Löwen sind kein Spielzeug von Aithra (...mit Raubkatzen spielt man nicht!) ================================================================================ Kapitel 1: Spielzeug... ----------------------- Katie Bell hatte alle Gründe fröhlich unten im Gemeinschaftsraum der Open-House-Party beizuwohnen. Doch die junge Gryffindor saß einsam hier oben auf der Plattform des Astronomieturms. Die Beine durch das Geländer gestreckt und baumelnd lassend, saß sie da und genoss die Ruhe und das nächtliche Bild der Landschaft vor sich. Die junge Frau erkannte dass Hagrid wohl zuhause war, das spärliche Licht, dass seine Hütte erleuchtete sah man von hier oben doch erstaunlich gut. Katie seufzte. Ja tatsächlich, sie hatte alle Gründe der Welt ein paar Stufen unter sich bei der Party dabei zu sein, immerhin war der Anlass der Party ihr Sieg gegen Slytherin und der war an dem heutigen Spieltag wirklich gelungen, nicht zuletzt weil Katie heute richtig gut gewesen war. Fast die Hälfte der Punkte ging auf ihre Kappe. Natürlich machte sie das stolz aber irgendwie. Genervt seufzte sie auf. Ihr war einfach nicht nach feiern zu Mute, ganz und gar nicht. Doch, ja, sie liebte Quidditch, sehr sogar, und es war ein toller Sport, aber in letzter Zeit verlor sie die Lust am Spiel. Woran das lag? An Wood natürlich. Seit dem sie das letzte Spiel gegen Ravenclaw knapp- aber wirklich ganz knapp- verloren hatten, war Wood zu einer quidditch-verrückten Furie geworden. Gut, quidditchverrückt war er immer, das war auch etwas was Katie sehr an ihm mochte, aber das Furiendasein ihres Kapitäns war furchtbar. Er jagte sie nun jeden Tag zweimal aufs Feld! Und noch dazu ließ er nicht einmal den sonst so „heiligen“ freien Sonntag aus. Zwar gab es sonntags nur ein Training, weil das Team geschlossen streikte ein weiteres Mal zu trainieren, dafür hatte Wood es um 6 Uhr früh angesetzt. Dieser Sklaventreiber! Die junge Frau fluchte. Wood machte alles kaputt. Lange hatte sie heimlich für ihn geschwärmt, sich ausgemalt, wie es wäre seine Freundin zu sein, mit ihm ihr Leben zu verbringen, doch der Hohlkopf hatte nur Quidditch im Kopf. Und hatte sie dann mal ein Date für das Hogsmeade-Wochenende mit einem netten Jungen, dann funkte er immer dazwischen. Entweder setzte er ein Zusatztraining an oder er nahm sich die Frechheit heraus und erklärte dem Date einfach, das Katie gar keine Zeit hatte, weil Quidditch an erster Stelle stand. Mit so einem Idioten im Rücken, war jegliche Mühe um ein Date fast vergeblich. Katie könnte sich die Haare ausreißen vor lauter Wut. Wood. Wood machte sie krank. Und dann nannte er sie auch noch kleine! Sie war nicht klein! Und sie hasste diesen Spitznamen. Irgendwann würde sie ihm das heimzahlen. Katie nannte ihn ja auch nicht Quidditchnarr— obwohl das würde er sogar noch als Kompliment ansehen. Es war unglaublich. Katie schnaufte wütend auf. Schon an ihn zu denken machte sie wütend. Der Mann schwirrte dauernd in ihren Gedanken herum. Und in letzter Zeit fiel ihr auf, dass es nicht so wie früher, verliebte und positive Gedanken waren die sich um ihn drehten. Ganz im Gegenteil, es quälten sie Gedanken, die Wood langsam aber sicher zu dem machten, was er tatsächlich war, ein quidditch-verliebter Hohlkopf, der nichts anderes kannte als Taktiken auszufeilen und Spielzüge vorzutragen und davon zu träumen den Pokal in den Händen zu halten. Katie fasste ihre Haare zusammen, die der leichte Wind immer wieder zerzauste und ins Gesicht flattern ließ und wollte eben einen Zopf daraus binden, als eine tiefe Stimme sie aus den Gedanken schreckte und ihr in ihrem Tun Einhalt gebot. „Lass sie offen, Bell, steht dir!“ Katie stockte für ein zwei Sekunden der Atem. Die Stimme gehörte eindeutig einer Schlange. Und was für einer! Niemand anderer als Marcus Flint, gegnerischer Quidditch-Kapitän stand vor ihr. Warum zum Teufel? Was machte er hier. Konnte Katie nicht einmal Abstand von den Problemen haben. Jetzt war sie ein gefundenes Fressen für die Schlage. Ein Löwe in der Klemme… Katie hielt noch einmal kurz die Luft an um sich zu sammeln. „Flint“ zischte sie unfreundlich und drehte sich demonstrativ nicht zu ihm um, statt dessen richtete sie den Blick starr auf Hagrids Hütte- der einzige Lichtpunkt in der dunkeln Nacht. Ihre Haare hatte sie erst recht zusammen gebunden. Aus Protest. Flint sah sie süffisant grinsend an, wie Katie sich so demonstrativ von ihm fernzuhalten versuchte. Der Astronomieturm, Flint kam öfter hier her, war also schon belegt, von der kleinen Katie Bell, eine der besten Jägerinnen die Gryffindor je hatte. Eigentlich wollte er gar nicht hier her kommen, aber ein lästiger Groupie aus Huffelpuff ließ ihm keine Wahl, Marcus hatte ein ruhiges Plätzchen gesucht und den Astronomieturm gefunden. Nicht dass er von dem Mädchen geflüchtet wäre- nein. Er suchte nur Alternativen. Doch nun freute er sich diebisch. Hatte es doch einen Sinn gemacht sie einen Ausweg zu suchen. Bell war ein tolles Opfer für seine momentane Stimmung und das genügte auch schon um seine Laune zu heben. Das würde ein Spaß machen… Aber eigentlich fragte er sich, was sie hier tat? Immerhin hatte Gryffindor doch gewonnen und wie er die Mannschaft kannte, stieg im Gemeinschaftsraum doch immer eine riesige Siegesfeier. Nicht dass er sie schon mal in die Höhle des Löwen gewagte hatte, aber er hatte davon gehört. Zufrieden ein neues Opfer gefunden zu haben, lehnte er sich an das Geländer des Treppenaufgangs. Katie war oft am Astronomieturm, dass wusste er- Marcus war gerne hier oben, es gab ihm ein Gefühl von Leere, Ruhe und Freiheit. Manchmal hatte der Slytherin Katie hier gesehen, seltener getroffen. Und wenn, dann waren diese Begegnungen durch Beleidigungen und Bösartigkeiten geprägt. Nicht dass ihm das nicht Spaß machte und Genugtuung brachte, aber manchmal sehnte er sich nach einen normalen, netten, verhängnislosen Gespräch ohne fiese Zwischenkommentare. Aber meistens ging das gar nicht, viel zu sehr war Marcus meist damit beschäftigt, sich kleine Gemeinheiten zu überlegen, deren Wirkung er natürlich sofort testen musste, Bell war dafür ein tolles Opfer. Katies Neugier siegte dann doch, oder vielleicht war es auch nur ein Fluchtversuch. Sie stand auf, drehte sich um. Das Feuer in ihren Augen loderte hoch „Ich verschwinde“ spuckte sie aus. „Hier stinkt’s nach Schlange…“ spie sie verächtlich aus und schob sich an Marcus Flint vorbei, der natürlich im Weg stand. Aber Katie hatte nicht mit seiner Reaktionsgeschwindigkeit gerechnet, es hätte ihr doch kommen müssen. Er war Jäger, so wie sie, und verdammt schnell. Ebenso schnell wie er sonst mit dem Quaffel umging, hatte er die junge Frau am Handgelenk gepackt. „Lass los Flint!“ Ihre Stimme war ruhig, gesetzt, aber so schneidend, dass sie ein Pergamentstück mühelos geteilt hätte. Auffordernd sah sie zu dem Quidditch-Kapitän auf, der gut um einen Kopf größer als sie war. Und da sah sie es! Flint lächelte, er lächelte sie frech und süffisant an. Okay, sie war ihm schon öfter begegnet, vor allem bei den Spielen, aber er hatte noch nie gelächelt. Manchmal war sie sich sicher, dass er das gar nicht konnte. „Bellchen, Bellchen“ er schüttelte amüsiert den Kopf während sie ob des Spitznamen die Luft einsog. „Solltest du nicht auf deiner Siegesfeier sein?“ er machte sich über Katie lustig, ganz klar. Die Gryffindor schnaubte verächtlich. Auf ihrer Siegesfeier? Dass sie nicht lachte, bis auf Alicia und Angelina und vielleicht Fred und George nahm sie sowieso niemand wahr. Und Wonwon war sowieso der Superstar. Sie rief sich zur Raison. „Solltest du nicht unter irgendeinem Mädchen liegen?“ fragte sie keck zurück und reckte stolz den Kopf in die Höhe. „Oh Bellchen“ er tat getroffen und sah fast bemitleidenswert aus. „Das war ein Tiefschlag….“ Flint ließ endlich ihr Handgelenk los. „wirklich“ setzte er noch hinzu, doch das schelmische Grinsen sprach eine ganz andere Sprache. Katies Wut schürte sich weiter. „Zu mindestens unterhalte ich mich mit einer jungen Frau… du bist nicht mal in der Nähe deiner Party“ antwortete er und musterte die junge Schönheit vor sich, deren Zornesröte selbst im fahlen Mondlicht doch zu erkennen war. Nichts desto trotz war sie hübsch anzusehen, eine gute Figur, ein süßes Gesicht, sehr hübsche lange Haare. „Nenn mich nicht so!“ fauchte da auch schon die Gryffindor- mehr wusste sie auch gar nicht zu sagen. Viel zu perplex war sie, dass Marcus Flint, die Schlange der Schlagen, ihr doch tatsächlich ein Kompliment gemacht hatte. „Wie denn, Bellchen?“ forderte der gutaussehende Jäger sie erneut heraus. „Du sollst mich nicht so nennen“ fauchte sie erneut. Flint lehnte sich weiterhin ans Geländer und beobachtete den kleinen Löwen, wie er fauchend da stand. Er taxierte sie. „Schade, Bellchen, ich begann gerade mich daran zu gewöhnen“ erklärte er ruhig, nahm seinen Blick nicht von ihr und amüsierte sich im inneren köstlich über ihr wutentbranntes Gesicht. Bellchen….was tat er denn hier! Zuerst gab er ihr Schönheitstipps und nun erfand er auch schon Kosenamen für sie. Lässig strubbelte er sich durchs Haar, versucht damit auch vielleicht diese Gedanken loszuwerden. Sie ignorierte ihn- wenn sie sich einfach nicht eingestand dass er da war, dann war er das ja auch vielleicht gar nicht. Katie gratulierte sich zu diesem Gedanken. Doch sie wurde jäh unterbrochen- natürlich von Flint, wem sonst? Sie stöhnte auf. Konnte er nicht einfach irgendwie anderes hingehen, wo sie nicht war? Er konnte doch einfach jemanden anderes als Punchingball für die schlechte Laune benutzen…oder er hätte einfach besser spielen müssen… dann hätte er nicht verloren und sie müsste es nicht ausbügeln… obwohl, sie bekam es sowieso ab, egal ob er gut oder schlecht gelaunt war. „Du hast meine Frage nicht beantwortet, Bellchen, wieso bist du nicht auf der Siegesfeier… Ihr habt es euch ja ausnahmsweise verdient zu feiern.“ Sie schluckte den Ärger über die Formulierung hinunter. „Was geht dich das an, Flint?“ Sie dachte nicht im Traum daran, ihm auf die Nase zu binden, warum sie nicht unten war. „Komm schon, Bellchen, mich interessiert’s einfach!“ meinte er schulterzuckend. Die Unterhaltung verlief ganz nach seinem Geschmack, er wusste welche Knöpfchen er bei Bellchen drücken musste, um das Biest in ihr zu wecken und sie wütend zu machen. Und es war immer wieder ein Genuss. „Keine Lust“ antwortete sie knapp und wandte sie nach rechts um die Stiegen hinabzusteigen. „Keine Lust auf die Party oder keine Lust mir zu sagen warum?“ hakte er nach und ließ einfach nicht locker. Immer noch lässig am Geländer lehnend, wandte er den Kopf zu ihr und blickte sie abschätzend an. „Beides“ fauchte sie. Warum zum Teufel konnte Flint sie denn nicht einfach in Ruhe lassen? Sie stieg die ersten paar Treppen hinab, als sie innehielt. Ein Miauen drang an ihre Ohren… und das hieß nur eines: Mrs. Norris war unterwegs. Und wo das Biest war, war Filch nicht weit weg. Mist, dass hatte der jungen Gryffindor noch gefehlt. Wenn Filch sie erwischen würde… sie wollte es sich gar nicht ausmalen. Und was sollte sie nun tun? Entweder Mrs. Norris und damit auch dem grimmigen Hausmeister über den Weg laufen und umkehren und sich mit Flint herumschlagen. Es gab nicht wirklich eine Alternative. Sie schnaubte leise und hastete sie Stufen wieder empor. Marcus hatte dem Schauspiel amüsiert beigewohnt und bewegte sich keine Millimeter von seiner Position am Gelände weg. „Oh ja“ grinste er wissend „Filch macht seinen Rundgang… “ Sein Grinsen, frech und selbstgefällig. „du musst es also nach ein wenig mit mir hier oben aushalten.