Die Sterne leuchten überall - egal wo du bist von chrono87 ================================================================================ Kapitel 23: Ausweglose Situation? --------------------------------- Kapitel 23 Ausweglose Situation? Am nächsten Morgen beim Frühstück wundert es die Freunde, dass der sonst so verfressene Jaden nicht erscheint und noch auffallender ist, dass auch von Jesse jede Spur fehlt. „Ob es den Beiden gut geht? Vielleicht hätten wir heute Morgen doch besser nach ihnen sehen sollen.“, spricht Blair das Thema offen an. Es ist offensichtlich, dass sie sich Sorgen macht und das ist wohl nur natürlich, wenn man bedenkt wie schwerfällig sich der König bewegen kann und in welchem Zustand er gewesen ist, als sie hier eingetroffen sind. „Klar, geh nur zu ihnen und stör sie!“, mault Chazz rum, der dunkle Schatten unter den Augen hat. „Man, bist du mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden, oder was?“, fragt Marcel den Schwarzhaarigen, weil es ihm langsam aber sicher gegen den Strich geht, dass der Profiduellant immer nur miese Laune verbreitet. „Wenn ich das Vergnügen wenigstens gehabt hätte! Es war in der Nacht so laut, dass ich kein Augen zu machen konnte.“, giftet der Princeton-Sprössling los. „Ach echt? Was war denn los? Ich hab gar nichts mitbekommen.“, mischt sich Hasselberry ins Gespräch ein, der hellhörig geworden ist. „War ja klar, dass du gar nichts mitbekommst. Wenn neben dir ne Bombe einschlagen würde, dann würdest du wohl immer noch schlafen!“, motzt Chazz den ehemaligen Ra Yellow Studenten an, der beleidigt die Hände vor der Brust kreuzt. „Ach ja? Wer flucht denn die ganze Nacht rum?“, kontert der Dinoschädel, bevor er seinen Platz aufräumt und sich erhebt, um seinen Pflichten nachzukommen. Kaum hat der Dunkelhäutige den Raum verlassen, da ergreift Bastion das Wort, der bisher nur geschwiegen hat. „Wenn du nicht schlafen konntest, dann hättest du im Bett bleiben sollen, anstatt deine schlechte Laune an uns auszulassen.“ Er hält kurz inne, doch dann redet er weiter. „Wir regeln hier alles mit Ruhe und Bedacht.“ Damit ist für ihn das Thema vom Tisch. Chazz hingegen ist ziemlich angepisst, aber bevor er noch mehr Probleme mit den Anderen bekommt, kehrt er in sein Zimmer zurück und legt sich noch einmal aufs Ohr. Yusuke sieht ihm nur kopfschüttelnd nach. „Ich habe zwar auch kaum Schlaf gefunden, aber deswegen verbreite ich doch keine schlechte Laune.“, murmelt er vor sich hin, dann wendet er sich an Miss Fontaine, die die Behandlung des Brünetten übernommen hat. „Wie sieht es eigentlich mit Jaden aus? Ist er bald wieder auf den Beinen?“ Hellhörig geworden, richten auch die restlichen Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf das geführte Gespräch, denn auch sie interessiert die Antwort. „Nun ja, ich habe ihn ja heute noch nicht untersucht, also kann ich noch nichts Genaueres sagen.“, räumt sie ein, bevor sie sich dann aber erhebt. „Aber gut, dass du mich daran erinnerst. Ich sollte wirklich mal nach ihm sehen.“ „Ich glaube, Sie sollten warten, bis einer der Beiden hier erscheint, sonst könnte es peinlich für die beiden Jungs werden.“, meint Marcel amüsiert. „Was willst du denn damit sagen?“, fragt ihn seine Frau verwundert. „Das Chazz und einige Andere nicht schlafen konnten, hat eindeutig mit den Beiden zu tun.“ Mehr verrät der Franzose nicht, denn es ist auch so offensichtlich genug. „Na schön, dann warte ich. Aber sollte sich bis zum Mittag nichts getan haben, werde ich rauf gehen müssen.