Was wäre wenn von Felicity (... der Kampf im Tal des Endes anders ausgegangen wäre? (eine Partner-FF von -NikaEvelina- und mir)) ================================================================================ Kapitel 9: Let's get dirty -------------------------- „Du bis immer... noch ein... Klotz am Bein... du Vollidiot...“ Er konnte nichts anderes tun als zu starren. Konnte nichts anderes tun als das Ergebnis seiner Unachtsamkeit und seines Leichtsinns vor sich zu sehen. Sein bester Freund, blutüberströmt und mit Wurfnadeln bestickt. „Warum?“ Seine Frage war ein verzweifeltes Schreien. „Warum hast du mich beschützt?“ „Woher... soll ich das... wissen?“ Ein trockenes Husten ertönte und ein Schwall Blut landete vor seinen Füßen. „Ich habe... es einfach... automatisch gemacht.“ In der darauf folgenden Stille konnte er sein gequältes Keuchen hören, ehe er kurz lachte. „Ich... mochte dich... eigentlich nie.“ „Warum hast du es dann getan? Warum? Ich habe dich nie darum gebeten!“ Seine Stimme brach und er senkte den Kopf, sah starr auf den Boden. Wieder hörte er ein leises Kichern. „Woher soll... ich das wissen... mein Körper... hat sich von selbst... bewegt...“ Und dann kippte er hinten über. Rein aus Reflex fing er ihn auf und ging mit ihm zu Boden. „Sasuke!“, schrie er verzweifelt. Das konnte doch nicht sein. Das durfte nicht passieren. Traurige und erschöpfte Augen sahen ihm aus einem blutüberströmten Gesicht entgegen. „Ich... ich wollte nicht sterben... ehe ich meinen... Bruder nicht getötet... habe.“ Langsam hob er seine Hand, so als wollte er sie ihm auf die Wange legen. „Naruto... stirb nicht...“ Und dann fiel seine Hand schlaff auf seine Brust und er rührte sich nicht mehr. Sasuke war schon lange wach, bevor Naruto anfing in Nachbarbett um sich zu treten und zu stöhnen. Er hatte die halbe Nacht an die Decke gestarrt und versucht Fragen zu beantworten, die er nicht beantworten konnte. Wie hatte Naruto es geschafft ein Rasengan fliegen zu lassen? Das war zum Beispiel eine, deren Antwort ihm verwehrt blieb. So oder so hatte es anscheinend so ausgesehen, dass der blonde Idiot sowieso nicht wusste, was er da gemacht hatte. Es war ein Glückstreffer, Zufall oder was auch immer gewesen. Und eine der Fragen, die ihn ebenfalls nicht in Ruhe ließ war: Wieso hatte er das Gefühl beobachtet zu werden? Dieses Gefühl rührte garantiert nicht von der Paranoia, dass Tsunades komischer Bann um sein Fluchmal ihm sein Sharingan rauben könnte. Jenes blöde Ding hatte er im ganzen Training sowieso vergessen. Da war dieses Kribbeln im Nacken, das seine Haare auf den Unterarmen aufstellen ließ, dieses Ziehen im Genick, als versuchte dich jemand mit Blicken zu töten. So ein Gefühl eben. Nicht gerade angenehm. Daher wunderte es ihn auch nicht, dass er nicht schlafen konnte. Nachdem er sich fünfeinhalb Stunden lang die Decke angesehen hatte, hatte er keinen Bock mehr sich die Musterung einzuprägen. Und genau in dem Moment wo er aufstehen wollte, fing Naruto an um sich zu treten, als hätte man ihm Ameisen unter die Decke gesteckt. Ganz offensichtlich träumte er nicht besonders gut. Er beachtete ihn nur kurz. Wahrscheinlich träumte er, dass man ihm seine Ramen-Gutscheine geklaut hatte. Genervt stöhnend stand er auf, putzte sich die Zähne und zog sich um, ehe er sich auf das Fensterbrett setzte und die Morgensonne am Horizont erwartete. Es dämmerte bereits, lange würde es nicht mehr dauern. Langsam sah er die Umrisse der Bäume am Waldrand erscheinen und wenn er genau hinsah, konnte er zusehen, wie die Sonnenblumen, die ein wenig weiter weg auf einem Feld neben ihrem Motel standen, ihre Köpfe langsam in Richtung Sonne drehten. Müde lehnte er den Kopf gegen die Fensterscheibe und sah in den Wald, während langsam seine Augen zufielen. Müde war eben müde. Kurz bevor er wegdämmerte, sah er jedoch was. Auf einem Baum, auf der Krone einer Eiche, saß eine Krähe. Eine Krähe, die ihn beobachtete? In dem Moment hallte ein Schrei durchs ganze Zimmer, der ihn von dem Fensterbrett fegte. „SASUKE!!!