Die Sterne leuchten überall - egal wo du bist von chrono87 ================================================================================ Kapitel 20: Aufgeben? – Kommt ja gar nicht in Frage! ---------------------------------------------------- Kapitel 20 Aufgeben? – Kommt ja gar nicht in Frage! Die Blondine kommt der Aufforderung nach und ruft ihre Schwester zu sich, die kurze Zeit später auch bei ihnen erscheint. Kaum sind sie vollzählig, da scheucht Tania ihre Schützlinge zum Stall, wo die Pferde stehen. Ohne diese zu satteln, setzen sie auf. „Was wird das eigentlich?“, fragt die Jüngste unter den Frauen. „Unsere Stadt wird angegriffen und wenn wir nicht wie die ganzen anderen verschwundenen Menschen enden wollen, dann sollten wir den Pferden die Sporen geben und zusehen, dass wir hier wegkommen.“, erklärt Tania, die immer wieder zum Himmel sieht. Die Blitze haben sich gehäuft und auch die Konsistenz der dunklen Wolken hat zugenommen. >Wahrscheinlich dauert es bis zum nächsten Angriff nicht mehr so lange. <, schießt es ihr durch den Kopf. „Aber wie kommen wir hier raus?“, fragt die Ältere der Schwestern, die nun auch in Panik gerät. „Keine Sorge, ich kenne einen Fluchtweg. Der ist mir beim Spielen mit Maron aufgefallen.“, erklärt die Jüngere sofort. „Dann führe uns. Aber mach schnell.“ Sofort übernimmt das Mädchen die Spitze. So schnell es geht, reiten die drei Damen vom Stall aus, der sich hinter dem großen Haus befindet, in Richtung der Felswand, die so massiv aussieht, dass Tania kaum glaubt, dass sich dort ein geheimer Weg befindet, doch als sie dichter kommen, kann sie einen verstecken Gang sehen, der wohl bisher unbekannt gewesen ist. Noch einmal dreht sich die Amazone um und muss mit Entsetzen feststellen, dass sie keine Zeit mehr haben, denn die dunkle Kugel breitet sich langsam über die ganze Stadt aus. „Beeil dich, sonst haben wir verloren!“, ruft die Freundin des Mathematikers, woraufhin alle drei noch mal einen Gang zulegen. Wirklich im letzten Moment erreichen sie den rettenden Durchgang, denn kaum ist der Schweif des letzen Pferdes in den Gang eingetaucht, da hat die Kugel alles und jeden verschluckt. Völlig aufgelöst bleiben die beiden Schwestern stehen und schauen bestürzt auf das Gebilde, das den Eingang in Richtung des Dorfes versperrt. „Unsere Eltern! Was sollen wir denn jetzt tun?“ Tania kann verstehen wie sich die Mädchen fühlen, doch sie haben jetzt keine Zeit in Selbstmitleid zu versinken, denn solange sie hier bleiben sind sie noch in Gefahr. „Kommt mit. Wir reiten erst einmal zum Schloss. Dort wird man uns sicher helfen.“, schlägt die Amazone vor, doch das stößt nicht unbedingt auf Zustimmung. „Warum sollen die uns denn aufnehmen? Wir sind einfache Bauern.“, kommt es sarkastisch von der älteren Schwester. „Bisher sind wir Bauern nur rein gelassen worden, wenn wir die Erträge für den Hof gebracht haben.“ „Vertraut mir einfach. Ich bin eine Freundin unseres Königs. Er ist ein herzensguter Mensch und wird unsere Lage verstehen. Außerdem ist er der Einzige, der all die verschwundenen Menschen wieder zurückholen kann.“, antwortet die Braunhaarige lächelnd und zuversichtlich. „Und wo ist er jetzt, wo ihn sein Volk so dringend braucht? Wie sollen wir an einen Mann glauben, der nie für uns da ist?“, ereifert sich die Jüngste in der Runde. „Was soll er denn machen? Überall auf der Welt verschwinden Menschen. Er kann sich halt nicht zerteilen und an allen Orten gleichzeitig sein!“ Der scharfe Ton, den Tania anschlägt, lässt das leidige Thema fallen. „Lasst uns aufbrechen.“ Ohne zu widersprechen folgen die beiden Mädchen der Amazone, die ihr Pferd durch den Geheimgang nach draußen führt. Kaum haben sie den Weg durch die massiven Felsen hinter sich gelassen, befinden sie sich in der Wüste, von wo aus sie ins Zentrum reiten. Einen Teil der Strecke herrscht Stille zwischen den drei Damen, doch dann unterbricht die Amazone diese Stille. „Sagt mal, wie heißt ihr eigentlich? Ich kann euch ja schließlich nicht mit du oder so anreden.“ Das verstehen beide Geschwister, deswegen stellt die Ältere sich und ihre jüngere Schwester vor. „Mein Name ist Alexandria Nikolaiwa und das ist meine jüngere Schwester Anastasia Nikolaiwa.