Mehr als nur ein Leben in Gefahr von Fakara-SK (Zwischen FBI und den Männern in Schwarz) ================================================================================ Kapitel 12: Doppelleben ----------------------- „Ein Doppelleben also? Ja, das könnte vielleicht auch interessant sein.“ „Vine. Übernimm dich nicht!“, warnte Gin mich und fuhr sofort fort: „Am Anfang ist es am Besten es erst mal nur bei der Organisation zu belassen. Der kleinste Fehler kann zum Tode führen. Du brauchst dich nur mit einem Wort zu versprechen.“ „Du machst dir zu viele Gedanken. Ich schaffe das.“ „Nein!“, weigerte er sich konsequent mir das zu gewähren. „Ich bin eine starke Frau!“ „Ja, das hat man nach dem Verhör gemerkt!“ „Jetzt lass mich meine Entscheidungen selbst treffen!“ „Nicht solange ich der Boss bin und ich verbiete es dir!“ Perplex schaute ich ihn an und am liebsten hätte ich ihm für diese Worte eine Ohrfeige verpasst, aber wie er vorhin schon bemerkt hatte, könnte das vermutlich schlimmere Konsequenzen haben, als ich ahnte. „Na gut, wenn du es so willst“, darauf ging ich, um ihm zu beweisen, wie stark ich sein konnte und packte meine Sachen zusammen, zumindest bis auf einen Gewissen teil und fuhr fort. Gewisser weise fuhr ich nur zu meiner Wohnung in Beika zurück und richtete mich dort wieder halbwegs mit meinen Klamotten ein. Ich ließ einen Teil der Klamotten im Hauptquartier, denn ich würde wahrscheinlich bald wieder zurückkehren, wenn auch nur für eine Nacht. Ich beschloss von nun an wieder in meiner Wohnung zu hausen und nur noch ab und an bei Gin und dessen Heim zu verweilen. Ich wollte wieder eigenständiger werden und nicht nur auf das Geschwafel eines Mannes hören müssen. Deshalb hätte ich mich auch nie in einer größeren Firma oder einem Büro zu Recht gefunden. Ich hatte die Bevormundschaften irgendwelcher Leute noch nie leiden können. Außerdem würde ich Gin erst wieder vollständig Gehör schenken, wenn er sich bei mir für diese Worte entschuldigte. Was fiel ihm ein mich derart zu unterbieten. Von Seiten der Organisation war er mein Boss, ja. Aber er hatte ein wenig übertrieben, mit seiner „ich-pass-auf-dich-auf“ Masche. Das machte mich wütend. Mein Mobiltelefon vibrierte erneut, ich zog es hervor und hätte es beinahe wieder fallen lassen, vor Jähzorn. ich nahm das Gespräch genervt an: „Ja?“ „Telia, was ist los. Ich dachte eigentlich du würdest dich melden! Warum hast du dich nicht gemeldet?! Shu ist tot! Wegen euch und Mizunashi Rena! Könntest du mir wenigstens mal davon erzählen, was das alles soll?“ Das FBI hatte mir gerade noch gefehlt. Wenn jetzt Gin hereinkam war ich zum Sterben verdammt. „Rufen Sie mich nie wieder an. Übrigens übermorgen kommen wir uns den kleinen Conan und Ai Haibara holen und vielleicht noch Mori, Agasa und alle anderen. Die Organisation weiß Bescheid. Treffen sie die Vorbereitungen die sie können, wir werden einen Ausweg finden. Wir finden immer einen Weg zu unseren Opfern und übermorgen werden sie mindestens 2 Leichen auf dem Tisch liegen haben. Viel Vergnügen beim Kopfzerbrechen!“ Ich beendete das Gespräch und setzte mich an meinen Esstisch. Mein Magen knurrte. Ich hatte den Hunger verdrängt, den ich hatte. Das alles nur weil die Organisation mir so viel Sorgen bereitete. Nein, keine Sorgen. Stress. Ich nahm mein Handy in die Hand und rief Gin an. Der ging nur ran mit den Worten: „Mach die Tür auf. Ich weiß genau, dass du da drin bist.“ Ich legte auf und öffnete die Haustür. Er drückte mir eine Waffe an die Kehle: „Wenn du noch einmal wegrennst, dann schwör ich dir, dass es das letzte Mal sein wird!“ Ich ging langsam rückwärts und er schlug die Tür hinter sich zu. „Gin… Ganz ruhig. Ich habe nichts getan was ich bereuen sollte und du wirst auch nichts tun, was du bereuen könntest. Oder?“ „Genau dasselbe „oder“ könnte ich dir auch stellen!“, knurrte er. An seinen Gesichtszügen und seiner Stimme erkannte ich, dass er ernsthaft gereizt war. „Mit wem hast du gerade telefoniert, Vine!“ „Ich kann nichts dafür! Sie hat mich angerufen! Ich habe nichts Falsches gesagt!