Silent Scream von Sharry (stay alive untill I save you) ================================================================================ Prolog: Prolog Chill -------------------- Prolog Chill "Koch! Lauf!" "Was? Ab..." "Halt den Rand und lauf, ich halt sie auf." "Zoro, ich..." "Bist du taub?!" Undurchdringlich starrten ihn die grünen Augen über die verletzte Schulter des Schwertkämpfers hinweg an, Härte und Entschlossenheit lag in ihnen, neben der beinahe zu gut versteckten Trauer und Verzweiflung. Zoros Botschaft war eindeutig, er würde Sanji nicht erlauben, mit ihm sein Schicksal zu teilen, und das, obwohl der Blonde es verdient hatte, noch so viel Schlimmeres verdient hatte, nach alledem, was er dem Schwertkämpfer angetan hatte. "Geh!" Der Grünhaarige drehte seinen Kopf weg, wandte Sanji seinen Rücken zu. "Zoro..." Es war nur ein Flüstern, wie sollte er dem anderen begreiflich machen, dass es ihm Leid tat, dass er all das nicht gewollt hatte? Zoro würde ihm eh nicht glauben. Aber wie konnte er so etwas auch erwarten, wo er doch alles getan hatte, um Zoros Vertrauen in ihn zu zerstören? Lange sah er den anderen an, zumindest kam es ihm lange vor, während die Gefühle in ihm tobten. Was hatte er getan? Was hatte er nur getan? Die Stimme des Schwertkämpfers war so kalt gewesen, so voller Hass. Nein, nicht Hass, Gleichgültigkeit und Abweisung, und trotzdem, und trotzdem, wollte er Sanji retten und sich selber opfern, warum? "Wieso tust du das?" Glücklicherweise war seine Stimme selbstbewusster, als er sich fühlte, vielleicht weil er auf eine Antwort von Zoro hoffte, die alles was geschehen war vergessen lassen würde, etwas das zeigte, dass Zoro ihm immer noch vertraute, sich immer noch um ihn sorgte. "Ruffy hat gesagt, ich soll dafür sorgen, dass du wohlbehalten zum Schiff kommst. Also HAU AB!" Die letzten Worte hatte er beinahe geschrien. Sanji konnte es fühlen, die Kälte, die sich wie ein eisiger Hauch durch seine Glieder biss, ihn frösteln ließ, zurück taumeln ließ. Doch er konnte nicht sagen, ob es von den Worten des anderen gekommen war, oder der, sich ihnen nähernden, Gefahr. Gefahr, die er hervorgerufen hatte. Gefahr, die der Schwertkämpfer versucht hatte zu vereiteln, und er, Sanji, er hatte dafür gesorgt, das Zoro ihn nun hasste. Was hatte er nur getan? Kapitel 1: Chapter 1 Desire --------------------------- Chapter 1 Desire Rückblende Langsam ging er durch die Straßen der kleinen Stadt. In seiner Linken eine dreiseitige Einkaufsliste, in seiner Rechten das Feuerzeug, um seine Zigarette anzuzünden, mittlerweile seine dritte, und sie hatten noch nicht einmal Mittag. Doch daran war nicht er Schuld. Was konnte er bitte dafür, dass der blöde Marimo ihn heute schon genervt hatte, dass er sich erstmal hatte abregen müssen, bevor er einkaufen gehen konnten. Leise grinste er, als er daran dachte, wie Nami den Schwertfuchtler verboten hatte das Schiff zu verlassen, weil er ja den Streit angefangen hatte, und das, obwohl sie am Rand der Insel ein Dojo hatten. Tja ja, jeder bekommt, was er verdient. Mit diesen Gedanken und hüpfendem Schritt, tanzte der Koch durch die Gassen auf den Marktplatz zu, nicht ohne seine Auge an den Schöhnheiten dieses Volkes zu bereichern. Und davon schien es hier viele zu geben. Nirgendwo konnte man eine Frau erkennen, die nicht wunderhübsch oder attraktiv war, sogar die älteren Damen zeigten keine Spur von Falten oder Altersschwäche, jemand anderem wäre das vielleicht seltsam vorgekommen, nicht allerdings dem liebestollen Koch, der es sichtlich genoss, zwischen den Ladys zu wandeln und sie mit Komplimenten zu überhäufen. Nach mehreren Stunden vergaß er sogar das wütende Gesicht des Grünspans und genoss die warmen Sonnenstrahlen des fortschreitenden Tages. Er hatte all seine Einkäufe erledigt und hatte Brook, dem er zufällig begegnet war, damit zum Schiff geschickt, so hatte er noch ein bisschen Zeit sich zu vergnügen, bevor er die anderen, mit Ausnahme des Schiffbewachers Zoro, in einem Pub am Hafen treffen würde. Doch dazu sollte es nie kommen. "Blackleg Sanji?" Überascht drehte er sich um und erstarrte. Vor ihm stand wohl das perfekteste Wesen, das Gott jeh hatte erschaffen können. Der Körper hatte verführeriche Kurven, ohne jedoch falsch oder künstlich zu wirken, doch verschleiert durch das kurze rote Kleid, das gerade mal so viel verbarg, um Männer neugierig zu machen. Langes, schwarzes Haar fiel auf ihre vollen Brüste und bedeckten die blasse Haut, umspielte dabei sanft ein Gesicht, so schön, wie das eines Engels, volle, sinnliche Lippen, eine gerade Nase, rosige Wangen, und Augen, unbeschreiblich, sie waren braun, doch es schien dem Koch so, als wäre ein Rotschimmer in ihnen gefangen, brannte mit einem Feuer, das Lust und Verlangen in ihm erwachen ließ. Sie lächelte, unschuldig, und doch, etwas in ihren Augen hätte ihn unsicher werden lassen sollen, lauernd flackerte es ihm entgegen, doch er war gefangen, in diesem Traum eines weiblichen Wesens. "Ja..." hauchte er ihr entgegen. Unmöglich konnte sie ihn gehört haben, wo zwischen ihnen doch die ganze Breite einer vollgestopften und belebten Straße lag und trotzdem, ihr hauchzartes Lächeln wurde eine Spur breiter, sie winkte ihm zu, und verschwand in den Schatten eines Hauses. Langsam erwachte der Blonde aus seiner Starre, nicht bemerkend, dass er seine Zigarette verloren hatte und das ein feiner Sabberfanden sein Kinn hinunterlief und in seinem Bart verschwand. Dann rannte er ihr hinterher, stieß Menschen aus dem Weg, niemanden wirklich sehend, aber mit dem Begehr, der himmlischen Kreatur zu folgen. Er suchte, fragte, rannte, doch konnte er sie nicht finden, noch nicht einmal eine Spur oder einen Hinweis, als wäre sie nur ein Traum gewesen, eine Haluzination, oder ein Wunschbild. Aber er war sich so sicher, dass sie real war, dieser Blick. Diese Augen! Die Sonne erreichte den Horizont, spiegelte sich blutrot im Meer wieder, er war am Hafen angekommen, konnte den Pub sehen, in dem seine Crew auf ihn wartete, konnte sogar von hier aus Ruffys Stimme vernehmen, zumindest kam es ihm so vor, doch irgendwie machte es ihn nicht glücklich, irgendetwas war anders, als wäre mit dieser wundersamen Frau ein Teil seiner Seele verloren gegangen. "Blackleg... Sanji?" Wo war sie her gekommen? Woher nur? Sie stand neben ihm, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, einen spielericher Blick in den Augen. Er konnte nichts anderes tun, als sie anstarren, er versuchte erst gar nicht, den Mund zuzumachen, wusste er doch, dass dieser sofort wieder aufklappen würde. "Ich habe dich vermisst." Ihre Worte machten keinen Sinn, kannten sie sich doch noch nicht mal, doch Sanji war zu beschäftigt, sie anzustarren um das zu bemerken. "Ja..." seufzte er. Im selben Moment wurde er gegen eine Hauswand gepresst und ihr Körper drängte sich an seinen, während ihre Zunge gebieterich Einlass befahl, den Sanji sofort gewährte. Sein Verstand setzte aus, seine Triebe setzten ein, was wollte er mehr, als eine Nacht mit einem perfekten Wesen verbringen? Was wollte er mehr, als sein ganzes Leben mit einem perfekten Wesen zu verbringen? Halt! Etwas in ihm stockte, sein Leben und eine Beziehung in diesem sollte voller Hingabe und Liebe sein, und nicht durch einen Quicky in einer dunklen Gasse ersetzt werden. Ihre Hand strich unter sein Hemd und streichelte sanft seine Bauchmuskeln. Jeder Widerspruch war gebrochen. Er wollte dieses göttliche Geschöpf besitzen. Falsch! Er wollte von ihm besessen werden. Seine Gedanken waren nicht mehr sein, als sie began, ihn zu entkleiden. Er spürte, wie sein Körper den ihrigen verlangte, spürte wie sie sich an ihn presste, sowohl körperlich, als auch geistig, ja er hatte das unbehagliche Gefühl als wäre sein Verstand nicht mehr der seinige, alles gab er ihr, alles würde sie besitzen. Sie knöpfte seine Hose auf. Etwas schrie in ihm. Nicht sie, sie war nicht das, was er in ihr sah, aber es fühlte sich so gut an, so unbeschreiblich richtig. In seinem inneren Geiste blitzten zwei smaragdgrüne Augen auf, blickten ihn verletzt und wütend an, fesselten seine Aufmerksamkeit. Er hörte sie schreien und sah wie sie von ihm wegsprang, als hätte sie sich verbrannt. "NEIN!" Kreischte sie. Er atmete schnell. Sein Körper war immer noch erregt, doch etwas anderes nahm langsam seinen Platz ein, er konnte nur nicht ganz feststellen, was es war. "Du bist mein!" Ihre Stimme war nun nur noch ein Flüstern, feindlich, bedrohlich, gefährlich. Warum wehrte sein ganzes Wesen sich gegen diesen Satz? Immer noch war ein Teil von ihm betäubt, wie von einem Gift, dass sie ihm eingeflößt hatte, doch sein Innerstes wollte diesen Worten nicht glauben. Ihre Stimme wurde sanfter. "Ich habe dich erwählt, Sanji. Aus all den Männern, die diese Welt bietet, habe ich dich erwählt. Du kannst mich nicht einfach abwehren, wegen jemand anderem. Du bist mein, und ich weis, dass du es auch willst. Komm mit mir." Sie nahm seine Hand. Langsam folgte er ihr, nicht in der Lage sich ihr ganz zu entziehen, doch noch immer kämpfte etwas in ihm, etwas, was die Wahrheit wusste, mehr wusste, als Sanji selber. "Hör auf dich zu wehren, Liebster. Es wird einfacher sein, wenn du dich ergibst. Lass es hinter dir, wer immer es ist, lass diese Person hinter dir und komm mit mir. Du wirst es nicht bereuen." Ihre warme Stimme lullte ihn ein, als wollte sie ihm zum einschlafen bewegen. Ja, loslassen schien so einfach zu sein, wer auch immer, einfach loslassen, was auch immer, einfach loslassen. Sie und er, nur sie und er. "Gut so, bald wirst du diese Welt hinter dir las..." "Hey, Koch!" Woher kannte er diese Stimme nur? Sie rief etwas in ihm wach, etwas unglaublich Genervtes, etwas das diese Stimme loswerden wollte, und noch etwas anderes, tief in ihm verborgen. Grüne Augen blitzten in seinem Inneren auf, schalkhaft und grinsend. 'Marimo!' Der Zauber um ihn herum zerbrach, der warme Nebel, der seine Gedanken umfangen hatte, lichtete sich. "Was tust du hier, du Idiot, und dann auch noch mit so ner Tussi, hat Brook dir nicht gesagt, dass wir heute Abend noch ablegen wollen? Komm endlich, Giftmischer, Nami ist eh schon am ausrasten." Er konnte nicht antworten, starrte den anderen einfach nur an. Die Frau an seiner Hand redete unablässig auf ihn ein, doch er nahm sie kaum war, sah einfach nur den Schwertkämpfer an. Dieser blickte kalt zurück, die Spuren ihres letzten Streites lagen in seinem Blick, prangerten Sanjis Verbrechen an, doch er konnte in diesem Moment nicht reagieren, war sich kaum mehr bewusst, warum undwegen welchem Verbrechen er diesen Blick des Schwertkämpfers verdiente. "Wie lange willst du hier noch rumgammeln, Gemüseputzer? Komm endlich, oder ich lass dich hier stehen." "Ja geh nur. Du bist eh nur überflüssig, wie immer. " flüsterte die Stimme der Frau in Sanjis Kopf. Der Grünhaarige starrte ihn einen Moment fast schon erschrocken an. War da Schmerz in seinen Augen? "Wie du willst." Seine Stimme war eisig, gefühlslos, er drehte sich um. Noch keine zwei Schritte hatte sich der ehemalige Kopfgeldjäger von ihm entfernt. "Geh nicht, warte..." Seine freie Hand streckte sich nach dem anderen aus. Zoro verharrte. "Wie wäre es, wenn du dich mal entscheiden würdest, Koch?" Dann ging er weiter. Ohne sich umzudrehen. "Du bist ohne ihn besser dran." Ihre Stimme drang zu ihm durch, began erneut ein Netz um ihn zu spinnen. "Manchmal frage ich mich echt, warum Ruffy dich aufgenommen hat." Er hatte ihn verletzt. "Mal ehrlich, du bist der einzige in dieser Crew, der nichts tut, außer uns anderen das Leben zu erschweren." Er war zuweit gegangen. "Was, glaubst du wirklich ich würde dir vertrauen?" Er hatte gelogen. "Du bist mir egal, wie dem Rest der Crew." ... "ZORO!" Er riss sich von der Frau los und rannte ihm hinterher. "Bleib stehen!" Ihr Schrei ließ nicht nur den Smutje, sondern auch den Schwertkämpfer, innehalten. "Du kannst nicht gehen, Blackleg Sanji! Ich habe dich erwählt, du bist mein! Du kannst mich nicht ablehnen, ich beherrche dich! Dein Geist sowie auch dein Körper gehören mir! Ich befehlige dich, ich habe die Macht dazu! Du kannst nicht gehen! Nicht wegen diesem... diesem Mann!" Etwas veränderte sich, Sanji erkannte es zu spät, nur einen Augenblick. Aus dem Nichts schoß ein Pfeil auf ihn zu, unsanft wurde er von den Beinen gerissen, konnte sich im letzten Moment noch abfangen. Mit einem Ruck sprang er in eine aufrechte Position. Zoro stand vor ihm, riss sich murrend den schwarzen Pfeil aus dem rechten Oberarm. Mehr Pfeile surrten auf sie zu, Zoro packte ihm am Unterarm und zog ihn mit sich. Hinter ihnen erklang das schrille Kreischen der Frau. "Du bist mein, Blackleg Sanji! Vergiss das nicht! Er wird dich nie haben können! Ich werde das nicht zulassen! Du gehörst mir! Jeder der sich mir in den Weg stellt, wird vernichtet!" Ein weiterer Pfeil traf Zoro, der es irgendwie hinkriegte, den, immer noch abwesenden Koch, vor sich hinzuschieben und ihn gleichzeitig vor Pfeilen zu bewahren. Er hatte keine Zeit den Pfeil aus seiner Schulter zu ziehen, jede falsche Bewegung könnte ihrer beider Ende sein. Der Pirat hatte keine Ahnung, wo genau sie waren, er hatte den Koch, mit dieser Hexe von einer Frau, im Wald nahe des Hafens gefunden, doch er wusste, dass sie genau in die andere Richtung liefen, nur wohin? Seine rechte Schulter schmerzte unnatürlich, kein Pfeil konnte so einen Schmerz verursachen. 'Gift.' schoß es ihm durch den Kopf. Sein Blick legte sich auf den Koch, der sich mittlerweile wieder gefangen hatte, halbwegs zumindest. Wie weit mussten sie wohl rennen, um die Verrückte hinter ihnen los zu werden? Langsam glitt das Gift durch seine Glieder, erfüllte ihn mit einer Schwere, es war unmöglich dieses Tempo beizubehalten. Er wollte nicht mehr rennen. Er war zu müde um davonzulaufen. Er wollte sich stellen. Ruhig, beinahe gelassen, drehte er sich um und zog den störenden Pfeil aus seiner Schulter. 'Nicht für den Koch.' belog er sich selber. 'Nur wegen Ruffys Befehl.' "Lauf." Sprach er leise, doch es schien, als würde der andere ihn nicht wahrnehmen. "Koch! Lauf!" 'Nicht für den Koch, nicht für Sanji.' Eine kalte Trauer erfüllte sein Herz. 'Ich will nicht egal sein.' So... hihi und es kommt noch besser... wer ne ENS will bitte melden^^ Kapitel 2: Chapter 2 Silent --------------------------- Chapter 2 silent "Jetzt geh endlich!" Das Knurren des Schwertkämpfers war gefährlich und ließ keinen Widerspruch zu. Langsam zog der Grünhaarige seine Schwerter. Sanji taumelte rückwärts, drehte sich um, rannte. Warum tat er das? Warum ließ er Zoro zurück? Er sollte dort stehen und kämpfen, nicht der Marimo. Er rannte, wurde nicht langsamer, die Dringlichkeit in Zoros Stimme, die mehr ein Flehen war, hatte ihm nicht erlaubt, dort zu bleiben. Vielleicht weil er immer noch hoffte, dass es möglicherweise Sorge des anderen war. Mit einem Mal veränderte sich alles um ihn herum, sein Körper wurde steif, als würde etwas ihn lähmen, seine Muskeln paralysieren, doch es war nicht sein Körper, es waren auch nicht seine Augen, die hoch konzentriert die gotthafte Frau anblickten, diese Augen hatte eine ungewohnte Schärfe, sahen viel, was Sanjis Augen verborgen blieben. Und es waren nicht Sanjis Gedanken, die auf ihn einstürmten. Mein Körper ist bewegungslos wie Stein, einzig und allein der stetige Herzschlag zeigt, dass ich noch ein lebendes Wesen bin. Das Gift zeigt Wirkung. Verdammt gute Wirkung. Hoffentlich ist der Koch weitergerannt, hoffentlich ist er in Sicherheit. "Was hast du nur getan?" Verhasst blickt sie zu mir auf, wahrscheinlich von meinem Grinsen erzürnt, das immer noch auf meinem Gesicht liegt, Fassade, aber was soll‘s? "Weist du, was du angerichtet hast?" Glaubt sie wirklich, sie kann mir Angst machen, da braucht sie aber mehr, als nur ein paar nette Pfeilchen und kitschige Worte. Langsam kommt sie mir näher, ich kann ihren Atem auf meiner Haut spüren. Was ist sie nur? "Du wirst ihn nie haben." Unwillkürlich dringt ein Knurren aus meiner Kehle, tief, bedrohlich, und dabei weiß ich noch nicht einmal, wovon sie redet. Oder doch, vielleicht weiß ich es wohl, ich bin mir nicht sicher. "Wie ein wildes Tier. Du bist wie ein wildes Tier. Weißt du das?! Wie kannst du nur glauben, dass du wertvoll genug sein könntest, um ihn auch nur zu berühren?" Ihre Worte beunruhigen mich, nein, ihre ganze Anwesenheit, als würde mit jeder Sekunde, die sie mir nah ist, ein Teil meiner Selbst vergehen, sterben. Langsam hebt sie eine Hand. Koch! Renn! Bleib nicht stehen! Renn! "Du wirst nie in der Lage sein, ihm das zu geben, was ich ihm geben kann." Lauf! "Es ist besser, wenn du aus seinem Leben verschwindest. Besser für uns alle." Was ist dieses tiefe Gefühl in mir? "Ein wildes Tier, mehr nicht." Angst? "Ich werde dich von deinem Leid erlösen, Krieger. Du wirst keinen Herzschmerz kennen, keinen Hass, nur die Angst. Keine Stimme, keine Gesten, nichts." Koch, lauf! "Er wird nie mehr mit dir reden, wo seine Worte dich doch so verletzt haben, Nioch wahr?" Leise kichert sie. "Soll er stumm sein, um dich zu retten, soll deine Geschichte nicht erzählt werden, so dass sein Wort deine Verdammnis bedeutet." Sie streichelt meine Wange. Ich kann das Feuer fühlen. Etwas verbrennt, brenne ich? Koch! Lauf! "Ein Ton über seine Lippen und du bist auf ewig fort." Mein Geist rast, wer bin ich? Wo bin ich? Was? Sanji... Meine Gedanken verrinnen. Er sackte zu Boden Unfähig, seinen Körper zu bewegen. Zoro war, Zoro war... Er wollte schreien, wollte rennen, doch kein Laut erklang, keine Bewegung fand statt. Was war nur passiert? Er war in Zoros Gedanken gewesen, in seinem Geist, hatte seinen Schmerz geteilt und dann hatte er aufgehört zu denken, sein Geist war verebbt. War er tot? Tränen fanden ihren Wege an seinen Wangen hinunter. Es war seine Schuld, es war seine Schuld! Er hatte Zoro verletzt, er hatte sich auf diese Hexe eingelassen. Unwillig gewesen, sich gegen ihren Bann zu wehren, war er weggerannt, während Zoro sich ihr gestellt hatte, und nun, nun war er... Er konnte diesen Gedanken nicht beenden, wollte es nicht, durfte es nicht. So lag er da, sah und sah doch nicht, wie es um ihn herum dunkel wurde, was kümmerten ihn schon die Schatten der Dunkelheit, wo sich doch der Schatten des Todes über ihn gelegt hatte. Aber halt... Was hatte sie gesagt, irgendetwas von stumm und Erlösung. Und von sprechen und Verdammnis... Er war noch nicht verloren, noch nicht. Der Schatten der Erschöpfung rang um die Oberhand in ihm, er musste fort, war hier nicht sicher, doch immer noch hingen die Fetzen des Zaubers in seinem Geist und ließen seine Glieder schwer werden. Die Dunkelheit nahm ihn dahin... _______ Stimmen, alles was er wahrnahm, waren Stimmen, laut und leise, nah und fern. "Shh... seit leise, er wacht auf." Er wollte noch nicht, wollte noch etwas in dieser erinnerungslosen Dunkelheit bleiben, doch dann kamen sie zurück, die Bilder des vergangenen Tages. Zoro! Er riss seine Augen auf. Die ganze Crew war um ihn herum versammelt. Chopper direkt an seinem Bett, seinen Puls fühlend. Hinter ihm ein besorgter Lyssop. Auf der anderen Seite saß Robin, ruhig, mit diesem undeutbaren Gesichtsausdruck. Nami schmiss gerade Ruffy, Brook und Franky raus, die es nicht lassen konnten, zu singen, weil Sanji endlich aufgewacht war. Doch kein Zoro, kein Marimo. "Sanji." Chopper sah ihn besorgt an. "Was ist passiert? Ruffy hat dich gestern Nacht mitten im Wald gefunden, bewusstlos, mit aufgerissenem Hemd. Was ist passiert?" Es war also mehr als ein Alptraum gewesen. "Sanji?" Er schüttelte den Kopf. Die Worte im Kopf, er durfte nicht reden, durfte überhaupt nichts sagen, nicht sagen, was passiert war, er durfte die Wharheit nicht erzählen, wenn er Zoro helfen wollte. Er wusste nicht, was ihn so sicher machte, dass Zoro noch lebte, oder dass so etwas Dämliches, wie nicht reden, ihm helfen konnte, aber er wollte es nicht darauf ankommen lassen. Und das Gefühl, dass er schweigen musste, brannte tief in seinem Herzen. "Sanji? Was ist los?" Diesmal sprach Nami. Sogar sie schien nun besorgt. "Wo ist Zoro? Hat er dich gefunden? Was ist passiert?" Er presste beide Hände auf den Mund drehte den Kopf von links nach rechts und zurück, versuchte es deutlich zu machen, dass er nicht sprechen konnte. "Sanji, was?" "Es scheint, als könnte der Herr Koch nicht mehr reden." Alle Anwesenden sahen sie an, Sanji dankbar, Nami, Chopper und Lyssop verständnislos. "Wovon redest du, Robin?" "Sieh ihn dir doch an, Frau Navigatorin, er scheint nicht offensichtlich verletzt worden zu sein und doch lehnt er es drastisch ab, zu reden. Ich frage mich, was passiert ist." Namis rationaler Blick wandte sich von Robin zu Sanji, dann zu Lyssop. "Hol was zum Schreiben, wenn er nicht reden kann, wird er uns aufschreiben, was geschehen ist." Wieder schüttelte er den Kopf, diesmal drängender, der Lügenbaron hielt in der Bewegung inne. "Was meinst du damit?" fuhr Nami den Koch wütend an. "Es scheint so, dass der Herr Koch uns nicht sagen darf, was passiert ist, ob per Stimme oder mit Stift und Papier." Sanji hätte jubilieren können, Robin war so schlau, sie hatte sofort erkannt, was los war, es kostete ihn all seine Kraft, die Komplimente, die sich in seinem Mundraum anstauten, runter zu schlucken. "Aber wie können wir dann herausfinden, was mit ihm und Zoro passiert ist?" Lyssops Stimme war unsicher. "Es scheint so, als müssten wir das auf eigene Faust tun." soo... wie hat es auch gefallen? Kapitel 3: Chapter 3 Fault -------------------------- Chapter 3 Fault 'Beeilung!' 'Schneller!' 'Wo ist er'? Sanji rannte. Sein Herz raste und seine Augen schnellten hektisch hin und her, auf der Suche nach diesem besonderen grünen Farbton, oder einem Aufblitzen einer Schwertschneide, irgendetwas, was ihn zu Zoro brachte. Wie hatte er Ruffy dazu überreden können, dass er sich vom Schiff begeben durfte und auf der Insel rumlaufen konnte? Er hatte keine Ahnung. Aber er wusste, dass auch die meisten anderen der Crew wie verrückt nach dem Schwertkämpfer suchten, obwohl Sanji nichts, rein gar nichts, gesagt hatte. Rasch und geschwind bahnte er seinen Weg durchs Unterholz, nicht wissend, ob er sich mehr vor dem Auftauchen riesiger Kreaturen fürchten sollte oder dem Erscheinen von ihr. Er konnte den Wald flüstern hören, als hätten die Wesen der Dunkelheit nur auf ihn gewartet. Sie waren aufgeregt, nervös oder bildete der Koch sich dies alles nur ein? Im Schatten der Bäume verschmolz er mit der Schwärze, um sich vor jeglichen Augen zu verbergen. Eins mit der Dunkelheit, suchte er nach dem Marimo, musste ihn finden. Wenn er doch nur rufen könnte! "So wirst du ihn nicht finden." Sanji erstarrte. Dort stand sie, halb verborgen zwischen den Schatten. Dann schritt sie hervor. Es war nicht die Frau, vor der sich der Koch fürchtete, und doch, sie hatte eine beeindruckende Ähnlichkeit mit dieser. Langes, schwarzes Haar, ein göttlicher Körper, doch ihre Augen waren anders, von einem blassen Grau, tief wie die See. Wer war sie? Sie lächelte. "Keine Sorge, Sohn des North Blue. Ich bin nicht die Magierin, die dich in ihren Bann gezogen hatte. " Ihre Stimme schien so fern, als käme sie aus einer anderen Zeit, und obwohl er nicht sagen konnte, welche Sprache sie sprach, verstand er sie doch ohne Probleme. "Ich bin die Hüterin dieses Waldes, mein Kind, und ich bin hier, um dir zu helfen." Wie konnte sie ihm helfen? War sie nicht vom gleichen Schlag wie die andere? "Nein, ich bin nicht wie Dansei no Shōsha." Was? Konnte sie etwa, konnte sie...? "Ganz recht, mein Sohn, ich kann deine Gedanken hören. Und noch viel mehr. Aber beruhige dich und lausche, wir haben nicht viel Zeit." Sie kam einen Schritt auf ihn zu. "Du fragst dich, ob und warum ich dir helfen werde? Es ist einfach, das Gleichgewicht der Erde muss erhalten bleiben und der Tod des Kriegers, den du heraufbeschwören könntest, wird die Waagschalen zur falschen Seite kippen. Das darf nicht geschehen, der Bushido hat noch einen langen und wichtigen Weg vor sich, er darf nicht sterben, noch nicht. Verstanden?" Er nickte, auch wenn ihn das, was sie sagte, verunsicherte. Es war schwer vorstellbar, dass ein Mensch, selbst wenn es sich dabei um Lorenor Zoro handelte, eine so wichtige Zukunft vor sich hatte. "Gut, und nun musst du aufhören, mit deinen Augen nach ihm zu suchen. Du wirst ihn nur finden und retten können, wenn du nach ihm rufst." Erschrocken starrte er sie an. Wie sollte er nach Zoro rufen, wenn seine Stimme ihn doch verurteilen würde? "Nicht mit deiner normalen Stimme. Du musst noch viel lernen. Du musst ihn rufen, wie er dich gerufen hat, mit deiner Seele." Er verstand nicht, blickte sie verwirrt an, und es wirkte so, als würde das magische Wesen vor ihm genervt die Augen verdrehen. "Erinnere dich daran, wie er dich in seinen Geist hat eintauchen lassen, damit du wissen konntest, was geschah. Es war nicht seine Absicht gewesen, und trotzdem hat es funktioniert. Ein starkes Band verbindet dich mit ihm, auch wenn es noch unsichtbar und verborgen ist, es wird euch bald nützlich sein, sehr nützlich. Die Alten dieser Insel haben es erweckt, um euch vor unvorstellbarem Unheil zu bewahren. Du musst wissen, die Magie ist hier noch sehr stark, lebendiger als in dem Rest der Welt." Langsam nickte er, auch wenn er keine Ahnung hatte, wovon sie genau redete. Ihre Augenbrauen verschwanden im Haaransatz, irgendwie wirkte sie so nicht mehr sehr geheimnisvoll... "Ich kann dir nicht alles verraten, du musst einen Teil selber herausfinden. Aber Eines ist noch sehr wichtig: Wenn du den Fluch brechen willst, musst du diese Insel verlassen, mit deiner ganzen Crew. Auf einer Insel westlich von hier, sie ist die dritte, die ihr dem Logport zufolge erreichen werdet, dort muss das Untier vernichtet werden." 'Das Untier?' "Du lernst dazu, zwar langsam, aber immerhin. Ja, das Untier, es ist unfassbar stark und wird von der schwarzen Magierin beherrscht, die auch dich besessen hatte. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es ihre Seele in sich birgt. Stirbt es, stirbt sie." Erst in diesem Moment fiel dem Koch auf, was er gerade getan hatte. Er hatte durch seinen Geist gesprochen, und sie hatte ihn gehört. "Pass auf! Auf dem Gipfel dieser Insel, der schlafende Vulkan, dort muss das Untier vernichtet werden, und dann wird der Samurai erlöst und der Zauber von Dansei no Shōsha wird gebrochen werden, auch über dich wird sie dann keine Macht mehr haben. Hast du das nun verstanden?" Ihre seltsame Stimme klang ungeduldig, doch diesmal konnte der Blonde nicken, ohne zu lügen. "Gut, dann sorge dafür, dass der Krieger überlebt." Ihr Körper verblasste langsam. 'Warte! Woher weiß ich, dass Zoro noch lebt? Wann sehe ich ihn wieder? Wie kommt er auf diese Insel von der du gesprochen hast?' Diesmal war er sich sicher, ihr entnervtes Seufzen zu hören. "Komm heute Nacht an den See in der Mitte dieser Insel hier. Doch bedenke, du musst dich bald auf die Reise nach dem schlafenden Vulkan begeben, egal, was an diesem Abend geschehen wird." Damit war sie verschwunden... Verdammt. Was war das nun gewesen? Eine Halluzination? Ein Traum? Vielleicht wurde er ja auch nur langsam verrückt. "Sanji!" Ruffy! "Hast du Zoro gefunden?" Er schüttelte den Kopf. Sein Kapitän wirkte unnatürlich besorgt und ernst. Sanji legte den Kopf schief. Er wusste, dass etwas nicht stimmte. Ruffy biss sich zerknirscht auf die Unterlippe, dann sah er Sanji an. "Nami hat gesagt, wir müssen die Insel bei Morgen früh verlassen haben." Fassungslos starrte Sanji ihn an. "Ich weiß, aber sie hat gesagt, wenn wir Morgen nicht aufbrechen, werden wir von dem Herbststurm dieser Insel überrascht und können die Insel nicht bis zum Frühjahr verlassen." Ruffys Stimme war unsagbar traurig. "Wir waren so gut wie überall auf der Insel, Zoro ist nicht hier. Nami glaubt er hat die Cr..., die Insel verlassen." Dann sah der Schwarzhaarige ihn an und er sah die ungewollten Vorwürfe, die der Kapitän ihm machte. "Wenn du doch weißt, was mit ihm geschehen ist, warum sagst du es dann nicht? Ich will ihn nicht zurück lassen. Ich kann es nicht tun! Aber du... du..." Er stockte, dann schüttelte er den Kopf. "Tut mir leid, ich weiß, du würdest reden, wenn du könntest, aber ich mache mir halt Sorgen. Ich hab dieses schreckliche Gefühl, dass Zoro etwas Schlimmes passiert ist, und das letzte Mal, als ich es hatte, ist er beinahe gestorben." Der Gummijunge wandte sich ab. "Ich gehe ihn weitersuchen. Bitte sieh zu, dass du bei Sonnenuntergang beim Schiff bist, ich kann nicht noch einen Freu... ein Crewmitglied verlieren." Sanji konnte die Tränen sehen, bevor Ruffy sich umdrehte und fort rannte, nicht in der Lage, die Anwesenheit seines Koches länger zu ertragen. Dieser hatte einen Kloß im Hals, Ruffy war total durch den Wind, noch nie hatte Sanji ihn so erlebt, doch Zoro war Ruffys bester Freund, und der Schwarzhaarige fühlte sich sicher verdammt verantwortlich für ihn. Und Sanji wusste auch, warum Ruffy ihm, wenn auch unbeabsichtigt, die Schuld gab. Ruffy hatte ihn gestoppt, als er sich mit Zoro gestritten hatte, doch es war schon kein wirklicher Streit in diesem Moment mehr gewesen, er hatte den Schwertkämpfer verletzt und dieser hatte eingesteckt, nicht verstehend, warum Sanji es zu weit trieb, und Sanji verstand es auch nicht – warum hatte er es getan? "Du bist mir egal, wie dem Rest der Crew." "Meinst du das ernst, Koch?" "Klar, noch nie mitbekommen, wie Nami dich immer zum Schiff bewachen abstempelt, sie hat keinen Bock, noch länger als nötig mit dir zusammen zu sein, und Ruffy, er..." "Sanji!" "Wa...?" "Wovon redest du da? Was soll das? Zoro, das stim... Zoro, wo ist er?" "Er ist gerade an mir vorbeigerauscht, ich hab ihm noch gesagt, er soll aufs Schiff aufpassen. Wir können gehen. Hier Sanji, die Einkaufsliste." "Danke, Nami-swan." Ruffy dachte, Zoro hatte Sanji zu ernst genommen, und war nun dabei die Crew zu verlassen. Ersteres stimmte zwar, aber Zoro hatte nicht vorgehabt zu gehen, oder? Der Koch schluckte. Warum hatte er es nur so weit kommen lassen? _______ Vielen dank an meine liebe Beta-leserin Hesperis, ohne die ihr euch mit laestigen Fehlern rumschlagen muesstet^^ ] hoffe euch hat das Chap gefallen und bis zum naechsten, eure Sharry Kapitel 4: Chapter 4 Sorrow --------------------------- Es war wie ein Traum, ein fürchterlicher Albtraum. Erst hatte er es geschafft, dass Zoro ihn hasste – oder noch schlimmer, dass er ihm egal war – dann war diese verdammte Hexe aufgetaucht und hatte ihn beinahe dazu gebracht, die Crew zu verlassen, was nur von Zoros Eingreifen aufgehalten wurde, der sich dann auch noch für Sanji geopfert hatte und verschwunden war und zuletzt war er diesem Zauberwesen begegnet, welches ihm aufgetragen hatte ein Untier auf der drittnächsten Insel zu besiegen, um den Schwertkämpfer zu retten. Noch während er dabei war, dieses Treffen, wobei er gelernt hatte, mit seinen Gedanken zu reden, zu verdauen, war Ruffy aufgetaucht und hatte ihm berichtet, dass sie die Insel am folgendem Tag verlassen mussten, und dass er bei Nachtanbruch auf dem Schiff sein musste. Sanji ignorierte ungerne den Befehl seines Kapitäns, doch er musste diese Nacht zum See in der Mitte dieser Insel und dort würde er, laut der Hüterin des Waldes, Zoro sehen oder zumindest herausfinden wie es ihm ging. Doch, verdammt noch mal, wo war dieser verfluchte See??? Schon seit Stunden lief er durch diesen dunklen Wald, ohne auch nur ein Tröpfchen Wasser gesehen zu haben, weder einen See, noch das Meer oder auch nur ein verfluchter Bach und schon seit einer Weile hatte er das ungute Gefühl im Kreis zu laufen. Er wollte aufschreien, so verzweifelt war er. Es waren nur noch wenige Stunden, allerhöchstens drei, bis zum Sonnenuntergang, er musste diesen See finden und dabei vermeiden, von einem seiner Crewmitglieder aufgegabelt zu werden. Er stolperte. 'Auch noch das, so ‘ne Schei.... wa?' Da, feinsäuberlich auf einem Haufen, mit einem schwarzen Tuch zusammengeschnürt, lagen sie, drei Schwerter – oder noch genauer drei Katanas. Eines von ihnen leuchtete weiß im Dämmerlicht der Bäume. Lange starrte er das Bündel an, es schockte ihn mehr, als manch andere Erfahrung, die er in diesem sonderbaren Wald gemacht hatte. Wo kamen Zoros Schwerter her? Vorsichtig näherte er sich ihnen, als hätte er Angst, dass sie zum Leben erwachen und ihn dann bestrafen würden, für das, was er ihrem Meister angetan hatte. Sein Arm streckte sich nach ihnen aus. Es trennte ihn nun keine Handbreit mehr von den gefährlichen Waffen. Plötzlich ließ ihn ein erderschütterndes Brüllen zusammenzucken. Ein Löwe! Groß, majestätisch, gefährlich. Die grün-gelben Augen sahen ihn an, abschätzend, als würde er überlegen, ob Sanji Beute oder Feind war. Beide Ideen missfielen dem Blonden sehr, wenn er ehrlich sein war. Nun lagen wieder mehrere Meter zwischen ihm und den Schwertern, doch zwischen ihnen stand sie, diese übergroße Raubkatze, und starrte ihn an, bevor der Kater dann in Angriffsposition überging. Es dauerte keine Sekunde, schon war der Koch halb unter dem Löwen begraben, er war schnell, verflucht schnell, doch das war der Koch auch! Mit einem gezielten Tritt in die Magengrube, fegte er das Tier neben den nächstbesten Baum. Ein Fauchen erklang, als sich Mensch und Tier wieder aufrichteten, beide bereit zu kämpfen, beide darauf aus zu siegen. Mittig zwischen ihnen lagen die Schwerter, die anscheinend der Preis waren. 'Was will ein dummer Löwe mit Schwertern?' Dann ging ihm ein Licht auf, konnte es sein…? Nein, das ist nicht möglich! Vorsichtig streckte er seinen Geist nach der wilden Kreatur aus. 'Zoro?' Er spürte das Erschauern der Bestie, dann einen Schmerz der ihn zu Boden warf und im nächsten Moment war das Untier verschwunden, Schwerter und Koch unberührt. Kopfschüttelt stand Sanji wieder auf. Das war der Beweis, dafür dass er verrückt wurde. Wie konnte er auch nur auf so eine blöde Idee kommen? Sich den Staub abklopfend griff er das Schwerterbündel und sah sich um. Das, was er vom Himmel erkennen konnte und nicht von Wolken verborgen war, hatte sich schon verdächtig orange verfärbt, er hatte kaum noch Zeit. Immer noch schockte ihn, was hier mit ihm vorging. Er hatte davon in Büchern gelesen, von Menschen, die, durch Bluts- oder Seelenverwandtschaft, gegenseitig ihre Gedanken lesen konnten, oder Gefühle und Erlebnisse teilen konnten, sogar über weite Entfernungen, aber das waren Geschichten, Märchen für kleine Kinder, zum Einschlafen, nichts was ins echte Leben gehörte. Allerdings konnte er schwer abtun, was er bisher erlebt hatte. Dass die Hexe real war, bewies immer noch Zoros unerklärliches Verschwinden, und warum sonst hätte das Kätzchen eben so plötzlich abhauen sollen, an Sanjis Frisur würde es wohl nicht liegen. Die Schwerter wogen schwer in seinen Armen, wo waren sie hergekommen? Zoro hatte sie bei sich gehabt, als er... als er verschwunden war, doch sie sahen nicht aus, als wenn mit ihnen gekämpft worden wäre, eher sahen sie aus, wie frisch poliert... Und das Tuch war Zoros Bandana, das war so sicher wie das Amen in der Kirche und der Koch zweifelte auch keine Sekunde daran, aber wo war Zoro? Wieder glitt sein Blick gen Himmel, wo sich zum feurigen Orange jetzt auch ein gefährliches Rot mischte, der Sonnenuntergang war nah. Sanji begann wieder zu rennen, auch wenn sein trockener Mund nicht sehr begeistert davon war, schließlich hatte er seit dem Morgen nichts mehr getrunken. Er hatte nicht erwartet, dass es so lange dauern würde, irgendwie hatte er gehofft, in den Wald hineinzuspazieren, Zoro und die Hexe zu treffen und dann die Hexe zu besiegen+Fluch brechen=Zoro befreit... 'Ich war nie gut in Mathematik... ' Mit einem Seufzer lehnte er sich gegen einen mickrig aussehenden Baum, erschöpft schloss er die Augen, ignorierte das leise Knacken des Bäumchens, und rief sich das Gesicht des Schwertkämpfers vor Augen. 'Zoro, wo bist du?' Mit einem lauten Krachen gab der kümmerliche Abklatsch eines Baumes nach und bevor der Koch sich versah, fegte er einen Abhang hinunter. Eine Hand umklammerte die Schwerter, als letzte Verbindung zum Grünhaarigen, die andere suchte verzweifelt etwas zum festhalten, ohne Erfolg. Unsanft wurde die Rutschpartie von einem starken Vertreter der Gruppe Baum aufgehalten, der sich unsanft in Sanjis Bauchgegend bohrte, aber immerhin: Er war unten angekommen, wo auch immer "unten" war. Innerlich eine Schimpfeskapade loslassend, rappelte er sich auf, kurz davor, sein Sprechverbot in den Wind zu schlagen und seine Wut und Verzweiflung hinauszuschreien, doch, wenn er ehrlich war, brachte das am Ende auch nichts. Unwirsch sah er an sich herab, mehr Glück als Verstand, denn bis auf ein paar braune Flecken war der Anzug noch heile und noch nicht mal ein Fingernagel war abgebrochen – und dabei hätte er schwören können, sich sämtliche Knochen angeknackst zu haben. Langsam hob sich sein Blick und was er vor sich sah verschlug ihm den Atem. Vor ihm lag ein See, spiegelklar, glitzernd im Licht der Abendsonne. Hier und da waren Seerosen und anderes Wassergewächs zu betrachten, doch es war die Mitte des Sees, die seine Aufmerksamkeit gefesselt hatte. Dort, in der Mitte des Sees, umgeben von mondklarem Wasser, stand ein Kirschbaum, und wie auf verzauberte Weise noch in voller Pracht seiner Blüte. Kleine rosa Flocken schwammen auf dem See, oder schwebten auf dem Wind, wobei sich manche in dem blonden Haar des Koches verfingen. Er wusste was dieser Baum war, kannte die alten Legenden zu gut. Er war die Seele der Insel, in ihm war die Magie verankert, die der Insel Leben schenkte, mehr noch, der seine Bewohner vor Unheil bewahrte, und er war es, der von der Hüterin des Waldes beschützt wurde. Den Atem anhaltend, ging er näher, nicht sicher, ob er es wagen durfte, von diesem See zu trinken, aber er war so durstig… Immer noch gefangen von der Schönheit ging er auf die Knie, bettete die Schwerter neben sich ins weiche Gras, und schöpfte mit beiden Händen das kalte, klare Nass. Noch nie hatte sich Wasser so gut angefühlt! Hinter ihm verdunkelte ein tiefes Knurren den Wald. 'War ja klar.' Entnervt stand er auf, hatte er es doch gewusst: Trinken war verboten. Was wohl nun auf ihn warten würde? Ein Tiger? Ein Bär? Ein... Ein Wolf... Aber was für ein Wolf! Groß. Größer, als jeder Wolf, den er je gesehen hatte, ging er ihm doch bis zur Brust, wenn nicht sogar noch höher. Schwarz, schwarz wie die Nacht, die Krallen, das Fell, alles. Nein, nicht alles, strahlendweiß blitzten die gefletschten Zähne auf, doch es waren nicht sie, die Sanji erschaudern ließen, es waren die leuchtend grünen Augen, die ihn, konnte es sein?, mit einer Spur von Verachtung, anblickten. Der Höllenhund griff an. Mit einem Satz wich Sanji ihm aus, gerade noch rechtzeitig, dort im Gras, direkt neben Zoros Schwertern, stand er, wie fleischgewordene Nacht, und starrte ihn an, anscheinend leicht überrascht von der Geschicklichkeit des Blonden, dann knurrte er, und dieser Klang alleine reichte aus, um Sanjis Herzschlag zu beschleunigen. Langsam, beinahe gelassen, drehte sich der Wolf um, beobachtete ihn, und legte den Kopf leicht schief. Die Schatten der Wolken am nun blutroten Himmel ließen ihn noch bedrohlicher und dunkler erscheinen. Doch dem Blonden fiel eine Unregelmäßigkeit im Fell des Biests auf. Über den ganzen Körper verteilt lag es an, wie eine zweite Haut, doch am rechten Vorderbein wirkte es so, als hätte irgendetwas Dickflüssiges die Haare miteinander verklebt. Auch jetzt fiel ihm auf, wie das Untier sich bewegte, fast unmerklich entlastete es das Vorderbein, als wollte es verhindern, dass sein Gegner die Schwäche entdeckte. Schwachsinn! So würde ein Mensch handeln, aber nicht ein Tier, das seinen "Gegner" als Beute ansah. Wieder raste der schwarze Blitz auf ihn zu, doch diesmal war der Koch vorbereitet, wartete seinen Moment ab, und setzte seinen Tritt gezielt auf die Brust des Wesens. Er konnte das Beben im Körper des Wolfes spüren, als sein ganzes Gewicht in den Fuß des Menschen gerissen und dann zurück geschleudert wurde. Doch Sanji hatte seine Kraft falsch kalkuliert, von der Flugbahn ganz zu schweigen, und machtlos konnte er nur mitansehen, wie der massige Jäger gegen den Kirchbaum prallte, an ihm herabrutschte, und an seinen Wurzel zum liegen kam. Staub und Blütenblätter segelten hinab und versperrten dem Koch den Blick auf seinen Gegner. Der Himmel begann sich nun zügig zu verdunkeln, ein Zeichen, dass die Sonne nun ganz untergegangen war. Wolken zogen ihre Bahnen, nun auch schneller, als wollten sie nach Hause. Hektisch sah Sanji sich um, Zoro musste hier irgendwo sein. Hoffentlich war der Wolf tot, er hatte Wichtigeres zu tun, als sich mit ihm zu beschäftigen... Er brauchte einen Moment, bis er das Stöhnen wahrnahm, dass vor ihm erklang. Immer noch waren die andere Seite und die Mitte des Sees von Staub verborgen, doch da, er konnte einen Schatten sehen. Der Wolf hatte überlebt. Der Mond brach durch die Wolkendecke hervor, schien direkt auf die Mitte des Sees, brachte den Staub zum Erliegen, während immer noch rosa und weiße Blüten vom Wind getragen worden wurden. Vollmond... Leuchtend grüne Augen sahen ihn an, tief wie der See, in dessen Mitte sein Gegenüber stand, unergründlich, wie das Meer selber. Sein Atem stockte, als er den Schmerz in diesen Augen sah. "Findest du nicht auch, dass es langsam reicht, Koch?" sooo.... nun bin ich mal auf eure antworten gespannt^^ \vielen dank an meine liebe Betalesermn Hesperis Kapitel 5: Chapter 5 Expiration ------------------------------- Hey, freut mich, dass es euch bisher gefallen hat. Und natuerlich freue ich noch mehr, die fragezeichen ueber euren Koepfen zu sehen^^ mal ehrlich das macht mir echt spass (wahrscheinlich sollte ich wirklich mal zum psyschater oder so), manche Fragen ewrden jetzt geloest, aber glaubt mir, ich bringe neue^^ viel Spass und vielen, lieben dank an meine treue beta-leserin Hesperis, die nebenbei ne neue Story rausgebracht hat: "für immer winter" ich weiss nicht ob hier, aber sicherlich auf Fanfiktion.de und mal ehrlich, wer was wirklich gutes lesen will geht da mal reinschneien^^ Chapter 5 expiration ... Leuchtend grüne Augen, tief wie der See, in dessen Mitte er stand, unergründlich, wie das Meer selber, sahen ihn an. Sein Atem stockte, als er den Schmerz in diesen Augen sah. "Findest du nicht auch, dass es langsam reicht, Koch?" Geheimnisvoll sahen ihn die grünen Augen an. Es war unmöglich diesen Blick zu deuten, doch die Trauer und die animalische Wildheit schlugen ihm hart entgegen. Er wusste nicht, wie lange er in diese Augen gestarrt hatte, doch plötzlich wurde er aus seinem Schock gerissen. "Überrascht?" Doch das übliche Grinsen in der Stimme fehlte, sie war kalt und unter eiserner Kontrolle. Sanji wusste nicht, was er tun sollte. Alles in ihm schrie, doch er blieb stumm, unfähig, seinen Blick von der Mitte des Sees zu wenden. Dort am Fuße des Kirchbaumes stand er, beinahe leuchtend, im Licht des Vollmondes, beinahe so leuchtend wie diese grünen Augen. Bevor der blonde Koch etwas sagen oder aber tun konnte, bewegte sich sein Gegenüber auf ihn zu. Innerhalb von Sekunden war die Gestalt vollständig verschluckt vom schimmernden Wasser. Sanji wartete unsicher auf das, was kommen würde. Wenige Meter von ihm entfernt brach die kristallene Seeoberfläche. Klar perlten Wassertropfen wie leuchtende Funken die dunkle Haut hinab, hinterließ durchsichtige Spuren. Die nackte Haut schimmerte geheimnisvoll und dort, wo der Tritt des Koches die Brust des Wolfes zerschmettert hatte, war sie leicht rötlich, unterstrichen von dem Blut, das den rechten Arm wie eine aufwändige Zeichnung schmückte. Die schwarze, zerrissene Hose erreichte kaum die Knie, bot weder Schutz gegen Wetter oder Wind. Doch all das war dem Blonden noch nicht aufgefallen. Alles was er ansah, waren diese Augen. Sekunden verstrichen. 'Zoro!' Der Schwertkämpfer zuckte zusammen, als sich Sanjis Geist in dessen Seele kämpfte. Seine Augen spiegelten den Kampf zwischen Tier und Mann wieder, zwischen Flucht und Stellen. 'Zoro!' Diesmal bewegte dieser sich nicht, blickte Sanji einfach nur an und dann, unendlich langsam, nickte er. Nicht mehr. Er schien sich zu sammeln, als wüsste er immer noch nicht, was er war. Und plötzlich, von einem Moment auf den anderen, als wäre etwas zerbrochen, lachte er, laut, kalt, bitter. Ein eisiger Schauer erfüllte Sanji. Tränen stiegen in seine Augen, als er den anderen so sah und erkannte, was er ihm angetan hatte. Doch Zoro drehte sich von ihm weg und als er seine Stimme erhob, war sie nicht an ihn gerichtet. "Was soll das werden, wenn ihr fertig seid? Reicht es nicht schon? Reicht es nicht, verdammt noch mal?! Was noch, ich mach doch was ihr wollt und jetzt das? Jeden konntet ihr mir schicken und dann ausgerechnet ihn?! Wer soll euch schon verstehen? Aber nach alledem dann noch das?! Ihr habt gesagt, ich hätte das Band gebrochen! Warum habt ihr gelogen?! Warum spielt ihr mit mir?!" Verwirrt sah Sanji seinem Mitpiraten dabei zu, wie er irgendwen oder irgendetwas anschrie, nicht verstehend, wovon der andere sprach, doch eines war klar. Zoro schien nicht so sehr davon begeistert zu sein, dass sie sich gefunden hatten, wie der Koch. Mit einem Ruck drehte sich der Grünhaarige wieder zu ihm um. Einiges spiegelte sich in seine Augen wider, überlaufende Gefühle, gefangen in einer verwirrten Seele, einem verwundeten Geist. Zoro senkte den Blick. "Was willst du hier?" kaltes Eis schlang sich um Sanjis Herz. 'Zoro.' "Stop!" Zorn lag auf dessen Zügen. "Hör auf damit. Glaub ja nicht, dass du mit deinem Gestotter irgendetwas ändern könntest. Hau einfach ab, okay? Du hast schon genug angerichtet!" 'Bitte, Zoro, es...' "Was? Was willst du? Es reicht. Es reicht!" Immer noch sah der andere ihn nicht an. 'Ich will mich entschuldigen!' Sein Kopf ruckte nach oben, Sanji konnte den Schmerz in diesen Augen sehen. "Entschuldigen? Für was? Dass du mir kalt ins Gesicht gesagt hast, wie unwichtig ich dir bin? Oder aber, dass ich wegen dir, weil du nicht auf dich selber aufpassen kannst, Lyssop wie ein Spielzeug in Stücke gerissen habe?" Ein Stromschlag paralysierte den Koch. 'W...was?' "Oh, das wusste der feine Herr natürlich nicht. War wahrscheinlich zu beschäftigt, einem vollbusigen Weib nachzugaffen, während ich... während ich..." Zoro sackte zusammen. "Er war einfach da, hat mich angegriffen, als ich auf Beutezug war. Ein Wolf erkennt Menschen nicht, er war Gefahr, ich musste mich wehren. Sie haben gesagt, ich darf nicht sterben, ich muss überleben..." Langsam ging Sanji in die Hocke, immer noch nicht verstehend, wovon der Schwertkämpfer sprach. 'Zoro.' "Pack mich nicht an!" In einer einzigen Bewegung hatte der Andere seine Hand weggeschlagen und mehrere Meter zwischen sie gebracht. "Pack mich nicht an." Diesmal war er leiser, flehend. Seine Augen spiegelten Angst, die Angst eines wilden Tieres, das auf der Flucht war, wider. Sanji nickte. Behutsam setzte er sich hin, jede Bewegung langsam und gut sichtbar. In seinem Gehirn brodelte es, als er versuchte, die Worte des Anderen zu verstehen. Zeit verstrich, irgendwann wurde der Atem des Grünhaarigen langsamer, irgendwann schien er den Mut zu haben, den Blick zu heben und Sanji anzusehen, irgendwann begann er zu sprechen. "Wie lange ist es her? Was ist alles passiert? Wie viel Zeit habe ich?" Er schien wieder Herr seiner Gefühle zu sein. Sanji seufzte lautlos. 'Ich darf nichts sagen.' Er nickte, als hätte er es gewusst. "Ich denke, ich weiß, warum du hier bist, dieses elende Pack, ausgerechnet du, wie haben sie dich hierhin gebracht?" 'Sie?' Zoro blickte auf. "Na, diese verfluchten Baumgeister, die nichts anderes zu tun haben, als mir auf der Nase rumzutanzen. Siehst du sie nicht? Sie sind hier, überall. Kannst du sie nicht sehen? Haben mich schon die ganze Zeit genevert." Verwirrt schüttelte Sanji den Kopf. 'Wovon redest du?' Lange sahen die grünen Augen ihn an, dann seufzte Zoro. "Es scheint so, als hätte ich keine andere Wahl, als dir alles zu erklären… Sie sagen, du musst die Gefahr kennen." Seine letzten Worte waren reinster Spott, wer immer diese "Baumgeister" waren, sie hatten anscheinend Einiges getan, um sich nicht beliebt zu machen. "Die Alten sagen, du wärest in meinem Geist gewesen, als ich dich fortgeschickt habe, stimmt das?" Seine Stimme zeigte, wie sehr er an diesen, für ihn unsinnigen Worten, zweifelte, doch Sanjis Nicken nahm er nur mit einem Schulterzucken zur Kenntnis. "Erspart mir zumindest etwas. Also gut." Wieder verstummte er für einige Sekunden, legte seine Hände auf die Knie und begann. "Nachdem sie mich verwandelt hatte, war mein Körper immer noch von dem Gift gelähmt, was sie nutzte, um mir irgendetwas zu erzählen, aber ich kann mich beim bestem Willen nicht daran erinnern, was sie sagte, für einen Wolf sind Sprachen nichts anderes als seltsame Laute, aber ich kann mich an ihre Augen erinnern." Er verstummte kurz, versuchte sichtlich in der Gegenwart zu bleiben. "Dann war sie fort. Meine Muskeln fingen an sich zu entspannen. Meine Instinkte schrien mir zu in Deckung zu gehen, doch sie tauchten auf." Er deutete auf einen Stein, nahe des Ufers, doch der Koch vermutete, dass es nicht um den Stein an sich, sondern um etwas anderes ging, was nur der Schwertkämpfer sehen konnte. "Wie wir uns unterhalten haben ist schwer zu sagen, wichtig ist nur, dass sie mir klar gemacht haben, dass ich alles tun muss, um zu überleben, dass ich lange genug leben muss, bis ich auf der dritten Insel bin, wo sie mich hinführen werden, wenn die Zeit reif ist." Der Klang seiner Worte zeigte, dass er daraus nicht schlauer wurde als Sanji. "Sie haben auch gesagt, dass ich an einem bestimmten Ort eine bestimmte Person treffen werde und dass dann alles mehr Sinn ergeben würde. Lügner sind sie also auch noch, wo ist bitte hier der Sinn? Jetzt wird es schwieriger." Sein Blick wich Sanjis aus. "Ein Tier empfindet anders als Menschen und so auch ich. Ich versuche, mich klar genug auszudrücken. Als das Gift endlich nachgelassen hatte, war mein ganzer Körper entkräftet und das Einzige, was dann hilft, ist Nahrung. Ich war auf Nahrungssuche, um mich herum, waren viele hektische Bewegungen, rennende Wesen, schrille Laute, es war eine gefährliche Zeit zum Jagen. Ich bin einen Bach entlang gerannt, es ist die sicherste Möglichkeit, schnell Nahrung zu finden. Und dort hockte er, eine seltsame Gestalt, war am trinken, wie erwartet." Er war leiser geworden, das Grauen war um ihn herum zum Leben erwacht, als er die Vergangenheit zum Leben erweckte. "Etwas tief in mir rief 'Halt! Nicht ihn!'