“ „Mein Name ist Tania. Freut mich euch kennen zu lernen, auch wenn die Umstände nicht gerade die Besten sind.“ Daraufhin wird die Unterhaltung wieder eingestellt. Erst war sie gar nicht davon überzeugt, dass es eine so gute Idee gewesen ist die Kinder im duellieren zu unterrichten, doch jetzt geht sie in ihrer Tätigkeit richtig auf. Wenn es nach ihr gehen würde, dann würde der Unterricht gar nicht zu Ende gehen. Auch an diesem Tag hat Alexis viel Spaß mit den Kindern, welche sich sehr bemühen ihre Erwartungen zu erfüllen. Einige der Schüler sind weiter als die Anderen, deswegen bekommen diese von Zane Training, damit sie nicht so lange warten müssen, bis auch die anderen Kinder auf ihren Level gekommen sind. Einer von diesen Kindern ist Hiro. Er macht von Tag zu Tag mehr Fortschritte, sodass Zane bald ernsthaft darüber nachdenken muss, wie er dieses Kind unterrichten kann. Nach dem Training nimmt er den Jungen erst einmal zur Seite, um sich mit ihm in Ruhe unterhalten zu können. „Sie wollten mit mir reden, Trainer?“, fragt der Junge nach, als er kurz vor dem Dunkelgrünhaarigen zum stehen kommt. „Danke, dass du dir Zeit nimmst.“, erwidert Zane freundlich. „Mir ist aufgefallen, dass du von Tag zu Tag besser wirst. Hast du ein bestimmtes Ziel, dass du so hart an dir arbeitest?“ Verlegen wendet das Kind sein Gesicht ab. „Nun ja, ich möchte später einmal mein Dorf beschützen können. Im Moment gibt es dort niemanden, der verhindert das dort Menschen verschwinden, weil das Dorf sehr klein ist und zum größten Teil aus Alten, Kranken und Schwachen besteht.“, berichtet der Junge leise. Erst ist der ehemalige Profiduellant über die Antwort überrascht, doch dann lächelt er und wuselt dem Jungen durch sein etwas lang geratenes blau-schwarzes Haar. „Das ist ein wirklich guter Grund um stark zu werden. Weißt du was, ich werde dir dabei helfen. Hast du was dagegen, wenn ich auch noch ein paar Freunde zu Hilfe nehmen, um dich zu fördern?“ Die kleinen Kinderaugen strahlen, als sie voller Begeisterung in die grünen Augen des Trainers sehen. „Aber nicht doch. Vorher hat mich seine Hoheit persönlich trainiert.“ Verstehend nickt Zane nur. So etwas in der Richtung hat er sich schon fast gedacht, denn ihm sind einige Spielzüge verdächtig bekannt vorgekommen. „Schön, dann sind wir uns ja einig. Nun solltest du aber erst einmal nach Hause gehen.“ Mit einer kleinen Verbeugung verabschiedet sich Hiro von seinem Lehrer, welcher ihm noch etwas nach sieht, bevor er zu seiner Freundin geht, die innerhalb des Schulgebäudes ist und einige Aufgaben für den nächsten Schultag vorbereitet. Zu seiner Verwunderung ist Alexis nicht allein im Klassenzimmer, denn Bastion hat sich zu ihr gesellt. „Was machst du denn hier, Bastion? Hast du nicht heute Morgen noch geprallt, dass du eine Menge Arbeit hast?“, fragt Zane nach, der sich auf eine Bank rechts von dem Schwarzhaarigen setzt und diesen abwartend ansieht. „Es gehört nun einmal zu meinen Aufgaben nach dem Rechten zu sehen. Außerdem muss ich doch wissen, ob ihr zu Recht kommt.“, erwidert der Mathematiker wahrheitsgemäß. „Also, Alexis, wie ist dein Eindruck von den Schülern?“, wendet er sich wieder der einzigen Frau im Raum zu, welche ihre Papiere zur Seite schiebt und ihren Gesprächspartner ins Gesicht sieht. „Die Schüler sind alle sehr begabt und geben sich sehr viel Mühe, noch mehr zu erlernen. Manch ein Duellant aus unserer Welt sollte sich eine Scheibe davon abscheiden.“ Genau diesen Eindruck hat Bastion auch gehabt, als er zusammen mit den anderen Beiden diese Kinder unterrichtet haben, aber es ist was völlig anderes so eine Meinung von einer richtigen Lehrkraft zu erhalten. „Kann ich dann davon ausgehen, dass du weiter den Unterricht übernehmen wirst?“, fragt er gezielt nach, wobei er ihre Reaktion genau im Auge behält. „Aber natürlich. Es macht mir sehr viel Spaß mit den Kindern zu arbeiten.“, erwidert die Blondine mit einem amüsierten Unterton. „Und was ist mit dir, Zane?“ Der Angesprochene schweigt sich kurz aus, doch dann erzählt er von seinem Entschluss besonders Hiro zu fördern. „Er ist wirklich sehr begabt und es wäre Verschwendung seines Talents ihn nicht weiter zu fördern. Leider schaffe ich das nicht alleine und Alexis hat mit den weiter zurückgebliebenen Schülern zu tun. Zudem kommen da noch andere begabte Schüler, die weiter unterstützt werden sollten.