Birthday Origins von Sky- (Beyond Birthdays ganze Geschichte) ================================================================================ Kapitel 9: Kaltblütig --------------------- Beyond Birthday befand sich im wahrsten Sinne des Wortes im Nest der Schlange, welche ihn in ihren Wickelgriff hatte und ihn mit ihren hypnotischen Augen lenkbar machen wollte. Was die Schlange jedoch nicht wusste war, dass die gefangene Maus scharfe Zähne besaß, die sie sofort gegen die Schlange einsetzen würde. Der Grund, wieso die Schlange noch nicht tot war lag daran, dass die Maus auf eine passende Gelegenheit wartete, die Schlange mit einem Biss sofort zu töten. Während Leena Jona um Beyond herumscharwenzelte, überlegte dieser, wie er sie am besten töten könnte. Sollte er sie auf der Stelle erwürgen, oder ihr kurz und schmerzlos das Genick brechen? Nein, wenn es zum Kampf kommen würde und sie Alarm schlug, würde es die Nachbarschaft mitkriegen und im schlimmsten Falle könnte er auffliegen. Er musste sie überraschen und töten, wenn er hundertprozentig sicher gehen konnte, dass es für sie keine Möglichkeit gab, Hilfe zu holen. „Möchtest du vorher noch duschen gehen?“ fragte sie, als sie ihn ins Schlafzimmer führte und sich lasziv aufs Bett legte. Ja… das war es, dachte Beyond. So könnte es gehen… „Okay… bin gleich da!“ „Lass dir ruhig Zeit. Kannst ruhig meine Lotion benutzen.“ Deine Lotion kannst du dir sonst wo hin stecken du pädophile Schlange, dachte Beyond und ging ins Badezimmer. Wenn er Glück hatte, fand er schnell, was er brauchte, um sie zu töten. Er schloss ab, drehte den Wasserhahn auf und durchsuchte lautlos ihren Schrank. Tatsächlich hatte er Glück und lächelte. Jetzt war alles perfekt für den bevorstehenden Mord. Er hielt den Kopf unter dem warmen Wasser, drehte den Hahn nach einiger Zeit ab und trocknete sein Haar ab, um den Anschein zu erwecken, er sei frisch geduscht. Die Lotion rührte er nicht an und versteckte die Waffe am Bund seiner Boxershorts. Sie war so gut wie unsichtbar. Inzwischen hatte sich Leena Jona umgezogen, trug ein sehr aufreizendes Dessous und hatte ihre lockigen, blonden Haare, die zu einem Zopf gebunden waren, wieder losgemacht und trank ein Glas Sekt. Sie wies ihm mit einer Handbewegung, zu ihr ins Bett zu kommen und Ekel stieß in ihm auf wie überschüssige Magensäure. Er tat wie geheißen und sie kam ihm näher. „Du bist wirklich ein faszinierender Junge Rue Ryuzaki“, gurrte sie und kam seinem Gesicht näher, um ihn zu küssen. „Intelligent, beherrscht und verschroben. Genau solche Männer liebe ich. Küss mich.“ Auch hier gab Beyond einen Kuss und tat so, als würde er die Augen schließen. Auch sie tat es und bemerkte nicht, wie seine Hand zu seiner Boxershorts wanderte. Leena Jona spürte einen bohrenden Stich im Hals und wurde gewaltsam mit dem Fuß vom Bett getreten. Eine Nagelschere steckte in ihrem Hals, näher gesagt in ihrer Halsschlagader. Beyond musste dafür kein Anatomiegenie sein um zu wissen, dass eine Verletzung der Halsschlagader äußerst gefährlich war und der hohe Blutverlust, sowie auch die Verstopfung der Luftröhre, schnell zum Tod führte. Bei einer solchen Verletzung stieg der Blutdruck rapide und machte es dem Betroffenen sehr schwer, aufzustehen und Hilfe zu holen. Zuckend, Blut spuckend und nach Atem ringend lag die junge Frau da, sah Beyond fassungslos an, der ihr einen eiskalten Blick zuwarf. „Schachmatt, Leena Jona.