“ Hart kam er auf dem Boden auf mit hämmernden Herzen und verdammt saurer Laune. „WAS?!?“, schrie er. Er drehte sich stinksauer zu Naruto um, um ihm ordentlich die Meinung zu geigen, aber als er ihn sah, blieben ihm die Worte im Hals stecken. Naruto saß kerzengerade im Bett, sein Gesicht war weiß wie Schnee und er schwitzte wie verrückt. Was auch immer er geträumt hatte, ihm waren sicher nicht die Ramen-Gutscheine geklaut worden. Für einen kurzen Moment waren nur keuchende Atemzüge seitens Narutos zu vernehmen, ehe Sasuke wieder das Wort ergriff. „Musst du so rumschreien?“ Murrend stand er auf. „Du hast bestimmt das ganze Motel geweckt.“ Statt einer Rechtfertigung kam nichts. Sasuke warf ihm noch einen schnellen Blick nur um schnell woanders hinzusehen. Irgendwie war das gruselig. Er fragte sich, was Naruto geträumt hatte, das ihn so aus der Fassung gebracht hatte. Aber gleichzeitig wollte er es auch gar nicht wissen. „Zieh dich lieber um oder geh mal duschen.“, murmelte er, „Wenn du fertig bist, gehen wir Kakashi und den anderen Trottel wecken.“ Zu seiner Verwunderung sagte Naruto immer noch nichts, sondern ging schweigend ins Bad, kurze Zeit später konnte Sasuke die Dusche hören. Müde rieb er sich mit einer Hand über das Gesicht und setzte sich wieder ans Fenster. Ein paar Augenblicke später fiel ihm wieder ein, was ihn kurzzeitig abgelenkt hatte, und er sah wieder in den Wald. Die Krähe war weg. Über sich selbst den Kopf schüttelnd sah er zum Horizont und beobachtete wie die Sonne aufging, bevor er die Augen schloss. Irgendwo im Wald begannen die Vögel zu singen. Und eine Krähe zu krähen. Blinzelnd öffnete Sasuke die Augen und sah die Krähe vor dem Sonnenblumenfeld sitzen. Sie saß ganz still da, ignorierte die Vogelscheuche, die keine zwei Meter hinter ihr im Feld stand und sah zu ihm rüber. Sie sah ihn eindeutig an. Aus leuchtend roten Sharingan. Noch bevor ihm heiße und kalte Schauer den Rücken runter liefen, hatte er sich schon sein Katana, das Kakashi ihm zum Training hinterlassen hatte, geschnappt und das Fenster aufgerissen. Er bemerkte nicht mehr, dass Naruto aus dem Bad kam, ihn entsetzt ansah und seinen Namen rief. Er sah nur diese verdammte Krähe, die sich sofort ihn die Lüfte erhob, sobald sie ihn auf sich zulaufen sah. In einem Affenzahn lief er hinter ihr her, nur einen Gedanken im Kopf. Irgendwo hier in der Nähe war er. Er beobachtete ihn. Die Krähe flog immer schneller, er konnte sie durch die Baumwipfel kaum sehen, aber irgendwie schaffte er es an ihr dran zu bleiben. Dann kam er auf eine Lichtung und auf einmal war die Krähe weg. Schlitternd kam er zum stehen und suchte keuchend den Himmel ab. Sein Herzschlag dröhnte in seinen Ohren, seine rechte Hand lag verkrampft um sein Katana. „Zeig dich!“, schrie er in den Wald. Irgendwo meinte er sein Echo zu hören. „Zeig dich, du verdammter Feigling! Oder hast du Angst mir ins Gesicht zu sehen?“ Das einzige, was zurückkam, war gähnende Stille. Frustriert biss er sich auf die Unterlippe und spürte diese vertraute unbändige Wut in sich hochkommen. „ITACHI UCHIHA!!!“, brüllte er. „Komm sofort raus!“ Und dann erschien er. Lautlos wie ein Schatten trat er hinter einem Baum hervor, die Krähe auf der Schulter sitzend und eine Hand auf ihrem Gefieder liegend. Sein schwarzer Mantel mit den roten Wolken raschelte leise bei seinen Bewegungen. Er kam so gemächlich wie in alten Zeiten auf ihn zu, die eine Hand ruhig an seiner Seite, während die andere gelassen die Krähe liebkoste. Sasuke spürte seinen Hass wie ein Fegefeuer in sich auflodern. Alles an diesem Kerl verabscheute er. Sein Auftreten, seine Art ihn anzusehen. „Du bist also nicht zu Orochimaru gegangen.