. Aber ich war so hungrig, und er war kein wirklicher Gegner. Ich war über ihm, hab sein Blut auf meinen Lippen gespürt, das Krachen von Knochen auf meinen Zähnen. Sein Herzschlag war laut, fast so laut wie das Geschrei, grell war es, Gefahr, musste weg, war nicht sicher. Ein gewaltiger Schlag gegen meine Schläfe, riss mich von meinem Fang. Weg, musste weg, rannte. Und Schreie, nur ihre Schreie, überall ihre Schreie, laut und fremdartig, doch was sie schrien schien so vertraut, der Wolf musste leben, doch, doch etwas anderes starb. Ihre Stimmen, sie sind hier, ich höre sie. 'Lyssop! Lyssop! Lyssop...' Er hatte aufgehört zu reden, die Hände zu Fäusten geballt, wippte vor und zurück, formte Lyssops Namen, nur noch ein Schatten seiner selbst. Sanji bewegte sich nicht, zu gewaltsam der Schock. Konnte es sein, konnte Lyssop, Lyssop tot sein, umgebracht von einem verfluchten Wolf, von einem verfluchten Schwertkämpfer, von Zoro? Warum war es so kalt um ihn herum? Warum war es so kalt? Er brauchte Wärme. Warum war es so kalt? 'Und dann?' Konnte ein Gedanke zittern vor Unsicherheit? Ja, und er wusste noch nicht mal, ob Zoro ihn gehört hatte, so tief schien er gefangen. Plötzlich riss der Verfluchte seinen Kopf in die Höhe, starrte auf den Stein und nickte, langsam und nachdenklich. Als er wieder sprach, war seine Stimme distanziert, teilnahmslos. "Ich weiß nicht, wie ich hier hergekommen bin, wahrscheinlich haben mich die Alten geleitet, und hier warst du. Ich war mir nicht sicher, ob du Beute oder Feind warst, du wirktest so schwach, aber zum Glück, hast zumindest du dich gewehrt." Unbewusst schien der Grünhaarige über seine Brust zu streichen, dort, wo Sanji ihn getreten hatte. Dann glitt sein Blick auf die Schwerter, langsam wich die Leere etwas anderem. Der Koch war sich nicht sicher, doch vielleicht war es Sehnsucht. "Wie hast du sie gefunden?" Es war schwierig, die Bilder eines blutenden Lyssops, eines toten Lyssops, aus seinen Gedanken zu verbannen, aber sie hatten nicht viel Zeit. Er zuckte mit den Schultern. 'Sie lagen einfach da, so wie du sie jetzt siehst, bin über sie gestolpert und so ein blöder Löwe wollte sich um sie schlagen.' Überrascht blickte Zoro ihn an. "Ein Löwe?" Der Blonde nickte. Ein fast unsichtbares Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Schwertkämpfers, verwischte die Spuren des vergangenen Tages. Doch Sanji verstand nicht warum. "Es waren sie, die Alten, sie haben sie dorthin gebracht. Es war ein Test." 'Woher...' Aus dem Nichts flutete ein Bild seine Gedanken, es war der Löwe, doch der Blickwinkel war nicht der eines Menschen, es war auch nicht so, wie ein Mensch sah. Die unbändige Kraft dieser Erinnerung ließ ihn erschauern und er brauchte zu lange, um zu begreifen, von wem diese Erinnerung eigentlich war. Bevor er den Gedanken zu Ende bringen konnte, brach Zoro in seine Gedankenwelt ein. "Du musst nach Lyssop sehen." Er hob den Kopf. "Du musst sicher gehen, dass er überlebt hat, dass ich ihn nicht umgebracht habe." Die Sorge war greifbar. 'Wir könnten jetzt aufbrechen und zum Schiff gehen, dann könntest du selber...' Er brach ab, ein trauriges Lächeln hatte sich auf Zoros Lippen gebildet. Er schüttelte den Kopf. "Nein, Sanji." 'Warum?' Der Andere antwortete nicht. Er schien seine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes zu richten. Leicht legte er den Kopf schief, genauso wie der Wolf es getan hatte, überlegend. Leise lachte er, es war nicht wirklich glücklich, aber er lachte. "Weißt du, wie sie mich nennen? 'Schattenkind', 'Sohn des Lichtes', 'Beschützer des Zwielichtes'. Sie sind seltsam, diese Wesen." Eine Erinnerung glitt in Sanjis Blickfeld, die Hüterin des Waldes hatte auch von den Alten gesprochen. Sie hatte gesagt, dass die Alten das Band zwischen Sanji und Zoro zum Leben erweckt hatten. Es schien, als wollten sie den Piraten auf verzweifelte Weise helfen. 'Es wird ihm gut gehen.' Zoro sah ihn an. 'Du kennst ihn, so einfach stirbt Lyssop nicht.' Der Grünhaarige nickte, erwiderte allerdings nichts. Doch Sanji war noch nicht fertig. Sein Blick glitt über den Baum in der Mitte des Sees. 'Es tut mir leid.' Er ignorierte gekonnt Zoros Versuch ihn zu unterbrechen. 'Ich weiß nicht, warum ich gesagt habe, was ich gesagt habe. Es stimmt nicht, ich hoffe du hast das mittlerweile verstanden. Ich wollte dich verletzen und ich weiß nicht warum ich das getan habe. Und dann das mit dieser verdammten Hexe. Sowas kann anscheinend nur mir passieren, aber ich hätte nicht wegrennen sollen, egal, was du oder Ruffy gesagt habt, ich hätte dort stehen sollen, nicht du, dann wärest du nicht verflucht worden und Lyssop wäre gesund und munter und...' Zoros Hand war erhoben. Sanji seufzte lautlos. 'Es tut mir leid, Zoro.' "Ich weiß." Der Schwertkämpfer wandte seinen Blick ab. Gen Himmel. Um sie herum war es still. "Ich nehme deine Entschuldigung an." Sanji konnte nicht verhindern, dass ein erfreutes Lächeln seine Züge erhellte. "Trotzdem hoffe ich, dass dir bewusst ist, dass ein paar hübsche Worte nicht alles zurückdrehen können. Du hast Einiges zerstört. Es wird heilen, doch die Natur braucht Zeit." Zoro erhob sich. "Pass auf meine Schwerter auf, ja? Und versuche ausnahmsweise mal, nicht in Gefahr zu geraten, zumindest so lange nicht, bis ich wieder da bin." 'Zoro, warte! Wohin gehst du?!' Er war aufgesprungen. Hatte seine Hand um das Handgelenk des Anderen geschlungen, und dann sofort wieder losgelassen, als er die Wildheit in Zoros Augen hatte aufblitzen sehen, der Wolf lebte immer noch in ihm. Der Grünhaarige nickte zum Himmel. Das Schwarz war einem Blauton gewichen. Der Morgen war nah. "Es wäre dumm, wenn ich dir nahe bin, wenn ich mich verwandle, denn egal wie stark du bist, meine Krallen sind scharf." Er lächelte leicht. Hob die Augenbrauen an. "Guck nicht so dumm, Koch. Sicher wusste ich, dass meine Zeit begrenzt war, es ist okay, wir werden uns auf der nächsten Insel wiedersehen." Er hob eine Hand, wie zum Gruß, und wollte sich zum Gehen wenden. 'Warte!' "Was denn noch, meine Zeit ist knapp oder willst du doch mit meinen Klauen Bekanntschaft schließen?" Sanji schluckte. 'Warum hast du das getan, dein Leben in Gefahr gebracht, nach alle dem, was ich getan habe? Ich glaube dir nicht, dass es nur ein Befehl von Ruffy war. Du warst bereit, für mich zu sterben, wo ich doch alles so verbogen hatte, dass du mich hassen müsstest?' Wieder seufzte der Andere. "Du hast schon recht, irgendwie, aber..." Er verstummte. 'Aber was?' "Es scheint so, als sei es egal, was du tust oder sagst. Ich werde trotzdem alles dafür geben, damit du in Sicherheit bist." Er drehte sich um und Schritt von dannen, kapselte seinen Geist von Sanjis ab, gab ihm nicht die Möglichkeit zu begreifen. Und dann riss die Sonne ihrer beider Seelen entzwei. .... freu mich auf eure perplexen gesichter^^.... Kapitel 6: Chapter 6 Answers ---------------------------- Chapter 6 Answers Einen Schritt vor den anderen, immer geradeaus, nur nicht stehen bleiben. Wie betäubt taumelte der Koch den Abhang hinauf. Seine Umgebung schien nicht mehr als verwaschene Streifen in grün, braun und blau zu sein. Verschwommen von den Tränen die seine Augen verdunkelten und seine Wangen röteten. Einen Schritt vor den anderen... Irgendwo in der Ferne heulte ein Wolf auf. Sanji erstarrte. Ein Zittern durchbrannte seinen Körper, elektrisierte seine Gedanken, stoppte sein Herz. Zoro!? Erneut konnte er das Salz in seinen Augen brennen spüren, als die schon getrockneten Spuren von neuen Tränen benetzt wurden. Doch der Koch achtete nicht darauf, achtete nicht auf seine aufgerissene Kleidung, achtete nicht darauf, wie oft er auch hinfiel, stand einfach wieder auf, ging weiter, wohin auch immer. Einst hatte er geglaubt, körperlicher Schmerz sei schlimmer als alles andere, Hunger und Kälte die einzige Bedrohung. Und ja, Kälte. Kälte. Das Zittern, welches ihn erschütterte war keine körperliche Schwäche. Nein, doch sie erfüllte sein Innerstes, zerriss seine Seele. Nie hatte er geglaubt, dass es einen inneren Schmerz gab, der mächtig genug war, um ihn sich nach dem Tod sehnen zu lassen. Doch sterben durfte er nicht, denn dann würde er nie mehr heil sein, nie mehr das Gefühl von Vollkommenheit spüren können. Wieder gab eines seiner Beine nach, riss ihn zu Boden, hart schlug er auf, doch sein Körper fühlte schon lange nicht mehr, war taub und stumpf geworden. Warum sollte er aufstehen? Warum wieder kämpfen? Nur um erneut zu verlieren? "SANJI!" 'ZORO!' Sein Kopf ruckte in die Höhe. Doch es war nicht der Schwertkämpfer, wie konnte er es auch sein? War er doch verflucht, verflucht einen Wolf zu verkörpern, verflucht wegen Sanji. Es war Ruffy! Bevor er wieder aufrecht stand, hatte sein Käpt'n ihn erreicht, ihm unter den Arm gegriffen. "Bist du verletzt?" 'Nicht in dem Sinne, den du meinst.' Er schüttelte den Kopf. Er konnte Ruffy nicht erreichen, er war nicht in der Lage mit irgendwem Anderen zu sprechen, mit der Ausnahme von Lorenor Zoro. "Wo warst du?" Die Sorge machte ihm begreiflich, was er der Crew angetan hatte, als er die Nacht fort geblieben war. Hatten sie geglaubt, auch ihn hatte die Bestie heimgesucht? Genauer gesagt, stimmte es ja auch, doch Sanji konnte keine Bestie ausmachen. Das, was die anderen als Bestie beschimpfen, war niemand anderes als ihr Crewmitglied. Aus seiner Gedankenwelt herausbrechend, legte er sich beide Hände auf den Mund und senkte den Blick. Ruffys Seufzen machte ihm deutlich, dass dieser diese Antwort schon erwartet hatte. Zusammen traten sie den Rückweg an, sich körperlich nah genug um zu trösten und zu verletzen, geistlich jedoch in verschiedenen Welten, gefangen von der Sorge und gelähmt durch die Schatten der Trauer, welche über ihnen schwebten, sich ineinander verloren und eine gemeinsame Kapsel der Taubheit bildeten. Der Verlust Zoros. Der Verlust Lyssops. Eine Insel und so viel Leid. Doch... Er suchte den Blick seines Kapitäns, doch dieser wich ihm aus, sah ihn nicht an, erhob seine Stimme nicht, bis sie das Schiff endlich sahen. "Sanji." Er verstummte einen Moment, bevor er weitersprach. "Wenn wir beim Schiff ankommen, werden wir sofort ablegen, wir sind schon spät. Aber das ist nicht das Wichtigste. Es..." Wieder verharrte er, bevor er endlich die Worte fand, die dem Koch den Terror überbringen sollten. "Lyssop wurde angegriffen. Es steht ziemlich schlecht um ihn." Sanji konnte spüren wie seine Augen sich weiteten. Zoro hatte es ihm gesagt, aber erst jetzt wurde ihm bewusst, was das bedeutete. Ruffy lächelte traurig. "Chopper hat mir nicht gesagt, ob er durchkommen wird. Er hat nur den Kopf gesenkt." Seine Stimme war immer leiser geworden und nun wurde nicht nur Sanji von Tränen geschüttelt. Langsam legte er einen Arm um den Jüngeren, versuchte ihm Komfort zu geben, ihn zu beschützen, vor dem, was er nicht verhindern konnte. Sich gegenseitig stützend betraten sie die totenstille Sunny. Kein Laut erklang, als sie die Reling entlang gingen, von wo aus sie das schon unruhige Meer sehen konnten. Und dann schrie jemand, eine Frau, Nami. "OH MEIN GOTT! SANJI! DU LEBST!" Im nächsten Moment hatte sie ihre Arme um ihn geschlungen und weinte herzhaft. "Ich dachte… Ich dachte wir hätten dich auch verloren. Ich dachte, du wärest... ich dachte du.. ich- ich..." Ihre Worte gingen im Schluchzen unter und Sanji konnte nichts tun, außer seine Arme um sie zu legen und sie festzuhalten, sie wenige Sekunden vor der Dunkelheit um sie herum zu verstecken. Dann machte sie sich von ihm frei und wandte sich zu Ruffy. "Es ist gut, dass du ihn gefunden hast, er war der Einzige neben Z.... Chopper wird hoffentlich auf ihn hören." Erneut sah sie den Koch an. "Seit dem... seit gestern Mittag hat Chopper weder gegessen noch geschlafen. Er braucht Ruhe, doch er will Lyssop nicht alleine lassen, er hat Angst, dass er, dass L.." Sie schien sich zusammenzureißen. "Er hat Angst, dass Lyssop sterben wird, wenn Chopper nicht bei ihm ist und auf ihn aufpasst." Es war dieser Satz, der etwas in Sanji zum Einsturz brachte, etwas was so taub war, dass er den Schmerz kaum wahrnehmen konnte, doch nun, nun war es anders. Er musste etwas unternehmen! Zoro würde es ihm nie verzeihen, wenn ein Crewmitglied unter seinen Augen sterben würde, doch die viel größere Frage war: Würde Zoro es sich selbst verzeihen können? Das Krankenzimmer war ruhig als er eintrat und Lyssop war von einem weißen Laken verborgen, das bis zu seiner einzigartigen Nase reichte. Zu seiner Rechten kauerte Chopper, mehr schlecht als recht wach, den Kopf immer wieder leicht nach vorne beugend und dann, kurz bevor er ganz einnicken konnte, aufschreckend und mit besorgten Blick seinen Patienten checkend. Als er Sanji sah, blickte er erleichtert auf. "Es ist gut, dich an einem Stück zu sehen. Zumindest du scheinst okay zu sein." Verwirrt sah er den kleinen Schiffarzt an, es waren so ungewohnte Worte aus seinem Mund und sie erinnerten ihn an jemanden anderen. Zumindest du hast dich gewehrt. Er war beinahe froh, dass sein unfreiwilliges Schweigegelübte ihn davor bewahrte, etwas zu erwidern. Seinen Arm ausstreckend, deutete er auf das Krankenbett. "Er ist okay, zumindest gerade. Hat Ruffy dir erzählt, was passiert ist? Lyssop wurde bei einem Wolf angegriffen, er hat ihn beinahe zerfleischt. Ich und Ruffy waren bei ihm, zum Glück. Und glaub mir, ich hab noch nie so einen Wolf gesehen, er war so verdammt riesig und gefährlich und ich konnte nicht mit ihm sprechen, es war schrecklich, er hat so gezielt angegriffen so unnormal taxierend, wäre Ruffy nicht sofort da gewesen und hätte ihn weggeschlagen..." Er brauchte den Satz nicht zu beenden, um Sanji zu bedeuten, wie ernst es war. "Aber er wird durchkommen." Erstaunt sah Sanji das Rentier an, so viel Glaube und Vertrauen lag in seiner erschöpften Stimme. "Er muss durchkommen, er hat nämlich geschworen, dass er Zoro finden und ihn zurück bringen wird. Er hat gesagt, dass er alles dafür tun wird. Also wird er überleben." Nicht den Willen innehabend, Choppers Zuversicht zu zerstören, nickte er und bedeutete dem Anderen in relativ komplizierter Zeichensprache, dass er nun die Wache übernehmen wolle und der Arzt sich gefälligst hinlegen sollte. Die folgenden Stunden nutze Sanji, seine Gedanken zu ordnen und den Schmerz der Leere zu verdrängen, doch sie kam wieder, immer und immer wieder, erinnerte ihn an Dinge, die er nicht sehen wollte, nicht wahrhaben konnte. Ein lachender Zoro. Ein ruhiges Geschirrabwaschen ohne auch nur ein Schimpfwort. Eine laute Party mit mehr Alkohol als Nahrung. Ein Kampf der mehr einem Tanz glich. Ein Wutausbrauch des Schwertkämpfers, da Sanji dessen Hanteln weggesperrt hatte.Ein wunderschön erfrischender Kampf, mit seinem Lieblingsfeind. Sein leichtes Grinsen, halb verborgen von Dreck und Blut. Leuchtend grüne Augen, gequält von Schmerz und Trauer. Was würde er nur dafür geben, Zoro wieder lachen zu hören... _______ "Wir befinden uns genau hier. Und das ist die nächste Insel, Ihr Name ist Amháin, das bedeutet Eins." Die Stimme der Navigatorin war ruhig, beinahe zu gelassen um echt zu sein, ein Zeichen des erfolglosen Versuches Normalität hervorzurufen. "Was meinst du damit? Eins? Wir sind doch hier auf Insel Eins, oder etwa nicht?" "Nein, Franky, wir befinden uns auf Insel Náid , das bedeutet Null, aber sie wird auch Seacht genannt, was Sieben bedeutet." Sie hatten sich in der Kombüse versammelt, alle mit der Ausnahme von Chopper, der nach einer fünfstündigen Pause seine Totenwache wieder aufgenommen hatte. Vor ihnen lag eine schon halb vermoderte und sehr ungenaue Karte. Sie zeigte sieben Inseln, die einen Kreis darstellten. Sie wurden von kleinen Felsbrockeninseln verbunden, die mal mit mehr, mal mit weniger Abstand zueinander versuchten, den Kreis zu vervollständigen. Alle Augen waren mittlerweile auf Robin gerichtet, die, ein Weinglas leicht vor und zurück schwenkend, gerade ihr Buch zugeklappt hatte und leicht seufzte. Sie wusste, dass ihre Crewmitglieder darauf brannten, zu erfahren, was es mit diesen Inseln auf sich hatte. "Ciorcal draíochta, oder auch genannt, Kreis der Magie. Sieben Inseln, verbunden durch die Pfade der Stille, sich in der Mitte am Schrein der Welten treffend, um dort der Schönheit des Lichtes und dem Schöpfer der Dunkelheit zu dienen. Vor langer Zeit war dies die Beschreibung, die man lesen konnte, die einst diese Insel in einen geheimnisvollen Mantel gehüllt hatte, doch das ist Jahrhunderte her, nicht mehr als eine Sage, die Kindern am Abend erzählt wird. Aber die Menschen hier, auf diesen Inseln, können den Zauber immer noch spüren, auch wenn ihnen so vieles verborgen bleibt. Wie ihr sehen könnt, ist der Mittelpunkt der Inseln nicht mehr. Diesem Buch zufolge ist der Schrein zusammen mit den Pfaden die zu ihm führten, vor einigen Jahrhunderten vom Meer verschlungen worden. Es wird beschrieben, das Licht und Dunkelheit sich damals den alles entscheidenden Kampf geboten haben und niemand wird je wissen, wie er geendet hat. In den folgenden Jahren sind auch die Pfade der Stille, die die einzelnen Inseln miteinander verbanden, dem Meer zum Opfer gefallen. Die kleinen Nadelspitzen, die jetzt hier noch zu erkennen sind, sind die Reste, nur noch von Tieren genutzt werden, welche den Winterstürmen entkommend, von einer Insel zur anderen schwimmen. Es heißt, dass auf jeder Insel ein Wächter die Magie am Leben erhält. Sie waren einst dafür verantwortlich, dass Piraten einmal eine ganze Runde um alle sieben Inseln drehen mussten, bevor sie weiterreisen konnten, als eine Prüfung von Licht und Schatten, dessen Untertanen die Wächter sind. Heutzutage muss kein Pirat mehr alle sieben Inseln bestreiten, wenn wir dem Logport folgen, werden wir von Náid zu Amháin, von dort aus über Dhá zur offiziell dritten Insel, Trí, reisen und dann zurück in die neue Welt kommen. Auf der Insel, die wir gerade verlassen haben, wachte einst die Hüterin des Waldes, auf der darauf folgenden wachte das Kind der Sonne, dementsprechend ist dort auf dieser Insel immer Sommer, das ist auch der Grund, warum auf der zweiten - oder unserer dritten - Insel ewiger Winter ist, denn dort lebte der Krieger des Eises. Und dann die letzte Insel, zumindest für uns, ist ein karges Land, verwunderlich, wo es doch aus einem Vulkan besteht und wir ja wissen, wie fruchtbar Lava ist. Dort lebt das wohl gefährlichste Wesen dieser Inseln, die Kreatur des Feuers. Es wird gesagt, dass diese Wächter nicht die einzigen Untertanen von Licht und Schatten sein, um genauer zu sein sind sie wahrscheinlich Abkömmlinge der Alten. Ein Volk, dass niemand so recht beschreiben kann, niemand ist sicher, was sie sind, manche nennen sie Baumgeister oder auch Stimmen des Gewissens. Ich kann es nicht genau bestimmen, aber ich glaube, dass sie sowas wie Beschützer sind, von wem oder was kann ich nicht sagen, da weder Licht noch Schatten schwach genug sein können, um deren Hilfe zu benötigen. Doch was noch interessant sein könnte ist, dass gemunkelt wird, dass die Alten sich angeblich mal mit Menschen eingelassen haben und dass die Kinder, die daraus entstanden sein sollen, als sehr machtvoll und ebenso böse galten. Niemand kann die Alten sehen, es sei denn, sie wollen gesehen werden. Es gibt nur eine Ausnahme, und zwar jene, die magisches Blut in ihren Adern fließen haben. Sie haben die Macht, die Alten zu sehen und wahrscheinlich noch sehr viel mehr beeindruckende Fähigkeiten inne." Robin verstummte. Ihr Blick lag auf dem Koch, wie schon die ganze Zeit, nach Zeichen suchend, die einen Teil der verborgenen Geschichte erklären konnten. Und der Koch hatte ihr viele Hinweise gegeben, wie er an ihren Lippen gehangen hatte, bei manchen Worten sichtlich geschockt und verwundert war... "Robin, warum erzählst du uns das alles?" "Nicht so wichtig, Herr Kapitän, ich dachte nur, dass ihr vielleicht gerne wissen wolltest, was auf uns zukommend wird." _______ Vieles war ihm unklar. So Vieles konnte er nicht verstehen, doch die schlimmste Sache war, dass sie laut Nami die kommende Insel in genau 30 Tagen erreichen würden. Da ein Mondzirkel allerdings nur 29 Tage dauerte und sie einen halben Tag schon hinter sich hatten, würden sie nicht rechtzeitig auf der nächsten Insel ankommen. Nicht rechtzeitig für Zoro... Kapitel 7: Chapter 7 Dispute ---------------------------- Hey, Ich weis ich weis, sorry. es hat lange gedauert, allerdings hatten sowohl ich alsu auch meine Betaleserin riesen probleme mit dem Internet, und so war das schon fertige Kapi vier wochen spaeter als geplant, sorry^^ Nun gut, viel spass jetzt, ach ja falls irgendwer mal probleme mit meinen ganzen Inselnamen und so hat, Tipp "Googletranslator^^" Chapter 7 Dispute Langsam glitt sein Blick über das Meer – wie so oft in den letzten Tagen. Er war erschöpft von langen Nächten der Wache und den langen Stunden an Lyssops Bett. Sie alle waren müde und trostlos. Doch während tagsüber die Welt langsam wieder von Licht erhellt wurde, waren die Nächte so schwarz, wie nur ein schwarzes Loch sein konnte. Sanji erinnerte sich gut an die ersten Tage. Sie waren noch nicht mal eine halbe Woche unterwegs gewesen, Nami war in der Kombüse gewesen und hatte ihm beim Kochen zugesehen, während sie ins Logbuch ihren täglichen Eintrag schrieb. Das Schiff war ruhig, wie schon die ganze Zeit seitdem... seitdem sie die letzte Insel verlassen hatten. So konnte weder der Koch noch die Navigatorin die schmerzerfüllten Seufzer und Schreie überhören, die sie heimsuchten. Lyssop war endlich erwacht, doch das war nicht nur ein Grund für Freude. Seit seiner Auferstehung war er zwar manchmal bei Bewusstsein, doch die meiste Zeit verbrachte er mit qualvollem Stöhnen, wenn Chopper seine Wunden versorgte oder Sanji ihm Flüssignahrung in den Rachen zwang. Die ersten Tage waren für sie alle Folter gewesen, doch dann, an diesem einen Abend, ganze acht Tage nachdem sie auf See waren, war Chopper beim Abendessen eingeschlafen, kaum den Satz beendend, dass ihr Scharfschütze durchkommen würde, überleben würde. Ja seitdem ging es bergauf. Am kommenden Abend sollte Lyssop sogar schon wieder bei ihnen bei Tisch sitzen. Normalerweise wäre das ein Anlass für eine bedeutungsschwere Feier gewesen, doch Ruffy feierte nicht mehr, überhaupt war ihr geliebter Kapitän nicht mehr der, den sie alle so liebten und schätzen. Ruffy hatte sich verändert, sehr sogar, und nicht nur der Smutje fürchtete sich davor. Am vergangenen Morgen hatte er den Schwarzhaarigen auf der Gallionsfigur gefunden, eine halbe Stunde nach Frühstücksbeginn, doch als er ihn mit seiner ”Zeichensprache” versucht hatte darauf hinzuweisen, hatte dieser gar nicht reagiert, und als sie zur Kombüse gegangen waren hatte Sanji unangenehme Worte vernommen. "Ich werde ihn dafür bestrafen, Sanji, das verspreche ich dir, dafür, dass er Lyssop so zugerichtet hat, und dafür, dass er uns Zoro genommen hat. Ich werde ihn bluten lassen!" Geschockt hatte er den Jüngeren angesehen, nicht begreifend, was dieser meinte. Er konnte unmöglich vorhaben, den Wolf, ZORO, zu verfolgen, was war nur mit ihm geschehen, dass er so kalt geworden war? Doch nicht alle schienen die dunkle Verwandlung ihres Kapitäns zu bemerken, sie waren zu beschäftigt damit, Lyssops Fortschritten zuzusehen. Ja, morgen würde er wieder beim Abendessen dabei sein, unter Choppers strengen Blick, doch bemerkte keiner, dass ein anderer Platz leer blieb? Das ihr Kapitän sich immer mehr in sich zurückzog? Was würde passieren, bis sie die letzte Insel erreichen? Was wäre, wenn sie durch ein Unglück dem schwarzen, gefährlichen Wolf begegnen würden? Was würde Ruffy dann tun? Und dies waren die Gedanken, die Sanji nachts befielen in einer seiner vielen Nachtwachen, Zoro. Seit über drei Wochen waren sie nun unterwegs, seit über drei Wochen hatte er nichts mehr von ihm gehört, wusste nicht wie es ihm ging, wann sie sich wieder sehen würden. Doch er brauchte ihn, er vermisste ihre gemeinsamen Nachtwachen, die schon vor Monaten begonnen hatten, ein stilles Zusammensein, kaum Worte und doch… Immer wenn Sanji mit etwas Probleme gehabt hatte, hatte Zoro ihm ruhig zugehört, ihn nie unterbrochen, manchmal hatte er nichts auf Sanjis Worte erwidert, doch manchmal hatte er ihm Antworten gegeben. "Warum sagst du Chopper nicht einfach, dass du Angst vor Spritzen hast, dann wird er Tabletten nehmen.", "Nami würde es dir sicher nicht übel nehmen, wenn du dieses Coktailmix-Dings kaufst, ich meine, dann kostet es eben 300 Berry, sie wird es überleben." Ja, Zoro hatte es oft ganz einfach gemacht, hatte es einfach gemacht, mit ihm zu reden, vor ihm Schwächen einzugestehen, doch was hatte er eigentlich getan? Er hatte nur da gesessen, seinen Sake getrunken und geschwiegen, warum hatte Sanji sich immer so sicher bei ihm gefühlt und warum, warum hatte er an diesem einen Tag alles über den Haufen geschmissen? Langsam schüttelte Sanji den Kopf, er sollte mehr schlafen, ansonsten würde er noch trübsinnig. Dies war allerdings leichter gesagt als getan, da Lyssop verletzt und Chopper total entkräftet war, hatten sie zwei Nachtwächter weniger, die für die ganzen Nächte aufkommen mussten, die unbemannt waren, seit Zoro fort war hatte er doch so gut wie jede zweite Nacht übernommen. Und schon wieder! Schon wieder waren seine Gedanken beim Schwertkämpfer angekommen und genau das versuchte er doch zu vermeiden, um sich nicht an seine geschundene Seele erinnern zu müssen, doch es war sinnlos, egal worüber er nachdachte, all seine Erinnerungen endeten mit Lorenor Zoro. Ein stilles Seufzen entfloh seinen Lippen – wenn Zoro doch hier wäre! Er hätte Ruffy mit Sicherheit schon den Kopf gewaschen, wie immer, wenn dieser auf seltsame Ideen kam, oder er hätte Sanji Rat gegeben. Der Koch stellte sich vor, wie sie beide hier an der Reling standen, der Grünhaarige verschwitzt von seinem Training, leicht den Kopf schief gelegt, während er ihm lauschte. Was würde Zoro sagen? Die ersten Strahlen der Sonne glitten über das ruhige Meer, irgendwo hinter dem unruhigen Horizont wartete die nächste Insel und es war Sanjis Ungeduld, die es ihm unerträglich machte, auszuharren. Wieder zählte er die Tage, nur um erneut enttäuscht zu werden. Am Abend des Vollmondes würden sie genau sieben Meilen von der zweiten InselAmháin entfernt sein, doch anstatt die paar Stunden noch in der Dunkelheit weiter zu reisen, hatte Nami darauf bestanden, dass sie Anker setzen würden und auf den Morgen warteten. Seit den jüngsten Ereignissen war sogar Nami vorsichtiger geworden und wollte allen unnötigen Gefahren aus dem Weg gehen. Doch Sanji passte das ganz und gar nicht. Das Einzige, was für ihn zurzeit zählte, war den Schwertkämpfer gesund wieder zu sehen, was vielleicht nicht klappen sollte. Natürlich hatte Sanji schon die Idee gehabt, die sieben Meilen zu schwimmen, allerdings würde dann niemand aufs Schiff aufpassen, außerdem waren sieben Meilen nicht in ein paar Minuten zu schaffen und wenn ihm unterwegs etwas passierte... er hatte Zoro versprochen, dass er auf sich aufpassen würde. Ungewöhnliche Geräusche ertönten, doch der Koch wollte sich nicht stören lassen, noch ein bisschen in der Vergangenheit bleiben, als der Andere ihn darum gebeten hatte vorsichtig zu sein, und dann waren da ja noch die Schwerter, seit jener Vollmondnacht trug Sanji sie ununterbrochen bei sich, war mittlerweile schon an ihr, doch überraschend schweres, Gewicht gewöhnt und sprach manchmal mit ihnen, wenn er alleine war, über ihren Meister. Ja, er gab es zu, er war nahe daran verrückt zu werden, aber wenn das ihm helfen würde, Zoro zurück zu bekommen würde er noch heute damit anfangen eine "Hab-mich-lieb"-Jacke zu tragen. Wieder erklang dieser seltsame Laut, es klang annähernd wie ein Räuspern. Sanji sah sich um. "Kuckuck! Bist du vielleicht blind, taub und stumm?" Eine entnervte Stimme ließ ihn zur gegenüber liegenden Reling schauen… und stocken. Das was dort auf der Reling stand, was war es? Es hatte das Aussehen einer Taube, allerdings in Menschenproportionen, mit zu kurzen Flügeln um es in der Luft zu halten, und riesigen Obsidianaugen, die ihn fast schon mitleidig ansahen. Doch anstatt weißer Wattefedern, schien das Wesen aus Wasser zu bestehen, ständig in Bewegung. Der Schnabel war kurz, breit und fleischig, wie Lippen, die von Hornhaut bewuchert wurden, doch die Stimme die von ihnen entwich, war die eines Mädchen, sanft und leise wie das Rauschen des Meeres an einem Sommerabend. Gemischt mit einem feixenden Grinsen, das weder die Ungeduld noch den Hochmut des Geschöpfes verbergen konnte. Was zur Hölle war es? "Bist du der Schnitzelklopfer ?" Es sprach die Beleidigung seltsam betont aus, wie einen Namen. Überrumpelt nickte er. Dann kam ihm die Erleuchtung. Es musste einer der Alten sein und er brachte ihm eine Nachricht von Zoro, wer sonst würde ihn so nennen? Das kleine Wesen, welches nicht länger als Sanjis Unterarm war, seufzte erleichter auf. "Na so blöd scheinst'e ja doch nicht zu sein. Wusst' ich doch, dass die Anderen übertrieben haben, wollten mich schon davon abhalten hierhin zu kommen, meinten, du würdest eh nicht kapieren, was hier abgeht." Ein unbändiger Drang dem Taubenviech den Hals umzudrehen stieg in Sanji auf und einzig und allein, dass es vom Schwertkämpfer geschickt wurde, rettete es. "Du liegst falsch, das Scáth leanbh hat mich nicht gesandt, höhere Mächte sind hier am Werk." Okay, damit war das Schicksal des Flattermannes besiegelt. "Allerdings komme ich mit wichtiger Botschaft zu dir." Gespielt ruhig zündete sich der Koch eine Zigarette an und überlegte dabei, wie er eine Wassertaube wohl zubereiten sollte. "Mein Meister bringt diese Botschaft mit sich. Menschensohn, sei nicht töricht! Wenn die Nacht am hellsten ist, sind die Meere am tiefsten. Verlass das Schiff und finde dich in der ewigen Nacht wieder! Er warnt, dass ihr vorsichtig mit eurem Leben umgehen sollt." Die Worte der Warnung klingelten in Sanjis Ohren wie lauter Alarmglocken. 'Wer ist dein Meister?' "Ich wüsste nicht, was dich das angeht." Wütend ballte er seine Hände. Was glaubte das Wesen wer es war? "Ich? Ich bin einer der Gesandten des wahren Schatten, scáth fíor, nur ihm Rede und Antwort schuldig. Aber wer glaubst du zu sein? Ich bin Diener einer höheren Macht und du? Du bist ein sterblicher Mensch, unrein genug, dass selbst die falsche Seite Gefallen an dir gefunden hat. Der einzige Grund warum wir dir helfen, ist deine Verbindung zum Scáth leanbh ." Diese Worte trafen hart. Zwar verstand er nur die Hälfte, aber das, was er verstand, machte eindeutig, dass die magischen Wesen nicht gerade viel von ihm hielten. ...dass selbst die falsche Seite Gefallen an dir gefunden hat. Es war logisch, dass damit nur diese verdammt Hexe gemeint sein konnte, die Zoro verflucht hatte. Er versuchte, seine Gedanken wieder auf ihre Konversation zu konzentrieren. 'Du hast gesagt, du dienst dem wahren Schatten, und du nennst Zoro Scatlänb. Was bedeutet das?' "Ich wüsste nicht, was dich das angeht." 'Ist das deine Standardplatte, mal ehrlich, könntest du nicht etwas hilfsbereiter sein?' "Natürlich, sobald du bereit bist etwas klüger zu sein und deiner Haarfarbe nicht alle Ehre zu machen." 'Das reicht!' Mit entschiedener Wut kickte er nach dem Wasservogel, doch in dem Moment wo er ihn berührte, löste das komische Wesen sich in Nichts auf und verschwand. Der Koch unterdrückte einen Aufschrei und wandte sich vom Meer ab. Was hatte ihm das Wesen gebracht? Eine Warnung und Schuldgefühle, super. Und natürlich dieses schöne Gefühl, etwas zerstören zu müssen, etwas zerstückeln zu müssen. Hart schlug er gegen die Reling, und bereute es sofort, der stechende Schmerz in seiner Hand hatte ihn beinahe um ein Aufheulen gebracht. Er musste vorsichtiger werden, ansonsten wäre sein Schweigen schneller gebrochen, als er gucken konnte. In der Ferne zogen dunkle Gewitterwolken auf, doch sie waren zu weit entfernt, um von der Thousand Sunny aus gesehen zu werden. Sie kündigten einen Sturm an, wie selten auf der Insel des Sommers. Kapitel 8: Chapter 8 Predestination ----------------------------------- Hey, ich weiß, es hat lange gedauert, aber es war viel chaos, die letzten wochen in Amerika, und seit ich wieder hier bin... nun ja ich hoffe ich hab ein paar treue leser behalten. viel Spaß Chapter 8 Predestination „Hey Brook! Du bist heute mit der Nachtwache dran!“ Überrascht drehte Sanji sich vom Spülberg weg und sah Nami an. Diese saß halb eingeschlafen halb abwesend über die uralten Karten des Ciorcal draíochta. Leicht lächelnd ging er zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. Erschrocken zuckte sie zusammen. „Wa… was ist?“ Erst dann schien sie zu bemerken, dass sie und der Koch die Letzten im Speisesaal waren. Dass die Anderen sie schon vor über einer Stunde verlassen hatten und sogar Robin vor wenigen Minuten nach draußen gegangen war um ebenfalls zu Bett zu gehen, hatte sie wohl verschlafen. „Oh, ich. Tut mir leid. Ich…“ Sanji schüttelte den Kopf und nickte dann in Richtung der Kabinen. „Bist du sicher? Du hast schon die letzten zwei Nächte Wache geschoben. Soll ich wirklich keinen von den anderen wecken?“ Erneut nickte er ihr zu. „Danke dir.“ Sie küsste ihn auf die Wange und verschwand aus dem Raum, ohne zu bemerken, dass sie sowohl ihre wertvollen Karten, als auch ihre überteuerten Schuhe beim Esstisch vergessen hatte. Eine halbe Stunde später war auch der blonde Koch der Crew mit allen Reinigungsarbeiten fertig und begab sich mit einer Decke an Deck, wo er sich auf Ruffys Lieblingsplatz, der Galionsfigur, niederließ. Obwohl es schon sehr spät war, konnte er immer noch den letzten Streifen der Sonne ausmachen – noch war es nicht Nacht. Aber sie sollte bald hereinbrechen und Sanji hatte Angst davor, diese Nacht hatte er nämlich nicht auf dem Schiff verbringen wollen, sondern am noch sieben Meilen entfernten Strand. Denn heute war Vollmond. Die Decke um sich schlingend wartete er darauf, dass die Sonne unterging, hoffte, dass die seelische Verbindung, die er zum Schwertkämpfer hatte, stark genug war, um sieben Meilen zu überwinden. Am liebsten, hätte er die Entfernung zur Sommerinsel selbst überquert, doch vor wenigen Tagen hatte einer der Alten, ein uraltes Geschöpf mit magischen Fähigkeiten, ihm eine Warnung vom Scáth fíor, dem wahren Schatten, wer auch immer das war, zukommen lassen. Er hatte überlegt, diese Warnung zu ignorieren, aber dann erinnerte er sich an das Versprechen, welches er seinem Crewmitglied gegeben hatte. Er würde es nicht brechen. Die Sonne verschwand hinter dem mittlerweile unruhigen Meer und er wartete, wartete auf dieses Gefühl, dieses Wissen, dass seine Seele nicht mehr zweigeteilt war. ′Wo bist du? ′ Er ließ seine Gedanken gleiten. ′Bitte, Zoro! ′ Doch er konnte ihn nicht spüren. Wo war er? Aus seiner Angst heraus, fing er an zu bitten und irgendwann wurde dieses Bitten ein Gebet. ′Bitte, bitte, ich möchte doch nur wissen, ob er in Ordnung ist. Ich mache mir Sorgen, bitte, wer da auch immer über uns wacht, bitte gebt mir irgendein Zeichen, was soll ich tun?!′ „Wie wär´s, wenn du dich einfach mal umdrehst?“ Es war diese Stimme! Seine Stimme! Und dort stand er. Klatschnass an die Reling gelehnt. Aber es war ′ZORO!′. So schnell er konnte lief er auf den Schwertkämpfer zu, doch die plötzliche Rückwärtsbewegung des anderen, ließ ihn innehalten. ′Du bist hier! Warum? ′ Die Spur eines Grinsens glitt über das Gesicht des Anderen. „So, wie du herumgeschrieen hast, hast du alle Tiere aufgescheucht, irgendwer musste doch dein Maul stopfen.“ Sanji spürte das Blut in seine Wangen schießen, er hatte nicht damit gerechnet, dass Zoro ihn hören würde, vor allem, da er selber es nicht gespürt hatte, als sich der Andere zurück in einen Menschen verwandelt hatte. „Das liegt daran, dass ich mich sehr viel besser kontrollieren kann als du dich.“ Der Koch wurde blass, als er registrierte, dass der andere soeben seine Gedanken gelesen hatte, ohne dass er es beabsichtigt hatte. ′Wie? ′ „Habe ich doch gerade erklärt.“ Der grünhaarige Pirat schien sehr angespannt zu sein, was vielleicht auch daran liegen mochte, dass der herannahende Sturm eine Kältefront mitgebracht hatte und die Temperaturen nachts über sanken und der ehemalige Piratenjäger so gut wie nackt war. Doch das schien nicht das Problem des Anderen zu sein. „Sag schon, wie geht es Lyssop?“ Es waren diese Worte, die alles aufrissen. Erst in diesem Moment begriff der Koch, dass sein Crewmitglied den vergangenen Monat, diesen ganzen langen verdammten Monat, nicht einfach nur fort von ihnen, sondern als ein Tier, hatte überstehen müssen. Ein Monat, unzählige Tage, war er geistig fort gewesen, Sanji konnte sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlen musste, einen Monat „abwesend“ gewesen zu sein. Geschockt betrachtete er den Schwertkämpfer, der leicht unsicher zu ihm hinüber sah, darauf bedacht einen Mindestabstand zu ihm zu behalten. Doch der Koch konnte seinen Blick nicht von ihm heben. Er war dünn geworden, die Augen leicht eingefallen, das letzte bisschen Fett verloren, er wirkte krank mit dieser Haut, die ihren sonnengebräunten Charme verloren hatte und nun eher grau schien. Am ganzen Körper hatte er kleinere und größere Verletzungen, eine besonders Schlimme, war eine eitrige Bisswunde an seiner Hüfte, auch die Wunde am Oberarm, die er von einem der Pfeile davongetragen hatte, war noch nicht ganz verheilt. Vermutlich würde sie eine Narbe hinterlassen. Aber am allerschlimmsten waren die Augen selber. Waren sie früher von einem inneren Leuchten erfüllt gewesen, so wirkten sie nun stumpf und kalt, als wäre er noch nicht ganz hier, noch nicht ganz in seinem wahren Körper. „Also?“ Obwohl der Schwertkämpfer genau wissen zu wissen schien, genau wissen musste, was in Sanjis Kopf vorging, wich er seinen nicht ausgesprochenen Fragen aus und wartete beharrlich auf seine Antworten. ′Ihm geht es gut, er wird zwar ein paar Narben zurückbehalten, aber Chopper sagt, dass er schon bald wieder in Topform sein wird. Er erzählt sogar schon seine Geschichte, wie er es allein mit einem Rudel von Dämonenwölfen aufgenommen hat.′ Er grinste, doch der ehemalige Piratenjäger wirkte immer noch nicht entspannter. ′Es ist nicht Lyssop, um den ich mir Sorgen mache.′ „Sondern?“ Er wich dem Blick des anderen aus. ′Ruffy.′ Anstatt zu antworten, klammerten sich Zoro noch etwas härte an die Reling. ′Er ist nicht mehr Derselbe. Er… er hat vor den Wolf, den er für dein Verschwinden und Lyssops Verletzung verantwortlich macht, zur Rechenschaft zu ziehen.′ Als er aufsah, drehte der Schwertkämpfer gerade den Kopf in Richtung der Kabinen und sein Blick hatte etwas Wehmütiges, was ihn menschlicher werden ließ. Erst da verstand der Koch, wie schwer es für den Anderen sein musste, seinen Freunden so nah zu sein und dann doch so fern, und jetzt wusste er auch, warum der Andere sich so an der Reling festklammerte. Sein Instinkt musste ihm wohl sagen, dass er nicht auf diesem Schiff voller Menschen sein sollte und trotzdem war er da. Es brach Sanji fast das Herz. ′Woher hast du diese Wunde? ′ Überrascht blickte Zoro auf. Dann lächelte er, eine kleine Spur seines früheren Ichs. „Ich hatte eine Auseinandersetzung mit dem Alfatier eines Wolfrudels. Er sah mich als Gefahr für sein Rudel an. Jetzt…“ Er seufzte. „Jetzt sieht er mich als seinen Anführer an.“ Sanji brauchte lange um zu kapieren, was das bedeutete. Der Schwertkämpfer hatte ein Rudel, so seltsam es sich anhörte, aber es gab nun auch Tiere, andere, die auf ihn angewiesen waren, genauso wie sie, seine Crewmitglieder. Oder wie die Alten es zu sein schienen. Apropos, dieser Gedanke erinnerte ihn an Robins Worte über die Insel. ′Sag mal, Zoro, weißt du wer deine Eltern sind? ′ Fragend blickte der Andere ihn an. „Warum ist das bitte wichtig?“ ′Robin hat erzählt, dass nur solche die Alten sehen können, die Magie in ihrem Blut haben, es sei denn, die Alten wollen gesehen werden. Ich kann sie nur sehen, wenn sie mich nerven wollen, aber du hast doch gesagt, dass du sie immer sehen kannst.′ Unwirsch schüttelte der Grünhaarige den Kopf. „Das ist doch alles Schwachsinn. Selbst wenn es so wäre, hast du mich je ′nen Hasen aus ′nem Hut ziehen sehen? Was soll es mir also bringen?“ Der blonde Koch zuckte mit den Schultern. ′Keine Ahnung, aber vielleicht war das der Grund, warum sie dich ausschalten wollte, vielleicht bist du stärker als sie.′ Rau und kalt erklang das Lachen des Schwertkämpfers und hallte über das Schiff wie ein Geisterlachen. „Das glaub‘ ich kaum.“ ′Und warum glaubst du hat sie das getan? Hart blickte ihn der Pirat an. „Da musst du schon selber drauf kommen.“ Weit entfernt heulte ein Wolf auf, ein kleines Detail, was bisher als unwichtig abgetan wurde, aber nun konnte man sehen, wie ein Zucken durch den jungen Mann ging und er über Meer zu der nicht weit entfernten Insel blickte. „Ich muss gehen.“ ′Was? ′ „Wir müssen weiterreisen, der Sturm ist ein ungutes Zeichen.“ Wieder blickte er den Koch an. „Und ihr solltet auch weiterreisen, egal was auf dieser Insel passieren sollte, ihr müsst so schnell wie möglich weiterreisen.“ ′Warum? ′ Sein Gegenüber biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass etwas passieren wird, etwas womit niemand rechnet, und ihr dürft euch davon nicht abhalten lassen. Bleibt nicht länger auf der Insel als ihr müsst. Egal was passiert!“ Damit fing er an, über die Reling zu klettern. ′Warte, Zoro! ′ Der Andere hielt inne. ′Ich versteh‘ das alles nicht. Deine halben Sätze, die nichts wirklich sagen, was soll das alles?′ Seufzend schüttelte Zoro den Kopf, doch als er Sanji ansah, grinste er und seine Augen leuchteten, fast so wie früher. „Du musst auch nicht alles verstehen, das habe ich nämlich auch nicht erwartet.“ Doch sein Blick sagte Anderes. Dieser Blick sagte so viel, was der Koch nicht verstehen konnte, wollte. Dann sprang der Schwertkämpfer vom Schiff und Sanji konnte den eleganten Körper noch eine Weile im sanften Mondlicht sehen, wie er sich durch die stürmischen Wellen kämpfte, während ein Regen einsetzte, der so schnell nicht aufhören soltte. Kapitel 9: Chapter 9 Captain ---------------------------- Hey! Sorry again dass es solange gedauert hat, aber ertsens haben ich keinen pc mehr und zweitens haben meiner ´Lehrer das gefühl dass ich kein Privatleben brauche. Nun ja, schlussendlich gibt es jetzt immerhin das nächste extralange Kapitel viel Spaß dabei. P.S. Doch diese Sprache gibts, mehr verate ich aber nicht^^ Chapter 9 Captain Unruhig ging er die Reling entlang, 16 Schritte in Richtung Bug, 16 Schritte wieder zurück, und das immer und immer wieder, den Blick mal gen Himmel, mal zur Insel gerichtet. Seit der Morgen angebrochen war, wurde das Schiff von ungewöhnlich harten Wellengängen hin und her gerissen und obwohl es mitten am Tag war, konnte man in der Dunkelheit noch nicht mal das kleine Dörfchen ausmachen, das wenige Meilen im Inneren der Insel verborgen war. Dunkle Gewitterwolken kündigten einen furchtbaren Sturm an und Nami hatte zu Sanjis Erleichterung schon am Morgen entschlossen, dass sie noch vor Einbruch der Nacht ablegen würden, da sie ansonsten unmöglich vor dem Sturm an der nächsten Insel ankommen würden. Was Sanji allerdings so beunruhigte, war die Entscheidung seines Kapitäns gewesen, dass er zusammen mit Chopper und Lyssop an Bord bleiben sollte. Nicht, dass er es nicht nach seinen letzten Einzelaktionen nachvollziehen konnte, aber es war Ruffys Blick gewesen, so absolut düster und zielgerichtet, der den blonde Koch ganz genau wissen ließ, was sein junger Freund auf dieser Insel tun würde. Und zwar nicht, Fressläden abklappern wie sonst immer, sondern nach einer mächtigen Kreatur Ausschau halten, die er dann zur Rechenschaft ziehen wollte, und was der junge Kapitän nicht wusste, nicht wissen konnte, war, dass genau diese Kreatur sein bester Freund war, den er rächen wollte. „Sanji reg‘ dich mal ab, die Anderen werden schon noch vorm Abendessen da sein und wir können pünktlich ablegen.“ Lyssops Stimme erklang hinter ihm und ließ Sanji innehalten, um sein Crewmitglied zu betrachten. Lyssop sah eindeutig besser aus, sein Gesicht hatte wieder Farbe bekommen und bis auf die leicht schonenden Bewegungen deutete nichts daraufhin, dass der Kanonier unter seinem Pullover einen Verband tragen könnte, doch auch ihn hatte die Erkenntnis, dass sie nicht mehr vollzählig waren, mitgenommen. Zoro war immer so was wie ein Vorbild für ihn gewesen und jetzt, wo jener fort war, wer würde dann die Stelle rechts neben Ruffy füllen, falls der Schwertkämpfer nicht zurück kam, nicht zurückkommen konnte? Langsam nickte er, und nahm Lyssops Angebot auf eine heiße Schokolade an, wobei er nicht die drei seltenen Schwerter ignorieren konnte, die auf dem Kombüsentisch lagen, wohl frisch geputzt von Lyssop, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, alles in bester Ordnung zu halten, bis zu Zoros Rückkehr. Grinsend stupste er sich an die lange Nase. „So wie ich Zoro kenne, wird er austicken, wenn er scharf kriegen würde, dass wir uns nicht richtig um seine Heiligtümer gekümmert haben.“ Neidisch trank Sanji aus seiner warmen Tasse, wie konnte Lyssop nur so gutgläubig nach vorne sehen? Dabei wusste er die Antwort, alle anderen konnten noch hoffen, nur er und Zoro wussten, dass der Schwertkämpfer nicht einfach verhindert war. Aber wer wusste es schon, vielleicht hatte jemand anderes die Gefahr mittlerweile auch entdeckt, wie ihr dunkel gestimmter Käpt´n oder ihrer zu aufmerksame Archäologin. „Frau Navigatorin, Langnase und der Herr Koch sind hier in der Kombüse.“ Wenn man vom Teufel sprach. Kaum hatte Sanji seinen Gedanken zu Ende verfolgt, kamen sowohl Robin als auch Nami, mit Franky und Brook im Schlepptau herein, beide Piraten mit Waren und Einkaufstüten beladen. Es waren nun also alle bis auf Ruffy da. „Wir werden bald aufbrechen müssen.“, murmelte Nami und betrachtete die Uhr gegenüber der Türe. Dann sprach sie das aus, was jeder wusste. „Wenn Ruffy in einer Stunde nicht zurück ist, werden wir ohne ihn weiter müssen, wenn wir hier warten, gehen wir die Gefahr ein, nicht mehr vorm nächsten Frühjahr hier weg zu kommen.“ Der empörte Widerstand, der damals bestanden hatte, als sie festgestellt hatten, Zoro zurückzulassen, blieb dieses Mal aus, jeder wusste, was sie abgesprochen hatten und Ruffy war es gewesen, der keine Ausnahmen geduldet hatte. „Und wenn ich selber nicht rechtzeitig kommen sollte, ihr müsst weiterfahren, vielleicht ist das unsere einzige Chance Zoro zurück zu kriegen!“ Der Koch verließ die Kombüse, ohnmächtig den Blicken seiner Freunde weiter standzuhalten. Lange sah er aufs Meer, wieder mal, erinnerte sich an die vergangene Nacht, wo der Schwertkämpfer an genau der gleichen Stelle gestanden hatte, wie er jetzt. Zoro hatte es gewusst! Oder zumindest geahnt, er hatte Sanji gewarnt, dass etwas passieren würde, und dass sie auf keinen Fall hier bleiben dürfen. „Jaja, das war schon immer seine Spezialität, ein Grund, warum er wohl immer noch lebt.“ Direkt hinter ihm saß ein kleines, unschuldig kicherndes Mädchen auf der Reling, doch dass sie keiner menschlichen Natur war, konnte jeder sehen, zu feurig ihr langes, rotes Haar, zu leuchtend ihre braunroten Augen, zu zart ihre rosa Haut, zu durchscheinend ihr Kleid aus rostfarbenen Blättern. Wer war sie? „Na wer wohl, ich bin der Wächter dieser Insel hier und habe gerade entschieden, dass ich zu gerne scáth laenbh, wieder sehen möchte, doch anscheinend ist er nicht hier.“ Verwirrt sah Sanji das junge Ding an, wusste sie wirklich nicht, was mit Zoro geschehen war? „Doch natürlich, aber wer sagt denn, dass ich ihm persönlich gegenüberstehen muss, um ihn zu treffen?“ Wieder kicherte sie leise über das verdutze Gesicht des Koches. „Hach es ist köstlich, sich noch mal wieder mit einem Menschen zu unterhalten, ihr macht immer so schöne Gesichter. Aber mal ganz im Ernst, ich bin hier, um dir zu helfen. Immerhin wäre es ja langweilig, wenn sich die Prophezeiung so einfach erfüllen würde.“ ′Wovon redest du? Meinst du das, was die Hüterin des Waldes zu mir gesagt hat? Was bitte soll daran einfach sein? ′ Erneut lachte sie leise auf, bevor sie den Kopf schüttelte, wobei ihre feurigen Locken aussahen wie Wellen reinen Feuers. „Also, wir fangen mal ganz einfach an, auf welche Insel müsst du, um den Fluch zu brechen?“ ′Auf die dritte.′ Warum machte er das mit? Was konnte das Kind ihm bitte sagen, was er noch nicht wusste? „Richtig, und was müsst du tun?“ ′Das Untier töten, der Wächter von dieser komischen Insel.′ Ungläubig lachte das Mädchen auf, laut und herzlich. „Du bist la lustig, als könnte ein einfacher Mensch wie du, meine gute Freundin Dóiteáin chréatúir einfach so besiegen. Bist du dir sicher dass kein anderes ′Untier′ gemeint sein könnte?“ Ihr Blick sagte alles, auch wenn Sanji nur vermuten konnte wer ihr ′gute Freundin′ war. ′Aber wer oder was?′ Wieder kicherte sie. „Nana, das musst du jetzt selber herausfinden.“ Sie stand auf und balancierte einen Moment auf dem breiten Geländer der Rehling. „Aber einen Tipp gebe ich dir dann noch, es ist nicht alles so wie es scheint, du musst erst herausfinden, wer scáth laenbh wirklich ist, bevor du den Fluch brechen kannst.“ Sie seufzte leicht. „Außerdem solltest du dir bewusst werden, dass das Wort ′erlösen′ für jedes Wesen eine unterschiedliche Bedeutung haben kann.“ ′Was soll das heißen?′ Sie schüttelte leicht den Kopf und deutete auf die Insel. „Dort wartet ein Zeichen auf dich.“ Im nächsten Moment war sie verschwunden… Nachdenklich blickte der Koch dahin, wo das seltsame Wächtermädchen ihn hingewiesen hatte und dort, in der Dunkelheit standen sie. „Wölfe!“ Robins Stimme kam unerwartet, Sanji hatte sie nicht bemerkt und konnte nur hoffen, dass sie seine Unterhaltung mit dem magischen Wesen nicht mitbekommen hatte, doch machte sie keinerlei Anzeichen eines ungewöhnlichen Verhaltens sondern blickte nur dem Raubtierrudel entgegen. „Der da! Der große Schwarze, der hat mich angegriffen!“ Lyssops Anklage hallte über das stumme Schiff und schlug kräftig gegen Sanjis Brust. Wie konnte er Zoro einfach so verurteilen? Konnte niemand von seinen Crewmitgliedern sehen, dass der große, dunkle Wolf da vorne, der mit solch beeindruckend grünen Augen sein Rudel anführte, niemand anderes war als ihr Schwertkämpfer? „Warum sind sie hier?“ Die Navigatorin schien alles andere als unbesorgt, wie sie sich hinter Franky versteckte. „Und wo bleibt Ruffy?“ Noch bevor der Cyborg eine beruhigende Hand auf Namis Schulter legen konnte, begannen die Wölfe zu jaulen, als hätten sie nur auf Namis Frage gewartet um sie nun zu beantworten. „Er kommt nicht! Geht! Ihr seid hier nicht sicher! Verschwindet!“ Ängstlich sprach der kleine Schiffarzt die Worte aus. „Das sagt der große Wolf.