“ Natürlich hat das, was der Trainer da sagt durchaus Hand und Fuß, nur wie soll Bastion auf die Schnelle weitere Trainer auftreiben? Eigentlich ist das ein Ding der Unmöglichkeit, trotzdem will er den Dunkelgrünhaarigen das nicht sagen, weil dieser gerade eine wertvolle Aufgabe für sich gefunden hat. „Ich mach dir einen Vorschlag.“, unterbricht der Schwarzhaarige die Stille, die sich über den Raum gelegt hat. „Ich denke darüber nach, wie ich dir helfen kann und du bereitest dich einfach darauf vor Morgen Extra-Training zu geben, okay?“ Auch wenn er mit dieser Antwort nicht ganz zufrieden ist, willigt der ehemalige Profiduellant ein. „Gut, dann kehre ich jetzt zurück und suche nach einer Lösung.“ Kaum hat sich der Sechs-Attribute-Deck-Duellant erhoben, da wendet er sich noch einmal an die einzige Frau im Raum. „Es wäre nett, wenn du einmal im Monat ein Bericht über die Fortschritte der Schüler schreiben könntest, den du mir dann zukommen lässt.“ „Werde ich machen.“, ruft die junge Frau noch hinterher, bevor sie sich ihrem Liebsten zuwendet, welcher hinter ihr tritt und anfängt sanft ihre Schultern zu massieren. „Hm, das tut gut.“ Die Augen genießerisch schließend, lehnt sie sich nach hinten. „Wie lange wollen wir eigentlich hierbleiben? Nicht das ich drängen will, aber wir sind eigentlich hierher gekommen, um zu schauen, wie es Jaden geht und um Jesse Gesellschaft zu leisten.“, meint der Grünäugige. Ihm selbst gefällt es in dieser Welt auch sehr, aber jeder von ihnen beiden hat einen festen Job, welchen sie nicht einfach stehen und liegen lassen können, wie es ihnen gerade passt. „Das weiß ich doch, Zane. Aber noch geht es ihm nicht besser, also bleiben wir hier. Wie es danach weiter geht, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt festlegen. Ist das in Ordnung?“ Ihr Liebster antwortet nicht, dafür nickt er aber zustimmend, was sie aber nicht sehen kann, weil er hinter ihr steht. Obwohl die beiden Duellanten sich besser verstehen, kommt es immer wieder zu kleinen Streitereien, so kommt es auch jetzt wieder zu einer Meinungsverschiedenheit und die ist nicht leicht aus der Welt zu schaffen, denn Aster wirft Chazz vor, dass dieser viel zu griesgrämig drauf ist, als das er jemals eine Frau abbekommen könne und selbst seine Duellfähigkeiten würden zu wünschen übrig lassen, immerhin hätten sie nur dank der Schicksalshelden gewonnen. So etwas lässt der Schwarzhaarige natürlich nicht auf sich sitzen, deswegen holt er auch zum vernichtenden Gegenschlag aus. „Ach ja? Wer will schon mit einem arroganten Papasöhnchen zusammen sein, der praktisch mit seinen Karten verheiratet ist und viel zu sehr auf diese vertraut, die nicht mal teamtauglich sind.“ Das ist dann doch etwas zu viel für den Silberhaarigen gewesen, weswegen dieser Chazz einen tödlichen Blick schenkt, bevor er sich von diesem abwendet, ohne auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln und weggeht. Marcel beobachtet das aus sicherer Entfernung und schüttelt nur den Kopf. Er könnte ja versuchen zwischen den beiden reichen Pinkeln zu vermitteln, allerdings glaubt er selbst nicht daran, dass ihm auch nur einer der Beiden zuhören würde. >Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich meinen, dass die beide ne Beziehung haben. < Der Gedanke daran ist so erheiternd, dass er das Lachen kaum noch zurückhalten kann, allerdings ist der Gedanke gleichzeitig auch wieder so absurd, dass es zum heulen ist. „Was die Beiden brauchen ist eine Partnerberatung.“, murmelt der junge Mann kopfschüttelnd. „Hast du was gesagt?“ Wie von der Tarantel gestochen, wirbelt Marcel um seine eigene Achse, um in die amüsiert leuchtenden Augen von Atticus zu sehen, der wohl wie er selbst das Streitgespräch zwischen Aster und Chazz verfolgt hat. „Musst du mich denn gleich so erschrecken? Ich hätte einen Herzkasper bekommen können!“, mault der ehemalige Ra Yellow Student aus Frankreich. „Ach was. Dazu bist du zu jung. Außerdem, wo wäre denn da der Spaß geblieben?“, grinst Alexis älterer Bruder. „Selbst eine Partnertherapie würde bei denen nichts mehr bringen.