Das Internat der Himmelsgötter von Base ================================================================================ Kapitel 5: Der wahre Stand des Phoenix -------------------------------------- Irgendwann im laufe des Abends klopfte es an Base Zimmertür. Doch statt eine Antwort abzuwarten, wurde die Tür einfach geöffnet und Frau Yokomizu betrat das Zimmer. „Du bist ja schon wach, das trifft sich gut. Ich wollte mit dir reden,“ sagte Frau Yokomizu und setzte sich auf den Stuhl, „setz dich bitte.“ Etwas irritiert setzte Base sich auf das Bett, wobei er Frau Yokomizu jedoch nicht aus den Augen ließ. „Tut mir wirklich leid, dass wir dir das Armband umlegen mussten. Das ist eine reine Vorsichtsmaßname, schließlich habe ich deinem Großvater versprochen ein Auge auf dich zu werfen. Er scheint sich ziemliche Sorgen um dich zu machen. Außerdem sind wir für unsere Schüler verantwortlich und können es nicht zu lassen, dass sie abhauen,“ erklärte Frau Yokomizu und sah Base ernst an. „Wenn sie im Ernst glauben, dass mein Großvater sich sorgen macht tun sie mir leid,“ meinte Base und sah sich das Armband um seinem rechten Handgelenk genauer an, „und das Teil hier wird mich sicher nicht aufhalten können.“ „Du musst es ja wissen, lass dir aber gesagt sein das es bisher noch niemand geschafft hat das Armband selbst los zu werden,“ versicherte Frau Yokomizu, „eigentlich bin ich auch nur gekommen, um dir deinen Stundenplan zu geben und dir zu sagen, wo die Klasse des ersten Jahrgangs ist.“ „Das ist wirklich nett von ihnen, aber vorher hab ich noch eine Frage,“ begann Base, „gibt es hier irgendwo einen Ort wo man seine ruhe vor allen anderen hat?“ „Nicht das ich wüsste, aber in der nächsten Zeit wirst du sowieso nur hier, im Klassenzimmer, im Speisesaal oder in einen der Sportclubs sein,“ antwortete Frau Yokomizu ruhig, „dein Klassenzimmer ist Raum achtundzwanzig, erster Stock im Schulgebäude. In deiner Klasse sind übrigens auch Isumi, Mitch und Cyber.“ Base war für einen Moment überrascht, doch das konnte er hinter einem nichtssagenden Gesichtsausdruck verbergen. „Wenn du sonst keine weiteren Fragen hast, dann kannst du jetzt mit in den Speisesaal kommen. Es gibt gleich Abendessen und wie mir Yo verraten hat, ist er nicht dazu gekommen dir zu zeigen, wo genau der Speisesaal ist.“ „Machen sie sich keine Umstände, ich habe keinen Hunger und im übrigen weiß ich genau, dass der Speisesaal im Erdgeschoss, Hauptgang zweite Tür links liegt,“ verkündete Base. „Also gut, dann wünsch ich dir eine gute Nacht. Frühstück gibt es übrigens ab halb sieben. Das Bad liegt gleich Gegenüber von hier,“ schloss Frau Yokomizu, stand auf und verließ das Zimmer. „Die sind also alle drei in der selben Klasse wie ich, das kann ja noch lustig werden,“ murmelte Base, ein fieses Grinsen huschte über sein Gesicht und er ließ sich auf das Bett fallen, „so geht euer Wunsch also doch noch in Erfüllung.“ Es war gerade halb fünf, als Base hellwach sein Zimmer verließ und ins Bad ging. Daraufhin wollte er runter ins Erdgeschoss, doch eine unsichtbare Barriere war im Weg. „Also lässt mich das verdammte Teil auch nur zu bestimmten Zeiten irgendwohin gehen,“ murmelte Base und versuchte abermals einen Weg durch die Barriere zu finden. Doch es war aussichtslos, es gab keine Lücke. „Irgendwie muss man das Teil doch austricksen können,“ meinte Base laut, während er zurück in sein Zimmer ging, „irgendwann hab ich so ein Ding doch schon mal gesehen, wenn ich mich nur erinnern könnte wo.