“ Überrascht sahen ihn die Anderen an. „Ich dachte du kannst ihn nicht verstehen!“ „Das dachte ich auch, aber jetzt kann ich es, ohne Probleme. Er drängt uns eindeutig zu gehen und die anderen Wölfe sind richtig unruhig und verstehen nicht, warum er uns warnen will.“ ( „Das frage ich mich allerdings auch.“, murrte Nami „Immerhin hatte er kein Problem Lyssop anzugreifen und er ist wahrscheinlich auch schuld an Zoros Verschwinden.“ „Warum fragt unser Schiffarzt ihn nicht einfach ob er etwas mit Zoros Verschwinden auf sich hat?“ Doch noch bevor Robin ihren Vorschlag zu Ende bringen konnte, hatte der Wolf mit den grünen Augen sie ein letztes Mal angesehen und war mit seinem Rudel im Wald verschwunden. Zurück blieb eine verwirrte Crew, allerdings schien nur der blonde Koch sichtlich geschockt. Was war genau geschehen? Warum konnte Chopper ihn nun verstehen und vorher nicht? Die Angst übermannte ihn. Vielleicht bedeutete das, dass Zoro immer mehr zum Tier wurde, und beim nächsten Vollmond wäre er kaum noch menschlich. __________ Eine ungewisse Zeit zuvor auf der Insel Er war sich seiner Anwesenheit bewusst, er konnte sie spüren… Zoro! Doch wo war er, warum kam er nicht zurück zum Schiff? Es musste mehr sein als sein Streit mit Sanji. Was konnte ihn nur aufgehalten haben? Ruffy hatte das Schiff so schnell verlassen wie es nur möglich war, denn seit der späten Nacht hatte er Zoros Nähe gespürt, hatte sich im Schlaf hin und her gewälzt, immer kurz davor gewesen über Deck zu gehen nur der Hoffnung wegen dass sein Schwertkämpfer dort sein könnte. Ihm war Sanjis Blick bewusst gewesen, diese Angst, als ob Sanji vor ihm Angst hätte. Was Schwachsinn war, natürlich ging es ihm nicht gut, sein bester Freund war spurlos verschwunden und der Einzige, der darüber was wusste, konnte oder durfte nicht darüber sprechen, generell nicht sprechen. Klar, dass er mit diesem Wissen nicht zu Späßen aufgelegt war. Zoro hatte so viel für ihn getan, er durfte ihn jetzt nicht im Stich lassen, außerdem musste er diesen Wolf finden. Er hatte dieses ungewisse Gefühl, dass er mit diesem Wolf auch Zoro finden würde. Er stockte, da war es, er hatte die Verbindung gefunden! Seit Zoro verschwunden war, war dieser Wolf aufgetaucht, und etwas stimmte auch mit Sanji nicht im Bezug auf dieses Ungeheuer. Jedes Mal wenn er es auch nur erwähnt hatte, war da dieser besorgte Blick gewesen. Was konnte das nur bedeuten? Während er langsamer geworden war, um über diese seltsamen Zufälle nachzudenken, konnte er es leise hören, es war kein wirkliches Geräusch, trotzdem war es unmöglich zu ignorieren. Leicht unvorsichtig ging er einfach in die Richtung und riss störende Äste zur Seite, ihm war gar nicht aufgefallen, dass er schon so tief in den Wald gerannt war, aber das war jetzt egal, denn dieses nicht erklärbare Geräusch war verstummt. Und er wusste auch warum. Genau vor ihm stand er, groß, dunkel, bedrohlich. Seine grünen Augen sahen ihn klar an, weder angriffslustig, noch verängstigt, fast ohne jegliche Gefühlsregung, so vollkommen perfekt wie er es nur von einer Person kannte. Der schwarze Wolf bewegte sich nicht, stand einfach nur da, reglos, als hätte er auf ihn gewartet. „Wer bist du? Was hast du meinen Freunden angetan?!“ Langsam legte das große Raubtier den Kopf schief, als würde es überlegen, bevor es sich schließlich hinsetzte. „Was soll das werden? Willst du mich verarschen?!“ Wütend spannte der künftige König der Piraten seinen Arm an. „Na warte, ich werde meine Antworten schon bekommen. Wenn nicht so, dann mit Gewalt.“ „Aber nein, Gewalt ist so ein grässliches Mittel. Das wäre mir gar nicht recht, wo ich doch meinen kleinen Freund hier noch brauche.“ Überrascht ließ Ruffy den Arm sinken, er hatte keine Ahnung, wo sie hergekommen war, aber dort, direkt neben dem bösen Wolf stand eine absolut wunderschöne Frau, die bei Sanji wohl einen Herzstillstand ausgelöst hatte. Wie bei einem kleinen Hündchen lag ihre rechte Hand zwischen den beiden Ohren, ohne allerdings irgendwelche streichelnden oder kraulenden Bewegungen, einfach nur, als würde sie ihn kontrollieren. „Wer bist du denn?“ „Mein Name lautet [i9Dansei no Shōsha aber glaub mir, das ist absolut unwichtig, viel wichtiger ist, wer bist du?“ „Ich bin Ruffy und ich suche eines meiner Crewmitglieder.“ „Ach tatsächlich, sag bloß? War er groß? Muskulös? Attraktiv und mit bestechlich schönen grünen Augen?“ „Äh keine Ahnung, aber er hat grüne Haare und ‘ne riesige Narbe auf der Brust.“ Die komische Frau lächelte leicht. „Ja, so einen habe ich gesehen.“ „Was! Wo! Wie! Wann! Verdammt wo ist er?!“ Hibbelig sprang er von einem Bein aufs andere. Sie hatte ihn wirklich gesehen und wusste vielleicht sogar wo er jetzt im Moment war, bald würden sie wieder vollständig sein. Langsam kam sie näher und mit ihr, der riesige Wolf. „Ich verrate es dir.“ Ihr Flüstern war so leise, dass Ruffy sie kaum verstehen konnte. Als sie direkt neben ihm stand, legte sie eine Hand an sein Ohr. „Weißt du, ich weiß genau wo er ist.“ „Und wo?“ Ruffys Stimme klang viel zu laut in der magischen Stille, die den Wald erfüllte. „Er ist hier!“ Nicht verstehend sah er sie an und spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor, alles wurde schwarz um ihn. „Angenehme Träume, Monkey D Ruffy.“ Während sie den bewusstlosen Körper des schwarzhaarigen Jungen hochhob, flüsterte sie ihm zu: „Du musst wissen, am Anfang war das hier alles gar nicht meine Absicht, dein Freund hier, Zoro wie du ihn nennst, hat mich nur auf meinem Beutezug nach einem neuen Sklaven gestört und ich wollte ihn leiden sehen. Doch mittlerweile habe ich herausgefunden, dass dieser maskuline Frauenschwarm niemand anderes ist als scáth laenbh! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie entzückt ich war, wer würde nicht mal gerne die Macht über ein solches Wesen haben? Doch es scheint, als würde eine reine Gefangenschaft nicht ausreichen, um seinen Willen zu brechen, also brauche ich eine neue Methode und glaub mir, der eisige Sturm der Insel Dhá wird dich in die Knie zwingen, wenn ich dich nicht schon vorher getötet habe und spätestens dann, wird er um Gnade winseln, und das meine ich wortwörtlich, nicht wahr mein struppiger Gefährte?“ Hysterisch gackernd tätschelte sie den schwarzen Wolf. „Nun geh zu deinem Rudel, ihr müsst auf die nächste Insel gelangen, bevor der Sturm anbricht.“ Gehorsam trabte der Jäger von dannen, später wird er sich nicht erinnern können wo er war und was geschehen war, erst, wenn der Vollmond wieder strahlt, wird er Antworten finden, aber diese Antworten sollte man vielleicht nie herausfinden… Kapitel 10: Chapter 10 Loneliness ---------------------------------- Jajaja ich weiß.... schlagt mich, wenn ihr wollt, aber immerhin ist es nun endlich da... Ich hoffe ihr seit mir tru geblieben und ich wünsche euch nun viel Spaß mit: Chapter 10 Loneliness Allmählich schien er zu erwachen, aber war er wirklich wach? War vorher denn überhaupt von Schlaf oder Ohnmacht gefangen genommen worden? Oder hatte er vorher einfach gar nicht existiert? War er vorher einfach nicht da gewesen? Er… er wusste es nicht, konnte es nicht sagen… Dunkelheit umfing ihn, doch war es wirklich die lichtundurchlässige Schwärze, die ihn umgab? War es nicht vielleicht einfach nur … Nichts? Er hatte keine Ahnung wo er war und obwohl einzelne Erinnerungen wie Nebelschwaden um ihn herum waberten, wusste er nicht, wer er war. Doch dem Gefühl, etwas Wichtigem endlich nahe gewesen zu sein, etwas, dem er seit langem nachjagte, diese Ahnung erfüllte ihn immer noch vollkommen und ließ kaum Platz für etwas anderes. Aber wonach drängte er? Was konnte so wichtig sein dass es ihn mit solch einer Unruhe erfüllte? An diesem seltsamen Ort, wo er war, falls er denn überhaupt dort war, gab es keine Zeit, keinen Raum, nur Leere und Dunkelheit. Dementsprechend wusste er nicht wie lange er an diesem Ort war und warum. War er freiwillig hier? Vielleicht hatte dieser unbändige Drang ihn hergeführt. Aber wohin musste er dann? Er glaubte nicht, dass er freiwillig in dieser Leere aus Nichts gefangen war, und trotz diesem Gefühl, war es ihm unmöglich, Genaueres zu sagen. Unwissend wie lange er schon dort war, zerstreute sein Geist. Langsam glitt ihr Blick über die vielen verschiedenen Bücher ihrer kleinen Bibliothek, die dank Frankys Umsicht, einen eigenen Raum auf der Thousand Sunny hatten, so dass Robin, ungestört ihren Forschungen nachgehen konnte, wann immer sie wollte. Es war mitten in der Nacht, doch die Archäologin war einfach nicht in der Lage, dieses kleine, zerschlissene Buch loszulassen, sie musste weiter lesen. Bis auf das Licht, welches von ihrer kleinen Gaslampe auf dem Schreibtisch ausging, war das Zimmer dunkel, und da Robin normalerweise alleine in diesem Raum war, war sie an die innige Stille, die nur durch ihr eigenes Seitenumschlagen unterbrochen wurde, gewöhnt. Und genau deswegen beobachtete sie nun aufmerksam die Schatten zwischen den Regalen, immerhin, sie war nicht mehr allein… Vorsichtig ging sie einen der Gänge, umgeben von Bergen aus Büchern, entlang, bereit jederzeit anzugreifen oder angegriffen zu werden. Nebenbei versuchte sie sich zu erinnern, welcher ihrer Freunde diese Nacht Wache schob und ob demjenigen etwas passiert sein könnte. Doch sie war nicht beim Abendessen gewesen. Der stumme Koch hatte ihr eine Kleinigkeit zu Essen vorbeigebracht und nicht nach dem Grund gefragt, warum sie das Buch nicht zur Seite legen konnte, und das war auch gut so. Endlich war sie an der nur noch angelehnten Tür angekommen, in der Dunkelheit waberten die Schatten auf und ab, als würden sie die Bedrohung ahnen, doch Robin war weder verunsichert noch ängstlich. Mit einem entschlossenen Nicken, schloss sie die Tür, drehte den Schlüssel herum, steckte ihn in ihre Tasche und machte das Licht an. Von der plötzlichen Helligkeit geblendet, vernahm sie deutlich das laute Aufprallen zweier Gegenstände auf dem Holzboden und das Zurückweichen von Schritten. Wissend wo der Eindringling war, überquerte sie die Distanz zur hinteren Regalreihe mit wenigen Schritten, wirbelte herum und… „Sanji?“. Überrascht sah sie den Schiffskoch an, welcher verzweifelt versuchte, das runtergefallene Buch unbemerkt hinter seinen Füßen verschwinden zu lassen und gleichzeitig das Feuerzeug aufzuheben, welches ihm wohl als Lichtquelle gedient hatte. Doch Robin musste das Buch nicht sehen, um zu ahnen um was für eine Art Literatur es sich handelte. „Was machst du hier, vor allem wo es doch schon so spät ist?“, fragte sie in einem unschuldig sanften Ton und sah zu, wie der Smutje seinen Schreibblock, den er mittlerweile immer mit sich trug, aufschlug und ihr einen, schon mehrfach genutzten, Zettel hinhielt. Nachtwache! Sie lächelte verständnisvolle „Ach so, und du wolltest wahrscheinlich einfach nur etwas lesen, während du die Zeit totschlägst.“ Sanji nickte, drehte sich dabei um die eigene Achse, während sie langsam um ihn herum ging, damit er das am Boden liegende Buch auch weiterhin vor ihrem Blick verbergen konnte. Als hätte sie es nicht bemerkt, wandte sich die Archäologin dem Regal zu und nahm ein bestimmtes Buch heraus, genau neben der Lücke des fehlenden Buches. „Das hier ist der zweite Band von dem Buch, dass du versuchst im Staub vor mir zu verstecken, aber ich glaube kaum, dass du viel davon verstehen wirst, immerhin ist es Fachliteratur – auf Latein.“ Liebenswürdig lächelnd reichte sie dem versteinert wirkenden Koch das Buch. „Wenn du mir sagst, wonach du suchst, könnte ich dir helfen, passende Werke zu finden.“ Energisch schüttelte ihr Gegenüber den Kopf. „Natürlich nicht, die Gefahr, dass du etwas über Zoros Verschwinden preisgeben könntest ist zu hoch und dann wäre entweder er oder du für immer verloren, nicht wahr?“ Erschrocken starrte er sie an. Das nicht verdeckte blaue Auge weitete sich vor Entsetzten, bevor er es schaffen konnte, seine Mimik unter Kontrolle zu bringen. „Keine Sorge, mein lieber Herr Koch, ich bin weitgehend von alleine darauf gekommen, dass unser Schwertkämpfer verflucht ist.“ Ihre freundliche Stimme wurde immer nachdenklicher. „ Aber was genau mit ihm passiert ist, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat sein Verschwinden irgendetwas mit diesem seltsamen Wolf zu tun, genau wie unserem Kapitän, auf der Suche nach Zoro, etwas widerfahren sein muss, aber ich denke, du weißt auch nicht was mit Ruffy geschehen ist.“ Er wich ihrem Blick aus und schüttelte traurig den Kopf. Leise seufzte die schwarzhaarige Archäologin. „Das habe ich leider erwartet.“ Unsicher ihrer Gefühle, wandte Robin sich vom Koch ab und schritt zurück zu ihrem Schreibtisch. Es war schwer sich immer unter Kontrolle zu haben, vor allem jetzt, ohne Zoro und ohne Ruffy. Nami hatte unbewusst die Führung auf der Thousand Sunny übernommen, was eigentlich Zoros Aufgabe gewesen wäre, aber er war ja genau wie der Kapitän verschwunden. Langsam setzte die schöne Frau sich wieder auf ihren Stuhl und ignorierte den verstummten Koch für einen Moment. Sie war nie jemand gewesen, der sich von ihren Gefühlen mitreißen ließ, normalerweise behielt sie immer einen klaren Kopf, egal was passierte. Aber das hier war alles andere als normal. Und das Schlimme war, sie hatte es geahnt, und hatte nichts unternommen. Sie hatte gespürt, dass so etwas geschehen würde, nein, sie hatte es schon fast gewusst. Am Abend nachdem der Koch sich mit Zoro gestritten hatte, kurz bevor Ruffy Zoro aufgetragen hatte, nach dem Smutje zu gucken, der als Einziger noch nicht wieder beim Schiff angekommen war, sondern sich immer noch auf der Insel Náid befand, wo das Unheil ihrer Reise begonnen hatte, da hätte sie handeln müssen, was wäre, wenn nicht der Schwertkämpfer, sondern ein anderes Crewmitglied nach Sanji gesucht hätte, vielleicht wäre dann ja alles in Ordnung gewesen. Sie erinnerte sich daran, wie sie hinter dem Schwertkämpfer stand, wenige Minuten bevor Ruffy ihn zu sich ordern würde, sie war kurz davor gewesen, ihm von ihrer dunklen Vorahnung zu erzählen, denn der Bushido hatte sie immer ernst genommen, und hätte sie gewiss nicht ausgelacht, wenn sie ihm von der dunklen Wolke erzählt hätte, die sie über ihm sah. Aber wer weiß, wahrscheinlich hatte sie all diese Gefühle einer Vorahnung gehabt, weil sie vielleicht mal eine ähnliche Geschichte irgendwo gelesen hatte. Aber selbst wenn sie damals reagiert hätte, hätte das nicht alles in Ordnung gebracht, dafür kannte sie Zoro mittlerweile zu gut, verstand zu gut, was diese traurigen Augen sagten, auch wenn er es nie zugegeben hätte. „Er hat sich sehr um dich gesorgt, weißt du?“, flüsterte sie und achtete kaum auf den Koch sondern blickte gedankenverloren auf die Steckbriefe der Crewmitglieder, die über ihrem Schreibtisch an der Wand hingen. „Als du an dem Abend nicht zum Schiff gekommen bist, war er sehr unruhig und blickte immer wieder zur Insel, außerdem hat er keine Sekunde gezögert sich auf die Suche nach dir zu machen, nachdem Ruffy ihm erlaubt hatte, das Schiff zu verlassen, mit dem Befehl, dich sicher nach Hause zu bringen.“ Langsam sah sie zu ihm auf und lächelte ihr geheimnisvolles Lächeln. „Schon seltsam, nicht wahr, vor allem wenn man bedenkt, was an diesem Morgen geschehen ist.“ Der schuldbewusste Blick des Koches wich ihren Augen aus, als schäme er sich für seine Tat, als bedauerte er zutiefst, was er getan hatte. Sie hielt ihm ein Buch hin. „Hier, das solltest du lesen, vielleicht kann es dir ja helfen, ansonsten kannst du dich gerne in Ruhe umschauen, ich bin hier, falls du was fragen möchtest.“ Zögerlich nahm der Koch ihr das Buch aus den Händen, sein Blick starr darauf gerichtet, doch nur, um sie nicht direkt anzusehen. Er lächelte leicht und nickte dankend, bevor er fast fluchtartig den Gang runtersprintete. Endlich alleine öffnete Robin wieder ihr Buch, allerdings verschwammen die einzelnen Buchstaben vor ihren Augen zu schwarzen Tintenklecksen, während sie versuchte nicht an Zoro zu denken, nicht an den Schwertkämpfer, der jenige, der ihr am längsten misstraut hatte, dann allerdings begonnen hatte, sie auf seine Art als Freund zu behandeln. Schnell hatte Robin die Ähnlichkeit zwischen ihr und dem ruhigen Crewmitglied erkannt, beide waren sie eher Einzelgänger, die irgendwie so von ihrem kindsköpfigen Kapitän berührt waren, dass sie nicht anders konnten, als ihm zu folgen. Robin wusste, dass Zoro der ruhige Ausgleich für den temperamentvollen Gummijungen war, da er eher beobachtete, um im richtige Moment einzugreifen, genau wie sie, und deshalb hatte sie ihn schätzen gelernt, er war für sie so etwas wie ein Bruder, den sie nie gehabt hatte, wie der engster Freund, dem sie ihre dunkelsten Geheimnisse und ihr Leben anvertrauen konnte. Die ungewollten Tränen rannen heiß ihre Wange hinunter, sie vermisste ihn, und jetzt wo auch noch Ruffy fort war, Ruffy, der Junge der ihr ein neues Leben geschenkt hatte, sich mit der Weltregierung angelegt hatte, nur um sie zu retten, derjenige der ihr neue Hoffnung gegeben hatte, sie wusste nicht mehr was sie tun sollte. Alle fragten sie um Rat, Chopper, Nami, Lyssop, selbst der Koch auf seine stumme, aber gerade deshalb schmerzhafte Weise, und sie musste immer Haltung bewahren, immer so tun, als würde sie ganz genau wissen, dass alles gut werden würde, als wüsste sie, dass sie bald ihren Kapitän und den Schwertkämpfer wiederfinden, und dass sie beide gesund und munter sein würden und die Crew danach ihre Reise zur Fischmenscheninsel fortsetzen könnte. Wen log sie hier an, sie wusste nichts und hatte genauso viel Angst wie alle anderen, dass einer ihrer beiden Freunde oder vielleicht beide nie mehr zurückkommen würden. Wütend auf sich selber, unterdrückte Robin ein Schluchzen und verwischte die nassen Tränenspuren. Rumzuheulen wie ein kleines hysterisches Mädchen würde ihr garantiert nichts bringen. Eine eisige Hand legte sich auf ihre Schulter. Erschrocken wich sie zurück und wäre beinahe vom Stuhl gefallen, wenn der junge Mann sie nicht aufgefangen hatte. Die blauen Augen registrierten die schimmernden Tränen auf ihrem Gesicht und ein besorgter Ausdruck legte sich über das Gesicht des jungen Koches. „S…Sanji? D… du bist noch hier? Brauchst du noch irgendetwas?“ Trotz ihrer Mühe konnte sie das Brechen ihrer Stimme nicht verhindern, genauso wenig wie sie es vor Sanji verbergen konnte, dessen feingliedrige Finger eine ihrer Tränen auffingen, worauf er sie fragend ansah. „Es ist nichts, wirklich. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich bin nur müde, dann tränen mir manchmal die Augen…“ Sie konnte ihn nicht anlügen, dort wo er so ernsthaft vor ihr stand, wirkte sie auf einmal wie ein verängstigtes Kind und er wie der Vater, der ihr sagen sollte, dass alles wieder wie früher werden würde, dass ihre Brüder nach Hause kommen würden, und sie sich keine Sorgen machen brauchte. Doch da auch der Koch sie nicht anlügen wollte, legte er nur einen Arm um sie, während er mit der freien Hand zu schreiben begann. Ich weiß, wie es dir geht, aber wir schaffen das schon, sowohl Zoro als auch Ruffy haben schon viel Schlimmeres… Der junge Pirat stockte, und sein Blick wurde seltsam leer, als erinnerte er sich an etwas, was ihn ungeheuer schmerzte. Dann schüttelte er den Kopf und grinste sie fast schon überzeugend an, während er das Geschriebene durchstrich und schnell den Block zuklappte, als könnte er genauso einfach seine Erinnerungen ausstreichen. „Also, was möchtest du?“ Fragte sie ihn, wissend, dass er ihr nicht erzählen konnte, was ihn beschäftigte, noch nicht, und auch froh, weil er sie irgendwie ablenkte, wenn auch nur für einen kleinen Moment. Achselzuckend deutete der Smutje auf die Tür am anderen Ende des Zimmers, immer noch abgeschlossen. „Oh, natürlich, ich dachte du wärst ungewollter Besuch, tut mir Leid, hier.“ Sich innerlich für ihre eigene Dummheit verfluchend, reichte sie ihm den Schlüssel und wartete diesmal ganz ab, bis der Koch den Arm von ihr nahm, sie aufmunternd anlächelte, bevor er dann die Tür aufschloss und das Zimmer verließ. Ihre inneren Mauern zerbrachen, als die Tür leise ins Schloss fiel und erneut überkam sie die Trauer der Hilflosigkeit, während sie versuchte ihr kleines Buch „Dunkle Kreaturen- Der Fluch der schwarzen Macht“ weiter zu lesen. Allmählich erinnerte er sich. Er erinnerte sich daran, wer er war, und doch war er sich nicht wirklich sicher. Die Dunkelheit, die ihn umgab, wirkte nun nicht mehr einfach nur bedrückend, sondern falsch und gefährlich, er musste hier raus, musste hier weg. Es gab Leute, die sich auf ihn verließen, Menschen, die ihn brauchten, und Dinge die er tun musste. Wenn er doch nur wüsste, wie er hier weg konnte, wie er zurückkonnte, oder wenigstens wie er sich bewegen konnte, oder wie er schreien konnte, damit er denjenigen, der ihn hierher gebracht hatte, verfluchen konnte. Aber unglücklicherweise wusste er weder das eine, noch das andere, wer hatte ihn noch mal hierhin gebracht und vor allem wie? Ach, was sollte er sich darüber den Kopf zerbrechen, das Einzige, was jetzt zählte, war das er hier raus kam. Plötzlich hatte er das trügerische Gefühl nicht mehr auf einer Stelle zu verharren, sondern in Überschalgeschwindigkeit vorwärts zu preschen, oder war er doch so langsam, dass er sich kaum fortbewegte? Wo ging es nur hin? Vielleicht, würde er hier nun doch noch rauskommen. Er wurde langsamer oder auch schneller und die Schwärze um ihn herum schien zu verblassen, zu was genau, war unmöglich zu sagen, doch in der Ferne schien er etwas zu erkennen. Die Geschwindigkeit, die er verspürte, brach abrupt ab, dafür verspürte er etwas anderes, was er erst jetzt vermisst hätte, wo er es wieder bemerkte, sein Körper. Wie in einem seltsamen Traum, stand er in der absoluten Leere, über ihm und unter ihm nichts als die bodenlose Leere, doch nun war es ihm endlich möglich, sich zu bewegen. Langsam ging er weiter, immer weiter in die Richtung, in der etwas sah, zu erkennen glaubte. Er wurde immer schneller, immer schneller, irgendwann rannte er, so schnell er konnte, das was er sah, war erst wie ein kleiner Funke, welcher immer größer wurde, desto näher er kam, das gleißende Licht blendete ihn nach der Ewigkeit, die er in der Dunkelheit verbracht hatte, was war es? Hinter der Tür atmete er erst einmal auf. Was war das denn gewesen? Er hatte jeden von ihnen schon an einem Nervenzusammenbruch erlebt, auch Robin, aber das hier… Seit sie vor knapp zehn Tagen ihren Kapitän zurücklassen mussten, war es hier an Bord der Strohhutbande, nun ohne Strohhut, so wie es aussah, sehr viel ruhiger und noch ernster geworden. Das, was man bei Zoros Verschwinden nur hatte vermuten können, war mittlerweile bittere Realität, und wenn Sanji nicht bald etwas unternahm, könnten sie zwei ihrer wichtigsten Crewmitglieder, vielleicht die zwei wichtigsten, verlieren. Nein! Das konnte er nicht zulassen. Er würde er es nicht zulassen! Er hatte Zoro gegenüber eine Pflicht zu erfüllen, er musste auf die Crew aufpassen, und jetzt wo sein Kapitän verschwunden war, waren sie so angreifbar wie noch nie zuvor, und Ruffy würde ihm nicht verzeihen, wenn er nicht auf die anderen aufpassen könnte. „Er hat sich sehr um dich gesorgt, weißt du?“ „Es scheint so, als sei es egal, was du tust oder sagst. Ich werde trotzdem alles dafür geben, damit du in Sicherheit bist." Innerlich auffluchend fuhr er sich durch seine Haare, während er sich beeilte endlich aufs Deck zu gelangen, vielleicht würde der stürmische Wind sein erhitztes Gemüt abkühlen. Er verstand nicht, was hier vor sich ging, es war ja nicht nur so, als würde seine Crew hier vor einem Existenzproblem stehen, da ihr Kapitän spurlos verschwunden war, und sein erster Maat als großer, schwarzer Wolf durch die Gegend lief, und dabei fast einen seiner Freunde umgebracht hatte, nein, als hätte er keine anderen Sorgen, konnte er zur Zeit sich auf nichts konzentrieren. Jedes Mal, wenn er an den Schwertkämpfer dachte, wuchs in ihm die Sorge um ihn, allerdings hatte er das unangenehme Gefühl, dass es anders war als sonst. Früher wäre er in so einer Situation sicher gewesen, dass Zoro alles überleben würde, er hatte immer schon Vertrauen in die Sturköpfigkeit und den Überlebenswillen des Marimos gehabt, aber jetzt, jetzt hatte er Angst, dass diese Nummer zu groß für sie war, ja selbst für den sturen Mooskopf und das energiegeladene Gummibärchen. Doch Sanji wusste, dass es noch etwas anderes gab, etwas woran er nicht denken konnte, worüber er nicht nachdenken wollte, und während ihm der kalte Wind mit einzelnen Eiströpfchen ins Gesicht schlug, drückte das kleine Buch, was er von Robin bekommen hatte, in seiner Brusttasche, wo es vor Regen geschützt war, als wollte es ihm etwas sagen. Er schüttelte den Kopf, warum sollte er über so etwas nachdenken? Er hatte Wichtigeres zu tun, zum Beispiel herausfinden, wie er Zoro auf der nächsten Insel treffen konnte oder was die seltsamen Worte des letzten Wächters bedeuten konnten. Er musste nachdenken und in den letzten Wochen gab es nur einen Ort, an dem er seine Gedanken ordnen konnte, und das war nicht die Küche… Er ließ sich Zeit, genoss jeden Windstoß, jede nasse Haarsträhne, doch irgendwann war er oben angekommen. Nachdem er die Klappe geschlossen hatte, sah er sich um, hier hatte sich nichts verändert und es roch immer noch gleich, irgendwie nach harten Stunden voller Training, irgendwie nach dem Schwertkämpfer und irgendwie gab genau das dem Koch etwas Tröstliches, was ihm half über die dunklen Ereignisse der letzten Wochen nachzudenken ohne direkt, genau wie Robin wenige Minuten zuvor, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Also, was wusste er über die nächste Insel, Dhá? Wenn er ehrlich war, nicht viel. Sie war eine Eisinsel, bewacht von Fuar Laochra, dem Krieger des Eises, laut den alten Sagen ein zorniger und dennoch gefühlskalter Koloss in einer metallenen Rüstung, aus Eis, so wurde es erzählt. Früher hatte Sanji über solche Geschichten gelacht, heute hoffte er, dass dieser Wächter nicht ganz so schlimm war, wie beschrieben, oder dass er Sanji nie über den Weg laufen würde. Immerhin hatte er schon genug Probleme, er musste auf die Insel, bei der sie zumindest rechtzeitig ankommen würden, und er musste irgendwie warme Klamotten mitnehmen, Zoro würde sich den Tod holen, wenn er sich mitten in einer Eislandschaft zurückverwandeln würde. Und dann musste er dem Schwertkämpfer die schlechte Nachricht überbringen, dass sein Käpt’n verschollen war – hoffentlich würde Zoro ihn danach nicht umbringen… Immerhin hätte er dann kein Problem mit dem ewigen Schweigen mehr, aber ob das dem Marimo so viel weiterhelfen könnte, war fraglich. Immer noch in Gedanken beim Schwertkämpfer, zog Sanji das kleine Buch aus seinem Jackett. Robin hatte gemeint, dass es ihm helfen würde. Aber wie sollte ihm ein wer weiß wie altes Buch helfen können, es sei denn, da stand eine Gebrauchsanweisung zum Fluch auflösen drin… unwahrscheinlich. Unschlüssig blickte er auf den Buchrücken Seelenverwandtschaft – Wenn man nur noch zu zweit eins sein kann Langsam gewöhnten sich seine Augen an das gleißende Licht und die Leere vor ihm verblasste. Während er selber noch im dunklen Nichts zu stehen schien, bildete sich wenige Meter vor ihm heller Rauch, welcher immer dichter zu werden schien, immer dunkler, und er begann sich zu formen, zu etwas anderem. Ungläubig sah er zu, wie dort vor ihm ein Raum entstand, mit Bodendielen aus Holz, eine einfache Fachwerkwand mit einem kleinen Fenster im Hintergrund, ein Tisch und zwei einfache Stühle, nichts besonderes, aber nach einer Ewigkeit im Nichts, schien es ihm, als hätte er einen Palast gefunden. Vielleicht gab es hier ja sogar etwas zu essen? Er konnte es kaum erwarten, endlich hatte er den Ausgang gefunden, endlich war er da, wo er hingehörte und dann erinnerte er sich. Er war Monkey D. Ruffy, der zukünftige König der Piraten, der Kapitän seiner Crew, der Strohhutbande, mit wenigen ausgewählten Mitgliedern, seine Freunde, seine Familie. Und sie brauchten ihn, warteten sicher irgendwo auf ihn, aber sie brauchten sich nun keine Sorgen mehr zu machen, er hatte den Ausgang gefunden! Entschieden ging er auf den Raum zu, zumindest versuchte er es, doch irgendwie war dort eine Wand aus Glas, mit voller Kraft prallte er dagegen, immer und immer wieder versuchte er es, doch das Glas gab nicht nach, mit aller Kraft hämmerte er gegen diese unsichtbare Wand, vergebens. Warum kam er nicht durch? Er musste hier doch raus, außerdem hatte er Hunger! Hätte er einen Moment innegehalten, wäre ihm aufgefallen, dass dieser Raum, in den er starrte, nicht real oder aus einer anderen Dimension war, er hätte die sich leicht wellenden Bodendielen gesehen, das Wabern der Wände, das gleißende Weiß hinter dem geschlossenen Fenster, aber alles woran er denken konnte, war wie er aus dem Nichts kam, egal wohin. Ohne Vorwarnung erschien plötzlich eine Person, unscharf als bestünde sie aus Rauch. Sie saß einfach da, auf einem der zwei Stühle, saß da, in der Hand ein leeres Glas und blickte zum Fenster hinaus, als warte sie auf jemanden. Ruffy glaubte diese Person zu erkennen, wie er da wartete, reglos stand der junge Mann da und beobachtete diese Person, die ihn nicht zu bemerken schien, obwohl er keine zwei Meter entfernt stand, hinter einer undurchdringbaren Wand aus Nichts. Die Zeit verging und die verschwommene Gestalt wurde immer klarer, die Hand ums Glas wurde fester, das Glas war überdies auch plötzlich halb gefüllt mit einer dunklen Flüssigkeit, die den Boden des Glases nicht berühren zu schien. Ungläubig beobachtete Ruffy den jungen Mann, der sich dort aus Rauch festigte. Wie lange war es her seit ihrem letzten Treffen? Alles war wie immer, und dort, keine zwei Meter entfernt saß Ace! P.S. Extra lang^^, als Entschädigung Kapitel 11: Chapter 11 Ice -------------------------- Hey, es ist extra lang und ich hab mich beeilt^^ viel spaß Chapter 11 Ice Die dunklen Augen des jungen Mannes blickten durch das Fenster, Ace schien seine Umgebung kaum wahrzunehmen, weder die von alleine hin und her schwappende Flüssigkeit in seinem Glas, noch ihn, Ruffy, der nun, da er seinen Bruder erkannt hatte, wie wild gegen die Wand aus eisernem Nichts schlug und nach dem Kommandanten der 2. Division der Whitebeard-Piraten rief. Doch Ace reagierte nicht, gab kein Zeichen von sich und sah einfach nur aus dem kleinen Fenster in eine endlose Leere, als würde er etwas sehen, was Ruffy nicht, noch nicht, erblicken konnte. Nach einer unendlichen Zeit wandte der Feuerbändiger seinen Blick ab und seufzte leicht, ein melancholisches Lächeln bildete sich auf den Zügen des dunkelhaarigen. „Ich hätte nie gedacht, dass es so sein würde…“ mit diesen Worten kippte er sich die seltsame Flüssigkeit in seinen Rachen und verzog leicht das Gesicht, nur um danach in schallendes Gelächter zu verfallen, und um genau so plötzlich einfach einzuschlafen, die Hand mit dem leeren Glas immer noch erhoben. Langsam füllte es sich, von alleine, ohne dass jemand da war… Während Ruffy seinen Bruder beobachtete kam ihn ein, für ihn hoch intellektueller, Gedanke. Wo waren sie hier? Was war das für ein seltsamer Ort? Wartete Ace auf jemanden? Wenn ja, auf wen? Und dann natürlich die wichtigste Frage, wenn sich Gläser von alleine füllten, taten das auch die Teller? Während der Strohhutjunge über solch komplexe Überlegungen nachdachte, war sein Bruder wieder aufgewacht und hatte seine Aufmerksamkeit erneut auf das kleine Fenster gerichtet. „Ich wusste doch, dass ich Erster bin…“ Er hatte den Satz noch nicht einmal beendet, als plötzlich die Tür von einem heftigen Windstoß aus den Angeln gerissen wurde. Ein großer dunkler Schatten, mehr Rauch als Körper, verdunkelte das Licht, das von der anderen Seite hereinbrechen wollte. Eine noch dunklere Aura verbreitete sich im Raum, Ace war aufgestanden und hob die in Mitleidenschaft gezogene Tür wieder auf. Der dunkle Schatten betrat den Raum, schien den anderen Anwesenden nicht zu bemerken, geschweige denn Ruffy, der immer noch hinter einer unsichtbaren Wand gefangen zu sein schien, und setzte sich an einen Tisch, genau gegenüber von Aces Platz, welcher gerade die Tür wieder einhängte. Langsam schien sich der wabernde Körper zu festigen oder vielleicht war er nur in Ruffys Augen ein Schatten, denn Ace schien keine Probleme zu haben, die andere Person zu erkennen. Er verstand es nicht, was tat er hier? Was tat Ace hier? Wer war dieser Fremde? In den letzten Sekunden war Ruffy bewusst geworden, was passiert war, bevor er hier aufwachte. Er war im Wald gewesen, auf der Suche nach Zoro, er war in Sorge gewesen, hatte sich beeilt, und dann war da dieser Wolf gewesen, genau der Wolf, der Lyssop angegriffen und beinahe getötet hatte, genau der Wolf, der vermutlich für Zoros Verschwinden und Sanjis Schweigen verantwortlich war. Er hatte ihn angreifen wollen, aber diese seltsame Frau hatte ihn aufgehalten, sie hatte den Wolf wie ein Schoßhündchen behandelt und dieser hatte es sich gefallen lassen. Ruffy war das egal gewesen, sie hatte gesagt, sie würde wissen wo Zoro sein würde, aber der Junge mit dem Strohhut erinnerte sich nur noch daran, dass sie „Hier.“ flüsterte, was völlig unmöglich war, Zoro war nicht da gewesen, nur sie, der Wolf und Ruffy. Wenn er nur wüsste, was sie gesagt hatte, während er ohnmächtig wurde, er erinnerte sich nicht mehr, aber bald würde er das auch noch. „Keiner verlässt das Schiff! Verstanden?“ „Aber, aber Nami…“ „Nichts aber, glaubt ihr wirklich, dass wir einen der beiden finden werden? Ich lasse nicht zu, dass einer von euch Idioten mir da draußen im Eis erfriert. Wir werden morgen vor der Insel Dhá Anker legen, einen Tag warten, und sobald die Sonne aufgeht, werden wir abhauen! Keiner verlässt das Schiff, ich wiederhole, keiner, und wir werden zwei Wachen aufstellen. Klar?!“ Einstimmiges Nicken. Keiner würde es wagen, Nami zu wiedersprechen, vor allem nicht jetzt, wo sie so todernst auf die zwei leeren Stühle blickte, eine Spur von Sorge legte sich auf ihr Gesicht. Doch die junge Frau war nicht dumm. Jetzt, wo nicht nur Zoro, sondern auch noch ihr Kapitän verschwunden waren, durfte sie keine Gelegenheit zulassen, in der einer ihrer Crewmitglieder in Gefahr kommegeraten könnte, darum würden sie alle beim Schiff bleiben, das wäre am sichersten, für sie alle, und sowohl Ruffy als auch Zoro würden genauso handeln… Na ja, eigentlich nicht, sie würden wie tollwütige Berserker in den Wald aus Schnee und Eis jagen, bis sie jedes noch so kleine Lebewesen auf dieser Insel gefunden hatten, jeden Gegner beseitigen und sich im Notfall noch mit dem Teufel höchstpersönlich anlegen, um einen ihrer Freunde zu retten, so waren sie nun mal, (und sicherlich würden sie sich dabei hundertmal verlaufen) doch Nami wusste, dass sie das einzig Richtige tat, sie hoffte es… Es war Abend und sie würden am nächsten Morgen die Insel erreichen, sie hatte gewusst, dass es so kommen würde, dass sie zumindest anlegen mussten, aber sie hatte sich davor gedrückt zu überlegen, was sie tun würde, wenn die Zeit da war. Nun hatte sie sich einen notfallmäßigen Plan zusammengelegt, der eigentlich gar nicht so schlecht war. „So, ich geh schlafen!“ Erschöpft von den ungewohnten Nachtwachen und ausgelaugt der vielen schlaflosen Nächte wegen, erhob sie sich. „Lyssop, du hilfst Sanji noch beim Abräumen und dann gehst du hoch, du machst heute Nachtwache!“ „Ab…“ „Nichts aber! Und Sanji schau mich nicht so an, du warst erst gestern dran, Lyssop, heute machst du’s, verstanden?!“ „Ja…“ „Gut.“ Seufzend wandte sie sich zur Tür. „Morgen werden dann Franky und Robin Nachtwache halten, wenn das mit dir okay ist, Robin.“ Die schwarzhaarige Frau lächelte ihr geheimnisvolles Lächeln. „Natürlich ist das okay, ich wollte eh noch einmal eine Nacht durchlesen.“ „Hey! Warum werde ich nicht gefragt, ob ich das OK finde?“ „KLAPPE, Franky, deine Meinung ist mir scheißegal!“ „Lyssop, Nami guckt wieder so böse… Ich hab Angst.“ „ARGH!“ Wütend rauschte sie hinaus und knallte die Tür hinter sich zu. Hatten die Anderen eine Ahnung, was das für eine Belastung für sie war? Ohne Ruffy, ohne Zoro. Ihr war zum Heulen zu Mute. Lustlos ging sie in ihre und Robins Kabine, eine weitere schlaflose Nacht lag ihr bevor. Lyssop arbeitete langsam, das tat er immer bevor er Nachtdienst hatte, als hoffte er, dass die Zeit so schneller umgehen würde, doch Sanji nervte es nur, er hatte einen anstrengenden Tag vor sich und eine noch wichtigere Nacht. Er würde sich wieder mal den gegebenen Befehlen wiedersetzen, aber er hatte keine Wahl. Er musste so handeln. „Sanji?“ Er blickte auf. Lyssops Blick lag auf den aufsteigenden Seifenblasen, die leise zerplatzten, sobald sie zu hoch schwebten. „Glaubst du…glaubst du, dass alles wie früher wird? Dass wir die beiden finden und alles wieder gut wird?“ Er wirkte so jung, so unschuldig jung, wie er ihn nun ansah, diese Bitte in den Augen, diese Bitte nach der Lüge, nach der einfachen, so schön klingenden Lüge, dass alles wieder wie früher werden würde, bevor Ruffy verschwand, bevor Zoro zum Wolf wurde. Der junge Koch seufzte still. Lyssop war der lebende Beweis dafür, dass nichts, nichts, wie früher werden konnte, allein die deutliche Narbe, die unter dem verrutschten Pullover zu sehen war, zeugte davon. Selbst wenn Zoro zurückkehren würde und falls Ruffy wohlauf sein sollte und sie auf der nächsten Insel erwarten würde, jedes Mal, wenn der Schwertkämpfer diese Narben sehen würde, würde er sich erinnern und auch er würde neue Narben mit sich bringen, unsichtbar, versteckt unter Ego und Muskeln, und doch, jeder Ruf eines Wolfes, würde ihn aufwecken, und seine Narben aufreißen. Energisch schüttelte Sanji den Kopf, so schwach war Zoro nicht, er würde mit allem klarkommen, spätestens, wenn Ruffy ihn aus Spaß gegen die nächstbeste Wand pfeffern würde. Er glaubte daran. „Was? Du glaubst etwa, dass sie nie wieder kommen werden?“ 'Verdammt!‘ Beruhigend hob er die Hände, warum musste er auch immer dann den Kopf schütteln, wenn es nicht angebracht war. Schnell war der benutzte Zeichenblock gefunden und er zeigte Lyssop ein schon oft genutztes Blatt. Es wird alles gut, sicher. Du kennst doch die beiden, mach dir mal keinen Kopf. Ruffy beobachtete Ace und den Fremden, wie sie da saßen, Momente lang, ohne jegliche Regung, ihn immer noch nicht wahrnehmend. Dann sprach Ace „Also, warum bist du hier? Ach warte, wie wär‘s, wenn du erst mal etwas trinkst?“ Wie von Zauberhand tauchte ein neues, randvoll gefülltes Glas auf und ohne Zögern goss der Fremde es die Kehle herunter. Und plötzlich erkannte Ruffy den Fremden, der gar kein Fremder war, dort, gegenüber von Ace, in diesen Wirklichkeitsfremden Ort, saß Zoro, mit einem leichten Grinsen genoss er das Brennen des alkoholähnlichen Getränkes. Dann sah er Ace an. „Ich nehme an, aus dem gleichen Grund wie du.“ Ace lachte leise. „Schon scheiße was?“ „Wem sagst du das?“ Ein Moment der Stille folgte. „Weißt du, was passieren wird?“ Der junge Schwertkämpfer nickte langsam. „Ich habe so eine Ahnung, du musst wissen, gerade renne ich als dummer, kleiner Wolf durch die Gegend und bin mitten drin meine ganze Crew zu zerstören.“ Der Schwarzhaarige pfiff durch die Zähne, doch Ruffy schien nicht ganz zu verstehen, er wollte nicht verstehen, was Zoro gerade gesagt hatte, das konnte doch nicht wahr sein! „Das hört sich nicht schlecht an, wie kommt’s dazu, dass du ein Wolf bist?“ „Bin verflucht worden…“ „Echt? Darauf muss ich erst mal einen trinken…“ „Und bei dir? Wie wirst du…“ Zoro beendete den Satz nicht, doch Ace schien genau zu wissen, wovon er sprach. Traurig blickte er auf sein wieder gefülltes Glas. „Nah, nur ‘ne Vermutung. Schon mal von Impel Down gehört?“ „Dieser Hochsicherheitsknast von der Marine?“ „Genau, dort sitze ich gerade.“ Wieder wurde Ruffy kalt ums Herz, was ging hier vor? Auch sein Crewmitglied schien geschockt. Doch irgendwann grinste er leicht. „Wie müssen echt jeden Scheiß mitmachen.“ Auch Ace grinste breit und trank sein Glas aus, bevor er ein seltsam aussehendes Kartenspiel hervorzog und die einzelnen Karten verteilte. „Lust auf ‘ne Runde?“ „Warum nicht, was bleibt uns sonst übrig?“ Die Zeit verging und während die beiden Kumpanen ein unverständliches Spiel mit eigenen Regeln spielten, stand Ruffy hinter dieser Wand und sah ihnen zu, zwei seiner wichtigsten Menschen, wie sie über unwichtige Dinge scherzten, sich gegenseitig über den Tisch zogen und doch niemals betrogen. Er versuchte zu verstehen, was sie meinten, versuchte das nicht Ausgesprochene zwischen den Beiden zu greifen, den Grund dieses stummen Einverständnisses zu erkennen. Was wussten sie, was er nicht wusste? „Sag mal“, begann der Schwertkämpfer, nachdem er mehrere Karten nebeneinander auslegte, „wo genau sind wir hier? Und warum sind wir hier, ich mein‘, wir sind ja trotzdem irgendwie in unseren Körpern, oder?“ Eine Karte auf den Rücken legend, zuckte Ace mit den Schultern. „Keine Ahnung um ehrlich zu sein. Ich würde vermuten, wir sind in irgendeiner Zwischendimension. Und um es ganz klar auszudrücken, ich bin mir nicht sicher, wie sehr ich noch in meinem Körper bin, geht es dir nicht auch so? Er entgleitet langsam, als wäre ich bewusstlos und könnte ihn nicht kontrollieren.“ Ein zustimmendes Nicken des Grünhaarigen. Ace lachte. „Wer weiß, vielleicht ist dies ja der Ort, wo sich alle, die unaufhaltsam darauf zusteuern und nichts dagegen unternehmen können, befinden, ja hier und warten darauf, dass sie…“ Er verstummte. Sein Blick wurde leer, als würde er jetzt erst verstehen, was das alles bedeutete. Ruffy verstand es nicht, er wollte auch nicht, alles was wichtig war, war dass er diese Wand zerbrach und mit Ace und Zoro nach Hause ging, immerhin hatte er sie endlich gefunden. „Hast du Angst?“ Ace Stimme war kalt und ehrlich. Aller Spaß war verschwunden, genauso wie die Karten und die Gläser, die eben noch auf dem Tisch waren, überhaupt der ganze Tisch war fort. Die beiden Männer saßen nebeneinander auf einer Bank, obwohl sie sich nicht fortbewegt hatten, und stützten jeweils ihre Ellenbogen auf ihren Oberschenkeln ab. Hals, Handgelenke und Knöchel waren mit schweren, schwarzen Ketten versehen, welche ohne jegliche Geräusche über den Boden glitten. „Nein.“ Zoros Grinsen war deutlich. Ace lachte, er hatte Zoros wahren Gedanken sofort verstanden, auch wenn dieser es nicht aussprach. Grinsend lehnte er sich gegen Zoro. „Verdammt, ich auch!“ „Ich werde nichts sagen. Aber spätestens heute Abend werden sie es wissen, sieh also zu, dass du bis dahin getan hast, was auch immer du tun musst.“ Er hatte gewusst, dass sie hinter ihm war, ihr war es nicht entgangen, doch sie hielt ihn nicht auf, sie wusste, dass er gehen musste. Dankbar lächelte er sie an. „Nun geh schon, bevor dich noch jemand sieht.“ Er nickte. „Ach und Sanji. Bestell ihm liebe Grüße von mir.“ Dann drehte Robin sich um und verschwand im Inneren des Schiffes. Es war der Tag vor Neumond, sie hatten endlich Anker gelegt und es war kalt, sehr kalt. Niemand war draußen, also würde niemand Sanjis Verschwinden bemerken, zumindest jetzt noch nicht. In wenigen Stunden, wenn es Abendessen geben sollte, würde sein Fehlen auffallen und er würde Robin enttäuschen, er würde dann noch nicht zurück sein. Aber das wusste sie wahrscheinlich, wie sie so Vieles zu wissen schien. Entschlossen sprang er über die Reling. Er musste sich beeilen, er musste Zoro finden. Der Rucksack mit warmen Klamotten, etwas zu Essen und zu Trinken und einem Erste-Hilfe-Set, hing schwer an seinen Schultern, als wollte er nicht fort, fort vom Schiff, der Sicherheit, aber verdammt nochmal, Sanji hatte keine Wahl, er musste zu Zoro, er musste einfach. Selbst der eisige Wind würde ihn nicht aufhalten… Einige unwirkliche Zeit war verstrichen und Ruffy war nichts anderes übrig geblieben, als Zoro und Ace zuzusehen, wie sie da saßen, die schweren Ketten um die Gelenke, ein kaltes Lächeln auf den Lippen. Ihre Augen waren blass, als würden sie einfach warten, unsicher worauf, manchmal wechselten sie Wörter, einzelnen Satzfetzen, nie genug um eine Konversation aufzubauen, wozu auch? Worte waren Schall und Rauch, vergessen, kaum dass sie gesprochen wurden. Er beobachtete sie, hatte aufgehört sie zu rufen, hatte aufgehört ihre Aufmerksamkeit erhaschen zu wollen, sie sahen ihn nicht, nahmen ihn nicht wahr. Er war nur Zuschauer, zumindest dachte er das. Wie aus Protest hatte er sich auf den Boden gehockt, malte unsichtbare Bilder gegen die unsichtbare Wand und wartete, wartete darauf, dass etwas passierte, irgendetwas. Doch nichts geschah. Seine Gedanken wanderten, es war schon lange her, dass er Ace getroffen hatte, so lange, und durch die Vivre Card wusste er, dass Ace in Gefahr war, aber er würde sich nicht einmischen, Ace würde ihm nie verzeihen, wenn er ihn retten würde. Und dann war da noch Zoro, er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen, seine Mimik war entspannt, doch Ruffy kannte ihn, kannte seinen Freund. Hinter dem ruhigen Gesicht war eine kalte Mauer, eine Mauer die verbergen sollte, was Zoro dachte, seine Sorgen und Ängste zerdrücken sollte, doch er hatte Angst, das wusste Ruffy, und noch mehr schien er sich um etwas zu sorgen, um was? Vielleicht um seine Crew, er hatte sie verlassen, doch Ruffy wusste, dass sein erster Maat nicht freiwillig gegangen war, Sanjis Schweigen hatte so viel verraten, die verlassenen Schwerter es bezeugt und Zoro, er saß dort, seinem Kapitän so nah und doch irgendwie auch nicht. Ohne Vorwarnung lachte der Schwertkämpfer auf. „Wirst du jetzt doch noch verrückt?“ „Klappe!“ Der Feuerbändiger grinste. „Nun komm, erzähl schon…“ Langsam hob der junge Mann seine Hände und es schien so, als ob er sein Gesicht in ihnen verstecken wollte. „Du machst dir Sorgen, nicht wahr?“ „Ach halt den Mund.“ Es wurde still um die Beiden, Aces Versuch ein Gespräch aufzubauen scheiterte. Wie zu erwarten. Der junge Kapitän war gerade dabei, einzuschlafen, als Zoro erneut sprach. „Natürlich mache ich mir Sorgen, ich meine, Nami wird zwar schon wissen, wie sie Ruffy vor dem Gröbsten bewahrt, aber…“ Er verstummte. „Aber es ist Niemand da, der auf den Käpt’n aufpasst, nicht wahr?“ Zoro nickte. „Er wird irgendeine Dummheit begehen, wenn er wütend oder traurig ist, und ich weiß nicht, ob die Anderen ihn aufhalten können.“ Auch Ace nickte überlegend. „Mein kleiner Bruder… er hat echt Glück Crewmitglieder wie dich zu haben.“ „Ich weiß.“ Die beiden Männer erstarrten. „Ruffy?“ Überrascht sah Ruffy auf. Er hatte es geflüstert, ganz leise, vielleicht, weil er diese beiden so vermisste, und nun, nun sahen die beiden hinter der unsichtbaren Wand verwirrt auf. Und dann sahen sie ihn an. „Ruffy!“ Er stand auf und schon war er bei ihnen, konnte sie anfassen, mit ihnen reden. Trotz der schweren Ketten erhoben sie sich, sahen ihn an. „Zoro! Ace! Endlich, ich stehe schon die ganze Zeit da hinten, und ihr habt mich nicht gesehen. Ich bin so froh euch zu treffen und dass es euch gut geht. Wo sind wir hier und warum?“ Nach anfänglichem Lächeln wurden sie ernst, der Schwertkämpfer und der Feuerbändiger sahen sich an. „Warum bist du hier Ruffy?“ Zoros Blick strahlte eine kalte Ruhe aus, eine tödliche Ausstrahlung ging von ihm aus. Doch Ruffy nahm sie kaum war. „Ach, keine Ahnung. Da war so ‘ne komische Frau und sie wollte mir sagen, wo du bist, und da bin ich wohl eingeschlafen. Aber Zoro, sag mal, wieso bist du nicht zurückgekommen? Wir machen uns Sorgen.“ Zoro schlug seine Hand weg, kalt und grausam. „Du musst hier weg! Du gehörst hier nicht hin!“ „Was? Zoro was meinst du?“ „Hör mal Ruffy.“ Ace packte seine Schultern, die kalten Ketten seiner Handgelenke streiften Ruffys Arme. „Zoro hat Recht, du solltest nicht hier sein.“ „Wieso? Was habt ihr?“ Überrascht blickte er zwischen seinen beiden Freunden hin und her. Kurz wechselte der Grünhaarige einen Blick mit dem sommersprossigen Jungen, ehe er sich ernst an Ruffy richtete. „Ruffy, wir haben nicht die Zeit, dir alles zu erklären, was hier vor sich geht, aber du musst sofort wieder verschwinden.“ „Was? Warum denn? Ihr seid doch auch hier.“ Ace lächelte traurig. „Wir sollen auch hier sein. Aber du… Es ist noch zu früh für dich. Glaub mir, viel zu früh.“ „Ace.“ Zoro hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt. „Es ist Zeit.“ Kurz nickte er Ruffy zu. „Pass auf dich auf, okay? Und bitte auch auf die Anderen.“ Dann drehten sie sich um und gingen. In Ketten. Trotz des eisigen Windes rannte er, wohin wusste er noch nicht so genau, der Sonnenuntergang war nicht mehr besonders fern. Auf dieser Insel waren die Tage kurz und die Nächte lang, was ja an sich gar nicht so schlecht war, aber er musste Zoro finden, bevor er sich zurückverwandelte, sonst könnte er erfrieren. Sanji hoffte nur, dass Zoros Rudel ihn nicht als kleine Zwischenmahlzeit entgegen nehmen würde. Aber ob sie den Koch nun essen würden oder Zoro ihn in der Luft zerfetzen würde, nachdem er von Ruffys Verschwinden gehört hatte, es kam aufs Gleiche hinaus. Jedoch musste Sanji ihn erst einmal finden und das würde in dieser Eiswüste nicht so einfach. Ein Beben erschütterte die Erde und plötzlich stand ein Koloss vor ihm, riesig und aus Eis, die Augen aus stählernem Blau, die eiserne Rüstung wie erfroren. 'Holy Shit! Das ist doch…‘ Fuar Laochra stand dort vor ihm und sah ihn an. Dann ging er weiter, ohne sich noch einmal umzusehen, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. 'Na super, zu kalt um mir zu helfen zu eurem hoch geschätzten scáth laenbh zukommen, na vielen Dank auch.‘ Als hätte er ihn gehört drehte sich der Koloss um und Sanjis Knie schwankten. Sein Blick war wie Eis und der Koch wusste, ein weiteres falsches Wort, und er würde sterben. Und dann, war es denn möglich? Der Koloss grinste, als würde er sich über den jungen Mann lustig machen. Ein kleines Leuchten löste sich aus dem Eispanzer des magischen Wächters und flog auf Sanji zu. Kurz bevor es ihn berührte wechselte es die Richtung. Ohne Nachzudenken rannte Sanji hinterher. Wenige Minuten später erreichte er einen Flusslauf, doch da alles gefroren war, konnte er unmöglich sagen, ob er gegen oder mit dem Strom lief. Das Licht wurde langsamer. Er kam an einem großen gefrorenem See an, konnte gerade so das andere Ende erkennen und dort, wo das seltsame Licht schwebte, war ein kleiner Platz, keine drei Meter im Durchmesser, wo der Schnee geschmolzen war, grünes Gras und bunte Blumen bedeckten den Boden, und als Sanji diesen Kreis betrat stellte er überrascht fest, dass es angenehme 20°C Grad waren. Schnell entledigte er sich Mantel und Rucksack. „Fan anseo Daonchara, fan anseo.“ Das Licht verblasste. 