“ Marcus stieß sich vom Geländer ab und trat zu Katie. Waren denn heute alle gegen sie? Bei Merlin, das war doch wie verhext. Katie hatte eine Säule im Rücken und nun auch noch Flint vor sich. Sie knurrte. „Sehr löwenhaft“ kommentierte er und schon hörte man Filch schwere Schritte über die Treppen hallen. Mrs. Norris muss also doch etwas von Katies Anwesenheit mitbekommen und hatte es an ihren Besitzer weitergegeben. Marcus seufzte. Normalerweise ließ Filch den Astronomieturm aus, da die vielen Stufen anscheinend nicht zu Filchs Lieblingsbeschäftigungen gehörte, doch heute war es anders. Wie gut dass er Slytherin war. Katie schluckte, das würde Punkteabzüge geben und noch viel mehr. Filch war mehr als nur ein kleiner Alptraum. Wahrscheinlich würde er Katie am liebsten foltern für den nächtlichen Regelverstoß. Das einzig genugtuende war, das es Flint genauso erwischen würde. Jawohl! Sie grinste. Marcus schien so ruhig, als wäre es völlig egal, dass der Hausmeister sie in Kürze erwischen würde. So ruhig, dass er sie keck musterte, ehe er in die Tasche seines Umhangs griff und seinen Zauberstab hervorholte. Katie ahnte Schreckliches doch sie wurde enttäuscht. Er tippte an die Säule hinter Katie und als die Gryffindor sich nicht rührte, schob er sie einfach rücklings, wie sie stand weiter. Erstaunt sah sie zu ihm auf, als sie nicht wie erwartet gegen die kalte Säule stieß sondern darin eintauchte. Was war denn das für ein Zauber? Sie verschwanden einfach in der Säule. „Scht“ wies Marcus sie an und tippte über seine Schulter an die Innenwand der Säule- Die Säule sah aus wie immer, doch innen drinnen steckten Marcus Flint und Katie Bell. Und viel Platz hatten die beiden hier nicht. Katie stöhnte leise auf. Das durfte doch alles nicht wahr sein. So nahe war sie nur einmal einem Mann gewesen, Cormac McLaggen, und das war mehr als furchtbar gewesen. Damals wurde sie versehentlich in eine verhexte Besenkammer mit ihm gesperrt, die sie fast erdrückt hätte. Doch jetzt, mit Flint, fühlte es sich nicht so schrecklich abstoßend an, jemanden wie ihm nahe zu sein. Es war aufregend und das nicht nur weil sie jede Sekunden von Filch erwischt werden könnten. Ihr stockte der Atem und sie versuchte mucksmäuschen stil zu sein, während ihr Blick über seinen Körper glitt, der eindeutig zu nahe an ihrem war. Katie drückte sich an die Steinwand hinter sich um so wenig wie möglich mit Flint in Berührung zu kommen, doch das war ein völlig sinnloses Unterfangend, während ihr Blick immer noch über seinen Oberkörper glitt. Marcus entging das natürlich nicht, und es war eine neue Stichelei schon vorprogrammiert. „Gefällt dir was du siehst?“ holte Flint sie flüsternd aus ihrer Traumwelt. Für einen Moment schien es, als bliebe ihr die Luft weg- vor Wut und Zorn. Katie maßregelte sich, sonst würde Filch sie tatsächlich noch entdecken. „Schon besseres gesehen!“ gab sie knurrend zurück- das war zwar glatt gelogen, denn Flint sah wirklich gut aus, aber das musste man ihm nicht auf die Nase binden. Sein Ego war so schon groß genug. Es huschte ein amüsiertes Lächeln über ihre Züge und sie blickte zu ihm auf, um die Genugtuung die ihre Aussage ihr verschaffen sollte, entgegenzunehmen. Flint schnaubte verächtlich und da war die Genugtuung auch schon. 1:0 für Gryffindor- Katie strahlte frech, immerhin konnte man Slytherins nicht nur im Quidditch besiegen. Sie gluckste. „Sei still“ flüsterte Flint ihr ins Ohr und hatte sich dazu zu ihr gebeugt. Sein Atem streifte ihr Ohr und es machte ihr Gänsehaut. Katie schluckte. Mit Wohltun registrierte er seine Wirkung auf sein Bellchen. „lass das!“ flüsterte sie scharf zurück. Wieder beugte sich Marcus Flint zu der jungen Dame. „Was denn?“ hauchte er ihr erneut entgegen. Und schon wieder streifte sein warmer Atem ihre Haut. Katie Bell, schnaufend vor Wut, verdrehte die Augen. „Mit mir zu flirten, Flint“ flüsterte sie. Flint zog belustigt eine Augenbraue hoch und betrachtete sie nachdenklich „Flirten?“ wiederholte er ungläubig. „Warum sollte ich mir dir flirten?“ Es klang herablassend aber amüsiert. Sie stöhnte. „Keine Ahnung, es ist dein krankes Hirn, das so einen Mist produziert“ flüsterte Katie ihm zu. „Wie liebenswürdig du bist, Bellchen“ antwortete er darauf und stützte seine Hände neben ihrem Kopf ab. Nicht schlimm genug, dass sie mit Flint in der Säule gefangen war, jetzt war sie auch noch in seinen Armen- oder eher dazwischen- gefangen. Bei Merlin, jetzt würde auch nur mehr Felix felicis helfen. „ich flirte nicht mit dir, Bellchen….“ Marcus machte eine effektvolle Pause, ehe er weitersprach: „Ich spiele nur ein wenig mit dir um mir die Zeit zu vertreiben“ Das war eine Halbwahrheit- Es war nicht nur zum Zeitvertreib. Bell imponierte ihm, die junge Gryffindor war eine Mischung aus Explosivität und Zurückhaltung. Das faszinierte ihn. Das saß. Katie schluckte erst mal. Katie war kein Spielzeug und schon gar nicht eins von Marcus Flint. „Ich bin kein Spielzeug, Marcus!“ sie spuckte jedes Wort einzeln aus, musste sich zusammenreißen um nicht lauter zu werden. Kapitel 2: ...kann manchmal wehtun... ------------------------------------- Er sah sie an, betrachtet ihr hübsches Gesicht, dass sie ihm mutig und trotzig entgegen reckte. Der Slytherin erkannte etwas in ihren Augen, dass ihr unmerklich frösteln ließ. Sie hatte ihn beim Vornamen genannt, tatsächlich, sie hatte es gesagt. Doch der Tonfall war alles andere als so intim und vertraut wie man eben einen Vornamen aussprach. Das hatte sie noch nie getan. Und er merkte, dass er Katie dieses Mal, mit einem kleinen Satz tatsächlich tief getroffen hatte. Marcus hatte sie gekränkt, und zum ersten Mal in seinem Leben spürte er etwas wie Schuld, Schuld an ihrer momentanen Traurigkeit und der unbändigen Wut und Enttäuschung. „Hey…“ machte er abwehrend um sich nicht selbst zu verraten „Slytherin“. Es klang fast wie eine Entschuldigung, aber das war es nicht. Das würde auch gar nicht reichen. Ein hochmütiges Grinsen seinerseits folgte. „Du bist ein Arsch“ rutschte der Gryffindor raus, doch sie bereute es keineswegs. Katie war sogar froh, es ihm so direkt gesagt zu haben. Flint würde sie niemals kleinbeigeben, dafür war er viel zu arrogant und ihre Niederlage würde nur sein Ego streicheln, und das war bereits groß genug! Demonstrativ wandte sie ihren Kopf zur Seite um ihn nicht weiter ertragen zu müssen. Okay, dieses Mal war er tatsächlich zu weit gegangen. Der Schwarzhaarige schien kurz zu seufzten. „Ich weiß“ gab er dann als Antwort und erstaunte Katie so, dass sie sich ihm wieder zu wandte. „und“ setzte er nach und die junge Dame ahnte schlimmes. Der Slytherin konnte so ein Eingeständnis ja wohl nicht stehen lassen. „du bist prüde.“ Die überhebliche Tonlage in seiner Stimme war kaum zu überhören. Katie hatte empört zu ihm aufgesehen. Was nahm sich dieser dahergelaufene Slytherin da überhaupt heraus! So einen Frechheit. Sie öffnete den Mund um ihr anzuschreien, doch er legte seinen Finger an ihre Lippen um sie daran zu hindern, jetzt auch nur irgendeinen Mucks zu machen. Mrs. Norris war eben an der Säule angekommen und miaute herzzerreißend. Sie hatte die beiden anscheinend gewittert und es hieß nun bloß kein Geräusch zu machen. Katie hielt sicherheitshalber die Luft an und drückte sich instinktiv näher an Marcus- unbewusst natürlich. Filch war sicher keine zwei Meter weit. Und das war er tatsächlich. Eben klopfte er gegen die Säule, doch es tat sich nichts. Er musterte die misstrauisch und blickte zu seiner Katze, die weiterhin miaute. Er konnte nichts entdecken, also zuckte er mit den Schultern und wandte sich der Treppe zu, um den Astronomieturm zu verlassen. Prüde- sie war doch nicht prüde! Am liebsten hätte sie ihm in den Finger gebissen, aber dann wären sie beide aufgeflogen und das wollte Katie dann doch vermeiden. Immerhin gab es eine relativ hohe Chance ungeschoren davon zu kommen. Nur weil sie nicht täglich ihre Bettgespielen wechselte, wie es ein gewisser Slytherin machte- zu mindestens wurde es über ihm gesagt- war sie doch nicht prüde! Bei Merlin, dieser Kerl würde sie noch vor lauter Wut umbringen. Jawohl, Marcus Flint würde irgendwann einmal ihr Tod sein, und wenn er sie nicht zur Weißglut bringen würde, sodass sie explodierte, dann würde er sie sicher irgendwann in einem Quidditchspiel vom Besen fegen. So wie er foulte, war es sowieso ein Wunder, dass Katie noch nicht einen Dauerfreifahrtschein nach St. Mungos hatte. Sie schüttelte sich und schlug Marcus Hand von ihrem Gesicht. Was fiel dem Kerl überhaupt ein, ihr so etwas an den Kopf zu werfen! Er kannte sie gar nicht! Mrs. Norris miaute ein letztes Mal vor der besagten Säule, ehe sie sich ihrem Besitzer zuwandte und mit ihm die Treppen abwärts verschwand. Marcus riss sich zusammen. Die Nähe zu dieser jungen, äußerst attraktiven Hexe machte ihn innerlich doch ziemlich nervös, nach außen blieb er cool, wie gewohnt. Doch er spürte, wie seine Hose spannte, und das war in Anbetracht der Lage kaum zu überschatten. „Ich bin nicht prüde!“ Bells Schnauben ließ ihn von seinen Träumen zurück in die Realität gleiten. „wenn du meinst, Süße!“ „Süße?“ fragend zog sie eine Augenbraue hoch. War er jetzt komplett durchgeknallt? Er nannte sie Süße. Sie würde ihm gleich „Süße“ geben, wenn er sich weiterhin so benehmen würde. „Hey, wenn du nicht prüde bist, dann macht es dir doch sicher nichts aus, wenn ich dich so nenne, oder?“ lockerte er sie aus der Reserve und grinste königlich. Hochmütig sah er auf die Gryffindor herab. „Tut es auch nicht!“ schnappte sie zurück. „und jetzt lass mich hier raus!“ sie wollte sich gegen ihn drängeln, doch die Säule gab nicht nach… Wahrscheinlich musste sie erst wieder durch einen Zauber gelöst werden… oder vielleicht hatte sie einfach nicht stark genug gedrückt, das war aber auch wirklich nicht möglich, außer sie hätte Marcus angeschoben. Aber von ihm ließ Katie lieber die Finger. „Da musst du mir schon mehr bieten, Bellchen… um dich gehen zu lassen!“ Flints Stimme war rau und ruhig und ließ Katie doch leicht frösteln. „Oh, Flint!“ stöhnte sie genervt auf. Würde er nicht einmal Ruhe geben? Doch die junge Frau konnte sich die Antwort selbst geben: Nein, konnte er nicht. Er war eben Slytherin, und die gaben nie auf….Wahrscheinlich würde er sie weiter provozieren, und sie konnte nicht um hin ihm die Stirn zu bieten. „Ich liebe es, wenn Frauen meinen Namen stöhnen… aber waren wir nicht schon bei Marcus angelangt, Bellchen?“ Feurig blitzen ihre Augen auf, und hätte sie mehr Platz gehabt, dann hätte sie Marcus Flint nun am liebsten eine saftige Ohrfeige verpasst. Aber so musste sie sich mit einem weiteren Stöhnen abreagieren. „Flint du bist…“ Katie fehlten die Worte, sie überlegte ob sie abscheulich oder schrecklich sagen sollte, doch schon wurde sie unterbrochen. Und wie konnte es anderes sein, natürlich von der Schlange. „sexy, gutaussehend, charmant?“ half er der Gryffindor aus. Immer noch verweilten seine Hände neben ihren Kopf und er hatte sich gefährlich nahe zu ihr heruntergebeugt. Nun reichte es Katie aber tatsächlich. Er ging eindeutig zu weit. Doch sie ahnte es bereits- sie würde Flint so zwar die Stirn bieten, aber nicht wirklich weiterkommen. Sie musste ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen. Aber wie wurde man so schlangenhaft wie er. Sie grübelte einen kurzen Moment. Sie musste gar nicht so sein wie er. Erleichterung. Genau man täuschte hier an und schlug dort zu. Wie Quidditch - eine leichte Übung - eine die Katie perfekt beherrschte. Jawohl, so würde sie das machen. Sie lehnte sich anschmiegsam an ihn. „Ja…“ hauchte sie ihm verführerisch zu. Ehe sie noch etwas sagte, legten sich ihre zarten Hände auf Marcus Oberkörper. Momentan war er etwas perplex, ließ es sich nicht anmerken, was war denn das für ein Stimmungswechsel bei seinem Bellchen? Ihre sanften Finger glitten über sein T-Shirt weiter hinab. „sexy… gutaussehend… charmant“ wiederholte sie seine Worte verführerisch hauchend und war an Flints Hosenbund angekommen, wo sie jedoch nicht Halt machte. „Oh Marcus“ seufzte sie tief und ihre Hand schob sich über seine anwachsende Erregung. „Du bist…“ Sie seufzte und hielt inne nur um den Druck auf sein Becken zu erhöhen. Flint zog scharf die Luft ein. Nicht dass es ihm nicht gefiel, er hätte nie gedacht, dass Katie Bell, Gryffindor und Jägerin so draufgängerisch war… Ein süffisantes Grinsen erschien auf ihren Zügen. „…und bleibst ein Arschloch!“ Und damit packte sie fest zu und schubste Marcus gegen die Säulenwand, die er im Rücken hatte. Wie vermutet purzelte dieser aus der Säule. Katie folgte ihm mit einem rachegesüßten Lächeln auf die Lippen. Marcus stöhnte schmerzverzerrt auf. Bell war ein Biest, ein freches noch dazu. „Wage es nie wieder, zu glauben ich sei dein Spielzeug!“ Immer noch von Schmerzen im Unterleib geplagt stand er vor ihr. Die Lady hatte Feuer, das war ihm immer schon bewusst gewesen. Doch das war die Höhe. Freches Biest! Das war mehr als unfein. „Katie“ stöhnte er zischend. „das hast du davon!“ stolz wie ein Löwe eben nur sein konnte, stand sie vor ihm, triumphierend lächelnd und den Sieg auskostend. Flint stöhnte erneut und richtete sich wieder auf. Er musste zugeben, der erste Teil der- er nannte es Handgreiflichkeiten- hatte ihm doch sehr gefallen. Bell konnte also auch anschmiegsam sein… und ganz und gar nicht prüde. Irgendwie brachte ihn das zum Schmunzeln. Nur der Schluss war nicht nach seinem Geschmack. Er räusperte sich und blickte sie finster an. Doch in ihrem Löwenstolz meldete sich ein kleines Stimmchen, das ihr sagte, dass ihre Aktion sehr unfair gewesen war. Und irgendwie tat es Katie leid. Nur ganz wenig, ein bisschen, aber eben doch. Aber! Man legte sich auch nicht mit einer schlechtgelaunten Katie Bell an. Marcus hatte seine Fassung wieder vollständig im Griff und die rechte Ader an seiner Schläfe zuckte bedeutend. Katie hatte es schon oft gesehen, besonders oft beim Quidditch. „Bell…chen“ seine raue tiefe Stimme und vor allem der Ton darin ließen sie erstarren. Das klang alles andere als gut! „für diese bodenlose Frechheit…bist du mir was schuldig!