“ Und diese Stimme hasste er am meisten. So ruhig und rein, als würde er mit ihm ein Kaffeekränzchen halten. „Warum beobachtest du mich?“, zischte Sasuke. „Ist es nicht die Aufgabe eines großen Bruders nach seinem kleinen Bruder zu sehen?“ „Du bist nicht mehr mein großer Bruder.“, fauchte Sasuke. „Seit jener Nacht ist mein großer Bruder tot.“ Itachi ließ die Krähe auf seinen Finger steigen und dann davonfliegen. Sie verschwand irgendwo im Wald. „Wieso bist du nicht zu Orochimaru gegangen?“, fragte Itachi. „Du wolltest gehen.“ „Das geht dich nichts an!“ „Du bist gegangen.“ Er redete einfach weiter. „Aber etwas hat dich aufgehalten.“ Dann endlich begegnete Sasuke dem kalten Blick von Itachi, der ihn abschätzend, ja fast analytisch ansah. So als könnte er in ihm lesen, wie in einem Buch. „Oder jemand.“, stellte er leise fest. „Naruto ist dir also hinterher gelaufen.“ „Dich geht einen feuchten Dreck an, warum ich noch hier bin oder nicht!“, zischte Sasuke. „Warum bist du wirklich hier? Doch wohl nicht, um gegen mich zu kämpfen.“ Für einen kurzen Moment sah Sasuke etwas in Itachi Augen, dass er nicht deuten konnte. Fast sah es aus wie Schmerz. „Was willst du wirklich, Sasuke?“ Die Frage war so eigenartig, dass Sasuke nicht wusste, was er sagen sollte. Er konnte nur starren, während Itachi ihn betrachtete. „Du willst mich für das richten, was ich unserer Familie angetan habe. Du willst stärker werden. Aber was willst du wirklich? Willst du stärker werden, obwohl du weißt, dass Orochimaru dich zu etwas Größerem machen könnte, als Kakashi? Willst du allein sein und für den Rest deines Lebens niemanden an dich heran lassen? Oder willst du nur deinen besten Freund nicht verraten?“ Sasuke klappte den Mund auf, wie um sich zu rechtfertigen, bevor er ihn wieder schloss, weil er keine Antwort wusste. Mit großem Schreck wurde ihm klar, dass etwas an dem dran war, was Itachi sagte. Was genau wollte er eigentlich? „Diese Frage solltest du klären. Sonst wirst du es nie schaffen mich zu schlagen.“ Sasuke riss den Kopf hoch, er hatte nicht mal gemerkt, dass Itachi sich von ihm entfernt hatte. Gerade trat er wieder in den Schatten der Bäume. „Warte!“, schrie er. „Wir sind noch nicht fertig.“ Sofort lief er hinter ihm her, gerade als Itachi in den Bäumen verschwand. Oh nein, so schnell war er noch nicht mit ihm fertig. So schnell er konnte, lief er ihm hinterher, versuchte so schnell zu laufen, wie sein Bruder, der schon immer schneller gewesen war als er. Er biss sich wütend auf die Lippen, während der Wald sich um sie herum lichtete und er auf die nächste Lichtung kam. Gerade lief Itachi über die Lichtung. Mit einem gewaltigen Satz sprang Sasuke, die Hand nach ihm ausgestreckt. Als er mit den Fingerspitzen den Mantel berührte, drehte Itachi sich blitzschnell zu ihm um und trat ihm mit voller Wucht in den Magen. Der Tritt trieb ihm alle Luft aus den Lungen und er kam hart auf dem Boden auf. Keuchend versuchte er wieder zu Atem zu kommen, während er sich am Boden krümmte. Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass Itachi nicht mehr da war. Und gerade als er dachte, dass der Tag echt scheiße anfing, fing es auch noch an zu regnen. Wassertropfen fielen ihm hart aufs Gesicht, als ein heftiger Platzregen aus den Wolken, die er vorher nicht bemerkt hatte. So viel zum Satz: Schlimmer kann es nicht mehr werden. Und er hatte sich schon wieder getäuscht. Als er sich endlich wie ein geprügelter Hund aufrappelte, rauschte ein keuchender Naruto, der wenigstens die Rücksicht gehabt hatte sich ein T-Shirt und eine Hose anzuziehen, durch die Bäume. Der Schreck und der Vorwurf in seinen Augen war so groß, dass Sasuke auf den Boden sah und bemerkte, dass er nass bis auf die Knochen war. „Sieh mich nicht so an.