'Hey, warte, was bedeutet das, was hast du gesagt. ‘ Erneut konnte er die Stimme eines kleinen Kindes vernehmen, es lachte und kurzzeitig flammte das Licht wieder auf. „Du sollst hier warten, Amadám.“ Das Licht verblasste. Innerlich seufzend ließ sich Sanji aufs grüne Gras sinken und hier also sollte er auf Zoro warten… Es war kurz vor Sonnenuntergang, als Sanji Wolfsgeheul hörte, er stand auf. Zoro war nahe. Auf der anderen Seite des riesigen Sees konnte er schnelle Bewegungen sehen, das Wolfsrudel. Sie rannten, nahmen ihn kaum war und dann sah er ihn. Den großen schwarzen Wolf mit den leuchtend grünen Augen, die ihn ansahen, viel menschlicher als ein Tier gucken konnte. Es schien, als würde der Wolf etwas auf dem Rücken tragen, aber über die Entfernung hinweg, war es unmöglich zu sagen, was es war. Der Anführer wartete bis das ganze Rudel an ihm vorbeigeeilt war und den Fluss hinunterlief, dann ging er aufs Eis, genau auf Sanji zu. Mit jedem Schritt kam er näher, jeder ruhige, berechnete Schritt brachte ihm der Mitte des Sees näher, er war nun keine hundert Meter mehr von Sanji entfernt. Die Sonne berührte den Horizont, unsichtbar, verdeckt durch dicke Wolken und einem Sturm aus Eis. Das Eis gab nach. Sanji sah, wie eine Pfote nach der anderen durchs Eis brach und schließlich der ganze Wolf in den eisigen Fluten verschwand. ‘Zoro!‘ Er spürte, wie sich ein Schrei in seiner Kehle anbahnte, doch er durfte nicht schreien, aber er musste helfen! Die eisigen Platten versperrten den Ausgang, er konnte es genau sehen, er musste aufs Eis und Zoro helfen, er musste ihn retten, er musste… er konnte ein Klopfen hören. Ein Mal, zwei Mal, Keine zwanzig Meter vom Ufer entfernt schlug eine Hand durchs Eis. Sie verschwand wieder und als sie sich erneut aus der eisernen Umarmung riss, fegte ein Stück Eis aus seiner Verankerung. Die menschliche Hand versank noch einmal, doch diesmal nur für einen kurzen Moment und dann riss sie etwas mit sich in die Höhe und schleuderte es auf den gefrorenen See. ‘Ruffy!‘ Keine Sekunde später erhob sich eine weitere menschliche Gestalt aus den eisigen Fluten. Sanji lief los. „Bleib wo du bist!“ Wie Eis hallte Zoros Stimme über die Leere. „Das Eis hält uns nicht alle!“ Auf allen Vieren kroch der Schwertkämpfer zu seinem Kapitän, hob ihn hoch und ging erhobenen Hauptes auf den Koch zu, schon jetzt zeigte sein Körper erste Anzeichen des Erfrierens. Kein Wunder, bis auf die zerrissenen Shorts war Zoro nackt. Aber Zoro lebte, und verdammt nochmal, er hatte Ruffy dabei, wo auch immer er ihn aufgegabelt hatte. ach ja, ab jetzt ein Wörterbuch, welches immer mit den neuen Kapiteln geupdated wird^^ Kapitel 12: Chapter 12 Joker ---------------------------- Hey, sorry fürs echt lange warten, aber jeder der zur schule geht, kennt den Stress, nun kommen ferien, ich geb mir Mühe ab jetzt was sdchneller zu werden. Ach ja, meine liebe Beta-leserin Hesperis hat beim Lesen einen Soundtrack gehört den sie euch nur wärmstens empfehlen kann^^ http://www.youtube.com/watch?v=WVQhyUGEXaY also viel Spaß damit^^ P.S. der erste Leser hat die Sprache herausgefunden^^ Chapter 12 Joker Kaum dass Zoro den magischen Kreis erreicht hatte, nahm Sanji ihm den reglosen Jungen ab. Ruffy lag schlaff in seinen Armen, rührte sich nicht, schien ohnmächtig oder tot, er war so kalt, so unnatürlich kalt. Sanji überlegte nicht, er riss eine der Decken aus seinem Rucksack und wickelte sie um seinen Kapitän, der selber nur seine Weste und eine kurze Hose trug, und Zoro legte den altvertrauen Strohhut neben das augenscheinlich schlafende Kind, sein Blick war ernst, seine Augen kalt. Sanji hielt ihm einen großen, gefütterten Mantel hin, Zoros Mantel, doch Zoro ignorierte ihn genauso wie den Koch, stattdessen griff er ungelenk nach dem Rucksack und wühlte darin herum. Er wirkte unsicher, seine Haltung wie die eines wilden Tieres, der Körper schützend gekrümmt, die Bewegungen fahrig. Der Schwertkämpfer schien gefunden zu haben, wonach er suchte, triumphal zog er die Flasche Wodka aus den Untiefen des Rucksacks, doch anstatt sie selber zu trinken, drehte er sich zu seinem Kapitän um und legte die Flasche an dessen Lippen, flößte ihm ein paar Schlucke in den Rachen ein, bevor er schließlich die zweite Decke um ihn wickelte. Schon wenige Sekunden später schien der Schwarzhaarige mehr Farbe zu bekommen Erst dann wandte sich Zoro wieder dem Smutje zu, der bis dato die Luft angehalten hatte. Zoros Präsenz hatte alles verändert, seine pure Anwesenheit machte Sanji ungeheuer glücklich und zugleich unsagbar traurig. Mit einem leisen Erschauern stellte er fest, dass der Mantel Zoro viel zu groß geworden war, dabei gehörte er ihm, und doch hing er an dem Schwertkämpfer wir ein übergroßes Zelt. Langsam schien auch Zoros Körper die ihn umgebende Wärme in sich aufzunehmen, doch die noch sichtbare Haut behielt ihren Grauton, blieb stumpf und glanzlos. Insgesamt sah Zoro noch schlimmer aus als vorher, wenn das denn überhaupt möglich war. Das vernarbte Wundgewebe zeigte überall Erfrierungen auf, Hände und Füße waren aufgeschürft und überall waren kleine blutige Stellen. Die kurzen grünen Haare waren mittlerweile lange genug, um in nassen Zotteln Zoros Augen zu verbergen, welche grün und kalt Sanji anstarrten. Er braucht Hilfe, mehr als ich tun kann… Die Nächte hier sind lang, fast zwölf Stunden, wenn wir jetzt losgehen… wir bräuchten ungefähr eine Stunde vielleicht zwei, Chopper könnte sich um ihn kümmern… Er könnte alles erkl… „Hör auf damit Koch.“, murrte Zoro leise. ‘Was?‘ Verdammt, er hatte ganz vergessen, dass Zoro seine Gedanken lesen konnte. Der Schwerkämpfer seufzte: „Wie oft sollen wir das denn noch durchgehen? Ich kann nicht mit dir kommen und ich brauche im Übrigen auch nicht Choppers Hilfe, mir geht es gut. Nur Ruffy, ich glaube, er hat schon was abbekommen.“ Zoro hatte sich neben Ruffy gehockt und schweifte mit dem Blick über den See, ehe er Sanji wieder ansah. Auch Sanji setzte sich hin, er jedoch wich Zoros Augen aus. ‘Ich versteh ja, was du meinst, aber trotzdem. Und überhaupt, wie kommt´s, dass du Ruffy bei dir hast, was ist überhaupt passiert, warum ist er bewusstlos?‘ Vorsichtig reichte er Zoro das Lunchpaket, welches er eigens für seinen Freund zusammengestellt hatte. Es war extra dafür gedacht, seinen unterernährten Freund mit den wichtigsten Ballaststoffen zu versorgen. Zu seiner Überraschung griff Zoro relativ schnell zu und begann auch sofort zu essen, das letzte Mal, dass er richtiges Essen kosten durfte war schon Monate her. „Ich müsste dich eigentlich fragen, was passiert ist, wie kommt`s, dass ihr ihn habt alleine durch die Gegend laufen lassen? Er war ein gefundenes Fressen für die Hexe“ Es lag kein Vorwurf in Zoros Stimme, überhaupt schien ihm das Essen gerade wichtiger zu sein, als jegliche Konversation. Wie lange er wohl nichts mehr zu essen hatte? Zoro schien Sanjis letzten Gedanken nicht überhört zu haben, denn er zog die Augenbrauen hoch. „Nahrung ist zur Zeit sehr knapp, die meisten Beutetiere sind schon vor mehreren Tagen auf die nächsten Inseln weitergeeilt, wir sind relativ spät dran, aber was soll man machen? In den vergangen Tagen sind schon zwei Jungtiere vom letzten Frühjahr erfroren, weil sie den Anschluss ans Rudel verloren haben, und trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass alle anderen bis zur nächsten Insel durchkommen.“ ‘Was?‘ „So ist nun mal das Leben, Koch. Der Stärkere frisst den Schwächeren und wer nicht stark genug ist stirbt, es ist nicht schön in den Augen eines Menschen, aber für Tiere, ist es ganz normal und selbstverständlich.“ Zoro ließ sich nicht davon abbringen, während seiner weisen Worte weiterzuessen. „Nun, ich höre, was ist passiert?“ Lautlos seufzte der Koch. ‘Das kannst du dir doch eigentlich denken, Ruffy war total seltsam drauf, als wir die letzte Insel erreichten, er war wohl fest davon überzeugt, dich dort zu finden. Er hat Suchtrupps aufgestellt, ist aber selber alleine losgerannt, ich musste an Bord bleiben, tja, sein Befehl lautete, dass wir auf jeden Fall weiter segeln sollten, egal, wen wir dabei zurücklassen würden, und er war es, der nicht wiederkam.‘ „Verstehe…“ ‘Naja, und dann bist du ja auch noch am Strand aufgetaucht und hast uns ja gesagt, dass er nicht kommen würde und dass wir Segel setzen sollten.“ „Warte, stopp, spul Mal zurück, ich soll was getan haben?“ Überrascht sah Sanji auf, während er gerade dabei war, Ruffys Temperatur zu fühlen. ‘Na, du warst doch da, mit deinem Rudel, und Chopper meinte du würdest uns warnen und hättest gesagt, dass Ruffy nicht kommen würde… was ist?‘ Zoros Blick war starr geworden, als würde er sich an ein grausiges Geschehnis zurückerinnern. ‘Zoro? Hey, was ist denn los? ‘ Doch der Grünhaarige antwortete nicht, sein Blick lag auf seinem Kapitän und sein ernstes Gesicht zeigte kaltes Grauen. Einen Moment lang überlegte Sanji ihn in Ruhe zu lassen und in einem höflichen Verhalten sich um Ruffy zu kümmern, doch diesem ging es gut, er schien wirklich nur zu schlafen, seine Temperatur war im Normbereich und das einzige Ungewöhnliche war, dass er sich im Schlaf nicht auf Zoros, mittlerweile leere, Lunchbox gestürzt hatte Er hatte schon öfters versucht die Gedanken eines anderen Wesens zu lesen, jedoch ohne Erfolg, aber Zoro konnte seine ja schließlich auch lesen, er sollte es versuchen! Er schloss seine Augen, ließ seinen Geist schweifen, er wusste wie es ging, hatte es oft geübt und dann, dann nahm er es war. Zoro war anders, als der Löwe, anders als die anderen Crewmitglieder, jedes bisschen, dass Sanji seinem Geist näher kam, wurde er von einer neuen Energiewelle überflutet und das, obwohl Zoros Geist nicht offen dalag wie der eines normalen Lebewesens, er war hochgradig unter Kontrolle, genau wie Zoro. Und dann gewährte Sanji sich Eintritt in Zoros Gedankenmeer, nur um zu wissen, was Zoro so verstörte, nur… „Ace! Zoro! Wartet!“ Ohne Nachzudenken rannte Ruffy ihnen hinterher, holte sie ein „Was soll das? Ihr könnt doch nicht einfach so abhauen! Was ist hier los? Warum seid ihr so… so…“ „Tot?“ „Ja genau, warum benehmt ihr euch so gemein, als wenn ihr mich nicht dabei haben wolltet, so kalt und gemein, als hättet ihr keine Gefühle, als wäret ihr TOT!“ Ace hatte sich zu Ruffy umgedreht, er lächelte leicht, Zoro hingegen starrte stur nach vorne, als könnte er den vorwurfsvollen Blick seines Kapitäns nicht ertragen. „Hör mal Ruffy.“ Die Stimme des Feuerbändigers war ruhig, fast so, als spräche er mit einem kleinen Kind, welches das gewünschte Eis nicht bekam. „Es ist nicht so, als würden wir dir was Böses wollen, okay? Es ist nur einfach so, dass da, wo Zoro und ich hingehen müssen, es nicht sehr schön ist. Um ehrlich zu sein, ich weiß noch nicht mal wie es dort sein wird, aber es wird dir nicht gefallen, darum solltest du hier bleiben.“ „Ich will aber mit!“, schmollte der Junge mit dem Strohhut. „Nein!“ Eisig hallte Zoros Stimme im dunklen Nichts. „Du hast hier nichts verloren und darum wirst du auch schön zurückgehen. Ich will nicht, dass du hier bist.“ Es waren schockierende Worte, kalte, harte Worte, Ruffy wusste nicht, was er tun sollte. So hatte Zoro ihn noch nie angesehen, so grausam und tödlich, das war nicht mehr Zoro, was war mit ihm los? Waren sie denn keine Freunde mehr? Hatte er, Ruffy, etwas Schlimmes getan, was Zoro ihm nicht verzeihen konnte? Was? „Ich verstehe nicht.“ „Das musst du auch nicht, solange du endlich verschwindest!“ Ohne sich noch einmal umzudrehen ging er fort. „Kommst du Ace, oder hast du´s dir anders überlegt.“ Der Schwarzhaarige seufzte: „Als hätte ich eine Wahl.“ Dann sah er den verstummten Jungen vor sich an. „Nimm es ihm nicht übel, es nicht einfach für uns, jemanden wie dich ohne Hilfe zurückzulassen…“ „Was meinst du damit?“ Ace legte seine Hände auf Ruffys Schultern, die Ketten klirrten lautlos und zerrten wie unbändige Hände an Ace Handgelenken, als wollten sie ihn irgendwohin bringen, bald, schnell. „Ruffy, du wirst irgendwann aufwachen, wieder da, in der richtigen Welt, bei deinen Freunden, auf der Grand Line, alles wird wie immer sein, du wirst dich wahrscheinlich gar nicht an das hier erinnern, aber…“ Er verstummte. „Aber was?“ Doch Ace schien nicht den Mut zu haben weiterzusprechen, vielleicht weil er es nicht selber hören wollte, vielleicht aber auch einfach nur, um seinen kleinen Bruder zu beschützen. „Aber Ace und ich werden nicht mehr da sein, Ruffy.“ Überraschend warm erklang die Stimme Zoros hinter Ace. Und überraschend freundlich traf sein Blick den Ruffys. „Und darum musst du jetzt umkehren, jetzt wo du noch kannst.“ Verständnislos blickte Ruffy zwischen den beiden jungen Männern hin und her. „Ich verstehe immer noch nicht und wie soll ich umkehren und zurückgehen, ich weiß doch noch nicht mal, wie ich hier herkam und wo wir hier sind.“ „Verdammt!“ Zischte Ace zwischen den Zähnen hervor. „Was machen wir denn jetzt, er kann nicht mit, er darf nicht mit! Scheiße,Scheiße!“ Doch Zoro nickte Ace nur knapp zu und ging dann an ihm vorbei und stellte sich direkt vor Ruffy, er blickte immer noch so beunruhigend freundlich, mit ein bisschen Melancholie. „Ich möchte, dass du das nimmst Ruffy.“ Lautlos klirrten Ketten, als Zoro eine Hand hob und etwas in Ruffys Hand steckte. „Was…was ist das?“ Er verstand nicht. Er verstand nicht, was Zoro von ihm wollte, was Ace von ihm wollte. Er konnte ihre Worte hören, wusste was sie bedeuteten und doch sprachen sie in Rätseln zu ihm, genau wie eben, als er noch hinter der unsichtbaren Wand war und ihnen beim Reden zugehört hatte, er hatte verstanden, wovon sie sprachen und doch irgendwie auch nicht. Langsam hob er seine Hand und erblickte eine Spielkarte, es war ein Joker. Was er genau für ein Wesen war, ob Mensch oder Tier, war unmöglich zu erkennen, da seine Form sich die ganze Zeit änderte, doch sein Körper war schwarz und der Kopf gelb, zwei blaue Diamanten funkelten zwischen den Gelbtönen hindurch und unten stand in goldenen Buchstaben JOKER. „Was…?“ „Du hattest noch einen?“ „Klar. Immer ein Ass im Ärmel. Als hätte ich gewusst, dass ich ihn noch gebrauchen könnte.“ Ruffy sah auf. „Was ist damit?“ „Das“, sagte Zoro fast schön gönnerhaft, „ist deine Freikarte, damit kannst du zurück. Und mach dir keine Gedanken wegen Ace oder mir, du kennst uns doch, so schnell kriegt man uns nicht unter.“ Doch sein Blick sagte was Anderes, und Ruffy wusste es, wusste dass Zoro nicht die Wahrheit sagte, wusste dass er ihm was verheimlichte. Und Zoro wusste, dass Ruffy es wusste. „Scheiße, Koch, was soll das?!!“ Mit einer unglaublichen Macht wurde Sanji umgehauen, keuchend öffnete er die Augen. Sein Innerstes erbebte immer noch unter der Erschütterung, die ihn gerade von den Beinen gerissen hatte, wortwörtlich. Ihm gegenüber saß Zoro, hielt sich den Kopf und funkelte ihn böse an. Er sah fast wieder aus wie früher, wenn er so wütend und unberechenbar wirkte. „Hast du sie noch alle, Gemüseputzer, einfach so in meinen Kopf eindringen zu wollen.“ ‘Das machst du doch auch immer bei mir und überhaupt, so weh kann das gar nicht getan haben und außerdem wollte ich nur wissen, was mit dir los ist!“ „Natürlich tut das verdammt weh, wenn du mit deiner Elefanteneleganz versuchst mich zu zermalmen, mal etwas von Vorsicht und Zurückhaltung gehört? Du kannst nicht alle deine Gedanken auf einen Punkt konzentrieren, ein Stück muss immer in dir selbst bleiben, sobald es zu viel wird überrollen deine Gedanken die des anderen wie eine Steinlawine, es sein denn man kann sich schützen, das können die meisten aber nicht.“ ‘Und wie machst du dass dann?!‘ „Ich mache es einfach und deine Gedanken zu lesen ist wirklich keine Kunst, dein Blick verrät eh immer was du denkst!“ Ohne es zu wollen errötete Sanji, es war ihm unangenehm zu wissen, dass Zoro immer wissen konnte, was er dachte, fühlte, wollte, warum war ihm das so unangenehm? Es wurde still um sie, zumindest für einen Moment. ‘Und, warum warst du so in Gedanken?‘ „Unwichtig.“ Langsam atmete Sanji aus, er musste ruhig bleiben, auch wenn Zoro es echt nicht leicht machte, er durfte sich nicht aufregen, dafür hatten sie keine Zeit, aber es war schon scheiße, dass Sanji wie ein offenes Buch für Zoro dalag und dieser immer mehr Geheimnisse um sich ranken ließ. ‘Kannst du mir denn wenigstens sagen, wie du Ruffy gefunden hast?‘ Zoro ignorierte getrost die unterschwellige Wut. „Er war einfach da.“ Überrascht sah Sanji auf. „Ja, wir liefen im Rudel und dann war er da einfach, mit Ketten zwischen den Bäumen aufgehängt, halb erfroren, und mein einziger Gedanke war, dass ich ihn da runter holen musste und frag mich nicht wie, aber ich hab´s hingekriegt und dann wusste ich, dass ich hierhin kommen musste… Jetzt im Nachhinein.“ Sein Blick ruhte auf Ruffy. „Es scheint mir fast so, als wäre ich in diesem Moment menschlich gewesen.“ ‘Was?‘ „Ja, ich hab‘ generell in letzter Zeit das Gefühl total… verschwommen zu sein, mal bin ich eindeutig der Wolf, dann gibt es Momente, an die ich mich nur verschwommen erinnere, Dinge, an die ich mich erst nicht erinnern konnte und die mir erst jetzt bewusst werden,“ Sowie das mit der Hexe, die mich einfach so benutzen konnte, kontrollieren konnte um Ruffy zu fangen „und dann gibt es Momente, ganz kurze, wo ich fast schon wieder ich bin.“ Er verstummte. Sein Blick war abwesend, als wäre er wieder fort, als wäre sein Geist fast aus seinem Körper verschwunden. Ein beunruhigendes Bild. ‘Ich soll dich von Robin grüßen.‘ „Was…?“ Überrascht, und wieder er selbst, sah Zoro auf. „Wie meinst du das?“ ‘Wenn du mich fragst, weiß sie Bescheid. Sie hat mich sogar vor den Anderen gedeckt, damit ich das Schiff verlassen konnte. Aber sie macht sich unglaubliche Sorgen, ich wusste gar nicht, dass ihr euch so nahe seid. ‘ Ungewollt spürte er eine Wut in sich aufkommen, nicht verstehend, warum oder worauf er wütend war, dass es Eifersucht sein könnte, darüber wollte er gar nicht erst nachdenken. Doch der Schwertkämpfer schien diese dunkle Welle der Gefühle gar nicht zu bemerken, vielmehr grinste er leise in sich hinein, wobei er unschuldig jung wirkte oder ungeheuer betrunken, und seine grünen Augen blitzen belustigt auf. „Diese Robin… Vielleicht war es, nach allem, wirklich keine schlechte Idee, von Ruffy, sie mitzunehmen.“ Fällt ihm ja wirklich früh auf… Zoro schien seinen Blick, oder seinen Gedankengang bemerkt zu haben, denn er grinste ihn vorlaut an bevor er weitersprach. „Wir sind nur Freunde, Koch, wenn man auf einem Schiff ist, muss man sich vertrauen, und es reicht, von dir ständig genervt zu sein.“ Er seufzte. Es ist alles so falsch gerade, er fragt mich nach ihr, nach Robin, was mache ich mir nur vor, er wird niemals verstehen, als könnte er das… Was würde ich dafür geben, sie jetzt um Rat zu fragen… aber verdammt, Zoro! Reiß dich zusammen, was ist nur los mit dir? Du hast keine Zeit über solche Dinge nachzudenken, Grübeln kann man wenn man tot ist… Ruffy begann sich zu regen. Die beiden Piraten sahen auf. ‘Was hat er?‘ „Er war unter einem magischen Bann, wahrscheinlich habe ich ihn gebrochen, als ich ihn befreite, jetzt hat er wohl ausgeschlafen und wird jeden Moment aufwachen.“ Woher Zoro das wusste blieb ungesagt. Er stand auf. ‘Was machst du?‘ Der Schwertkämpfer lächelte, doch diesmal war es nicht selbstsicher, nicht arrogant, sondern so… anders. „Es ist nicht sicher wenn ich bleibe, sobald er aufwacht, werde ich Fragen beantworten müssen, die ich nicht beantworten kann… Außerdem“, unterbrach er Sanjis stummen Einwand, „würde ich Ruffy nur unnötige Sorgen auflasten, reicht es nicht schon, dass du damit belastet bist?“ Sanji nickte, doch er wusste nicht Zoros wahre Beweggründe, seine wahren Ängste. Schnell legte der Grünhaarige den übergroßen Mantel ab, bevor er sich dem Koch wieder zuwandte. Wie sollte er auch zugeben, dass er sich fürchtete, fürchtete vor einem Menschen, weil er immer noch ein wildes Tier war? Mehr noch. Er fürchtete sich vor Ruffy, vor dem Blick seines Kapitäns, wenn er gehen würde, wenn er die Wahrheit wissen würde, was wusste Ruffy? Zoro war stark und glaublich selbstbewusst, aber gerade spürte er die innere Schwäche, diese Schwäche, etwas vor seinem Kapitän, seinem engsten Freund, zu verbergen, wichtigste Hintergründe über ihn selbst, aber er konnte doch nichts sagen, er hatte es doch selber nicht gewusst. Zoro grinste, überspielte seine wahren Gefühle, seine dunkle Seite. „Ich seh´ dich auf der nächsten Insel. Pass auf dich und die Anderen auf.“ Er hatte keine Angst vor der Kälte, er wusste, wie wenig Zeit bis zu seiner Verwandlung blieb, vielleicht eine halbe Stunde, und er musste sich beeilen, um sein Rudel einzuholen, sie würden ihn erkennen, egal, was er war, Mensch oder Wolf. Ruffy seufzte, seine Augen flackerten. Zoro rannte los, durch den eisernen Schnee, spürte den Schmerz der Kälte nicht, sein Herz war zu erfroren. Er hatte gelogen und er wusste es. ‘Zoro warte!‘ Er erstarrte. Warum blieb er stehen? Er hoffte Worte zu hören, ersehnte Worte. Hätte er sich umgedreht, hätte er gesehen, dass Sanji aufgestanden und zum Rand des magischen Kreises gegangen war. Er stand dort, wie hinter einer unsichtbaren Wand und sah Zoro hinterher. Was sollte er ihm sagen, was konnte er schon sagen? Aber er musste ihm etwas sagen, irgendetwas. ‘Ich… Ich,… bitte… verdammt!‘ Leise lachte Zoro. Irgendwie… ja irgendwie war dieser Moment gerade wie aus so einer kitschigen Liebesgeschichte und so ein stammelnder Sanji hatte schon was Süßes an sich. Er drehte sich um, grinste sein Crewmitglied an, zeigte noch einmal seine Stärke, seinen Überlebenswillen. „Keine Sorge, mir passiert nichts. Du kennst mich doch, dass hier ist fast schon so, wie eines meiner Spezialtrainings. Bis dann.“ Er rannte weiter, schottete sich ab, wollte Sanjis Stimme nicht mehr hören, nicht in seinem Kopf, nicht in seinem Herzen, er konnte nicht mehr lügen, nicht mehr stark sein, er musste sie zurücklassen, musste ihn zurücklassen. Er rannte in den Wald aus Eis, die Spuren im Schnee würden bald vergessen sein, die Narben in der Seele nie. Er blickte die Karte in seiner Hand an. JOKER Er starrte die beiden jungen Männer vor sich an. Beide lächelten, Ace breit, kindlich, Zoro selbstbewusst, arrogant. „Es wird Zeit, Ruffy.“ Ace nickte ihm zu, bevor er kurz seinen Unterarm drückte. „Bis dann, kleiner Bruder, und behalte deinen Traum immer im Blick.“ Bevor Ruffy auch nur ein Wort verlor, ging Ace einige Schritte von ihm und Zoro fort, winkte, und verschwand. „Ace!“ „Keine Sorge! Ihm geht es gut, er ist nur schon weitergegangen, das hier ist nur eine Zwischendimension, von hier aus kannst du noch nach Hause.“ Zoro sah ihn an. „Pass auf dich auf, okay?“ „Natürlich“ Und dann verließ ihn Zoro. Ruffy schlug die Augen auf. Neben ihm saß Sanji, scheinbar schlafend, Zoros guten schweren Mantel um seine Schultern gelegt. Tränen und Spuren einer schlaflosen Nacht zeichneten sein Gesicht. Und Ruffy spürte diesen Schmerz auch, er wusste nicht, wo er war, wie er dorthin gekommen war oder was passiert war, aber er spürte dieses furchtbare Gefühl, etwas verloren zu haben. Unbeholfen stand er auf und zerdrückte dabei beinahe etwas in seiner Hand. Es sah aus wie eine Spielkarte, eine unbedruckte, obwohl, wenn er genau hinsah, dann konnte er verblasste Buchstaben erkennen. Nach wenigen Sekunden hatte er das Wort entziffert. JOKER Soo, das wars, hoffe es hat euch spaß gemacht^^ Kapitel 13: Chapter 13 Weakness ------------------------------- Hey, und es geht weiter, schneller als sonst, findet ihr nicht^^ (vielen lieben danke Hesperis für deine schnelle arbeit) Hier möchte ich mich einmal ganz lieb bei allen Kommi-schreibern bedanken, was täte ich nur ohne euch. Also eine runde Kekse an: pbxa_539 Nariko Sanji MaiRaike OnePieceFreak15 CassieAKTF ninchen_ kingzorro -Ichiro-Chan- Zemyx WeißeWölfinLarka Shujaku Jackiieh-Chan xxnaruloverxx Also einmal ganz herzlichen danke (auch an alle Favonehmér^^ und keine angst, es geht noch weiter^^) [Falls jemand falsch geschrieben, doppelt/nicht genannt wurde, oder mir andere Fehler unterlaufen sind, bitte ich das zu entschuldigen (haben mitten in der Nacht, da passieren solche fehker schon mal^^)] Nun gut, viel Spaß mit dem nächsten Kapitel Chapter 13 Weakness „Nami, lass mich los!“ „Ich hab mir solche Sorgen gemacht, Ruffy!“ Weinend ließ sie ihn los, bevor sie ihre Stimme erhob. „Du Knallkopf, weißt du wie schwierig es für eine fragile Dame ist, auf so einen Haufen ungehobelter Klötze aufzupassen?! – Nichts für ungut, Robin. – Ruffy! Du Idiot, wie konntest du mir sowas antun?!“ Die unschuldige, ängstliche Nami war vergessen, als ihre Faust Ruffy zu Boden schlug, bevor sie sich, vor Wut kochend, Sanji zuwendete: „Und DU! Wie konntest du einfach abhauen?! Unabhängig davon, dass du Ruffy zurückgebracht hast, reicht es nicht schon, dass Zoro verschwunden ist?! Was hätten wir denn machen sollen, wenn ihr alle Drei verschwunden wäret? Was wäre dann nur aus mir geworden? Ich wäre verloren gewesen!“ „Aber, aber Frau Navigatorin, es ist doch alles gut gegangen und unser Koch hat sogar noch unseren Kapitän mitgebracht.“ Vorwurfsvoll klagte die junge Frau nun ihre Freundin an: „Du hast es gewusst, nicht wahr Robin? Warum hast du mir nichts gesagt?“ „Komm, lass uns einen Tee trinken gehen.“ Namis Jammern verklang langsam, während sie von Robin zur Kombüse geleitet wurde, doch der klare Blick der Archäologin lag ernst auf dem jungen Koch, als wollte sie in seinen Augen lesen, was er nicht sagen durfte. War er wirklich so einfach zu durchschauen? „Ruffy, kommst du mal bitte mit, ich würde dich gerne mal kurz durchchecken. Nur zur Sicherheit.“ „Nicht nötig, Chopper mir geht’s echt gut, ich hab nur Hunger… Sanji!“ Keine fünf Minuten später befand er sich am Herd, um etwas Schnelles für seine Crewmitglieder zu zaubern, doch eigentlich dachte er nach und zwar über das seltsame Verhalten seines Kapitäns. Natürlich, den Anderen kam es ganz normal vor. Der glückliche, verfressene Ruffy mit dem aufgeklebten Dauergrinsen. Und ja, Ruffy benahm sich genau wie früher, lachte, spielte, und immer dem Verhungern nahe. Aber warum benahm er sich jetzt wieder so? Bevor er verschwunden war, beziehungsweise von der Hexe entführt worden war, überschatteten trostlose Hoffnungslosigkeit und aggressiver Zorn sein sonniges Gemüt… und jetzt? Auf dem ganzen Rückweg zum Schiff hatte Ruffy kein Wort gesagt, was nun wirklich ungewöhnlich für ihn war, und der Koch war sich nicht sicher gewesen, ob sein Kapitän über das Schicksal seines ersten Maats nun Bescheid wusste oder nicht. Seltsam war auch gewesen, dass Ruffy die ganze Zeit auf ein leeres Blatt in seiner Hand gestarrt hatte, doch sobald sie den Warnruf Lyssop gehört hatten, war der kleine Zettel in der Krempe des Strohhutes verschwunden, war es Ace Vivrecard gewesen? Aber das würde keinen Sinn ergeben, was war es dann? Und sobald die Anderen in Sicht gewesen waren, war Ruffys Schweigen gebrochen und sein Lachen erwacht, er war wieder ganz der Alte. Was ging hier vor sich? Der Koch wusste, dass etwas nicht stimmte, doch er wusste nicht, was es war, und das besorgte ihn. „Wenn du so weiter machst, wirst du an Herzversagen sterben, bevor Zoro zurück kommt.“ Überrascht wandte Sanji sich um, war sie nicht zusammen mit Nami hinausgegangen, als er hereinkam? Er konnte nicht viel mehr tun als mit den Achseln zucken, was konnte er schon ihr schon antworten, wo er noch nicht mal sprechen durfte, und nebenbei, sie hatte ja Recht. Er begann die Speisen herzurichten, Robin erhob sich und begann, den Tisch zu decken. „Ich bin froh, dass es ihm gut geht, Ruffy meine ich, er hat ihn gefunden, nicht wahr?“ Durfte er es ihr sagen? Es war zu gefährlich, nicht einmal die Spur eines Nickens oder eines Lächelns bekam sie von seiner erfrorenen Mimik. „Das ist gut, dann würde ich davon ausgehen, dass es ihm auch gut geht, oder?“ Keine Antwort. „Ich hoffe die Kälte dieser Insel macht ihm nicht zu sehr zu schaffen, auf der anderen Seite, er war ja schon immer sehr resistent (und renitent) und so ein Fell hält immerhin warm.“ Zwischen erstaunt und genervt suchte sein Blick den von Robin. „Sei nicht so überrascht, selbst wenn du versuchst alles zu verbergen, dein Blick verrät mir genau, was du denkst.“ Sie lächelte. „Kennst du das Sprichwort dieser Insel? Blaue Kristalle verschließen jede Tür, nur die Tore zur Seele sind weit geöffnet. Passend nicht wahr?“ Sie lachte leise, während sie begann das Besteck zu verteilen, doch Sanji hörte ihr nicht zu Deine Gedanken zu lesen ist wirklich keine Kunst, dein Blick verrät eh immer was du denkst. Das waren seine Worte gewesen, er hatte fast das gleiche gesagt wie sie. Wieso schien jeder ihn zu lesen wie ein offenes Buch und nur er selber hatte keine Ahnung, was in ihm vorging? Und wieso war es ihm so gut wie unmöglich Geheimnisse zu haben, während alle Anderen etwas zu verbergen schienen? „Tja, Sanji, so ist nun mal das Leben, hart und ungerecht, aber…“, sie zwinkerte ihm zu, „ab und zu wirst du auch ein paar schöne Momente erleben.“ Und er glaubte ihr, wenn jemand so etwas aus Erfahrung sagen konnte, dann sie. Der Rest des Abends verlief relativ harmlos, Nami erschoss ihn mehrmals mit ihren Blicken und Ruffy aß mehr als das Dreifache seiner normalen Portion, doch ansonsten… Es begann spät zu werden und sie hatten immer noch nicht den Anker gelichtet. Nami seufzte. „Ich denke, wir werden erst morgen früh in See stechen, es ist mir schon zu dunkel und da die eine Hälfte der Crew schon am schlafen ist…“ Mit einem Blick verwies sie auf Lyssop, Chopper und Brook, welche aneinander gekuschelt schlummerten, „ und die andere Hälfte nicht zurechnungsfähig ist…“, ihr böser Blick ruhte nun auf dem immer noch fressenden Ruffy, Franky, der gerade begann, irgendetwas aus Sanjis teurem Silberbesteck zu basteln, und natürlich auf dem Koch selber, in welchen sie wohl ihr gesamtes Vertrauen verloren hatte, „macht das wohl alles keinen Sinn.“ Gerädert und entnervt erhob sie sich. „Franky, du hilfst Sanji noch beim Aufräumen, bevor du die drei Kindsköpfe in die Kojen schleppst.“ „Ab…“ „Ich will heute nichts hören, kapiert? Ich will nur noch ins Bett! Ruffy, du übernimmst Wache.“ „Frau Navigatorin, tut mir leid, dich zu unterbrechen, aber sollte nicht vielleicht ich heute Wache schieben? Unser Kapitän und Sanji sind heute erst wieder nach Hause gekommen, es wäre mir recht, wirklich.“ „Schon in Ordnung, Robin, ich bin total fit und kann heute Wache schieben.“ Ruffy grinste. „Gut “, murrte Nami, „da wir das nun geklärt haben, gehe ich schlafen, kommst du mit Robin?“ Gefolgt von ihrer Freundin, blieb Nami an der Tür stehen. „Sanji, sei bitte morgen früh immer noch an Bord, egal was passiert, und wenn der Teufel persönlich auftaucht, noch einmal mache ich das nicht mit.“ Er nickte, was sollte er auch sonst tun. Doch Robin nahm ihm dieses Problem ab. „Keine Sorge, Nami, heute Nacht hat er keinen Grund an Land zu gehen, immerhin haben wir keinen Vollmond.“ Die Tür schlug zu. „Oi.“ Murmelte Franky, als er zum Abtrocknen zu ihm rüberkam. „Die Schwester hat sich echt ganz schön Sorgen gemacht, weißt du, hat rumgeschrien und so. Ich mein‘, klar, Nico Robin hat gesagt, du weißt, was du tust, aber nächstes Mal… ach, mach einfach keine Alleingänge mehr, okay?“ Er nickte, was blieb ihm auch anderes übrig? Innerlich seufzte er. Er war doch kein Wackeldackel, was wollten die alle von ihm? Er hatte Ruffy mitgebracht, er war dabei, Zoro zu retten, außerdem war er kein Teenie mehr, dem man sagen musste, was er tun sollte und wann er ins Bett musste, er war alt genug! In eine dicke Daunendecke eingemummelt, saß er auf seinem Lieblingsplatz. Er sollte glücklich sein, er war zurück, zurück bei seiner Crew, die einen ganzen Monat ohne ihn überlebt hatte, und er, er hatte Zoro getroffen, er wusste es, irgendwo in einer Dimension, zwischen der realen Welt und den Träumen, Zoro war da gewesen, und Ace, sie beide, sein Bruder und sein bester Freund, und sie hatten mit ihm gesprochen, worüber genau, daran erinnerte er sich nicht, aber er sollte glücklich sein, dass er sie getroffen hatte, er sollte glücklich sein… Aber er war es nicht, unter seiner Haut hatte sich eine unbändige Angst angesammelt, etwas, was ihm so fremd und unbekannt war, und es verunsicherte ihn, doch er zeigte es nicht, genau wie Zoro nie Schmerzen zeigte, Robin nie Tränen, er nie Angst. Er wollte seiner Crew keine neuen Sorgen aufbürden, sie mussten schon mit genügend Problemen klar kommen. Behalt´s für dich und trag´s immer bei dir! So finden wir uns wieder. Aces Vivre Card, ein leeres Blatt Papier, doch es brannte leicht, wurde kleiner, ein Zeichen der Gefahr? Er wusste es nicht. Das ist deine Freikarte, damit kannst du zurück. Zoros Joker, ein leeres Platt Papier, doch es war nicht immer leer gewesen, ein weiteres Zeichen der Gefahr. Vielleicht… Bis dann, kleiner Bruder, und behalte deinen Traum immer im Blick. Pass auf dich auf, okay? Das waren ihre letzten Worte gewesen, oder? Dort an diesem geheimnisvollen Ort, ein Zeichen der Gefahr! Er musste etwas unternehmen! Ace würde ihm nicht verzeihen, wenn er etwas unternehmen würde, aber Zoro, er war sein Crewmitglied und damit hatte Ruffy das Recht, nein, er war sogar dazu verpflichtet, Zoro zu helfen und dann, dann würde er nach Ace schauen, genau! „Was hältst du da?“ Mit einer ruhigen Eleganz ließ sich die dunkelhaarige Frau neben ihn sinken, ein ebenso dunkler Mantel eng um ihren Körper geschlungen. Er antwortete nicht, eine Zeit lang sah er seinem und ihrem Atem zu, weiß in der Luft und dann verschwindend, genauso wie- überrascht blickte er hinab, genauso wie die beiden Papierfetzen, die er in seinen Händen hielt. „Robin?“ „Kapitän.“ Er suchte nach den passenden Worten, doch wie sollte er fragen, was er wissen wollte. Seine Freundin lächelte. „Es ist ein wahres Glück, dass du wieder da bist. Das ist die erste Nacht, in der unsere Navigatorin so schnell eingeschlafen ist, es ist wirklich beeindruckend, wie du es schaffst uns unsere Sorgen vergessen zu lassen. Fast genauso wie unsere Schwächen.“ Überrascht blickte er auf. „Du kannst es mir ruhig glauben.“ Ihre dunklen Augen blickten ihn an „Ich habe den Schwertkämpfer nie weinen sehen, geschweige denn gebrochen auf dem Boden liegend, aber du durftest ihn so sehen.“ Sie blickte fort. „Und auch ich… ich habe nie geweint, außer damals.“ Plötzlich waren die Schatten ihn ihrem Blick nicht mehr so dunkel, so verbergend, als hätte eine Träne des Mondes sie vertrieben. „Robin.“ Sie lächelte. „Ich habe auch eine Schwäche.“ Sie sagte nichts, schwieg, drängte ihn nicht. „Ich hab Angst.“ Langsam blickte sie ihn wieder an. „Ich habe Angst, Robin, ich habe Angst, dass wir nicht rechtzeitig kommen, dass ich Zoro nicht retten kann, dass…“ „Schhhh…“ Sie hatte einen Finger erhoben, er verstummte und lauschte. Das Rauschen des Meeres, das Singen des Windes, in der Ferne jaulte ein Wolf, der einsame Gesang einer Eule erklang von weit weg. Diese natürlichen, ruhigen Geräusche zu hören, entspannte ihn und er merkte, wie er zu lächeln begann, genau wie Robin, die ihn ansah. „Angst ist nicht schlimm, Ruffy, du brauchst sie nicht zu verbergen. Außerdem, wenn du Zoro nicht retten kannst, wer dann?“ „Aber…“ „Aber was, Ruffy, was ist geschehen, dass du so unsicher bist?“ „Ich habe ihn getroffen, in einem Traum, und obwohl ich mich nicht mehr an das Meiste erinnern kann, weiß ich, dass er und Ace da waren, und sie mussten irgendwo hin, und wollten nicht, dass ich mitgehe, darum gab Zoro mir seinen Joker, und nun, nun ist er verblasst…“ Vorsichtig, als würde sie wertvolles Gut berühren, nahm Robin die leere Spielkarte aus seiner Hand und betrachtete sie. „Wie sah er vorher aus? Bevor er verblasste?“ „Ich weiß nicht genau, das Bild hat sich immer bewegt und war total verschwommen, aber der Körper war total schwarz und der Kopf war gelb, aber da waren noch so zwei blaue Diamante…“ Er verstummte. „Warum willst du das alles wissen? Das bringt uns doch auch nichts. Oder weißt du was es ist?“ „Die Frage ist nicht, was es ist, sondern wer es ist.“ Sie lächelte auf ihre geheimnisvolle Art und gab ihm die Karte zurück. „Darauf musst du gut Acht geben und jetzt hör mir zu. Zoro vertraut dir wie keinem sonst. Wenn er dir diese Karte gegeben hat, egal ob es denn nun ein Traum war oder Wirklichkeit, bedeutet das, dass er dir immer noch vertraut, egal was er in den letzten Wochen durchmachen musste, er ist immer noch Zoro und du bist immer noch sein Kapitän, vergiss das nicht, ja?“ Sie erhob sich. „Es ist etwas kalt hier draußen, ich denke ich werde drinnen etwas lesen.“ „Robin.“ Sie blieb stehen. „ Wenn ich dich fragen würde, wo Zoro gerade ist und wie es ihm geht, könntest du mir eine Antwort geben, könntest du mir die Wahrheit sagen?“ „Das ist nicht die Frage, Kapitän, die Frage ist, ob du die Wahrheit wirklich wissen möchtest oder nicht eher Zoro vertraust, wie er dir, und abwartest.“ Er blickte sie kurz an. „Ich verstehe.“ Doch ihre Worte ließen ihn nicht los, die ganze Nacht dachte er über die Bedeutung nach, doch er verstand es nicht, kein bisschen… Am frühen Morgen erwachte er aus einem Sekundenschlaf der Müdigkeit, verwirrt schaute er sich um, wo war er? Ach ja, die Erinnerungen kamen zurück, aber mehr als gedacht. Er war hinter einer unsichtbaren Wand gewesen, Ace war da gewesen und später auch Zoro, sie hatten Karten gespielt und sich unterhalten, doch über was? Er wusste es nicht, noch nicht. Dann waren da diese Ketten und sie hatten ihn wahrgenommen, doch sie mussten fort, er durfte nicht mit, Zoro hatte ihm seine Karte gegeben, seinen Joker, und dann hatten sie sich in Luft aufgelöst. Und ihn zurück gelassen, alleine. Ruffy, du wirst irgendwann aufwachen, wieder da, in der richtigen Welt, bei deinen Freunden, auf der Grand Line, alles wird wie immer sein, du wirst dich wahrscheinlich gar nicht an das hier erinnern, aber… … Aber Ace und ich werden nicht mehr da sein, Ruffy. Ihm wurde kalt ums Herz, er hatte Angst. Angst ist nicht schlimm, Ruffy. „Ich habe keine Angst mehr, okay? Ich erinnere mich, an das Meiste, und ich werde euch beide auf der Grand Line wiedertreffen, und da Zoro mir seinen Joker gegeben hat, werde ab jetzt ich sein Joker sein! Habt ihr das gehört?! Als würde ich mir von euch vorschreiben lassen, was ich tun soll. Schließlich, bin ich der künftige König der Piraten!“ Er stand auf und reckte sich, wenige Meter vor sich sah er das Ufer der Eisinsel, wo Sanji ihn gefunden hatte. Nein, Sanji war nur da gewesen, als er aufgewacht war, aber er spürte noch dieses sichere Gefühl, von etwas Weichem getragen worden zu sein, und er erinnerte sich noch an den warmen Klang einer dunklen Stimme. Er verstand. Du warst da, Zoro! Und du hast mich gerettet! Schon wieder, Idiot! Der Tag verging ungeahnt ruhig, nachdem sie die Segel gesetzt hatten, spürten sie schnell den angenehmen Wind des Meeres, welcher die kühle Temperatur aufzuwärmen begann und ebenso stieg die Stimmung auf der Thousand Sunny. Ruffy, Brook und Chopper versuchten aufgeregt etwas zu angeln, während Franky Lyssop zum gefühlten hundertsten Mal in die Luft sprengte. Sanji musste sich ein Lächeln verkneifen, als er Ruffy sah, der versuchte Lyssop aufzufangen und dabei beinahe selber ins Wasser fiel. Schnell wich er aus, bevor ein Arm vom Kanonier ihn abtreffen konnte, doch dabei wäre ihm beinahe sein Maracuja-Drink für Robin und Nami runtergefallen. Früher hätte er Lyssop und Ruffy, die eigentlich nichts dafür konnten, zusammengestaucht, doch ohne Stimme wäre das Ganze witzlos, weshalb er es sein lies. Ruffys Lachen begleitete ihn die Treppe zu den beiden Damen hinauf. Heute schien er erneut sehr glücklich zu sein, doch diesmal, diesmal wirkte es nicht gespielt, nicht wie am vergangenen Tag. „Oh, danke Sanji, dass kommt gerade recht. Siehst du, Robin…“ Namis Lächeln war nur einen kurzen Moment an ihn gerichtet, bevor sie sich wieder ihrer Freundin zuwandte, einen kleinen Prospekt in den Händen, „wir können einen Urlaub bei den heißen Quellen machen, während wir darauf warten, dass sich der Logport wieder auflädt, und dann, dann sind wir endlich raus aus diesem Teufelskreis von Inseln und zurück auf der Grand Line.“ „Wovon redest du da, Nami? Und was ist das denn für ein Prospekt?“ „Ruffy, komm da runter! Sofort!“ „Nami, was ist das?“ „Das ist ein Prospekt von der nächsten Insel, eine Ferieninsel.“ „Echt?“ Mittlerweile hatte sich die ganze Crew um die beiden Liegestühle versammelt. Robin lächelte „Es scheint so, als hätten die Inselbewohner die heißen Quellen und das sonnige Klima genutzt, um Reisende anzulocken. Es gibt dort neben den Quellen auch viele verschiedene Freizeitaktivitäten.“ „Genau, und da der Logport wahrscheinlich über eine Woche zum Aufladen braucht, werden wir das nutzen, um uns zu entspannen.“, sie reichte Sanji den Prospekt, „toll, nicht?“ Er nickte, sie kaum wahrnehmend. Er überflog den Prospekt, schien vielversprechend, doch irgendwie traute er dieser Ruhe nicht. Er spürte, dass seine Crew sich einer Pause sehnte und nach nun mittlerweile drei Monaten schien es, als hätte sie aufgegeben, Zoro aufgegeben… Stutzig blickte er auf die letzte Seite, im Hintergrund war ein Vulkan zu sehen und in schnörkeliger Schrift stand dort: Am Gipfel des schlafenden Vulkans Sind Dunkelheit und Licht im ewigen Kampf Nur das Untier der Nacht Kennt das Ende und den Sinn Es wacht und sehnt Die Waagschale zu kippen Nur der Tod des Bösen will schließen Den ewigen Kreis Und der Zauber gebrochen Er konnte nicht atmen, er kannte die Worte, so seltsam sie auch aussahen, so waren sie doch fast die gleichen, wie die Warnung einst von der Wächterin des Waldes. „Ach du hast es auch gesehen.“ Bedeutungsschwer lastete Robins Blick auf ihm. „ Das ist die Sage der Insel, es geht um ein Ungeheuer, das am Vulkan lebt und die Insel beschützt, während es dem Kampf von Schatten und Licht beiwohnt, welcher schon in der Sage um alle sieben Inseln erwähnt wurde. Doch irgendwie kann Niemand den wahren Sinn hinter diesen Worten entschlüsseln, da der Kampf ja schon vor Urzeiten beendet wurde.“ „Robin! Das ist doch langweilig! Viel wichtiger ist doch, was da steht von wegen Restaurant am Fuße des Berges.“ Sanji beobachtete seine Freunde, doch seine Gedanken lagen bei Robins Worten, was war für sie schwer zu deuten? Das war doch einfach, er musste das gefährliche Untier töten, bevor irgendetwas Schlimmes geschehen würde, und dann würde der Zauber um Zoro gebrochen werden. Warum sah Robin das nicht? „Aber…“, Lyssops zweifelnde Stimme holte Sanji zurück in die Gegenwart und das Gespräch seiner Freunde, „was ist, wenn wir weiterreisen müssen und Zoro immer noch nicht zurück ist?“ Keiner antwortete, es war ruhig für einen Moment, dann grinste Ruffy breit. „Ich habe mich entschieden! Also, erst machen wir Urlaub, dann holen wir uns Zoro zurück und dann reisen wir zusammen weiter!“ „Aber wie? Wie holen wir ihn uns zurück?“ Keiner wusste eine Antwort, doch Ruffy grinste. „Ist doch klar, wir töten das Untier!“ Kapitel 14: Chapter 14 Crossing ------------------------------- Heyho, liebe leserschaft, endlich geht es weiter. aber ich habe direkt einen Aufruf für euch DIese Geschichte, so leid es mir auch tut, wird bald enden, allerdings sind schon neue Pläne im Anmarch, jedoch werde ich esnicht mehr schaffe, zwei FFs gleichzeitig zu schreiben, darum lasse ich meine Leserschafft entscheiden^^ Alles andere könnt ihr am Ende vom Kapitel erfahren Noch lieben Dank an Hesperis, die sich wiedermal liebevoll um dieses Kapitel gekümmert hat^^ Allen viel Spaß Chapter 14 Crossing Es war heiß, übertrieben heiß, besonders, da sie erst vor Kurzem die Insel aus Eis und Kälte hinter sich gelassen hatten, es waren keine drei Wochen seitdem vergangen, doch bis zum vergangenen Abend war es nachts immer noch sehr kühl gewesen. Der Koch hatte sich dran gewöhnt, für den jeweiligen Nachtwächter eine Kanne Tee oder Kakao, in Robins Fall Kaffee, vorzubereiten und dennoch hatten sich sowohl Lyssop als auch Nami eine Erkältung geholt. Und nun, seit heute Morgen, war es plötzlich unerträglich heiß, so warm, dass Chopper seinen Patienten verbot rauszugehen. „Ich kann mich doch auch auf dem Liegestuhl ausruhen…“ „Nein Nami, [Gesundheit], draußen ist es viel zu warm, du könntest deinen Kreislauf überfordern, wenn du dich jetzt in der Mittagshitze unter die pralle Sonne legst.“ Sanji konnte ja Choppers Besorgnis durchaus nachvollziehen, ihm tat es richtig weh, die arme Nami so leiden zu sehen, aber trotzdem, warum mussten sie sich alle in der Küche, in seiner Küche aufhalten? Immerhin war das hier nicht der einzige Raum mit Klimaanlage, Franky hatte alle Räume mit so einer tollen Gerätschaft ausgestattet und unten beim Aquarium war es sogar noch bequemer als hier am Küchentisch. „Sanji, HATSCHI, könntest du mir bitte ein Glas reichen? Hatschi!“ Versteinert nahm er war, wie Lyssops Bazillen ihren Weg über seine Früchteeiskreationen suchten, er konnte schon fast sehen, wie sie sich auf den gezuckerten Erdbeeren labten. Wütend starrte er den Kanonier zu Boden. „Tsch..tsch… HATSCHIIII!!“ Er versuchte ruhig zu bleiben, während Chopper den gegen die Wand gekrachten Lyssop aufhalf, er versuchte ruhig zu bleiben, während die klebrige Flüssigkeit zu Boden tropfte, er versuchte ruhig zu bleiben, als grünlicher Schleim von seinem Haar auf seine Wange tropfte… Es war Lyssops Glück, dass er nicht sprechen, geschweige denn Brüllen konnte, und trotzdem, er hoffte, dass die Fußtritte in dessen Hinterteil extrem schmerzhaft waren, während er selber zum zehnten Mal seinen Blondschopf einshampoonierte. Das war ja so ekelig! Sobald er wieder reden konnte, würde er Lyssop die schlimmste Standpauke der Welt über die „Hand vorm Mund“-Regel halten, die man sich vorstellen konnte, und danach würde er ihn zu vier Wochen Spüldienst verdonnern oder lieber doch fünf… Es war spät am Abend, als er sich endlich auf dem Kopf der Gallionsfigur nieder ließ. Chopper hatte ihm gesagt, dass Lyssop für mindestens zwei Tage wieder ins Bett musste, obwohl sie morgen die nächste Insel erreichen würden – endlich, zumindest, wenn Nami sich nicht irrte. Aber das tat sie nie. Er seufzte tief, endlich, er konnte sich nur wiederholen, denn immerhin würde er bald seinen ersten Maat und besten Freund wieder sehen, er würde Zoro wieder sehen, daran hatte er keine Zweifel. Denn auch wenn Sanji nicht redete und Robin nichts verriet, er wusste genau, was er tun musste. Er musste auf diesen Vulkan, und dort das Untier töten und dann, dann wäre Zoro gerettet. Alles würde gut werden, und dann würde er nach Ace sehen, alles würde ganz sicher gut werden. Darauf vertraute er, mit ganzer Seele. Ohne richtig nachzudenken, zog er wieder mal die beiden weißen Papierschnipsel unter der Hutkrempe hervor, er betrachtete sie kurz, dann steckte er sie wieder zurück, bevor er herzhaft gähnte. Die letzten zwei Nächte hatte er auch schon Wache geschoben, ohne Zoro war plötzlich ein Drittel der Nachtwachen nicht mehr abgedeckt, und obwohl das ja schon über drei Monate so war, war es Ruffy noch nie so aufgefallen wie jetzt, wo doch die Zeit bis der Schwertkämpfer wieder kam absehbar war. Langsam sah er sich das Meer an. Das überraschend rasche Sinken der Temperaturen hatte für Nebelschwaden gesorgt und anmutig glitt die Thousand Sunny über die Wellen. Es war unfassbar ruhig, und dann, dann sah er sie, die Inseln, viele Inseln, winzig klein, manche gerade groß genug für eine Hütte, andere reichten kaum zum drauf stehen, und sie waren einander nah genug, um von einer zur anderen zu springen, freilich nicht alle, aber fast keine wurden von mehr als zehn Metern Wasser getrennt. Doch sie lagen nicht einfach still im Wasser, nein, auf ihnen herrschte eine unbeschreibliche Unruhe, Tiere sprangen oder schwammen zwischen den Inseln hin und her, Vögel nutzen winzige Bäumchen für eine Verschnaufpause und das ruhige Meer trat mal mehr, mal weniger über die Ufer. Ruffy wusste was das für Inseln waren, es waren die Überreste von den Pfaden, die die 7 Inseln, die Ciorcal draíochta, verbanden, genauso wie die Insel, die einst untergegangen war, und die Tiere nutzen sie, um auf die nächste Insel zu gelangen. Ein Rudel Wölfe tauchte plötzlich vor Ruffy auf, doch sie nahmen ihn, das ganze Schiff, augenscheinlich nicht wahr. Sie rannten, sprangen, schwammen von einer Insel zur nächsten, und er, hundert Meter entfernt, war wie gebannt… Plötzlich, sah er ihn, wie er dort stand, ihn ansah, stolz und selbstbewusst, fast eins mit der Nacht nur die grünen Augen funkelten, beinahe mit Spott und Arroganz, und er erkannte ihn. Damals, bei Lyssop, als er selber entführt worden war und jetzt hier, seit Zoro verschwunden war, tauchte dieser Wolf immer wieder auf, er musste doch etwas mit Zoro zu tun haben… Noch während Ruffy über seinen Freund und dieses Tier nachdachte, verschwand das Tier im Wasser, nur um kurze Sekunden später auf einer anderen Insel wieder aufzutauchen, keinen Steinwurf mehr entfernt. Sein Blick war klar und kühl, überhaupt nicht wie der Blick eines Tieres, sondern eines Menschen. „Was bist du?“ Seine Stimme war viel zu leise, als dass der Wolf ihn hätte hören können und trotzdem, das Tier blickte ihn weiterhin an, ohne auch nur zu blinzeln. Die Zeit stand still… nur für einen Augenblick, während das erste Rot des nächsten Tages die Nacht erhellte. „Was hast du nur mit Zoro zu tun?“ Die grünen Augen sahen ihn unverwandt an. „Weißt du“, murmelte Ruffy leise weiter, „damals, als du Lyssop angegriffen hast, dachte ich, du seist unser Feind. Aber jetzt, jetzt weiß ich nicht mehr, ob das stimmt, bist du unser Feind?“ In der Ferne jaulte ein Wolf, und das schwarze Exemplar vor Ruffy ruckte mit dem Kopf zur Seite, das erste Mal, dass der Blickkontakt brach, sah ihn noch einmal kurz an, bevor es im Nebel verschwand. Ruffy sah dem schwarzen Wolf mit den unglaublich grünen Augen nach. Überrascht drehte er sich um, als eine Hand seine Schulter streifte. „Sanji… Schon auf?“ Der blonde Koch lächelte sachte, er sah aus, als hätte er Nächte lang nicht schlafen können, doch er lächelte und als Ruffy sich wieder zum Meer wandte, wusste er warum, denn dort, in der Ferne, erkannte er sie, die Insel. Er lachte, er konnte gar nicht mehr aufhören, dort, auf dieser Insel, würde er Zoro wiedersehen, endlich, endlich! Sein Grinsen konnte er kaum verbergen, wollte er auch gar nicht, genauso wenig wie das Lachen, welches immer wieder aus seiner Kehle stieg, seine Stimmung erhellte, genauso wie die aufgehende Sonne. „Solange habe ich darauf gewartet, nicht wahr, Sanji? Du wirst sehen, bald ist er wieder da.