“, erklärt die Ärztin, womit sich die Anwesenden einverstanden erklären. Hasselberry sitzt mal wieder in seinem Büro und geht die lästigen Berichte der Wachen durch. Zum Anfang muss er sich wirklich zusammenreißen, um nicht wieder Gefahr zu laufen einzuschlafen, aber dann wird er aufmerksam, weil in einem der Berichte etwas erwähnt wird, was ihn zum einen überaus überrascht und zum anderen Sorgen bereitet. Neben den zahlreichen Verschwinden der Bewohner, kommt es in einem Teil des Landes zu wiederholten Sichtungen von einem engelsgleichen Monster, welches schwarze Federn hat und offensichtlich weiblich ist. Dieses Monster vernichtet die wenigen Monstereinwohner, die wir noch haben. Bisher sind alle Versuche dieses Wesen aufzuhalten fehlgeschlagen. Wenn es den Weg weiter folgt, den es eingeschlagen hat, dann würde das Schloss auf direktem Wege liegen. „Als wenn wir nicht schon genug Sorgen hätten.“, murmelt der Schwarzhaarige, bevor er seinen Kopf auf die Tischkante legt und leicht mit der Stirn auf die Oberfläche haut. Wie lange er dieser Tätigkeit nachgeht, kann er nicht sagen, denn er hört erst auf, als er zu starke Kopfschmerzen besitzt und ihn jemand anspricht. „Ich glaube kaum, dass dir das helfen wird.“ Der amüsierte Unterton ist nicht zu überhören, sodass sich Hasselberry im Moment verarscht vorkommt. Mit leicht rosa Wangen hebt er den Kopf und blickt in das breit grinsende Gesicht des Australiers. „Mich würde mal interessieren, wieso du in letzter Zeit so an mir hängst.“ Ob die Frage nun ernst gemeint ist, weiß der Dunkelhäutige selbst nicht und deswegen rechnet er auch nicht mit einer Antwort, die er aber etwas verzögert vom Krokodilliebhaber bekommt. „Ich finde es hier entspannender, als bei den ganzen Anderen, die auf einen Haufen hocken. Außerdem hat mir deine Gesellschaft in den letzten Jahren gefehlt. Ich versteh überhaupt nicht, wieso du jetzt mehr oder weniger zickig reagierst, wo wir doch früher so gut ausgekommen sind.“ Tja, das wüsste der Dinodeckduellant auch sehr gerne. Er versteht sich ja selbst nicht mehr, wieso also soll er das Jim erklären? „Wenn ich das wüsste, dann würde ich es vielleicht ändern.“, meint er schließlich ironisch. Der Cowboy winkt ab und setzt sich einfach. „Also, wieso versuchst du dir deinen Schädel an Hand einer Tischplatte einzuschlagen?“, kommt Jim auf das alte Thema zurück. „Warum willst du das denn wissen?“, kommt die Gegenfrage. „Weil ich helfen will?!“, bekommt Tyranno sofort als Antwort, woraufhin dieser nur schwer seufzt und das Stück Papier weiter reicht, damit der Australier selbst lesen kann, um was es geht. Dieser hebt zwar erst eine Augenbraue, aber dann vertieft er sich in das Schriftstück, welches ihn ebenfalls beunruhigt. „Hast du schon eine Idee, was wir jetzt machen sollen?“, fragt der Cowboy seinen Gegenüber nach, welcher nur noch schwerer seufzt. „Wir sollten uns erst einmal um die akuten Probleme kümmern und die sind momentan diese Sturköpfe von Fürsten.“ „Und was genau willst du gegen sie unternehmen?“ Diese Frage hat den ehemaligen Ra Yellow Studenten fast die ganze Nacht beschäftigt. „Da ich selbst nichts unternehmen kann, werde ich wohl erst einmal mit Haou darüber reden müssen, immerhin ist er das Oberhaupt und steht über die Fürsten.“, erklärt Hasselberry, bevor er sich erhebt und hinter seinem Schreibtisch auf und ab geht. „Da ich ihn aber im Moment damit nicht unnötig belasten will, werde ich warten, bis Miss Fontaine uns die Erlaubnis erteilt – auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass er sich an die Anweisungen hält.