Silent Scream von Sharry (stay alive untill I save you) ================================================================================ Kapitel 16: Chapter 16 Solo --------------------------- Hey, endlich geht es weiter, ich weiß, hat wieder mal sehr lange gedauert, und trotzdem langsam aber sicher nähern wir uns dem Höhepunkt, diesmal ein eher ruhiges Kapitel, aber ab dem nächsten geht es dann richtig los^^ Viel Spaß bei: Chapter 16 - Solo     Es war früh am Morgen, als Sanji erwachte, im Bett neben ihm schlummerte Chopper, noch in wunderschönen Träumen aus rosa Zuckerwatte und bunten Bonbons gefangen. Heute war der Tag. Scheiße! Mit einem Satz sprang Sanji auf. Plötzlich wurde ihm schlecht, so schlecht wie wenn man kurz vor seinem Auftritt hinter dem Vorhang stünde und die Gäste vor sich hin murmelten, so schlecht wie wenn man auf seine große Liebe warten würde um ihr einen Heiratsantrag zu machen und Angst vor der Antwort hätte, so schlecht wie wenn man wüsste dass man innerhalb der nächsten Stunden jemanden umbringen würde um einen wichtigen Menschen zu retten und keine Ahnung hätte, wie man das anstellen sollte. Ihm war übel, was sollte er bloß tun? Verdammt nochmal, all die vergangenen Wochen, all diese schmerzvollen Momente, sie alle würden heute enden, wenn er in der Lage war sein Solo fehlerfrei zu spielen, sich nicht zu verhaspeln, nicht zu zögern. Ansonsten…. Ansonsten würde er zum Gespött aller, sie verlieren, ihn verlieren. Er zitterte. Was sollte er bloß tun? Verdammt nochmal, was sollte er bloß tun?! Mit steifen Bewegungen ging er ins Badezimmer, stellte die Dusche an und drehte den Wasserhahn auf kochend heiß. Unter dem warmen Wasserstrom begann sein Körper sich zu entspannen, auch wenn er nicht weniger angespannt war, ihm nicht weniger schlecht war, er nicht weniger Angst hatte. Heute würde er Zoro retten oder alles verlieren, er wusste nicht woher diese Gewissheit kam, aber…. Doch er wusste genau woher diese dunklen Gedanken kamen. Es lag an dem vergangenen Abend, an Zoros unerwartetem Erscheinen  und an diesem einen Moment. Der Moment, wo Zoro Lebewohl gesagt hatte, Adieu… Sayonara…Farewell. Er unterdrückte einen Aufschrei und schlug mit beiden Fäusten fest gegen die gekachelte Duschwand. Das brachte ihm jedoch nicht viel mehr als aufgeschürfte Knöchel und schmerzende Hände. Warum war er so aufgebracht, warum war er so unsicher, er war schon öfters in ausweglosen Situationen gewesen, schon des Öfteren hatte er erwartet, den Schwertkämpfer nur noch Tod aufzufinden, wie zum Beispiel auf Thriller Bark, und damals war er nicht halb so aufgebracht gewesen, war berechnend gewesen und hatten einen kühlen Kopf bewi… erneut schlug er gegen die blauen Kacheln.  Falsch! Leicht den Kopf schüttelnd ließ er sich gegen die kalte Wand fallen, spürte den heißen Regen auf seinem Gesicht, spürte wie er sich mit seinen Tränen verband. Schon damals hatte er unglaubliche Angst gehabt, hatte nicht gewollt, dass Zoro sich opferte, wäre lieber selbst gestorben. In dem Moment, als er die drei Schwerter dort liegen sah, war seine Welt stehen geblieben. Alles an das er dachte war Zoro, Zoro, Zoro. Und dann hatte er ihn gefunden, umgeben von Blut, viel Blut, seinem Blut. Er hatte dort gestanden wie eine lebende Leiche, wie jene Samurai, die aufgrund von großer Anstrengung während des Kampfes noch im Stehen sterben, doch er hatte geatmet, gehustet, gelebt. Und Sanji hätte vor Erleichterung anfangen können zu heulen, zu schreien, zu lachen, doch er