“ Und als er Sanji anblickte, konnte er gar nicht anders, als weiter zu lachen, sein Lächeln reichte von einem Ohr bis zum anderen und langsam fing auch sein Freund an so herzlich zu lächeln, bevor er sich umwandte, um in der Küche das Frühstück vorzubereiten. „Du hast also gar keine Schuldgefühle?“ Überrascht blickte er sich um. Dort, wo er gerade noch gesessen hatte, saß eine Frau. Sie lächelte, herzallerliebst, ihr dunkles Gewand wehte leicht in einer aufkommenden Briese. „Was soll das heißen? Was willst du? Wer bist du?“ Die braunroten Augen leuchteten sacht, und Ruffy erkannte sie, aber woher? Langsam neigte sie den Kopf, als könnte sie so all seine Fragen beantworten. „Schon wieder hat er sein Leben in Gefahr gebracht, nur um dich zu retten, nicht wahr?“ „Was meinst du damit?“ „Na, der Schwertkämpfer war doch bereit, dir seinen Joker zugeben, wissend, dass er nun nicht gerettet werden kann. Wann hat er das denn schon mal getan?“ gespielt überlegend legte sie einen langen Finger ans Kinn. „Ach ja, war das nicht auf Thriller Bark, wo er all deine Schmerzen in sich aufnahm, um dein Leben zu retten, war er nicht auch bereit zu sterben?“ Ruffy erstarrte, sein Blick lag steif auf dieser Frau, welche sich langsam erhob. „Es muss schön sein, einen lebenden Schutzschild zu haben, welcher immer bereit ist, sich ins Schussfeld stellen. Ist es nicht toll, solche Freunde zu haben, die sich für einen sogar selbst töten würden, sich selbst opfern würden?“ „Was willst du?“ Er konnte das wütende Zittern in seiner Stimme nicht verbergen. „Ach nichts.“ Sie lächelte „Aber du solltest wissen, dass der Schwertkämpfer auf der nächsten Insel sterben wird – und nur du kannst das zur Abwechslung mal verhindern.“ Sie wandte sich zum Gehen. „Wie?“ Kalt blickte sie ihn an „Das weißt du, oder?“ Und dann verschwand sie und plötzlich erwachte das Schiff zum Leben. Franky und Brook kamen laut diskutierend von einem hinteren Teil des Schiffes, während ein lauter Gong das Frühstück ankündigte. Doch Ruffy war kalt geworden, er erinnerte sich an diese Frau, sie war da gewesen, als er entführt worden war, neben dem Wolf, warum? War sie Freund oder Feind? Er war verwirrt. Und was hatte sie damals noch gesagt? Er spürte, dass da etwas war, an das er sich erinnern sollte, aber er tat es nicht. „Ruffy, kommst du, oder was?“ Choppers Stimme klang beinahe besorgt, als würde das Verhalten seines Kapitäns ihn verunsichern. „Klar.“ Heute würden sie die letzte Insel erreichen, endlich… In der Ferne beobachtete sie das Schiff. „Es ist so einfach, Menschen zu beeinflussen. Nicht wahr, mein lieber scáth mac tíre. Du hast mir gute Dienste geleistet. Am liebsten würde ich dich für immer behalten, aber weißt du, es wird mir viel zu viel Spaß machen, mit dir dieses menschliche Ungeziefer zu vernichten und dann, dann werde ich dich vernichten Scáth Laochra, vor den Augen derer, die glaubten, ich sei zu schwach um es mit ihnen aufzunehmen. Und sobald du erstmal aus dem Weg geräumt bist, werde ich mir deine Kraft aneignen, um alle Männer meine Diener zu machen (und die Frauen zu zerstören).” Ein kaltes Lachen ließ die Wüstenerde gefrieren, während die unheimliche Frau ihren Wolf streichelte. Aufmerksam saß er da und ließ sie gewähren, während er das Schiff auf dem Meer betrachtete. Seine klaren, dunklen Augen zeigten keinerlei Verwirrung oder Nebel, denn er war, was er war... Also... Ich habe meine jetztigen Projekte beinahe abgeschlossen(nur noch wenige Kapitel) und schon jetzt (schon für wochen) habe ich verschiedene Ideen für ein neues Projekt, wovon ich jetzt drei ausgewählt habe, wovon ich eine schreiben möchte. Welche soll ich nehmen? 1. Eine One Piece Storry mit den Hauptakteuren Zoro und Mihawk (nonyaoi)wobei einer der Schwertkämofer nicht unbedingt zu sein scheint was er ist... 2. Eine Inu Yasha Storry mit Inu Yasha himself und Sesshomaru (nonyaoi) welche in eine unangenehme Situation (vor allen für den Youkai) geraten und sich selber nicht befreien können, zumindest vorerst... 3. Ein Wunschcrossover, wobei es hier wieder mal Zoro trifft, welcher in eine furchtbare Lage gerät, und nur eine Miko kann ihm helfen, wenn überhaupt... (nonpairing) Wie man sieht handelt es sich nicht um Romanzen, obowhl die erste schon etwas flirt enthält, die zweite ist eher auf Humor gebaut und die dritte enthält das übiche Mistery drama was leser schon von mir kennen^^ also, was soll ich machen? Ihr könnt mir hier einen Kommi oder eine Mail senden, ihr könnt natürlich auch auf Mexx abstimmen. Hier der Link http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?&id=286652 Jede Abstimmung hat eine Stimme, jeder Leser hat per Kommi und Mail zwei, und das Hauptgewicht trägt meine Betaleserin... Also, voted mit, die erste Story liegt zz vorne, aber es ist noch richtig knapp^^ lG Sharry Kapitel 15: Chapter 15 Peace ---------------------------- Guten Morgen, also, ich weis, es hat sehr lange gedauert, aber endlich und wirklich endlich geht es weiter... Ich hoffe ich habe immer noch ein paar treue Leser hier^^ Und hier wie immer mein Dank an meine super Beta-Leserin Hesperis, was würde ich nur ohne dich tun? Und nun viel Spaß mit: Chapter 15- Peace     „Was? Nie im Leben. Ohne mich, Schwester! Da mache ich nicht mit!“ „Okay“, Nami zuckte mit den Schultern, „dann bleib du halt an Bord. Ich bring‘ dir auch ein hübsches Souvenir mit.“ Sie nieste leicht, bevor sie damit fortfuhr, ihren kleinen Rucksack mit allen Dingen zu füllen, die man für ein paar Tage Urlaub benötigte. Ungläubig stand der riesige Cyborg in der Türe und blickte ihren Rücken an. „Was soll das denn jetzt heißen?“  „Ganz einfach“, man merkte der Navigatorin deutlich an, dass sie mittlerweile entnervt war, „ich vertraue den Leuten hier nicht, und daher finde ich es eine gute Idee, dass du aufs Schiff aufpassen möchtest.“ „Das habe ich nie gesagt!“ „Aber du willst doch nicht deine Waffen abgeben?“ „Ja, aber…“ „Nichts aber, die Waffen sind verboten, ansonsten lassen sie keinen auf die Insel. Und da du nicht bereit bist, dich abtasten zu lassen, da dein ganzer Körper ja nur aus Waffen besteht…“ „Aber…“ „Halt die Klappe Franky, das ist eindeutig dein Problem, damit möchte ich mich nicht auch noch rumschlagen!“ Wütend drückte die junge Frau den Störenfried zu Seite und verließ das Zimmer. Sie brauchte Ruhe. Ein bisschen Entspannung, nicht mehr. Konnte dieser Idiot von einem Cyborg das nicht einfach akzeptieren und seine Wehwehchen einem anderen erzählen, nur nicht ihr? Unschlüssig stand Franky immer noch im Türrahmen, ehe er grummelnd in Richtung Deck ging. „Aber warum muss mich diese seltsame Kuh abtasten?“ An Deck befanden sich zwei Fremde, zum einen ein kleiner Mann mit viel zu kurzen Beinen, seine langen Arme schleiften auf dem Boden wenn er stand, zum Laufen benutzte er seine Hände, während seine nackten Füße diese ersetzten. Die riesigen Knopfaugen ließen ihn unschuldig dreinblicken, doch nachdem er Nami stolze 180.000 Berry Gebühr für eine Woche Aufenthalt plus Anlegeplatz abgeknöpft hatte unterschätzte ihn niemand mehr. Von dem Rest seines Gesichts war nicht viel zu sehen, lange schwarze Zottellocken hingen in ungebändigten Zöpfen als Haupt- und Barthaar herunter und bildeten einen starken Kontrast zu seiner milchig weißen Haut, die er nicht ganz unter seinem grünen Ganzkörperkondom verbergen konnte.                                                                                                                      Sein Name war Treoir Cainteach, was wohl so viel hieß wie redseliger Fremdenführer (dieser Name passte eindeutig), und Treoir  war verantwortlich dafür, die Gäste zu begrüßen, und mit ihnen den Preis für ihren Aufenthalt auszudiskutieren, welcher bei Piraten meist ein Vielfaches von dem betrug, was normale Menschen bezahlen mussten. Neben ihm stand sie, die Kuh, Franky konnte ihr einfach keinen anderen Namen geben. Groß, breitschultrig, vollbusig und ein enormer Hintern, gequetscht in ein schwarz-weiß  geflecktes Megaminikleid, welches jeden Moment zu explodieren drohte. Genauso wie die ebenfalls gefleckten Granaten, welche, an einem schwarzen Nietengürtel befestigt, versuchten ihre massige Hüfte zu umarmen. Die überraschend kleinen Füße steckten in absoluten Extrem-Highheels, ebenfalls schwarz-weiß gemustert, und drohten jeden Moment unter ihrem Körpergewicht einzuknicken. Wenn man genau hinsah, konnte man in den beiden Schuhen Griffe von Kurzschwertern sehen, welche absolut unnötig zu sein schienen, wenn man das Monster von Schwert betrachtete, welches die selbstbewusste Dame locker auf ihrer rechten Schulter platziert hatte, wobei sie aufpassen musste, dass die zweischneidige Klinge nicht ihre Kette aus Rinder-Nasenringen beschädigte. Einen solchen trug sie überdies auch selber als Nasenschmuck, jedoch war er nicht golden, sondern schwarz und mit scharfen Dornen versehen, wodurch ihr ohnehin schon maskulines, aber überschminktes, Gesicht etwas absolut Abstraktes bekam, was durch die langen, glatten schwarzen und die weißen fettigen Haarsträhnen nur noch grotesker wirkte. Als hätte sie seine Gedanken gehört, strich sie mit ihrer freien Hand eine dieser öligen Spinnenweben zur Seite, wobei ihm auffiel, dass ihre Hand relativ elegant wirkte, fast schon delikat und sehr gepflegt, trotz der knapp drei Zentimeter langen Fingernägel. Doch all dies schien vergessen, wenn man diesem Wesen in die Augen sah, denn die blauen, klaren Augen strahlten eine absolute Ruhe gemischt mit unglaublichen Wissen und einer unendlichen Treue zu ihrer Heimatinsel. Sie hieß Álainn Cosantóir, die schöne Beschützerin, und sorgte dafür, dass keine fremden Waffen ihr Heimatland gefährden konnten, wobei in ihr, als angeblicher Nachfahrin einer heiligen Seekuh, auch alles Wissen über ihre Insel verankert war. Demnach würde sie auch Franky untersuchen. Wie tiefes Donnergrollen ertönte ihre Stimme: „Bist du bereit, mein Hübscher?“ Er schluckte, der Cyborg hatte seine persönliche Hölle gefunden und das alles nur für ein paar Tage Entspannung, vielleicht sollte er doch an Bord bleiben…   Langsam packte er seine Sachen, tief in Gedanken, unbeeindruckt von dem Lärm, den seine restlichen Crewmitglieder veranstalteten. Sie hatten angelegt, endlich hatten sie angelegt, nachdem Nami eine Schimpfeskapade unterbrechen musste und lieber das Geld rausgerückt hatte, als Bekanntschaft mit dem Schwert der Inselbewohnerin zu machen. Sie hatten sie erreicht, ihre letzte Insel, Trí, und bald, am Abend des nächsten Tages um genau zu sein, würden sie wieder vollständig sein, ihre Crew würde endlich wieder alle ihre Mitglieder bei sich haben, nach so vielen langen Monaten… Allerdings war Sanji noch immer nicht wirklich darauf eingestellt, denn die letzten Stunden waren unglaublich anstrengend und belastend gewesen, ehe sie hatten anlegen dürfen, mussten sie diese zwei seltsamen Gestalten an Bord lassen, welche sich das Recht vorbehalten hatten, alles und jeden zu durchsuchen, und zwar wirklich jeden, wobei er, Sanji, als „einfacher“ Smutje und ohne Teufelskraft noch relativ glimpflich davongekommen war, wie ein schmerzlicher Schrei des Cyborgs ihm gerade bestätigte. Doch das brachte ihn zu seinem nächsten Problem, was konnte er einpacken, ohne dass dieses ungleiche Paar es als „für die Allgemeinheit überdurchschnittlich gefährlich“ ansehen würde. Denn sonst würden sie es auf der Stelle „liquidieren“, wie ihn auch… Eine halbe Stunde später hatte er sich für einen kleinen Rucksack entschieden, ohne viele Wertsachen, das Notwendigste, für alles was in der Vollmondnacht geschehen konnte. Der unnötige Krimskrams, den er sonst eingepackt hätte, würde das schicke Hotel bereitstellen müssen, welches alle Gäste der Insel „umsonst“ aufnahm und mit allen urlaubswichtigen Dingen verpflegte, Essen und Eintritt in die verschiedenen Attraktionen mit eingeschlossen. An Deck musste er schnell feststellen, dass Ruffy, Lyssop, Chopper und Brook schon ohne die anderen losgezogen waren, während Nami immer noch versuchte mit diesem komischen Mann, welcher ihr noch nicht mal bis zur Hüfte reichte, wenn er stand, zu diskutieren. Robin stand einfach nur daneben und lächelte, ihr Blick dabei auf die karge und doch einladende Insel gerichtet, bevor sie Sanji bemerkte. Mit echtem Respekt sprach sie den Einheimischen an: „Bis auf unseren Schiffszimmermann sind wir nun alle da oder haben schon das Schiff verlassen.“ „Sehr gut, dann lasst uns vorgehen, Álainn wird mit ihm nachkommen, sobald sie fertig und zufriedengestellt ist.“ Wie zur Antwort auf diesen piepsigen Beschluss hörte man im unteren Teil des Schiffes ein gewaltiges Poltern. „Ahh, sie scheint ihren Spaß zu haben.“ Plötzlich blass verstummte die junge Navigatorin, während sie sich leicht schüttelte und angewidert die Augen schloss. „Können wir dann bitte los?“ Der Weg bis zum Hotel war kaum mehr als ein kurzer Fußmarsch, doch die Hitze der Mittagssonne ließ es wie einen Marathon wirken, allerdings schien ihr Führer nicht sonderlich beeindruckt, nun, da er auf seinen Armen ging, war er fast so groß wie Robin, und flötete eine taktlose Melodie, die Sanji irgendwie aufwühlte, er wusste nicht warum… Wenige Minuten später lag er gähnend auf dem großen bequemen Bett seines Doppelzimmers, welches er mit Chopper teilte. Zum Glück, dachte er, während er müde seine Augen schloss, er hätte es schlimmer treffen können… Plötzlich kam sein Käpt’n ins Zimmer gestürmt und weckte ihn aus seinem Nickerchen. „Sanji! Komm wir gehen zu den heißen Quellen, komm mit!“ Einen Moment blickte der Koch den jungen Mann an, wie sollte er ihm erklären, dass er erst am Abend rein wollte und vorher etwas schlafen wollte? „Komm Sanji! Es ist schon dunkel!“,  jammerte das unruhige Gummibärchen. Überrascht blickte der Smutje aus dem Fenster, tatsächlich, die Nacht war schon hereingebrochen, am Horizont war nur noch ein schmaler Streifen dunklen Rots zu erahnen, hatte er wirklich so lange geschlafen? Widerwillig folgte er seinem Kapitän, hatte er doch geglaubt nicht länger als 10 Minuten geschlafen zu haben, doch dann war er hellwach, als vor ihm Robin und Nami ein Hotelzimmer verließen, nur in Handtücher eingehüllt. Ein unglaublicher Anblick. Sie hatten ihn und Ruffy noch nicht bemerkt, was wirklich an ein Wunder grenzte. „Ich bin schon überrascht, dass es so früh dunkel wird, ich meine, nach der Winterinsel hätte ich gedacht, dass es hier länger hell ist.“ „Ja, nicht wahr, und doch ist es so, dass wir hier nicht mehr als 8 Tagesstunden haben, dafür dauern Sonnenauf- und Untergang, beziehungsweise Dämmerung, jeweils mehr als zwei Stunden, wodurch wir insgesamt eine Lichtzeit von 12 Stunden haben, beginnend von sieben Uhr morgens, bis sieben Uhr abends…“ Noch während ihrer Unterhaltung bogen sie in einen Gang ab, der eindeutig zu den Frauenbädern führte, unglücklicherweise gab es kein gemischtes Baden… Und Sanji bereute das noch mehr, nachdem er sich seiner Sachen entledigt hatte und in die heißen Quellen gestiegen war, denn auf Erholung konnte er nicht hoffen. Die männlichen Crewmitglieder sprangen ins Wasser, spritzen alles und jeden nass, und sangen laut und munter einige Lieder. Zum Glück waren sie die Einzigen hier… Gerade traten Chopper und Franky zu ihnen, überaus vorsichtig ließ sich der Cyborg ins heiße Nass sinken, wobei er sich Mühe gab, sein Gesicht nicht zu verziehen, der Smutje hätte nur zu gerne gewusst, was diese Frau mit ihm angestellt hatte… obwohl, wenn er so darüber nachdachte, vielleicht auch nicht.  Der junge Arzt jedoch blieb am Rand, neben Sanji sitzen, die Hufe im Wasser baumelnd. „Schön kühl, nicht wahr?“ Der Koch nickte, tatsächlich. Während es am Mittag noch unerträglich heiß gewesen war, war es jetzt angenehm kühl, vielleicht sogar schon frisch, doch im heißen Wasser der Quellen ließ es sich wahrlich aushalten. Entspannt lehnte Sanji sich gegen den warmen Stein und genoss diesen Moment, wobei er es schaffte die Anderen weitgehend auszublenden. Doch ganz konnte er das Schuldgefühl nicht verbannen. Immer wieder dachte er an den Schwertkämpfer, den er nie ganz vergessen konnte. Sein Blick, bevor er zurück ins ewige Eis gerannt war, sein Lächeln, bevor er sich ganz abgewandt hatte. Wo war Zoro? Wenn er die Augen schloss, konnte er ihn ganz deutlich vor sich sehen. Mit einem Glas Sake in der Hand, ihm gegenüber an den Fels gelehnt, tief entspannt, bis Ruffy sich irgendwann auf ihn werfen würde und er stark überlegen würde, seinen Kapitän zu ertränken, zumindest einen Moment lang. Doch Zoro war nicht da! Zoro war verdammt nochmal nicht bei ihnen, sondern irgendwo da draußen in der Wildnis, immer auf der Jagd und immer auf der Flucht. Langsam drehte sich Sanji im Wasser um und blickte nun auf eine offene Landschaft hinaus. Das Bad lag im Freien, wenige Meter hinter der Quelle wuchs aufwendig angelegtes Schilfgras, mindestens drei Fuß hoch, und dahinter lag eine weite Steppe, welche anstieg und irgendwann in einen Hang überging. Doch im Dunkeln war es unmöglich, den entfernten Berg auszumachen. Unglaublich, dass diese wüste Insel ein attraktiver Ferienort war, denn selbst im silbrigen Mondlicht konnte man der trostlosen Landschaft nichts Romantisches abgewinnen und es sah nicht so aus, als ob es hier jemals regnen würde. Nicht ziemlich aufbauend, eine Frühlingsinsel hätte dem Koch deutlich besser gefallen, auf der anderen Seite, solange sie Zoro zurückbekamen, war alles andere unwichtig, oder? Langsam verstrich die Zeit, seine Freunde wurden ruhiger und irgendwann genossen sie alle die Pause, unterhielten sich und tranken kostenlose Getränke. Die Stimmung hätte so schön sein können bis… „Sag mal Ruffy, glaubst du wirklich, dass Zoro zurückkommen wird?“ Auf einen Schlag wurde es still und alle blickten den jungen Kanonier an, dessen Narben auf der Brust nicht ganz vom Wasser verdeckt werden konnten. „Ich mein‘, er ist jetzt schon so lange fort, wer weiß, vielleicht wurde er gar nicht entführt, vielleicht wollte er endlich seinen Traum verwirklichen und ist nun auf der Suche nach Falkenauge, vielleicht steht er bald in der Zei…“ „Er wird zurückkommen!“, bestimmt und dunkel war Ruffys Stimme. Entschlossen stand er auf und grinste Lyssop an. „Ich verspreche dir, noch bevor wir diese Insel verlassen, wird Zoro wieder bei uns sein. Dafür werde ich sorgen, auch wenn ich noch nicht weiß wie.“ Breit grinsend trocknete sich der junge Käpt’n ab und zog sich zügig an. „Aber um das zu schaffen, muss ich erst mal was richtiges Essen. Wer kommt mit?“ Von Ruffys Zuversicht etwas überrumpelt erhoben sich seine Freunde und folgten ihm. Alle bis auf Sanji. Chopper blieb stehen. „Was ist Sanji, kommst du nicht mit?“ Einen Moment blickte Sanji seinen jungen Freund an, dann schüttelte er den Kopf, und streckte sich, er wollte etwas für sich allein sein, nachdenken. Chopper verstand und ging… Am liebsten hätte Sanji laut geflucht und es kostete ihn alle Mühe, dies nicht zu tun, dieser blöde Ruffy, spuckte hier große Töne, dabei wusste er selber nicht einmal wo Zoro war und vor allem was er war. Würde sein Kapitän immer noch so selbstbewusst sein, wenn er sehen würde, wie Zoro sich in den großen schwarzen Wolf verwandelte, welcher Lyssop angegriffen hatte, wohl kaum. Wütend auf alle und auf sich selbst stand Sanji auf, eine Zigarette würde zwar nicht die Sorgen nehmen, aber sie half beim Nachdenken. Bei seinen Klamotten angekommen, die er feinsäuberlich auf einen Felsen nahe dem Eingang abgelegt hatte, zitterte er schon fast vor Kälte und beschloss sich daher anzuziehen. Nach einer kurzen  Zigarette würde er dann schlafen gehen. Das hörte sich nach einem guten Plan an, und morgen, ja morgen würde er dieses Ungeheuer erlegen und Zoro retten. Er war zuversichtlich. Während er seine  Schuh anzog, raschelte es plötzlich vor ihm im hohen Gras, nicht wie vom Wind bewegt, sondern von einem großen Körper, und doch leise und angenehm, wie von einem Jäger der seine Beute beobachtete. Sanji stand auf, kniff die Augen zusammen um im fahlen Mondlicht die Stelle zu erkennen, wo sich das Gras unnatürlich bewegte. Etwas kam auf ihn zu, und nur die heiße Quelle lag zwischen ihm und dem Schilfgras… Und dann sah er ihn. Groß und majestätisch trat er zwischen dem hohen Gras hervor und blickte ihn an. ‘Zoro!‘  Kurz zuckte das Tier aufgrund seines seelischen Aufschreis zusammen, bevor es wieder ruhig wurde und ihn einfach anblickte, die leuchtend grünen Augen viel zu menschlich, viel zu wissend. Langsam ging Sanji auf den schwarzen Wolf zu, unsicher was er von dieser Situation halten sollte. Das vor ihm war eindeutig Zoro, das stand außer Frage, und er war eindeutig ein Wolf, wieso also stand er da und zeigte keinerlei Regung? Es war so, als wäre er sich sehr bewusst, wer er war und was er war. Konnte es sein? ‘Bist du es wirklich Zoro, kannst du mich verstehen?‘  Langsam kam er vor dem Wolf zum Stehen, und blickte ihm direkt in die Augen. Diesmal zuckte der Wolf nicht, als Sanji in seinen Kopf eindrang, doch antworten tat er auch nicht. Kurz wurde er unsicher, was nun? Dann plötzlich, setzte er sich, Zoro, der Wolf, legte den Kopf leicht schräg und blickte ihn an. Genau wie Zoro es so oft getan hatte, wenn er nachts zu ihm in die Küche gekommen war. Oft wollte er nur einen Sake holen, doch meistens hatte Sanji ihn irgendwas gefragt, worauf er ihn dann kurz ansah, bevor er sich auf seinen Stuhl fallen ließ und den Kopf schräg legte. Genau wie jetzt. Das war Zoro! Und er meinte es so, dass war nicht ein Wolf, nein, Zoro war da drin, mit seinem Bewusstsein, nicht in der Lage sich zu verständigen, aber doch voll und ganz Mensch unter diesem Fell und diesem Körper. Das hatte er damals gemeint, als er meinte, dass er mehr und mehr verschwimmt. Es ist nicht so, dass er immer mehr Tier wird, sondern dass er trotz dieses Körpers immer mehr zu seinem menschlichen Ich zurückfindet. Aber was wollte er hier? Es war gefährlich, dass mussten ihm seine Instinkte sagen, und viel mitteilen konnte er auch nicht. Was also wollte er hier? In die Hocke gehend, blickte Sanji dem Wolf in die Augen, nun waren sie auf einer Höhe. Lange blickte er einfach nur in diese grünen Augen, welchen ihn unfassbar menschlich betrachteten, und in ihnen lag ein so seltsamer Ausdruck, den er nicht zu deuten wusste. Leicht lächelte er, bevor er seine Hand zwischen die Ohren des Wolfes sinken ließ. Die smaragdenen Augen verengten sich zu Schlitzen. Doch Sanji fuhr fort das Tier zu streicheln, grinste. ‘Was machst du hier Zoro? Es ist gefährlich. Wenn die anderen dich sehen… Und was ist mit deinem Rudel? ‘  Der Blick des Schwertkämpfers verriet nichts, doch Sanji konnte die unterschwellige Furcht sehen, es war unmöglich, sie zu übersehen. Unzufrieden mit dieser einseitigen Unterhaltung ließ er sich in den Schneidersitz gleiten, stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab und blickte zum Wolf hinauf, der nun größer war. ‘Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, wie ich dich morgen retten soll. Ich mein, verdammt nochmal, dieses Untier, was für ein Wesen ist das? Und was passiert, wenn ich dich nicht retten kann? Verdammt Zoro!‘  Unsicher  blickte er ihn an. Ein kalter Wind fegte über die Einöde hinweg und ließ ihn frösteln, schon jetzt hatte er eine Gänsehaut. Doch Angst bekam er erst, als sich der dunkle Jäger erhob, ihn kurz ansah  und dann auf ihn zukam. Mit einer sanften Bewegung glitt der Wolf wieder zu Boden, schmiegte sein weiches Fell und seinen warmen Körper um Sanji, während er seinen großen Kopf auf seinen Vorderbeinen ablegte. Aus dem Augenwinkel blickte er zu ihm auf. Schalk lag in diesem Blick, wusste er doch um Sanjis Empfindlichkeit gegenüber niedrigen Temperaturen. Auf die Worte des Koches schien er gar nicht einzugehen. Wie so oft… Es tat unwahrscheinlich gut, so nah an Zoros warmen, ruhigen Körper zu lehnen, der gleichmäßige Herzschlag und ein entspanntes Brummen zähmten Sanjis Sorgen und er konnte nicht anders, als in langsamen, gleichmäßigen Zügen das Fell des Wolfes zu streicheln. Am Anfang knurrte der Wolf leise und blickte ihn mürrisch an, doch irgendwann schloss er die Augen und schien es noch nicht mal so schlimm zu finden. Während Sanji sich eine Zigarette anzündete, was der Wolf wieder mit einen leichten Grummeln quittierte, musste er sich eingestehen, wie unglaublich idyllisch dieser Moment war und dass er sich wünschte, dass er nie vorbeigehen würde. Und was ist wenn ich ihn nicht retten kann? Was ist, wenn er für immer ein Wolf bleiben muss? Sein Blick ruhte auf dem ruhigen Gesicht des Wolfes, nur die Ohren zuckten ab und zu in verschiedene Richtungen. Aber würde ihn das hindern, Ruffy zu beschützen? Vermutlich eher nicht. Wahrscheinlich würde er trotzdem alles versuchen, um zu helfen. Und wenn Sanji ihn so ansah, konnte er sich schon bildlich vorstellen, wie der Wolf mit an Bord lebte, und mit ihnen kämpfte. Doch was wäre das für ein Leben? Äußerlich ein Tier und im Inneren ein Mensch… Vielleicht würde es Sanji über die Zeit hinweg schaffen, sich mit ihm zu verständigen, vielleicht würden sie irgendwann eine Teufelsfrucht finden, die ihm helfen konnte, aber bis dahin… Und wäre es möglich für seine Crewmitglieder mit einem Wolf zusammen zu leben, der Lyssop beinahe getötet hatte, selbst wenn sie wussten, dass darunter ihr alter Freund war? Die Unruhe erfüllte ihn, was sollte er tun? Er musste Zoro retten, irgendwie? Er spürte wie ihm die Angst die Kehle zuschnürte, wie konnte er Zoro nur helfen? Immer wieder strich er sich durchs Haar, versuchte einen klaren Kopf zu behalten, doch es war unmöglich. Morgen war Vollmond, er musste es bis dahin schaffen, aber was wenn… Der Wolf hob langsam den Kopf und blickte ihn an, er konnte das leise Lachen in den Augen sehen, konnte sich bildlich Zoros Gesichtsausdruck vorstellen, und dann, dann stupste er ihn einfach mit seiner feuchten Nase an. Es war so untypisch, so überraschend, so „UnZoro“, dass Sanji versuchte ihm auszuweichen, leicht streichelten seine Haare die Nasenspitze des Wolfes, worauf dieser laut auf nieste, und seltsam die Augen verdrehte. „Sanji?“ Überrascht sprangen Mensch und Tier auf. Ruffy’s Stimme. „Sanji bist du hier irgendwo…“Ruffy sah den Wolf, welcher schon mehrere Meter Entfernung zwischen sich und Sanji gebracht hatte, und stockte. Sanji spürte, wie Zoro kurz seinen Käpt’n anguckte, bevor er ihn ansah. Klar und warm waren die grünen Smaragde, und plötzlich wusste Sanji, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Der Wolf drehte sich um und verschwand im Schutze der Nacht. „Wir müssen ihm hinterher!“ Ruffy war schon drauf und dran, Zoro zu folgen, als eine Knochenhand sich auf seine Schulter legte. „Das wäre sehr gefährlich Ruffy-san, da draußen leben viele wilde Tiere. Wir sollten lieber reingehen. Es ist ja nichts passiert.“ Nicht wirklich überzeugt, aber irgendwie doch verunsichert in seinem Standpunkt, folgte Ruffy dem Musikanten. Sanji jedoch blickte dem Wolf nach. Eine einzelne Träne lief sein Gesicht hinunter oder war es nur der überraschend einsetzende Regen? Er hatte Zoros Blick verstanden, zum ersten Mal wusste er was Zoro dachte. Es ist okay, Koch. Dich trifft keine Schuld. Ich bin froh zu sehen, dass es dir gut geht. Bitte, pass auf dich auf. Genieß dein Leben… Lebewohl Sanji…     So, das wars erstmal, hoffe das es bald weitergeht, bin aber grade mitten im Abi^^ lG eure Sharry Kapitel 16: Chapter 16 Solo --------------------------- Hey, endlich geht es weiter, ich weiß, hat wieder mal sehr lange gedauert, und trotzdem langsam aber sicher nähern wir uns dem Höhepunkt, diesmal ein eher ruhiges Kapitel, aber ab dem nächsten geht es dann richtig los^^ Viel Spaß bei: Chapter 16 - Solo     Es war früh am Morgen, als Sanji erwachte, im Bett neben ihm schlummerte Chopper, noch in wunderschönen Träumen aus rosa Zuckerwatte und bunten Bonbons gefangen. Heute war der Tag. Scheiße! Mit einem Satz sprang Sanji auf. Plötzlich wurde ihm schlecht, so schlecht wie wenn man kurz vor seinem Auftritt hinter dem Vorhang stünde und die Gäste vor sich hin murmelten, so schlecht wie wenn man auf seine große Liebe warten würde um ihr einen Heiratsantrag zu machen und Angst vor der Antwort hätte, so schlecht wie wenn man wüsste dass man innerhalb der nächsten Stunden jemanden umbringen würde um einen wichtigen Menschen zu retten und keine Ahnung hätte, wie man das anstellen sollte. Ihm war übel, was sollte er bloß tun? Verdammt nochmal, all die vergangenen Wochen, all diese schmerzvollen Momente, sie alle würden heute enden, wenn er in der Lage war sein Solo fehlerfrei zu spielen, sich nicht zu verhaspeln, nicht zu zögern. Ansonsten…. Ansonsten würde er zum Gespött aller, sie verlieren, ihn verlieren. Er zitterte. Was sollte er bloß tun? Verdammt nochmal, was sollte er bloß tun?! Mit steifen Bewegungen ging er ins Badezimmer, stellte die Dusche an und drehte den Wasserhahn auf kochend heiß. Unter dem warmen Wasserstrom begann sein Körper sich zu entspannen, auch wenn er nicht weniger angespannt war, ihm nicht weniger schlecht war, er nicht weniger Angst hatte. Heute würde er Zoro retten oder alles verlieren, er wusste nicht woher diese Gewissheit kam, aber…. Doch er wusste genau woher diese dunklen Gedanken kamen. Es lag an dem vergangenen Abend, an Zoros unerwartetem Erscheinen  und an diesem einen Moment. Der Moment, wo Zoro Lebewohl gesagt hatte, Adieu… Sayonara…Farewell. Er unterdrückte einen Aufschrei und schlug mit beiden Fäusten fest gegen die gekachelte Duschwand. Das brachte ihm jedoch nicht viel mehr als aufgeschürfte Knöchel und schmerzende Hände. Warum war er so aufgebracht, warum war er so unsicher, er war schon öfters in ausweglosen Situationen gewesen, schon des Öfteren hatte er erwartet, den Schwertkämpfer nur noch Tod aufzufinden, wie zum Beispiel auf Thriller Bark, und damals war er nicht halb so aufgebracht gewesen, war berechnend gewesen und hatten einen kühlen Kopf bewi… erneut schlug er gegen die blauen Kacheln.  Falsch! Leicht den Kopf schüttelnd ließ er sich gegen die kalte Wand fallen, spürte den heißen Regen auf seinem Gesicht, spürte wie er sich mit seinen Tränen verband. Schon damals hatte er unglaubliche Angst gehabt, hatte nicht gewollt, dass Zoro sich opferte, wäre lieber selbst gestorben. In dem Moment, als er die drei Schwerter dort liegen sah, war seine Welt stehen geblieben. Alles an das er dachte war Zoro, Zoro, Zoro. Und dann hatte er ihn gefunden, umgeben von Blut, viel Blut, seinem Blut. Er hatte dort gestanden wie eine lebende Leiche, wie jene Samurai, die aufgrund von großer Anstrengung während des Kampfes noch im Stehen sterben, doch er hatte geatmet, gehustet, gelebt. Und Sanji hätte vor Erleichterung anfangen können zu heulen, zu schreien, zu lachen, doch er hatte nichts getan, außer den zusammenbrechenden Schwertkämpfer aufzufangen und ihn zu Chopper zu bringen. Er seufzte. Schon damals hätte er bemerken sollen, was er jetzt umso heftiger verspürte: Ohne den Schwertkämpfer, ohne diesen verfluchten dickköpfigen Marimo, ohne Zoro, wusste er plötzlich nicht mehr, ob sein Leben noch einen Sinn machte… Aber wie konnte das sein? Er hatte einen Traum, den All Blue finden, er hatte ein Ziel, die schönste Frau der Welt zu finden (und das obwohl er schon zwei echte Schönheiten in seiner Crew hatte), und er hatte einen Auftrag, er musste Ruffy auf seinem Weg König der Piraten zu werden begleiten. Zoro war nicht mehr als ein Crewmitglied, mehr Feind als Freund, mehr eine Qual als eine Hilfe, warum also, warum verdammt noch mal, empfand er Zoros Leben wichtiger als sein eigenes? Es war nicht so, dass er für Zoro nicht alles tun würde, irgendwo waren sie ja doch irgendetwas wie Freunde und er würde sich sogar mit der Hölle persönlich anlegen um ihn zu retten, so wie man das nun mal tat, aber der Mensch war von Natur aus egoistisch (es sei denn man heißt Monkey D. Ruffy oder Lorenor Zoro) und würde sein eigenes Leben immer eher retten, als das von anderen, selbst gute Freunde ließe man sterben, wenn man einem grauenvollen, schmerzhaften Tod ins Gesicht blickte, das war nun mal die unverblümte, ehrlose, beschissene Wahrheit, in der Instinkt über Geist, Angst über Vernunft gewann. Was also bedeutete es, wenn es Sanji egal wäre, was bedeutete es, wenn er in diesem Moment alles gegeben hätte, eingeschlossen sein Leben, bereit wäre einen qualvollen und elenden Tod zu sterben, wenn Zoro dafür nur zurück in sein altes Leben, als Mensch, als Schwertkämpfer, als Vize, zurückkommen könnte. Er kannte die Antwort, das wusste er, ahnte sie schon die ganze Zeit, doch wahrhaben wollte, konnte er es einfach nicht, denn das würde bedeuten noch emotionaler in seinen Handlungen zu werden und das konnte er sich nicht erlauben, vor allem nicht, falls er versagen würde. „Sanji?“ Erschrocken fuhr er in die Höhe, wie lange hatte er in der Dusche gehockt, sein Leben und seine Gefühle bedauert? Schnell stieg er aus der Dusche und klopfte zweimal kurz gegen die Tür um Chopper zu antworten. Wenige Minuten später befand Sanji sich wieder in seinem Zimmer und zog sich an, er kam sich vor wie ein Ritter, der seine Rüstung zur entscheidenden Schlacht anzog. Dann glitt sein Blick auf ein schwarzes Tuch, er hatte ganz vergessen, dass er es noch bei sich trug, langsam nahm er es in die Hände. Es war überraschend weich wie samt und es waren keine Flecken zu sehen. Er hob es ins Licht – wie konnte es all diese Kämpfe überstanden haben und immer noch so unbeschadet sein? Sanft glitt es aus seinen Händen und segelte auf sein Gesicht. Einen unglaublich langen Moment stand er in dieser abstrusen Haltung, unfähig sich zu bewegen, sich zu rühren. Es roch immer noch nach ihm, so sehr nach ihm, nach all dieser Zeit, zwischen seinen eigenen Sachen versteckt. Langsam nahm er es wieder in die Hand, blickte in den Spiegel, sah seinen eigenen traurigen Blick gespiegelt, die kristallblauen Augen eine Spur heller und glasiger, seine Züge härter und verschlossener als früher. Mit schnellen Händen band er sich das dunkle Tuch um den Hals, nickte seinem Spiegelbild entschlossen zu und ging zur Tür. Heute war es soweit, heute würde er sein Solo spielen, einen Antrag machen, Zoro retten! Oder auch nicht…   Kapitel 17: Chapter 17 Departure -------------------------------- Chapter 17 -  Departure   „Drei Mal am Tag, meine Dame, drei Mal am Tag können sie den Vulkan besichtigen, wenn sie sich bitte anmelden würden, unsere nächste Tour ist gegen halb elf, allerdings haben wir nicht mehr viele Plätze frei, wie viele ihrer Freunde möchten denn mitkommen?“ „Lassen sie mich mal sehen, Franky, Brook wollt ihr auch mitkommen?“ … „FRANKY! BROOK! Wollt ihr mit zum Vulkan?“ … „HEY!! IHR ZWEI FLASCHEN DA DRÜBEN, KOMMT IHR MIT ODER NICHT?!“ … „Ach, auch egal, wir kommen alle mit, also insgesamt neu… acht Leute.“ „Oh, das tut mir äußerst leid, meine Gnädigste, aber so viele Plätze habe ich in keiner meiner Touren in den nächsten Tagen mehr frei, wir könnten sie jedoch aufteil…“ „Auf keinen Fall, entweder alle oder niemand.“ „Tja, für so viele Leute habe ich erst wieder nächste Woche genügend freie Plätze.“ „Mein Kapitän möchte heute hoch, verstehen sie, heute, an keinem anderen Tag!“ „Wenn das so ist…“  „Hören sie, könnten sie nicht ausnahmsweise eine Ausnahme machen, bitte, wissen sie, mein Kapitän wird sehr böse werden, wenn er nicht da hoch kann, und da hab ich Angst vor, wissen sie, ich möchte nicht das er wütend auf mich wird, er wird mir die Schuld geben, vielleicht lässt er mich dann sogar hier, was soll ich denn dann machen, ohne ihn…“ „Weinen sie nicht, meine Liebe, äh… ich bin mir sicher da lässt sich was machen. Hoshi, komm mal rüber. … Sag mal Hoshi, denkst du, du könntest dieser reizenden Dame einen Gefallen tun und heute noch eine extra Tour zum Vulkan planen, exklusiv für acht Leute. Meinst du das ginge?“ „Joa, denk‘ schon, würd‘ net schanz billisch aber jop, meinet weschen, heut‘ Abend so schen fünf, da ist’s noch hell, wenn se wollen, Ma’am, kann isch einrischten, ‚ne komplette Tour, mit Essen, Trinken, Waffen…“ „Waffen?!“ „Na klar, wissen se, da oben läuft viel rum, is‘ schefährlisch für Touris schanz allein da hoch zu scheh’n, deshalb müssen se so ne Tour mieten, werd‘n scheführt von Leuten die dat Schebiet kennen un‘ die alle Waffen dabei haben, falls  was passiert, nur mit mir un‘ meinen Jungs sin‘ se da oben sicher.“ „Na… ähm wenn das so ist…“ „Keine Sorsche, isch pass schon auf, dass ihnen nix passiert, wär‘ schlecht für’s Scheschäft, wissen se.“ „Genau, Hoshi hat Recht, meine Liebe und, nur weil‘s sie sind, bekommen sie die Privattour zum Freundschaftspreis ohne Zuzahlung, was halten sie davon?“ „Oh, das ist zu freundlich. Vielen Dank, nun dann bis heute Abend, wir sind um fünf Uhr hier… RUFFY! KOMM ENDLICH! Ich will noch in die Stadt.“ … „Mal ehrlisch, Sanpou, biste sischer dat dat ne schute Idee is‘, Isch mein, dat sin‘ Piraten und die Frau hat disch voll reinschelescht.“ „Ich weiß Hoshi ich weiß, aber wenn wir nur für normale Touristen unsere Führungen anbieten und nicht für Piraten und Vagabunden, dann wären wir bald arm…“ „Isch weß, schon klar, aber wohl is‘ mir da nich‘, eh wir zurück sein werden, is‘ es dunkel, wer weß, wat die dann tun.“ „Wenn sie mucken machen, erschieß sie einfach, auf die ist alle ein Kopfgeld ausgesetzt, aber nur wenn es sein muss, okay, das könnte uns die Kundschaft vergraulen.“ „Schon klar, schut, isch scheh mal, die nächste Schruppe müsst‘ schleich da sein…“       „WAAAS? Erst heute Abend?!“ Ungläubig ließ der junge Mann seinen Unterkiefer baumeln. „Aber ich hab jetzt schon Hunger.“ „Man, dann geh‘ halt was Essen, wir können froh sein, dass uns dieser Typ noch eine extra Führung anbietet. Was willst du eigentlich auf dem Berg, da ist doch nichts außer Geröll und Staub, ich wette das Restaurant auf dem Gipfel ist schon längst verrottet oder abgebrannt.“ Entnervt winkte die Navigatorin ab. „Heute Abend um fünf ist die Tour, und bis dahin will ich nichts mehr davon hören, ich möchte jetzt einkaufen, kommst du mit Robin?“ „Gerne, Frau Navigatorin, ich glaube nach heute Abend brauche ich neue Schuhe…“ Langsam entfernten sich die zwei Frauen von dem Rest der Crew, welche auf dem Weg zurück ins Hotel waren, alle bis auf  den Smutje, jener hatte das Hotel erst gar nicht verlassen, da es ihm anscheinend nicht besonders gut ging. Doch genau wissen konnte das keiner von ihnen, schließlich sprach er ja nicht, schließlich konnte er ja nicht sprechen. „Wartet, ich komme mit.“ rief der kleine Arzt. „Wieso?“ „Ach komm schon Lyssop, lass uns auch gehen. Ich möchte mir die Touristenläden angucken, außerdem hat Sanji mir eine Einkaufsliste mitgegeben…“ „Ist ja schon gut, ich komm‘ ja mit. Okay Leute wir holen euch dann später ein.“ Der Cyborg schlug ihn grinsend auf die Schulter „Macht das, aber kommt bloß nicht zu spät, sonst zieht ihr den Zorn der Berghexe noch auf euch.“ „WAS?!“ schrie der kleine Elch „Hier gibt es Hexen?“ „Er meint Nami…“     Zur gleichen Zeit saß der junge Schiffskoch auf einem Felsen nahe der heißen Quelle, in der er am Abend zuvor zusammen mit seinen Freunden entspannt hatte, und blickte den steilen Hang hinauf. Er konnte einfach nicht die Erinnerung an die gestrige Nacht ausblenden. An diesen Blick, an diese unglaublichen grünen Augen, und an seine letzte Botschaft! Er wusste nicht was er sich davon erhoffte, hier zu sitzen und eine Zigarette zu rauchen, er konnte nicht davon ausgehen, dass sich der große, schwarze Wolf mitten am Tag dem Hotel nähern würde, selbst wenn niemand in der Nähe war. Vielleicht suchte Sanji einfach nur Ruhe, einen Moment Stille, bevor der Sturm losging, Nami hatte ihm erzählt, dass sie sich, um Vulkan besuchen zu können erst einmal anmelden müssten, und dass sie wohl erst Mittags oder Nachmittags in der Lage wären an einer Tour teilnehmen zu können. Deswegen war er nicht mitgegangen, er wollte nicht länger in der Nähe seiner Crew sein als nötig, nicht weil er sie nicht um sich haben wollten, das war absoluter Schwachsinn, sie waren seine Freunde, seine Familie. Aber er hatte die Sorge, dass er nicht mehr lange an sich halten konnte, er wollte ihnen so unbedingt alles erzählen, wollte sie endlich einweihen, sie an seinen Ängsten teilhaben lassen, vielleicht könnten sie ihm helfen diese Bürde zu tragen, vielleicht wussten sie einen Weg Zoro sicher nach Hause bringen zu können, vielleicht… Er würde ihnen nichts sagen, denn nur das kleinste Wort, der leiseste Laut, und Zoro würde sterben, oder für immer ein Tier bleiben. Nein, Sanji musste das hier alleine schaffen. Es war seine Schuld dass der verdammte Schwertkämpfer verflucht war, er würde diesen Fluch auch brechen können, komme was da wolle! Entschlossen stand er auf und blickte auf die karge Weite hinter dem Schilfgras. Irgendwo da draußen war er, und bald würde er nach Hause kommen.     Weit oben den Hang hinauf stand sie, und sah zu ihm herab, er konnte sie nicht sehen, für ihn war sie nicht mehr als ein kleiner unbedeutender Punkt in der Wüstenlandschaf, doch sie konnte ihn genau erkennen, wie durch ein Fernglas. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen, doch es erreichte ihre kalten Augen nicht. Er wirkte so zuverlässig, so selbstsicher. ‘Warte nur ab. Noch heute werde ich dir dieses widerliche Grinsen vom Gesicht wischen! Du wirst dir wünschen nie geboren zu sein! ‘ Ein leises Stapfen ertönte hinter ihr. „Du bist spät. Sclábhaí .“ Die grünen Augen blickten sie nicht an, sondern waren auf die weite Steppe unter ihnen gerichtet, als könnte auch der große Jäger sehen, was sie sah. Doch das war unmöglich. Und selbst wenn, er war nur ein Tier, nur eine Marionette in ihrem Spiel, und noch heute würde er alles zerstören was er beschützen wollte. Sie erinnerte sich wie wütend sie gewesen war, als der Wolf den schwarzhaarigen Jungen befreit hatte, einen Moment lang hatte sie an ihrer Macht gezweifelt. War er vielleicht erwacht? Konnte er sich ihrem Fluch entgegenstellen? Doch dann war ihr ein anderer Gedanke gekommen, immerhin war er nur ein Tier, und in der kargen Winterlandschaft, war jede Nahrung willkommen gewesen, deswegen, hatte er den Jungen runtergeholt, kein tieferer, besorgniserregender Grund, nur einfacher Instinkt. Er gehorchte ihr, nur ihr! „Sclábhaí, ” Die grünen Augen blickten sie an, warteten nur auf ihren Befehl. Ja sie war seine Herrscherin. Sie hatte die Macht und die Kontrolle über ihn. “Nun geh! Noch heute werde ich dein Leben und das deiner Freunde zerstören und du wirst es genießen!” Einen Moment stand das dunkle Tier einfach nur da und sah den Hang hinab, dann jagte es davon, schnell und lautlos, so wie er gekommen war.     Wenige Stunden später am Fuße des besagten Berges “Nu’, sin’ alle da? Sin’ se vollzählisch?” Unsicher nickte die Navigatorin, dieser Hoshi gefiel ihr ganz und gar nicht. Vor allem jetzt nicht, in der frühen Dämmerung, in schwarzer Ledermontur und ausgerüstet mit genug Waffen für eine ganze Armee. Und seine sechs Männer hinter ihm, genaus so ausgerüstet wir er selber, beruhigten sie erst recht nicht. “KLAR!” schrie der Strohhut aufgeregt dazwischen. “Wann können wir los?!” “Noch ‘nen Moment, werd’ ihnen noch die Sicherheitsrescheln erklären. Woll’n ja net, dass einem was passiert, ne? Wär’ nich’ schut für’s Scheschäft.” Der blonde Riese mit den hervorquellenden wässrigen Augen wartete bis sich alle Crewmitglieder um ihn gesammelt hatten. Aus den Tiefen seines Rucksacks zog er eine Karte und breitete sie vor der Gruppe auf dem Boden aus. “Also, des hier is’ der Wesch, den wir schehen werden. ‘ne knappe Stund’ werd’n wir wohl brauchen, bis oben auf den Schipfel. Und da is’ dat Reestaouran’ schuter Schuppen, schutes Essen, wir bezahlen, is’ im Preis mit drinne. Runter is’ schneller, vierzisch Minuten, wird dann wohl langsam schon dunkel sen, hoff’ dat is’ net schlimm. “ Er blikte kurz auf um ein vages Kopfschütteln der Piratencrew entgegen zu nehmen “Zurück müsse’ wir ‘nen ander’n Wesch nehmen, is’ besser und schneller, außerdem seh’n se dann mehr. Hoch schehen wir am Fluss entlang, runter am Wald, da müssen se wat vorsichtisch sen, weschen der Tiere, desweschen, sin’ meine Jungs un’  ich bei ihnen, passen auf, dat nix passiert. Noch ir’endwelche Fraschen?” “Ja.” Unruhig richtete sich der Cyborg auf, “wenn das hier alles so gefährlich ist, warum durften wir dann keine Waffen zum Selbstschutz mitbringen?” Das Froschgesicht schien kaum überascht. “Wel dat nix bringt. Normale Schwerter un’ so sin’ nutzlos. Können nur Menschen damit abknallen, net die Tiere.” “Warum das denn?!” Die Stimme des Skeletts, welches von den umstehenden Männern misstrauig beäugt wurde, klang entsetzt. “Sin’ besondere Wesen, weste. Alte Scheschichten reden von Maschie un’ Zauber, wes net ob’s stimmt, aber die Tiere sin’ stark, nur besondere Waffen können se verletzt’n. Wenn se wollen, scheb ich ihnen eine, hab kein Problem damit. Is’ ihr Ding.” Wenige Sekunden später fand Sanji sich mit einem langen Gewähr in den Händen wieder, alle bis auf Ruffy und Robin hatten sich mehr oder weniger versorgt, Nami mit einer kleinen, zierlichen Pistole für den Fall der Fälle, und Franky mit einem Monster von einer Waffe, welches er grinsend am Rücken festschnallte. Grinsend starrte Sanji die Waffe in seinen Händen an. Bis dato hatte er nicht gewusst, wie er das Untier hätte besiegen sollen, welches in der alten Sage beschrieben worden war, aber jetzt, jetzt wusste er es, und er konnte es auch tun. Plötzlich war Zoros Rettung zum Greifen nah. “OK, alle de pissen müssen, schehen jetz’, dann können wir aufbrechen.” Erwartungsvoll starrte Sanji den Berg hinauf. ‘Zoro! Wo auch immer du bist, keine Sorge wir kommen!’   Doch auch der Schwertkämpfer war schon fleißig dabei, den Vulkan zu erklimmen, schnell und sicher suchten sich die schwarzen Pfoten einen Weg durch die Wildnis der Natur. Die Worte der Hexe in seinem Ohr. Noch bevor die Sonne untergehen würde, wäre alles vorbei, endlich... Kapitel 18: chapter 18 Voices ----------------------------- Chapter 18 - Voices   „Wie weit ist es denn noch?“  von weit hinten tönte Lyssop’s erschöpfte Stimme. Sie waren nun schon über eine Stunde unterwegs und hatten den Gipfel immer noch nicht erreicht, was unter anderem an Ruffy’s aberwitziger Idee gelegen hatte, im reißenden Fluss schwimmen zu gehen und daran dass Nami sich einen Absatz abgebrochen hatte und der arme Chopper sie seitdem den steilen Hang hinauf tragen musste. Doch am schlimmsten waren die Gehilfen des blonden Riesen, welche so quälend langsam vor sich hin schlurften, dass es fast schon weh tat, ihnen beim Gehen zu zusehen. Ihre Füße schienen nie den Boden zu verlassen und wenn ein etwas größerer Stein vor ihnen lag, stiegen sie nicht einfach darüber hinweg, sondern umrundeten das Hindernis, als hätte ein jeder von ihnen Angst in den Himmel zu fallen, wenn sie für eine Sekunde nur den Boden unter den Füßen verlieren würden. „Nich‘ mehr wet. Schuck, da oben, da is‘ es.“ Hoshi ging vorneweg, ein Gewehr gezückt und bereit sofort zu schießen. Direkt neben ihm ging Sanji, er wollte ihn nicht eine Sekunde aus den Augen lassen, er traute weder diesem Riesenbaby in Kampfmontur noch seinen sechs watschelnden Kumpanen. Doch auch Sanji wurde beobachtet, nicht von Hoshis Trollen, die hatten genug damit zu tun sich auf den Weg vor ihnen zu konzentrieren, sondern von ernsten dunklen Augen. Nichts entging ihnen, weder der genervte Blick des Koches auf die sechs Tölpel, noch seine nervöse Hand die das lange Gewehr immer wieder sicherte und entsicherte. Sie war sehr beunruhigt, Robin hätte nie vermutet, dass der Koch sie so nervös machen konnte. Sein seltsames Verhalten machte eindeutig, dass hier demnächst etwas ganz Besonderes passieren würde, und damit meinte sie nicht das vereinbarte Essen im Restaurant oben am Gipfel des Berges. Die Frage, was genau passieren würde, konnte sie nicht beantworten, aber sie wollte es nicht wagen, Sanji aus den Augen zu lassen, denn vielleicht würde er genau in dem Moment, wo sie kurz wegsah, wo sie kurz die Gedanken zu ihrem abenteuerlustigen Kapitän wandern ließ, etwas tun, das tun, was sie zu ihrem Schwertkämpfer führen könnte. Oder aber es würde etwas Schlimmes passieren, etwas, was sie hätte verhindern können, wenn sie die ganze Zeit aufgepasst hätte. Wie damals, wo sie mit Zoro hätte reden müssen, wo sie ihm von ihrer Angst hätte erzählen sollen, vielleicht hätte sie das alles verhindern können, dann würde jetzt nicht ein Crewmitglied fehlen, dann hätte die Langnase keine Narben auf der Brust und der Koch würde sie jetzt nicht so merkwürdig ansehen… Oh verdammt, schnell wandte sie den Blick ab, wie konnte ihr nur so etwas Dummes passieren? Mit einem Hauch von Ärger  kniete sie sich hin und begann ihren Schuh neu zu schnüren. Sie hatte jahrelange Erfahrung im spionieren und beobachten, hatte mehr Jahre auf der Flucht vor der Regierung verbracht als der junge Blondschopf auf der Erde lebte und trotzdem war es ihr nicht gelungen ihn unauffällig zu bewachen. Bevor sie sich aufrichten konnte, schob sich eine langgliedrige Hand in ihr Blickfeld, die sie dankend annahm. Eben genannter Koch stand vor ihr und half ihr auf. Sein Blick ruhig und freundlich, sein Lächeln ein einziges Kompliment, und doch, tief unter dieser Maske lag eine Angespanntheit die sie nur zu gut kannte. „Vielen Dank, Sanji.“ Überrascht sah er sie an, nannte sie ihn doch so gut wie nie bei seinen Namen, doch sie schritt an ihm vorbei, ließ ihn stehen, war nicht für eine Erklärung bereit. Einen Moment später konnte sie seine stets kühle Hand auf ihrer Schulter fühlen, langsam wandte sie ihm den Kopf zu, konnte die Frage in seinen Augen sehen, während sein stummer Mund leicht geöffnet war, als konnten die Worte nicht mehr lange weggesperrt werden, als drängte das so lange Verschwiegene nach draußen, wenn sie ihn jetzt nur noch eine Sekunde länger anblicken würde und nichts sagen würde. Sie erwiderte seinen Blick, setzte auf ihr geheimnisvollstes Lächeln und wartete, was würde passieren? Dann erblickten die blauen Augen des Koches plötzlich etwas hinter ihr, und als sie sich umwandte sah sie es, das Restaurant. Sie waren da, und sie war so kurz vor ihrem Ziel gewesen. Beinahe hätte sie es gewusst, beinahe hätte sie erfahren, was sie wissen wollte, aber hätte sie den Preis für dieses Wissen schultern können?     