, auch wenn sie diese zu verstecken versuchte. Es gelang ihr nicht, denn sie wusste, dass ich Recht hatte. Und plötzlich konnte ich fühlen, wie ihr Herz schwerer wurde und die Schuld immer mehr auf ihr lastete. Aber langsam versteh´ ich es. Ich glaubte, dass sie die einzige wäre, die mich wirklich kannte. Die mich ansah, mich anlächelte, sich an mich schmiegte. Aber jetzt sahen ihre Augen einfach durch mich hindurch, erkannten nur die menschliche Hülle. Ich gab auf. Das Schweigen wurde uns zu viel. Auf beiden Seiten, denn sie wurde nervös, kaute auf ihrer Unterlippe herum, ohne dabei das Lächeln zu verlieren, während ich immer nachdenklicher wurde. Ich wusste, es war vorbei. Theoretisch hätte ich damit auch kein Problem gehabt, doch ich hasse Dinge, die einfach vorübergehen, wenn dabei so viel Ungeschehenes vernachlässigt wird. All die Ziele und Träume... und ohne, darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Ich lächelte erneut. „Und? Erinnerst du dich wieder an „Frühstück bei Tiffany“?“ Ich spielte in diesem Moment vor meinem geistigen Auge ab, wie es damals im Kino mit ihr gewesen ist. Sie nickte bedächtig. „Ja, ich erinnere mich an den Film. Und ich kann mich daran erinnern, dass wir ihn beide irgendwie gemocht haben, glaube ich.“ „Siehst du´s nicht?“, fragte ich sie, fast schon vorwurfsvoll. „Das ist es, was wir gemeinsam haben!“ Doch sie schüttelte den Kopf. „Wir haben nichts gemeinsam“, seufzte sie. Ich wollte etwas sagen, doch sie unterbrach mich sofort wieder. „Wir haben auch keinen gemeinsam Punkt mehr, von dem wir starten könnten.“ Traurig, dachte ich mir und blickte betrübt zu Boden. „Da stimmt einfach nichts überrein, du bist ganz anders als ich.“ Unsere jeweils andere Art zu Leben hatte es also beendet? Daran wollte ich nicht glauben, es gab so viele Paare, die so unterschiedlich waren. Unter anderem diese Tatsache gab mir die Sicherheit, dass es ihr wirklich und wahrhaftig egal war, wie es mit uns weiterging. Ich sah ihr an, dass sie einfach nur noch weg wollte, um ihr Leben zu leben. „Und was ist mit „Frühstück bei Tiffany“?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)