“ er zischte. Katies Augen weiteten sich vor Schreck. Wo zum Teufel war ihr Selbstbewusstsein hin, wenn man es einmal so dringend brauchte. Die Gryffindor riss sich zusammen, strich einen Strähne aus dem Gesicht und knurrte ein „ich glaube nicht“ löwenlike in seine Richtung. Marcus lachte- schlangenhaft wie er nun mal war- „so wie ich das sehe, schon, immerhin habe ich deinen süßen Hintern vor Filch gerettet.“ Katie verschlug es die Sprache. Dieser arrogante Mistkerl, immerhin wäre er auch aufgeflogen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „So wie ich das sehen“ Sie betonte das „ich“ extra stark „hast du doch nur deinen wohlgeformten Hintern gerettet… Wäre ich aufgeflogen, wärst du garantiert mit von der Partie gewesen!“ rutschte ihr raus und sie schlug sich die Hand vor den Mund. Vor allem das mit seinem gut geformten Hintern hätte sie sich verkneifen sollen. Marcus grinste frech. „Er ist dir aufgefallen?“ Sein Bellchen so zur Weißglut zu bringen war herrlich. Wie man die Jägerin ärgern konnte, einfach köstlich. „Flint“ fauchte sie wutentbrannt. Am liebsten hätte sie irgendwo hin apperiert. Mit einem „Plop“ hätte sie Flint einfach stehen gelassen. Jawohl, nur leider, sie war dieser Fähigkeit noch nicht Herr geworden. „Waren wir nicht bereits bei Marcus?“ erwiderte er feixend und taxierte die junge Frau vor sich. Flint sah wie er sie aus ihren Gedanken holte. Sein Blick glitt über ihren hübsch anzuschauenden Körper. Wann hatte Katie den an den richtigen Stellen diese Rundungen angelegt? Er musste anerkennend zu geben, dass sie schon sehr anziehend auf ihn wirkte. „Da sind wir meilenweit von entfernt!“ knurrte sie aufgebracht zurück. „Schade, ich mag es, wie du meinen Namen aussprichst!“ lockerte er sie erneut aus der Reserve. Für einen Moment machte sie das sprachlos und fast atemlos. Und ihr fiel auf, dass das in Marcus Flints Anwesenheit schon relativ häufig passiert war. Sie seufzte tief. „Flint“ eben wollte sie weitersprechen, doch wie schon so oft, unterbrach Flint sie „Nein, Bellchen. Ich meinte meinen Vornamen!“ Überheblich, als hätte er die Weisheit mit dem Löffel gefressen und wäre merlingleich sah er zu ihr hinab, amüsiert und feixend. Stöhnend verdrehte sie die Augen und wünschte sich weit weg. In den Schlafsaal, oder wenn es sein musste, sogar auf die Party, nur weg von diesem arroganten Slytherin. Wenn sie nur schon apperieren konnte. „Du hast mir übrigens noch immer nicht verraten, warum du nicht auf deiner Party bist?“ lenkte der Slytherin geschickt auf ein anderes Thema. „Sagen wir es so, Bellchen….du verrätst mir wieso und ich sehe davon ab, dass du mir noch was schuldig bist!“ Seine Miete verriet kein bisschen, was er wirklich dachte. Katie zog fragend eine Augenbraue hoch. Slytherins machten nicht einfach so einen Deal… immerhin waren sie gemein, fies und hinterhältig. Die junge Gryffindor mahnte sich zur Vorsicht. Wer er etwa wirklich nett? In Gedanken schüttelte sie den Kopf. Slytherins- und vor allem Marcus Flint- waren nicht nett. Definitiv nicht. Sie musste also auf der Hut sein. Doch da war noch etwas anderes, was Katies Gedanken durchkreuzte. Warum wollte er wissen, warum sie nicht auf der Party war? Was ging es ihn überhaupt an? Ehe sie noch Vermutungen anstellen konnte, hatte Marcus seinen Zauberstab- ein sehr hübsches Exemplar, um das Katie ihn fast beneidete, aber nur fast- und mit einer gezielten Bewegung stand mitten am Astronomieturm ein dunkelgrünes Sofa. War ja klar! Dunkelgrün… Er setzte sich, lehnte sich zurück, schob seine Füße aufs Geländer und es sah aus, als hatte er es sehr bequem. Einladend klopfte er auf die freie Sitzfläche neben sich. „Komm schon, Bellchen… erzähl es mir!“ Seine Tonlage ließ Katie eine Gänsehaut über den Rücken laufen und sie zögerte. Doch die Gryffindor wusste, er würde weder Wiederrede dulden, noch würde sie eher in ihr Bett kommen, als dass sie sich nun fügte, auch wenn es ihr wiederstrebte. Ein Moment des Zögerns verstrich und dann setzte sie sich seufzend, aber gar nicht so wiederwillig wie gedacht zu Marcus. „Also?“ er schnalzte mit der Zunge und forderte sie erneut zum Gespräch heraus. Katie verdrehte die Augen. Jetzt musste ihr schnell eine gute beweissichere Antwort einfallen. Sie sah in die Nachtlandschaft von Hogwarts Ländereien. In Hagrids Hütte war das Licht erloschen. Nur der Mond legte silberne Streifen auf die saftigen Wiesen vor ihr. „Hör mal, Flint, ich hatte einfach keine Lust auf die Party. Das ist alles!“ erklärte Katie dann starrsinnig und hielt ihren Blick weiter auf die Ländereien. Ihm jetzt in die Augen zu sehen, hätte sie bestimmt verraten. Und dann würde dieses Gespräch noch länger dauern. Und das wollte sie vermeiden… auch wenn eine kleine Stimme in ihrem Inneren hier dagegenhielt und sehr wohl bekundete, dass Marcus‘ Anwesenheit gar nicht so unangenehm war. Marcus lenkte seinen Blick auf die Jägerin neben ihm. Keine Lust, das glaube er ihr ja, doch da war noch etwas anderes dahinter. Und er hatte auch schon eine Vermutung, dieser musste er jetzt nur noch auf den Zahn fühlen. „mhmhm“ machte er nachdenklich, folgte ihren Blick hinaus in die Nacht. „Ist es wegen Wood?“ Er traf ins Schwarze. Katie versteifte sich. Insgeheim gratulierte Marcus sich für diesen genialen Schachzug. Die junge Gryffindor schluckte. „Auch“ murmelte sie dann, denn da war noch viel mehr, was sie vom Feiern abhielt. Noch immer wusste sie nicht ganz genau, worauf Flint hinauswollte. Vielleicht wollte er so etwas über ihr Team erfahren…oder Oliver. Die zwei hassten sich ja bis aufs Blut! „Er ist ein Schwachkopf!“ erklärte er dann ganz ruhig, machte eine effektvolle Pause. Das war ja nichts Neues. Katie seufzte, sie hätte auch kaum etwas anderes erwartet. Doch das was er danach sagte, hätte sie niemals erwartet. „wenn er dich nur als Jägerin sieht!“ sprach er und konnte sich ein schmales Grinsen nicht verkneifen. Katie riss die Augen auf. Was hatte Flint da eben gesagt? Wusste er da irgendetwas Genaueres? Eigentlich wussten nur Alicia und Angelina von ihrer heimlichen Schwärmerei. Wovon sprach er da überhaupt. „aber Wood hat seine Chance verpasst. Er ist ein Idiot.“ Katie wurde misstrauischer. „Wie meinst du das?“ knurrte sie. Flint lachte. Irgendwie klang es ein bisschen herablassend. „So wie ich es gesagt habe. Du bist eine hübsche, intelligente, junge Frau und spielst auch noch Quidditch. Du bist eine Traumfrau für viele!“ sein freches Grinsen wurde breiter, er blickte in die Sterne. „so bin ich das?“ Er räusperte sich. Fühlte er sich etwa ertappt. Aber er hatte doch recht, Bell hatte ziemlich viel, was Mann sich so wünschte. Das hatte wohl auch Marcus Flint bemerkt. Er nickte unmerklich, lenkte dann aber von ihrer Frage ab „aber Wood ist nur in Quidditch verliebt… er wird dich nie sehen, Katie. Und er hat mehr als genug Chancen verpasst!“ Flint wusste gar nicht wie recht er hatte. Wie oft hatten Alicia und Angelina ihr das schon gesagt, aber Katie wollte es nie wahrhaben und hat immer noch auf ihren Kapitän gewartet… viel zu lange, wie ihr nun schmerzlich bewusst wurde. Sie schluckte. Es herrschte Stille. Marcus fuhr sich durchs Haar. Beinahe hätte er etwas Fatales ausgesprochen und er war froh sich noch rechtzeitig gebremst zu haben. Katie war in Gedanken versunken und so legte sich Stille über die zwei. Sie hatte sich ganz normal mit Flint unterhalten… ohne Beleidigungen. Und wenn sie ehrlich war, dann tat ihr das richtig gut. Ja, sich mit Flint zu unterhalten, tat ihr, Katie Bell richtig gut. Sie selbst musste sich über diese Tatsache wundern. Es hörte sich eigentümlich an, aber Katie genoss seine Nähe! Kapitel 3: ...kann man herumschubsen... (?) ------------------------------------------- „Es ist nicht nur wegen Wood“ hörte Katie sich selbst sagen. Marcus Flint wandte seine Aufmerksam erneut auf die Gryffindor neben sich. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, das Schweigen, das sich über sie legte. Aber es war einige angenehme Stille, eine genüssliche Stille. Dann trat Stille ein- kurzzeitig. „ich glaube sogar, ich bin über ihn hinweg…“ murmelte sie dann leise, doch Marcus Flint hatte es gehört. „Tatsächlich?“ fragte er und blickte sie abschätzend an. Immerhin war sie lang genug in diesen Hohlkopf verliebt gewesen… und jetzt plötzlich sollte die junge Dame über ihn hinweg sein? Langsam war er sich nicht mehr sicher in welche Richtung sich ihr Zusammentreffen entwickelte. Und spannender weise, war es ihm gar nicht wichtig. Es machte Spaß sich mit ihr zu unterhalten… und er wusste gar nicht wie leicht es war, mit Katie Bell über ernste Themen zu reden. „Ja“ knurrte sie. Er hatte sie wohl verstanden und dann brauchte er ja nicht noch mal extra nachfragen, oder? Sie seufzte tief. „und warum dann?“ nahm er die erste Frage, die er ihr gestellt hatte wieder auf. Katie schüttelte energisch den Kopf. Das würde sie ihm nicht auf die Nase binden, zumal er ja einer ihrer schlimmsten Gegner am Feld war. Zu wissen, dass Katie derzeitig einfach nicht glücklich war und im Moment einfach keinen Gefallen am Spiel fand, war sicher nur von Vorteil für dieses Slytherinpack! Ganz bestimmt! Sie antwortete nicht, und er wusste, sie würde das nicht so schnell preisgeben. „So wie du ihn ansiehst, sieht‘s nicht aus, als wärst du über ihn hinweg“ stellte er dann noch klar, wandte den Blick wieder den Sternen zu. „Also ob du das beurteilen könntest!“ schnappte sie zurück. „Nun ja…Bellchen, stell dir vor, ich weiß wie verknallte Mädchen aussehen!“ Es sah fast so aus als amüsierte es ihn, sie so bloß zu stellen. „Ich bin nicht verknallt!...“ schnaubte sie aufgebracht, was fiel Flint denn da schon wieder ein! Gut, zu geben, manchmal starrte sie Wood an, aber nicht weil sie verliebt war, sondern weil seine pure Gedankenlosigkeit und seine manchmal fehlende Sozialkompetenz die junge Hexe sprachlos machen. Zum Beispiel als er Fred und Angelina in der Umkleide erwischt hatte… da hatte er ein Trara veranstaltet, anstatt sich zu freuen, dass die beiden endlich- nach langem hin und her- zusammen waren, zeterte er herum, dass wenn sie sich trennen würde, sie bestimmt Schwierigkeiten im Team machten! Und es gab hunderte Situationen wie diese. Dazu kam natürlich noch, dass er sich beim Training wie ein Irrer benahm und alle herum scheuchte wie wild und sie bis zur Erschöpfung durchmachen ließ. Sogar Harry hatte sich schon beschwert. Und Harry beschwerte sich so gut wie nie. „ich…Wood…“ stotterte sie herum und hielt dann inne. „Ach warum erzähl ich dir das?“ fauchte sie, zornig auf sich selbst. Flint zuckte mit den Schultern „Vielleicht weil ich der einzige bin, der dir zuhört.“ Sie schluckte. Verdammt, er hatte recht. Momentan war sie tatsächlich oft alleine… Angelina war meistens mit Fred so überglücklich, dass sie nur von ihm sprach und Alicia war in George verknallt und hatte nur Augen für ihn. Wood war sowieso ein rotes Tuch und dann blieben auch nicht viele, mit denen sie über ihre Probleme sprechen konnte. Aber war ausgerechnet Flint tatsächlich der Richtige um mit ihm darüber zu reden? Katie wusste es nicht. Aber zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass er tatsächlich und ganz uneigennützig daran interessiert war. Vielleicht war er tatsächlich nett. Und warum wusste er das so genau? Katie schwieg und das bestätigte seine Vermutung. „Ich erzähl’s auch niemanden weiter!“ meinte er verschwörerisch „und ich werde das auch nicht im nächsten Spiel gegen dich verwenden, wenn du dir darüber Sorgen machst!“ Er lächelte süffisant und lehnte den Kopf ans Sofa um wieder in die Sterne zu schauen. Konnte er etwa Gedanken lesen? Sie schnaubte… Ob er Legilimentik anwandte? Das wäre doch die Höhe! Flint ließ sich nichts anmerken… er starrte nach oben in den Nachthimmel und schien entspannt zu sein. Katie musterte ihn, jedes Fleckchen von ihm- gut nicht jedes, erinnerte sie sich selbst und seufzte. Aber wenn er die Technik beherrschte, dann würde er doch jetzt auch mitbekommen, was sie dachte. Das machte die junge Gryffindor nur noch stutziger. Der Mann neben ihr wandte sich wieder an sie, doch er schien nichts davon mit zu bekommen, was in ihr gerade vorging. Katie seufzte. Irgendwie schloss dieses kleine Stimmchen in ihrem Inneren aus, dass Flint in ihren Gedanken herumgeisterte… nun ja, ganz so konnte man es nicht sagen. Es schloss aus, dass er in ihren Gedanken stöberte. „Ich“ setzte sie an, seufzte tief. „Du?