Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 12: Verschollene Funde ------------------------------ Eigentlich hatte Deidara sich mit Sasori nach der Schule noch etwas bei McDonalds entspannen wollen, aber selbiger hatte nichts besseres zu tun, als die Gelenke seiner neuesten Puppe zu überprüfen. Wieso brachte er die überhaupt mit in die Schule? Aber Deidara konnte ihn verstehen. Der Unterricht war meist einfach zu langweilig… er brachte seinen Ton ja auch mit. Aber er spielte nicht damit rum, wenn er mit ihm irgendwas machte. „Danna“, murrte der Blonde langgezogen und langte über den Tisch, um ihm die Puppe wegzunehmen. Doch Sasori war schneller und brachte sie hastig vor den fordernden Fingern in Sicherheit. „Wag es nicht, Fushichou[15] anzufassen. Du machst doch alles nur kaputt.“ Die braunen Augen funkelten ihn warnend und gereizt an. Seufzend zog er seine Hand zurück und griff nach seiner Cola, schlürfte das kalte Getränk. „Dann hör auf, mit deinem Püppchen rumzuspielen. Das kannst du Zuhause auch noch machen, hm“, grummelte Deidara. Nein, er war nicht eifersüchtig auf dieses kleine Stück Holz, welches mehr Aufmerksamkeit bekam als er. Überhaupt nicht. „Sei still, du Kunstbanause“, erwiderte Sasori halb abwesend, während er ganz leicht an dem langen Haar der flaschengroßen Puppe zupfte, um zu prüfen, ob es auch wirklich fest saß. Zugegeben, die Farbe gefiel Deidara. Jede der Strähnen war anders eingefärbt, sodass die Haare in allen Fassetten zwischen Gelb, über Orange bis Rot schimmerten. Das erinnerte an eine Explosion. Das hübsche Haar lenkte Deidara weit genug ab, weswegen er die Beleidigung schluckte, diesmal – das nächste Mal würde Danna sich dafür wieder etwas anhören dürfen. „Und was kann dein Püppchen, hm?“ Jede seiner Puppen hatte eine andere spezielle Fähigkeit. Wie er die einbaute, war ihm ein Rätsel und er wollte es auch gar nicht wissen. Die Puppen verstaubten irgendwann sowieso. Wahre Kunst musste kurz zu ihrer vollen Schönheit aufblühen und dann wieder verwelken, damit der Moment der Perfektion sich ins Gedächtnis einbrannte und für immer dort verweilte. Der Glanz einer Puppe dagegen verblasste, je öfter man sie anschaute. Sasori drehte dem Blonden das Püppchen zu. Dieses öffnete seinen Mund und spuckte ihm eine erstaunlich große Flamme entgegen, sodass er zurückzuckte und seine Cola in Sicherheit brachte. „Sag mal, spinnst du? Willst du mich abfackeln?“ „Du wolltest es wissen“, meinte Sasori schulterzuckend und wandte sich Fushichou wieder zu. Wie er diesen Trick aktiviert hatte, wollte er lieber auch nicht wissen. Also gab Deidara für Heute auf und ließ seinen Danna sich mit seiner Puppe beschäftigen. Dafür musste er nun damit leben, dass er ihn dabei beobachtete. Er schien das nicht mal zu bemerken, wie immer. Deidara hatte den Eindruck, als wäre er in einer ganz anderen Welt, sobald er eine seiner Puppen in die Hand nahm. Das gab Rache… Schließlich packte Sasori doch endlich sein Püppchen weg und holte sich noch ein Eis. Die Zeit nutzte der Blonde, um sich seinen Rucksack zu krallen und Fushichou rauszuholen. „Ich hoffe, du hältst was aus, hm“, murmelte er grinsend und stopfte ihn in seine Tasche. Kaputt machen wollte er die Puppe wirklich nicht, weil er sich sonst Dannas heiligen Zorn aufhalste. Er sollte nur ein wenig um sein Püppchen zittern. Vielleicht schnallte Sasori dann endlich mal, dass er sich auch mit ihm beschäftigen konnte und nicht nur mit seinen Puppen. Obwohl Deidaras Hoffnung nicht sehr groß war. Aber einen Versuch war es allemal wert. Als Sasori wiederkam, war alles wieder so hergerichtet, wie es zuvor gewesen war. „Machen wir heut noch was, hm?“, fragte Deidara, als sei nie etwas gewesen. Sasori löffelte sein Eis und schüttelte den Kopf. „Ich geh dann nach Hause.“ Genervt grummelte er. „Dann eben nicht.