“ Als ihr Körper schlaff wurde, begab Beyond sich erneut ins Bad um das Blut von seinem Körper zu waschen. Sein Haar föhnte er diesmal, zog sich wieder an und begab sich zurück ins Schlafzimmer, wo die blutüberströmte Leiche seiner Chemieprofessorin lag. Sie hatte geglaubt, ihn in der Hand zu haben. Wie eine Schlange die glaubte, sie hätte die gefangene Maus hypnotisiert, um dem wehrlosen Opfer dann mit ihren Giftzähnen das Leben zu nehmen. Die Leiche ließ er erst mal beiseite und begann alles, was auf seine und ihre Spuren hinweisen konnte, zu entfernen. Er säuberte das benutzte Sektglas, putzte Türklinken und reinigte das Bad gründlich. Die blutgetränkte Bettwäsche steckte er in die Waschmaschine und bezog das Bett neu. Auch die Blutspritzer vom Bett entfernte er, ließ die Blutlache, in der sie lag, jedoch unberührt und entfernte die Schere aus ihrer Hand, die sie sich herausgezogen hatte, wohl in der Hoffnung, besser atmen zu können. Ein äußerst fataler Fehler. Ihre Handys, wo sich tatsächlich vorgespeicherte SMS’ befanden, fand er in einer Blumenvase, das zweite befand sich unter ihrem Kissen. Nach einigem Suchen fand er das dritte und letzte in der Küche, näher gesagt versteckt zwischen den Lebensmitteln im Schrank. Er nahm sie mit und entsorgte sie zusammen mit der Nagelschere in der Themse. Er ging zurück in seine Studentenwohnung und ließ sich aufs Bett fallen. Dieses Gefühl der Macht über das menschliche Leben war unglaublich. Noch nie hatte er sich so lebendig gefühlt wie jetzt und musste lachen. Diese beiden dummen Frauen hatten geglaubt, ihn täuschen und um den Finger wickeln zu können. Falsch gedacht! Ihre Naivität war ihnen zum Verhängnis geworden und Beyond hatte gesiegt. Jetzt konnte ihn rein gar nichts mehr aufhalten. Am nächsten Morgen wurde Beyond Birthday erneut aufs Polizeipräsidium bestellt und wurde zum Mordfall an Leena Jona und Naomi Stone befragt. Man hatte mithilfe von Spürhunden eines ihrer Beine gefunden und war zu dem Schluss gekommen, dass man sie ermordet und zerstückelt habe. Beyond zeigte sich entsetzt und verzweifelt, weinte um Naomis Tod und da er kein Alibi hatte und man ihn nicht als Verdächtigen ausschließen wollte, erklärte er sich schließlich bereit, eine Befragung mithilfe des Lügendetektors zu machen. Inspektor Wallace erklärte ihm, was er zu tun hatte und wie die Befragung ungefähr ablaufen würde. Schließlich begannen sie mit dem Verhör. Zunächst waren es ganz harmlose Fragen bezüglich des Namens, Alters und der persönlichen Interessen, bei denen Beyond stets mit „ja“ oder „nein“ antworten musste. Schließlich kamen sie dann zu den wichtigen Fragen. „Hast du Naomi Stone getötet?“ „Nein.“ „Hast du Leena Jona näher gekannt, also außerhalb des Unterrichts?“ „Nein“ „Hast du Leena Jona getötet?“ „Nein.“ „Hättest du ein Motiv, eine von beiden umzubringen?“ „Nein.“ Es dauerte zehn Minuten, um die Ergebnisse vollständig auszuwerten. In der Zwischenzeit wartete Beyond geduldig im Verhörzimmer, während Steven Wallace und ein Polygraphist sich mit der Auswertung beschäftigten. „Und?“ fragte der übergewichtige Inspektor ungeduldig, wobei sein Blick immer wieder zu der gekrümmten Gestalt im Verhörzimmer fiel. Der Polygraphist sah sich die Linien an und schüttelte den Kopf. „Alle Angaben sind wahrheitsgemäß. Er hat nicht ein einziges Mal gelogen.