“ Bis es Frühstück gab, verbrachte Base seine Zeit damit nachzudenken wo er das Armband schon einmal gesehen hatte und wie er es loswerden konnte. Leider ohne Erfolg, so dass er schließlich genervt und wütend zu gleich in den Speisesaal ging. Es wunderte ihn gar nicht, dass nur wenige Schüler aus dem Phoenix-Haus zu gegen waren, immerhin war es noch recht früh. Doch es war ihm nur recht, so hatte er wenigstens seine Ruhe und konnte weiter vor sich hingrübeln, vielleicht fiel ihm hier ja mehr ein. Base nahm sich ein trocknes Brötchen und eine Tasse Kakao und setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke des Speisesaals, von dort aus hatte er den besten Blick über den gesamten Raum. Als er schließlich fertig gegessen und seinen Kakao ausgetrunken hatte, füllte sich der Speisesaal und Base machte, dass er raus kam. Zu seiner Zufriedenheit konnte er sogar das Gebäude verlassen und so machte er sich bereits auf den Weg zum Schulgebäude. Auch dort war noch nichts los, als er jedoch den Klassenraum betrat, den Frau Yokomizu ihm gesagt hatte, wünschte er sich, er hätte die Tür nur zu gelassen und wäre woanders hingegangen. Denn kaum hatte er den Klassenraum betreten, ergoss sich ein Eimer Wasser über seinem Kopf. „So eine verdammte Scheiße, wenn ich den erwische, der das getan hat, dann...“ rasend vor Wut machte sich Base wieder auf den Weg zu seinem Zimmer, vorbei an lachenden Schülern die mit dem Finger auf ihn zeigten. An seinem Zimmer angekommen, gab es ein weiteres Problem, dank des Armbandes konnte er das Zimmer nicht mehr betreten. Scheinbar war die Lehrerschaft und Frau Yokomizu der Auffassung, um diese Zeit sollte er nicht mehr in sein Zimmer kommen. „Ich könnte...“ Base knurrte wütend und ging wieder zurück zu seiner Klasse. Diesmal war die Klasse nicht leer, sondern voller lärmender Schüler, die sofort in tosendes Gelächter verfielen, als Base die Klasse betrat. Sich darauf konzentrierend, niemand wäre da, setzte Base sich auf den leeren Fensterplatz in der letzten Reihe. Plötzlich baute sich jemand neben ihm auf: „Hör auf meinen Platz zu verpesten und setz dich woanders hin.“ „Vergiss es, setz du dich doch woanders hin. Ich hab bestimmt nicht darum gebeten hier zu bleiben. Bedank dich bei eurer Direktorin,“ meinte Base bissig und sah aus dem Fenster. „Habt ihr das gehört? Der Phoenix-Zwerg will mich vertreiben,“ sagte der andere laut zum Rest der Klasse, der sofort verstummte, „ich glaub, dir muss ich erst mal benehmen beibringen, Phoenix-Zwerg.“ „Mach das, aber stell dich dafür bitte woanders hin. Irgendwie stört deine Anwesenheit meine Langeweile.“ „Sag das noch mal du Phoenix-Loser und ich reiß dir den Schädel von deinem verfluchten Körper!“ „Hör mir mal gut zu Meister, ich bin heute schon gereizt genug und wenn du deinen fetten Arsch nicht sofort woanders hin bewegst, vergesse ich mich und schicke dich in einzelnen Stücken nach Hause! Ich bin genauso sauer darüber hier zu sein, wie du über meine Anwesenheit und ich werde mir von niemandem hier sagen lassen was ich zu tun habe, haben wir uns da verstanden?“, zischte Base zornig und funkelte den anderen böse an. „Aber sicher, so wie die anderen Loser aus deinem Haus was?“ „Wakayabi-kun, setz dich auf deinen Platz, der Unterricht fängt an,“ sagte eine Stimme. „Aber der Kerl sitzt auf meinem Platz Ishikawa-sensei.