“ Auf Grund der Aussage bricht Jim in Lachen aus, denn auch er kann sich nicht vorstellen, dass der Braunschopf im Bett bleibt, wenn er sich bewegen kann. Zane sitzt in dem Gemach, dass man ihm und seine Freundin zugeteilt hat und grübelt vor sich hin. Mit dem Rücken am Bettgestell und in den Händen ein samtenes Kästchen haltend, schaut er an die gegenüberliegende Wand und ist nicht ansprechbar. >Tu ich es, oder tu ich es nicht? Ewig kann es so nicht weiter gehen, das ist mir klar. Wenn ich sehe wie glücklich Marcel und Blair sind, dann werde ich direkt neidisch. < Das die Tür aufgeht und jemand ins Zimmer kommt und sich zu ihm setzt, nimmt er nicht mal ansatzweise wahr. Geraume Zeit schaut die Person einfach nur den Abwesenden an, doch dann hält sie diese Situation nicht aus und wedelt mit einer Hand vor seinem Gesicht rum, doch auch das lässt ihn nicht reagieren. >Was ist nur mit ihm los? < Als sie ihn genauer mustert, da fällt ihr das Kästchen auf, dass er in seinen Händen hält. Neugierig geworden, greift sie danach und nimmt es schließlich an sich und öffnet es. „Woah…“ Die goldbraunen Augen weiten sich vor Überraschung, als sie den Inhalt des Kästchens erblickt. Zwei glänzend silberne Ringe kommen zum Vorschein, wobei in einem ein blauer Saphir eingearbeitet worden ist. „Die sind wunderschön.“ Die Blondine kommt gar nicht mehr aus dem Staunen raus. Durch ihre Stimme schreckt schließlich auch Zane aus seiner Starre. Als er neben sich sieht, erbleicht er bis zu den Haarspitzen. „Ab…aber…ab…“, mehr bekommt er nicht raus. Eigentlich hat er andere Pläne gehabt. In seiner Vorstellung würden die Beiden einen Abend bei Kerzenschein und Vollmond verbringen, bevor er bei Champagner um ihre Hand anhält. Nun ist es halt doch anders gekommen und das macht ihm etwas Angst. Vorher konnte er es immer vor sich hin schieben, doch jetzt muss er mit ihrer Reaktion leben. „Die sind wirklich schön. Für wen sind die denn?“ Wenn Zane nicht so weit in der Mitte des Bettes sitzen würde, dann wäre er jetzt sicher aus dem Bett gefallen. >Ist das nicht offensichtlich? < Er weiß im Moment wirklich nicht, ob er darüber lachen oder weinen soll. „Was glaubst du denn?“, fragt der Dunkelgrünhaarige mit zusammengebissenen Zähnen. Alexis sieht den Ring nachdenklich an, bevor sie ihn wieder in die Schatulle legt und den Deckel schließt. „Bewahrst du sie für einen unserer Freunde auf?“, möchte sie wissen, während sie in den grünen Augen ihres Liebsten schaut, dieser wendet sich aber ab und seufzt schwer. „Die Ringe sind von keinem unserer Freunde. Du hättest… Sie haben eine Gravur.“ Obwohl seine Antwort eigentlich alles erklärt, versteht die Blondine nicht ein bisschen. „Eine Gravur? Sollte ich die mir durchlesen?“ Zanes rechte Augenbraue zuckt gefährlich, denn er ist wirklich kurz davor zu platzen. Da versucht er ihr durch die Blume hindurch zu erklären, dass diese Ringe für sie beide sind und seine langjährige Freundin versteht es nicht mal – oder sie will es nicht verstehen! „Nein, solltest du nicht! Aber es hätte auch nicht geschadet, wenn du sie gelesen hättest, wo du schon die Ringe gesehen hast, obwohl du sie noch gar nicht sehen solltest!“, platzt es schließlich aus dem Trainer raus, weil er es einfach nicht mehr ausgehalten hat. Als ihm dann aber bewusst wird, was er gerade getan hat, weiten sich seine Augen, allerdings ist er nicht der Einzige, der große Augen macht. Alexis sieht ihn mit einem Ausdruck an, als wäre er nicht von dieser Welt. „Du meinst…die sind für uns?“, stottert sie rum, woraufhin ihr Lebensgefährte sich ein Herz fasst, das Kästchen ergreift, vom Bett steigt und vor ihr auf die Knie geht. „Ich frage das nur einmal, also unterbrich mich bitte nicht.