“, mischt sich Yusuke ein, der das alles bisher nur schweigend verfolgt hat. „Aber wir können doch nicht schweigend zusehen, wie sie ihr Leben lang nicht mehr miteinander reden!“, meint Marcel entsetzt, doch der Brünette winkt nur ab. „Wenn wir uns da einmischen, dann machen wir es nur schlimmer. Früher oder später vertragen sie sich schon wieder.“ >Na wenn er sich da mal nicht täuscht. < Zu seiner Erleichterung wird er von seiner Frau gerettet, die mit schnellen Schritten auf ihn zu kommt. Je dichter sie kommt, desto schneller wird ihm klar, dass etwas nicht stimmt, denn die Blauhaarige zieht ein ernstes aber auch trauriges Gesicht. Alarmiert geht er ihr entgegen, hält dann aber an, als sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt steht. „Ist was passiert, Schatz?“, fragt er sofort nach. „Miss Fontaine hat mich zu sich gerufen.“, antwortet die junge Frau mit hängendem Kopf. Marcel wird das Gefühl nicht los, dass er hier entweder völlig auf dem Schlauch steht oder etwas nicht mitbekommen hat. „Warst du schon bei ihr?“ Wenn Blair schon nicht von allein reden will, dann muss er ihr halt jede Einzelheit aus der Nase ziehen. Für einen kurzen Augenblick zweifelt Marcel daran überhaupt eine Antwort zu bekommen, doch dann bemerkt er, dass seine Frau kaum merklich den Kopf schüttelt. „Aber dich belastet doch etwas, sonst würdest du nicht so ein Gesicht ziehen.“ Die junge Frau ringt mit sich, denn einerseits will sie nicht darüber reden aber andererseits bräuchte sie auch seinen Rat. „Nicht direkt.“, gibt sie schließlich leise zu, was für Marcel nicht gerade aufschlussreich ist. „Willst du mir nicht mehr erzählen?“, lockt er sie, um sie verstehen zu können. Seufzend gibt sie nach. „Als ich heute Morgen nach dem Frühstück ausgehen wollte, bin ich am Thronsaal vorbei gekommen. Zu dem Zeitpunkt haben sich gerade Bastion, Hasselberry und Miss Fontaine über Jadens Verletzungen unterhalten.“ Bis zu diesem Punkt kann Marcel beim besten Willen nicht verstehen, wieso seine Frau ein trauriges Gesicht macht, aber zum nachfragen hat er auch keine Zeit, denn Blair fährt mit ihren Erklärungen fort. „Miss Fontaine macht sich Sorgen um die Duellakademie. Deswegen hat sie sich entschieden mich zur Akademie zurückzuschicken, weil ich mit Jadens Verletzungen überfordert wäre und weil sie selbst die Ärzte hier weiterbilden will.“ Okay, jetzt sieht der Sohn von Bonaparte klarer. Er kann zwar verstehen, wieso Fonda so handelt, aber gleichzeitig ist ihm klar, dass diese Handlungsweise sehr verletzend für Blair sein muss. „Und was willst du selbst?“, fragt er nach, denn er glaubt zu wissen, dass die einsieht, was das Beste für alle Beteiligten ist, auch wenn sie es im Augenblick noch Ungerecht findet. „Eigentlich will ich hier bleiben, aber ich weiß genau, dass wir an der Akademie auch einen guten Arzt brauchen. Obwohl ich viel lieber hier bleiben würde – hier bei dir – sehe ich doch ein, dass es nicht anders geht.“ Um sie wieder etwas aufzumuntern meint er, dass sie sicher ab und an mal vorbei schauen dürfe und dass dieser Zustand ja auch nicht für die Ewigkeit wäre. „Die Einzelheiten solltest du aber besser mit Miss Fontaine besprechen. Sie kann da mehr zu sagen.“ „Da hast du wohl Recht. Ähm… Würdest… Nun ja, würdest du mich begleiten?“, fragt sie verlegen nach. Obwohl die Beiden nun schon etwas über zwei Jahre verheiratet sind, kommt es oft vor, dass einer von Beiden im Umgang mit solchen Situationen verlegen wird. „Natürlich begleite ich dich. Bei so was Wichtigem lasse ich dich doch nicht hängen.“, erwidert der junge Mann fröhlich. Der Dinodeckduellant hat in der Zwischenzeit seine Arbeit aufgenommen und kommandiert die Sicherheitsleute rum, die ihren Aufgaben mal wieder nicht nachkommen. In letzter Zeit kommt das viel zu oft vor, wie Hasselberry Bastion beklagt hat. >Wahrscheinlich liegt das einfach daran, dass sie glauben ihre Leistungen werden nicht gebührend gewürdigt. < Seufzend wendet sich der Schwarzhaarige wieder seinen eigentlichen Aufgaben zu, die er am liebsten sehr weit von sich geschoben hätte. Aber es gibt niemanden, der diese unwürdige Aufgabe freiwillig übernehmen will, also bleibt sie an ihm hängen, dabei hat er genug mit den Sicherheitsmaßnahmen zu tun. Die Post – wichtige Briefe aus dem ganzen Land – liegt bei ihm auf dem Schreibtisch, wo sie sich bereits stapelt, weil er nicht jeden Tag dazu kommt den lästigen Papierkram durchzuarbeiten. Normalerweise macht das ja auch Haou, doch weil dieser ausfällt und Hasselberry die Sicherheitsvorschriften raufgesetzt hat, muss die eintreffende Post nun vom Chef der Sicherheit nachgeschaut werden, da man davon ausgehen muss, dass man auch über Briefe einen Anschlag verüben will. „Du scheinst ja mächtig viel Arbeit zu haben.