Es war laut im Gasthaus, und das obwohl nur vierzehn Gäste da waren, wovon sieben Gestalten in schwarzer Lederkleidung nur in einer Ecke saßen und sich gegenseitig eine  Flasche reichten deren klare Flüssigkeit mit jedem Mal weniger wurde. Von den anderen acht Gästen sprangen vier zwischen den Tischen hin und her, zwei schwarzhaarige Jungen, und zwei große breitschultrige Männer, einer von ihnen mit blauen Haaren und der andere vollständig von Fell bedeckt. Ein überraschend lebendiges Skelett hatte sich an das halb verrottete Klavier gewagt und spielte sich die Seele aus dem Leib. Am Tisch saßen zwei hübsche Damen und ein junger Mann, die sich bei einer Flasche Wein angeregt unterhielten. Nun ja, wer genau hin sah, konnte sehen, dass nur die beiden Frauen sprachen, der Blondschopf saß dazwischen und lächelte ein höfliches Lächeln, schenkte Wein nach und nickte den Kopf, wenn man nach seiner Meinung fragte, was höchst selten war. Doch das war nicht schlimm, denn der Smutje war mit seinen Gedanken ganz woanders, außerhalb des Restaurants, fern in den Weiten der Wildnis, bei einem schwarzen Jäger, dessen leuchtende Präsens nur von der dunklen Gefahr überschattet wurde, die sich wie eine düstere Wolke über die Ferieninsel erstreckte, und nicht nur der Koch konnte sie spüren. Die Navigatorin neben ihm rieb sich grade die Arme, um ihre Gänsehaut zu vertreiben „Kühl hier nicht?“ Ihre Sitznachbarin lächelte sacht während auch sie ihren Mantel von der Stuhllehne nahm um ihn wieder anzuziehen „Wahrscheinlich hat der Wirt den Ofen ausgestellt, immerhin sind wir die letzten Gäste.“ Wie aufs Stichwort erhob sich ein blonder Riese mit wässrigen Augen aus seiner Runde der betrübten  Trinker, die Musik verstarb. „OK. Wir müssen nun los, Wird lanschsam dunkel, würde schern vorher weder unten sen.“ Noch bevor sich die Piraten beschweren konnten, standen die sechs Lehmsäcke wie ein einziger Mann auf und gingen zum Ausgang, dabei klickten ihr Waffen gefährlich während sie entsichert wurden, ein grausiger Rhythmus gepaart mit dem schweren Stampfen ihrer Stiefel. Doch nicht nur ihre Schuhe stimmten ein, innerhalb weniger Sekunden hatte sich die gesamte Crew dazu gesellt, viel zu ernst für den Moment, viel zu gefasst, als würden sie etwas ahnen. Der junge Mann mit den schwarzen Locken zog den Reisverschluss hoch bis übers Kinn „bin ich der Einzige hier dem kalt ist?“ „Is‘ normal, her oben wird’s immer sehr schnell kalt, sollten desweschen echt los.“ Mit diesen Worten zog der Touristenführer die Tür auf, rief noch einen knappen Abschiedsgruß zum Wirt, der nicht wieder aufgetaucht war nach dem er das Geschirr weggeräumt hatte, und trat hinaus. Die anderen folgten. Tatsächlich stand die Sonne schon tief und berührte bereist den Horizont. Dem Smutje stand der Schweiß auf der Stirn, er hatte nicht mehr viel Zeit, nicht mehr viel Zeit um das Untier ein für alle mal zu töten, warum also zeigte es sich nicht? Seine Finger klammerten sich um den Abzug seiner Waffe, ein Blick überprüfte dass sie entsichert war, vielleicht war der entscheidende Augenblick in dem er handeln musste nicht länger als der Bruchteil einer Sekunde, er musste bereit sein. Mit überraschend schnellem Tempo gaben sie sich an den Rückweg. Die watschelnden Trolle, die sich vorher nicht trauten schneller als eine Schnecke zu gehen, rollten nun beinahe den Berg hinab, so schnell glitten ihre Füße über den Boden, ohne ihn je wirklich zu verlassen. Auch Hoshi, der Riese mit dem mondförmigen Gesicht, schien sich zu sputen, als hätte er tatsächlich große Angst davor, in der Dunkelheit draußen in der Wildnis zu sein, trotzt all seiner Waffen. Die Gruppe ging am Rande eines großen dunklen Waldes entlang, dieser wirkte wirklich etwas bedrohlich, im Zwielicht der untergehenden Sonne. „Seltsam oder?“ erklang die ruhige Stimme der Archäologin „Was meinst du Robin?“ Die Frage des Rentiers, welches Nami auf seinen Rücken den Berg hinunter trug, klang verwirrt, der Tag war bisher so schön gewesen, was konnte sie meinen? „Ich dachte hier leben viele Tiere auf der Insel.“ Ihre ernsten Augen beobachteten den Wald während sie mehr mit sich selbst, als mit ihren Weggefährten, sprach. „Tun se auch. Schroße, schefährliche Bester, is‘ net schön, denen allene im Dunkeln zu bescheschnen.“ Etwas zu energisch schüttelte die dunkelhaarige Frau den Kopf, sie hatte nun die Aufmerksamkeit aller, einschließlich der sechs Landstreicher, auf sich gerichtet „Aber warum ist es denn dann so still hier? Achtet doch mal drauf, kein einziger Vogel singt, man hört nichts!“ einen Moment lang schwieg sie, ließ diese merkwürdige Ruhe auf die anderen wirken. „Tatsache. Wie ausgestorben.“ Eine Spur zu ernst klang die Stimme des Cyborgs. „Ni.. icht mal das Rascheln der Bäume hört man. Was ist hier los? Das ist höchst seltsam.“ Auch Brook, das Skelett, wirkte eine Spur nervöser als noch einen Moment zuvor. Für wenige Sekunden verharrte die gesamte Gruppe, jeder von ihnen hatte den Blick auf den Wald gerichtet, als würde dort etwas Spannendes passieren. Der blonde Riese fing sich als Erster „Na schut, schehen wir weter, je früher wir weder unten sin‘, desto besser.“ Er und sein Gefolge hatten sich schon wieder in Bewegung gesetzt, da erklang die Stimme des schwarzhaarigen Jungen „Da kommt etwas.“  Die Worte klangen aufmerksam und bedrohlich, absolut untypisch für den Jungen mit dem Strohhut, der bis vor wenigen Sekunden noch ein breites Grinsen im Gesicht hatte und lustige Wanderlieder pfiff. Der Strohhut war ihm tief ins Gesicht gerutscht und verbarg seine Augen, trotzdem war es offensichtlich, dass er den Wald beobachtete, eine Hand bereits zur Faust geballt. „Ich hör es auch.“ Flüsterte das kleine Rentier voller Furcht, seine Hufe trippelten aufgeregt und seine Beine zitterten so stark, dass es der Navigatorin sichtlich schwer fiel, sitzen zu bleiben, sodass sie sich schließlich zu Boden gleiten ließ und sich neben ihren Kapitän stellte. „Chopper, was ist denn?“ „Da kommt etwas, und es ist gefährlich. Wir sollten hier ganz schnell weg.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch es reichte aus, um alle Anwesenden besorgt aufblicken zu lassen. Und dann hörten sie es alle, erst das Knacken von brechenden Ästen, die unachtsam zur Seite gerissen wurden, von Wurzeln die zertreten wurden, dann das Traben etlicher Hufe auf Waldboden, das Stapfen unzähliger Pfoten zwischen den Bäumen hindurch, lautes Schlagen von Flügeln und schließlich hörten sie sie, die Schreie. Ein Chor aus tausenden verängstigten Tierstimmen hallte ihnen entgegen und wurde mit jedem Moment lauter. „Nicht‘ schut.“ „Chopper! Was sagen sie?!“ angespannt ertönte  die Stimme des Käpt’ns  über den anrollenden Tumult hinweg. „ Ich kann es nicht genau sagen, es sind zu viele verschiedene. Sie laufen vor irgendetwas, nein vor irgendjemanden davon, sie haben große Angst.“ „Was geht hier vor?“ Zum ersten Mal meldete sich einer der Handlanger zu Wort, seine buschigen Augenbrauen waren vor Sorge zusammengezogen und verdeckten beinahe die Augen „Wir sollten hier schleunigst weg!“ doch bevor sie auch nur einen Schritt in Richtung Dorf machen konnten, konnten sie sie erkennen. „Zu spät!“ Ruffy klang endgültig, er wusste dass sie nicht weglaufen konnten, nicht vor dem, was da auf sie zukam. Waffen wurden angelegt, lautes Klicken und das Rascheln der Kleider erfüllte die Luft, als sich jeder, der eine Waffe hatte, bereit machte, bereit für den Ansturm, doch niemand von ihnen wirkte wirklich vorbereitet, denn sie wussten nicht, was da auf sie zukam, sie alle zweifelten stark daran, dass die Tiere, die nun mehr und mehr zwischen den Bäumen zu erkennen waren, ihre größte Sorge war. Innerhalb von wenigen Sekunden hatten die ersten Tiere den Waldrand erreicht, nur noch wenige Meter trennten die Gruppe von der herannahenden Welle. Doch sie nahmen die vierzehn Menschen überhaupt nicht wahr, wie von einer Naturkatastrophe gejagt, rannten die Tiere, Fuchs neben Reh, Hase neben Wolf, aus dem Wald, zwischen den Menschen hindurch, fort von dem, was die Angst in ihre Augen trieb, doch wohin sollten sie fliehen? Sie waren auf einer Insel gefangen, und die Wege zu den anderen Inseln waren durch die Herbststürme versperrt. Überrascht sahen die Menschen zu, wie sie von den wilden Tieren einfach ignoriert wurden, sie sahen sie noch nicht mal an, schienen sie noch nicht einmal zu erkennen, die gefährlichen Waffen nicht zu bemerken. Es war unglaublich laut, die Tiere fauchten, schrien, krächzten, piepsten vor Angst und vermischten sich mit verunsicherten Rufen der Männer und Frauen, die sichtlich verwirrt waren. Plötzlich hörte er es,  zwischen den verschiedenen Geräuschen um ihn herum konnte er diesen Laut hören, ganz leise nur, kaum wahrnehmbar zwischen dem laute Getöse um ihn herum. Es hörte sich an wie jemand der versuchte zu rufen, während er schnell rannte, während er so schnell er konnte rannte, lautes ein und aus Atmen, angestrengtes Ächzen, mit dem scheiternden Versuch Worte über die Lippen zu bringen. Hektisch blickte Sanji sich um,  mit jeder Sekunde, die verstrich wurde er sich sicherer, dass es näher kam, das, vor dem die Tiere flüchteten. ‘LAUF!‘ Erschrocken hob der Koch seine Waffe, er erkannte die Stimme sofort, doch niemand der anderen schien etwas bemerkt zu haben. Sie standen alle immer noch absolut verwirrt da und reagierten nicht. Wie konnte sie diesen lauten Schrei nicht hören? ‘Verdammt! HAUT AB SOLANGE IHR NOCH KÖNNT! ‘ Zoro! Zwischen den Bäumen kamen immer weniger Tiere hervor, die meisten waren schon weit davon gelaufen, irgendwohin in Sicherheit, und dort, halb verborgen vom Zwielicht, rannte er, der große schwarze Wolf mit den leuchtenden grünen Augen, geradewegs auf sie zu. „Das ist der Wolf!“  Laut und panisch zerschnitt Lyssops Anklage die Abenddämmerung. Im schnellen Galopp kam der riesige Wolf auf sie zu, und anders als die übrigen Tiere, bemerkte er sie nicht nur, nein, sein Blick war auf sie gerichtet. „Er will uns angreifen!“ Die Angst in Namis Stimme war greifbar und wie zur Antwort richteten die Männer um sie herum ihre Waffen auf das herannahende Ungetüm. Doch Sanji sah, wovor er sie warnen wollte, denn hinter ihm, gefährlich, umgeben von einer dunklen Aura, kam sie, langsam, schickte schwarze Nebelschwade als Vorbote ihrer Macht, kaum mehr als ein verschwommener Schatten, der dem Wolf folgte, doch das Blitzen ihrer bösen Augen sprach von Gefahr und Mordlust. Sanji bekam Angst, sahen die anderen sie nicht? Konnten sie nicht sehen, dass nicht der Wolf ihr Feind war? Wie ein Trommelschlag klangen Zoros Rufe in seinem Kopf nach, doch die anderen schienen ihn nicht zu hören. Und er, er konnte ihnen nichts sagen, nicht ohne sein Schweigegelübde zu brechen. Rutschend kam der riesige Jäger am Waldrand zum stehen, wild zuckten seine Augen hin und her, als würde er eine Lücke zwischen ihnen suchen, einen Fluchtweg, für einen unendlich kurzen Augenblick sah er Sanji an. Die Furcht in diesem Blick schnürte ihm die Kehle zu, und dann verwandelte sich diese Furcht in blanke Angst, als ein gackerndes Lachen hinter dem Wolf ertönte, versteckt von der Dunkelheit, die zwischen den Bäumen waberte, wie aus einer Vielzahl von rauchigen Kehlen. Die Sonne war so gut wie hinterm Horizont verschwunden, das schwache Licht des Abends verdunkelte sich mit jeder Sekunde. Mit einem Ruck rannte der Wolf los, genau in Ruffys Richtung, bäumte sich vor ihm und Nami auf, wie eine riesige Wand aus todbringenden Krallen und Zähnen, doch es war kein Angriff, wie Sanji zu spät erkannte, keine Jagd, sondern die verzweifelte Tat eines verzweifelten Menschen. Schwarze Pfeile schnellten aus der Dunkelheit des Waldes hervor. Immer greller wurde das verzerrte Gelächter, verwandelte sich plötzlich in einen zornigen Aufschrei, als sich die blitzartigen Geschosse durch schwarzes Fell rissen und sich tief in Fleisch bohrten. Gleichzeitig mit dem ersten erstaunten Aufruf der jungen Frau neben dem Jungen mit dem Strohhut, ertönte unzählige Schüsse, als sich die Waffen der Menschen entluden. Wie in Zeitlupe beobachtete der junge Koch das, was da vor ihm passierte, langsam glitt ihm das Gewehr aus den Händen, fiel zu Boden. Ein Schuss löste sich und verklang in den Weiten des Waldes, er rannte los, Robin neben ihm schlug die Hände auf dem Mund, während ein gebrochener Schrei ihre Kehle verließ. Das laute Schreien zwischen den Bäumen wurde immer qualvoller, als würde die Person größte Schmerzen leiden. „ZORO!“ Unglaublich laut schrie jemand den Namen des Schwertkämpfers. Im letzten Moment fing Sanji den massigen Kopf des Wolfes auf, wurde halb unter dem Gewicht des Tieres begraben, sackte mit ihm zu Boden, Blut floss zwischen seinen Fingern hindurch, tropfte zu Boden. Und immer noch schrie jemand, laut und klagend „NEIN, NEIN, Verlass mich nicht, Zoro!“ Die grünen Augen des Wolfes öffneten sich, sahen Sanji über sich kniend an. Die Sonne verschwand. Der Koch spürte wie das Gewicht auf seinen Knien abnahm, doch sein Blick war zu verschwommen von Tränen, die sich ungewollt ihren Weg seine Wangen hinunter suchten, als dass er wirklich sah, was passierte. Die Welt um ihn herum erstarrte, als er diese grünen Augen ansah, dieses Gesicht erkannte, dieses Lächeln sah. Es war seine eigene Stimme, die wimmernd durch das Zwielicht waberte, das quälende Stöhnen hinter den Bäumen übertönte. „Zoro. Bitte bleib bei mir. Es wird alle gut, du wirst sehen.“ Er klang gebrochen, heiser, wie nach einer zu langen Nacht, doch das alles zählte nicht, während das rote Lebenselixier den Boden um ihn herum benetzte, den Körper des Schwertkämpfers verließ, dieser war übersät mit offenen Wunden, eine Kugel hatte sein linkes Ohr zerfetzt, eine Schrotladung seine rechte Schulter in Stücke gerissen, eine Pfeilspitze ragte aus seiner Magengegend heraus. Doch Zoro lächelte, lächelte wie der glücklichste Mensch auf Erden, während die Hexe im Schatten der Bäume ihr Leben aushustete und Sanjis gebrochene Stimme die Stille erfüllte, langsam hob er seine linke Hand, legte sie an die Wange des Blonden, benetze sie mit Blut, seinem warmen Blut und lächelte. Dann fiel sie zu Boden, schlug hart auf, die leuchtenden Augen wurden trüb, sahen Sanji nicht mehr, nur das Lächeln war geblieben, friedlich und glücklich, wie das eines schlafenden Kindes, während die Schreie des Anderen die Dunkelheit durchbohrten, seine zittrigen Arme den leblosen Körper hin und her wiegten und seine Tränen auf die gebrochenen Augen fielen, die einst so grün leuchteten. „Ich bitte dich, bitte verlass mich nicht“ Sanji zog ihn in eine kraftlose Umarmung, ließ das noch warme Blut auf seinen Körper fließen, suchte verzweifelt einen Herzschlag und fand doch keinen. Überwältigt brach er über dem zerschundenen Leib des Schwertkämpfers zusammen. „Ich liebe dich!“ Doch Zoro war tot. Kapitel 19: Chapter 19 Farewell ------------------------------- Chapter 19 - Farewell   Unendlich langsam schien die Welt sich zu bewegen, aus dem Nichts war der große schwarze Wolf vor ihnen aufgetaucht, genauso verängstigt, wie die anderen Tiere vor ihm, hatte die Menschen vor sich einen Moment lang verzweifelt gemustert, und dann angegriffen. Fast schon überrascht schrie Nami auf, als sich das große Ungetüm vor ihr und ihrem Kapitän aufrichtete, sie ganz genau die angespannten Muskeln und die blitzenden Zähne sehen konnte, doch am meisten Angst machten ihr diese Augen, leuchtend grün, unglaublich panisch und voller Leid. Gleichzeitig mit ihrem eigenen Schrei hörte sie das Fallen einiger Schüsse, doch einen Wimpernschlag bevor sie ihr Ziel fanden, bohrte sich etwas anderes von hinten in die Haut des Jägers, was es war, konnte sie nicht sagen, und bevor sie darüber nachdenken konnte, wurde der Jäger vor ihr von der vereinten Kraft der Geschütze zurückgerissen. Der rational arbeitende Teil ihres Gehirns sagte ihr immer wieder, dass das alles gar nicht sein konnte, als sie panisch Ruffys Hand packte, als sie den gebrochenen Aufschrei von Robin hörte, als das Lachen einer Wahnsinnigen aus dem Wald sich in Schmerzensschreie verwandelte, und noch bevor sie begriff hörte sie die solange verstummte Stimme des Koches, qualvoll und zerreißend. Und während sie zu verstehen versuchte, was ihre Augen sahen, wie der Wolf sich veränderte, Fell und Fangzähne verschwanden, leuchtend grüne Haare wuchsen, braun gebrannte Haut von Blut bedeckt wurde, spürte sie, wie ihr ganzer Körper sich versteinerte, unfähig sich zu bewegen, merkte sie, wie die Welt um sie herum erfror, jedes Geräusch verhallte, niemand rührte sich, war erstarrt, wie auch sie, gefangen im eigenen Körper, gelähmt als von mehr als nur der Angst und dem Schock, einer viel größeren Macht ausgesetzt. Einzig alleine der blonde Koch wiegte sich wimmernd vor und zurück, einen jungen Mann in den Armen haltend und flüsterte immer wieder seinen Namen. Doch antwortete dieser nicht, lag schlaff auf dem Waldboden, die gebrochenen Augen immer noch einen Spalt breit geöffnet. Dort, tot in Sanjis Schoss, lag Zoro. Nami wollte schreien, weinen, doch nichts bewegte sich, ohnmächtig beobachtete sie die furchtbare Szene, keine drei Meter vor ihren Füßen und doch so unglaublich weit fern, wie aus einer anderen Welt. Und wenn sie ihn nicht kennen würden, den jungen Mann, der dort leblos in den Armen des anderen gehalten wurde, hätte sie sich vielleicht wie eine unberührte Zuschauerin gefühlt, aber da sie ihn kannte, Zoro kannte, war diese Starre die größte Qual die sie je ausgehalten hatte. Zoro konnte einfach nicht tot sein, er durfte nicht tot sein, nicht so, nicht durch seine eigene Crew,  durch ihre Waffen, das war einfach unmöglich, er konnte nicht der Wolf gewesen sein, das Ungeheuer, das Lyssop angegriffen und beinahe getötet hatte. Das konnte einfach nicht wahr sein. Dies alles musste ein schrecklicher Albtraum sein, eine ihrer größten Ängste, nichts weiter als ein Traum. Doch die Realität kribbelte in ihren Fingern, sagte ihr, dass all das vor ihr bittere Wahrheit war, nicht zu ändernde Tatsachen, Zoro war tot und sie alle hier waren schuld! Überwältigt von der Brutalität dieser Wahrheit brach die junge Frau ohnmächtig zusammen…     Er war tot. Einfach tot. Eigentlich war diese Aussage ganz leicht, drei kleine Worte, eine einfache Tatsache, so wie das Wasser nass war. Viele Dinge auf der Erde waren ohne Leben, Steine, Metall und eben Zoro. Ganz simpel, ganz logisch, ganz natürlich. Und unvorstellbar. Solche abstrusen Gedanken glitten durch seinen Kopf, während er den anderen in seinen Armen hielt, seinen zerschundenen Körper vor der grausigen Welt schützte, als könnte er so die unweigerliche Tatsache des Todes noch ein bisschen länger aufhalten, als wäre Zoro noch am Leben, solange er ihn einfach nicht los ließ. Solange er ihn liebte. Alles was in diesem Moment für ihn zählte war Zoro, nicht eine Sekunde dachte er über die Menschen in seinem Rücken nach, dachte nicht darüber nach, warum sie nicht längst zu ihm gerannt kamen, warum sie keinen Ton von sich gaben. Es war ihm egal, so wie ihm egal war, dass dort am Waldrand die Überreste der Hexe lagen, ihr Körper schon am verwesen, obwohl sie grade erst gestorben war. Das alles war unwichtig, unbedeutend. Zoros Fluch war gebrochen, für eine schrecklich schöne Sekunde hatte er ihn wieder gehabt, hatte ihn mit einer unglaublichen Macht gespürt, ihn nicht nur körperlich umarmt und dann, dann war er einfach gestorben, hatte ihn alleine gelassen in dieser schrecklichen Welt, ihrer beider Seelen einfach auseinander gerissen, und ihn verlassen. „Du musst jetzt sehr tapfer sein, ionúin.“ eine ruhige, warme Stimme erklang vor Sanji, doch er blickte nicht auf, er wollte sie nicht sehen. Diese verfluchten magischen Wesen, die ihnen das alles hier eingebrockt hatten! Wenn sie alle nicht gewesen wären, wäre Zoro noch am Leben! „Du weißt, dass das nicht wahr ist, mo leanbh. Seo a bheith imithe.“ Langsam hob Sanji den Kopf, sah das Wesen vor sich mit tränenden Augen an, registrierte kaum was da vor ihm stand, sah weder den steinernen Löwenkörper, der von zarten Linien aus glühender Lava durchzogen war, noch die Mähne aus roten Flammen, welche ein altes aber immer noch wunderschönes Gesicht einer weisen Frau einrahmten und sich in ihren feuerroten Augen spiegelten. Obwohl ihm das alles gleichgültig war, wusste er, wer sie war, die Hüterin dieser Inseln,  Dóiteáin chréatúir. Langsam verwandelte sie sich, verließ den tierhaften Körper, und stand plötzlich als einfache Frau vor ihm, ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Du hast deine Aufgabe sehr gut gemacht.“ „Was!? “ Zynisch und verwundet schrie er sie an „Er ist tot! Zoro ist tot! Ich habe ihn sterben lassen.“  Immer noch lächelnd kam sie auf ihn zu, blieb vor ihm stehen, sah ihn an „Nein, mein junger Freund, es ist alles so gekommen, wie es sollte. Dansei no Shōsha ist tot und Scáth leanbh wurde befreit.“  „Wie meinst du das? Er ist tot…“ seine Stimme brach, als er es erneut aussprach, den toten Körper immer noch umklammernd, konnte sie nicht sehen, dass sie verloren hatten. Alles was die anderen Hüter und die Alten getan hatten war vergebens. Ihr Schützling war tot, all die Monate seines Leidens waren umsonst, er würde nie zurück kommen. Sanft lachte sie „ Du verstehst nicht, Daonchara, die Erfüllung der Prophezeiung hatte immer schon nur ein Ziel. Scáth leanbh musste auf dieser Insel hier sterben.“ „NEIN! Das kann nicht wahr sein!“ Er versuchte mit Zoro zurückzuweichen, doch sie sah ihn einfach nur freundlich an. Es war eine Falle, die ganze Zeit schon. „Bitte, höre mir zu Ende zu. Dies war nie ein Hinterhalt, es lag keine böse Absicht in unseren Taten, nur das, was man von uns verlangte.“  Ungläubig starrte er sie an „Wer? Wer hat so etwas Schreckliches von euch verlangt?“ Leise seufzte sie „Nun wer könnte schon so etwas uns auftragen? Natürlich war er es selber.“ Wortlos vor Entsetzen sah er sie an, das konnte sie doch nicht ernst meinen, wieso sollte Zoro sterben wollen? „Vielleicht kann ich dir das alles erklären.“ Ein grelles Licht blendete den jungen Mann, bevor es verblasste. Langsam konnte er wieder etwas erkennen, hinter der zurückweichenden Hüterin der Insel, glühte ein warmes Licht, als hätte jemand eine Tür geöffnet, flutete es den Waldboden, und in diesem Licht stand eine Person, doch bei genauerem Hinsehen wurde ersichtlich, dass nicht die Person im Licht stand, sondern selber das Licht ausstrahlte. Sie kam auf die Gestalten am Boden zu ohne ihn selbst zu berühren und wurde mit jedem Schritt klarer. Vor ihnen stand eine junge Frau aus reinem Licht, die leuchtenden Wellen aus goldenem Haar wehten als würde ein leichter Wind sie streicheln. „Máistreás, seit willkommen hier, in der Menschenwelt,  imreoir solas.“ Die andere Frau schien vor ihr zurückzuweichen, respektvoll und ehrfürchtig. Mit einer unvorstellbaren Grazie streckte sie die Hand aus und legte sie sanft auf Sanjis Kopf. In diesem Moment berührte sie den Boden, das Leuchten verging und nur ihre überirdische Schöhnheit machte deutlich, dass sie kein menschliches Wesen war. Die zierlichen behandschuhten Finger streichelten seine Haare, die  leuchtend grünen Augen zeigten Wärme während ihr blasses Gesicht von grünen Locken umrahmt war und als sie sich neben Sanji zu Boden gleiten ließ, breitete sich ihr weißes Kleid wie ein See über den Boden aus. Sanji sah sie an, sah die unglaubliche Güte in ihren leuchtend grünen Augen, sie sahen genauso aus wie… „Hallo Sanji. Es ist mir eine Freude dich endlich kennen zu lernen. Auch wenn mir bewusst ist, dass es für dich gerade sehr schwer sein muss. Es ist nie leicht jemanden zu verlieren, den man liebt.“ Langsam glitt ihr Blick über den Schwertkämpfer in Sanjis Armen. „Wer bist du?“ jetzt hielt er Zoro noch fester „Und was geht hier vor? Ich versteh das nicht. Zoro wollte nicht sterben! Er wollte leben!“ Sachte nickte die schöne Frau vor ihm, und ließ ihr Hand zu seiner Wange hinunter gleiten. „Glaub mir, Sanji, das weiß ich. Ich möchte dir erklären, was geschehen ist. Wirst du mir zuhören?“ Er nickte, obwohl er nichts weiter wollte, als hier zu liegen, Zoro in seinen Armen. „Nun gut, wie du weißt liegt die Brücke zwischen den Welten auf diesen Inseln, sodass sie manchmal miteinander verschmelzen, darum fällt es uns, die wir die Geister einer anderen Zeit sind, besonders leicht, hier zwischen den Welten zu wandeln. Ich selbst bin Solar, das Licht, entstanden vor einer Ewigkeit, lange bevor es das Leben in dieser Welt gab und mit mir ist Dorchadas, die Dunkelheit, entstanden, auch genannt Scáth Fíor. Der eine von uns kann nicht ohne den anderen existieren und doch ist die Existenz des einen eine dauernde Gefahr des anderen. Neben uns gibt es natürlich noch viele andere Wesen, so wie die Hüter der Inseln und die Cinéal, die in dieser Welt auch die Alten genannt werden.“ „Und vor einigen Jahrhunderten gab es diesen verehrenden Kampf der den Schrein in der Mittel der Inseln zerstörte, ich weiß, aber was hat das mit Zoro zu tun?“ beinahe schleppend ertönte sein Einspruch, er war so müde, er brauchte keine Geschichtsstunde. Nicht jetzt, nicht mit Zoros totem Körper in seinen Armen. Sie schüttelte überrascht den Kopf „Sei geduldig, dazu komme ich noch, aber nein, es war kein Kampf, sondern etwas ganz Wunderbares.“ „Was? “ „Ja, es war zu der Zeit, wo die Menschen sich langsam zu dem entwickelten was sie heute sind, da vereinigten sich Licht und Schatten und Cinnúint wurde geboren.“ „Cinnúint? “  Sie nickte „Ja, du könntest sagen, dass er mein Sohn ist, und da er auch der Sohn der Dunkelheit ist, nennen ihn manche auch Scáth leanbh.“ Sanjis Augen wurden groß, die erschöpfte vom Schmerz begleitete Müdigkeit war mit einem Schlag verschwunden. „Du siehst, der Junge, den du hier in deinen Armen hältst ist niemand anderes als das menschgewordene Schicksal, ein Geist aus einer anderen Welt, der in diese hier kam, um deren Bestimmung zu ändern, denn das ist seine Aufgabe, ohne dass die Menschheit es je bemerken würde. Das Schicksal in die richtigen Wege zu lenken, so dass die Waagschale der Erde immer ausgeglichen ist, durch kleine, beinahe unbedeutende Handlungen und Worte.“ „Und das soll Zoro sein?“ ungläubig sah er sie an „ Ja, auch wenn er sich natürlich nicht an sein wahres Wesen erinnern konnte, während er all die Jahre als Mensch gelebt hat. Er war nichts weiter als ein einfacher Mann, ein Sandkorn in der Wüste, so wie es sein sollte. Alles ist so verlaufen, wie Cinnúint  es geplant hatte, doch vor einigen Monden ist etwas geschehen, was nicht hätte geschehen sollen.“ „Und was?“ „Er hat überlebt.“ „Wie bitte?“ Sie seufzte traurig „Cinnúint ist einzig und alleine aus dem Grund in diese Welt geboren worden, um dem Jungen namens Monkey D. Ruffy im richtigen Moment das Leben zu retten und um dann zu sterben, damit er in seine Welt und zu seinen Aufgaben zurückkehren kann. “ Lange blickte der Koch in das friedliche blutbefleckte Gesicht seines Freundes, während er versuchte zu begreifen „Damals auf Thriller Bark sollte er sterben?“ Erneut nickte sie. „Aber er hat doch überlebt, weil er eben nicht sterben wollte.“ „Ja, auch das ist richtig, seine eigene Willensstärke, die er als Mensch neben allen anderen Gefühlen so viel stärker entwickeln würde als wir sie besitzen, hat ihn gerettet, doch es war ihm nicht bestimmt zu überleben, und für den Fall, dass er es doch schaffen würde, webte er eine andere Möglichkeit in den Lauf der Zeit, wonach er hier auf dieser Insel als Lorenor Zoro gegen Dóiteáin chréatúir kämpfen und dann von ihr getötet werden sollte. Nicht um ihn zu bestrafen, das musst du verstehen, sondern damit er wieder das wird, was er in Wirklichkeit ist.“ „Aber er ist als Wolf angegriffen worden.“ Traurig wandte sie den Blick ab „Leider tauchte Dansei no Shōsha auf, da sie ein Kind von Menschen und Cinéal ist, lebt sie zwar auf der Erde ohne aber im Webrahmen des Schicksals eingespannt zu sein. Ihr Eingreifen war nicht geplant, und auch nicht, dass es sein Schicksal so beeinflussen würde. Darum erweckten die Cinéal das Band zwischen dir und ihm, damit du ihnen helfen konntest Cinnúint von seinem Fluch zu befreien, denn wenn er ein Wolf geblieben wäre, hätte das das Gleichgeweicht eurer Welt gestört.“ „Aber warum konnte er nicht einfach wieder zu Zoro werden?“ „Weil das nie eine Option war. Nur der Schmerz des Verlustes wird Monkey D. Ruffy die Stärke geben, die er später brauchen wird, deswegen Sanji, und auch wenn du es mir nicht glauben kannst, je mehr Zeit Cinnúint so gefangen zwischen den Welten war, desto mehr erinnerte er sich an seine Bestimmung und er wusste, dass er sein Schicksal nicht aus Egoismus ändern durfte.“ Sanji schüttelte unwillig den Kopf, er wollte das nicht begreifen „Aber wenn er doch dein Sohn ist, wieso lässt du ihn so bereitwillig sterben?“ Sie sah ihn nicht an, sondern betrachtete den Mann in seinen Armen „Weil er für mich nicht tot ist, verstehst du, er kehrt in meine Welt zurück, da wo er zu Hause ist. Die lange Zeit hier, die er in dieser Welt war, war er mir so unglaublich fern, ein Menschenleben ist für uns eine nicht einschätzbare Zeit, denn obwohl wir unvergänglich sind, ist jede Sekunde in dieser Welt eine Ewigkeit für uns. Ich war solange von meinem Sohn getrennt, es ist an der Zeit, ihn nach Hause zu holen, verstehst du das?“ Ihr Blick zeigte die Liebe und die Wärme einer Mutter, aber auch Trauer lag in ihm. „Ich will nicht, dass er stirbt.“ Es war ein Flehen, sein letzter, verzweifelter Versuch, und das, obwohl er wusste, dass er zu spät war, denn das Herz des Schwertkämpfers hatte schon vor einigen Minuten aufgehört zu schlagen. „Ich liebe ihn.“ Erneut streichelte sie seine Wange „Ich weiß, und diese Liebe ist so rein und kraftvoll, wie sie nur ein Mensch fühlen kann und dennoch“ Sie ließ die Hand sinken „Es ist Zeit ihn loszulassen.“ Erneut nahmen die Tränen ihren Lauf und er konnte sie nicht stoppen. Sanft lächelnd berührte sie das Gesicht ihres Sohnes „Tar baile, mo mhac.“ und vor Sanjis ungläubigen Augen veränderte sich Zoros Körper, festes Fleisch verschwamm, wurde zu einer unsteten Masse aus Licht und Schatten, die wie in einem ewigen Kampf wirbelten, langsam formte sich aus der rauchigen Gestalt eine Person und obwohl er überhaupt nicht aussah, wie ein Mensch, so war es doch unverkennbar Zoro. „Sanji, mo gach rud.“ Fassungslos sah Sanji zu, wie sein Gegenüber langsam die Hand hob und ihn genau da berührte, wo er ihn vor wenigen Minuten noch mit seinem lebendigen Körper berührt hatte. Augenblicklich verwandelte sich sein Aussehen wieder in seine menschliche Form mit leuchtend grünen Augen und fast genauso grünen Haaren. Eine unendliche Sekunde brannte die längst aufgegebene Hoffnung, während die Wärme einer tiefen Verbundenheit sein Innerstes erfüllte, doch es war nur sein Aussehen, denn der Hand an Sanjis Wange fehlte die normale Wärme, der Koch konnte sie kaum spüren. „Zoro.“ Unsicher legte Sanji seine Hand auf dessen braungebrannte und unversehrte Brust, doch da war kein Herzschlag, durch diesen falschen Körper floss kein Blut.  „Hey.“ Traurig blickten die grünen Augen ihn an, in ihnen standen Schmerz, Liebe und eine uralte Ruhe die Zoro schon so oft an den Tag gelegt hatte. „Bitte, verlass mich nicht.“ Lächelnd schüttelte der Schwertkämpfer den Kopf „Es tut mir so leid. Ich hätte dir das gerne alles erspart.“ Er verstummte einen Augenblick, ehe sein Blick entschlossen und ernst wurde „Aber keine Sorge, ich werde dich nicht leiden lassen. Ich werde unser Band für immer lösen.“ „Nein, nein, das kannst du nicht tun!“ „Doch, das kann ich, ansonsten wirst du nie wieder in dein altes Leben zurückfinden können.“ „Wieso tust du das?“ Einen langen Moment sah der andere ihn an. „Hör mir zu. Jedes Lebewesen wird mit einer Seele geboren, das ist die Fähigkeit den unsterblichen Geist mit dem sterblichen Körper dieser Welt zu verbinden, bis entweder der Körper zu schwach dafür ist oder der Geist diese Fähigkeit verliert. Die Wesen zu denen ich gehöre stammen aus einer anderen Welt, somit haben wir keine Seele durch die wir dauerhaft auf dieser Erde leben können. Wenn das Schicksal nun erfordert, dass einer von uns in diese Welt muss, ist dies nur möglich in dem man diesen Geist mit der Seele eines anderen verbindet. Durch diese Verknüpfung entsteht ein übernatürliches Band zwischen dem Geist aus meiner Welt und  dem Geist des Menschen, gebunden durch die gemeinsame Seele. Dies bedeutet, dass der Geist nicht leben kann, wenn der Mensch stirbt, aber gleichzeitig auch, dass der Mensch nicht sterben kann, solange der Geist lebt. Als ich entschied diese Erde zu betreten, war mir das nicht so einfach möglich, ich musste einen Menschen finden, an dessen Seele ich mich binden konnte. Durch Zufall habe ich damals einen sehr dünnen Lebensfaden gesehen, ein Baby, welches vier Monate vor seiner Geburt sterben würde. Eigentlich nichts besonderes, einer von vielen kurzen Fäden, und doch entschied ich mich zu sehen, was passieren würde, wenn ich diesem Kind die Chance geben könnte zu leben. Dies war der Grund, warum ich im November, fünf Monate nach Zeugung jenes Kindes als Lorenor Zoro geboren wurde.“ „Damit ich lebe?“ Er nickte. „Aus eben diesen Grund. Und viel mehr wollte ich dich nie beeinflussen. Mein Tod hätte nie eine übermenschliche Auswirkung auf dich haben sollen, nur die Gefühle, die ein Mensch eben nach dem Tod eines anderen empfindet. Doch es ist nun mal eben so, dass mit der Zeit auch die Geister miteinander verwachsen, was unschädlich ist, solange dies nur auf der geistigen Ebene geschieht.“ „ aber die Alten haben unser Band erweckt.“ „Genau, unsere Verbindung ist nun nicht mehr nur auf die Seele beschränkt, sondern auch physisch und unsterblich. Wenn nun einer von uns stirbt, kann der andere nicht mehr richtig leben, weil er ja zum Teil schon tot ist. Deswegen möchte ich dieses Band auslöschen, damit du diese Last nicht tragen musst.“ „Nein.“ Überrascht sah der Schwertkämpfer ihn an „Wie bitte?“ „Das kannst du nicht tun, mich nur mit diesen Erinnerungen an dich, aber ohne diese Gefühle zurück lassen!“ Einen Moment lang schwieg der andere. „Du hast recht.“ Ein unsicheres Lächeln stahl sich auf Sanjis Gesicht „Damit du ein normales, ein glückliches Leben führen kannst, ist es nötig, jegliche Erinnerungen an mich zu vernichten.“ Sanjis Lächeln gefror. Dann stieß er sich von Zoro ab, schüttelte ungläubig den Kopf „Nein. NEIN!“ Der Grünhaarige griff nach seiner Hand, doch Sanji schlug sie weg „Das ist nicht deine Entscheidung! Du magst das alles hier geplant haben! Du magst deinen eigenen Tod auf verschiedene Weisen geplant haben! Doch so wie das anscheinend nur deine Entscheidung war, und ich nie was tun konnte um das zu ändern, so ist es meine Entscheidung, mit all diesen Erinnerungen zu leben, mit all dem Schmerz. Denn das ist das Einzige, was du mir nicht nehmen kannst!“ Seine eigene Stimme brach und überschlug sich mehrmals, als er versuchte, den Schmerz durch seine Entschiedenheit zu überschatten. Er sah den hilflosen und traurigen Ausdruck in Zoros Augen, spürte seine Sorgen und Trauer in sich selbst, doch das war ihm egal. Es war ihm egal, dass Zoro augenscheinlich ein überirdisches Wesen war. Es war ihm egal, dass die ganzen letzten Monate wohl Teil eines großen Ganzen waren, nur ein kleiner Schachzug in einem allumfassenden Plan. Er hatte grade Zoros Tod erleben müssen, dann all diese Dinge erfahren und nun wollte Zoro alles vernichten, was seine Existenz bewiesen hatte. Immer noch schüttelte er den Kopf. „Das darfst du mir nicht nehmen!“ Es war mehr ein Flehen als ein Befehl. Ohnmächtig legte Zoro die Arme um ihn, hielt ihn fest, mit seinen viel zu kalten Händen, ließ ihn seine eigene innere Ruhe spüren, wollte ihn beruhigen. „Es ist schon okay, Sanji.“ „Nein, ist es nicht!“ Wieder konnte er die Tränen nicht aufhalten. „Ich will dich nicht verlieren, nicht jetzt!“ „Ich weiß. Ich will auch nicht gehen.“ Entsetzt sah er ihn an. „Warum tust du es dann? Du hast doch die Macht zu bleiben, oder?“ Der Grünhaarige sah ihn an „Nein, nicht mehr. Ich gab diese Kraft einem anderen zum Überleben.“ „Wieso?!“ Doch Zoro schüttelte den Kopf. „ Es ist okay Sanji, es wird alles gut werden.“ Fast schon brutal packte der Koch Zoros Arm „Wie kannst du das sagen? Du bist tot! Kannst du das hier spüren? Ich nicht! Und du willst mir sagen, dass das okay ist?! Das ist alles nicht okay, nicht jetzt, nicht gerade jetzt.“ Er konnte nicht mehr weinen, obwohl seine Stimme bereits versagte, was konnte er nur tun, damit Zoro bleiben würde? Damit Zoro leben würde? Sein Gegenüber streifte sanft seinen Arm ab „Es ist schon in Ordnung, Sanji, du wirst sehen. Wenn ich unser Band gelöst habe, wirst du nicht mehr so empfinden.“ „Ich hab dir doch gesagt…“ „ Nein Sanji, deine Gefühle sind nicht echt. Du glaubst zwar, dass ich dir so viel bedeuten würde, aber das ist alles nur durch dieses Band, das bist nicht du, du liebst mich nicht!“ Eine kalte Trauer ging vom Schwertkämpfer aus. Mit voller Kraft krachten Sanjis Fingerknöchel gegen Zoros Kiefer, er merkte es kaum, konnte kaum glauben, was er selber tat „Sag so etwas nie wieder! Du hast doch keine Ahnung, was ich fühle, du bist ein hirnamputierter Spinatschädel mit Hang zum Masochismus. Hast du eine Ahnung, was ich jedes Mal durchmachen musste, was ich jedes Mal für Angst hatte und wie schmerzhaft es war, dich gehen zu lassen? Jedes verdammte Mal!“ „Ich habe dir doch schon gesagt, dass liegt an dem Band…“ „ Ich rede nicht von diesem scheiß Band! Und ich rede auch nicht von dem hier! Ich rede von Enis Lobby! Ich rede von Thriller Bark! Von Bartholomäus Bär! Von der Hexe! Ich hab dich jedes Mal gehen lassen müssen, und jedes Mal nur darauf gewartet, dass du zurückkommst. Dass du lebst!“ Ungläubig sah ihn der andere an „Damals habe ich nicht mit dir gestritten um dich zu verletzten. Ich wollte mir beweisen, dass ich eher Hass für dich empfinde als etwas anderes. Ich konnte mir nicht eingestehen, dass deine kalte, abweisende und arrogante Art mich so sehr verletzt. Es durfte nicht sein, dass du mir etwas bedeutest! Zoro, dieses verdammte Band ändert rein gar nichts daran. Ich liebe dich!“ Die beiden magischen Geschöpfe hatten sich zurückgezogen, und Sanji beachtete sie nicht weiter. Sah nur Zoro an, sah sein Gesicht, sah das Wechseln der verschiedensten Emotionen. Die Stirn war in verwirrte Furchen gespalten, die grünen Augen weit aufgerissen, erfüllt von schimmernden Tränen, ein zittriges Lächeln wärmte seine leicht geröteten Wangen, doch es drohte an den bebenden Lippen zu zerbrechen, während er langsam den Kopf schüttelte. Mit einem Rück zog er den Blonden an sich „Is breá liom freisin tú!“ und küsste ihn. Es war dieser Moment, wo er sich sicher war, dass alles gut werden würde. Dieser eine Moment, wo alles andere vergessen war, wo nur er und Zoro existierten, in einer anderen Welt, weit fort von allen irdischen und überirdischen Problemen. Seine eigenen Gefühle drohten seinen Körper vor lauter Feuer zu zersprengen und fremde Gefühle, Zoros Gefühle, durchfluteten seinen Geist wie ein einziges Meer. Er war glücklich. In dieser einen Sekunde konnte er nur Glück, Hoffnung und Liebe spüren. Er hatte Zoro wieder, war ihm näher, als er sich je hätte träumen können. Sie würden einen Ausweg finden. Langsam spürte er es, versteckt hinter warmen Wolken aus Freude, zogen dunkle Nebelschwaden aus Trauer und Sehnsucht. Noch bevor er ganz begreifen konnte, was das zu bedeuten hatte, spürte er Zoro, stärker als er es je für möglich gehalten hatte in sich, spürte seinen Geist, seine Gedanken, zerbrach fast unter der gewaltigen Macht seines Wesens. Verlor sich in diesem Strudel aus Farben und Gefühlen, fühlte sich geborgen und beschützt. Seine eigenen Gedanken wurden immer verschwommener, um ihn herum wurde es dunkel, Zoros Geist hielt ihn fest. Es tut mir leid, Lebewohl. Bewusstlos glitt der blonde Koch zu Boden, starke Hände streiften einfach durch seinen Körper hindurch, konnten ihn nicht halten, zerfielen zu Licht und Schatten. Kapitel 20: Chapter 20 Light ---------------------------- Endlich geht es weiter, tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet Liebe Grüße und viel Spaß Chapter 20 – Light   Beinahe gefühlslos betrachtete er diesen einen Menschen vor sich. Nein, das war falsch. Seinen einen geliebten Menschen, Sanji.  Er hatte all diese Gefühle in sich gehabt, hatte sie gespürt, sie gelebt, und jetzt hatte er selbst sie getötet und musste sie begraben, zusammen mit seinen Erinnerungen an ihn.  Nicht mehr als ein dumpfer Schmerz hallte durch seinen Geist, als er Solar ansah, das Wesen, das für ihn so etwas wie eine Mutter war, mehr und weniger zugleich. Sie lächelte sanft, wie so oft „slán a fhágáil, mo leanbh.“ Er blickte zurück, sah sie alle dort stehen, erstarrt zu lebenden Statuen, ihre Augen auf ihn gerichtet, nicht in der Lage zu verstehen, nicht in der Lage zu begreifen. Langsam ging er auf Nami zu, sie lag zusammengebrochen auf dem Boden, offensichtlich ohnmächtig, mit jedem Schritt, den er näher kam, berührte er weniger den Boden, verließ den Rest seiner Menschlichkeit. Vor ihr kam er zum Stehen, beugte sich hinab, und strich kurz durch ihr Haar, es nicht wirklich berührend, doch ganz sanft erhoben sich die kurzen Strähnen, wie von Wind getragen und schimmerten schwach. Er stand auf und wandte sich an Brook „ Ich weiß, dass dies alles für euch unglaublich sein muss, aber macht euch keine Sorgen.“ das Skelett glitt zu Boden, er ging zu Franky „Ihr werdet euch an nichts mehr erinnern, alle Beweise werden ausgelöscht.“  Auch der Cyborg brach bewusstlos zusammen. Dann war da Chopper „Ihr werdet ein glückliches Leben haben, unbeschwert und voll der Abenteuer, die ihr ersehnt.“ Quälend langsam schlossen sich die braunen Knopfaugen, als wollten sie ihn nicht aus der Sicht verlieren und es tat ihm weh, den jungen Chopper nicht auffangen zu können, er ging weg. Vor Lyssop blieb er schließlich stehen. „Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe. Aber weder du noch dein Körper werden sich je wieder daran erinnern.“ Mit einem Ruck stieß er beide Hände gegen Lyssops Brustkörper, vor seinem inneren Auge sah er Narben verheilen, Wundfleisch verwachsen, Knochenbrüche verschwinden. Dieser Körper würde nicht die Spuren der vergangenen Monate in sich tragen. Doch da nie Licht ohne Schatten sein konnte, musste ein anderer Körper diese Wunden in sich aufnehmen, auch wenn sie tödlich sein könnten. Aber das Problem hatte er nicht, denn sein menschlicher Körper war bereits Tod. Die großen Augen des Kanoniers zitterten, er hatte Angst vor ihm „Es ist schon okay, werde ein tapferer Krieger der Meere.“ Dann fiel der Schwarzhaarige zu Boden. Schweren Herzens wandte er sich an Robin. Die blauen Augen sahen ihn gefasst an, als wüsste sie was kommen würde, als hätte sie das alles schon geahnt „Ich danke dir, für alles. Bitte pass auf die anderen auf.“ Als er ihre Haare durchstreifte, schien es, als würde sich ihr Mund leicht öffnen , als wollte sie etwas sagen, doch dann fielen ihre Augen zu. Nur noch sein Käpt’n stand dort, mitten in der Bewegung erstarrt, sah ihn an, nicht in der Lage, etwas zu sagen. Und das brauchte er auch nicht. Sein Blick reichte aus, um Zoro alles zu sagen. Er erinnerte sich, und er wollte etwas tun, musste etwas ändern. Einen Moment lang stand er einfach nur vor ihm. Dann schüttelte er sachte den Kopf „ Du warst es wert, und ich würde es jederzeit wieder tun. Mach deinen Traum wahr! Werde König der Piraten! Ich werde dich beobachten und immer über dich wachen.“ Er zögerte beinahe, eine Sekunde erbebte seine Hand vor den schwarzen Strähnen unter dem vertrauten Strohhut. Mit diesen Erinnerungen würde er die Existenz von Lorenor Zoro, seine Existenz, für immer von dieser Erde auslöschen. Doch es lag nicht in seiner Hand, diesmal nicht. Alles was er tun konnte, war die Mauern seiner Freunde abzureißen, so dass ein jeder in ihren Geist eindringen konnte, so dass er all ihre Erinnerungen an ihn herausfiltern konnte, damit die Alten sie endgültig zerstören würden. Natürlich würden die Piraten es nie bemerken, wenn sie wieder auf der Thousand Sunny aufwachen würden. So sollte es sein, dies war sein Weg, und dieser lag nicht in seiner Hand. Machtlos sah er zu, wie sein ehemaliger Kapitän zu Boden sackte, sah zu, wie sich sein eigener falscher Körper in Nebelschwaden aus Licht und Schatten auflöste. Vielleicht hätte er nie auf die Erde kommen sollen, nie die Schönheiten eines menschlichen Lebens kennen lernen sollen. Er würde nie wieder in seine eigentliche Welt reinpassen, diese Welt, die er nie ganz verstanden hatte und die er nie ganz als sein Zuhause anerkannt hatte, wirkte nun wie ein Gefängnis, fernab der Freiheit der Erde. Doch es war nun einmal seine Bestimmung. Wenn er fort war, würden die Alten kommen und sein Werk beenden, seine Existenz endgültig aus der Geschichte dieser Welt verbannen. Die Erinnerungen die es je an ihn gab für immer vernichten, unwiderruflich und unausweichlich. So dass seine Freunde weiterleben konnten, ohne ihn. Lange blickte er die leuchtende Frau vor sich an, dann ließ er es zu, dass ihr Licht ihn berührte, doch schon jetzt vermisste er die körperliche Berührung, würde sie wohl nie mehr vergessen können. Neben der Göttin des Lichts entstand plötzlich ein dunkler Nebel, immer größer und fester werdend, erkannte er ihn recht bald. Sein Vater. Hier, bei diesen Wesen, war sein Zuhause, seine Bestimmung. Wie früher knüpfte er das Band mit dem Wesen der Dunkelheit und verabschiedete sich von der Hüterin der Insel. „A ligean ar dul“ „Tá mé réidh.“ Doch dann hörte er etwas, wandte sich um und „Geh nicht Zoro! Bitte tu das nicht!“ Vor ihm stand Ruffy! Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Er hatte seine Erinnerung an ihn gelöscht, hatte alles, was da von ihm gewesen war oder auch nur gewesen sein könnte verschwinden lassen, er konnte sich nicht an ihn erinnern. Und er konnte nicht bei Bewusstsein sein. Nicht bevor die Alten sich um alles kümmern konnten, nicht bevor er unbeschwert auf der Thousand Sunny aufwachen sollte, endgültig befreit von ihm. Doch Ruffy stand da vor ihm, sah ihn an, ernster und verzweifelter zugleich,  doch mit einer Ruhe, die zu tief für sein Alter war und so ungewöhnlich für seinen Charakter. „Ich lasse dich nicht gehen! Du bist mein Crewmitglied!“ Noch bevor er etwas sagen konnte, nahm sein Vater eine menschliche Form an, groß, dunkelhaarig und braungebrannt, sein Gesicht eine härtere Version Zoros „Das ist nicht deine Entscheidung, Menschensohn. Cinnúint ist in deiner Welt gestorben. Es ist Zeit für ihn zurückzukehren.“ Unwillig schüttelte der junge Mann den Kopf „Das ist falsch, und das wisst ihr, sein Tod ist nicht richtig, ihr habt das geplant, er sollte gar nicht sterben!“ „Und eben diese Aussage ist falsch, Mensch! Es ist genau das eingetreten, was passieren sollte, was Cinnúint selbst als den besten Weg dieser Welt angesehen hat. Es liegt in keiner Macht, dies zu ändern, nicht in deiner und auch nicht in unserer.“ „Aber was ist, dann das hier?“ Wütend hielt der Junge aus Gummi eine verblasste Spielkarte hoch „ Wollt ihr mir etwa sagen, dass das nichts ist? Ich erinnere mich genau! Zoro, was muss ich tun, damit alles wie vorher wird?!“ Er spürte, wie sich seine und die Form seiner Mutter veränderten, einen menschlichen Körper annahmen, doch er konnte Ruffy nicht in die Augen sehen. „Es liegt nicht in deiner Hand Ruffy. Ich kann nicht zurück, ich gehöre hier nun mal nicht hin.“ „Das ist nicht wahr! Du gehörst in meine Crew!“ Er wandte sich ab während die Frau neben ihm zu sprechen begann „Junger Freund, ich verstehe, was in dir vorgehen muss. Aber du musst verstehen, Cinnúint gehörte nie ganz in diese Welt, er wird hier immer etwas fremd und ausgeschlossen sein, da er nicht fühlen und denken kann wie ein normaler Mensch. Er ist Cinnúint, das Schicksal, weder gut noch böse, ein ewiger Kampf aus Licht und Schatten, nie komplett ausgeglichen, gebunden an den Webrahmen der Zukunft. Dies ist sein Weg.“ Er konnte Ruffy hinter sich laut ausatmen hören, als würde er sich sammeln, für einen Kampf. „Lass es sein, Ruffy. Es ist in Ordnung. Ich bin nun mal nicht menschlich. Diese Hoffnung war ein Irrglaube.“ Langsam begann sein Körper sich wieder zu lösen. „Aber genau das macht dich doch zum Menschen!“ Zoro erstarrte „Menschen irren, Menschen hoffen, Menschen träumen! Verdammt Zoro, es mag sein, dass du da, wo du hingehst eine Aufgabe hast, eine Bestimmung meinetwegen, aber hier  hast du einen Traum. Was ist damit? Willst du ihn einfach aufgeben? Das ist nicht der Zoro den ich kenne.“ Mit beiden Händen zwang der Jüngere ihn dazu sich umzudrehen und ihn anzusehen, war unerklärlicher Weise in der Lage seinen falschen Körper zu berühren „ Außerdem was soll das heißen, du bist nicht menschlich. Das du nicht fühlst wie wir? Was ist denn an dir anders? Jeder Mensch lebt doch immer zwischen Licht und Schatten! Jeder von uns sucht den einen Weg, der genau richtig ist für uns, und wir machen Fehler, manchmal ganz ganz schlimme Fehler. Doch manchmal machen wir auch etwas Gutes, etwas, das wir selber uns nie zugetraut hätten. Und mit jeder dieser kleinen Entscheidungen gehen wir unseren eigenen Weg und gestalten unser Schicksal selber. Nicht gebunden an irgendwelche Bestimmungen, nicht gebunden, an das, was man uns sagt, wir können selber wählen, was wir tun, so wie auch du es getan hast. Bist du nicht genau wie wir?“ Er wusste nicht, was er sagen sollte. Oder was er fühlen sollte. In ihm erbebte alles unter den überraschend weisen Worten Ruffys. Einen kurzen Moment, eine unendliche Sekunde lang, erlaubte er sich zu hoffen, zu wünschen, dass dieser Junge vor ihm Recht hatte, dass es einen Ort für ihn gab, wo er hingehörte. Doch dann holte die Wirklichkeit ihn ein, als die tiefe Stimme Dorchadas erklang „Deine Worte sind unerheblich, Mensch. Begreife doch, dass er gestorben ist, keine Macht kann eine zerrissene Seele heilen.“ „Dann gebt ihm meine!“ „Nein!“ Er sah Ruffy an. „Selbst wenn so etwas möglich wäre, würde ich es nicht zulassen, Ruffy. Du darfst nicht sterben!“ „Warum?!“ „Weil du die Welt verändern wirst!“ „Was ist die Welt wert, wenn du wegen mir stirbst?“ „Es gibt noch andere, die auf dich angewiesen sind, die es wert sind zu Leben.“  Die dunklen Augen sahen ihn verständnislos an „Wie kannst du mir so etwas sagen, und dich selber nicht daran halten?“ Die Geduld verlierend ballte der Schwertkämpfer seine Fäuste „Weil es bei mir zu spät ist, Ruffy! Ich bin tot! Verstehst du das? Wenn ich ein normaler Mensch wäre, würde ich da jetzt tot liegen, und ihr müsstet meinen Leichnam begraben oder verbrennen. Dann könntest du es auch nicht ändern!“ „Aber es gab doch einen Weg oder, was ist mit diesem Joker?