“ Dieses Ergebnis schien dem Inspektor überhaupt nicht zu gefallen. „Was soll das heißen? Heißt das etwa, er hat nicht den blassesten Schimmer? Meinetwegen kann dieser Apparat machen, was er will, aber ich sage nur eins: Dieser Junge da hat etwas zu verbergen und bei Gott, ich werde schon herausfinden, was es ist. Ich will zwar nicht behaupten, er sei ein eiskalter Mörder, aber der Junge verheimlicht etwas, das sehe ich deutlich!“ Wie recht Inspektor Wallace doch hatte und auch seine Bedenken zum Lügendetektor waren berechtigt. Beyond Birthday wusste genau, dass ein Lügendetektor die Körperaktivität wie Puls, Blutdruck, Atmung und die elektrische Leitfähigkeit der Haut maß und sich sehr einfach manipulieren ließ, wenn man wusste wie. Alles was er zu tun hatte war, Ruhe zu bewahren und entspannt zu bleiben. Es benötigte eine sehr gute Körper- und Emotionsbeherrschung und dies war eine von Beyonds größten Stärken. Es war ein Kinderspiel gewesen… Da man weder verwertbare Spuren noch sonstige Indizien fand, dass Beyond etwas mit dem Fall zu tun hatte, ließ man ihn laufen. Für eine Anzeige reichte es also nicht und so ließ man Beyond Birthday gehen. Er jedoch hatte einen weiteren Entschluss gefasst: England, näher gesagt Europa zu verlassen und nach Amerika zu reisen. Er machte seinen Abschluss und wanderte in die Vereinigten Staaten aus, näher gesagt nach Kalifornien. Sein Ziel war Los Angeles. Inspektor Wallace wollte den Kampf noch nicht aufgeben und forschte weiter in Rue Ryuzakis Leben nach. Wie er erwartet hatte, fand er rein gar nichts. Keine Geburtsurkunden, keine Unterlagen zur Familie, nichts. Rue Ryuzaki existierte gar nicht. Er ging zu verschiedenen Familien, befragte die Studenten der Fakultät, die ihm nichts Genaueres über ihn sagen konnten. Rue Ryuzaki war ein Phantom, ein großes Geheimnis… eine Person die niemals existiert hatte. Von diesen Ergebnissen angespornt, weiter an der Sache zu arbeiten, wollte Steven Wallace zurück zum Präsidium, um ein paar Akten durchzulesen und kam niemals dort an. Der Zufall wollte es, dass er bei einem Telefonat während der Fahrt nicht rechtzeitig bremsen konnte, als die Kurve auftauchte, von der Fahrbahn abkam und in einen Baum raste. Er starb noch an der Unfallstelle. Beyond Birthday hätte lügen müssen, wenn er behauptet hätte, das nicht gewusst zu haben. Das war der einzige Grund gewesen, wieso er ihn am Leben gelassen hatte und auch alle Tests über sich ergehen ließ. Der Fall der zwei getöteten Frauen ging nach zwei Jahren der Ermittlungen endgültig als ungelöst zu den Akten und niemals fand man heraus, wer hinter dem Namen Rue Ryuzaki steckte. Beyond inzwischen hatte ein neues Ziel vor Augen: Er wollte L herausfordern, um auch ihn in die Knie zu zwingen. Zu verlieren hatte er ja nichts mehr und war sich sicher, dass dieser Triumph ihm die größte Genugtuung geben würde. Drei bis vier Jahre lebte er unerkannt und unauffällig in L.A. und begann, sich einen Namen als Privatdetektiven zu machen. Zwar wollte er kein richtiger sein, aber das gehörte zu seinem Plan. Dies war der Anfang der BB-Mordserie von L.A. Doch bis dahin sollte es noch eine große Zahl weiterer Morde geben, von denen nicht einmal L etwas ahnen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)