“ „Setz dich auf einen anderen Platz, wir wollen mit dem Unterricht beginnen,“ erklärte Herr Ishikawa, der vor dem Lehrerpult stand. „Das wirst du noch bereuen,“ zischte der andere leise und setzte sich auf den freien Platz an der Tür. „Also gut, dann wollen wir mal anfangen, schlagt bitte eure Bücher auf und lest euch den Text über BFdH zur Verteidigung durch.“ Als sich nun alle Schüler ihren Büchern zuwandten, ging Herr Ishikawa zufrieden durch die Tischreihen. Neben Base blieb er stehen und fragte leise: „Was ist den mit dir passiert, du bist ja ganz nass.“ „Ehrlich? Das hab ich noch gar nicht gemerkt, dann wäre ich mich doch umziehen gegangen!“ blaffte Base Herrn Ishikawa an, so dass die ganze Klasse es hören konnte. „Geh dich umziehen und komm dann nach draußen, dort wo wir uns gestern getroffen haben,“ sagte Herr Ishikawa ruhig, „wir machen draußen gleich einen Praktischenteil.“ Der Stuhl schabte auf dem Boden als Base diesen zurück schob, um aufzustehen. Langsam verließ er die Klasse und machte sich wieder Mal auf den Weg zu seinem Zimmer. Als Base zwanzig Minuten später den Ort erreicht hatte, denn Herr Ishikawa ihm gesagt hatte, war die komplette Klasse dort versammelt. „Da bist du ja, Wakayabi-kun hat sich bereit erklärt heute mal mit dir zu üben,“ erzählte Herr Ishikawa und deutete auf den Jungen, der Base gedroht hatte. „Ich hätte ja viel lieber mit dir geübt, dann hätte ich dich schon mal testen können,“ meinte Isumi zu Base, „aber Herr Ishikawa war dagegen. Du solltest trotzdem aufpassen, Wakayabi beherrscht sein Luft-BFdH fast so perfekt wie ich.“ Base hörte ihr gar nicht richtig zu und lehnte sich gegen einen Baum, während Herr Ishikawa ihnen erklärte was ihre Aufgabe war. „Alles verstanden? Dann könnt ihr jetzt anfangen,“ fand Herr Ishikawa, als er fertig war. Ihre Aufgabe war eigentlich ziemlich einfach, während die Nummer eins Nummer zwei mit einer schwachen Attacke angriff, musste Nummer zwei versuchen diese mit einem Schild abzuwehren. Doch obwohl diese Aufgabe eigentlich relativ einfach war, gingen einige der Schüler ko, so dass diese von Herrn Ishikawa in den Krankenflügel gebracht werden mussten. Erst als Herr Ishikawa verschwunden war griff Wakayabi Base mit einer starken Luftkugel an, so dass dieser zu Boden ging. „Wakayabi, hast du nicht zugehört? Ein schwacher Angriff und nicht mit voller Kraft,“ sagte Cyber aufgebracht. „Komm mal wieder runter, dass war nicht mal halbe Kraft. Um die Loser vom Haus des Phoenix fertig zu machen braucht man nicht mal halbe Kraft, dass würdest sogar du schaffen, Kon,“ lachte Wakayabi, „er hätte seine Klappe eben nicht zu weit aufreißen sollen, dann wäre er jetzt auch nicht ko. Außerdem weißt du genauso gut wie ich, dass die aus dem Phoenix-Haus nichts drauf haben. Sogar meine kleine Schwester würde die mit verbundenen Augen schlagen und die ist erst fünf.“ „Aber auch nur, wenn sie sich nicht vorher selbst ausschaltet,“ warf Mitch ein. „Dann würde sie den aber gleich mit ausschalten. Immerhin ist es bewiesen, dass die aus dem Phoenix-Haus nichts drauf haben. Da kommen nur die Loser rein,“ behauptete Wakayabi, „aber was will man auch anderes erwarten, immerhin wurde das Haus auch von einem Loser gegründet. Echt erbärmlich, die vom Phoenix sind nicht mal in der Lage jemanden von der Drachenschildkröte zu schlagen. Die vom Phoenix sind zu recht das unbeliebteste Haus auf diesem Internat.“ Wakayabi spuckte in Base Richtung und drehte sich um, um zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)