no chance von Aiako (Das ist kein Spiel) ================================================================================ Kapitel 1: Urlaub Widerwillen ----------------------------- Hier stehe ich nun. Auf einer verlassenen Insel mitten in der Karibik. Mit mir – und das ist das schlimmste an dieser Situation – Jack Sparrow. Der natürlich auch schuld daran ist, dass wir hier in dieser Einöde festsitzen. Wieso muss dieser Taugenichts auch immer seinen Mund aufreissen. Die Zunge raus schneiden sollte man ihm. Hängen sollte man ihn. Ja, dass habe ich versucht und das Resultat? Das hier… Ich hatte ihn! Endlich. Doch dieses Glückskind hat es, aus mir noch immer unerfindlichen Gründen, geschafft aus dem Kerker in Port Royal zu entkommen. An allen Wachen vorbei, in die Freiheit. Aber anstatt das er sich schnellstmöglich aus dem Staub gemacht hat, hatte er wohl das dringende Bedürfnis mir einen ‚Besuch’ abzustatten. Und als wäre das alles nicht schon genug hat dieser Mistkerl es doch auch tatsächlich geschafft mir irgendetwas über den Kopf zu schlagen und mich mit zu nehmen. Auf dieses verdammte Schiff. Sein Schiff. Die Black Pearl. Seufzend setze ich mich in den von der Sonne erhitzten Sand. Und diese Nichtsnutze von Piraten hatten dann irgendwann auch noch die grandiose Idee gegen ihren Captain zu meutern. Der Grund? Ich. Selbstverständlich waren sie nicht begeistert mich auf ihrem Schiff zu sehen. Ich auch nicht. Wäre lieber zu Hause geblieben. Es hätte gereicht von der, wieder einmal, glorreichen Flucht von Captain Jack Sparrow zu hören. Aber nein, er musste mich ja mitnehmen. Ich reibe mir mit den Händen über mein Gesicht. Versuche nicht gleich den Verstand zu verlieren. Wieso musste die Crew gerade heute feststellen dass ihr Captain nicht geeignet für diesen Posten ist. Weshalb haben sie ihn überhaupt abgeholt. Sie wären ihn los geworden. Ein für alle mal. Ohne sich die Finger schmutzig zu machen oder ihn irgendwo aussetzen zu müssen. Mich gleich mit. Ich beobachte die sanften Wellen die über den weissen Sand gleiten, kurz vor meinen Füssen stoppen und sich dann flach wieder zurückziehen. Nasser Sand. Das einzige Indiz das zurück bleibt um zu wissen, dass sie mal da waren. Bis die nächsten kommen. Ein glucksen neben mir lenkt meine Aufmerksamkeit auf den Piraten der neben mir liegt. Eine Armlänge von mir entfernt. Zu nahe, meiner Meinung nach. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und mustere das Gesicht des Mannes wegen dem ich hier festsitze. Ein breites lächeln, braune Augen die mich prüfend ansehen. „Würdet ihr mir verraten was ihr so lustig findet, Sparrow? Ich kann an dieser Situation wahrlich nichts Amüsierendes finden.“ Das lächeln wird zu einem Grinsen. Gold blitzt auf als die Sonnenstrahlen die von Metall ersetzten Zähne streifen. Langsam richtet er sich etwas auf. Die Ellenbogen in die weissen unzähligen Körner gestützt. „Nun, Commodore.“ Seine Augen sprühen nur so von Belustigung. „Ihr bringt mich zum lachen.“ Ich muss reichlich verwirrt aussehen, denn nun setzt er sich mit einem seufzen soweit auf das er sich nur noch mit den Händen abstützt und mich ernst ansieht. Kein grinsen, kein lächeln. „Ihr seht aus als wäre das hier“ Dabei deutet er, auf die für ihn so typische art, auf unsere Umgebung. Strand. Wasser. Palmen. „das Ende der Welt.“ Augenblicklich ist das grinsen wieder auf seinem Gesicht und seine Augen scheinen zu lachen. „Dabei hättet ihr es schlimmer treffen können.“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Wirklich. Und wie sollte das möglich sein?“ Meine Stimme trotzt nur von gespielter Freundlichkeit. Sparrow lässt sich davon aber nicht abbringen meine Frage zu beantworten. Im Gegenteil. Sein Blick und sein Grinsen verändern sich. Werden…anzüglich? Meine Augen weiten sich als er sich zu mir lehnt, nicht fähig mich zu bewegen. Ich spüre seinen Atem an meinem Ohr als er mir antwortet. „Du könntest ohne mich hier sein, Liebes.