“, fordert er auf, aber in dieser Hinsicht kann er ganz beruhigt sein, denn die Blondine sieht nicht danach aus, als würde sie jeden Moment die Kiemen auseinander kriegen. „Wir lieben uns schon lange und leben ebenso lang zusammen. Es ist an der Zeit einen Schritt weiter zu gehen, zumal mir die Zeit mit dir deutlich zeigt, dass ich ohne dich nicht mehr Leben kann… Was ich eigentlich damit sagen will ist… Ich liebe dich so sehr, dass ich dich an mich binden möchte, daher… bitte werde meine Frau!“ Langsam und ungeschickt, weil seine Hände so furchtbar zittern, öffnet er das Kästchen und hält Alexis erneut die Ringe vor die Nase, damit sie nur noch zupacken muss, allerdings… In einer Zelle unterhalb des Schlosses, sitzen zwölf Männer in einem Kreis und schmieden Pläne. Nun wo sie ohne weibliche Begleitung sind, können sie offen über ihr weiteres Vorgehen beraten. „Habt ihr gesehen, wie er sich die Seite gehalten hat? Er schien verletzt zu sein.“, weist Alberto hin, den es immer noch wurmt, wie der junge König mit ihm umgegangen ist, wo dieser doch um Längen jünger und unerfahrener als er ist. „Diese Tatsache ist wohl keinem von uns entgangen. Trotzdem hat er starke Freunde an seiner Seite, die ihn schützen und unterstützen.“, gibt Raidon zu bedenken. Ihm ist sofort das feste Band der Freundschaft aufgefallen, auch wenn es für andere nicht so sichtbar ist, wie für ihn. „Dann müssen wir sie eben untereinander ausspielen. Irgendwann steht der Bengel allein da und dann schlägt unsere Stunde!“, äußert McCartney sofort. Wenn es nach ihm gehen würde, dann würde er sich den Brünetten sofort zur Brust nehmen, aber leider sind ihm die Hände gebunden. „Und wie genau hast du dir das vorgestellt? Ich glaube kaum, dass sie uns freiwillig zuhören werden.“, begehrt Romanov auf, woraufhin ihn die anderen Fürsten groß ansehen, denn daran haben sie nicht gedacht. „Ich bin mir sicher dass wir auch dafür eine Lösung finden. Wir müssen nur zusammenhalten.“, erklärt McCartney zuversichtlich. Seine Rache vernebelt ihm völlig den Verstand, trotzdem schafft er es die Anderen auf seine Seite zu ziehen. „Dann steht dem ja nichts mehr im Wege! Sobald der Kindskopf aus dem Weg ist, reden wir auf die Anderen sein.“ Um sich nicht den Zorn des Mannes auszusetzen, stimmen alle brav zu. Vorsichtig öffnet er seine Augen, die noch etwas träge sind. Es dauert etwas, bis er seine Umgebung richtig wahr nimmt und weiß, wo er eigentlich ist. Verwundert darüber, dass er so hoch liegt, hebt er seinen Kopf etwas und schaut in das friedlich schlafende Gesicht seines Seelenverwandten. Ein sanftes Lächeln schleicht sich, bei diesem Anblick, auf seine Lippen. Der Japaner nutzt die Zeit und betrachtet den Türkishaarigen genauer. Bisher sind ihm die etwas längeren Haare gar nicht aufgefallen, was ihn selbst sehr verwundert, weil er normalerweise alles in sich aufnimmt, was mit dem Schweden zu tun hat. >Er sieht so niedlich aus, wenn er schläft. < Am liebsten würde er weiter in den Armen seines Liebsten liegen, aber ihm ist klar, dass er das nicht kann, weil er Verpflichtungen hat. Leise seufzend und überaus vorsichtig, damit der Schlafende nicht erwacht, erhebt sich der Heldendeckduellant und verlässt das Bett. Kaum hat er festen Boden unter den Füßen, da schnappt er sich seine Klamotten und zieht sich an, bevor er das Zimmer durch die Balkontür verlässt. Der frische Wind spielt mit seinen Haaren, als er es sich am Geländer bequem gemacht hat und auf das friedlich vor ihm liegende Land schaut. >Wenn es doch im ganzen Land so wäre. < Er weiß selbst, wie abwegig dieser Gedanke ist, trotzdem strebt er dieses Ziel an. /Findest du nicht, dass du sehr unvorsichtig bist?