“ half Flint ihr aus, doch sie war erneut verstummt. Flint stöhnte. So machte das ganze keinen Spaß. Er stockte… Spaß… in letzter Zeit sah man Katie nach ihren Trainingseinheiten kaum mehr lachen. Normalerweise war sie doch nach den erfolgreichen Trainings richtig gut gelaunt, scherzte und quasselte ununterbrochen mit den anderen Plaudertaschen in ihrer Nähe. Doch die letzten zwei, drei Wochen saß sie eigentlich nur noch apathisch in der Großen Halle, aß ein wenig und wortlos, ehe sie dann verschwand. Also er hatte es zu mindestens hier und da bemerkt, nicht dass er ihre Schritte überwachte oder besonderes Interesse zeigte… oder sie beobachtete, nein so war das nicht. Aber es war ihm eben aufgefallen. Wood hatte einige Einzeltrainings nur mit ihr veranstaltet und danach war sie noch schlechter gelaunt. Wood verlangte seinen Teamkollegen aber auch immer richtig viel ab. Vielleicht war es das? Immerhin, nur weil sie 10 Punkte im Rückstand waren, damals bei dem Spiel gegen Ravenclaw, hatte er die Mannschaft ziemlich zur Sau gemacht und Trainingseinheiten am Sonntag angesetzt. Gut, er selbst war auch ein strenger Kapitän aber das war schon sehr grausam, und erst recht für einen Gryffindor… das passte eher zu Slytherins, und nicht mal die waren so besessen. Wood war einfach total quidditch-krank. „Geht dir Wonwon auf die Nerven?“ Flint konnte ein amüsiertes Kichern nicht verkneifen. Immerhin war sein Spitzname weit verbreitet und er fand ihn einfach nur peinlich. An Katies Stöhnen konnte man gut erkennen, dass seine Annahme doch etwas Wahres hatte. Aber auch sie musste kichern, so wie Flint „Wonwon“ betont hatte war es auch kein Wunder. „Naja….“ Sie kicherte „eigentlich ist er harmlos. Er genießt nur den Ruhm…“ sie sah zu ihm, zog die Beine zu sich und lümmelte sich auf die Couch um bequemer zu sitzen „und Lavender“ setzte Flint frech hinzu. Katie stieg die Röte ins Gesicht. Flint war einfach so direkt. Sie verdrehte die Augen. „Es geht nicht immer nur um Sex!“ ihre Stimme klang fast gelangweilt. Es war doch immer das Gleiche. Sex hier und da und allgegenwärtig. Wie sie das nervte! Marcus Flint hob eine Augenbraue. Sex? Naja, war nun mal Bestandteil des Lebens, und kein unangenehmer Part. Er schmunzelte. Seine Sofanachbarin sah das offenbar anders. Vielleicht hatte sie einfach noch nicht das perfekte Liebesspiel kennengelernt. Er schüttelte den Kopf. Liebesspiel? Seit wann bezeichnete er denn das so? Langsam sollte er mal tatsächlich seine Gedanken ordnen. Es war Sex... kein Liebesspiel. Was war denn nur mit ihm los. „hey!“ wehrte er ab. „sexuell frustriert? Daher weht der Wind“ Flint hatte zu seiner alten Fasson gefunden und sah sie abwartend ab, wenn sie das nicht wieder etwas lockte, was dann? Sie schnaubte, seine Aussage hatte tatsächlich ihre Wirkung. Das Rot auf ihren Wangen blieb. „Da weht überhaupt kein Wind!“ zischte sie ihm zu und boxte ihm gegen die Schulter. Zu spät erst merkte sie, dass ihre Aussage zweideutig war und er es garantiert nicht so auffassen würde, wie Katie Bell es gemeint hatte. Natürlich, Flint nütze jede Gelegenheit und die, die sich eben auftat, war wie geschaffen für einen frechen, bissigen Kommentar seinerseits. Er wusste, sie hatte es nicht so gemeint, aber es verschaffte ihm ungeheure Genugtuung ihre Aussage genüsslich anders zu interpretieren. „Das Einhornproblem, Bellchen?“ er grinste nur noch mehr. Oh, wie schön es war, Bellchen zu ärgern. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber ihr fiel nichts ein. Nichts, was sie ihm entgegen schleudern konnte. Einhörner… dieses Jungfrauending, darüber hatte sich schon ein paar Mal mit Alicia gesprochen. Sie schnaufte. Flint war einfach unmöglich. „in letzter Zeit nicht“ gab sie pikiert zurück, doch sie wusste, ihre Antwort kam viel zu schüchtern und viel zu spät. Doch zu Katies Erstaunen, beließ Marcus es dabei. „Ihr habt heute übrigens gut gespielt“ sagte Flint nach einer Weile des Schweigens. „danke“ Katie seufzte. Wenn sie ehrlich war, war sie heute nicht so ganz bei der Sache und hatte einiges verschlampt, obwohl sie schlussendlich die Mannschaft weit nach vorne gebracht hatte, mit einigen wunderschönen Toren. „obwohl, du im Spiel sehr abgespannt gewirkt hast“ fügte er hinzu. „mhm“ Katie nickte, gab dem Sylntherin-Kapitän recht. „war ich auch…“ sie bemerkte wie redseelig sie war und hustete um Zeit für eine Ausrede zu gewinnen. „ich hab schlecht geschlafen…“ Ergänzte sie dann ihre Aussage und nestelte an ihrem Umhang, Zur Bestätigung gähnte die junge Frau und streckte sich ausgiebig. „wäre Pucey nicht vom Besen gekippt, hätten wir euch locker geschlagen…“ Triumphierte Flint. „habt ihr aber nicht.“ schnaubte sie zurück. Er lachte. „Glück gehabt, Bellchen… wenn ich gewollt hätte, wärst du mir ausgeliefert gewesen, so mürbe wie du heute warst…“ Sie sah ihn abschätzend an. „und warum hast du’s nicht getan? Du nimmst doch sonst keine Rücksicht auf irgendwen, Flint?“ Warum musste sie sich das anhören? Warum ging Katie nicht einfach. Sollte er doch hier alleine auf dem Sofa sitzen bleiben. Doch Flint hatte sie schon wieder in ihrer Selbstbefragung gestört. „Ich wollte dir weitere Einzeltrainings bei deinem Lieblingskapitän ersparen, Bellchen“ Diese Frechheit! Kathi verschränkte die Arme vor der Brust. Woher wusste er überhaupt von den Extrarunden, die sie wegen Wood und dem verloren Spiel drehen musste. Die junge Gryffindor sah verstimmt aus. „wie reizend…“ spie sie verächtlich aus. „du tust nie etwas ohne selbst Profit daraus zu schlagen.“ Flint tat erschüttert. „du triffst mich hart, Bellchen… Ich sitz doch gänzlich ohne Profitgedanken hier neben dir, oder?“ Erneut machte der Slytherin sie sprachlos, und langsam wurde das zur Gewohnheit. Äußerst nervend, wie Katie fand und sehr irritierend. „Wer weiß was du im Schilde führte“ murmelte sie leise. Marcus tat, als überhörte er es einfach. „Bellchen… komm schon. Rück die Wahrheit raus… oder muss ich weiter raten und dich wieder erröten lassen?“ Er musterte die junge Lady neben sich. Sie hatte Feuer, das konnte er nicht bestreiten. „Flint… „ sie stöhnte auf „…ich… ich bin einfach ausgepowert, okay? Der Spaßfaktor ist weg, Wood macht Stress bei jedem Training und ich…“ „du fühlst dich beschissen?“ ergänzte er ihren Satz und Katie nickte bloß. Er hatte es geahnt. Nur fragte er sich immer noch, warum ihn das interessierte. Ach ja, er wollte Bell ein wenig ärgern und seinen Spaß mit ihr haben. „Hey… Bellchen!“ Jemand rüttelte sanft an ihr. Katie murrte verstimmt, ehe sie die Augen einen Spalt öffnete. Bellchen… das konnte nur eine Person hier in Hogwarts sein, nein eine Person auf der ganzen Welt. Marcus Flint. Verdammter Mist! „Was?“ murrte sie verschlafen, die Situation garnicht realisierend. Marcus sah zu ihr herab, Katie lag noch immer an seine Schulter gelehnt. Es würde nur noch eine Frage von Sekunden sein, bis sie das tatsächlich bemerkte. Und so war es auch. „Flint!“ keuchte sie erschreckt, stob von dem Platz an seiner Schulter auf. Wieso war sie übrigens dahin gelangt? Er stöhnte. „Marcus, du weißt doch wie gerne ich dir zuhöre, wenn du mich so nennst!“ sprach er keck. „du bist eingenickt, und ich wollte dich nicht gleich aufwecken, aber es wird langsam kühl…“ erklärte er dann. „außerdem sprichst du im Schlaf… interessante Dinge, Bellchen.“ Er war sich für keinerlei Boshaftigkeiten zu schade. Nicht, dass sie wirklich etwas vernünftiges gesagte hatte, außer „Wood… nicht noch eine Strafrunde.“ Aber an ihrem Gesicht konnte er gut erkennen, dass es ihr nicht recht war, wenn Flint irgendwelche Geheimnisse mitbekommen sollte. Das machte ihm diebischen Spaß. Überhaupt hatte der heutige Abend mit dem nächtigen Treffen auf Bell ihm sehr viel Spaß gemacht. Viel zu viel, wenn er ehrlich war. Immerhin wollte er sich eigentlich auf ihre Kosten amüsieren, doch wenn er die Begegnung resümierte, wusste er nicht, wer tatsächlich siegreich aus dem Duell gegangen war. „oh“ Katie Bell schien etwas verlegen zu sein. Sie rieb sich über die Augen. Marcus stand auf und streckte sich genüsslich. „Du gehst schon?“ Katie sah zu ihm und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Was für eine blöde Frage! Natürlich ging er jetzt, sonst hätte er sie kaum geweckt, geschweige denn wäre er aufgestanden. Und warum sollte er auch bleiben? Wie er es gesagt hatte: sie war nur ein Zeitvertreib- und plötzlich tat diese Tatsache weh. „Ich hab morgen Zaubertränke - und Snape kann ungemütlich werden, wenn man permanent im Unterricht gähnt“ ein schiefes Lächeln erschien auf seinen Zügen. Katie nickte stumm. „ja..ich hab Muggelkunde… ich sollte auch halbwegs ausgeschlafen sein.“ Die Gryffindor erhob sich, wandte sich der Treppe zu. „Marcus“ ihre Stimme war leise, aber bestimmt, als sie stoppte und sich zu ihm drehte. Was sollte sie denn sagen? Dass es schön war? Dass sie es genossen hatte, mit ihm so unbeschwert zu reden? Das klang doch sehr kitschig, als hätten sie ein Date gehabt. Aber so war es nicht. „Nenn mich nicht Bellchen“ sie grinste ihn frech an „nenn mich einfach Katie“ und schon verschwand wie mit wehenden dunkelbraunen Haaren im Treppengang. Marcus bleib noch einen Moment am Astronomieturm, strubbelte sich durch seine schwarzen kurzen Haare und seufzte, eher er mit einem Wink des Zauberstabs, das Sofa verschwinden ließ. Die junge Frau hatte ihm auch heute Nacht wieder aufs Neue gezeigt, warum sie ihn so faszinierte. Ohne weitere Umschweife stieg er in den Kerker und warf sich auf sein Bett. Sie war gerade unterwegs, den langen Gang zur Großen Halle. Ihr Magen knurrte und sagte Katie, dass er schleunigst mit Frühstück gefüllte werden wollte. Glücklich, weil sie gut geschlafen hatte und tolle Träume gehabt hatte, wanderte sie gut gelaunt in Richtung Frühstück. Doch ehe sie es sich versah, und um die Ecke bog, war es auch schon passiert. Völlig in Gedanken versunken, die sich zufälligerweise mit der Begegnung mit Mr. BadBoy Marcus Flint beschäftigten, lief sie auch gradewegs in jemanden hinein. Etwas erschreckt von dem jähen Zusammenstoß sah sie auf und blickte in kühle, dunkel Augen, die sie nicht minder kühl anstarrten. Marcus Flint, das hatte ihr gefehlt. Da geisterte er schon in ihren Gedanken und jetzt stieß sie auch noch in der Realität mit ihm zusammen. „Bell!“ keifte er sie zornig an „Schau wo du hinrennst, du dummes Ding!“ fuhr er sie an und bemerkte mit Genugtuung, dass sie zusammen zuckte. Okay, vielleicht hatte er ein wenig übertrieben. Er rief sich zur Ordnung. Nein hatte er nicht! Er war eben Slytherin, da konnte man schon lauter und fieser werden, als es unbedingt sein musste. Er schob sich an ihr vorbei, nicht ohne sie mit einem arroganten Blick zu strafen und ließ sie stehen. Schlagartig war ihre gute Laune dahin. Hatte sie sich gestern noch so anregend witzig und nett mit ihm unterhalten, war er nun wieder der Marcus Flint, den sie kannte. Er spielte mit ihr, und sie dummes Ding- wie er sie genannt hatte- fiel einfach drauf rein. Er konnte gar nicht nett sein, er war ein Arschloch. Murrend und schlecht gelaunt setzte sie sich an den Gryffindortisch. „Na was is dir denn für einen Laus über die Leber gelaufen?“ Wood sah seine Jägerin an und lächelte. „Flint“ motzte diese und stach auf ihr Brötchen ein, als hätte dieses sie angegriffen und musste erst erledigt werden, bevor man es essen konnte. „uh“ Wood grinste. „vergiss heute das Training nicht!“ Sie sah auf, schnaubte und schüttete ihm prompt den Kürbissaft über den Kopf. „Glaub mir, dein Scheißtraining, das jeden Tag 2 mal stattfindet, kann man gar nicht vergessen!“ Sie erhob sich, nahm ihr Brötchen und eilte aus der Halle. Zurück blieb ein verdutzter Wood, dessen Wangen rot vor Wut anliefen und eine Alicia, die Katie verstört aber stolz nachblickte. Endlich packte sie Wood nicht mehr mit Samthandschuhen an, Katie war eigentlich die Einzige, die Wood die Stirn bieten konnte, weil sie genauso stur war. „Man was ist denn Katie über die Leber gelaufen?“ Fred sah Angelina an. Diese kicherte „ein Elefant… “ Sie hatte das kurze Geplänkel zwischen Wood und Katie mitbekommen. „und er“ sie wies auf ihren Quidditchkapitän, der eben mit einem Zauberspruch den Kürbissaft entfernte „hat ihr den Rest gegeben.“ Fred seufzte „war ja klar!