“ Kraftlos ließ Zoro seine Hände sinken. Ja, es gab diesen Joker, diesen einen. Sie war seine Möglichkeit gewesen zu Überleben, ein Mensch zu werden, für den Fall, nur für diesen unwahrscheinlichen Fall, dass er bleiben wollte, bleiben durfte. Vor Ewigkeiten geplant, nur für den Fall, heimlich, einer der seinen wollte nicht sterblich, nicht menschlich sein. Doch er hatte sich dieses Schlupfloch offen gelassen, nur für den Fall, doch ohne selbst dran geglaubt zu haben. Aber vielleicht, weil er immer schon geahnt hatte, immer schon gewusst hatte, dass diese Welt seine wahre Heimat war. Hier bei diesen Menschen, sie waren seine Familie. Doch all diese Gedanken waren gegenstandslos. Er war gestorben, und hatte seine einzige Möglichkeit zu überleben für Ruffy aufgegeben. So, wie er alles für ihn aufgeben würde. „Du willst doch leben, oder?“ Erneut blickte er ihn diese tiefen, schwarzen Augen seines Kapitäns. „Du willst doch dein Schicksal selbst bestimmen, deinen Traum verwirklichen! Diese Fesseln deiner Bestimmung haben dich doch noch nie halten können! Es war dir doch immer egal, was andere von dir gehalten haben, oder dir auferlegen wollten. Du hast immer eigene Entscheidungen getroffen.“ Einen Moment lang schwieg Ruffy  „Du willst ein Mensch sein, oder? Wenn du das willst, wird es einen Weg geben. Es gibt immer einen, auch um deine Ketten zu lösen.“ Beinahe verzweifelt warf er die Hände in die Luft „Ruffy, ich kann nicht! Versteh doch. Ich bin an mein eigenes Schicksal gebunden, es ist meine Bestimmung. Dies ist mein Weg. Ich bin kein Pirat!“ Es wurde still um sie, als Ruffy ihn einen Moment lang entsetzt anstarrte, dann wurde sein Blick finster, ehe er seinen Kopf sank, als würde er aufgeben. Die Krempe seines Strohhutes verbarg seine Gesichtszüge. Mit einem Ruck drehte Ruffy sich um und ging. Fassungslos sah Zoro zu, wie der Jüngere mehrere Meter zwischen sie brachte, zwei oder drei und sich dann umdrehte, immer noch die Lippen zusammengekniffen. So standen sie eine unendliche Sekunde lang da. Dann riss Ruffy den Kopf hoch, hielt sich den Strohhut, und grinste von einem Ohr zum anderen „Tag. Ich bin Ruffy! Ich bind dich los, dafür machst du bei mit mit, ja?“  „Hörst du mir überhaupt zu?“ Es war wie damals! Genauso wie damals! Doch Ruffy grinste immer noch. „Cinnúint. Hat er Recht?“ Überrascht drehte er sich zu Solar um. Er wusste nicht, was er ihr sagen sollte, was konnte er ihr schon antworten? „Sag mir, mo mhac, ist es wahr? Wärest du lieber ein Mensch, als das, was du bist.“ Er schüttelte den Kopf  „Diese Fragerei ist sinnlos Máthair, selbst wenn, so hätte doch niemand diese Macht.“ Sie kam auf ihn zu, nahm seine Hand „Und wenn du diese Kraft hättest, wenn du sie noch einmal sammeln würdest, würdest du bleiben wollen? Würdest du wiedergeboren werden wollen?“ „Es ist nicht möglich den Tod ungeschehen zu machen! Es ist vorbei, ich bin tot, daher…“ „Cinnúint!“ Hart unterbrach die Stimme seines Vaters seinen Satz. Einen Moment lang blickte er hinab in das schöne Gesicht des Wesens, das ihn geschaffen hatte. „Mé… Ja“ Es war ihm, als würde die Luft erfrieren, als würde ihm sämtliche Energie ausgesaugt, innerhalb von Sekundenbruchteilen zerfloss sein Körper in Nebelschwaden aus Licht und Schatten, doch er hatte keine Kontrolle, sah machtlos zu wie er sich selbst veränderte. Spürte den Sog aus der anderen Welt. Spürte, wie er die Erde verließ, kurz bevor er sich sein Geist verlor, die letzte Erinnerung an jene Welt, war das Blid eines jungen Mannes mit Strohhut, der ihm die Hand hinhielt, noch das Lächeln der Freude auf dem Gesicht, doch in den Augen zeigte sich schon die Verzweiflung, als er machtlos zusehen musste, wie sein Freund von der Erde verschwand.     Tonlos schrie er auf, als sich Zoros Körper auflöste und innerhalb von Sekunden verschwunden war. „Zoro! Was ist passiert?!“  Die schöne Frau lächelte ihn traurig an „Er ist fort.“ „Das sehe ich! Aber wohin, warum?!“ „In dem Moment, wo wir unser Sein verleugnen, verlieren wir unsere Kraft, die uns ermöglicht, zwischen den Welten zu wandeln, und kehren in unsere Heimat zurück. Dies ist notwendig, um wieder zu uns selbst zurückzufinden.“ „Warum hast du ihn gezwungen das zu sagen? Zoro wusste doch was er wollte! Er muss nirgendwohin finden!“ Der große dunkle Mann, der Zoro so ähnlich sah, kam auf ihn zu. „Er wusste, dass es geschehen würde, er hat es frei gewählt. Dies ist sein Weg.“ „Warum sagt ihr das immer wieder? Wer sagt schon dass das sein Weg sein muss? Er kann doch selber wählen.“ „ Wenn du das verstehen würdest, wärest du kein Mensch. Cinnúint ist nun Zuhause, da wo er hingehört.“ Unwirsch schüttelte Ruffy den Kopf. „Was ihr da redet ist Blödsinn!“ Die grünäugige Frau nahm seine Hand „ Es ist zu spät, mac an fear, es ist vorbei. Er ist fort.“ „NEIN! Es gibt etwas was ich tun kann! Sagt mir was und ich werde es tun.“ „Warum?“ Selbst seine Stimme klang etwas wie Zoros, ruhig aber unterschwellig genervt „Weil er mein Freund ist! Er gehört zur Familie! Er ist mein Nakama! Ich würde alles für ihn tun!“ „Hast du immer noch nicht verstanden, dass es  keinen Weg gibt?“ „Ich sehe nur, dass ihr euch weigert einen zu suchen.“ „Für jedes Leben, das in diese Welt kommt, muss ein anderes sterben! Bist du bereit, diese Last zu tragen?“ „Ja!“ „Du bist also bereit, jemanden zu töten?“ „Nein! Ich bin bereit, mein eigenes Leben zu geben!“ „Das ist nicht möglich, Mensch, wäre dein Tot hinnehmbar, wäre Cinnúint nie in diese Welt gekommen.“ Mit diesen Worten verschwand der Man in einem Strudel aus schwarzem Nichts. Verzweifelt sah Ruffy die schöne Frau an, die Zoros Mutter sein könnte „Es muss doch einen Weg geben.“ Lächelnd nahm sie ihn in die Arme. „Monkey D. Ruffy, du bist nicht der erste, der nach mehr fragt, als wir geben können.“ Dann nahm sie sein Gesicht zwischen ihre Hände, zwang ihn liebevoll sie anzusehen „Du wirst nicht beide retten können.“ Langsam wurden seine Augen groß, er begriff zwar nicht, was sie ihm damit sagen wollte, doch in seinem Unterbewusstsein verstand er, dass es einen Weg gab, einen Weg den er vielleicht nicht gehen wollte, vielleicht nicht gehen sollte. „Ich würde alles für meine Nakama tun.“ Er sah zu, wie sie sich auf die Zehenspitzen stellte, ihr Gesicht kam seinem immer näher „Möge mein Licht dich schützen und dir helfen, deinen Weg zu gehen.“ Dann küsste sie ihn. Er wusste nicht, was ihn erfüllte, es war ihm fremd, nicht unangenehm, aber seltsam. Ihre Kraft erfüllte ihn, und dann sah er den Weg. Sah Erinnerungen die noch nicht geschehen waren, an ihm vorbeirasen. Spürte Dinge, die noch kommen sollten und plötzlich lag die Wahl in seiner Hand. Doch während gesichtslose Gestalten ihn ansahen, war ihm klar. Er würde beide retten. Die Welt um ihn herum versank in Licht. Kapitel 21: Chapter 21 - Awakening ---------------------------------- Chapter 21 – Awakening Weicher Stoff. Warme Decken. Weiße Laken. Langsam erwachte Sanji, wo war er? Unglaublich mühsam öffnete er seine Augen, sie taten ihm weh, wie nach einer zu langen Nacht. Über ihm war eine braune Decke aus Holz, genauso wie die Wand neben ihm. Erschöpft setze er sich auf. Er saß in seinem eigenen, frischbezogenen Bett, auf der Thousand Sunny.  Neben seiner Kommode standen seine geliebten Kellnerschuhe, sein schwarzes Jackett lag sorgsam gefaltet am Fußende seines Bettes, ein ungewöhnlicher Ort und ganz gewiss nicht von ihm dort hingelegt, er selber trug noch Hemd und Hose. Warum hatte er sich denn noch nicht einmal umgezogen? Und wie war er ins Bett gekommen? Was war überhaupt passiert? Waren sie nicht gestern noch im Hotel gewesen? Warum lag er jetzt in Zoros und seiner… Er stockte. Zoro Plötzlich überrollten ihn die Erinnerungen des vergangenen Abends wie eine Flutwelle. Der Wolf, die Schüsse, Zoro! Sein Lächeln! Sein Kuss! Sein Tod! Zoro war gestorben! Bebend hob Sanji seine Hände, noch vor wenigen Stunden hatte Zoros Blut an ihnen geklebt. Sanft legte Sanji zwei Finger auf seine zitternden Lippen, noch vor wenigen Stunden hatte er gelebt. Völlig unvorbereitet trafen ihn seine eigenen Gefühle, Tränen rannen die längst vertrockneten Spuren hinab. Verzweifelt vergrub er sein Gesicht in den Armen, schrie bis er heiser war. Doch der Schmerz wollte nicht aufhören, der Schmerz über den Verlust, der Schmerz über die Einsamkeit, über die Schuld. Unfähig sich zu bewegen, unfähig irgendetwas anderes zu fühlen als diesen unbändigen Schmerz, als diese überwältigende Trauer, verlor er sich in seiner eigenen Welt. Gefüllt von Erinnerungen. Erinnerungen, die ihn eigentlich glücklich machen sollten, doch nun nichts als Leid hinterließen. Immer und immer wieder durchlebte er sie und ertrank in ihnen, wie in einem Meer aus Gefühlen, wild und unbeugsam an der Oberfläche, doch je tiefer man hinab sank, desto ruhiger, dunkler und kälter wurde es. Doch dort war kein Raum für die Angst vor dem Ertrinken, kein Raum für Wut oder Hass. Selbst die Verzweiflung blieb an der Oberfläche zurück. Nur dieser Schmerz erfüllte ihn und begleitete ihn in die Tiefen der Dunkelheit. Er wusste nicht, wie lange er in dieser verkrümmten Haltung auf seinem Bett gelegen hatte, doch er wollte auch nicht aufstehen, er wollte nicht aufstehen und sich überzeugen, dass er alleine war in dieser Welt. Kraftlos lag sein Gesicht auf der weichen Decke, nass von Tränen. Matt war sein leerer Blick auf die Wand gegenüber gerichtet, ohne dass er wirklich etwas sah. Es war alles egal. Zoro war tot! Einfach tot. Er konnte es nicht ändern, er hatte ihn verloren, hatte Zoro verloren. Es war seine Schuld, er hätte ihn retten müssen, irgendwie. Aber es war zu spät. Zoro war tot! Hatte ihn alleine gelassen. War in eine andere Welt zurück gekehrt. Warum war er nicht hier? Warum war er alleine? Was sollte er nur tun? Wie sollte er jetzt weiter leben? Zoro war tot! Es mochte gut ein halber Tag vergangen sein, ehe seine körperlichen Bedürfnisse ihn dazu brachten sich zu bewegen. Schwerfällig kroch er aus den Laken hervor, war kaum in der Lage zu stehen. Immer wieder holten ihn seine Gedanken, seine Gefühle, seine Erinnerungen ein, drohten ihn zu erdrücken, ihn in die Tiefe zu ziehen, wie die unbarmherzigen Strudel der Meere. Es dauerte lange ehe er im Badezimmer angekommen war, er fühlte sich so trostlos, so leer. Ein rational denkender Teil in seinem abgestumpften Gehirn fragte sich, ob dieses Band, zwischen ihnen noch bestand. Er glaubte nicht, je so einen Schmerz erlebt zu haben und doch, der körperliche Schmerz, den er sonst immer gefühlt hatte, wenn Zoro ihn verlassen hatte, sich wieder in einen Wolf verwandelt hatte, fehlte. Ein gebrochenes Aufschluchzen rang aus seiner Kehle. Wie hatte er ihm das antun können? Wie hatte er dieses Band, ihr Band, einfach zerstören können? Dieses Wissen tat ihm beinahe mehr weh, als das, was jener Schmerz ihm hätte antun können. Das Wissen, dass seine einzige Verbindung zum Schwertkämpfer zerrissen worden war, von niemand anderem als Zoro selber. Dieses Wissen drohte ihn zu zerbrechen. Kraftlos sackte er an der gefliesten Wand zu Boden. Weinen konnte er nicht mehr. Das reine Atmen brannte in seinem Hals, immer wieder erschütterte ihn seine Einsamkeit, seine Trauer, Zoro war tot, sie hatten ihn umgebracht! Das war der erste Moment, wo er an jemanden anderen dachte, als an Zoro und an sich: die anderen Crewmitglieder. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Und Angst. Er wusste nicht, wie lange er hier gelegen hatte, ohnmächtig. Dass sie ihn hierhergebracht haben, war offensichtlich, doch was würden sie denken? Musste es ihnen nicht genauso furchtbar gehen, wie ihm? Mussten sie nicht noch mehr leiden als er, da sie nicht gewusst haben konnten, was passiert war? Er fragte sich, ob Robin es ihnen erklärt hatte, fragte sich, wie es ihr ging, ob sie jetzt wohl in der Bücherei saß und leise vor sich hin weinte. Wie musste es Lyssop wohl gehen? Zu sehen, dass das Monster, dass ihn angegriffen und beinahe getötet hatte niemand anderes war, als Zoro, den Lyssop immer ehrfurchtsvoll respektiert hatte, und dann zu begreifen, dass er an seinem Tod mit Schuld trug. Und Chopper! Zoro hatte sich immer um ihn gekümmert, wie um einen kleinen Bruder. Nicht selten war Nachts die Türe zu ihrer Kajüte quietschend aufgegangen, und während Sanji fast schon genervt aus seinen Träumen aufwachen musste, hatte er gesehen, wie sich das kleine Rentier in Zoros Bett kuschelte, und der sonst so eiskalte Schwertkämpfer seine großen Arme bereitwillig um den kleinen Freund legte. Zu wem könnte der Kleine jetzt gehen, wenn er Alpträume hatte? Und was war mit Ruffy? Längst verbrauchte Tränen glitten erneut seine Wangen hinunter, als ihm bewusst wurde, wie hilflos sie alle ohne Zoro waren. Wie hilflos er ohne Zoro war. Was sollte er nur tun wenn er Ruffy gegenüberstehen würde? Er wusste doch auch nicht, was er tun sollte, wie sollte er dann ihn beschützen? Er hatte doch schon bei Zoro versagt! Vor seinem inneren Auge sah er Zoro und Ruffy. Wie die beiden lachten, stritten, kämpften, feierten. Er sah Ruffy, wie er Zoro aus seinen dunklen Gedanken riss. Er sah Zoro, wie er Ruffy in seinen Pflichten als Kapitän unterstützte. Worte konnten ihre Freundschaft nicht beschreiben; die Loyalität und das Vertrauen über jeden Zweifel erhaben. Und jetzt war Zoro weg. Einfach fort. Langsam stand Sanji auf, sah sein eigenes verweintes Gesicht, rot und aufgequollen vom Weinen, vom Schreien. Er musste stark sein, er wusste nicht wie, aber irgendwie musste er stark sein, für Zoro, für die anderen. So wie Zoro jetzt stark wäre. Er musste jetzt Ruffy beistehen, irgendwie. Dieser nervige rationale Teil in seinem Kopf,  der einzige Teil der noch vernünftig arbeitete, noch nicht gelähmt war von dem schrecklichen Verlust, sagte ihm immer wieder, dass das gut so war. Zoro war nicht wirklich tot, er war zwar gestorben aber nur, um in seine eigene Welt zu gehen, um Heim zugehen. Immer wieder sagte ihm die Vernunft, dass er sich für Zoro freuen sollte, vielleicht hatte er nie in diese Welt gehört, vielleicht war es besser so. Aber die Vernunft konnte ihn mal kreuzweise! Das alles änderte nichts daran, dass er in ihrer Welt gestorben war, einen qualvollen, schmerzhaften Tod, und das, bevor er seinen Traum verwirklichen konnte. Zoro war tot! Das kalte Nass schoss aus dem Wasserhahn, doch brachte es ihm nicht die erhoffte Ruhe, nicht die ersehnte Klarheit. Immer noch war sein Kopf dumpf und schwer, gefangen von seinen eigenen Gefühlen. Seine Glieder taten ihm weh, schmerzten wie unter einer großen Last. Mühsam schleppte er sich zurück ins Zimmer, welches nun ihm alleine gehörte, was für ein grausamer Gedanke. Er erinnerte sich daran, wie er das erste Mal in dieses Zimmer gegangen war und zu seinem Entsetzen festgestellt hatte, dass er es mit dem Spinatschädel teilen sollte. Die ersten Tage waren furchtbar gewesen, Zoro ignorierte die Regeln die Sanji aufgestellt hatte rigoros, kam und ging wie es ihm passte, achtete nicht darauf, welche Handtücher er benutzte und hatte sich am Anfang auch oft aus Versehen in Sanjis Bett gelegt. Nie hätte Sanji damals glauben können, dass der Schwertkämpfer sich als der ideale Mitbewohner herausstellen würde. Erst mit der Zeit hatte er es gelernt. Zoro war selten im Zimmer, verbrachte viel Zeit in seinem Trainingsraum, auch viele Nächte war er nicht da, wenn er Nachtwache hatte, und auch manche andere kam er nicht ins Zimmer. Falls er doch einmal spät zu Bett ging, war er meist so leise, dass der Koch, der sehr früh aufstehen musste, ihn nicht einmal hörte, es sei denn er lief im Dunkeln gegen einen Bettpfosten. Andersherum hatte der Schwertkämpfer sich nie beschwert, zumindest nicht im Bezug auf das Zimmer, und hatte keinen Aufstand gemacht, als der andere nach mehr Platz für seine Sachen fragte. Da Zoro wenige Besitztümer hatte, konnte der Smutje fast dreiviertel des Einbauschrankes für sich benutzen, auch ähnlich sah es im Badezimmer aus. Ja, es war immer sehr angenehm gewesen. Fast schon lächelnd schüttelte der Koch den Kopf, während er sein frisches Hemd zuknöpfte, wie konnte er nur jetzt über so etwas Sinnloses nachdenken? Doch irgendwie half es, es half diese unglaubliche Benommenheit des Schmerzes auszuhalten, zumindest ein bisschen, zumindest für einen kurzen Augenblick. Einen Moment lang blieb er in diesem Raum stehen, schöpfte Kraft, Kraft für einen schwierigen Tag, jetzt wo er nicht mehr schweigen brauchte, würde er viele Fragen beantworten müssen. Dann öffnete er die Tür und trat in das Sonnenlicht. Überrascht sah er sich um, die Sonne hatte noch nicht einmal den Zenit erreicht, es war noch nicht einmal Mittag, dabei hätte er schwören können, dass es später wäre. Wann er wohl aufgewacht war und wie lange er sich wohl in seinem Zimmer versteckt hatte. Ein großer Kloß lag ihm im Hals, doch es waren keine Träne mehr da, die geweint werden konnten. Mit schweren Schritten ging er an den einen Ort, wo er sich immer wohl gefühlt hatte, die Kombüse. Wie erwartet, war sie menschenleer. Er wusste nicht, warum er hierhin gegangen war, oder was er hier wollte, doch bevor er sich versah, hatten seine Hände schon von alleine begonnen, eine große Gruppenmahlzeit herbeizuzaubern. Er konnte sich nicht erinnern, wann er angefangen hatte in der Küche zu kochen, und er wusste auch gar nicht, was er grade vorbereitete, er ließ seinen Körper einfach arbeiten, es tat gut, nicht nachdenken zu müssen, sich nicht konzentrieren zu müssen. Er konnte spüren, wie in seinem Rücken die Tür aufging, doch er drehte sich nicht um, tat so, als wäre er tief in seine Arbeit versunken. Er konnte Lyssop und Chopper hinter sich aufgeregt reden hören, leise aber sehr aufgeregt. Sie grüßten ihn, doch waren zu sehr ins Gespräch vertieft, als dass sie wirklich mit ihm sprachen, und ihm war das ganz recht so. Er wollte nicht wissen, was von den vergangenen Geschehnissen Thema ihres Gespräches war. Nahm den Schwall an Worten kaum war, nicht mehr als ein dumpfes Dröhnen in seinen Ohren, zumindest redete er sich das ein. Doch mit der Zeit spürte er eine Wut in sich aufkommen, wie konnten sie am Küchentisch Karten spielen, lachen und sich unterhalten, wo doch gerade einer von ihnen gestorben war? Mit einem Ruck drehte er sich um, starrte sie entgeistert an. Vergaß für einen Moment, dass er ja wieder sprechen konnte, so viele Wochen hatte er geschwiegen „Sanji, was ist denn? Du siehst ja ganz furchtbar aus.“ Chopper klang besorgt und sah ihn aufmerksam an. Er wusste gar nicht, was er sagen sollte, drei Teller in der Hand haltend, stand er da, spürte wie die Emotionen seinen Körper durchwühlten. „Wie… wie könnt ihr nur?“ Der Kloß war wieder da, heißer war seine Stimme, seine Augen brannten, wie konnten sie so glücklich sein? Hatten sie Zoro schon der Vergangenheit zugeschrieben? Ihn als böse und als tot abgehakt? Wie konnten sie nur? „Was meinst du?“ Auch Lyssop schien ihn nun besorgt zu mustern „Was ist denn los?“ Sein Herz raste „Was los ist? Was los ist?! Wie könnt ihr nur so glücklich sein, wie könnt ihr nur so lachen?!“ Mit jedem Wort stieg seine Lautstärke an, und seine Verzweiflung auch. „Habt ihr ihn etwa vergessen?!“  Er spürte wie seine zittrige Stimme zu brechen drohte. Jetzt blickten ihn seine Crewmitglieder einfach nur noch fassungslos an „Wovon redest du?“ Er wusste nicht, was er tun sollte. „ Er ist für uns gestorben! Er ist tot! Und ihr sitzt hier rum und lacht!“ Lyssop war aufgestanden „Sanji, von wem redest du? Wer ist tot? Sanji was ist los?“  „ZORO! Zoro ist tot! Verdammte Scheiße. Zoro ist tot!“ Die Tränen nahmen ihren Lauf, längst versiegte Bahnen fuhren sie hinab, er hatte ihn verlassen. „Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich fühle mich relativ lebendig.“ Die Welt erstarrte. Klirrend fielen die Teller zu Boden, zerbrachen in tausend Scherben. Ungläubig drehte er sich um. Im Türrahmen stand Zoro! Ein leichtes Grinsen auf den Lippen, arroganten Schalk in den grünen Augen. Das kurze Gras auf seinem Kopf war noch Nass, ein Handtuch um den Nacken, die braungebrannte Haut versteckt unter schwarzer Hose und weißem Hemd. Mit nackten Füßen ging er auf Sanji zu, genau auf ihn zu, lies ihn keine Sekunde aus den Augen, musterte ihn, und dann, dann ging er einfach an ihm vorbei, beachtete weder ihn noch die Scherben auf dem Boden, und ging in die Vorratskammer. Einen Moment lang setzte sein Herz aus, dieser kurzer Augenblick, wo Zoro ihn angesehen hat, hatte er gehofft, gelebt, gebetet, doch dann, dann war etwas zerbrochen, als der Schwertkämpfer einfach an ihm vorbeigegangen war, als wäre er nichts weiter,  als einer von vielen. Hatte der andere das Geschehene etwa vergessen? Warum war er Sanji so abweisend gegenüber. Der Blondschopf wusste es nicht und blickte fassungslos auf die Scherben zu seinen Füßen. Er stand immer noch da, als der Schwertkämpfer wiederkam, eine Flasche Sake in der Hand, und ging. „Nicht einschlafen, Kartoffelschäler, da brennt was.“ Mit einem Ruck war alles vergessen. Mit schnellen Bewegungen ließ der Koch die Scherben verschwinden. Eilte zum Herd hinüber und erstickte Flammen. Für wenige Sekunden herrschte große Hektik in der Kombüse, hauptsächlich durch Lyssops Gekreische. Dann wurde es ruhig. Einige Minuten vergingen, in denen Sanji das späte Frühstück herrichtete. Die Blicke der beiden anderen ignorierend, ging er hinaus, die übrigen Crewmitglieder holen. Immer noch verwirrt, nicht verstehend, was hatte er verpasst? Wieso benahmen sich alle so seltsam, als hätte der vergangene Abend nie stattgefunden? Unruhig sammelte er seine restlichen Kameraden ein und kehrte mit ihnen zurück an den beinahe unberührten Frühstückstisch, nur Chopper hatte sich schon über die Schüssel mit den Erdbeeren hergemacht. Das Frühstück war wie immer laut, wild und lustig. Wie so oft saß Robin da und las ein Buch, weichte geschickt den fliegenden Wurfgeschossen Frankys und Lyssops aus. Brook und Ruffy kämpften um die letzte Teigtasche. Nami studierte halb abwesend eine alte Karte, zwischendurch knallte sie eine Faust fest genug auf den Tisch, damit dieser erbebte, und erbat sich einen Moment Ruhe. Und wie immer saß Zoro an seinem Platz neben Ruffy, ignorierte das Getümmel um sich herum, schaufelte sich das Essen fast so schnell in den Mund wie sein Käpt’n und trank dabei am Morgen schon Sake. Sein Blick war ruhig aber auch etwas genervt, so wie immer. Plötzlich blickte er auf und sah ihn an „Is‘ was?“ Schnell schüttelte Sanji den Kopf und eilte zum Kühlschrank um den Damen noch frischen Orangensaft zu bringen, fiel dabei beinahe über das kleine Rentier, das ebenfalls versuchte sein Glas wieder aufzufüllen, jedoch nicht an die Glaskaraffe herankam. Der Tag verlief wie ein jeder anderer, doch immer wieder lugte der Koch durch das kleine Fenster seiner Kombüse hinaus, nur um sicher zu gehen, dass Zoro noch da am Mast saß und schlief. Es war wie ein Wunder, Zoro war da, Zoro lebte, ihm ging es gut, er war gesund. Sanji wusste gar nicht, wie das sein konnte, doch traute er sich nicht zu fragen, Chopper hatte ihn in den vergangenen Stunden mehrmals gefragt, ob es ihn gutging und als er ihn auf die vergangenen Inseln angesprochen hatte, hatte das kleine Rentier noch nicht einmal gewusst, wovon er sprach „ Sanji, wovon redest du denn? Erinnerst du dich nicht an gestern? Wir waren in diesem Pub auf dieser Frühlingsinsel. Erinnerst du dich? Du hast ziemlich viel getrunken und bist mit Zoro viel länger geblieben als wir anderen. Deswegen haben wir dich heute ausschlafen lassen.“ Sanji hatte keine Ahnung, wovon der kleine Arzt gesprochen hatte, war er nicht mitten in der Nacht aufgewacht, und warum war Zoro nicht im Zimmer gewesen? Konnte das alles ein Traum gewesen sein? Konnten die letzten Monate nichts weiter als ein Traum gewesen sein? Das konnte nicht sein! Doch auch Zoros Verhalten sprach dafür, nicht dass sie heute schon viel miteinander gesprochen hatten, doch wenn, klang er genervt und kühl, wie so oft. Wie hätte er ihn fragen sollen? Das Abendessen war noch lauter als sonst. Brook spielte weltbekannte Piratenlieder wie Bin‘s Sake und viele Stimmen grölten mit. Selbst Nami und Robin stimmten mit ein. Und nach einigen Minuten der Quengelei ließ sich sogar Zoro von seinem Kapitän dazu überreden mitzusingen, sein dunkler Bass ließ Sanjis Herz erbeben, seinen Körper zittern. Hatte er doch geglaubt ihn nie wieder zu hören. Je später die Stunde wurde, desto mehr Alkohol floss und desto lauter wurde gesungen. Irgendwann verschwand Robin mit einem entschuldigenden Lächeln, kurz darauf schon gefolgt von Lyssop und Nami. Nun wurde es langsam wieder ruhiger. Sanji sah zu, wie Chopper auf dem Tisch einschlief, wie Brook seine Gitarre wegpackte. Nach und nach gingen sie alle, während er begann aufzuräumen. Natürlich hätte er auch bis zum nächsten Tag warten können, aber das behagte ihm nicht. Es machte ihm nichts aus, noch ein bisschen Zeit in der Kombüse zu verbringen, auch wenn das alleinige Aufräumen nach einem schönen gemeinsamen Abend oft den leichten Nachgeschmack der Einsamkeit mit sich brachte. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Schwertkämpfer den jungen Arzt hochhob und wegtrug, ein sanftes Lächeln erhellte seine sonst so harten Züge. Ja so herzlos war Zoro gar nicht, zumindest nicht gegenüber Chopper. Beim Abwasch dachte Sanji darüber nach, was er jetzt tun sollte. Er sollte glücklich sein, feiern. Zoro lebte!  Verdammt noch mal Zoro lebte! All diese schrecklichen Erfahrungen waren nur ein Traum gewesen, zum Glück, oder? Das Problem war nur, das eben alles ein Traum gewesen war. Nicht nur die schrecklichen Dinge, sondern auch die schönen. Und das machte es unglaublich schwer. Plötzlich tauchte eine Hand neben den in Gedanken versunkenen Sanji auf und nahm ihm den Teller aus seiner Hand. Zoro. Ohne was zu sagen arbeiteten sie ruhig nebeneinander her. Doch Sanjis Herz raste, es schlug so laut, dass der Schwertkämpfer es hören musste. Zoro jedoch blieb stumm und ging seiner Arbeit nach. Sah den Koch noch nicht einmal an. Der Koch jedoch musterte ihn stillschweigend und heimlich. Immer wieder versuchte sein Kopf den Mann neben ihm mit seiner letzten Erinnerung an ihn zu vergleichen. Der Zoro aus seinen Gedanken hatte keine sonnengebräunte, glatte Haut. Seine Augen hatten nicht mehr diesen inneren Glanz. Die grünen Haare waren nicht mehr so kurz. Der Körper nicht mehr so muskulös und wohlgeformt.  Das Bild des Schwertkämpfers in seinem Kopf war das eines Gejagten, eines Jägers, eines Wilden. Die Haut aufgeschürft und vernarbt von tagelangen Zügen durch die Wildnis. Die Augen verdunkelt durch den ewigen Kampf gegen den Tod. Die Haare, lang und verfilzt, versuchten zu verbergen was nicht zu verbergen war, die gräuliche Haut durch die raue Kälte und den fehlenden Schlaf. Der Körper abgemagert und sehnig durch die fehlende Nahrung. Es war unmöglich. Kein Wundermittel der Welt hätte die Spuren des Wolfes in Zoro innerhalb so kurzer Zeit heilen können. Von den tödlichen Verletzungen während des Kampfes ganz zu Schweigen. Dies sagte der Koch sich immer wieder. Doch etwas in ihm wollte dies einfach nicht wahrhaben. So vergingen einige Minuten. „Ein Traum also…“ Es war das erste Mal, seit Sanji sich erinnern konnte, dass Zoro die Konversation zwischen ihnen begann. Er nickte nur. „Schien ja sehr real zu sein.“ „Zu real.“ Seine eigene Stimme war nur ein Flüstern, während er Zoro einen Teller nach dem anderen gab. „Ich kann kaum glauben, dass das alles nicht passiert ist.“ Wie so oft konnte er von der Seite her sehen, wie Zoro den Kopf leicht schräg legte, überlegend. Dann lachte er leise, nicht arrogant, nicht höhnisch „Naja, es war ja nur ein Traum.“ Bevor er weiter arbeitete. Sanji sah ihn an. „Es war mehr als ein Traum!“ Der andere ließ die Hände sinken. „Es war alles so echt, die Leute, die Tage, die Stimmen, das Blut…“ „Blut?“ Fast schon neugierig hob sich eine Augenbraue Zoros „Mein Blut?“ Sanji nickte. Einen Moment lang wurde es ruhig zwischen den beiden. „In deinem sehr real wirkenden Traum bin ich also gestorben?“ Wieder nickte Sanji nur, blickte den Schwertkämpfer nicht an, starrte stur auf die aufsteigenden Seifenblasen. Plötzlich spürte er das starke Klopfen von Zoros riesiger Pranke auf seinem Rücken, hörte das übertriebene, fast schon gestellte, Grinsen „Ich weiß gar nicht, warum du dich so anstellst. Du kannst mich doch eh nicht leiden, also ein Problem weniger.“ Er wusste, dass es als Scherz gemeint war, doch es tat so weh, ohne Nachzudenken schlug er Zoros Hand weg „Sag so etwas nie wieder!“ Hart traf Blau auf Grün „Sag so etwas nie nie wieder! Ich will so etwas nie wieder hören, klar?! Du bist wichtig für diese Crew, vergiss das nicht, ja? Du gehörst zur Familie, also wenn du das nächste Mal dein Leben opfern willst wie auf Thriller Bark, denke daran, wen du zurück lässt, kapiert?!“ Noch bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte, schlug er sich selber die Hand auf den Mund. Sie hatten nie darüber gesprochen, was damals geschehen war. Zoros Gesichtszüge wurde hart und kalt „Es ist meine Entscheidung, wofür ich mein Leben gebe, Koch. Das geht dich nichts an!“ „Tut es sehr wohl!“ Er packte Zoros Arm, unterschwellig erleichtert, wie warm dieser war „Das geht uns alle hier etwas an! Also hör auf, den tragischen Helden zu spielen!“ „Und das kommt gerade von dir.“ „Ich würde mir nie die Füße abhacken nur um zu kämpfen, was für eine schwachsinnige Idee!“ „Du würdest also lieber eine Wachsfigur werden?“ „Nein! Ich hätte mir etwas Besseres einfallen lassen.“ „Etwas Besseres? Willst du mich verarschen? Du hast doch kaum diese CP9-Schnäpfe überlebt.“ „Sagt der, der sich freiwillig köpfen lassen wollte!“ „Wolltest du doch auch!“ „Aber…“  Für einen Moment starrten sie sich zornig an, die Muskeln angespannt, die Augen blitzend, bereit zum Kampf. Und dann fingen sie beide an zu lachen, herzlich und warm. Diese Wärme begleitete sie noch bis sie mit dem Aufräumen fertig waren, während sie sich immer noch neckten und über sich selbst lachten. Dann wandte sich der Schwertkämpfer zum gehen „Ich hab heut Nachtwache, du kannst also ruhig schlafen gehen.“  Sanjis Herz schlug wieder härter als gewollt „Warte Zoro.“ Überrascht blickte der Andere ihn über die Schulter hinweg an „Was ist denn noch?“ „Ich… Ich hab noch eine Frage.“ „Aha…“ Zoro drehte sich langsam um, den Blick ernst, den Kopf leicht schräg, wie so oft „Und was?“ Unwohl kratze der Koch sich am Hinterkopf, während er nach den richtigen Worten suchte. „Weißt du, ich bin mir nicht mehr so sicher, was ich alles geträumt habe und was nicht. In meinem Traum haben wir uns wieder mal gestritten, ziemlich übel sogar und ich habe ein paar Dinge über dich und die Crew gesagt, die nicht hätten gesagt werden dürfen. Ich bin zu weit gegangen.“ Als er aufblickte, wusste er sofort, dass dies nicht im Traum geschehen war. Zoro presste den Kiefer zusammen, und die kühle Distanz war wieder in seine Augen gestiegen. Sanji seufzte „Es war also kein Traum.“ „Nein.“  Hart hallte Zoros Aussage zwischen ihnen. „Das tut mir leid.“ „Mir auch.“ Langsam sah Sanji zu ihm auf „Nun ja, wenn du das wissen wolltest, kann ich ja jetzt…“ „Nein warte. Zoro! Es tut mir wirklich leid. Ich hätte sowas nie sagen sollen. Das war nichts weiter als eine große Lüge.“ „Ich weiß.“  Ein leichter Hoffnungsschimmer erfüllte den Koch „Aber ich verstehe immer noch nicht, warum du eine solche Lüge sagen musstest.“ Und damit ging er. Ließ den  Koch einfach da stehen. Hart schlug die Tür zu „Weil ich dich liebe…“ Kapitel 22: Chapter 22 - Listen ------------------------------- Chapter 22 – Listen Mit einem lauten Knall flog die Tür auf „Hey Koch. Du hast verschlafen! Ruffy knabbert uns schon das Schiff an. Steh mal langsam auf.“ Mit diesem Morgengruß schritt ein verschwitzter Schwertkämpfer an Sanjis Bett vorbei in Richtung Bad, zog sich dabei noch ein graues Shirt aus und warf es achtlos auf sein eigenes Bett. Sein braun gebrannter, muskulöser Rücken war kaum im Bad verschwunden, da war der Koch selber schon hellwach und sich bereits am anziehen. Sein Blick allerdings haftete noch auf der verschlossenen Badezimmertür. Nach all diesen Monaten, die er nur im Traum erlebt hatte, war es so unwirklich und seltsam den Schwertkämpfer wieder um sich zu haben. Immer wieder sah er seinen abgemagerten, blutüberströmten Körper, nicht nur in seinen Träumen, sondern auch tagsüber. Hörte seine verzweifelte Stimme, die ihm die Erinnerung löschen wollte, spürte seine kalten Lippen, als er nichts mehr war, als sein eigener Schatten. Selbst dieses Gefühl, welches gar nicht existieren konnte, das Gefühl zweier Geister, die über eine Seele verbunden waren, dieses Gefühl glaubte er immer wieder zu vermissen. Obwohl dies gar nicht möglich war, da er es noch nie gefühlt hatte, noch nie gefühlt haben konnte. Und jedes Mal, wenn Zoro den Raum betrat, machte sein Herz einen kleinen Sprung, voll Freude, dass der andere lebte, und sich nicht mit solchen Erinnerungen quälen musste. Doch gleichzeitig wurde er unglaublich traurig. Denn der Schwertkämpfer gab sich ihm gegenüber kalt und hart. Wie immer. Eigentlich hatte sich sein Verhalten überhaupt nicht geändert, seine Sprüche waren weder gemeiner noch seine Abwehr im Streit schwächer. Sein Blick weder genervter noch seine Stimme freundlicher. Nein, Zoro hatte sich nicht verändert. Er war immer noch der gleiche sture, arrogante, selbstbewusste Marimo, der er immer schon gewesen war. Das Problem war nur, dass Sanji nicht mehr der gleiche war. Dieser eine Traum, ein beschissener Traum, keine paar Stunden lang, hatten ihn total verändert. Nichts in seinem Leben war mehr so wie es vorher war. Eine Nacht, die ihm vorkam wie mehrere Monate, hatte dafür gesorgt, dass er nicht mehr der war, den die Crew kannte. Natürlich merkten sie es nicht. Merkten nicht, wie schwierig es für den Koch war, an Gesprächen teilzunehmen, wo er doch glaubte dutzende Tage geschwiegen zu haben. Sie merkten nicht, wie besorgt er oft um die anderen war, denn sie hatten diesen Tod nicht gespürt, hatten nicht erfahren, wie leicht es war zu sterben oder jemanden zu verlieren, der einem wichtig war. Und selbstverständlich merkten sie nicht, wie sich seine Gefühle zum Schwertkämpfer verändert hatten. Er war ja auch ausgesprochen gut darin, diese zu verbergen. Wie sonst auch ließ er keine Gelegenheit aus, sich mit dem anderen zu streiten, gab sich unwirsch und genervt, weckte ihn meist unsanft mit einem Fußtritt, wenn er mal wieder am Mast schnarchte und ignorierte gekonnt dessen abwertende Kommentare, wenn er die Damen der Crew umsorgte. Ja, nach außen hin hatte sich nichts verändert. Die anderen hatte Sanjis seltsamen Traum als das abgetan, was es war: ein Traum. Er selbst war sich auch darüber im Klaren, dass es nichts weiter war, als eine unruhige Nacht. Doch seine Gefühle konnte er nicht mehr verleugnen. Auch wenn er sie nicht zeigte, niemandem offenbarte, so war es für ihn unmöglich sie zu verdrängen. Er liebte Zoro. Mit jeder nervigen Macke, mit jedem bösen Wort, jedem kalten Blick. Mittlerweile war ihm klar geworden, dass er diesen Traum wahrscheinlich nur gehabt hatte, damit ihm dieses Gefühl bewusste wurde. Nach Thriller Bark, nach Batholomäus Bär, nach ihrem Streit. Es war nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis es ihm hätte bewusst werden müssen. Eigentlich war es bemerkenswert, dass noch kein anderer aus der Crew gemerkt hatte, wie er damals schon reagiert hatte. Wie panisch er gewesen war, als er zu sich gekommen war und den Schwertkämpfer nicht finden konnte. Er erinnerte sich, es war damals ähnlich gewesen, wie an diesen grauenhaften Morgen vor wenigen Tagen, wo er den Schwertkämpfer für tot gehalten hatte. Einige schlimme Sekunden lang hatte er damals nicht klar denken können, hatte gespürt wie sein Brustkorb zum zerreißen gespannt gewesen war, dieser Moment, bis er ihn dort hatte stehen sehen, als die Zeit einen Augenblick lang stehen geblieben war, wo er ihn für tot gehalten hatte. Doch damals war Zoro schwer verwundet gewesen, hatte mehrere Tage geschlafen. Und diese Wunden hatten ihn verändert, so wie sie Sanji verändert hatten. Er hatte es dem anderen angesehen. Dieser Zorn über seine eigene Schwäche, diese Angst seinen eigenen Kapitän nicht beschützen zu können, diesen Ehrgeiz noch stärker zu werden. Ja, damals hatte Zoro sich verändert, war eine Spur härter geworden, noch ein bisschen kälter, als hätte er zu viel Angst, die anderen näher an sich heran zu lassen. Und Sanji hatte diese Gefühle geteilt, auch er hatte sich nicht eingestehen können, wie schwach er doch war, auch er hatte nicht wahrhaben wollen, was er für andere empfinden konnte, wie wichtig ihm andere Menschen sein konnten, dass er sogar bereit war, für diese zu sterben. Das hatte ihm Angst gemacht. Doch dieses Mal war es anders. Er, Sanji, hatte alle diese Gefühle erlebt, blickte er in den Spiegel, sah er, wie seine eigenen blauen Augen sich etwas verdunkelt hatten, eisiger geworden waren, sah wie seine Gesichtszüge das letzte Stück kindliche Unschuld verloren hatten. Das Leid eines einzigen blöden Traumes hatte ihn um Jahre reifen lassen. Hatte seine Sicht der Dinge und seine Gefühlswelt auf den Kopf gestellt. Vor allem was den grünhaarigen Idioten aus seiner Crew anging, denn eben dieser hatte nichts von dieser Veränderung mitbekommen. Während Sanji nachts aufwachte, nur um sicher zu gehen, dass Zoro im Bett gegenüber noch ruhig atmete, war der Schwertkämpfer wie eh und je, schien noch nicht einmal zu bemerken, wie sehr der Koch sich verändert hatte. Dieser plötzliche Wandel lag mittlerweile schon mehr als eine Woche zurück, und Sanji hatte wieder in den Alltag gefunden. Auch wenn er sich immer noch schwer tat, ungezwungen zu reden und laut zu sein. Bei diesem Frühstück war es nicht anders. Wüst und wild ging es von statten, bis es Nami dann irgendwann zu bunt wurde, und sie die anderen Crewmitglieder mit genügend Aufgaben versorgte um sie für den restlichen Vormittag zu beschäftigen. Die einzige Ausnahme war natürlich Robin, die das Chaos um sie herum wie immer nicht wahrnahm, so tief war sie in ihrem Buch versunken. Selbst als die ersten aufstanden um ihren auferlegten Tätigkeiten nachzugehen, blickte sie nicht auf. Ihre linke Hand tastete abwesend nach ihrer Tasse Kaffee, doch auf halben Weg stockte sie, da die Gedanken der Archäologin bereits wieder von den Blättern vor ihr eingefangen wurden. Kopfschüttelt wandte der Koch sich ab und begann damit, den Frühstückstisch aufzuräumen, welcher eher aussah wie die traurigen Überreste eines Schlachtfeldes, während auch die Navigatorin aufstand um noch ein paar Notizen ins Logbuch einzutragen. „Robin, bleibst du hier?“ Ihr leicht genervter Unterton war kaum zu überhören, die letzten Tage hatte die einzige andere Frau an Bord wenig Zeit mit ihrer Freundin verbracht, sondern die meisten Stunden in irgendwelchen Büchern gelesen, wie in diesem Augenblick auch. Offensichtlich schien Nami deswegen ein wenig beleidigt. Und wie auch in den letzten Tagen, hob die schwarzhaarige Schönheit beim Klang ihres Namens überrascht den Kopf „Oh, ist das Frühstück schon vorbei?“ Augenblicklich schnellte Sanji aus den Abgründen des Kühlschrankes hervor „Wenn du noch etwas möchtest, kann ich dir gerne noch eine Kleinigkeit zubereiten Robin-Schätzchen.“ Doch noch bevor er seinen Satz beenden konnte, klappte das schwere, alte Buch zu und Robin erhob sich. „Nein, nein. Nicht nötig Herr Koch, aber vielen Dank.“ Ein abwesendes Lächeln erhellte ihre Züge, man sah ihr an, dass sie über andere Dinge nachdachte „Ich denke, ich muss etwas nachschlagen gehen.“ Mit diesen Worten verließ sie die Küche und ließ einen verdatterten Koch und eine eingeschnappte Navigatorin zurück. „Was hat die denn? Scheint ja was ganz Wichtiges zu sein.“ grollte es sogleich aus der junge Frau heraus, wütend blickte sie zum Smutje in der Hoffnung auf ein wenig Zustimmung, dieser jedoch hatte ihr bereist schon wieder den Rücken gekehrt und kramte zwischen seinen Kesseln. „Findest du nicht auch, dass sie sich komisch verhält?“ Versuchte sie es erneut, diesmal etwas weniger wütend, bemüht ruhig zu bleiben. „Sanji?!“ Erst als sie mit seinem Namen nachhakte wandte sich der blonde Mann ihr zu „Ach tut mir leid, Nami-Maus, hast du mit mir gesprochen?“ „Ach, vergiss es!“ zischte sie, nun offensichtlich am kochen und rauschte zur Tür hinaus. Zurück blieb ein verwirrter Koch. Draußen angekommen musste Nami feststellen, dass sich niemand der anderen am Deck aufhielt, was um diese Tageszeit wirklich ungewöhnlich war. Natürlich hatte sie den Crewmitgliedern Aufgaben auferlegt, welche notwendig waren, die sie aber auch beschäftigen sollten, trotzdem sollte man nicht glauben, dass es an Bord je eine ruhige Minute tagsüber gab, an Deck geschah immer irgendetwas. Ein argwöhnisches Gefühl kroch ihr den Nacken empor, es war eindeutig zu ruhig auf diesem Schiff voller Irren. Mit vorsichtigen Schritten und bereit jederzeit angegriffen zu werden ging sie die Treppe hinab und sah sich um. Wo waren die anderen? Leise bahnten sich ihre Füße einen Weg durch das noch taufrische Gras, ehe sie die Treppe zur Steuerterrasse erreichte. Sie hatte grade die ersten zwei Stufen erklommen, als sie das tiefe Brummen des Schwertkämpfers vernehmen konnte „Wenn das also alles ist, was du wissen…“ „Zoro!“ Eine ruhige Stimme unterbrach ihn. Es war beunruhigend, wie ernst die Stimme des Kapitäns klingen konnte. Die junge Frau stockte, selten hatte sie ihren jungen Freund so sprechen gehört und da war sie auch eigentlich ganz dankbar für. Wie ein Spion hatte Nami sich die Stufen hochgeschlichen und spähte über den Treppenabsatz hinweg zur Gallionsfigur. Dort am Steuer lehnte der großgewachsene, grünhaarige Mann, den sie vor wenigen Minuten aus der Kombüse geschickt hatte, mit dem Auftrag Segel und Taue auf mögliche Sturmschäden hin zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reparieren. Von ihrem Blickwinkel aus konnte sie seinen ernsthaften Gesichtsausdruck erkennen, seinen Kopf leicht schräg gelegt hatte er sein Augenmerk auf den anderen Mann an Deck gerichtet. Dieser stand direkt an der Gallionsfigur und schien sich mit einer Hand auf ihr abzustützen, doch genau konnte die junge Frau das nicht sehen. Eigentlich hätte dieses Bild vor ihr sie nicht verunsichern sollen. Zwei ihrer engsten Freunde unterhielten sich an Deck, anstatt die ihnen aufgetragenen Arbeiten zu erledigen, eigentlich sollte sie sich tobend auf die beiden stürzen und ihre Faulheit ordentlich in Rechnung stellen. Doch die Situation vor ihr war alles andere als normal. Es war seltsam, wie Ruffy dort stand, seinem Gesprächspartner und besten Freund den Rücken zugewandt. Es war seltsam, wie Zoro die Arme verschränkt hatte, als müsste er vor seinem Freund etwas verbergen. Generell war es seltsam, dass niemand an Deck war, außer den beiden und dass Nami sie am Anfang erst nicht bemerkt hatte. „Geht es dir gut?“ Verwirrt blickte Nami zwischen den beiden Männern hin und her. Was sollte diese seltsame Frage bloß? Warum sollte es Zoro nicht gut gehen? Und warum mussten sie für diese Frage allein sein? Auch Zoro schien diese Frage nicht wirklich ernst zu nehmen, denn er lachte leise „Was soll das, Ruffy? Natürlich geht es mir gut. Warum sollte es auch nicht?“ Mit einem Ruck drehte der schwarzhaarige, junge Mann sich um und ging direkt auf seinen Freund zu. Der lauschenden Frau wurde es auf einmal ganz kalt, als sie in die Augen ihres Kapitäns sah. Ruffy stand direkt vor Zoro und blickte zu ihm herauf, keine Handbreit war zwischen ihnen und sein Blick ließ auch kein Zurückweichen zu, nicht das Zoro zurückgewichen wäre. Ruhig erwiderte er den Blick seines Kapitäns, ließ die Arme sinken, als würde er seinem Gegenüber die Möglichkeit zum Angriff geben ohne dass er sich wehren würde. Einen Moment lang wurde es ganz still um die beiden und auch Nami traute sich kaum zu atmen. „Was willst du mich wirklich fragen, Ruffy? Was hast du die ganze Woche mit dir rumgeschleppt? Was hast du mir damals nicht schon gesagt?“ Nami verstand nicht, was der Schwertkämpfer wohl mit „damals“ meinte, aber es war offensichtlich, dass dies nicht das erste Gespräch dieser Art war. Der jüngere der beiden Männer senkte den Blick, der Schatten des Strohhutes machte es unmöglich in seinem Gesicht zu lesen, einzig und allein die zusammengekniffenen Lippen waren zu sehen. „Ich hab seit letztens viel nachgedacht.“ Erneut lachte Zoro leise „Du weißt doch, dass du nicht über solche Dinge nachdenken sollst, die dir Kopfschmerzen bereiten. Also am besten über gar nichts.“ „Zoro!“ wütend schlug der Schwarzhaarige seine Faust gegen die Seite seines Crewmitgliedes, ohne ihn jedoch ernsthaft verletzten zu wollen „Das hier ist wichtig.“ Beschwichtigend hob der Ältere seine Hände „Ist ja gut. Schon okay. Worüber hast du denn so viel nachdenken müssen, dass du nochmal mit mir sprechen wolltest?“ „Bist du dir sicher?“ Erst jetzt stellte Ruffy wieder den Blickkontakt her. Sein Gesichtsausdruck zeigte überraschend deutlich, wie unsicher er selber war. „Es ist so viel passiert, dass ich überhaupt nicht an die Folgen gedacht habe. Bist du dir sicher, dass du das so willst? Du weißt, egal für welchen Weg du dich entschieden hast, ich werde dich nicht aufhalten.“ Nun war Nami mehr als nur beunruhigt, es musste etwas Wichtiges geschehen sein, wenn es Ruffy so aus der Fassung brachte, und es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass sie das anscheinend alles nicht mitgekommen hatte. Was war nur zwischen den beiden vorgefallen? Nun war es der Schwertkämpfer, der wegsah. Die grünen Augen blickten hinaus, aufs weite Meer, als würde er sich an etwas erinnern, ehe er seine Stimme erhob. „Also um ganz ehrlich zu sein, Ruffy. Wenn es nach mir ginge, würdest du von all dem hier nichts wissen, so wie die anderen. Dadurch, dass sie keine Ahnung haben, machen sie sich keine Sorgen. Mit Ausnahme von Robin vielleicht, sie scheint zu wissen, dass etwas vor sich geht.“ Den letzten Satz murmelte er hinterher, als wäre er selber von dieser Tatsache verwirrt. Der Junge mit dem Strohhut schüttelte den Kopf. „Ich verstehe, dass du nicht willst, dass die anderen Bescheid wissen, ist schon okay, aber mit mir musst du Klartext reden, verstanden?“ Zoro nickte sachte „Jetzt ist es eh zu spät, Ruffy. Ich habe mich entschieden und so ist es das Beste, für alle. Und je weniger ihr anderen eingebunden seid, desto besser.“ „Du weißt, dass ich mir dir nicht entgegenstellen werde. Aber du musst verstehen, dass ich nicht besonders glücklich darüber bin.“ Der Schwertkämpfer nickte erneut. „Ich weiß, aber im Endeffekt geht es nur ihn und mich etwas an.“ Wieder schwiegen beide, offensichtlich nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis ihres Gespräches. Und auch Nami war alles andere als entspannt. Sie verstand nicht, was zwischen den beiden vorging, und war wütend, dass sie überhaupt nichts davon mitbekommen hatte. Einen Moment lang überlegte sie einfach an die letzten Stufen hochzuspringen und die beiden zur Rede zu stellen. Doch wenn sie ganz ehrlich war, traute sie sich nicht. Diese Aura zwischen den beiden Freunden schien so geladen und so ernst, als ginge es um Leben oder Tod. Von Zoro war sie diese ernste Miene und die kalte Abweisung gewohnt, sie war ja selber oft ganz ähnlich und sie hatte nie den Zwang verspürt alles über den anderen wissen zu müssen, dass war er ihr nicht schuldig und das war auch gut so. Das aber Ruffy so beunruhigt und angespannt war, dies aber ebenso ernst und erwachsen wie sein Gegenüber zur Sprache brachte, und nicht emotional und unbedacht handelte, machte ihr Angst. So kannte sie ihn nicht, sie war es nicht gewohnt, dass er sich über Geheimnisse Gedanken machte oder Entscheidungen diskutierte, er handelte oder ließ es bleiben, etwas stimmte ganz und gar nicht. Und als würde sich ein Puzzle aus den verschiedenen Bruchstücken zusammenfügen, wurde es Nami plötzlich ganz heiß. Zittrig tapste sie die Stufen hinab, hielt sich am Geländer fest, versuchte so leise wie möglich zu sein, während ihr Herz raste. Auf einmal war es alles ganz logisch. Alles machte auf einmal Sinn. Jetzt verstand sie auf einmal, warum der Schwertkämpfer nur noch trainierte, warum ihr Kapitän sich seit einer Woche so komisch benahm und warum die anderen in der Crew so seltsam waren, allen voran Robin und Sanji. Jeder in der Crew hatte gespürt, dass etwas anders war in der letzten Woche, seit dem sie die letzte Insel verlassen hatten. Aber niemand hatte gewusst was. Doch sie wusste es jetzt, sie wusste jetzt was los war. Und das machte ihr unglaubliche Angst. Beinahe lautlos schlich sie in Richtung Kombüse, erreichte die Tür, öffnete sie einen Spalt breit und schlug sie dann mit aller Kraft wieder zu, ignorierte den verwirrten Koch auf der anderen Seite der Wand. Die Köpfe beider Piraten ruckten in Richtung Tür. Sie legte kurz den Kopf in den Nacken, presste beide Hände auf das Geländer und biss die Zähne zusammen „Was macht ihr beide da?! Zoro ich hab dir doch gesagt du sollst die Segel überprüfen! Und Ruffy, ein geschrubbtes Deck sieht anders aus!“ Laut und zickig hallte ihre Stimme über das Schiff hinweg zu den beiden anderen. Einen Moment lang regte sich keiner der beiden, dann hob der Schwertkämpfer abwehrend die Hand und kam die Treppe hinunter, während Ruffy lachend über das Geländer hinweg sprang und Nami angrinste. Ja, wäre sie einfach zwei Minuten später rausgegangen und hätte das Deck sorgfältiger betrachtet und die beiden entdeckt, dann hätte sie genauso reagiert, ganz genau so. Und sie hätte keine Ahnung gehabt von diesem seltsamen Gespräch, sie hätte einfach nichts gewusst, so wie der Rest der Crew. So verlief die Stunden des Tages. Langsam wurde das Piratenschiff über die Wellen getragen und kam der nächsten Insel immer näher. Die Crewmitglieder gingen ihren jeweiligen Aufgaben und Tätigkeiten nach, zwischendurch immer wieder mal gestört durch eine kleine Explosion aus den Tiefen des Schiffes, wo Franky und Lyssop arbeiteten oder durch einen kurzen Kampf an Deck zwischen Sanji und Zoro. Es war also eigentlich alles wie immer und doch spürte man diese leichte Anspannung, die über der Thousand Sunny schwebte wie eine dunkle Wolke. Doch keiner wollte so recht auf sie achten, selbst die Navigatorin war sich nicht sicher darüber, wie sie reagieren sollte. Sie könnte so tun, als hätte sie das Gespräch nie mitbekommen, könnte einfach auf das Beste hoffen. Sie könnte die beiden direkt damit konfrontieren und so vielleicht Schlimmeres verhindern. Aber was wäre sinnvoller? Vertrauen oder Kontrolle? Beim Abendessen war sie kurz davor, es einfach auszusprechen, doch dann hatte sie den Schwertkämpfer angesehen. Sein Blick auf das halbvolle Glas in seiner Hand gerichtet. Diese grünen Augen hatten so kalt und düster gewirkt, als würde er dort in der klaren Flüssigkeit etwas suchen, das er vor langer Zeit verloren hatte. Kurz entschlossen knallte sie eine Hand auf die hölzerne Tischplatte und stand auf. Das umliegende Getümmel erstarb und alle bis auf Zoro und Robin blickte sie an. „ich gehe jetzt schlafen, Lyssop du schiebst heute Nachtwache!