“ Ich versuche zu protestieren, ihn von mir weg zu stossen um wieder eine Distanz zu schaffen. Doch kann ich mich nicht bewegen. Kein Wort kommt über meine Lippen. Ich ziehe die Luft scharf ein als er mit seiner Zunge über mein Ohr fährt. Sanft küsst er meine Wange. Immer näher zu meinem Mund. Bis schliesslich weiche, nach Rum schmeckende Lippen die meinen berühren. Zärtlich streicht er mit der Zunge über meinen Mund. Bitten um einlass. Ich gewähre ihn. Zögernd. Seine Zunge streift die meine und fordert sie auf mit zu machen. Langsam schliesse ich die Augen. Geniesse die Nähe des anderen. Die Wärme die von dem Körper des Piraten ausgeht. Ganz anders als die der Sonne. Schöner. Der Kuss wird tiefer, fordernder. Was mache ich hier eigentlich? Ich küsse Jack Sparrow. Nein, er küsst mich. Wir küssen uns. Langsam kehrt mein Verstand zurück. Die Vernunft. Abrupt beende ich den Kuss, stosse den anderen von mir weg. Schwer atmend versuche ich das eben geschehende zu begreifen. Er hat mich geküsst. Ich habe es zugelassen. Ich habe sogar mitgemacht. Wieso habe ich mich nicht gewehrt? Ich sehe zu Jack – nein, Sparrow in der Hoffnung eine Antwort zu finden. Er liegt da, im Sand. Die Augen geschlossen, das Gesicht völlig entspannt. Sein Atem ist ruhig, gleichmässig. Ich blinzle mehrmals. Schläft er etwa? Ich beobachte ihn genau. Achte auf jede Regung. Ob sein Gesicht oder Körper. Nichts. Nur der Brustkorb hebt und senkt sich regelmässig. „Sparrow…?“ Es war ein flüstern, nicht mehr. Keine Antwort. Kein Anzeichen darauf dass er mich gehört hat. „Sparrow?“ Diesmal etwas lauter. Wieder nichts. Ich schnaufe. Grossartig. Er küsst mich, ich stosse ihn weg und er…er schläft ein. Toll. Wirklich. Die Verwirrtheit schlägt in Wut über. Ich hasse diesen Piraten! „Wenn du dein Gesicht noch mehr anspannst reisst es gleich.“ Sofort sehe ich zu dem bis noch eben schlafenden. Mein Blick begegnet seinem. Braune Augen die mich mustern. Kein Spott, keine Belustigung spiegeln sich in ihnen. Nur…ja was? Gleichgültigkeit? Nein, Trauer. Traurige Augen sehen mich an. Lassen die Wut abklingen. Ich wende mein Blick wieder ab. Sehe auf den Ozean. Ruhig liegt er da. Ein leichter Wind streift die Oberfläche, bringt sie zum kräuseln. Sanfte Wellen die auf den Strand zukommen, dort aufschlagen und sterben. „Wieso habt ihr mich geküsst?“ Meine Stimme ist ruhig. „Wieso habt ihr mitgemacht?“ Kurz huscht ein lächeln über meine Lippen, das bei der nächsten Frage wieder verschwindet. „Und wieso hast du mich weggestossen?“ Weil es nicht richtig ist einen Mann zu küssen. Das sage ich mir zumindest selbst. Ein seufzen meinerseits wird die einzige Antwort auf diese Fragen bleiben. „Ihr solltet weiter schlafen.“ Ich bin froh das meine Stimme gleichgültig klingt. Stille. Er wird vermutlich schon wieder eingeschlafen sein. Gut so. „Ich habe nicht geschlafen!“ Wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich jetzt angenommen ein Kind sitzt neben mir. Ein trotziges Kind. Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn wieder an. Ein Jack Sparrow mit Schmollmund, überkreuzten Armen und im Schneidersitz sitzend begegnet mir. Womit habe ich das verdient. Ein Kind im Körper eines Erwachsenen. Ein schmutziges, trotziges, freches, unausstehliches Balg das nichts als Blödsinn im Kopf hat. Ja, das war Jack Sparrow. „Wie würdet ihr es denn dann nennen?“ „Ich habe nachgedacht.“ Dabei hebt er beide Zeigefinger um seine Worte zu untermalen. Nur schwerlich schaffe ich es ein seufzen zu unterdrücken. „Dabei kommt meist nichts Gutes raus.“ Und damit habe ich recht. Egal wie beleidigt er mich jetzt auch ansieht. Ich habe recht. „Ich getraue mich fast nicht zu fragen. Über was habt ihr nachgedacht?“ Und da ist es wieder. Dieses verdammte Grinsen. „Über uns, Liebes.“ Ich lache. „Uns? Es gibt kein uns.“ „Aye. Und deshalb habe ich mir Gedanken gemach wie aus uns beiden“ Er hebt seinen Zeigefinger in meine Richtung nur um kurz darauf auf sich selbst zu deuten. „ein uns wird.“ Ich schnaufe. „Und was ist dabei herausgekommen?“ Sein Grinsen wird noch eine Spur breiter. „Ich brauche Rum.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das wars erst mal. Hoffe es hat euch gefallen. Würde mich über ein Kommi freuen. Bis zum nächsten mal.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)