Mehr als nur ein Leben in Gefahr von Fakara-SK (Zwischen FBI und den Männern in Schwarz) ================================================================================ Kapitel 22: Mein Triumph ------------------------ Als wir zurück im Hauptquartier waren, gab Korn zu: „Das hätte ich von dir nie erwartet, Vine. meinen Respekt hast du.“ „Na gut, ich gebe es zu. Du bist nicht übel, Kleine. Meine Rückendeckung spreche ich dir auch zu“, seufzte Chianti und war froh diesen Satz schnell hinter sich gebracht zu haben. „Und du schießt nicht versehentlich vorbei?“, zog Gin misstrauisch eine Augenbraue hoch, während er sie auffallend sorgsam musterte. „Dann müsste ich mich selbst als schlechte Scharfschützin abstempeln lassen müssen. Dieses Risiko werde ich garantiert nicht eingehen, glaub mir. Das lass mal lieber sein“, grinste sie kopfschüttelnd. „Dann werde ich mal den ersten Toast ausbringen. Auf Vine, die heute eine grandiose Meisterleistung erbracht hat und sich als würdig erwiesen hat ein Mitglied unserer Organisation zu sein!“, prostete Vermouth mir Augenzwinkernd zu. Wieder tranken wir alkoholische Getränke um meinen Sieg zu feiern. Heute war ich der Star und hatte mir den Respekt verdient. Mein Ziel war erreicht. Wenn es weiterhin so glatt für mich lief, würde ich keine Probleme mehr bekommen. Wir saßen den Abend in einer gemütlichen runde an einem Tisch. Irgendwann in früher Späte tauchte auch Cognac mit seinen Bodyguards auf: „Meinen herzlichen Glückwunsch, Vine. Ich bin stolz auf dich und als Zeichen für meine Dankbarkeit ist es mir ein Leichtes dich zu befördern. Schätz dich glücklich dich nicht mehr eine blutige Anfängerin schimpfen zu müssen.“ Auf diese Aussage wusste ich nicht zu reagieren, weder mit einer Antwort oder mit einer Geste. Anscheinend schien er auf irgendetwas zu warten, auch wenn er nicht zu erkennen gab, was genau es war. Ich riss all meinen Mut zusammen, bedankte mich und entgegnete: „Aber was bedeutet das nun genau? Was hat das für Auswirkungen auf mein Alldaylife?“ Da der Boss nur ein hämisches Grinsen hervorbrachte und meine Geduld nachließ, beantwortete Gin sie: „Es wird nur eine Veränderung in der Anerkennung gegenüber anderen Mitgliedern geben. Du bekommst auch kein Sternchen oder so angehängt. Du stehst nun sozusagen auf einer Stufe mit unserem Vodka. Leider wirst du dich noch weiter hoch arbeiten müssen. Du willst doch dahin wo ich bin, nicht wahr?“ Interessiert zog der Boss eine Augenbraue hoch. Eingeschüchtert von allen Blicken wollte ich nichts sagen, doch wahrscheinlich hatte ich keine andere Wahl, als mich wieder mal mit Worten in die Höhle des Löwen zu reiten. Stotternd begann ich: „Äh… also das ist so… äh… Natürlich strebe ich das an. Wer fände es nicht besser zu kommandieren als kommandiert zu werden?“ Vermouth räusperte sich unauffällig und fiel mir ins Wort: „Vine ist blutjung, Sie hat noch keine Ahnung vom Leben geschweige denn von dem bei uns. Ich finde, dass ist keine gute Idee sie zu befördern, Cognac. Sie hat nicht mehr den Schutz eines Neulings.“ „Sie bedeutet dir also so viel, Vermouth. Dann pass auf sie auf. Sie ist deine Untergeordnete. jetzt lasst und nun feiern und nicht mehr über diesen Unsinn sprechen. ich werde die Beförderung auf keinen Fall zurück nehmen. Also warum noch weiter darüber diskutieren. bedient euch am Büffet und an der Bar, lasst uns aufgrund Vines außerordentlichen Errungenschaften feiern!