“ „Mach doch was mit den anderen…“ Sasori wirkte wieder etwas gereizt. Er ging ihm wohl wieder mal auf die Nerven. War ja nichts Neues. Deidara wachte mit einem leisen Grummeln auf. Schon wieder hatte er von Sasori geträumt. Er fuhr sich mit der freien Hand durch das Haar. Was war eigentlich mit der anderen Hand? Irgendwas lag da drauf. Er drehte seinen Kopf zur Seite und blinzelte einen schlafenden Itachi an, der es sich auf seinem Arm bequem gemacht hatte. Wie eine Katze. Na wenigstens hatte der Traum nicht für schlaflose Nächte gesorgt. Es glich eher einer Reise in die Vergangenheit. Das war der Tag gewesen, bevor er erfahren hatte, dass Sasori tödlich verunglückt war. Moment mal! Dann hatte er Fushichou immer noch. Wieso hatte er die ganze Zeit nicht mehr an die Puppe gedacht? Sie musste noch in der einen Tasche liegen, die er an diesem Tag als Schultasche zweckentfremdet hatte, weil sie zwei Stunden Ausfall gehabt hatten. Da hatte er so wenig für die übrigen Stunden mitnehmen müssen, dass er die Tasche gewechselt hatte. Sobald er Zuhause war, musste er nach der Puppe suchen. Die Türklinke wurde runter gedrückt, erfolglos. Jemand grackelte daran herum, als würde die Tür auf diesem Wege nachgeben. Schließlich besann sich derjenige und klopfte. Itachi brummte leise neben ihm und richtete sich auf, rieb sich kurz über die Augen. „Morgen“, nuschelte er mit vom Schlafen rauer Stimme und schlüpfte aus dem Bett. Sein Zopf hing zerzaust über seiner vom Shirt verdeckten Wirbelsäule. Barfuß tapste Itachi zur Tür und drehte den Schlüssel rum. Er kam noch nicht mal dazu, die Tür zu öffnen, da riss dessen kleiner Bruder sie bereits auf. „Guten Morgen, Onii-san! Es gibt Frühstück“, rief der Kleine und umarmte Itachi. Der schien noch im Halbschlaf. Sasuke linste an seinem Bruder vorbei und sah Deidara böse an. Dieser Kerl hatte mit Onii-san in einem Bett geschlafen! Das war sein Bruder! Deidara erwiderte den Blick. Er mochte diesen kleinen Giftzwerg nicht. Zwar hatte er ihn bisher nur selten gesehen, aber meist hatte er an seinem Bruder geklettet wie ein kampferprobter Wachhund. „Wir essen später, sag das Okaa-san[16]“, erwiderte Itachi leise, woraufhin Sasuke eine Schnute zog. „Na los.“ Sanft schob er Sasuke aus dem Zimmer und schloss die Tür. „Morgen, hm“, murmelte Deidara schließlich. Deidara wirkte lebendiger. Er schien ganz gut geschlafen zu haben. Jedenfalls wirkte er schon um einiges besser als gestern. Itachi kam zum Bett zurück und krabbelte wieder unter die Decke, streckte sich ein wenig, um noch die angenehme Wärme der Nacht zu genießen und vor allem Deidaras Nähe. Schließlich wusste er ja nicht, wann er das nächste Mal in diesen Genuss kommen würde. Er sah zu Deidara auf. „Streichel mich“, forderte der Schwarzhaarige. Er war das Pet und er wollte gestreichelt werden, wenn er schon nicht selber streicheln durfte – das war noch zu riskant. Deidara saß noch immer im Schneidersitz da und blickte auf den Schwarzhaarigen hinab. Überrascht sah er ihn an, dann schmunzelte er noch müde und ließ seine Hand in dessen Nacken wandern, um ihn zu kraulen wie man eine Katze kraulte. Itachis Nacken war ganz warm. Das dicke Haar ließ die Körperwärme nicht entkommen. Itachi schloss genießend die Augen, während Deidara ihn gedankenverloren beobachtete. Er war so anders als Sasori, obwohl er auch wenig Gefühle zeigte. Aber bisher hatte er nie das Gefühl gehabt, dass er ihm auf die Nerven ging. Eher umgekehrt war es der Fall. Ihm war es vor allem anfangs und wenn er allein sein wollte, auf die Nerven gegangen, wenn Itachi plötzlich in seiner Nähe war. Stunden später wühlte Deidara Zuhause in der Tasche, die er vor Wochen das letzte Mal mit sich rumgeschleppt hatte. Er fand die Puppe mit dem feuerfarbenen Haar auch sehr schnell. Ihre Kleidung war recht spärlich. Eigentlich waren es nur Fetzen aus denselben Farben, die das Haar trug, und einem Tiefschwarz, mit dem die Federn der Raben geschmückt waren. Bei genauerem Hinsehen erkannte er die kleinen Krallen an Fingern und Füßen. Er fuhr mit der Fingerspitze drüber und schnitt sich. „Itai“, grummelte