“ Anerkennend huschten dunkle Augen eines Slytherins Katie Bell nach, wie sie aus der Halle eilte. Wood sah auch zu komisch aus. „Uh“ machte Pucey neben ihm. „Bell scheint die Schnauze von ihrem Kapitän voll zu haben… “ Der Slytherin war amüsiert und Flinz sah ihn fragend an. „Naja… wenn sie über ihn hinweg ist... wird sie interessant…“ „Pucey“ Marcus Flints Stimme war schneidend. „Lass die Finger von ihr“ warnte er ihn. Pucey sah seinen besten Freund verwirrt an. „Ergreifst du etwa Partei für sie?“ Aufmerksam musterte er seinen Sitznachbar, der ihm eben gegen die Schulter schlug „nein du Idiot“ fauchte Flint „...Du baust nur immer Mist, und ich hab keine Lust, dass du beim nächsten Spiel Dummheiten bezüglich Bell machst, und du rausfliegst“ erklärte er dann im ruhigen Ton weiter. Er wusste ja selbst nicht, wieso er Adrian zurückpfiff. Aber der Gedanken, dass Pucey sich an Katie ranmachte ging ihm gewaltig gegen den Strich. Kapitel 4: ...kann man hin und her werfen... -------------------------------------------- Katie war unaufmerksam, schon den ganzen Vormittag. Alicia fing sie dann beim Mittagessen ab, bevor sie in die Bibliothek rauschen konnte. „Ist alles okay?“, fragte die Jägerin Katie du hielt sie am Arm zurück, als diese einen Fluchtversuch unternahm. „Ich bin heute einfach schlecht gelaunt.“ Alicia musterte ihre Freundin. Es ging ihr schon länger nicht mehr so gut, sie lachte viel zu wenig und normalerweise saß sie doch oft mit allen im Gemeinschaftraum und es war richtig gute Stimmung, doch in letzter Zeit zog sich Katie immer mehr zurück. „Wegen Flint?“ Katie verdrehte die Augen und stöhnte. „Auch“, sagte sie dann zaghaft. „Ich bin ihm gestern auf dem Astronomieturm begegnet… und wir haben uns ein wenig unterhalten?“ Alicia zog stutzend eine Augenbrauche nach oben. Sie haben sich unterhalten? Katie verschwieg lieber alles weitere, was tatsächlich vorgefallen war, vor allem, dass sie an seiner Schulter eingeschlafen war. Mit Flint konnte man sich nicht ein wenig unterhalten, nicht wenn man nicht vom gleichen Schlag wie er war. „Unterhalten?“, fragte die Jägerin Katie ungläubig. Diese nickte. „Und es war…nett“ setzte sie hinzu. „Flint ist nicht nett!“ Alicia sah sie eindringlich an. Das klang gar nicht gut! Doch weiter kam sie nicht, Angelina hatte die beiden eingeholt. „Kommt ihr mit, wir gehen zum See?“ Katie wollte schon ablehnen, und erklären, sie müsste Hausaufgaben machen, doch ihre beiden Freundinnen zogen sie einfach mit. Wiederstand war zwecklos. Katie lag entspannt auf einem großen Strandtuch, dass Angelina schon vorsorglich eingepackt hatte. Natürlich in ihrer Hausfarbe Rot, wie konnte es auch anderes sein. Die junge Gryffindor hatte sich einen Platz nahe einem Baum gesichert, wo ein wenig Schatten zu Boden fiel. Nun entspannte sie, hier bei dem herrlichen Wetter und einem Muggelbuch. Die junge Frau lag am Bauch, die Füße in der Luft baumelnd, vor ihr das Buch, dessen Seiten sie zu verschlingen schien. Die zwei anderen Jägerinnen waren gerade dabei den Weasleyzwilligen den hinterlistigen Angriff mit eiskaltem Wasser aus dem See heimzuzahlen, und wie Katie amüsiert- bei einem Blick über ihre Schulter feststellte, gelang ihnen das ziemlich gut. Vielleicht jag das aber auch am Juckpulver, dass sie Fred und George untergejubelt hatten. Katie musste kichern. Es sah aber auch zu komisch aus. Sie legte ihr Buch nun gänzlich bei Seite und wandte sich dem Schauspiel zu, als Alicia es doch tatsächlich schaffte, sich von George gefangen nehmen zu lassen. Doch die junge Dame war nicht umsonst Jägerin geworden, schnell und gazellengleich wandte sie sich aus seiner Umklammerung und mit einem geschickt gezielten Schlag landete George prustend im See. Das schelmische Lachen der zwei Damen schallte bis zu Katie durch. „Ja… Lica! Gut gemacht!“, feuerte sie von ihrem Strandtuch aus die Jägerin an und streckte den Daumen in die Luft. Sie lachte von Herzen… aber es war auch wirklich lustig mit anzusehen. „Na? Bist du gar nicht mitten drin im Getümmel?“ Sie blickte nach oben, noch bevor sie ein Wort vernommen hatte, hatte sich ein dunklerer Schatten als der des Baumes über ihren Körper geschoben. Sie sah erstaunt aus, schnell hatte sie sich etwas aufgesetzt, so dass sie nun am Rücken lag, die Ellbogen allerdings aufgestützt. „Wood?“ Was machte er denn hier? Zunächst war er es doch gewesen, der unglaublich pikiert war, dass fast alle aus dem Team lieber hier am See waren, als sich eine Quidditch-Predigt von ihm anzuhören. „Ist dein Trainingsplan abgebrannt oder ist die Tinte aus?“ Katie blinzelte, da er genau in der Sonne stand. Wood lachte auf. „Sehr witzig, Kleine.“, antwortete er ihr dann. „Nein, aber ich dachte, ein bisschen Ausspannen bringt mich auf bessere Strategien. Und die brauchen wir ja gegen Huffelpuff, die sind dieses Jahr wirklich nicht schlecht.“, erläuterte er dann und setzte sich zu ihr auf das Strandtuch. Sie nickte. Quidditch- es hätte auch keinen anderen Grund jemals bei Wood gegeben. Sie seufzte wandte den Blick dem See zu. „Wir müssen uns über deine Leistungen beim letzten Spiel unterhalten.“ Die junge Gryffindor stöhnte genervt auf. „Nicht jetzt“, maulte die dementsprechend unfreundlich. „Doch“, erwiderte Oliver stur. „Genau jetzt! Ich bin dein Kapitän!“ ereiferte er sich weiterhin. Das konnte doch nicht wirklich wahr sein. „Du warst sehr unkonzentriert und hast viele Chancen ungenutzt verstreichen lassen!“ Wood belehrte er seine Jägerin. „Und so kann das nicht weiter gehen. Entweder du reißt dich zusammen, oder ich muss dich auswechseln!“, sagte er dann ernst und sah zu ihr. Sie wollte etwas erwidern, doch das war doch die Höhe. Ihr blieb sprichwörtlich die Spucke weg. Er wollte sie, Katie Bell, eine des Jägerinnentrios auswechseln? War er noch bei Trost! Katie glaube sich verhört zu haben. „Ich hab dieses Mal den Sieg gerettet, du Hornochse!“ Aufgebracht schnaubte die junge Gryffindor. Was fiel ihm ein. „Und ich wäre bestimmt besser, wenn du mich nicht pausenlos aufs Spielfeld zerrst und mir Extra-Einheiten verpasst!“ Sie schüttelte verständnislos den Kopf. „Katie“, versuchte er es einfühlsam und legte eine Hand auf ihr Knie. Dunkle Augen fixierten ihn dabei und hätten Wood am liebsten erdolcht. Marcus Flint knurrte und Adrian Pucey sah ihn verwirrt an. Was war denn in letzter Zeit mit ihm los. Er folgte Flint’s Blick: Bell. Hatte er es sich doch schon gedacht. Ein keckes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, doch er schwieg. Katie schob Olivers Hand von sich. „Ich komm weder mit den Schulsachen nach, noch hab ich Freizeit. Langsam wird es zu viel, Oliver, du benimmst dich wie ein Tyrann!“ sie schüttelte den Kopf. Doch er würde es nicht verstehen, er hatte es nie verstanden. Er sah sie an. „Du hast ja noch ein Jahr…“, meinte der Kapitän dann ausweichend!. „Oliver!“, mahnte sie ihn. „Es geht so nicht weiter!“ Sie schüttelte erneut den Kopf. „Du machst uns alle noch kaputt!“ ereiferte sie sich und hatte sich nun gänzlich aufgesetzt. „Ich will doch nur gewinnen… dafür muss man eben trainieren!“, verteidigte sich der Quidditch-Kapitän. „Hör mal, Oliver, wir geben alle unser bestes, und wir trainieren auch vor mir aus jeden Tag, aber das was du mit diesen Sondertrainings machst, und vor allem die Sonntagstrainings“ Ermahnend hielt sie ihren Zeigefinger hoch. „Das ist eindeutig zu viel!“ Prustend ließ sich Angelina neben die zwei Streitenden fallen und fühlte sich durch das Mitbekommen des Streits doch etwas fehl am Platz. Aber sie musste Katie recht geben, Wood trieb sie alle in den Wahnsinn. Kaum einer aus dem Team kam noch mit den Schulsachen hinterher. „Ach was,“, winkte Oliver ab. „ich fordere nur euren Ehrgeiz und ein bisschen mehr Einsatz von euch!“Er knurrte. Diese Diskussion ging ihm gewaltig gegen den Strich. Warum Katie einfach nicht einsah, das Training nun mal das Wichtigste war! Dieser sture Zwerg. Katie ließ sich auf den Rücken sinken. Eine Diskussion mit Wood brachte sowieso nichts. Da genoss sie lieber den Halbschatten und ignorierte ihn gekonnt. „Katie hat recht!“ unterbrach Angelina das kurze Schweigen, das eingetreten war. Sie war bestimmt und sah zu Wood. „Das ist der erste Nachmittag seit Schulbeginn den ich ohne Quidditch verbringen kann! Und seit deinem neuen Trainingsplan, komm ich kaum vor dem Morgengrauen ins Bett; weil die Hausübungen auch noch erledigt werden müssen.“ Sie schnaubte leicht. Katie blinzelte. Sie war froh, dass Angelina sich einmischte. „Und unsere Hogsmeade-Wochenende versaust du uns auch gehörig!“, maulte sie dann noch. Katie stützte sich erneut auf die Ellbogen. Woods Ader an der linken Schläfe trat heraus. „Eure Befindlichkeiten interessieren mich aber nicht!“, erklärte er dann ruhig. „Es ist immerhin unsere Pflicht den Pokal zu holen!“ Er war uneinsichtig wie immer. Angelina sah seufzend zu Katie und schüttelte den Kopf. Das war alles sinnlos. Marcus Flint ging mit Pucey zusammen, den er eben in den Plan eingeweiht hatte, um den See, natürlich traf er auf Wood, Bell und Johnson, wie es geplant hatte. Wood hatte inzwischen Katies Nähe gesucht und versuchte ihr zu erklären, dass der Quidditchpokal nun mal wirklich wichtig für Gryffindor sei. Langsam konnte die junge Dame das nicht mehr hören. Flint pfiff anerkennend. „Na wenn das nicht unser Quidditchtraumpaar ist!“, schnurrte er sanft und blickte auf die Löwen herab. Katie sah zu Flint und versuchte ihn mit Blicken zu erdolchen, doch leider er fiel einfach nicht tot um. „Flint, geht dich gar nichts an!“, knurrte Wood. Katie stockte der Atem. Warum tat Flint das? Hatte sie nicht gestern erst mit ihm einfach nett geplaudert? War da nicht rausgekommen, dass sie Oliver Wood ad acta gelegt hatte? Sie seufzte innerlich. Was hatte sie denn geglaubt? Marcus Flint war ein Slytherin und was für einer. Warum war sie bloß auf ihn hereingefallen? Warum? Eine kleine Stimme in ihrem Inneren neckte sie: „Weil er nett war. Weil du froh warst, mit jemanden zu reden, der dir zuhörte.“ Sie schüttelte den Kopf. „Pass lieber mal auf, dass du deinen Truppe unter den Fittichen hast!“, gab Oliver zurück und wandte sich Katie zu, die immer noch, wie zur Salzsäure erstarrt- Flint ansah. „Flint, du bist doch nur neidisch.“ Katie grinste frech, legte ihre Hand auf Olivers Arm, als hätte Flint die Wahrheit gesprochen. Etwas anders war der jungen Gryffindor einfach nicht eingefallen. „Du hättest einfach auch gerne so ein Glück, wie wir!“, lächelte sie dem Slytherin lieblich zu und seufzte glücklich. Doch im Grund ihres Herzens war sie alles andere als glücklich. Marcus lachte, und wie. Pucey blickte zu seinem besten Freund, der erneut etwas ausgeheckt zu haben. Und das hatte er in der Tat. „Oh, Bell, du dummes Ding, er hat doch gestern erst mit Leanne rumgemacht….“ Wood wurde kreidebleich. Woher zum Teufel wusste Flint das? Katie blieb nun gänzlich die Luft weg. Leanne war eine ihre besten Freundinnen, abgesehen von ihren Jägerkolleginnen. Flint gratulierte sich zu diesem Rundumschlag. Und was für ein Rundumschlag das war. Katie schluckte hart, plötzlich war da ein Kloß in ihrem Hals. Leanne war eine der wenigen, abgesehen von Angelina und Alicia, dwer sie von ihrer Schwärmerei für Wood erzählt hatte, und jetzt fiel sie ihr so in den Rücken? Das konnte die junge Gryffindor nicht glauben. Ja, sie war tatsächlich über Wood hinweg, aber das wusste außer ihr nur Flint. Sie hatte ja noch gar keine Gelegenheit gehabt, es ihren Freundinnen zu sagen. Und jetzt musste sie so etwas erfahren. „Katie, ich…“ Wood brach ab. Wutentbrannt sah sie zu Flint, erhob sich, stieß absichtlich mit ihm zusammen, als sie sich an ihm vorbeischob. „DU bist ein Arsch...“, zischte sie ihm zu und rannte ins Schloss. Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf Marcus‘ Lippen. Was für ein tolles Spiel! „Wir sehen uns!“, zischte er, ehe er mit Pucey im Schlepptau kehrt machte. „Na super, Wood!“ Angelina starrte ihn wutentbrannt an. „Gute Idee, mit Leanne!“ sie schüttelte den Kopf. „Wie kannst du so etwas Katie nur antun!“ Und damit ließ sie einen verständnislos dreinblickenden Quidditchkapitän stehen. Er sah ihr verwirrt nach. Was bitte hatte das mit Katie zu tun? „Katie warte!“ Angelina hatte sie am Weg zum Schloss wieder eingeholt. Die Angesprochene blieb tatsächlich stehen und Angelina konnte die Tränen in ihren Augen sehen. „Wood ist ein Arschloch!“ Die größere der Beiden legte einen Arm tröstend um Katies Schulter. „Es ist nicht wegen Wood“, erklärte die Jägerin. Angelina stutzte. „Was?