“ Wir saßen zu sechst auf einer Eckbank. Chianti, Korn, Gin, Vodka, Vermouth und ich. Eigentlich hatte ich keine Ahnung worüber sie sich unterhielten, da es mich offen gestanden auch herzlich wenig interessierte. Ich machte mir über die herzhafte Diskussion zwischen Vermouth und dem Big Boss Gedanken. Sie wirkte sehr niedergeschlagen, als er ihr so eine deftige Abfuhr verpasst hatte. Am Rande bekam ich mit, dass sie sich über die Entfernungen beim Weitschießen unterhielten. Sie waren der festen Überzeugung, dass man auf keinen Fall in einer weiter entfernten Position von 700 Yards zielsicher einen Schuss abfeuern konnte. Dahingegen war Chianti wohl anderer Meinung und sie wollten dies morgen auf dem Testgelände austesten. Damit hätte ich wohl kein Problem. Als Gin seinen Arm um mich legte, befürchtete ich schon, der nächste Streit könnte ausbrechen. Doch es blieb still. Wahrscheinlich hatten sie das Kriegsbeil begraben und wir konnten noch mal einen Neustart wagen. „Kommst du dann morgen mit ein paar Schießübungen machen?“, fragte Gin mich provokativ auf meine schlechten Schießkünste anspielend. „Darauf kannst du wetten. Vielleicht bin ich nicht besser als du, aber schlechter auf keinen Fall!“, entgegnete ich dreist. „Ein großes Mundwerk hatten sie vorher alle, aber danach hat er alle fertig gemacht. Also lass dich nicht auf zu große Spielchen ein, Täubchen. Wir werden noch sehen, wer letztendlich besser ist von euch beiden“, scherzte Vodka Auch wenn er es wirklich so klingen lassen wollte, hörte es sich eher wie eine feindselige Drohung an, wie einen kleinen Scherz am Rande. Auch wenn meine Schießkünste nicht gerade die besten waren, würden sie schon Augen machen, wenn ich ihn fertig machen würde. Naja fertig machen war vielleicht etwas übertrieben, aber wir würden ja sehen. Bisher hatte ich nur auf nähere Objekte geschossen und so ein weit entferntes Ziel zu treffen, würde nicht einfach werden. „Ich werden schon treffen, also keine Panik. Ihr müsst nicht das gesamte Gelände evakuieren lassen“, spaßte ich ebenso zurück, nur glaubhafter. „So lange du wirklich niemanden von uns triffst und nicht vergisst, dass eine Waffe einen Rückstoß hat“, bemerkte Chianti grinsend. Ich tat diese Bemerkung mit einer abschweifenden Handbewegung ab, beantwortete sie deshalb nicht. Was sollte das denn auch für eine Unterstellung sein?! Als ob ich so etwas Wichtiges vergessen könnte! „Ach so schlimm steht es wiederum auch nicht um ihre Künste. Jedoch vorsichtshalber gehen wir in Deckung“, schallte Gin vor Lachen. „Sehr lustig. Macht nur weiter so. Ihr werdet alle noch schockiert sein, wenn ich besser schieße als Vodka oder Vermouth“, zuckte ich eingeschnappt mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir werden sehen“, lächelte sie und auch Vodka schien dieser Aussage zuzustimmen. Mich frustrierte es, dass mir so wenig Zuversicht zugesprochen wurde, aber was sollte ich schon dagegen unternehmen. Morgen würden sie ihre Meinung eventuell ändern. Insgeheim wollte ich auch nichts tun, denn ich war froh, dass ich mich nun so gut mit ihnen verstand. Dadurch dass ich mir den Respekt verdient hatte, sollte es auch keine große Überraschung sein. Jedoch hatte ich Zweifel gehegt, da sie alle Massenmörder waren und sozusagen keine normalen Menschen. Normalerweise müsste ich mich aus demselben Grund nicht mehr als einen