“, murmelte er, während er sich die Rippen hielt und sein Katana, das mittlerweile im Schlamm lag, aufhob. Doch bevor er das tun konnte traf ihn eine Faust mitten im Gesicht, sodass er auf den Boden stürzte. Direkt in eine Schlammpfütze. Innerhalb von Sekunden war er schmutzig bis auf die Unterhose. „Was soll der Mist?“, schrie er. Statt einer Antwort sprang Naruto ihn an und verpasste ihm gleich noch eine. „Du verdammter VOLLIDIOT!!!“ Jetzt wurde es Sasuke zu viel. Mit einem Fauchen stürzte er sich auf Naruto, um ihm eine zu verpassen. Und ehe es sich beide versahen, prügelten sie sich im Schlamm, schlugen sich, bewarfen sich mit Schlamm und versuchten sich in jeder erdenklichen Weise eine zu verpassen. Alles endete damit, dass Naruto es irgendwie schaffte den schon angeschlagenen Sasuke zu Boden zu werfen, sich auf seine Brust zu setzten und ihn anzuschreien. „Tu das nie wieder!“ Okay, Korrektur. Er schrie ihn nicht an, er brüllte ihn an. „Was meinst du, was ich gedacht habe, als du aus dem Fenster gesprungen bist? Was denkst du dir dabei abzuhauen, ohne mir Bescheid zu sagen? Wolltest du wieder gehen? Ich wäre dir wieder gefolgt, das weißt du genau. Wieso? Wieso machst du das?“ Sasuke registrierte auf einmal mit einem riesigen Schreck, dass es nicht nur Regentropfen waren, die ihm da aufs Gesicht fielen. Naruto heulte ihm direkt ins Gesicht, packte ihn an den Schultern und stieß immer wieder seinen Kopf in den Schlamm, bis er Kopfschmerzen bekam. Irgendwie schaffte Sasuke es Naruto von sich runter zu bekommen, ehe er ihm den Schädel einschlug. Als Antwort verpasste er ihm eine mitten auf die Nase, was Naruto auf den Boden beförderte. „Itachi hat uns beobachtet.“, fauchte er. „Itachi Uchiha hat mich die ganze Zeit über beobachtet. Er hat gewusst, dass ich nicht bei Orochimaru bin, er hat gewusst, was ich tue, wie jeder einzelne meiner Schritte aussieht. Und auf einmal steht er vor meinem Fenster. Denkst du da bleibe ich ruhig auf meinem Arsch sitzen und sehe zu, wie er sich weiter ins Fäustchen lacht, während ich mich mit euch drei Idioten zum Affen machen?“ Naruto klappte der Mund auf, während er langsam seine Hand von der Nase nahm. „Itachi?“ „Ja, Itachi, verdammt noch mal! I-t-a-c-h-i, du Volltrottel!“ Keuchend standen sie beide sich gegenüber, starrten sich an und wussten nichts mehr zu sagen. Naruto schaute so blöd aus der Wäsche, dass Sasuke letztendlich nichts anders konnte als zu schnauben. „Mach den Mund zu, es zieht.“ Naruto klappte vernehmlich den Mund zu und wollte sich durchs Haar streichen. Ehe er den Schlamm bemerkte und ihn dann verlegen ansah. „Ich...“ „Vergiss es.“, murmelte Sasuke. „Außerdem war nicht alles umsonst.“ „Hä?“ Statt einer Antwort öffnete Sasuke die Hand, mit der er eben nach Itachi gegriffen hatte und zeigte Naruto den Stofffetzen, den er von Itachis Mantel geschnappt hatte. Er war ja nicht komplett blöd. Er hatte gewusst, dass er noch nicht stark genug war, um gegen Itachi zu kämpfen und er hatte auch geschnallt, dass er ihn nicht hatte schnappen können. Aber jetzt hatte er eine Geruchsspur, auf die er eine seiner Katzen ansetzten konnte. Und wenn er endlich stark genug war, würde dieser kleine unbedeutende Fetzen dafür sorgen, dass er Itachi Uchiha fand und ihn fertig machen konnte. Auf einmal warf Naruto den Kopf zurück und fing schallend an zu lachen, Sasuke konnte ihn nur blöd ansehen, bis er endlich wieder sprechen konnte. „Tut mir leid, ich habe überreagiert. Ich hatte heute nur so einen blöden Traum und da habe ich gedacht, dass du wieder abhaust.“ „Ach ja? Was denn?