“ fragte sie dementsprechend verwirrt. Katie stöhnte auf und blickte zum Himmel. Wie sollte sie das denn nun erklären. Die dunkelhäutige Schülerin sah zu ihr. „Du machst mich neugierig, Kat, was ist los!“ „Ich…“ sie schnaubte „das ist alles so kompliziert!“ sie ließ sich auf einen Stein sinken, der neben dem Weg lag und groß genug war, um als Sitz zu dienen. Angelina tat es ihr gleich. „Läuft da was zwischen dir und Wood?“ „Merlin behüte, nein!“ Katie rieb sich die Schläfen. „Ich bin ihm lang genug nachgelaufen. Da ist nichts mehr… kein Gefühl…“ sprach sie dann leise aus. „Was ist es dann?“ Angelina legte erneut einen Arm um ihre Schultern. Sie konnte es sich schon denken. Immerhin war es auch für sie neu, dass Katies Schwärmerei so ein jähes Ende nahm, und Katie bis jetzt noch nichts davon gesagt hatte. Sie nahm an, dass Leanne es deshalb auch noch nicht wissen konnte… Doch Angelina wurde erneut überrascht als sie Katies Wort, das sie nur flüsterte hörte. „Flint“ kam da aus der kleinen Jägerin heraus gehaucht. „Flint?“ wiederholte sie ungläubig und viel zu laut, denn Flint marschierte mit Pucey laut diskutierend an ihnen vorbei, natürlich mit stolz geschwellter Brust. Bei der Erwähnung seines Namens sah er zu den zwei gegnerischen Ladies. „Schönen Tag, die Damen“, meinte er charmant und ging vorbei. „Er ist…“ Katie stand auf „so ein ekelhaftes Scheusal!“, brüllte sie dem Slytherin nach, doch die Wirkung erzielte es nicht. „Flint?“ wiederholte Angelina nun etwas gedämpfter. Okay, das schockierte sie irgendwie. Aber was genau war es denn? Das galt es herauszufinden. „Komm, wir holen uns erst mal Schokoladenpudding!“ Angelina zog Katie auf die Beine und ins Schloss. Angekommen in ihrem Schlafsaal, platzierte sie Katie auf ihrem Bett und zog zwei magisch erzeugte Schokopuddings aus ihrem Nachtkästchen. „Also, nun erzähl… und sag bloß nicht, du bist in Flint verknallt!?“ Katies Augen weiteten sich vor Schreck. „Bei Merlin, natürlich nicht!“ Katies Herz klopfte. „Na da bin ich beruhigt!“ Angelina begann ihren Pudding zu löffeln, während ihr Katie erzählte, was auf dem Astronomieturm geschehen war. Hin und wieder unterbrach sie ungläubig Katies Bericht und die Braunhaarige musste Passagen nochmals viel genauer ausführen. „Jetzt muss ich aber los!“ Katie sah zu Angelina, die eine Schnute zog. „Ich muss in die Bibliothek, der Aufsatz für Zaubertränke…du weißt schon!“ Katie stöhnte und verdrehte die Augen. „Die Strafarbeit für Snape!“ Oh wie Katie solche Sachen hasste, erstens war sie in Zaubertränke ganz gut, aber eben nicht spitze. Zaubertränke gingen bei ihr oft daneben und dann hatte sie Snape in der letzten Stunde Widerworte gegeben und natürlich glatt einen Strafaufsatz aufgebrummt bekommen. Angelina nickte mitleidig. „Na dann los, wir reden später weiter!“ Schon war Katie mit einem Stoß Pergament und Stift bewaffnet in die Bibliothek gerauscht. Sie saß mit etlichen riesigen Büchern auf dem Tisch, mit einem Arm den Kopf stützend, mit der freien Hand den Stift haltend. Das einzige was bis jetzt, nach geschlagenen eineinhalb Stunden auf dem Papier vor ihr stand war. „Euphorie-Elixier. Brauvorgang und Wirkung“ Mehr nicht. Es war zum Haare raufen, statt hier endlich diesen Aufsatz zu schreiben, drifteten ihre Gedanken immer wieder zu Wood und Flint ab, zu letzterem vermehrt. „Sie an? Willst du dir ein wenig Hochgefühl zu Teil lassen werden?“ Amüsiert blickte der Träger der Stimme über Katies Schulter auf das Blatt Pergament. Es war kein anderer als Flint. „Hau ab!“, zischte sie genervt, aber ohne den Nachdruck, den Katie sonst immer dem Herrn entgegen schob. Irgendwie schien sie sehr lustlos zu sein. Doch das hielt Marcus nicht ab, sich neben sie zu setzten und neugierig zu beobachten. Er sah in das Buch, das seitlich neben ihr lag, wo ein Rezept zu lesen war. Katie ignorierte Flint und steckte ihre Nase in ein Buch, das über die Nebenwirkungen des Tranks erzählte. Sie seufzte als sie erneut aufsah, war er denn noch immer da?! „Flint, was willst du?“ „Kam zufällig vorbei, Bellchen!“ Sie schnaubte. „Nenn mich nicht so!“ Diese Unterhaltung hatten sie doch schon einmal gefühlt, oder irrte sie sich. „Okay, okay!“ Abwehrend hielt er die Arme hoch, studierte weiter das Rezept, das Katie aufgeschlagen hatte. “Katie“ er tippte auf das Rezept um so ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken. „So auch nicht!“, fauchte die dazwischen. „Für dich immer noch Bell, Flint!“, setzte sie hinzu und blickte nicht auf das Rezept auf dass er deutete. Flint grinste amüsiert. Sie spielte die Unnahbare, und wie ihm das gefiel. Wenn sie so bockig war, war sie richtig süß! Er tippte erneut auf das Rezept und bemerkte, wie ihr Blick kurz darauf hinhuschte, nur um einen Augenblick später ihren Stift anzustarren. „Da fehlt ein Pfefferminzzweig.”, erklärte er dann. Katie sah ihn. „Ach ja! Meinst du nicht, dass im Lehrbuch keine Zutat fehlen würde?“, fragte sie schnippisch. Immerhin Flint konnte ihr nun auch einfach nur Mist erzählen, und sie würde dann bei Snape für einen schlechten Aufsatz wahrscheinlich erneut mehr Aufgaben ausfassen. „Ich meine es ernst!“ Flints Stimme verlieh seiner Aussage Bestimmtheit. „Wenn du den Nebenwirkungen entgehen möchtest, dann füge einen Pfefferminzzweig dazu!“ er streckte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und du machst bei Snape einen guten Eindruck!“ Katie Bell sah abschätzend zu Flint. Wenn, und die Betonung lag auf dem wenn, er recht hatte, würde Snape ihr sogar ein paar Punkte fürs Haus geben, wenn er sie aber anlog, würde es ein Donnerwetter geben, was ihr einfiele, etwas einem Trank hinzuzufügen, ohne sicher zu sein, dass es die Wirkung dementsprechend positiv und ohne weitere Nebenwirkungen veränderte. Flint sah sie an, musterte ihren Körper. Er kannte den Blick, sie wog ab, ob sie seinen Ratschlag annahm oder nicht. „Frag Wood, er kann‘s bestätigen!“ keck beugte er sich zu ihr vor. „Er ist im gleichen Kurs wie ich, wir haben den Trank letzte Woche durchgenommen…“ Sein Atem schlug schon fast gegen ihre Haut und ohne zu wissen warum, lief eine Gänsehaut über ihren Rücken. „oder… läuft es zwischen dir und Wood nicht so gut?“, fragte er und konnte den belustigen Ton nicht unterdrücken. „Geht dich das was an?“, fragte sie bissig zurück. Nach der heutigen Episode am See lief überhaupt nichts. Bis jetzt hatte sie weder Wood noch Leanne gesehen, und darüber war sie sehr froh. Flint lehnte sich zurück. „Außerdem würde ich als Geschmacksrichtung von Ananas abraten“ er sah sie abwartend ab. „hat sich als sehr unglückliche Kombination herausgestellt.“ Katie sah nicht zu ihm. „Musst du nicht noch irgendein Buch lesen?“, fragte sie genervt und schrieb eine Zeile aufs Pergament. „Marcus Flint aus dem Weg gehen“ stand da plötzlich und sie wusste gar nicht wieso, eigentlich wollte sie eine Einleitung zum Text schreiben. Sie seufzte auf. Marcus war amüsiert und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Das würde unter Umständen sehr lange dauern und mühsam werden, aber bestimmt amüsant. „nein“ antwortet er ihr wahrheitsgetreu. „Evanesco!“, murmelte sie und schon war das Pergament verschwunden. Ein neuer Ansatz konnte starten. Erneut schrieb Katie den Titel auf das Pergament. Nein? Wozu war er dann hier? „Und weshalb bist du dann in der Bibliothek?“, fragte sie nach, ihre Neugier konnte sie kaum verbergen. „Kann ich nicht einfach mal nur so in die Bibliothek gehen, Bellchen?“ er lehnte sich gelassen zurück und musterte sie gespannt. Sie ignorierte das letzte Wort gekonnt und zerbrach fast ihre Feder vor Ärger über Flint. „Du bestimmt nicht!“, keifte sie zurück und Madame Pince, die eben an ihrem Studiertisch vorbeiging legte den Finger auf den Mund, um sie daran zu erinnern, hier nicht laut zu werden. Katie sank schuldbewusst in ihrem Sessel tiefer und Madame Pince nickte ihr aufmunternd zu, als ob sie sagen wollte, „Ist schon gut“. „Wieso nicht?“, fragte Flint weiter. „Weil du immer was im Schilde führst… und jetzt verschwinde endlich, du hältst mich vom Arbeiten ab!“, schnaubte sie leise. „Ach ist das so?“, fragte der Slytherin gelassen und sehr amüsiert zurück. „Meine Güte, ja!“ Katie war von Sekunde zu Sekunde aufgebrachter. Konnte er sie einfach nicht in Ruhe lassen. „Bin ich so gut, dass ich deine Konzentration störe?“ Er war aufgestanden, hinter die junge Gryffindor getreten und hauchte es gegen ihren Nacken. Sie glaubte sich zu verhören? Er störte ihre Konzentration? Er war gut? Warum glaubte sie, dass er es ganz anders gemeint hatte, als sie es auffasste? Weil er ein Slytherin war, gab sie sich selbst die Antwort. Sie schüttelte sich. Was tat er denn jetzt schon wieder. Gänsehaut überzog ihren Körper und sie stöhnte genervt auf. „nein…deine pure Anwesenheit ist einfach nur nervend.“ Sie wirkte ruhig und gefasst, aber ihr Herz schlug vor Wut und Aufregung. Das Flint sie in nur so kurzer Zeit so aufregen konnte, war einfach ungerecht! Kapitel 5: ...kann manchmal schwer zu knacken sein... ----------------------------------------------------- „Tu mir einen Gefallen und geh einfach!“ Sie schrieb die ersten Sätze ihres Textes und legte die Feder beiseite. Wenn sie diese Trank nur verstand, die Rezeptur und diese eigenartigen Textpassagen aus den Büchern. Zaubertränke war einfach nicht ihr Lieblingsfach. „Bellchen, das geht doch nicht!“ er war amüsiert und setzte sich wieder neben sie. Katie Bell sah irritiert zu ihm auf. Das ging nicht? Na wie leicht das ging, er musste nur seinen Hintern hochbekommen und einfach gehen! „du weißt doch, Slytherin, … wir tun niemanden außer uns selbst einen Gefallen, richtig?“ er hatte sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Sie war es ja, die ständig behauptete, Slytherins würde nur eigennützig agieren und immer einen Gegenwert wollen. Da hatte sie im Eigentlichen ja auch gar nicht so unrecht. Katie stöhnte genervt auf. Da verstand sie kaum ein Wort, was in den zahlreichen Bücher über das Elixier stand und dann musste auch unbedingt Marcus Flint hier vorbeischauen, so ganz zufällig und sie ärgern. Er schob eben ein Buch von dem darunter liegenden und griff danach. „Hier…das mit den Geschmacksrichtungen….“ Er tippte auf eine Passage und las dann vor. „Auf Grund einiger unvorhersehbaren Komplikationen (Fußnote1) raten wir von stark säurehaltigen Früchten ab.“ Seine Augen huschten zu der Fußnote „Angeschwollene Augen, Pickeln, verschwundene Ohren, sowie Taubheit in den Händen“. Er sah zu Katie die ihm ansah, als käme er vom Mond. Er hatte also recht gehabt, er hatte sie nicht angeschwindelt mit seinen Tipps. Sie schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. Flint lehnte sich etwas nach vor, um das Buch zurück zu lehnen und späte auf ihr Pergament. „Du solltest noch besser erwähnen dass der Trank sonnengelb ist,…“ er sah sie herausfordernd an. „…und er ist trüb.“ Flint hatte schnell die einleitende Beschreibung überflogen, die Katie eben geschrieben hatte. Sie sah es ein, er war...hilfsbereit? Sie stutzte. Er, Marcus Flint, half ihr? Einer Gryffindor, einen Löwen. „Wieso hilfst du mir?“, fragte sie gerade heraus. „Manchmal brauchen Löwen eben doch einen Wärter…“, meinte er dann und lehnte sich zurück. Sie war kurz davor einen Aguamenti-Spruch auf ihn loszulassen. Wirklich! Er hätte es verdient. „Sehr witzig!“ sie verdrehte gespielt die Augen. „Du spinnst!“ sagte die Gryffindor dann lediglich und wandte sich ihrem Aufsatz zu. „Ich weiß, es ist gefährlich…“ er lachte leise, um nicht erneut die Aufmerksamkeit der Bibliothekarin auf sich zu ziehen „aber ich stelle mich dem Risiko!“ Es klang, als würde er eine Rede vor großem Publikum halten. „pff“ die Gryffindor versuchte sich auf das Buch vor ihr zu konzentrieren, dass sie nun schon zum zweiten Mal las. Immer wieder durchkreuzte dieser verflixte Slytherin ihre Gedanken…und selbst wenn er einfach nur da saß und nicht einmal etwas sagte, geisterte er in ihrem Kopf herum. Irgendwie war das ja doch eigenartig, immerhin wollte der Kerl einfach nicht aus ihren Gehirnwindungen verschwinden. „Flint!