/ Zur Seite schauend sieht der junge Herrscher in zwei verschiedenfarbene Augen, die ihn interessiert aber auch streng mustert. „Wie meinst du das?“ Doch statt einer Antwort spürt er einen heftigen Schmerz, der sich durch seinen gesamten Körper zieht. Er umarmt sich selbst, schließt die Augen und sinkt auf die Knie, während er versucht ruhig ein- und auszuatmen, um die Schmerzen besser auszuhalten. >Was ist denn das? Woher kommt dieser Schmerz nur? < /Reiß dich zusammen. Das ist nur ein Frühwarnsignal, dass dein Körper aussendet, wenn Gefahr in Anmarsch ist./ Mit großen Augen starrt der Brünette seine Wächterin an. „Warum habe ich diese Schmerzen erst jetzt und nicht früher?“, fragt er nach. /Weil wir diesen Gegner kennen!/, antwortet das Monster ruhig und schaut in die schokobraunen Augen des Japaners. Okay, dass verwirrt Haou nur noch mehr, immerhin kennen sie Nigthshroud auch. Yubel scheint seine Gedanken gelesen zu haben, denn sie setzt zu einer weiteren Erklärung an. /Dieser Gegner ist nicht zu unterschätzen. Er hat dich umgebracht und daran erinnert sich dein Körper./ Mit weit aufgerissenen Augen starrt der Brünette seine Wächterin an, während sein Unterkiefer Bekanntschaft mit dem Boden macht und ihm somit die Sprache wegbleibt. /Schau nicht so, ich bin schließlich nicht umsonst zu einem Duellmonster geworden. Alle waren hinter deiner Macht her und du warst damals noch so jung und völlig naiv – was du heute ja leider auch noch bist – dass dein Vater dich beschützt wissen wollte. Deswegen habe ich mich gemeldet und den Part übernommen, aber ich konnte dich nicht vor ihr retten!/ Das sind eindeutig zu viele Informationen auf einmal und Haou weiß nicht, wie er mit dieser neuen Erkenntnis umgehen soll. Ihm ist klar, dass er nicht weglaufen wird, aber es steht außer Frage, dass er eine Chance auf den Sieg hat. Zudem kommt noch der Schmerz von den Wunden dazu, der ihm leicht schwarz vor Augen werden lässt, allerdings verbietet sich der Heldendeckduellant selbst in Ohnmacht zu fallen. Mühevoll und mit zusammengebissenen Zähnen richtet sich der junge Duellant auf, nur um sich dann seine schmerzende Seite zu halten und zu verhindern, dass er erneut zu Boden geht. Sobald er sich wieder einigermaßen im Griff hat, blickt er seine Wächterin an und schafft es sogar eine Frage über seine Lippen zu bringen, ohne vor Schmerz zu schreien, auch wenn ihm das unwahrscheinlich schwer fällt, da sein gesamter Körper wie Feuer brennt. „Wenn ich damals keine Chance hatte, dann habe ich sie auch jetzt nicht! Also, was soll ich deiner Meinung nach tun?“ Die Angesprochene schüttelt darüber nur den Kopf. /Wozu mache ich mir eigentlich die Mühe und kommuniziere durch deine Träume mit dir?/, fragt sie angefressen, bevor sie ohne eine Antwort abzuwarten in seine Seele abtaucht und einen verstörten Herrscher zurück lässt. Nach wenigen Augenaufschlägen hat er sich wieder so weit gefangen, dass er nicht mehr verstört wirkt, dafür ist er aber immer noch leichenblass, was nicht zu letzt auch an seinen Schmerzen liegt und zu allem Überfluss erwischt ihn auch noch eine Vision. Wieder einmal muss er tatenlos zusehen, wie Menschen verschwinden. Gequält versucht er sich abzuwenden, weiß er doch, dass es nun keinen Ort außerhalb dieser Schlossmauern mehr gibt, an dem sich Menschen befinden. Frustriert umschließt er mit einer Hand das Geländer, bis die Fingerknöchel weiß hervortreten. Ein gefiedertes Wesen bewegt sich mit schneller Geschwindigkeit auf das Schloss zu, in welchem sie ihren Feind vermutet. >All die Jahre habe ich darauf gewartet und jetzt ist es soweit! < Mit Vorfreude auf das