“ „Außer vielleicht, dass wir Kudo und Sherry umbringen wollen, dass sie sich vorbereiten können?! Wage es nicht mich für dumm verkaufen zu können, Telia.“ Da war es. Mein ausgesprochener richtiger Name, aus seinem Munde. Dieser tiefe Schmerz, wie sich der Lauf seiner Pistole an meine Kehle senkte. Ich sank zu Boden. Er hielt mich am Arm fest: „Bleib verdammt noch mal stehen!“ „Gin! Bist du schizophren oder was!?", fauchte ich, während ich mich aufrappelte. Auch noch frech werden oder was!?" „Du nervst, verschwinde!", ich hielt die Haustür auf. „Soll mir recht sein. Melde dich!", er kehrte zur Tür zurück und steckte seine Waffe ein. Auf der Türschwelle hielt er inne und murmelte: "Pass auf dich auf, Süße." Damit ging er und ich schloss die Tür, rutschte mit meinem Rücken entlang an ihr runter bis ich auf dem Boden saß. Ich stützte meine Ellbogen auf meinen Knien ab, sodass ich meine Hände in meinem Haar vergraben konnte. Was hatte er denn für Probleme? Anstatt ein Doppelleben zu führen, war er Zwie gespalten. Ich hatte Kopfschmerzen und ein leises Summen in den Ohren. Erstmals brauchte ich jetzt eine gute Mütze Schlaf, so stand ich auf und ließ mich auf meine Couch fallen, wo ich für mehrere Stunden verharrte. Es war schon mitten in der Nacht, als ich meine Augen wieder öffnete. Schwankend ging ich in die Küche und brühte mir einen Kaffee. Das war natürlich typisch für mich. Mitten in der Nacht aufzustehen und Kaffee zu kochen. Mit dem Getränk setzte ich mich an meinen Esstisch. Der Schlaf hatte seinen Sinn und Zweck erfüllt, ich konnte endlich wieder klar denken!! Meine Hände beschäftigten sich spielerisch mit meinem Mobiltelefon. Wenn Jodie mich nicht anrufen durfte, rief ich sie eben an. Selbst wenn hier irgendwo eine Wanze versteckt sein sollte, es interessierte mich nicht. Eigentlich wollte ich nur irgendjemanden haben mit dem ich über alles reden konnte. Ich war genauso wie Kudo immer die typische Einzelgängerin gewesen, aber jeder brauchte doch manchmal jemanden mit dem er reden konnte. Ich machte mir das Radio an, um zur Musik ein bisschen runter zu kommen. Leider half mir dies nicht wirklich viel. Ich war immer noch müde. Selbst wenn ich schon Literweise schwarzen Kaffee verschlungen hatte. So rief ich Jodie an. Sie meldete sich mit einem müden "Ja?" „Hey, ich bin‘s. Ich bin nun allein und kann offen reden. Ich glaube auch nicht, dass ich verwanzt bin und wenn, es ist nichts Schlimmes über was ich mit dir rede." „Was ist los? Warum rufst du mich mitten in der Nacht an?", fragte sie mich besorgt. Ich lächelte leicht, auch wenn sie es nicht sehen konnte: "Mir geht es gut. Es ist eigentlich nichts Schlimmes passiert. Ich brauche nur mal jemanden zum Reden." „Ja, das ist in Ordnung. Du hast erzählt sie wollen morgen Kudo und Ai umbringen. Wie kommst du darauf und wir kommen sie darauf, dass ihre wahren Identitäten eigentlich 10 Jahre älter als sie selbst sind?" „Ich musste mich beweisen, es tut mir Leid, Jodie." „Telia! Ich hätte dich da nie rein schicken sollen. Du verdammte Verräterin!" „Hören sie zu. Ich bin keine Verräterin, ich hätte ihnen von Anfang an sagen können, dass wenn sie mich da rein schicken, ich höchst wahrscheinlich für ein Leben bei ihnen entscheide und nicht als Noc! Mein Zuhause ist nun bei Ihnen", antworte ich lauthals. „Weißt du eigentlich was du gerade da sagst? Weißt du was es bedeutet sein ganzes Leben bei diesen Schweinen zu verbringen. Telia! Sie haben Shu umgebracht und Rena ist auch bald dran!" „Ich passe auf mich auf und außerdem solange ich nicht für euch arbeite, können sie mir gar nichts!" „Was soll das heißen, solange du nicht für uns arbeitest!?" „Ich drücke mich mal anders aus, ich habe nie für euch gearbeitet. Ich habe euch nur benutzt um hier rein zu kommen. Tja wer hat nun den längeren Hebel. Ihr könnt uns nicht vernichten. Wir sind zu stark und einflussreich." Ich legte auf. Das war genug um ihnen noch mehr Angst zu machen und meine Loyalität zu beweisen, falls sie mich belauschten. Nun beschloss ich zurück in die Organisation zu fahren und nochmal mit Gin zu sprechen. Immerhin reichte es so langsam wie wir