“ Erschrocken lies die Langnase das Besteck fallen „Was, ab…“ „Nami, ich bin heute dran.“ Unterbrach das tiefe Brummen des Schwertkämpfers den Lügenbaron. Seine Augen blickten sie kalt an. Doch sie hielt mit abwertendem Blick dagegen „So furchtbar wie du heute aussiehst würde ich an deiner Stelle schleunigst im Bett verschwinden und mich verstecken. Dagegen ist ja ein Zombie ansehnlicher.“ Mit diesen Worten wandte sie sich zum gehen. Spürte die zornigen Augen in ihrem Nacken brennen, hört die gebrummte Beleidigung, doch es war ihr egal. Und auch sie würde diese Nacht nicht schlafen, nur um sicher zu gehen, dass niemand im Dunkeln das Schiff verließ, auch wenn die nächste Insel noch ein paar Tage auf sich warten ließ. Vorsichtig betrat Sanji die Kajüte, doch wie erwartet schlief der andere noch nicht, sondern saß auf seinem Bett und meditierte. Die Augen geschlossen, der Atem ruhig, eigentlich hätte er auch genauso gut schlafen können, vielleicht tat er das sogar, und benutzte die Meditation nur als Ausrede. Einen Moment lang betrachtete der Smutje den Schwertkämpfer ehe er ins Bad verschwand. Nami hatte Recht, er sah wirklich nicht gut aus. Natürlich sah er aus wie immer, und das bedeutete nun mal, dass er mit seiner braun gebrannten Haut, den Muskeln und seinem markanten Gesicht dementsprechend attraktiv war. Aber er wirkte unglaublich angespannt, als würde er nicht genug schlafen und als würde etwas ihn zu sehr belasten. Das hatte sich auch nicht geändert, als Sanji wieder ins Zimmer kam, auch wenn Zoro, der ihm grade den Rücken zugewandt hatte und sich umzog nun doch etwas lebendiger wirkte als wenige Minuten zuvor. „Is‘ was?“ murrte er ihn an, als wären sie nicht Zimmergenossen sondern Zelleninsassen die sich noch nie zuvor gesehen hatten. „Nami hat Recht, du siehst wirklich beschissen aus.“ Antwortete er kühl, ohne seinen Blick von dem durchtrainierten Rücken abzuwenden, den der andere grade mit einem einfachen schwarzen Shirt bedeckte. „Und? Was geht es dich an?“ Mit einem abschätzenden Blick ging der Koch am anderen vorbei, von außen völlig gelassen, aber innerlich zerriss es ihn, den anderen so zu sehen und so mit ihm umgehen zu müssen. „Vielleicht solltest du wirklich mal öfters schlafen gehen. Wie viele Nachtwachen hattest du die vergangene Woche? Vier?“ Der Schwertkämpfer reckte sich und sah ihn an. „Und ich frage dich noch einmal? Was geht es dich an?“ Nun begann auch Sanji sich umzuziehen, während der Schwertkämpfer sich schwerfällig auf sein Bett fallen ließ „Wenn wir angegriffen werden und einer der beiden Damen passiert etwas, weil du einpennst, dann geht mich das sehr wohl was an.“ Einige Sekunden vergingen, doch der Koch erhielt keine Antwort vom Grünhaarigen, also drehte er sich mürrisch zu ihm um „Du könntest wenigstens den Anstand…“ den Rest des Satzes hatte er vergessen. Wie ein umgefallener Baumstamm lag der junge Mann auf seinem Bett, beide Füße noch fest auf dem Boden stehend, die Arme noch verschränkt, doch die Augen waren geschlossen und der Mund leicht geöffnet. Ruhig atmete er ein und aus. „Einfach eingeschlafen.“ Murmelte Sanji kopfschüttelnd bevor er sich schließlich dazu entschied, die Beine des anderen hochzuheben und die Bettdecke vom Fußende über den Schlafenden zu ziehen. Eine Sekunde lang blickte er zum Schwertkämpfer hinab. Jetzt, wo er schlief, wirkte er viel entspannter, viel jünger, was beschäftigte ihn so sehr, dass er im wachen Zustand so ausgebrannt war? Darüber nachdenkend ging auch der Koch zu Bett und schlief irgendwann schließlich ein. Doch nicht für lange. Es war noch dunkel draußen, da wurde der Smutje auch wieder von einem leisen Knirschen, gefolgt von einem kalten Luftzug, geweckt. Verdrossen drehte er sich zur Seite, doch noch bevor er die Augen geöffnet hatte, konnte er ein leises Tapsen vernehmen, schnelle leise Schritte, die plötzlich stockten. Vorsichtig lugte er zwischen seinen Haarsträhnen und der Bettdecke hindurch in das dunkle Zimmer. In den Schatten konnte er die Umrisse des jüngsten Crewmitgliedes erkennen, welches am gegenüberliegenden Bett stand und sich nicht regte. Ganz still stand das kleine Rentier einige Sekunden da ohne sich zu bewegen, wie ein süßes Stofftier. Dann wurde die Decke von einer großen Hand angehoben und ein leises Brummen ertönte. Blitzschnell verschwanden Geweih und Hufen unter den warmen Laken und es wurde wieder still. „Du zitterst. Schlecht geträumt?“ Überrascht konnte Sanji die ruhige tiefe Stimme des Schwertkämpfers höre. Doch er klang so sanft und liebevoll wie er ihn noch nie gehört hatte. Leises zustimmendes Gemurmel erfüllte die Dunkelheit. „Ich bin ja jetzt hier und pass auf dich auf, du kannst ruhig schlafen.“ Der Koch kniff die Augen zusammen, wollte bloß nicht, dass die anderen bemerkten, dass er wach war, wollte diesen innigen Moment zwischen zwei Freunden, die wie Brüder waren, nicht zerstören, dankbar, dass er Zoro auch mal von dieser Seite erleben durfte. Wieder war es einige Sekunden ganz ruhig und er war fast wieder in seinen Träumen versunken, als er die leise Stimme des Schiffarztes hörte „Zoro?“ Zustimmendes Gebrumme „Bist du noch wach?“ Wieder murrte der andere „Ja.“ Dann war es wieder ruhig. „Chopper, was ist denn los? Hast du immer noch Angst?“ Einen Moment hörte man nur das Rascheln der Laken „Wovor denn? Was hast du geträumt?“ Wieder hörte man keine Antwort „Okay, du musst es mir nicht sagen. Ist schon okay.“ „Versprich es mir.“ Ganz zaghaft, ganz leise, als würde Chopper sich kaum trauen zu sprechen. „Was soll ich dir versprechen?“ „Dass du nicht einfach verschwindest.“ Langsam öffnete der Koch wieder die Augen und starrte durch die Dunkelheit zur anderen Koje hinüber. „Versprich mir, dass du mich nicht alleine lässt.“ Es war die Bitte eines Kindes, die Bitte aus einem furchtbaren Gedanken erwacht, gewachsen in einem schrecklichen Traum. „Du bist nicht alleine, Chopper. Du hast hier Freunde, du hast eine Familie, wir sind deine Familie.“ „Versprich mir…“ Sanft aber bestimmt unterbrach der Schwertkämpfer seinen jungen Freund „Ich kann dir das nicht versprechen, Chopper, und das weißt du. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich immer für dich da sein werde. Wer weiß was Morgen geschieht. Wir sind Piraten, wir müssen jeden Tag mit einem Schiff der Marine oder Schlimmeren rechnen. Ich kann dir nicht versprechen, dass es uns allen jeden Tag gut gehen wird und dass deine schlimmen Träume nur Träume bleiben. Aber ich kann dir versprechen, dass ich alles in meiner Macht tun werde und alles versuchen werde um so etwas zu verhindern, okay?“ „Okay.“ Wieder wurde es ruhig „Findest du mich schwach?“ „Wir sind heute Nacht aber gesprächig was?“ „Das ist nicht lustig!“ „Nun ja, wenn man bedenkt, dass du mitten in der Nacht zu einem gesuchten Piraten ins Bett hüpfst um Gute-Nacht-Geschichten zu hören, ist das schon alles recht seltsam.“ Ein beleidigtes Seufzen entwischte dem Rentier. „Also gut, Chopper. Hör mir mal zu. Angst ist keine Schwäche, wenn schlimme Dinge passieren und sei es nur in unserem Kopf, dann ist es ganz normal, dass wir Angst haben.“ „Du auch?“ „Natürlich, ich bin nur ziemlich gut darin, die zu verstecken.“ „Ich hab noch nie erlebt, dass du Angst hattest, oder Ruffy, oder Sanji.“ Leise lachte der Schwertkämpfer „Oh doch, glaub mir, ein jeder von uns hatte schon mal Angst, selbst der Gemüseputzer.“ „Aber ihr wirkt immer so mutig! Als hättet ihr vor nichts Angst.“ „Glaub mir da gibt es einen Unterschied. Weißt du was mein Sensei immer gesagt hat? Mut bedeutet nicht, keine Angst auf seinem Weg zu haben, Mut bedeutet Angst zu haben und trotzdem den Weg zu gehen. Ich hoffe also, dass ein jeder von uns in manchen Situationen Angst hat, sonst ist man nämlich nicht mutig, sondern nur lebensmüde und dumm.“ Er gähnte ausgiebig „Okay Kleiner, das waren jetzt aber genug Lebensweisheiten für eine Nacht. Wir machen jetzt die Augen zu und versuchen noch ein paar Stunden zu schlafen, in Ordnung?“ „Okay!“Erneut hallte das Rascheln der Laken durch die Stille, als das Rentier sich an den ehemaligen Piratenjäger kuschelte. „Was ist das denn?“ etwas lauter als zuvor sprach der kleine Arzt erneut, besorgt. „Ach Chopper!“ „Was ist das Zoro, mach mal Licht an, bist du verletzt?“ „Das sind nur Schrammen vom Training, nichts Ernstes. Leg dich jetzt hin, sonst weckst du den Koch noch auf.“ „In Ordnung, aber morgen sehe ich mir das mal an.“ „Wenn‘s sein muss. Dann schlaf jetzt aber auch.“ Und dann wurde es endlich ruhig in der Kajüte, nur die leisen Atemzüge Choppers und das gelegentliche Schnarchen des Schwertkämpfers waren zu hören, begleiteten Sanji zurück ins Land der Träume. Träume voller wunderlicher Dinge, und unglaublicher Abenteuer. Und immer wieder rannte vor ihm ein kleines Rentier mit einer Taschenuhr in der Hand herum und ein breiter, angsteinflößender grinsender Mund hing am Firmament, während große grüne Augen ihn verfolgten, bevor das Gesicht plötzlich verschwand. Vielleicht sollte er morgen Tee kochen. Kapitel 23: Chapter 23 - Leaving -------------------------------- Chapter 23 – Leaving   Ungeduldig beäugte der junge Koch die große Uhr in der Kombüse. Dann wanderte sein Blick erneut zum gedeckten Frühstückstisch, betrachtete die Anwesenden für einen Moment, und glitt wieder zurück zur Uhr. Am Tisch saß eine übermüdete Nami, die ihre Kaffetasse umklammerte wie einen Rettungsring, ein munter gelaunter Ruffy, der vorsichtig versuchte schon etwas vom Tisch zu erhaschen und ein gelangweilter Franky, der bereits das dritte Glas Cola in seinem eingebauten Kühlschrank verstaute. Mehr als die Hälfte der Crew fehlte, kam zu spät zur ersten und wichtigsten Mahlzeit des Tages. Der Koch war entnervt, warum waren sie noch nicht alle da? Lange würde er seinen hungrigen Kapitän nicht mehr davon abhalten können sich auf das Essen zu stürzen und dann würde für die Spätankömmlinge nichts mehr übrig bleiben. Gerade überlegte er, sich selbst auf die Suche nach den anderen zu machen, als sich endlich die schwere Holztür öffnete und Brook hineinkam, gefolgt von Lyssop. Dann schlug die Tür wieder ins Schloss. „Wo sind denn die anderen? Du wolltest doch alle holen gehen.“ Er konnte nicht verhindern,  dass seine Stimme beleidigt und anklagend klang, es war nun mal seine Aufgabe, die anderen zu versorgen, aber das war unmöglich, wenn sie sich auf dem Schiff versteckten! Wie sollte er seinen  Job ernst nehmen, wenn die anderen noch nicht mal den Anstand hatten auch zum Essen zu kommen?! Entschuldigend hob das Skelett mit dem Afro die Arme „ Robin liest in der Bibliothek ein Buch und möchte nichts frühstücken. Zoro ist bei Chopper im Krankenzimmer und Lyssop habe ich doch mitgebracht, der ist bei der Nachtwache eingepennt.“ „Hey, du musst mich doch nicht gleich verpetzen! Das war ein Sekundenschlaf genau in dem Moment wo du reingekommen bist.“ Motzte die Langnase während er sich auf seinen Platz setzte. „Warum ist Lorenor denn bei unserem Doc? Herpes?“ fragte der Cyborg dazwischen „Keine Ahnung, hab nicht gefragt.“ „Sanji, müssen wir denn noch auf die zwei warten? Ich hab Hunger, bitte!“ Meldete sich erstmalig der Kapitän der Piratencrew dazwischen. Seufzend wandte sich der Smutje den restlichen Besatzungsmitgliedern zu, welche alle bereits am Tisch saßen und wirklich hungrig aussahen. „Na meinetwegen, aber lasst den andern zwei auch noch was übrig, klar?“ Er hatte den Satz noch nicht einmal beendet, da stürzten sich die Männer bereits auf die begehrte Ware, einzig und allein Nami starrte ihre Tasse Kaffee abwesend an, ehe sie nach wenigen Sekunden aufblickte und ebenfalls zu essen begann. Mit zusammengekniffenen Lippen ließ Sanji sich neben die blasse Navigatorin auf einen Stuhl nahe der Kochnische sinken, zögerte einen Moment und entschied sich dann erst einmal für eine Tasse Tee, obwohl er sonst eher Kaffee bevorzugt hätte. „Nicht gut geschlafen?“ Überrascht blickte Nami auf ehe sie ziemlich verdrossen antwortete„ Ich glaube, dass auf diesem verdammten Kahn keiner mehr richtig ein Auge zu machen kann.“ Ihr Blick schweifte zu den übrigen Piraten, die bereits anfingen sich um die halb leeren Teller zu streiten „Außer man ist natürlich ein naiver Idiot.“ Der Koch nickte nachdenklich, doch bevor er etwas Beschwichtigendes erwidern konnte öffnete sich die Türe der Kombüse erneut. Der breitschultrige Schatten des Schwertkämpfers verdeckte das gleißende Sonnenlicht, erlaubte aber dem kleinen Rentier als erstes in dem Raum zu kommen. „Was? Ihr habt schon angefangen?“ fragte der junge Schiffsarzt entsetzt als er das Schlachtfeld am Küchentisch sah „Wenn ihr ja nicht kommt!“ Grunzte Ruffy zwischen zwei Bissen hervor, ohne groß aufzublicken. Während Chopper entschlossen auf seinen Platz neben Lyssop stürmte um noch seinen Teil der Mahlzeit abzubekommen, schloss Zoro unsanft die Tür und ließ sich dann auf den erstbesten Stuhl fallen. Er nickte seinem Kapitän kurz zu und fing dann mindestens genauso schnell an zu spachteln, als hätte er seit Tagen nichts Vernünftiges mehr zu sich genommen. „Ey, Was war denn los? Syphilis?“ hakte der Schiffszimmerman nach und grinste sein Gegenüber schelmisch an. Zoro auf der anderen Seite gab sich nicht mal die Ehre aufzublicken sondern schaufelte munter weiter Berge von Essen in seinen Mund. „Ne, Diarrhö.“ Gab er unbeeindruckt von sich ohne mit dem Kauen aufzuhören. Tadelnd sah die einzige Frau am Tisch von ihrem Kaffee auf „Sowas nicht beim Essen, klar? Ist ja widerlich!“ Ein böses Schmunzeln schlich sich auf die Züge des Grünhaarigen „Und dabei warst du heute Morgen noch nicht einmal in der Nähe vom Bad.“ „ Igitt! Lass das! Nicht beim Essen verstanden!“ Jetzt wirkte die Navigatorin sogar noch etwas blässer im Gesicht, obwohl ein leichtes Wutrot ihren Hals empor stieg. Entnervt hob der Schwertkämpfer die Hände und schwenkte in die Richtung des Cyborgs „Was maulst du mich so an? Er hat mit dem Thema angefangen.“ „Hä? Ja gar nicht! Willst‘e dich kloppen?“ „Nein, will er nicht!“ Doch die Worte der Navigatorin gingen fast unter im Lärm von der anderen Seite des Tisches, wo die anderen angefangen hatten sich gegenseitig das Essen von den Tellern zu klauen. Teilnahmslos saß der Koch auf seinem Stuhl und hielt sich die Hand vor Augen. Er ignorierte gekonnt das Spektakel um ihn herum und dachte abwesend bereits darüber nach, was er alles für eine kleine Kaffepause einpacken und der Archäologin bringen konnte. Er glaubte kaum, dass sie nicht hungrig war, sondern eher, dass sie sich nicht ablenken lassen wollte. Er selber nahm den Trubel um sich herum kaum war, merkte jedoch, dass die Stimmung allmählich umschlug als er zwischen zwei Fingern zur jungen Frau neben ihm schielte, deren wutrote Hautfarbe nun langsam vom Hals in die Wangen kroch. Schnell stand er auf und begann seinen Plan in die Tat umzusetzen, Hauptsache er war aus der Schusslinie.   Dass dies nicht die dümmste Idee war, wurde offensichtlich, wenn man die einzige weibliche Person am Tisch näher beobachtete. Man sah der Navigatorin ganz deutlich an, wie es in ihr arbeitete. Die Flucht des Smutjes hatte sie kaum wahrgenommen. Eine Hand hatte sie noch in Richtung des ehemaligen Piratenjägers erhoben, während ihre Augen ruhig aufs andere Tischende fixiert waren. Zoro und Franky waren sofort verstummt und tauschten beunruhigte Blicke aus. Kannten sie diesen Gesichtsausdruck nur zu gut und wussten doch genau was jetzt kommen würde. Leise schaufelten sie weiter Essen in ihre Münder, als wüssten sie, dass das gemeinsame Frühstück bald ein jähes Ende nehmen würde. Langsam ließ Nami ihre Hand sinken und setzte ihr gefährlichstes Grinsen auf. „Ruffy?“ flüsterte sie, zuckersüß ohne natürlich gehört zu werden. Erneut wiederholte sie den Namen ihres Kapitäns, diesmal etwas lauter und unterschwellig mit einer Morddrohung ausgestattet. Doch immer noch reagierte der Angesprochene nicht, war zu sehr damit beschäftigt, Lyssops Teller abzuschlecken während Chopper noch halbwegs erfolgreich bei der Verteidigung seiner Erdbeeren war, doch die langen Arme seines Freundes kamen unaufhaltsam näher. Laut lachte Brook dazu und hielt seinen Teller hoch über seinen Afro, merkte dabei kaum, wie rote Marmelade langsam den Rand hinunter tropfte und ihre Spuren auf den schwarzen Haaren, dem Tisch und dem Stuhl hinterließ. Unendlich langsam stand die junge Frau auf, ging um den Tisch herum, stand neben dem mit vollem Mund lachenden Jungen. Die anderen Crewmitglieder verstummten augenblicklich als sie endlich erkannten, was sie heraufbeschworen hatten, gingen in Deckung. Einzig und allein Ruffy wägte sich noch in Sicherheit und stibitzte schnell noch dem verstummten Rentier die letzten Erdbeeren. Auffällig deutete der Kanonier seinem Freund an, sich herum zu drehen, doch er war zu spät. Mit Schwung rammte die Navigatorin ihre rechte Faust auf den Kopf des Kapitäns „RUFFY!“ brüllte sie dabei wütend. „Was denn?“  drehte dieser sich überrascht um und hielt sich den Kopf „Das hat weh getan, weißt du?“ ließ sich jedoch nicht davon abhalten, die allerletzte Erdbeere in den Mund zu schieben. „Offensichtlich nicht weh genug!“ Brauste sie wütend auf. „Ach es hat doch eh alles keinen Sinn. Geh jetzt einfach raus die Segel flicken!“ „Was warum? Das sollte Zoro doch erst gestern machen!? Und außerdem  mach ich das doch sonst nie!“ „Ja weil du auch immer alles kaputt machst!“ Verwirrt hob der Strohhutjunge die Arme „Was denn jetzt? Bist du irgendwie schlecht gelaunt?“ Energisch zog Nami ihrem Kapitän den Teller aus der Hand „Du bist zu laut und gehst mir auf die Nerven. Geh raus und mach dich irgendwie nützlich ohne was kaputt zu machen!“ Wie bei einem ungezogenen Hund zeigte sie mit ausgestrecktem Finger zur Tür. Als Ruffy zum Sprechen ansetzte hob sie die andere Hand mit dem Teller „Nein!“ wieder versuchte er die Lippen zu öffnen, doch ein „Äh!“ unterbrach ihn sofort. Niedergeschlagen erhob sich der junge Mann. Er hatte aufgegeben und schlich zur Tür hinaus. Einige Sekunden sagte keiner im Raum etwas, jeder wisch dem Blick der aufgebrachten Dame aus „Besser ich geh ihm helfen.“ Murmelte der zurückgebliebene Kanonier, welcher sich so in Sicherheit vor der wütenden Navigatorin bringen wollte „Nein, du hilfst Sanji beim Abwasch!“ Man sah Nami deutlich an, dass es ihr nun darum ging die Kontrolle zu wahren. Als würde sie es zulassen, dass Lyssop nun raus ging um Ruffy erneut anzustiften Chaos zu verbreiten. Gebieterisch stand sie auf „Zoro du gehst!“ „Nein.“ Murrte dieser und wandte sich wieder seinem Essen zu. Mit großen Schritten rauschte Nami zur Tür hinüber und riss sie auf „Raus jetzt. Ich will nichts mehr von deinen Durchfallgeschichten hören!“ Einen Moment lang blickte der ehemalige Piratenjäger sie herausfordernd an, doch sie hielt seinem Blick stand. „Na wird’s bald. Sonst erhöhe ich deine Schulden um das Dreifache, kapiert?!“ Ohne etwas zu erwidern biss der grünhaarige junge Mann die Zähne zusammen und starrte sie wütend an, offensichtlich überlegend, ob die Auseinandersetzung dies wert sei. Nach wenigen Sekunden erhob sich der Schwertkämpfer schließlich mit einer abfälligen Handbewegung und ging mit einem gegrummelten „Blöde Gewitterziege“ an ihr vorbei seinem Kapitän hinterher.   Mit einem lauten Knall ließ die Navigatorin die Tür ins Schloss fallen und genoss für einen Moment das Gefühl des Triumphes, selten machte es ihr der erste Maat so einfach wie heute. Natürlich könnte das auch an ihrer wirklich unterirdischen Laune liegen, sie war einfach so müde, am liebsten würde sie sofort wieder ins Bett gehen, denn in der vergangenen Nacht hatte sie kaum ein Auge zugemacht. Noch während sie diesen Gedanken nachhing fiel ihr Blick auf Lyssop, welcher möglichst unauffällig versuchte weiter zu essen. Mission gescheitert. „ Was habe ich denn gerade gesagt?! Hilf gefälligst Sanji beim Abwasch, du Schmarotzer!“ Fast schon entsetzt sah der Junge mit den schwarzen Locken sie an, ehe er aufstand und zum Koch ans Spülbecken huschte. „Was hab ich dir denn heute getan, dass du so schlecht gelaunt bist?“ Einen Moment lang überlegte sie etwas zu erwidern, doch dann kam ihr ein ganz anderer Gedanke. Ruffy und Zoro hatte sie unbewusst aus dem Verkehr gezogen, der Rest der Crew war hier versammelt. Nun ja, alle bis auf Robin, aber da diese in den letzten Tagen auch eher abgelenkt schien, war es Nami fast schon recht, dass sie nicht da war. Nicht zum ersten Mal an diesem Morgen dachte die junge Frau an den vergangenen Tag und an all das, was sie gehört hatte und fragte sich erneut, ob sie denn die richtige Entscheidung treffen würde. Gerade als sie wieder ins Zweifeln kam bemerkte sie die verunsicherten Blicke der übrigen Crewmitglieder, da sie immer noch an der Tür stand und einen befehlenden Zeigefinger in Richtung Kombüse erhoben hatte, wo Lyssop und Sanji längst am werkeln waren. Mit einem schweren Seufzer ließ sie ihre Hand sinken und atmete einmal tief ein. „Ich muss euch was Wichtiges sagen.“ Ruhig und ernst hatte sie erneut ihre Stimme erhoben, bedacht, keinen Fehler zu machen. Als sie den Kopf hob, blickte sie in die fragenden Gesichter ihrer Freunde. „Soll ich Ruffy, Zoro und Robin holen?“ fragte das kleine Rentier besorgt. „Nein, nein. Es ist gut so, ich will nur mit euch reden. Es geht um Zoro.“ Wenige Meter entfernt zu ihrer Linken konnte sie sehen, wie der Smutje des Schiffes sich vom Spülberg abwandte und die Arme verschränkte „Was soll mit dem Spinatschädel sein? Hat er was angestellt?“ Nami schüttelte den Kopf und warf einen warnenden Blick in Richtung des Cyborgs, der in diesem Moment den Mund öffnen wollte, vermutlich um seine Krankheitstheorien vom Frühstück zu vertiefen. „Nein, das ist es nicht. Ich habe gestern zufällig ein Gespräch von ihm und Ruffy mitbekommen.“ Sie spürte wie eine leichte Röte in ihre Wangen stieg, doch sie blieb aufrecht stehen und blickte jeden einzelnen ernst an „Ich glaube Zoro will uns verlassen.“   Einen Moment wurde es ganz ruhig in der Kombüse der Thousand Sunny. Alle anwesenden Besatzungsmitglieder starrten die junge Frau ungläubig an. Dann zerbrach ein zittriges Lachen die angespannte Stille „Aber Nami, was redest du da? Warum sollte Zoro uns verlassen wollen? Ich meine wir sind doch eine Crew und…“ Dem Kanonier fehlten sichtlich die Worte, während er hilflos mit seinem Handtuch herumwirbelte. Hilfesuchend sah er seine Freunde an. „Stimmt doch oder? Er hat keinen Grund uns zu verlassen, oder?“ Am Ende blickte er beinahe flehend zurück zur Navigatorin, diese wandte sich jedoch ab. „Als wird drei in einer kleinen Nussschale über den East Blue segelten, waren wir eine reine Zweckgemeinschaft, um unserem jeweiligen Ziel näher zu kommen, mehr haben wir von einander nicht erwartet.“ „Ja, schon klar.“ Erwiderte Brook mit einer abwehrenden Handhaltung „ Aber das ist ewig her und die Dinge haben sich geändert. Er gehört doch zur Crew. Wieso sollte Zoro-san sich denn auf eigene Faust durchschlagen wollen?“ „Falkenauge.“ Heiser erklang die Stimme des Smutjes, der immer noch die Arme verschränkt hatte, nun aber fast schon wütend zu Boden blickte. „Ist das wahr Nami? Er will Falkenauge herausfinden. Ist er denn schon bereit dazu? Woher weiß er denn wo…“ „Ich hab keine Ahnung!“ Unterbrach sie den Kanonier unwirsch „Sie haben seinen Namen nicht erwähnt. Aber Ruffy war total besorgt und wollte Zoro von seiner Entscheidung abbringen, doch der sagte, es ginge nur ihn und einen anderen Mann an. Ich wette er hat Falkenauge auf dieser komischen Frühlingsinsel getroffen und will jetzt gegen ihn kämpfen.“ „Aber das ist Wahnsinn.“ Die Stimme des Cyborgs war entgegen seiner Worte recht ruhig „ Es macht doch überhaupt keinen…doch, es macht total Sinn. „ korrigierte Franky sich selber „Er hat die letzten Wochen unglaublich viel trainiert und war noch griesgrämiger als sonst.“ „Er ist immer angespannt und versteht überhaupt keinen Spaß, nicht das er das je wirklich getan hätte.“ Stimmte der Kanonier nachdenklich zu. Unruhig rutschte der junge Schiffsarzt auf seinem Stuhl hin und her. „Weißt du was Chopper?“ fragte das Skelett neben ihm besorgt. Erschrocken blickte er auf. „Naja, nun ja, das fällt unter die ärztliche Schweigepflicht, wisst ihr.“ Noch bevor er seinen Satz beenden konnte wurde er fast von dem anklagenden Blick der Navigatorin erdrückt „Okay, okay. Also ich hab mir heute Morgen seinen Oberkörper mal angeguckt.“ Gab er kleinlaut zu, konnte jedoch den Blicken der anderen nicht ausweichen. Nach einem tiefen, sich selbst beruhigenden Atemzug, fuhr der kleine Arzt fort. „ Er muss sich beim Training ganz furchtbar verletzt haben. Ich weiß, dass er immer sehr hart trainiert und auch in die Extreme seiner körperlichen Leistungsfähigkeit geht, aber es war noch nie so schlimm, dass er sich dabei selber dauerhaft schädigen könnte.“ „Bist du sicher, dass die Wunden nicht noch von Thriller Bark sind?“ „Absolut. Es sind ganz andere Muster, um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, wie er sich solche Verletzungen zuziehen konnte, aber da sie schon ziemlich gut verheilt sind, lässt sich das auch nur noch schwer nachvollziehen. Ich habe ihn gefragt, wie sie zustande gekommen sind, doch er meinte nur, dass er die Grenze seiner Belastbarkeit noch nicht erreicht hätte und unbedingt wissen wolle, wie weit er gehen könne. So einen gefährlichen Selbsttest macht selbst Zoro nicht leichtfertig. Vielleicht hat Nami ja wirklich Recht.“ „Und was sollen wir jetzt machen?“ fragte der Cyborg schulterzuckend „ich meine, selbst wenn das stimmt und er diesen Falkenauge herausfordern will, es is‘ nun mal sein Traum, ich glaube kaum, dass wir ihm den Kampf ausreden können. Wenn er sich bereit fühlt, wird er das wohl sein oder?“ Nami strich sich unsicher durch die Haare. „Ich hab um ehrlich zu sein keine Ahnung. Wer kann schon sagen, ob Zoro wirklich gegen einen der sieben Samurai bestehen kann. Aber das würde erklären, warum er zurzeit so seltsam passiv aggressiv ist. Er ist ja immer total angespannt und spricht kaum noch ein Wort mit einem.“ Sie holte kurz Luft „ Außerdem benehmen sich seit letzter Woche auch Ruffy und Robin so komisch und du im Übrigen auch Sanji, weißt du was davon? Sanji?“ Überrascht blickte sie Richtung Spüle, wo vor wenigen Sekunden doch noch der blonde Smutje gestanden hatte. Doch dieser war weg. „Wann…?“ fragte sie tonlos ihre Kameraden und deutete auf die Kombüse, in der nur noch der einsam aussehender Kanonier stand, welcher unschuldig die Hände hob „Hey, guck mich nicht so, an ich hab keine Ahnung, wann der verschwunden ist, okay?“ „Wo ist der denn nur hin?“ Grübelte Nami verwirrt. „Ist doch ganz klar.“ Alle sahen das Skelett an, welches sich ganz entspannt eine Tasse Tee eingoss. „Es ist wie auf Thriller Bark.“ Damit nippte Brook zufrieden an seinem heißen Getränk. „Und was soll das heißen?!“ fragte die Navigatorin entnervt. Überrascht blickte der Musiker auf. „Na was wohl. Wir warten ab und trinken Tee. Das müssen die zwei untereinander regeln.“   Er wusste nicht, wie er dort hingekommen war, aber plötzlich stand Sanji oben im  Aussichtsturm und hörte hinter sich die Lukenklappe hart zufallen. Vor ihm saß der vom Training verschwitzte Schwertkämpfer in seiner typischen meditierenden Haltung, dem nackten Rücken dem Smutje zugewandt, den er anscheinend nicht einmal bemerkt hatte. Was natürlich unmöglich war angesichts des Lauten Knalls. Sanji hatte keine Ahnung, was ihn dazu getrieben hatte, hier hoch zu kommen, aber nachdem die Idee in seine Kopf gestiegen war, dass Zoro gegen Falkenauge, einen der sieben Samurai, kämpfen wollte, wusste er, dass er handeln musste. Er hatte die Gesprächsrunde seiner Freunde augenblicklich verlassen. Er musste Zoro aufhalten, denn egal wie stark dieser nun war, er würde nicht bestehen können. Oder, vielleicht würde er bestehen können, aber der Koch wusste es nicht, hatte zu große Angst davor, dass er verlieren würde, dass er sterben würde. Was wenn er sterben würde? Er hatte ihn gerade erst beinahe verloren, zwei Mal, einmal im echten Leben und ein Mal im Traum. Was wenn es dieses Mal bittere Wahrheit werden würde? Alleine der Gedanke daran ließ Sanji erschauern, schnürte ihm die Kehle zu, nahm ihm den Atem. Damals hatte er Zoro nicht aufhalten können, war zu schwach gewesen, hatte ihn beinahe verloren. Und auch dieses Mal würde er nicht helfen können, nicht helfen dürfen. Es würde genauso sein, wie auf Thriller Bark. Er würde machtlos mit zusehen müssen, würde hoffen müssen, dass der andere überleben würde. Das wollte und konnte er nicht zulassen, nicht noch einmal. Auch wenn er ganz genau wusste, dass es letzten Endes nicht seine Entscheidung war. Unschlüssig stand er nun dort oben, hinter Zoro, und wusste nicht, was er tun sollte. Ihm war bewusst, dass er kein Anrecht darauf hatte, dem Schwertkämpfer diesen Kampf auszureden. Es war sein Traum, sein einziges wirkliches Ziel im Leben und er, Sanji, er würde nie auf die Idee kommen, sich dagegen zu stellen. Dafür verstand er zu sehr, wie wichtig dieser Kampf für den anderen sein musste. Aber „Warum hast du uns nichts gesagt?“ Seine Stimme war hohl, als hätte er zu viel geschrien, beinahe heiser. Einen Moment lang wirkte es so, als hätte sein Gegenüber seine Anwesenheit noch immer nicht bemerkt. Dann seufzte er tonlos, streckte seine Beine und stemmte beide Fäuste hinter seinem Rücken in den Boden, ohne den Smutje jedoch anzusehen. „Und wovon redest du nun schon wieder, Koch?“ Fassungslos strich Sanji sich mit beiden Händen durch die Haare. „Willst du mich jetzt auch noch verarschen? Wir wissen Bescheid okay? Nami hat gestern alles mit angehört. Ich will die Wahrheit wissen!“ Erneut seufzte der Schwerkämpfer schwer und ließ den Kopf in den Nacken sinken, so dass er den Koch kopfüber in die Augen sehen konnte. „Sag mal Gemüseputzer, hattest du wieder so einen schlechten Traum wie letztens oder bist du einfach nicht mehr ganz dicht? Ich hab keine Ahnung wovon du redest klar!“ Mit diesen Worten stand er auf, entfernte sich vom Blondschopf und fischte ein schwarzes Shirt vom Boden, welches er sich überstreifte. Doch so einfach ließ Sanji ihn diesmal nicht davon kommen. Mit langen Schritten überquerte er die kurze Distanz zum anderen und stand direkt hinter ihm. „Warum willst du uns verlassen?“ Zoro erstarrte in seiner Bewegung. Mit beiden Händen noch am Saum des Oberteils verharrte er einen Augenblick, als hätten Sanjis Worte für eine Sekunde die Zeit angehalten. Dann zog er plötzlich mit einem kurzen Ruck seine Klamotten grade und wandte sich zum Koch um, die Augen zu Schlitzen verengt „Wie bitte?! Was erzählt Nami denn für einen Mist?“ Überrascht trat Sanji einen Schritt zurück. Mit so einer Gegenfrage hatte er nicht gerechnet und jetzt wo der andere direkt vor ihm stand und ihn mit diesem tödlichen Blick fixierte merkte er wieder dass er ein kleines Stück, ein verdammtes kleines Stückchen, kleiner war als der ehemalige Piratenjäger und so zu ihm hinaufblicken musste. Er hasste das. Nach außen hin wusste er natürlich gekonnt seine Überraschung und seine Unsicherheit zu überspielen. So verschränkte er nur kalt die Arme und betrachtete sein Gegenüber langsam von oben bis unten, ehe er ihm erneut in die Augen sah. „Nami hat gesagt, du würdest uns verlassen wollen um gegen Falkenauge zu kämpfen. Sie hat gestern gehört, wie du mit Ruffy gesprochen hast und er eine deiner Entscheidungen angezweifelt hat, doch du hast gesagt, dass das nur dich und jemand anderen etwas angehen würde.“ Zoro öffnete sichtlich überrascht den Mund, doch Sanji ließ ihn nicht zu Wort kommen „Aber du liegst falsch! Ich habe es dir schon mal gesagt. Du gehörst zur Crew und somit gehen solche Entscheidungen jeden von uns was an. Ich werde also nicht tatenlos hier rumstehen und zusehen, wie du dich klammheimlich aus den Staub machst um gegen einen der sieben Samurai zu kämpfen. Ich werde nicht hier warten und nur darauf hoffen, dass du gewinnst, während du genauso gut sterben könntest!“ Bei den letzten Worten war seine Stimme leise und bedrohlich geworden, er spürte die Emotionen in seinem Körper, sollte er es ihm sagen? Jetzt? Seine wahren Gefühle? Vielleicht könnte er ihn so aufhalten. Vielleicht könnte er ihn so zum Warten überreden.  Aber vielleicht würde er dadurch alles zerstören. Sanjis verzweifelter Gedankengang wurde plötzlich von einem lauten Lachen unterbrochen. Die Hände in die Seiten gestemmt wandte sich Zoro ab und warf sich auf die gepolsterte Bank unterhalb des Fensters. Er lachte immer noch, während er die Arme auf die Rückenlehne legte und beäugte den Koch mit einem feixende Blick. „Was ist bitte schön so lustig?!“ rutschte die Frage dem aufbrausenden Koch heraus. Doch der Schwertkämpfer winkte nur ab, ein böses Grinsen war immer noch auf seinen Lippen. „Was habt ihr euch nur da zusammengedacht?“ Lachend schüttelte er den Kopf, während dem Blondschopf vor ihm nun endgültig die Nerven zu reißen drohten. „Ich glaub, langsam kapier ich’s.“  fügte er dann hinzu, ehe er sich nach vorne beugte und beide Unterarme auf den Knien abstützte. „Okay Koch, für dich einmal zum Mitschreiben. Ich habe keine Ahnung, wie Nami und du auf diese fixe Idee gekommen seid. Ruffy und ich haben mit keinem Wort darüber gesprochen, dass ich die Crew verlassen würde oder in absehbarer Zeit gegen Falkenauge kämpfen würde.“ Sanji spürte, wie ihm der Kiefer langsam nach unten sackte. „Ich bin nicht komplett hirnamputiert, Kartoffelschäler. Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Chance gegen Falkenauge habe. Außerdem gibt es für mich keinen anderen Grund die Crew zu verlassen solange Ruffy mich hier haben will.“ Mit diesen Worten stand Zoro auf und ging am perplexen Smutje vorbei, wobei er ihm auf die Schulter klopfte „Aber es ist fast schon putzig wie du dich um mich sorgst. Da könnte man ja befürchten, du hast Angst um mich.“ Der Hohn in seiner Stimme sprach mehr Wahres als Sanji zugeben wollte. Immer noch überrumpelt wandte er sich zum Schwertkämpfer um, der im Begriff war den Raum zu verlassen. „Aber wenn es nicht darum ging, worüber habt ihr zwei euch denn unterhalten?“ Zum wiederholten Male an diesem Tage schlich sich ein böses Lächeln auf die Gesichtszüge des  Grünhaarigen, der gerade die Falltüre öffnete. „Das, mein lieber Sanji, “ flüsterte er beinahe charmant aber mit einem bedrohlichen Augenzwinkern „bleibt wohl mein kleines Geheimnis.“ Ehe er breit grinsend durch die Luke sprang. Zurück blieb ein fassungsloser Koch. Er starrte immer noch zum Loch im Boden, wo gerade der andere hindurch verschwunden war. Arme und Mund verständnislos geöffnet. Er verstand nicht, was gerade vorgefallen war. Das Einzige, was ihm so langsam durch den Kopf ging war, dass Zoro wohl doch nicht gegen seinen auserkorenen Erzfeind antreten würde, zumindest noch nicht, und Sanjis Ängste somit fürs Erste unbegründet waren. Entkräftet ließ er sich auf die Rundbank fallen, spürte den weichen Stoff unter seinen Händen, erlaubte sich einen Moment die Augen zu schließen, erlaubte sich einen Moment auszuruhen. Zoro würde nicht gehen, Zoro würde die Crew nicht verlassen, würde ihn nicht verlassen. Er würde bleiben. Alles war gut. Alles war gut. Diese Gedanken strömten durch seinen Kopf, erfüllten seinen Geist mit einer so unerwarteten Ruhe, dass er erst jetzt die Erschöpfung der letzten Tage wahrzunehmen schien. Immer tiefer rutschte er, bis er schließlich ganz auf dem roten Sofa lag und sanft vor sich hin döste. Im halbwachen Zustand betrachtete er unbewusst die Holzdecke, spürte wie seine Hände über den warmen Stoff glitten, spürte das Holz unter dem Bezug, merkte die kleine raue Kante, die unter seinen Fingern nachgab, spürte die Nähte zwischen Holz und Stoff.  Nahm alles kaum wahr, befand sich in seiner eigenen Welt. In dieser Welt zwischen Einschlafen und Erwachen wurde ihm bewusst, wie seltsam es war, dass da eine Kante in einem runden Sofa steckte. Ja irgendwie passte das nicht zusammen. Langsam tasteten seine Finger erneut in der Ritze zwischen Rückenlehne und Sitzpolster hin und her, bis er wieder diese seltsame Kante spürte. Ungelenk zog der Koch an dem unbekannten Gegenstand und riss seinen Arm in die Höhe, wobei er vor Müdigkeit allerdings losließ. Mit einem leisten Rascheln fiel ihm ein kleines Buch auf die Brust. Überrascht rappelte Sanji sich auf und fing das kleine Objekt, ehe es zu Boden gleiten konnte. Mit halb geöffneten Augen blickte er das Buch in seinen Händen an. Er las den Buchtitel einmal, zweimal, dreimal. Plötzlich riss der Koch seine Augen auf, verstand, was er da las, spürte wie sein Herz anfing zu rasen. Mit einem Satz war er auf den Beinen und rannte zur Luke. In den Händen ein kleines, uraltes Buch.   Kapitel 24: Chapter 24 – Dreaming --------------------------------- Chapter 24 – Dreaming   Ruffy saß oben auf dem Balken des Hauptmastes. Eigentlich wäre es seine Aufgabe gewesen, die Segel auf mögliche Sturmschäden hin zu kontrollieren. Eigentlich müsste er sehr ernsthaft an diese Arbeit herangehen um vorhandene Löcher zu finden und zu reparieren. Da Franky und Lyssop sich jedoch aufopferungsvoll um die Thousand Sunny kümmerten und Ruffy eh keine Ahnung vom Segelflicken hatte, saß er hier nun und dachte recht angestrengt nach. Zurück in die Küche konnte er nicht, da dort nur eine aufbrausende Nami auf ihn warten würde. Ein Spiel spielen oder Angeln gehen konnte er auch nicht, da das zum einen alleine sehr wenig Spaß machen würde und da das zum anderen die aufbrausende Nami zu ihm raus locken würde. Und darauf hatte er, wenn er ehrlich war, auch nicht so viel Lust. Also saß er hier nun.   Vor wenigen Minuten hatte er Zoro gesehen, wie dieser in den Ausguck geklettert war, kurz darauf gefolgt von Sanji, danach hatte er eine Weile die Weiten des Ozeans betrachtet und weiter nachgedacht. Es war sehr selten, dass er das Bedürfnis nach Ruhe und Einsamkeit verspürte, aber heute war es ihm ganz recht. Gedankenverloren kramte er in der Krempe seines Strohhutes, fühlte mit den Fingerspitzen die versteckten Papierfetzen, wusste genau, dass einer brannte. Wenn er ehrlich war, wusste er, dass er beunruhigt war, genauso gut wusste er aber auch, dass er Vertrauen musste, denn schließlich… Seine Gedanken wurden unterbrochen als er beobachtete, wie Zoro den Ausguck verließ. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Aber es war kein glückliches Lächeln. Er konnte seinen besten Freund wirklich gut verstehen, er konnte nachvollziehen warum Zoro die anderen Crewmitglieder nicht weiter einbeziehen wollte als nötig. Er konnte verstehen, dass Zoro sie schützen wollte. Aber Ruffy wollte sich gar nicht vorstellen, was für eine Einsamkeit all diese Geheimnisse für Zoro bedeuteten. Er fand das ganz furchtbar. Einen Moment alleine zu sein um die eigenen Gedanken zu ordnen war sogar für ihn manchmal ganz schön, aber diese dauernde Einsamkeit, diese Last, die man alleine schultern musste, für Ruffy hörte sich so ein Leben nach Misstrauen und Angespanntheit an. Man musste immer auf der Hut sein und war letzten Endes auf sich selbst gestellt. Auf der anderen Seite wusste er, dass Zoro es schon immer bevorzugt hatte Dinge alleine zu regeln und Lasten alleine zu tragen. Das war seine Art, sein Weg, so war er nun mal, und Ruffy würde das natürlich akzeptieren und seinem Freund zur Seite stehen, egal was passieren würde.   Langsam stand Ruffy auf, doch bevor der Junge mit dem Strohhut hinunter zur Hauptterrasse springen konnte, sah er wie der Koch der Piratencrew mit einem Satz aus dem Ausguck sprang und ungebremst auf der Wiese unterhalb des Hauptsegels aufschlug. Sofort rannte er weiter, Richtung Schlafzimmer. Verwirrt blickte der junge Kapitän dem Blondschopf hinterher. Dieser hatte ziemlich aufgebracht gewirkt. Und dann grinste Ruffy. Er war sich sicher, dass heute doch noch ein ganz guter Tag werden würde, auch wenn er nicht so toll angefangen hatte.   Mit diesen Gedanken ließ er sich vom Balken fallen, hielt sich mit beiden Armen am dran fest und schwang hinüber zu Steuerterrasse. Dort angekommen stellte er überrascht fest, dass er nicht alleine war. Die dunkelhaarige Archäologin saß auf der kleinen Bank hinter dem Steuerrad und genoss die ersten warmen Sonnenstrahlen des Morgens. In ihrer Hand hielt sie wie so oft ein kleines Buch und schien augenscheinlich zu lesen. Dann blickte sie jedoch auf zu ihrem Kapitän und lächelte „Heute schein ein guter Tag zu werden.“  Ruffy lachte und verschränkte die Arme hinterm Kopf „Sieht wohl so aus.“ Ehe er pfeifend auf seinen Stammplatz hüpfte.       Schwer atmend kam Sanji in dem kleinen Zimmer an, welches er sich mit dem Schwertkämpfer teilte. Doch dieser war nicht da. ‘ Das Badezimmer! ‘ schoss es ihm durch den Kopf und im nächsten Moment hatte er schon das Zimmer durchquert und riss die Tür auf. „Zoro, verdammt noch mal, ich will die Wahrheit wissen, wie kann es sein dass…“ Der Koch stockte mitten im Satz, mit einer Hand hatte er immer noch die Türklinke umfasst, mit der  anderen hielt er verkrampft das kleine, alte Buch  vor sich ausgestreckt, wie einen unumstößlichen Beweis. Sein Kiefer klappte zum zweiten Mal an diesem Tag runter.   Vor ihm stand Zoro, ebenfalls wie erstarrt in der Bewegung. Mit einer Hand hatte er grade den Duschvorhang zur Seite gezogen und die andere war nach einem trockenen Handtuch ausgestreckt. Seine grünen Augen sahen den Koch wirklich überrascht an. Sein Mund leicht geöffnet. Ungläubig betrachtete Sanji den anderen. Bilder aus seinem seltsamen Traum tauchten vor seinem inneren Auge auf. Zeigten ihm einen abgemagerten, verwahrlosten Zoro. Zeigten einen verwundeten, sterbenden Zoro. Er erinnerte sich an diese Momente und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er den Schwertkämpfer in den letzten Tagen nie ohne Oberteil gesehen hatte, zumindest nie von vorne und nun wusste er auch den Grund. Über die Brust des Schwertkämpfers zogen sich mehrere lange Schürfwunden, vom Bauchnabel bis zur rechten Seite hin schien die komplette Haut aufgerissen gewesen. Etwas darüber konnte man so etwas wie alte Stichwunden sehen, deren Muster sich fast wie gespiegelt auch von weiteren Wunden an der Leiste abzeichnete. Alle Verletzungen schienen sehr gut verheilt zu sein und bei den unmenschlichen Selbstheilungskräften des Grünhaarigen war es nur eine Frage der Zeit bis diese furchtbaren Spuren verschwinden würden.   Der Koch hatte keine Ahnung, wie der andere sich solche Wunden zugezogen haben könnte, aber er erkannte diese Verletzungen. Erkannte das grauenvolle Muster einer verzweifelten Tat. Ja er erinnerte sich. ‘Ich war über ihm, hab sein Blut auf meinen Lippen gespürt, das Krachen von Knochen auf meinen Zähnen. ‘.Es waren Lyssops Wunden! Diese Wunden waren die Verletzungen, die Zoro als schwarzer Wolf Lyssop angetan hatte, in Sanji’s Traum! Aber es war doch nur ein Traum gewesen!   „Genug gestarrt?“ Fragte der Schwertkämpfer zynisch und erst jetzt wurde dem Koch bewusst, dass sein Gegenüber komplett nackt war. Errötend wandte er sich ab, wobei sein Blick wieder auf das kleine Buch in seiner Hand fiel. Er kannte dieses Buch, es handelte von Seelenverwandtschaft. Er hatte es gelesen, in seinem Traum. „Was willst du, Koch?!“ Sanji blickte erneut auf und sah den anderen an. Zoro stand dort mit nicht mehr als einem Handtuch um die Hüften und hatte die Arme verschränkt, konnte trotzdem die schrecklichen Wunden auf seiner Brust nicht verstecken. Wasser tropfte von seinen noch nassen Haaren hinunter auf sein Gesicht und seine Schultern, fuhr Bahnen seinen Körper hinab. Seine kalten Augen waren ernst auf den Koch gerichtet, doch dieser hielt seinem Blick stand. „Die Wahrheit! Ich will die Wahrheit wissen, Zoro.“ Wie eine magische Beschwörungsformel klang der Name des Schwertkämpfers in der Leere zwischen ihnen nach.  Der Grünhaarige schluckte, dann drehte er sich um und griff nach einem zweiten Handtuch um sich die Haare abzutrocknen „Findest du nicht auch, dass es langsam reicht, Koch?“ „Nein! Ich fange jetzt erst an!“ knurrte der Koch nun so gefährlich, dass sich der andere mit zusammengezogenen Augenbrauen wieder zu ihm umdrehte. „Dieses Buch hier. Das habe ich gelesen!“ Er hielt es dem anderen direkt vor die Nase. Dieser zuckte jedoch nur mit den Achseln „Na und?“ „In meinem Traum, du Idiot. Oben im Ausguck! Und drei Mal darfst du raten, wo ich es grade wieder gefunden habe.“ Langsam wanderte der ruhige Blick des Schwertkämpfers vom Buch zum Smutje „Keine Ahnung, vielleicht schlafwandelst du. Koch, kapier doch endlich, du hattest einen verdammten Traum, mehr war es nicht okay?“ Seine Stimme klang beinahe besorgt doch Sanji schüttelte nur vehement den Kopf. „Nein, denn nun ergibt das alles einen Sinn. Nur dann ist das alles logisch.“ „Was soll logisch sein? Du hast mir selber gesagt, dass ich in deinem Traum gestorben bin, und hier stehe ich, quicklebendig. Also für mich ergibt das alles keinen Sinn.“ Mit einem Ruck drehte sich der Blonde um, ging zur Badezimmertür und schloss sie entschieden. „Dann sag mir doch mal, “ flüsterte er mit einem bedrohlichen Unterton „woher du diese Verletzungen hast?“ „Vom Training natürlich.“ Antwortete der Angeklagte tonlos „Nein.“ Schüttelte der Koch den Kopf „Nein, nein. Das sind Lyssops Wunden. Lyssop war so schwer verletzt, dass er sogar Narben davon tragen würde. Weil du ihn als Wolf angegriffen hast.“ Er musste beinahe Lachen, so logisch erschien ihm das Ganze, und er verstand nicht, warum der andere ihn so seltsam ansah. Er verstand nicht, warum sein Gegenüber ihn fast schon besorgt musterte „Koch, geht es dir auch wirklich gut? Denn das, was du sagst, klingt verrückt.“ „Das ist die Wahrheit!“ brüllte Sanji ihn fast schon an „Und du weißt das! Schließlich bist du Cinnúint oder Scáth leanbh oder wie auch immer sie dich nennen! Du wolltest mir die Erinnerungen löschen, damit ich mich nicht mehr an dich erinnere! Aber Pech gehabt, mein lieber Zoro, hier bin ich, und ich erinnere mich an alles.“ Er wedelte vor dem anderen mit erhobenem Zeigefinger. Er wollte die Wahrheit! Er wusste, dass er ganz nah daran war und konnte einfach nicht verstehen, warum Zoro ihm die Wahrheit nicht sagte.  „Ich weiß alles noch ganz genau. Und jetzt will ich wissen, wie du und deine kleinen Freunde es geschafft habt, die Zeit zurück zu drehen und wie es sein kann, dass kein anderer aus der Crew sich mehr erinnert?“ Zoro antwortete nicht, er sah ihn einfach nur lange an, während Sanji schwer atmete, als hätte der Raum zu wenig Luft. Nach einigen Sekunden senkte der junge Mann schließlich den Kopf „Warum kannst du denn nicht akzeptieren, dass es nicht mehr ist als es ist, ein Traum?“ Seine Stimme war ruhig, leise, nahm der Auseinandersetzung alle Kraft, ehe er wieder aufsah. „Weil dann alles andere keinen Sinn ergeben würde.“ Flüsterte Sanji immer noch außer Atem „Was würde keinen Sinn ergeben?“ „Na deine Verletzungen! Dieses Buch! Das hier alles!“ Bei diesen Worten wurde der Koch wieder lauter und klopfte sich schließlich auf die eigene Brust mit dem kleinen Buch. „Alles was ich gesehen habe. Dein Gespräch mit Ruffy. Meine Gedanken. Meine Gefühle. Das macht doch nur wegen alle dem Sinn. Wenn das alles nur ein Traum gewesen war, dann…“ hilflos blickte er den Schwertkämpfer an „Dann was, Sanji?“ Er konnte sehen wie es in dem anderen arbeitete. Er schien besorgt, fast schon unsicher, als wüsste er, dass ein falsches Wort den Koch zum einstürzen bringen konnte. „Wenn das alles nur ein Traum war, Zoro, dann glaube ich, dass wir keine Freunde mehr sein können.“ Der ehemalige Piratenjäger trat einen Schritt zurück. „Okay. Und wieso? Weil ich noch am Leben bin? Ist es das? Ist das dein Problem?“ „Nein!“ Sanji klang beinahe verzweifelt „aber ich weiß nicht, wie ich mit dir umgehen soll.“ „Warum?“ Zoro wirkte noch abweisender als zuvor. Der Koch senkte den Blick. „Wegen dem was ich gesagt und getan habe, wenn ich Glück habe, hasst du mich deswegen nicht.“ Der Schwertkämpfer hatte den Mund geöffnet um ihm zu widersprechen doch Sanji unterbrach ihn „Nein. Das ist okay. Denn selbst wenn nicht, kann es zwischen uns nie mehr sein wie früher, denn…“ Er atmete einmal tief ein, nun war es soweit, nun würde er ihm die Wahrheit sagen, die Wahrheit, nach der er sich selber die letzten Tage so gesehnt hatte. Doch bevor er endlich den Mut hatte, es laut auszusprechen, war der Schwertkämpfer auf ihn zugekommen und hatte ihm beide Hände auf die Schultern gelegt. „Es ist schon okay, Sanji ich verstehe dich. Es ist alles gut.“ Seine Stimme war sanft, leise und beinahe unsicher. „Aber woher…“ Zoro lachte leise. „ Ich habe es dir doch schon einmal gesagt, dein Blick verrät einem immer genau was du denkst. Ich bin nicht blöd okay?“ Ein leichtes Lächeln stahl sich auf die Lippen des Koches als er sich an jenes Gespräch erinnerte, doch dann rückte er ein Stück zurück „ Warte mal. Das war auch in meinem Traum!“ Er sah wie der Schwertkämpfer rasch nach Atem rang und sich durch die Haare fuhr „Verdammt!“ flüsterte er während er sich von Sanji abwandte. Doch dieser gab nicht aus. „Was zur Hölle hat das denn jetzt zu bedeuten?“ Er hatte den Satz noch nicht einmal ganz beendet, als er eine unbekannte Wärme in sich spürte. Er fühlte sich glücklich und ruhig. Spürte eine tiefe Sehnsucht und große Liebe in sich. Dann wurde es ihm bewusst. Dies waren nicht seine Gefühle! „Ich werde dir alles erklären.“ Flüsterte Zoro „Das alles bedeutet…“ ‘dass ich verdammt froh bin, dass dieser scheiß Traum endlich vorbei ist!‘   Oben auf Deck saß der junge Kapitän immer noch auf der Gallionsfigur. „Guck mal Nami.“ Sprach er die junge Navigatorin an, welche sich gerade mit Robin unterhielt. „Was ist denn?“ „Da hinten, am Horizont.“ Nami richtete sich auf und folgte mit dem Blick dem ausgestreckten Arm des Strohhutes. Dort in weiter Ferne konnte sie einen verdunkelten Himmel ausmachen „Ein Sturm? Nun ja, aber bis wir da sind, sollte er sich hoffentlich verzogen haben.“ Ruffy lachte „Und da irgendwo ist die Red Line!“ Lachend sprang er auf. „Ruffy, was hast du denn jetzt schon wieder vor?“ „Na was wohl? Ich werde jetzt angeln.“ Wie aufs Stichwort gesellten sich Chopper und Lyssop zu ihm.   Ja, heute war ein guter Tag. Und bald würde ein neues Abenteuer beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)