Ohne Bedeutung von blockhead (Alles andere.. ehrlich.) ================================================================================ Kapitel 1: L ä c h l e mal -------------------------- L ä c h l e mal !! http://www.youtube.com/watch?v=lmYHpZ-9ibg !! „Du und ich..“ Die Worte schwirrten in seinem Kopf umher. Er hätte nie gedacht, dass einer seine Alpträume wahr werden würde. Wie gerne hätte er ein Buch voller Weisheiten, in dem jeder kleine, winzige, unwichtige Teil seines Lebens mit einer Anleitung versehen worden wäre. „Wie man sich richtig ausdrückt“ wäre hilfreich gewesen. „Wie man mit seinem Vater redet“ hätte auch geholfen. „Wie man seine Freundin beschützt“ hätte ihm förmlich das Leben gerettet. Aber so langsam musste er sich wohl damit abfinden, dass er einfach nur jemand war, dessen Leben gerade einen entscheidenden Knick nach unten gemacht hatte und sobald nicht wieder ansteigen würde, als wäre nichts gewesen. Ihre Haut war viel zu blass. Ihre Augen waren geschlossen. Er wünschte sich, sie würden ihr Puder und sonst irgendeinen Unsinn, den sie eigentlich gar nicht brauchte, auf die Wangen pinseln, damit sie nicht so tot aussah und er sich nicht in Schuldgefühlen auflösen musste. Die Lampen an der Decke waren hell, fast schon gleißend hell und der Boden und die weißen Wände sahen sauber, aber nicht steril aus. Sasuke glaubte immer noch, er könnte ihr Blut schmecken, ihren Schrei hören, als der Aufprall mit jedem Herzschlag, jeder verdammten Sekunde und jedem Atemzug näher rückte. Dabei konnte er gar nichts schmecken. Sein Mund fühlte sich trocken, taub und seltsam schmerzend an. Obwohl.. Er hielt inne, stoppte das gewohnte Senken seiner Brust. Konnte man „schmerzend“ fühlen? Dann fiel sein Blick auf ihre reglose Hand, die auf dem kühlen Untergrund ruhte und selbst wenn ihre Augen geöffnet gewesen wären, hätte er sie nicht direkt angesehen. Zu viele Dinge waren ungesagt. Hätte er doch nur.. Er dachte zurück an warme Sonne und weiche Haut. Ihr Kopf auf seiner Schulter, während sie tanzten. Wieso hatte er nicht, nie gesagt, dass er.. sie..? Er musste auch zurückdenken, an liebevolle Küsse und zarte Berührungen. An Streicheln, Umarmen, Lieben. An feuchtes Gras und kalte Fliesen. An die glatten Dielen in ihrer Küche, auf denen sie gesessen, geredet und Tee getrunken hatten. Den Hocker unter sich konnte er kaum spüren. Ihr Körper wirkte so zerbrechlich und jetzt wusste Sasuke, dass er wirklich zerbrechlich war. Das es ganz schnell gehen konnte. Manchmal las oder hörte man, das in den letzten Sekunden eines Lebens, kurz bevor einem Unfall oder während eines Sturzes, Augenblicke eines Lebens an einem vorbeizogen. Doch die schonungslose Wahrheit war, dass all das an einem vorbeizog, was man nicht loslassen wollte. Man wollte noch einmal seinen Eltern sagen, dass einem der Streit vom Vortag Leid tat, man wollte seinen Freunden sagen, dass sie einem wichtiger waren, als man mit Worten ausdrücken konnte. Man wollte den Menschen, den man liebte, halten und nie wieder frei geben. Und in den letzten Sekunden eines Lebens wurde einem klar, das man eben nicht bereit war zu gehen. Das es keinen Weg gab, diese Sache angenehmer zu machen. „Sakura!!“ Naruto stürzte in den Raum, seine Mutter direkt hinter ihm. Die ältere Frau und der junge Mann hatten beide Augen voller Trauer – gereizt, rot unterlaufen. Ihre Wangen waren mit den gleichen Tränen benetzt. Der blonde Junge nahm Sakuras kühle Hand, die nicht reagierte, wahrscheinlich nie wieder reagieren würde. „Du musst wieder aufwachen! Bitte!“ Naruto weinte, schluchzte und murmelte schließlich vor sich hin, leise und unverständlich. Vielleicht waren es Wünsche, vielleicht aber auch Verwünschungen. Niemand konnte das sagen. „Sakura, du musst aufwachen“, sagte Mikoto und ihre Stimme klang brüchig und zittrig, „Sasuke braucht dich doch!“ Sie streckte ihre Hand aus, die kalkweiß war und strich Sakura durch das rosafarbene Haar, das wie alles andere hier im Krankenhaus blass und leblos wirkte. Nun stand er selbst, Sasuke, auf. Sakura, sagte er lautlos und kniete sich auf das weiße Bett ohne ein Geräusch zu verursachen. Du musst aufwachen und leben, flüsterte er, wobei er sich wie in einem Spiegel sehen konnte – wie immer fast schon ausdruckslos. Die Zeit, in der er weinen konnte, war schon vorüber, an ihm vorbeigezogen. Lächle bitte, Sakura.. Als ihre Augenlider flatterten sprang Naruto auf. Bis vor wenigen Sekunden hatte er auf dem Boden gekniet. „S.. Sakura..?“, stotterte er und seine Unterlippe zitterte heftig, als würde er frieren. Mikoto ging auf die andere Seite des Bettes und ergriff Sakuras andere Hand, sodass die beiden Menschen an beiden Seiten standen. Sakura Haruno schlug die Augen auf. Ihr Mund bewegte sich, aber man schüttelte den Kopf, Mikoto legte ihr sanft die Finger auf den Mund. „Sag noch nichts, warte noch“, bat die Schwarzhaarige die Freundin ihres Sohnes und lächelte, während die Tränen jedoch ungehindert weiterflossen. Sasuke kniete immer noch auf dem Bettlaken. Stumm beugte er sich zu Sakura herab, berührte und berührte irgendwie doch nicht ihre Stirn mit seinen Lippen. „Lächle für mich“, flüsterte er erneut und starrte sie an. In ihre grünen Augen, die durch ihn hindurch sahen. Dann richtete sie sich auf, lächelte zaghaft. Sasuke lächelte zum ersten Mal breit und glücklich und stellte sich wieder neben das Bett. Nun war er bereit. „Wo ist Sasuke?“, fragte Sakura und ihre grünen Augen huschten über die Stelle, an der er sie immer noch anlächelte. Naruto gab einen lauten, groben Schluchzer von sich. „Sakura“, sagte er und seine Stimme schrieb die Wahrheit ungesagt in die Luft Sakura.. Die Luft war schwer, träge. Niemand schien zu atmen, obwohl es in Wirklichkeit nur einer war. „Sasuke ist bei dem Unfall gestorben.“ Während er langsam verschwand, verblasste, sich von der Welt löste, lächelte sie weiter, als ob sie ihn sehen könnte. Und als ob sie gemerkt hätte, dass er weg war, sie nicht mehr ansah, lächelte und ausnahmsweise stolz auf sie war, brach sie in Tränen aus. „Sasuke“, weinte sie, wie ein kleines Kind und stieß alle Hände von sich, „Wieso konnte ich dich nie lächeln sehen?“ Die Sonne scheint, auch, wenn wir lieber Regen hätten. ___________† Der erste One-Shot, bei dem ich irgendwie weinen musste.. Egal. Ich liebe ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)