“ Die ihm bekannte Stimme lässt Hasselberry von seiner Arbeit aufblicken. „Was machst du denn hier?“, fragt er nach, denn bisher hat sich keiner seiner Freunde hierher getraut. „Eigentlich wollte ich dir etwas Gesellschaft leisten, aber wenn du zu viel zu tun hast…“ Weiter kommt er nicht mehr, weil der Dinofreak in schon unterbricht. „Ich hab nichts gegen Gesellschaft. Vor allem bei dieser lästigen Arbeit.“ Ein amüsiertes Lachen verlässt die Lippen des Australiers, bevor er sich auf den Besucherstuhl nieder lässt und Hasselberry geraume Zeit schweigend zusieht, bis er das leidliche Gesicht seines Gegenübers nicht mehr ertragen kann. „Soll ich dir vielleicht helfen? Du siehst alles andere als glücklich aus.“ Sofort schiebt Hasselberry Jim die Hälfte der Briefe zu, ohne auch nur ein Wort zu sagen. So arbeiten sich beide durch die Post, bis der Krokodilliebhaber inne hält. „Sag mal, wo soll dieser Brief hin? Der sieht sehr wichtig aus!“ Der Kopf des Dinodeckduellanten schnellt nach oben und fixiert den Brief, den Jim ihm freundlicherweise bereits vor die Nase hält. „Och ne, die nicht auch noch!“, stöhnt der ehemalige Ra Yellow Student, als er den Absender überflogen hat. Etwas verwundert ob des Ausbruchs, zieht Jim eine Augenbraue hoch. „Also solch schlechte Nachrichten hatte ich eigentlich nicht vermutet.“, kommentiert er das Ganze sarkastisch. „Das liegt einzig und allein daran, dass du noch nicht lange hier bist.“, erwidert Hasselberry nur, dann widmet er seine gesamte Aufmerksamkeit wieder dem Umschlag, welchen er kurz darauf öffnet, den Zettel darin entfaltet und dessen Inhalt liest. Von Satz zu Satz verfinstert sich das Gesicht des muskulösen Mannes immer mehr. Solche Veränderung hat der Fossiliendeckduellant noch nie bei dem Dinofanatiker gesehen und wenn er ehrlich ist, dann macht ihm das ein bisschen Angst. „Hätten die sich keinen noch schlechteren Zeitpunkt aussuchen können?“, flucht er laut vor sich hin, während er das Stück Papier zerknüllt und auf die Tischplatte haut. Hasselberry ist klar, dass er diese Nachricht weiterleiten muss, immerhin ist sie wichtig und vielleicht fällt Bastion ja etwas ein, um die verborten alten Männer von ihrem Vorhaben abzuhalten. „Könntest du mir freundlicherweise verraten, was mit dir los ist?“ Die Stimme des ehemaligen Austauschstudenten holt den Anderen aus seiner Grübelei, damit sich dieser der Frage stellen kann. „Tut mir Leid.“ Wofür er sich entschuldigt, weiß er wohl selbst nicht, aber damit Jim nicht nachfragen kann, redet er gleich weiter. „Haou, als König, besitzt einen Thronrat, der aus den Ältesten der einzelnen Bezirke besteht. Wir besitzen genau zwölf davon, denn für Haou allein wäre das Reich zu groß und selbst so ist es unmöglich auf jeden Vorfall zu reagieren.“ Da Jim jetzt etwas von den Hintergründen weiß, kann er seine Erklärungen weiterführen. „Normalerweise kommen diese sturen Hunde nur alle halbe Jahr ins Schloss, um über Sorgen und Fortschritte zu diskutieren, doch mit diesem Brief haben sie um ein verfrühtes Gespräch gebeten. Laut des Briefes sind alle zwölf Männer bereits auf den Weg ins Schloss, um mit dem König zu reden. Und genau da beginnt das Problem. Der König liegt mit schweren Verletzungen und ohne Bewusstsein im Bett. Sollten die das jemals erfahren, denn werden sie versuchen selbst die Macht an sich zu reißen, egal was wir sagen würden.“ Zumindest kann der Australier jetzt verstehen was die ganze Aufregung soll, allerdings fragt er sich auch gleichzeitig, ob dieses Problem gelöst werden kann. „Und was machen wir jetzt?“ Genau diese Frage hat sich Hasselberry auch gestellt, deswegen will er den Brief ja auch schnell zu Bastion bringen. „Tja, das muss jemand anderes entscheiden.