bevorstehende Treffen, beschleunigt das Wesen seinen Flug noch etwas. All die vergangenen Jahrhunderte ist es eingeschossen gewesen und nun ist es endlich frei und sinnt nach Rache. Dem weiblichen Wesen ist klar, dass sie sich nicht an den Mann rächen kann, der es gewagt hat sie einfach einzuschließen, nachdem sie dessen Sohn getötet hatte… Mit einem tiefen und zufriedenen Grinsen steht sie dem alten Mann, der zu diesem Zeitpunkt um einige Jahre gealtert ist, gegenüber und tut nichts weiter, als in die Augen ihres Gegenübers zu starren. „Hatte ich nicht gesagt, dass ich mich nicht vertreiben lasse?“, fragt das Wesen mit den schwarzen Engelsschwingen nach und beobachtet jede Gefühlsregung ihres Gegenübers. Diesem lässt das alles völlig kalt. „Und ich sagte dir, wenn du nicht freiwillig gehst, dann werden wir dich mit Gewalt entfernen müssen.“, antwortet der König ruhig, obwohl er das zu diesem Zeitpunkt gar nicht ist, denn er vermisst seinen naiven Sohn. Schon den ganzen Morgen über hat er sich nicht sehen lassen und auch Yubel hat keine Spur von dem Prinzen gefunden. Die suchenden Blicke scheinen auch dem schwarzgeflügelten Wesen aufgefallen zu sein, denn es grinst bösartig. „Kann es sein, dass Ihr etwas vermisst, alter Mann?“ Die Zeit der Höflichkeit ist schon lange vorbei und das weibliche Wesen sieht nicht ein dem Mann gegenüber respektvoll zu sein, der ihr ihre Heimat nehmen will, nur weil sie versucht hat den Prinzen zu beseitigen, um so die Thronfolge zu zerstören, um selbst auf den Thron zu kommen. Sie hätte den jungen Prinzen auch heiraten können, aber er wäre zu jung und sie steht nicht so auf Kinder, außerdem hat es ihr viel mehr Spaß gemacht diese Nervensäge zu erledigen. „Wie kommst du denn darauf?“, fragt er ironisch nach. Plötzlich holt sie etwas hinter ihrem Rücken hervor und wirft es vor die Füße des alten Königs. Dieser reißt erschrocken seine Augen auf, bevor er in die Knie geht und eine Hand zitternd ausstreckt. „M-Mein Sohn.“ Er ringt nach Atem, als er den kalten und toten Körper seines Sohnes berührt. Unendliche Trauer aber auch Wut machen sich in ihm breit. Wie kann man einem Kind so etwas antun? „Wie konntest du meinen Sohn umbringen?!“, brüllt er wütend rum, bevor er sich auf das geflügelte Wesen stürzt, dass ihm ausweicht, aber da hat es nicht mit Yubel gerechnet, die völlig außer Kontrolle geraten ist, denn die Wut hat ihr Gehirn komplett abgeschaltet. Mit ihrem Drachenherz und den Fähigkeiten ihrer Augen, fällt es ihr sehr leicht das schwarzgefiederte Monster zu fesseln, damit der alte Mann sie einsperren kann. Dieser rappelt sich schnell wieder auf, kommt auf die Monster zu und sammelt seine Kräfte in einer Faust, die er auf den Boden schmettert und somit die Erde aufreißt und eine unterirdische Höhle freigibt, in die er zusammen mit Yubel das engelsgleiche Monster einsperrt, bevor er die Höhle doppelt verschließt und den Erdriss ebenfalls zu macht, als wäre nichts gewesen. Als dann die Isekai drohte unterzugehen, ging auch ihr Gefängnis kaputt, so dass sie wieder frei gewesen ist. Allerdings hat sie nicht sofort auftauchen können, denn durch das fehlende Sonnenlicht und die Enge dort unten, hat sie sich erst einmal erholen müssen und ihre Kräfte wieder trainiert. Nun ist sie stärker als vorher und bereits an den Schlossmauern angelangt. Der kleine Abstecher in die Vergangenheit hat sie völlig den Weg vergessen lassen, wofür sie aber auch sehr glücklich ist, da sie nun endlich am Ziel angekommen ist. Ihr Inneres fängt an zu brodeln, was sie ihrer Aufregung zu verdanken hat, denn sie spürt genau, dass ihr Ziel in greifbarer Nähe