“ Katie seufzte, er saß immer noch neben ihr und gab ihr irgendwelche Informationen über den Zaubertrank. „nicht so schnell“, jammerte sie und tauchte die Feder erneut in das kleine Tintenfass ein. Immerhin musste sie das Gesagte ja passend formulieren und aufschreiben. Flint war einfach für Diktate nicht gemacht, das musste sie nun erkennen. Er lachte leise auf und tippte auf die eben vorgelesene Passage, ehe er es wiederholte. Mittlerweile hatte sie es aufgegeben sich zu sträuben. Vor allem da sie sich durch Flint’s eigenartiges Helfersyndrom ganz unSlytherinhaft, wie sind fand, Einiges an Arbeit sparte. Sicherheitshalber, weil sie der Schlange einfach nicht über den Weg traute, würde sie Hermine später bitten, ein Auge auf den Text zu werfen. Immerhin war Hermine einfach ein Ass in Zaubertränke. Sie setzte den letzen Punkt und legte die Feder seufzend zur Seite. Die Gryffindor war endlich fertig. Und der fertige Aufsatz bedeutete nicht nur Ruhe von Snape, nein es bedeutete, Marcus Flint würde endlich kein Thema mehr sein. Katie würde auf schnellsten Wege in ihrem Schlafsaal verschwinden und aus, Ende und basta! Eine herrliche Vorstellung. Zufrieden lehnte sie ich zurück und musterte Flint, der mit verschränkten Armen hinter dem Kopf dasaß und unbekümmert Katie musterte. Etwas nervös ob seines starrenden Blickes, beugte sie sich vor und packte Pergament und Tintenfass in ihre Tasche, ehe sie aufstand. Marcus sah ihr aufmerksam zu, wie sie ihre hübsche bordeauxrote Feder in eine kunstvoll verzierte Schachtel legte. Katie knurrte, anscheinend ging der Verschluss nicht mehr zu schließen. Schließlich löste sie den Knoten ihrer Haare und stülpte das Haarband über die Schachtel. Ihre hübschen dunkelbraunen Haare fielen in sanften Wellen locker über ihre Schulter und sie schob energisch eine störende Strähne aus ihrem Gesichtsfeld, ehe sie die Schachtel in die Tasche gleiten ließ. Jetzt oder nie. Flint lehnte sich etwas vor. Immerhin hatte er die dämliche Wette fast herausgefordert, nun musste er den Tribut dafür zahlen. Wenn er doch nicht immer so vorlaut wäre, dann hätte er sich das erspart. Aber nein! „Selbst schuld, Marcus!“, mahnte er sich in Gedanken. Noch vor ein paar Stunden wäre alles nicht so fatal gewesen. Er sah mit Adrian im Gemeinschaftsraum der Slytherins und unterhielt sich eigentlich- ganz banal- über Quidditch. Zu spät erst hatte Marcus gemerkt, dass Pucey nicht nur so auf die einzelnen Mannschaften und deren Mitglieder gekommen war. Pucey hatte das natürlich absichtlich gemacht, denn schon hatte der kleinere das Gesprächsthema auf eine besondere Jägerin des Gryffindorteams gelenkt. Ganz Schlange eben. Marcus musste ihn dafür ja fast loben, allerdings war es ihm nicht wirklich recht über Bell zu sprechen. Aber er wäre kein Slytherin, wenn er das nicht ohne Probleme gerade biegen würde. Nicht umsonst war er eine Schlange, die es vermochte sich zu winden und zu entkommen. Flint blickte unergründlich zu seinem Freund und schüttelte den Kopf. „Was habt ihr denn alle mit dieser kleinen Löwin“, seufzte er theatralisch und hob effektvoll eine Augenbraue, doch Adrian hatte ihn längst durchschaut. Er ließ dennoch eine kurze Pause entstehen. „Sie sieht heiß aus, spielt Quidditch, also von der Bettkante würde ich sie nicht stoßen…“ „So würdest du?“, knurrte Marcus angriffslustig. Irgendwie entwickelte sich das Gespräch gar nicht nach Flint’s Geschmack. Und auf leisen Sohlen schlich sich das Verhängnis an. Marcus bemerkte es nicht einmal, als es schon kräftig gegen die Tür pochte. Pucey grinste thriumphierend, normalerweise ging Flint aus jeder ihrer Auseinandersetzungen als Sieger hervor, doch dieses Mal hatte der den Schwarzhaarigen schon so gut wie in der Tasche. Pucey zuckte mit den Schultern „Wenn sie so überhaupt nichts besonderes ist, dann hat Bletchley ja freie Bahn.“ Genießend und die Hellhörigkeit des Quidditchkapitäns zufrieden zu Kenntnis nehmend lehnte er sich in dem gemütlichen Ohrensessel zurück und beobachtete Marcus. Dem wiederum sah man keinerlei Regung an, doch Adrian kannte ihn viel zu gut, als dass Flint nicht interessiert war. Wahrscheinlich kochte die Wut in seinem Innersten schon und blubberte vor sich hin. „Was soll das heißen?“ An Marcus Tonlage konnte man seine Stimmung gut ablesen. Es war ein scharfes Knurren. Pucey lehnte sich vor, ein Lächeln auf seinen Lippen. Hier hatte er nun die Nase vorn. „Du weißt es nicht?“ es klang sehr höhnisch. Puceys Grinsen wurde größer. „Du weißt es wirklich nicht!“ In seiner Stimme klang ehrliche Verwunderung mit. Marcus knurrte. „Komm zur Sache, Pucey!“ Sobald er Adrian beim Nachname nannte, wusste dieser, dass es genug mit kleinen Sticheleien und Frechheiten war. „Das du das nicht mitbekommen hast“ Pucey schüttelte ungläubig den Kopf, fuhr dann aber weiter. „Miles prahlt doch schon seit Wochen, dass er Bell dieses Wochenende nach Hogsmeade mitnimmt.“ Das war eine sehr eigenartige Formulierung und Flint war sich sicher, dass da mehr dahinter steckte, als Pucey jetzt schon gesagt hatte. „Er hat doch schon genau ausgeheckt, sie heute nach ihrem Training bei den Kabinen abzupassen.“, führte Adrian weiter aus. Flints dunke Augen verengten sich. Der konnte etwas erleben! Bell war sein Spielzeug, und kein Zeitvertreib für Miles Bletchley. Er war vielleicht ein ganz passabler Hüter, aber Bell bekam er sicher nicht! Dafür würde Marcus schon sorgen! Bell gehörte nun mal ihm! Der Slytherin stutzte in seinen Gedanken. Das hörte sich sehr eigenartig an. Was er eigentlich sagen wollte war, Bell war sein Zeitvertreib. Pucey beobachtet neugierig sein Nebenan. Flint zeigte keinerlei Regung und doch sah Pucey wie sehr es in seinem Inneren loderte vor Wut. „Er hat vor die Kleine in Hogsmeade flach zu legen…“ ergänzte er dann seine Ausführungen von vorhin. Das würde Flint nicht zulassen, dabei war Pucey sich sicher. Doch der schwarzhaarige Slytherin reagierte anders als erwartet. „Wenn er glaubt, eine Löwin sei eine Raubkatze im Bett, wünsch ich ihm viel Glück!“, entgegnete Marcus kaltherzig und wandte sich zum Gehen. „Vielleicht solltest du ihm zuvor kommen!“ Adrian blieb gelassen in seinem Ohrensessel sitzen. Wie war denn das gemeint? „Bedaure, Löwen fürs Bett sind nicht mein Beuteschema…“ witzelte Flint halbherzig. Pucey verlor langsam sie Geduld- seit Monaten suchte sich Flint Opfer- nicht das ihn diese Tatsache störte, auch nicht die Tatsache, dass er sie fallen ließ, aber Bell war irgendwie anders. „Oh ja,...“, tat Adrian melodramatisch. „Marcus Flint braucht nur Spielzeug. Er spielt ja soo gerne! Aber wenn du nicht aufpasst, hat dein Spielzeug ein anderer in den Händen!“ erklärte er doch etwas aufgebracht. Flint war manchmal einfach viel zu kompliziert. Er würde ohne weiteres bei jeder jungen Frau landen, wenn er einfach sagte, dass er sie gut fand. Wer sagte schon „nein“ zu Marcus Flint? „aber wahrscheinlich ist Bell zu zickig…wahrscheinlich kriegst du sie sowieso nicht rum mit dir nach Hogsmeade zu gehen!“ Nun war Flints Ehrgeiz geweckt. „Ach ja, glaubst du das?“ zischte der Angesprochene feurig. Pucey lachte, da war der Kampfgeist wohl geweckt. „Ich wette um 10 Flaschen Feuerwiskey“, setzte Adrian hinzu und sah abwartend zu Flint. „Nein“ sprach dieser bestimmt. „Wir machen es anders, ich kriege Bell rum, und du putzt jeden einzelnen Besen vom Team und wäscht die Sportuniformen!“ Pucey stöhnte wie erwartet, doch Flint war noch lange nicht fertig. „Und zwar ohne Magie!“ Nun war der Größere zufrieden. Pucey hingegen knurrte verstimmt. „Und was ist wenn du es nicht schaffst?“ Adrian wollte ja schließlich auch etwas davon haben. „Dann spendier ich dir die 10 Flaschen Feuerwiskey!“ erklärte Flint ruhig. „Solltest du Bletchley dazu bekommen, deine Aufgaben zu übernehmen, kriegst du den Feuerwiskey auch!“ setzte er dann noch hinzu. Flint wollte diesen aufgeblasenen Hüter mal zeigen wo sein Platz war, und der war bestimmt nicht an Katie Bells Seite. Da war nun mal eben Flint. Und damit trat Flint aus dem Gemeinschaftsraum und ging zügigen Schrittes Richtung Bibliothek… und nun saß er hier mit Bell und räusperte sich. „Willst du morgen mit nach Hogsmeade?“ Flint hatte extra das Wort „mir“ nach dem mit weggelassen. Ganz lässig lehnte er sich wieder zurück und wartete auf Katies Antwort. Jetzt war alles nur noch Routine. Ihr erstaunt und erschrecktes Gesicht amüsierten den Slytherin, während er sie beobachtete. Schnell genug hatte sie ihre Fassung wiedererlangt. In ihrem Inneren sah es hingegen ganz anderes aus. Ihr Herz klopfte einen Takt schneller und wie der Gryffindor schien auch um einiges lauter. Komisch. Elegant eine Augenbraue hebend, schulterte sie ihre Tasche und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, ehe sie antwortete, mit einer Gegenfrage: „Bittest du mich gerade um ein Date?“ Sie konnte es nicht unterdrücken amüsiert zu lächeln. „nein, Bellchen“ Flint klang sehr entschieden „Ich gebe dir nur die einmalige, unglaubliche Chance mit mir nach Hogsmeade zu gehen“ Arroganz spiegelte sich in seinen Augen wieder und Katie Bell machte eine abwehrende Geste. Hätte er doch einfach nur „ja“ gesagt, aber nein, da stand ihm wahrscheinlich mal wieder der Slytherin-Stolz im Weg. Katie seufzte, es wäre auch zu schön gewesen. Er war ehrlich überrascht, dass sie nicht prompt zugesagt hatte, stattdessen schien sie ernsthaft zu überlegen. Katie hatte überhaupt keine Lust darauf mit Flint auch nur irgendwo hin zu gehen, erst recht nicht, nachdem er sich so viele Fauxpas geleistet hatte! „oh Flint“ sie seufzte theatralisch, sah anhimmelnd zu ihn. Doch mit einem Mal ließ sie die Maske fallen, bedachte ihn mit einem Kopfschütteln und räusperte sich. „Ich muss dich enttäuschen. Ich würde lieber tausend Zaubertränke mit Snape persönlich im Kerker brauen, als mit dir auch nur einen Fuß nach Hogsmeade zu setzten!“ Flint legte die Fingerspitzen aneinander und blickte Katie darüber hin an. „Das kann ich für dich gerne organisieren.“ Sein Blick glitt an ihr hinab. „Snape hat bestimmt etwas für eine hübsche, untertänige Sklav… Assistentin übrig!“ Sie verdrehte die Augen. Und irgendwie war sie sich sicher, er könnte das tatsächlich bewerkstelligen. Aber da war noch etwas anderes, was sie kurz stutzten ließ, hatte er eben tatsächlich hübsch zu ihr gesagt? Das klang schon fast wie ein ehrliches Kompliment. Sie verwarf den Gedanken sofort. Das passte so überhaupt nicht zu seinem kalten Syltherin-Image. „Untersteh dich!“ zischte sie ihm dann zu. Snape reichte ihr schon in Zaubertränke. „Dann solltest du vielleicht doch über die große Ehre mich nach Hogsmeade zu begleiten nachdenken.“ Er machte eine effektvolle Pause. „und wenn der kleine Löwe brav ist, gibt’s es vielleicht einen Schokofrosch“ slytherinlike- mit einem gehässigen Grinsen erhob er sich, nur um in der nächsten Sekunde Katies Schlag, der seinen Oberarm treffen sollte, abzuwehren. Kathie schnaufte. „du bist…so ein aufgeblasener…“ Ihr fehlten tatsächlich die Worte, um ihn zu beschreiben. „Vollidiot!“ fauchte sie und wandte sich dem Ausgang der Bibliothek zu. Flint folgte ihr. Während dem Weg hinaus überlegte sie fieberhaft was Flint von ihr wollte. Aber, es fiel ihr nichts ein. Flint blieb ein Rätsel, ein gutaussehendes Mysterium. Und trotzdem immer noch ein ego-gepushtes Ekel- Immer selbst, wenn man glaubte, dass er nett war. Sie musste damit aufhören, an das Gute in der Schlange zu glauben. Flint spielte nur mit ihr. Und Löwen sind eben nun mal kein Spielzeug. Das musste er endlich verstehen, denn wenn er so weitermachen würde, würde er es am eigenen Leib erfahren, dass Löwen sehr wohl Krallen hatten. Der Schwarzhaarige blieb stehen und sah zu einer angestrengt überlegenden Katie, die versuchte seine Person dezent zu ignorieren. Doch man sah ihr an der Nasenspitze an, dass ihr das so gut wie überhaupt nicht gelang. Wer konnte diesem gutaussehenden Typen auch wiederstehen! Katie musste ihn unbedingt aus ihre Gedanken und Träumen streichen. Was außer Scherereien mit ihren Freunden und Teamkollegen hatte sie davon mit Flint auszugehen? Nichts- oh ja doch- sie wäre dann für immer als sein Spielzeug abgestempelt. Niemals! Das würde Katie Bell nicht zu lassen! „Da fällt mir ein…Schade, selbst wenn ich wollen würde, konnte ich nicht…“ die junge Frau machte ein gespielt trauriges Gesicht und sah ihn mit einem Dackelblick an. „ich bin morgen schon vergeben…“ säuselte sie zuckersüß und ihr Wimpernaufschlag beteuerte dies. Flint lachte. „ach ja?“ das belustigte ihn ungemein. „Und mit wem gehst du aus?“ hakte er nach. Sie hatte sicher kein Date, ganz bestimmt nicht. Bis jetzt hatte Wood jeden Versuch zu Nichte gemacht. Jetzt war sie im Zugzwang und das gefiel dem Slytherin. „Ein Kerl…kann ja nicht so schwierig sein!“, hallte es durch ihr Hirn und sie überlegte fieberhaft. Irgendein Typ musste ihr doch einfallen! Himmel noch mal! Da kam die rettende Antwort. „Mit Lee!“, erklärte sie dann felsenfest überzeugt. Der Mann ihr gegenüber sah sie skeptisch an. „Erzähl keinen Blödsinn!“ fauchte er. „der ist doch mit dieser verrückten Luna…oder so… zusammen! Da wird er wohl kaum mit dir ausgehen, Bellchen!“ er lächelte süffisant. „aber netter Versuch!