“ Hasselberry nimmt das zerknitterte Stück Papier wieder an sich und erhebt sich, um sein Büro zu lassen, aber kaum hat er seinen Schreibtisch umrundet, da hält ihn Jim am Handgelenk fest und hindert ihn so am weitergehen. „Was wird das, wenn’s fertig ist?“, fragt der Jüngere von Beiden verwundert nach, doch statt einer Antwort steht Jim ebenfalls auf, bevor er die Hand seines Freundes los lässt und sie gemeinsam das Büro verlassen. Wenige Meter vom Tor entfernt, denn den Weg bis zu diesem Punkt haben sie bereits zurückgelegt, hören sie aufgeregte Stimmen. Als die beiden Freunde genauer hinhören, erkennen sie, dass sich eine Frau mit zwei Wachen anlegt. An und für sich nichts außergewöhnliches, denn oft flirten die Wachmänner mit den weiblichen Bewohnern des Schloss, wofür sie nicht selten eine Abfuhr kassieren, aber dieses Mal ist es anders, denn beide Freunde kennen die Stimme der Frau zu gut. Vergessen ist die Sorge um den Brief, denn es gibt etwas Wichtigeres. So schnell sie können rennen Tyranno und Jim zum Tor, vor welchem sie wirklich – wie vermutet – Tania sehen, die in Begleitung ist. Wie es aussieht, haben die beiden Wachen nicht mit sich reden lassen und wollten die Damen nicht reinlassen. „Tania, was machst du hier?“, fragt Hasselberry aufgebracht nach. Eigentlich müsste es der jungen Frau bekannt sein, dass niemand ins Schloss gelassen wird, egal ob er mit einem der Bewohner liiert ist oder nicht. „Es tut mir Leid, aber ich wäre sicher nicht hier, wenn es nicht wirklich dringend wäre.“, erklärt die Amazone, worin ihr Hasselberry schon Recht geben muss, trotzdem zögert er. „Bitte, ich muss mit Bastion reden. Es ist wirklich sehr wichtig.“ Wie könnte er der Bitte einer so charmanten Dame nicht nachkommen? Mit fester Stimme wendet er sich Kail zu, der im Moment Dienst hat. „Lasst die Damen eintreten.“ Der Befehl wird sofort ausgeführt. Das Tor wird hochgelassen und alle drei Damen reiten in den Hof. Neben Hasselberry und Jim bleiben sie steht und steigen ab. „Ihr kümmert euch um die Pferde!“, ordnet der ehemalige Ra Yellow an, bevor er die Damen bittet ihm und Jim zu folgen. Auf dem Weg zum Schloss, fragt Alexandria, wer denn diese beiden Herren sind, sodass Tania die Mädchen mit den Jungs bekannt macht. „Alexandria und Anastasia, das sind Jim und Hasselberry. Sie sind Freunde von mir und vom König. Jim, Hasselberry, das sind Alexandria und Anastasia.“ Die Schwestern und die beiden Männer nicken einander kurz zu, dann übernimmt Hasselberry wieder die Führung. Da er annimmt, dass sich Bastion mal wieder im Thronsaal eingenistet hat, führt er die Gruppe dort als erstes hin, doch da ist er nicht zu finden, was Hasselberry dann doch wundert. „Wo könnte er denn sonst noch sein?“, fragt er mehr sich selbst, trotzdem ist es Jim, der für ihn antwortet. „Vielleicht ist er ja bei Jaden.“ Etwas skeptisch beschließt der Dinoschädel dort mal nachzusehen. Sollten sie sich irren, müssen sie halt weiter suchen. „Okay, dann folgt mir mal.“ Wieder übernimmt Hasselberry die Führung. Er führt sie die Treppe hinauf in den zweiten Stock, um dann mit ihnen den langen Flur bis zur Tür mit der Wache zu gehen, vor welcher sie stehen bleiben. „Ist zufälligerweise Lord Misawa bei seiner Hoheit?“, fragt er seinen Freund nach, welcher die Frage sofort bejahrt. „Er ist zusammen mit Miss Fontaine bei seiner Majestät.“ Der Schwarzhaarige nickend dankend, dann klopft er an die edel verzierte Tür, welche sich von innen her öffnet. Zum Vorschein kommt die brünette Leiterin des Mädchenhauses an der Duellakademie. „Oh, Hasselberry, was machst du denn hier? Und dann noch mit so viel Besuch. Du weißt doch, dass er Ruhe braucht!“, ermahnt sie ihn auch sofort, aber Jim springt ein und verteidigt den Dinodeckduellanten. „Verzeihung, aber wir müssten dringend mit Bastion reden. Könnte er wohl vor die Tür kommen?“ Auch wenn die Frage an die Ärztin gerichtet ist, so hat Bastion sie doch verstanden und antwortet für sich selbst. „Ich bin gleich da.“ Fonda schließt daraufhin die Tür und beendet die Untersuchung im Beisein von dem Schwarzhaarigen und dem Türkishaarigen, bevor sie alle drei auf den Flur treten und auf eine Erklärung warten. Tania rennt sofort auf ihren Liebsten zu und fällt ihm um den Hals. „Ich hab dich vermisst!