hatte nichts getan, außer den zusammenbrechenden Schwertkämpfer aufzufangen und ihn zu Chopper zu bringen. Er seufzte. Schon damals hätte er bemerken sollen, was er jetzt umso heftiger verspürte: Ohne den Schwertkämpfer, ohne diesen verfluchten dickköpfigen Marimo, ohne Zoro, wusste er plötzlich nicht mehr, ob sein Leben noch einen Sinn machte… Aber wie konnte das sein? Er hatte einen Traum, den All Blue finden, er hatte ein Ziel, die schönste Frau der Welt zu finden (und das obwohl er schon zwei echte Schönheiten in seiner Crew hatte), und er hatte einen Auftrag, er musste Ruffy auf seinem Weg König der Piraten zu werden begleiten. Zoro war nicht mehr als ein Crewmitglied, mehr Feind als Freund, mehr eine Qual als eine Hilfe, warum also, warum verdammt noch mal, empfand er Zoros Leben wichtiger als sein eigenes? Es war nicht so, dass er für Zoro nicht alles tun würde, irgendwo waren sie ja doch irgendetwas wie Freunde und er würde sich sogar mit der Hölle persönlich anlegen um ihn zu retten, so wie man das nun mal tat, aber der Mensch war von Natur aus egoistisch (es sei denn man heißt Monkey D. Ruffy oder Lorenor Zoro) und würde sein eigenes Leben immer eher retten, als das von anderen, selbst gute Freunde ließe man sterben, wenn man einem grauenvollen, schmerzhaften Tod ins Gesicht blickte, das war nun mal die unverblümte, ehrlose, beschissene Wahrheit, in der Instinkt über Geist, Angst über Vernunft gewann. Was also bedeutete es, wenn es Sanji egal wäre, was bedeutete es, wenn er in diesem Moment alles gegeben hätte, eingeschlossen sein Leben, bereit wäre einen qualvollen und elenden Tod zu sterben, wenn Zoro dafür nur zurück in sein altes Leben, als Mensch, als Schwertkämpfer, als Vize, zurückkommen könnte. Er kannte die Antwort, das wusste er, ahnte sie schon die ganze Zeit, doch wahrhaben wollte, konnte er es einfach nicht, denn das würde bedeuten noch emotionaler in seinen Handlungen zu werden und das konnte er sich nicht erlauben, vor allem nicht, falls er versagen würde. „Sanji?“ Erschrocken fuhr er in die Höhe, wie lange hatte er in der Dusche gehockt, sein Leben und seine Gefühle bedauert? Schnell stieg er aus der Dusche und klopfte zweimal kurz gegen die Tür um Chopper zu antworten. Wenige Minuten später befand Sanji sich wieder in seinem Zimmer und zog sich an, er kam sich vor wie ein Ritter, der seine Rüstung zur entscheidenden Schlacht anzog. Dann glitt sein Blick auf ein schwarzes Tuch, er hatte ganz vergessen, dass er es noch bei sich trug, langsam nahm er es in die Hände. Es war überraschend weich wie samt und es waren keine Flecken zu sehen. Er hob es ins Licht – wie konnte es all diese Kämpfe überstanden haben und immer noch so unbeschadet sein? Sanft glitt es aus seinen Händen und segelte auf sein Gesicht. Einen unglaublich langen Moment stand er in dieser abstrusen Haltung, unfähig sich zu bewegen, sich zu rühren. Es roch immer noch nach ihm, so sehr nach ihm, nach all dieser Zeit, zwischen seinen eigenen Sachen versteckt. Langsam nahm er es wieder in die Hand, blickte in den Spiegel, sah seinen eigenen traurigen Blick gespiegelt, die kristallblauen Augen eine Spur heller und glasiger, seine Züge härter und verschlossener als früher. Mit schnellen Händen band er sich das dunkle Tuch um den Hals, nickte seinem Spiegelbild entschlossen zu und ging zur Tür. Heute war es soweit, heute würde er sein Solo spielen, einen Antrag machen, Zoro retten! Oder auch nicht…   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)