normalen Menschen ansehen. Hier konnte man die Reaktionen nicht so gut einschätzen wie überall anders sonst. „So Leute. Ich verabschiede mich dann mal. ich hab noch was zu tun“, richtete sich Vermouth zum gehen gewandt auf. „Du kannst jetzt noch nicht gehen, ich wollte doch auch noch mit dir über so einiges quatschen“, schmollte ich und ließ sie darauf aber sofort gehen. Wir saßen noch lange in unserem kleinen Grüppchen am Tisch und unterhielten uns über belanglose Dinge. Das meiste waren eigentlich eher Ratschläge an mich, wie ich mit Vorgesetzten umzugehen hatte, wie ich am besten Missionen erledigte und so weiter. Mir blieb auch nichts anderes übrig als diese Unterbreitungen anzunehmen, denn wie würden wohl wieder Chianti und Korn reagieren, wenn ich sie mit missachten abstieß. „Solange du dich einfach nur mit voller Konzentration an die Aufgaben ranmachst, kann dir auch nichts Schlimmes wiederfahren. Der Boss hatte ja schon erwähnt, dass du schon mal Rückendeckung von Vermouth hast und wir stehen dir auch noch zur Seite“, lächelte Gin verständnisvoll. Er musste wohl bemerkt haben, dass die ganzen Befürwortungen mich meiner Sinne beraubten. „Sagt wer? Die einen mehr die anderen weniger, würde ich mal so ausdrücken“, spaßte Chianti und stupste mich im Spaße feindselig an der Schulter an. „Damit kann ich leben, solange man auch nur einen Funken von Vertrauen errungen hat, wird es wohl auch nicht so schwer sein hier klar zu kommen. Ich habe es immerhin geschafft in meinen ersten paar Monaten befördert zu werden, nicht wahr? Wer von euch hat das je geschafft?“ „Ach ich wüsste da einige Beispiele. Schau dir nur mal unseren Gin an. Der hat es innerhalb von wenigen Wochen geschafft zum Boss, was ich mit äußerster Betonung ausspreche, befördert zu werden und das will schon was heißen“, brachte Vodka ehrwürdig hervor. „Tja, also habe ich dir immer noch was um Längen voraus, Vine.“ „Das kann sich morgen ganz schnell ändern, mein Freund“, piesackte ich ihn und erhob mich daraufhin ebenfalls. „Es war ein schöner Abend und ich muss euch nun leider auch verlassen, die Müdigkeit fängt schon an meinen Verstand schrumpfen zu lassen.“ „Ja, man merkt’s!“, grinste Korn spielerisch und blieb nunmehr alleine mit Chianti sitzen, da mit mir auch Gin und Vodka den Abgang machten. „Kommst du noch mit ein wenig an die frische Luft?“, fragte Gin. „Du meinst wohl eher die Lunge teeren? Ja, klar. Warum nicht.“ „Ich werde dann auf mein Zimmer gehen, Boss. Bis morgen“, trennte sich Vodka von uns und ging wahrscheinlich ebenfalls in seine Unterbringung, wie er es angedeutet hatte. An einem der vielen Seitenausgänge stellten wir uns hin und genossen eine Zigarette. Aus dieser wurden leider wiederum auch schon wieder mehrere, da wir uns nun in einem Gespräch unter vier Augen vertieft hatten. Es handelte nicht nur wir sonst abends um den Tag, sondern auch um die Tiefergehenden Gespräche zwischen den einzelnen Personen. Was mich nämlich am meisten an der ganzen Sache beschäftigte, war die Beziehung zwischen Vermouth und dem Big Boss. War da wohl mehr, als das sie nur der Liebling von ihm war. Und genau diesen Gedanken hatte ich soeben Gin erläutert. „Also ich glaube dieser Gedanke geht ein bisschen zu weit. Vor allem ist das die Privatsphäre von ihm und die geht uns nichts an, Vine. Es mag vielleicht sein, dass es so ist, aber ich persönlich, wo Cognac auch schon eine lange Zeitspanne kenne, wage dies ernsthaft zu bezweifeln. Er ist nun wirklich nicht der Typ für solche Dinge. Auch wenn er es wäre, wäre Vermouth nicht sein Typ. Sie ist eine äußerst gute Mitarbeiterin und er schätzt ihre Arbeit zutiefst, nicht umsonst ist sie deswegen der Liebling. Aber niemals würde es soweit gehen… Vine du verwunderst mich zutiefst mit deinen Gedankengängen.