er und steckte sich den Finger in den Mund, um das Blut abzulecken. Wieso musste Sasori die Puppen auch mit solchen verrückten Details ausstatten? Und was machte er nun mit der Puppe? Er würde sie auf jeden Fall nicht wegschmeißen. Sie war mit dem Foto die einzige Erinnerung, die er noch hatte. Etwas Greifbares von dem Rothaarigen. Das widersprach zwar seiner Ansicht von Kunst, aber so konnte er noch etwas streicheln, was eindeutig von seinem Danna kam. Er brauchte etwas zum Anfassen. Sasori selbst hätte ihm wohl den Kopf abgehackt, wenn er ihn mehr als nötig berührt hätte, aber die Puppe und das Bild konnte er anfassen wie er wollte. Es würde niemanden stören. Die Erinnerung schmerzte auch nicht mehr so. Lernte er etwa, mit dem Tod seines Dannas umzugehen? Vermutlich war es besser so. Denn, wie Pain gesagt hatte, Sasori würde nicht zurückkehren, egal, was er tat. Gedankenverloren strichen seine Finger über das Bild, welches er heimlich von Sasori gemacht hatte, wo er so viele Emotionen zeigte. Er hatte es die letzte Zeit immer in der Hosentasche getragen. Nun packte er es zu Fushichou in den Nachtschrank. Itachi trainierte mit seinem Otouto. Dieser schien mal wieder reichlich eifersüchtig, dass er einen Freund ihm vorgezogen hatte. Also sah er sich nun doch gezwungen, ihm wieder etwas Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und mit ihm zu trainieren. Sasuke hatte ein sehr einnehmendes Wesen, zumal sein Vater ihm immer wieder sagte, er solle Itachi nacheifern. Dabei wollte der Schwarzhaarige gar nicht, dass so ein Konkurrenzkampf entstand. Aber sein kleiner Bruder wollte unbedingt so gut werden wie er, in allem. Er wollte dieselbe Aufmerksamkeit seines Vaters. Die könnte er gerne haben. Itachi würde sie freiwillig abgeben, damit dieser nicht die ganze Zeit mit Argusaugen hinter ihm stand und ihn beobachtete, was er tat und mit wem er unterwegs war. Er wollte alles wissen. Vorhin hatte er ihn auch ausgefragt, wer der Blonde gewesen war, der bei ihm übernachtet hatte. Der Gesichtsausdruck seines Vaters hatte abfällig auf Deidara gelegen, als dieser das Haus verlassen hatte. Der Blonde hatte davon nichts mitbekommen, da er ihm den Rücken zugewandt hatte. Sicherlich, er sah nicht aus wie ein typischer Japaner. Sein Vater hielt ihn sicher für einen Ausländer mit den blaugrauen Augen und dem hellen Haar. Soweit er wusste, war Deidaras Mutter auch Ausländerin. Aber das war doch eigentlich egal. „Onii-san, du bist gar nicht bei der Sache“, jammerte Sasuke. Itachi seufzte lautlos. „Machen wir Schluss für heute.“ Er nahm sich ein Handtuch und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und Nacken. „Liegt das an Blondie? Sonst bist du ausdauernder.“ Der Blick des Kleineren verfinsterte sich. „Nein“, log Itachi. Er durfte nicht durchblicken lassen, dass er Gefühle für Deidara hatte. Seine Familie würde ihn meucheln. Dass Madara schwieg, dafür würde er schon sorgen. Der Ältere war zwar ein ernstzunehmender Gegner, aber Madara hatte Respekt vor ihm. Und das wusste er. ______________________________________________________________________________________ 15 – Phönix (不死鳥) 16 – Anrede für Mutter @fukuyama: danke für den hinweis, du hast recht. das war wirklich etwas unpassend. ich hätte nicht so schnell hochladen sollen. mir war der gedanke gekommen und das musste umgesetzt werdenXD aber ich hab es jetzt einfach in das neue kapitel eingearbeitet. auf die ens werde ich morgen antworten, heut ist es zu spät^^" @izanagi:danke für den kommi, ich hab dich fast genötigt*Flausch*^^" ich will einfach nur deine gedanken dazu wissenXD @ryoko-chan: hm, ja solche kenne ich auch, vllt is es bei dei ja möglich, vllt auch nichXD und jetz hate sasukeXD der musste jetz noch sein, wäre ja seltsam, wenn der das einfachso duldetXD @sila-chan: vllt lass ich ihn iwann später mal schnurren, ma schauen, zu wem von den beiden es besser passt^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)