“ Sasuke hob fragend eine Augenbraue. Naruto winkte ab. „Alte Vergangenheitsscheiße. Unwichtig und vergangen.“ Sasuke betrachtete ihn noch einen Moment, ehe er den Blick in den Himmel richtete und sofort den Kopf vor dem Regen einzog. „Wir sollten zurück. Kakashi sollte bald aufstehen und wenn er merkt, dass wir nicht da sind, wird er uns den Kopf abreißen.“ Naruto nickte seufzend und machte Anstalten aufzustehen. Doch bevor er das geschafft hatte, hielt Sasuke ihm die Hand hin. Irgendein Friedensangebot musste ja geschlossen werden und er sah auch ein, dass es nicht gerade schlau von ihm gewesen war Naruto so einen Schrecken eingejagt zu haben. „Lass uns gehen.“, murmelte er. Naruto lächelte und griff dankend nach seiner Hand. Und dann passierten so viele Dinge gleichzeitig, dass Sasuke später nicht mal mehr wusste, wie das alles so schnell passieren konnte. Kaum hatte er Naruto aufrecht auf die Füße gestellt, verwandelte sich dessen Gesicht in eine Maske des Entsetzens. Dann gab er Sasuke einen Stoß, sodass er hinter ihn geriet und breitete die Arme aus, während Sasuke im Schlamm landete. Sasuke hörte ein Zischen und dann ein undefinierbares Geräusch, welches ihm aber auf eine seltsame Art und Weise unheimlich bekannt vorkam. Dann drehte er sich um, eine schreckliche Vorahnung habend. Am Waldrand standen drei Oto-Ninjas, alle mit Orochimarus Markenkleidung versehen und einem höhnischen Grinsen im Gesicht. Dann hörte er ein schreckliches Keuchen und sein Blick wanderte zu Naruto hoch. Er konnte nur seinen Rücken sehen, aber er sah deutlich das Blut, welches vor ihm auf den Boden tropfte. Mit einem Mal hatte Sasuke ein Deja-vu. Er sah sich selbst schützend vor Naruto stehend, während Blut auf den Boden tropfte und Naruto hinter ihm entsetzt auf eben diesem lag. Und genau in dem Moment, wo diese Erinnerung in ihm hochgerufen wurde, kippte Naruto nach hinten. Wie von selbst fing Sasuke ihn auf und es schien, als würde er für einen kurzen Moment sein eigenes blutendes Gesicht sehen. In Narutos Brust steckten mehrere Shuriken und in seinem Hals steckten genau fünf Wurfnadeln. Nur eine hatte seinen Hals verfehlt. Die sechste Wurfnadel steckte knapp oberhalb seines linken Auges. Narutos Gesicht war weiß, während er keuchte und mit zitternder Hand nach seinem Auge fasste. Sasuke selbst konnte nichts anderes tun als entsetzt zu starren und die Stimmen der beiden Männer zu hören, die ihn ansprachen. „Da der Idiot wohl der einzige war, der dich daran gehindert hat zu Orochimaru zu gehen, würde ich sagen, ist dieses Problem auch gelöst. Komm endlich mit zu unserem Herrn, Sasuke Uchiha!“ Das nächste, was Sasuke wieder richtig wusste, war, dass seine Hände blutig waren und er keuchend vor den Leichen der drei Männer stand, während ihr Blut ihm noch von den Fingern und dem Gesicht tropfte. Nur für einen kurzen Moment erschrak er sich, ehe sich in ihm wahre Genugtuung breit machte. Er erinnerte sich daran, dass er nur ein einziges Mal so einen Filmriss gehabt hatte. Dann hörte er das Wimmern und er landete brutal wieder in der Realität. „Naruto...“, flüsterte er und drehte sich blitzschnell um. Naruto lag an der Stelle, wo er ihn zurückgelassen hatte, beide Hände vor das Gesicht gepresst, während er verzweifelt nach Luft schnappte. Blut lief ihm über die ganze linke Gesichtshälfte und sein Gesicht war erschreckend weiß. Außerdem zitterte er unkontrolliert. „Naruto!“ Sasuke kam schlitternd zum stehen und kniete sich neben ihn. „Sag was! Los, rede mit mir!“ Er schien ihn noch zu hören, seine Pupillen waren riesig und seine Lippen liefen langsam blau an. „Naruto, hör zu, krieg jetzt ja keinen Schock, verstanden! Bleib wach, rede mit mir und zwar sofort!“ Zum zweiten Mal in seinem Leben fühlte Sasuke sich absolut hilflos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)