“ Nach diesem ausschweifenden Gefühlsausstoß blendete ich den Gedanken aus. „Was wäre denn, wenn nun noch jemand anders in dieser Organisation an einer solchen Beziehung, wie wir sie haben interessiert wäre… Würde es da nicht eventuell zu Schwierigkeiten kommen?“, erfragte ich vorsichtig. „Das könnte durchaus sein und deswegen war es dem Boss wohl auch nicht so lieb, dass gerade ich den Anfang mit so etwas machen musste. Denn es gibt immer wieder Leute die meinen sie müssten sowas nachmachen und da ich der wahrscheinlich Härteste von allen bin… du verstehst schon was ich meine. Ich mache mir später nochmal Gedanken über diesen Boss-Kram. Jetzt stresse mich bitte nicht mit deinen Fantasien. Ich habe andere Dinge im Kopf.“ „Was denn für Dinge zum Beispiel?“ Er antwortete nicht und ließ nur ein leises Grummeln von sich hören. „Also ich wüsste da etwas ganz Bestimmtes…“, säuselte ich und griff ihm unter dem Mantel an seinen Oberkörper. Uninteressiert seufzte er: „Auf so etwas wollte ich eigentlich nicht andeuten.“ „Du sollst dich nicht mehr zurückhalten, Gin! Ich dachte nach einem Mal bräuchte ich dich nicht mehr zu überreden“, meckerte ich und wich wieder von ihm zurück. „Das ist es nicht, Vine! Ich habe nur einfach keine Lust darauf, ja? Ich denke den ganzen Tag nur daran wie ich Leute umbringe und andere schlimmen Dinge plane. Da habe ich nun einmal nicht die Muße mich am Abend mit einer Frau ins Bett zu legen und sie in irgendeiner Art und Weise zu beglücken, verstanden?!“ „Also wenn es für dich mehr als das auch nicht bedeutet, dann können wir es ja genauso gut sein lassen, gnädiger Herr! Sonst noch etwas, was du loswerden willst oder war es das?! Dann brauche ich ja auch eigentlich nicht mehr ein Bett mit dir zu teilen.“ „Das ist der einzige Grund weshalb du bei mir schläfst?!“, wunderte er sich entnervt. Wütend schüttelte ich den Kopf: „Nein, aber mit einer der Gründe weshalb ich es tue und der nächste nennt sich übrigens Liebe. Aber wenn das nichts mehr für dich bedeutet oder du vergessen haben solltest, aus welchem Grund wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben…“ „Das habe ich garantiert nicht!“, unterbrach er mich gereizt und zog seine Schultern aggressiv und zur Verteidigung hoch. Er sprach direkt weiter: „Ich weiß noch was dieses kurze Wort bedeutet und genauso gut das ich das für dich empfinde. Aber du kannst nie verstehen was ich dabei fühle am Tag Leute umzubringen und dann mit dir Liebe zu machen.“ „Liebe zu machen… Du solltest dich ehrlich mal selbst hören. Genau das war es, was Cognac gemeint hatte, was er nicht duldet in der Organisation. Das alles würde viel zu sehr aus dem Ruder laufen, wenn du Privates nicht von dem was wir im Namen für die Organisation tun unterscheiden können. Wir müssen es auseinanderhalten und ich habe heute auch jemanden umgebracht, nicht nur du und trotzdem vergeht mir nicht die Lust hierauf. Reiß dich am Riemen!“ „Na gut. Lass uns aufs Zimmer gehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)