miteinander umgingen. So fuhr ich zum Hauptquartier und ging in sein Zimmer, zumindest stürmte ich einfach so hinein. Ich dachte gar nicht daran zu klopfen, immerhin waren wir ja zusammen wenn auch nicht offiziell. „Gin, ich muss mit dir reden!" Perplex und mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich an, als würde ich von einem anderen Planeten stammen. Es dauerte einige Augenblicke bis er sich wieder gefasst hatte: „Was ist los, dass du einfach so Mitten in der Nacht in mein Zimmer stürmst, ohne eine Voranmeldung oder geschweige denn anzuklopfen. Hätte ich jetzt meine Pistole griffbereit gehabt, hätte das böse ausgehen können." Ich nickte schmunzelnd und setzte mich neben ihn aufs Bett: „Ich weiß. Ich wollte mit dir nur nochmal auf das Ereignis von vorhin zurückkommen. Wie ich mich verhalte momentan mag wahrscheinlich nicht ganz richtig sein, ich möchte nur, dass du weißt, dass ich für die Organisation alles tun würde und mit dem Nebenjob bzw. Doppelleben möchte ich mir nur eine sichere Basis schaffen und nicht nur einseitig leben. Komm... führ das Doppelleben mit mir und sei fest mit mir zusammen." Das war eine erstklassige Aufforderung und er wusste nicht, wie es ihm deutlich anzusehen war, was er dazu sagen sollte bzw. wie er reagieren sollte. Nun war er noch mehr durcheinander wie vorhin als ich in den Raum gestürmt war. Deshalb tat er mir auch Leid, aber die einzige Lösung schien mir ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen und ihm nur noch die Wahl zu lassen, mehr nicht. Keine neue Perspektive nur die Wahl zwischen zweien, die ich ihm aufgestellt hatte. Das schien ihn klar und deutlich zu stören. „Was stellst du dir darunter vor? Ein Doppelleben mit mir an deiner Seite! Was genau willst du tun, wenn wir einerseits unser eigenes Zuhause aufgebaut haben, aber im Hintergrund immer noch andauernd Leute umbringen?!" „Das ist es nicht. Mir geht es nicht so sehr darum in zwei verschiedenen Welten zu leben. Ich möchte einfach nur Zweisamkeit mit dir genießen und Berufliches und Privates trennen. Meine Frage war nur, ob du mich wählst oder nicht. Willst du mich oder nicht?" „Wenn es dich glücklich macht, wenn ich zusammen mit dir dieses Doppelleben haben soll, dann bin ich dabei. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich Berufliches und Privates trennen kann. Jedoch solltest du eins wissen, gerne gehe ich mit dir bis ans Ende der Welt. Solange du nur glücklich bist, tue ich fast alles. Ich möchte nur bei der Organisation bleiben und das musst du verstehen, weil es das ist was mich glücklich macht. Genauso toleriere ich das, was dich glücklich macht. Sollte dies ein gemeinsames Haus am Meer sein, dann teile ich es mit dir." Ich sprang ihm um den Hals. Das waren die Worte die ich mir gewünscht hatte. Wenn er diese nun umsetzte, dann war ich wahrscheinlich die glücklichste Frau der Welt. "Süße. Ich muss mich jetzt noch auf die morgige Mission vorbereiten, wenn es für dich in Ordnung ist, würdest du dann gehen?", er hauchte mir einen Kuss auf den Hals. "Ich würde dir gerne dabei zuschauen. Ich lege mich nur ins Bett und verhalte mich ganz ruhig und warte nur darauf, dass du dich irgendwann zu mir legst." So legte ich mich wirklich in sein Bett und murmelte mich in der Decke ein. Er lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn: „Na als ob ich mich da noch konzentrieren könnte." „Dann tu es nicht." „Wenn du nur wüsstest, was du von mir verlangst." „Ich liebe dich." Er stockte und wirkte wie zu Eis erstarrt. Als ich bemerkte, was ich da gesagt hatte und wie er darauf reagierte, begann ich sofort mich zu rehabilitieren: „Entschuldige. Das hätte ich nicht sagen dürfen. Ich habe nicht nachgedacht. Ich glaube ich gehe doch lieber." Sofort legte er sich zu mir und schlang seine Arme um mich, drückte mich liebevoll und streichelte dann mit seiner Handfläche über meine Wange: „Nein, bleib. Ich liebe dich auch. Es ist nur so schwer für mich so etwas offen zuzugestehen. Weil ich sonst... du weißt es." „Ja." Hosted by Animexx e.V. 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