“, erklärt sie sofort, aber Bastion schiebt sie etwas von sich und sieht ihr ernst in die Augen. „Sag mir nicht, dass du nur deswegen hierher gekommen bist!“, fordert er sie auf, woraufhin sie nur heftig mit dem Kopf schüttelt. „Natürlich nicht.“, erwidert sie erbost. Wie kann der Mann, den sie liebt nur auf die Idee kommen, sie würde ihn wegen der Sehnsucht aufsuchen? Tief in ihrem Stolz verletzt, löst sie sich aus seinem Griff und stellt sich wieder zu ihren beiden Begleiterinnen. „Weswegen bist du hier, Tania?“, versucht es Jesse noch einmal, der viel mehr Einfühlungsvermögen an den Tag legt und dem die Amazone auch antwortet. „Die unterirdische Stadt ist angegriffen worden. Wir vermuten, dass es außer uns drei keine Menschen mehr gibt, die dort gelebt haben.“ Verstörte Blicke treffen die junge Frau, die betreten zu Boden sieht. „Was genau ist passiert?“, will Miss Fontaine wissen, immerhin verschwinden Menschen nicht einfach so. „Ich war gerade einkaufen, als sich die Decke über der Stadt verdunkelt hat. Schwarze Blitze haben einige Häuser in Band gesteckt, woraufhin die Sicherheit gerufen wurde. Zu Fünft wurden sie in eine dunkle Kugel gezogen und als diese sich aufgelöst hat, da stand nur noch ein Mann mit Sonnenbrille, welcher sich in einem Regen aus Karten aufgelöst hat. Mir fiel sofort wieder ein, was Jaden über solche Duelle und diesen Typen gesagt hat, also bin ich zu unseren Nachbarn, weil wir kein Pferd mehr hatten, um mir eines zu borgen, doch kaum hat mir Alexandria die Tür geöffnet, da durchzogen schon wieder schwarze Blitze den Himmel. Ich habe mir Alexandria und ihre jüngere Schwester Anastasia geschnappt und zusammen sind wir mit den Pferden geflohen. Gerade als wir den sicheren Geheimgang erreicht hatten, wurde das gesamte Dorf von dieser Kugel verschluckt. Damit dieser Typ uns nicht auch noch erwischt, haben wir uns hierher begeben.“, erzählt Tania. „Oh mein Gott.“, entkommt es Bastions Mund, während Hasselberry apathisch vor sich hin starrt. „Ein Gutes hat es ja: Wir kennen endlich unseren wahren Feind.“, kommentiert Jim, wofür er bissige Blicke erntet. „Ich wünschte, wir hätten dies nicht unter solchen Umständen erfahren.“, murmelt Jesse leise vor sich hin, aber noch so laut, dass auch die Anderen es hören können. „Ist das nicht der Typ, der damals die Duellakademie angegriffen hat und von Jaden besiegt wurde?“, fragt Miss Fontaine unsicher. „Genau der. Da sie gleichzeitig angreifen, dürfen wir kein Risiko eingehen. Wir können Blair nicht zur Duellakademie zurückschicken, denn unterwegs könnte sie auf diesen Kerl treffen und das gleiche Schicksal erleiden, wie die armen Menschen in der unterirdischen Stadt.“, erklärt Bastion mit fester Stimme. Zustimmend nicken die Anderen. Ihnen allen ist klar, dass Ausflüge in dieser Zeit zu gefährlich sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie heil und gesund am Ziel ankommen ist viel zu gering, als dass es das Risiko wert wäre. Hasselberry presst seine Hände zu Fäusten zusammen, sodass sich die scharfen Kanten des Papieres in seine Hand schneiden. Durch den aufkommenden Schmerz wird ihm wieder bewusst, dass er nicht ohne Grund hier aufgetaucht ist. „Ähm, es gibt noch mehr schlechte Neuigkeiten.“, lässt er Kleinlaut verlauten, woraufhin alle Augen auf ihn gerichtet sind. „Was denn jetzt noch? Haben wir nicht schon genug Ärger am Arsch?“, ereifert sich Jesse, der sich Wort für Wort mehr in Rage redet. Ohne Antwort zu geben, übergibt der Dinodeckduellant das zerknüllte Papier Bastion, welcher es etwas glatt streicht und anfängt zu lesen. Als er damit fertig ist, flucht er sehr laut und massiert sich die Schläfen, weil er wegen der ganzen Sorgen Kopfschmerzen bekommen hat. „Das hat uns gerade noch gefehlt.“ „Dasselbe hat Hasselberry auch schon gesagt.“, bemerkt Jim überflüssigerweise. „Schön, sollte der Thronrat eintreffen, dann sperrt sie in den Keller und schmeißt den Schlüssel weit weg!“, befehlt der Sechs-Attribute-Deck-Duellant sofort, denn anderweitig werden sie diese alten Säcke nicht beschäftigen können und sollten sie dahinter kommen, was Sache ist, dann bricht hier das reinste Chaos aus. „Die Idee könnte glatt von mir sein.