ist. Sich von eben diesem Gefühl leitend, benutzt sie nicht das Tor, vor welchem Soldaten stehen. Dank ihrer schwarzen Engelsschwingen kann sie auch auf den Luftweg ins Schloss gelangen, aber sie meidet den Innenhof und macht sich direkt auf den Weg zu den oberen Stockwerken – so wie es ihr Instinkt befiehlt. Ein heftiger Schmerz – schlimmer als alles andere davor – durchzieht seinen Körper und obwohl er sich fast schon am Geländer festbeißt, dann er den Schmerz nicht ausblenden. >Herrgott noch mal, das ist schlimmer als sterben! < Im Stillen hofft er sehr, dass sich die Ahnung, die er nun hat, nicht bestätigt, aber er weiß genau, dass dies eine trügerische Hoffnung ist. >Verdammt noch mal, in meinem jetzigen Zustand bin ich keine Herausforderung. Außerdem hab ich nicht mal meine Duelldisk um! < Seufzend versucht er sich etwas aufzurichten, um ins Schlafzimmer zurück zu kommen, doch seine Beine wackeln so sehr, dass er befürchtet sofort wieder auf die Knie zu sinken, deswegen lässt er es einfach sein und bleibt am Boden sitzen, wo er gelandet ist, nachdem der Schmerz einfach nicht weichen wollte. >Wenn Jesse mich in so einem Zustand sieht, dann bekommt er noch einen Herzinfarkt und gibt sich selbst die Schuld, weil er glaubt, dass er es in der Nacht übertrieben hat.< /Wir haben im Moment weiß Gott andere Sorgen, als dein Techtelmechtel mit diesem Sunnyboy./, schallt Yubel ihn, womit sie nicht ganz Unrecht hat. Zu seinem Unmut stellt er auch noch fest, dass sein Freund ein wirklich mieses Timing hat, denn dieser taucht unverhofft in der Balkontür auf, gähnt herzlich und reibt sich den Schlaf aus den Augen, als er das Wort an ihn richtet. „Warum bist du nicht im Bett? Es ist so groß und leer ohne dich, außerdem ist es schöner, wenn ich neben dir aufwachen kann.“ Selbst seine Stimme klingt noch verschlafen, was Haou überaus sexy findet, weil seine Stimme dadurch um einige Töne tiefer klingt. Bevor der Brünette darauf eingehen kann, scheint der Türkishaarige völlig wach zu sein, denn er reißt seine wunderschönen Augen weit auf und blickt entsetzt auf den Knienden nieder. „Was machst du da? Hast du Schmerzen?“, brüllt der Schwede so laut, dass Haou die Ohren klingeln. Jesse macht schon einen Schritt aus der Tür heraus, als er einen schwarzen Schatten wahrnimmt, der sich sehr schnell bewegt und schließlich hinter dem jungen Herrscher zum stehen kommt. „Wie ich sehe, ist aus dir ein erwachsener junger Mann geworden, aber das Leben, das man dir geschenkt hat, wird dir nichts nützen. Du wirst erneut durch meine Hand sterben, Prinz Haou!“ Die weibliche Stimme geht dem Japaner durch Mark und Bein, während sein Körper erzittert. Auch wenn er sich nicht an alles erinnern kann, so reicht ihm die Reaktion bereits, um zu wissen, dass er mehr Glück als alles andere auf der Welt braucht, um aus dieser Sache wieder raus zu kommen. Mit einem Seitenblick auf seine Wächterin, wird ihm klar, dass diese ebenfalls so denkt, trotzdem bewegt sie sich und stellt sich in Angriffsstellung neben ihn hin. /Was willst du hier, Sadir?/ „Hab ich das nicht schon erwähnt? Ich will Rache! Sein Vater hat mich, nachdem ich ihn…“, dabei zeigt er auf den Brünetten, „…seinen eigenen Sohn, getötet hatte, Jahrhunderte eingeschlossen!“ Kaum hat sie den Satz ausgesprochen, da hebt sie eine Hand, in der sich ein schwarzer Pfeil materialisiert, den sie direkt auf Haou zubewegt, welcher sich wie in Zeitlupe umdreht und seiner Mörderin von einst in die Augen sieht, obwohl sein Körper wie zur Salzsäule erstarrt zu sein scheint. „JJJJAAAYYY, NNNNEEEIIINNN!“ Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)