“, grinst Hasselberry frech. „Aber das könnt ihr doch nicht machen! Sie müssen doch mit seiner Hoheit reden.“, mischt sich Alexandria ein, die von all dem rein gar nichts versteht. „Genau! Wer soll denn sonst unsere Eltern und die anderen Bewohner retten? Lady Tania sagte, dass nur er das kann. Aber wie soll er das tun, wenn es ihm keiner sagt?“, fragt Anastasia nach. Jesse kniet sich vor der jüngeren Schwester und lächelt sie beruhigend an. „Keine Angst, der König weiß schon längst, was im Land passiert. Dafür braucht er die bösen alten Männer nicht, die ihm verbieten seine eigenen Mittel einzusetzen.“ „Sie verbieten es ihm?“, fragen die Schwestern entsetzt nach, woraufhin alle Anwesenden sofort „Ja“ sagen, damit es keine weiteren Diskussionen gibt. „Auch wenn die Bedingungen nicht die Besten sind, so heiße ich euch im Namen seiner Majestät herzlich Willkommen. Fühlt euch hier wie zu Hause.“, erklärt Bastion, bevor er sich an seine Liebste wendet. „Würdest du den beiden Damen ihre Zimmer im Ostflügel im ersten Stock zeigen? Ich bin sicher, dass dort noch Zimmer frei sind. Vielleicht sollten Sie auch mitgehen, Miss Fontaine. Vielleicht haben sich unsere Gäste ja bei der Flucht verletzt.“ Die beiden Frauen nicken gehorsamen und führen die Schwestern ab. So bleiben Bastion, Hasselberry, Jesse und Jim zurück, die alle vier ein sehr düsteres Gesicht ziehen. „Das sieht gar nicht gut für uns aus. Jaden fällt im Moment völlig aus und wir Anderen haben nichts, um uns ihnen entgegen zu setzen!“, fasst Jim die Situation noch einmal für alle zusammen. „Da magst du Recht haben, aber wir können nicht einfach aufgeben. Was soll denn aus dem Rest der Welt werden, wenn wir die Flinte ins Korn werfen?“, fragt Jesse entschlossen nach. „Du hast Recht. Wir werden bis zum Schluss kämpfen.“, antwortet Hasselberry, welcher seine Fingerknochen knacken lässt. „Schön, dann werde ich mal die Schlachtpläne entwerfen.“, erklärt Bastion seufzend. Jim haut ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Kopf hoch. Wird schon schief gehen.“ Auch wenn die Worte aufbauend sein sollten, sie verfehlen ihr Ziel. Angesichts solcher Neuigkeiten ist das verständlich. „Ich würde dich ja gerne unterstützen, aber Jaden braucht mich im Moment dringender. Außerdem… wenn ich mich so umsehe, dann stelle ich fest, dass du mehr Hilfe hast, als gut für dich ist.“, witzelt Jesse, woraufhin der Mathematiker nur schmunzelnd mit dem Kopf schütteln kann. „Na geh schon zu seinem Geliebten. Wir haben hier schon alles im Griff.“ Mit einem festen Schubs hat Jim Jesse wieder zur Tür von Haous Gemächer geschickt, welcher noch einmal dankend über die Schulter sieht, die Tür dann öffnet und ins Gemach tritt. Sobald die schwere Tür hinter ihm ins Schloss gefallen ist und er aufgeatmet hat, geht er mit sicheren Schritten zu dem großen Himmelbett mit den roten Vorhängen, doch als er dicht genug davor steht, ist er entsetzt. Das Bett ist leer und im gesamten zimmer fehlt jede Spur von dem jungen Herrscher. Wie von der Tarantel gestochen, rennt Jesse in die anderen angrenzenden Zimmer, um dort nach ihm zu sehen, doch als er ihn auch da nicht finden kann, verlässt er hektisch das Zimmer, um zu seinen Freunden zu kommen. Zu seinem Glück sind Bastion, Hasselberry und Jim noch nicht weit, sodass er diese schnell einholt. Alle drei drehen sich abrupt um, als sie die schnellen Schritten hören, die eindeutig auf sie zukommen und als sie dann auch noch einen aufgelösten und vor Sorge gezeichneten Jesse sehen, der nur knapp vor ihnen zum stehen kommt, sind auch sie alarmiert und bleiben stehen. „Was ist denn mit dir los? Wolltest du nicht zu Jaden?“, wird er von Jim gefragt, während Hasselberry „Ist dir etwas auch noch etwas eingefallen?“ nachfragt. Nur Bastion hält sich zurück, denn er sieht, dass der junge Schwede erst einmal zu Atem kommen muss. Als dieser wieder Luft in den Lungen hat, fängt er an zu reden, ohne auf die vorangegangenen Fragen einzugehen. „Jaden… er ist… verschwunden! Er ist weder in seinem Bett, wo er eigentlich hingehört, wenn man auf Miss Fontaines Worten vertrauen kann und auch die angrenzenden Räume sind leer. Es ist, als wäre er wie vom Erdboden verschluckt worden!“ Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)