“ Katie schnaufte verstimmt. „sie ist nicht verrückt!“ knurrte sie Flint zu und verschränkte schmollend die Arme vor ihrer Brust. „Wir sehen uns morgen um 10 Uhr. Ich hole dich einfach am Portal der großen Halle ab!“ erklärte er und sah die junge Löwin herausfordernd an. „Ich.werde.nicht.mit.dir.ausgehen.Flint!“, zischte sie zwischen zusammengepressten Zähnen heraus und verschwand ehe er noch etwas sagen konnte. Wenn sie sich jetzt nicht beeilte, würde sie zu spät zum Training kommen- das gab nicht nur in erster Linie eine Strafpredigt sondern bestimmt auch etliche Extrarunden, etwas worauf Katie beim besten Willen gerne verzichtete. Kapitel 6: ...hält einen auf Trab... ------------------------------------ Rechtzeitig schaffte sie es auf den Besen und stieß sich vom Boden ab. Angelina hatte sie schnell eingeholt. „Knapp, Süße, wirklich knapp!“ gluckste sie fröhlich und stieß Katie spielerisch in die Rippen. „Wood war schon nervös!“ Lina schnitt eine Grimasse, die Woods Gesichtsausdruck bei Zuspätkommen eines Spielers ziemlich nahe kam. Sie brachte Katie damit sehr zum Lachen, welches augenblicklich erstarb, als sie Wood sah. „hat es die feine Ms. Bell auch schon auf den Besen geschafft?“ ließ er feindselig von sich hören. „ja, und keine Sekunde zu spät!“, lachte Katie gut gelaunt und sah frech zu ihrem Kapitän. Irgendwie breitete sich in ihrem Bauch gerade ein richtig tolles Glücksgefühl los, erstens weil sie Flint losgeworden war, naja, weil sie ihn ehe stehen gelassen hatte, und zweitens, weil Wood heute anscheinend leicht zu ärgern war. Doch anstatt seine Jägerin, wie sonst, abzumahnen, lächelte er sie schief an und nickte kurz zu ihr. „Also dann, erst einmal drei Runden ums Feld!“ wies der Kapitän an. „Gut gespielt, Katie“ Wood landete neben seiner Jägerin und nickte ihr anerkennend zu. Katie sah irritiert zu ihrem Kapitän. Heute auch wenn es nur ein Training war, war sie überhaupt mich mit ihrer Leistung zufrieden. Normalerweise hätte Oliver ihr den Kopf abgerissen, wenn sie so spielte. Da waren zu viele ungenützte oder schief gegangene Chancen wie schon lange nicht mehr. All das nur weil eine idiotische Schlange, mit einem breiten irritierenden Lächeln und diesen göttlichen Körper in ihrem Kopf herumirrte und ihre Konzentration anknabberte. „Naja“ Katie ließ die Schultern hängen und stieg von ihrem Besen. „Hey Katie“ Braune treublickende Augen sahen zu ihr und Oliver hatte sie sachte am Arm zurückgehalten. „Das mit Leanne,…“ er machte einen kurze Pause und es sah fast so aus als wüsste er nicht, wie er sich rechtfertigen sollte oder was er überhaupt sagen sollte. „ich… ich hätte es dir sagen sollen.“ Kälte blitzte für einen Augenschlag in ihren Augen auf und sie packte ihren Besen. „Ja, das hättest du!“ Sie verschwand in die Umkleide. Kaum hatte sie den einen Idioten am Feld stehen gelassen, erwartete sie der Nächste schon vor den Umkleiden. Katie stöhnte gequält auf, als sie als letzte aus den Umkleiden kam und ausgerechnet auf Miles Bletchley stoßen musste, der lässig gegenüber an der Wand lehnte. Als er seine Beute entdeckt hatte, stieß er sich von der Wand ab und kam auf die Gryffindor zu. „Hey, Bell!“ Seine Stimme war eine dieser Stimmen, die Katie Unbehagen bereiteten und sie schon instinktiv ihre Hände in die Hosentaschen. „Keine Zeit!“ murmelte sie laut genug. Sie ging Miles am liebsten aus dem Weg. Doch er war nicht der Ansicht, dass Katie keine Zeit hatte und hielt sie am Arm kraftvoll gepackt, zurück. „Ich rede mit dir!“ zischte er ihr zu und erinnerte Katie an das Rasseln einer Klapperschlange- wie passend. Katie versuchte sich loszureißen, aber Miles packte nur noch feste zu. „und ich sagte, keine Zeit, Bletchley!“ fauchte sie und blickte ihn finster an. Dieser Kerl war wirklich schlimmer als schlimm. Sie ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie lieber mit Flint nach Hogsmeade ging- viel lieber- als mit Bletchley auch nur ein Wort zu wechseln. „Dann wirst du sie dir nehmen!“ „Lass mich los!“ sie schaffte es sich loszureißen. Löwenhaft mutig blieb sie stehen „du Arschloch! Mach das nie wieder!“ blaffte sie ihn an. Dunkle Augen verfolgten jede Bewegungen zwischen den Beiden. Als Miles Griff um den zierlichen Arm Katies fester wurde, verengten sich die wachsamen Augen und ein leises Knurren war zu hören. Flint atmete hörbar aus. Was viel diesem dahergelaufenen Streuner überhaupt ein, sein Bellchen anzufassen! „Noch einmal, Bletchley, und du siehst Hogwarts nur mehr vom Seegrund!“, raste es durch Flints Gedanken. Woher diese Gedanken kamen? Nun ja, Flint war sehr besitzergreifend und Bell war nun mal sein Spielzeug- das zu mindestens redete er sich selbst ein. „Ich tu dir nichts, Kleines!“ schnurrte Bletchley versöhnlich und strich Katie über die Wange, die sich energisch aus ihrer Lage wandte und einen Schritt zurückstieg. Was sie nicht bemerkt hatte, war das hinter ihr nur die Wand war. Schlechte Situation, Bell, richtig mies. Für einen Moment durchströmte Panik sämtliche Glieder Katies und sie zwang sich selbst zur Ruhe. Man durfte diesem Kerl bloß keinen Angriffspunkt liefern. Kleines. Er nannte sie kleines, am liebsten würde sie ihm sein Kleines in den Magen rammen! „Du tust mir sehr wohl was!“, schnaubte sie aufgebracht. „du raubst mir meine Freiheit, du Idiot!“ plusterte sich die Gryffindor auf. Miles kam näher, drückte sie förmlich an die Wand. Seine Hände stützten sich neben ihrem Kopf an der Wand ab und ein Entkommen war nicht mehr möglich. „ich raube dir noch ganz andere Dinge…“, erwiderte Miles hässlich grinsend. Katie machte ein angewidertes Gesicht. Sein Atem berührte ihre Wange und ließ sie frösteln- an einem lauen Sommerabend. Miles war ekelerregend. Sie schluckte. „geh mit mir nach Hogsmeade…“ hauchte er erneut in ihre Richtung. Das war zu viel! Flint trat aus dem Schatten und schien fast nur zufällig in das Gespräch zwischen Bell und Bletchley zu platzen. „…und ich zeige dir, was dir ein Mann bieten kann…“ Ehe Katie darauf antworten kann, funkte Flint dazwischen. „Bletchley!“ knurrte Flint angesäuert. „ich hab was mit dir zu besprechen.“ Bletchley wandte seinen Blick von Katie ab. „Kann das nicht warten?“ keifte er verstimmt. Flint vermasselte ihm hier noch alles! „nein!“ Flints Stimme war hart und schneidend. „Bell, verschwinde, das ist nichts für Löwenwelpen!“, schickte er Katie bissig weg. Diese Kälte in seinen Augen ließen die Gryffindor frösteln und irgendwie war es, als würden Nadeln in ihr Herz stecken. Schnell, um Flint nicht die Chance zu geben, die Tränen in ihren Augen zu sehen, drehte sie sich um und rannte in Richtung Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Keuchend kam sie in ihrem Schlafsaal an und wollte sich eigentlich nur noch auf ihr Bett werfen und darauf warten, dass die Welt unterging oder ein schwarzes Loch sie verschluckte, aber nichts dergleichen konnte geschehen, denn ihre zwei Jägerkolleginnen hatten etwas ganz anderes mit ihr vor. Alicia sah wie Katie in das Zimmer stürmte und klopfte einladend auf ihr Bett. Katie hielt in ihrer Raserei inne, seufzte und kroch auf das Bett ihrer Freundin. Lina saß ebenfalls schon dort und bedachte die kleine Jägerin mit einem nachdenklichen Blick. „wir müssen mir dir reden!“ sagte Alicia und Lina nickte bekräftigend. Katie brachte nur ein irritiertes „uh“ zustanden und brachte ihre Freundinnen so zum Schmunzeln. „Wir,… wir müssen uns bei dir entschuldigen!“ Alicia sah betreten auf ihre Finger, die sich ineinander verschränkt hatten. Wieder brachte Katie nur ein „uh“ zustande, dieses Mal aber deutlich überrascht. „Ja!“ Angelina übernahm das Wort „wir haben dich vernachlässig! Licia und ich waren nur mit den Zwilligen beschäftigt!“ Ein deutlicher Rotton auf ihren Wangen ließ Katie grinsen. „Wirst du etwa rot, Lina?“ lachte sie dann freudig auf und kullerte aufs Bett. Lina wollte eben etwas sagen da fiel ihr Katie abermals ins Wort. „Schon okay, ihr zwei hoffungslosen Romantiker…ich würde sowieso von euch abgelenkt…“ meinte sie spassig und sah zu, wie Alicia verständnislos zu Lina sah. Angelina lachte. „Flint?“ fragte sie dann wissend und kicherte. Alicia wurde hellhörig. „Flint?“, fragte sie dementsprechend erstaunt. Ihre Augen weiteten sich. „da hab ich wohl einiges nicht mitbekommen!“ stimmte sie ins Lachen der zwei anderen ein und warf Katie einen Polster ins Gesicht. „Du und Flint also?“, fragte sie lachend. Katie plusterte sich auf. „nein!“ ereiferte sie sich. „gar nichts ich und Flint!“ gab sie schockiert zischend zurück und schnappte sich empört den Polster! Eine Kissenschlacht war nicht mehr vermeidbar… Die Turmuhr schlug Punkt zehn. Die einzelnen Klänge verhallten und Katie Bell schluckte. Dann aber biss sie herzhaft in ihr Marmeladebrot. Nach dem sie heute Morgen einmal richtig ausgeschlafen am Frühstückstisch saß, war sie wirklich gut gelaunt. 10 Uhr und eine Minute. Katie rührte seelenruhig in ihrem Kaffee und blickte zufrieden zu Angelina, die das gestrige Gespräch über Flint mit der- für Katies Geschmack- überflüssigen Frage: „Und Flint hat tatsächlich gefragt, ob du mit ihm nach Hogsmeade gehst?“ nochmals aufwärmte. Dann sah sie Katie mit durchdringendem Blick an, bis diese nickte. „Der spinnt total!“ Katie nahm einen Schluck ehe sie fortfuhr: „Und dann dieses ‚Du bist mein SPilezeug um nicht zu amüsieren‘-Thema hängt mi zum Hals raus. Wer glaubt er denn, dass er ist? Mr. Perfect? Mr. Ich-kann-alles-haben?“ Die Gryffindor strich eine Stirnfranse aus dem Gesicht und schüttelte den Kopf. „Warum immer ich?“ fragte sie genervt und Lina zuckte nur unwissend mit den Schultern. „Ich meine…“ Ihr Blick schweifte zum Eingangsportal der Großen Halle, wo Flint sie eigentlich abholen sollte, da war kein Mr. Flint. Katie seufzte und stierte ihr Marmeladenbrot an. Er hatte sie versetzt…nein, er stand bestimmt irgendwo in der Nähe und würde über sie triumphieren, wäre sie aufgetaucht. Flint hätte sich bestimmt lustig gemacht, wenn sie alleine beim Portal stand und vergeblich auf ihn warten würde. Und genau deshalb saß sie jetzt hier gemütlich bei ihrem Marmeladenbrot. Licia war schon irgendwo mit ihrem George verschwunden. Lina wartete eigentlich auch nur noch auf Fred, der anscheinend noch irgendetwas ausheckte und Wood? Ja Wood saß hier neben Angelina und war in seine Taktikpläne so vertieft, dass er sowieso nichts um ihn mitbekam. Es war alles nur ein Spiel gewesen. Doch Katie wollte nicht mehr mitspielen. Verärgert biss sie in ihr Marmeladenbrot und Angelina kicherte leise. Es schien Katie doch sehr zu wurmen, das Flint sie versetzt hatte, obwohl die junge Jägerin das niemals zugeben würde. „Verstehst du,…er ist nicht mal da…“ , schnaubte Katie. Warum bei Merlin verletzte diese Tatsache sie so? Es war doch klar gewesen. Flint spielte mit ihr, und Katie war so dumm, mitzumachen. Angelina verstummte augenblicklich und hustete als Flint hinter Katie auftauchte, die davon noch nichts mitbekam. „Stimmt. Er muss dich abholen, weil du es mal wieder nicht hinbekommst, pünktlich zu sein!“ Flint’s melodische Stimme brachten Katie zum husten. Für einen Moment schien es ihr, als würde ihr Herz zu schlagen aufhören und für einen weiteren Moment wünschte sie sich, dass dies tatsächlich der Fall sein würde und ein großes schwarzes Loch sie verschlucken würde. Doch die Realität sah ganz anders aus. Sie saß immer noch mit dem Marmeladenbrot in der Hand am Frühstückstisch und hinter ihr stand immer noch Marcus Flint. Und er hatte alle gehört, zu mindestens ihren letzten Satz. Das alleine war schon schlimm genug! Ihr Marmeladenbrot landete auf ihrem Teller und sie drehte sich ungläubig zu Flint. „Bist du fertig?“, fragte er dann leicht genervt und blickte zu ihr. „Nein, wozu auch?“ keck drehte sie sich wieder um und blickte auf ihr Marmeladenbrot. Angelina sah ungläubig zwischen den beiden hin und her. „Hast du schon vergessen?“ Flint räusperte sich. „du bist mir noch was schuldig?“ sagte er dann, und wie er es sagte. Dieser Unterton in der Stimme klang ziemlich dreckig und Katie lief eine Gänsehaut über den Rücken. Angelina sah gebannt von Flint zu Katie. Sie war ihm was schuldig? Warum hatte die ältere Jägerin das Gefühl, dass das gar nicht gut war? Oder vielleicht doch? Sie bemerkte Katies leichten Rotschimmer auf den Wangen und sah zu Flint. „Ach ja?“ fauchte Katie. Siegessicher und hochnäsig lächelnd sah er auf die Gryffindor herab. „Oh ja…“ Wieder hatte seine Stimme einen eigenartigen Unterton angenommen, der Katie Unbehagen bereitete. „Miles?“ Flints Ton war zugleich fragend als auch feststellend. Katie würde schon wissen was er damit meinte. „das Elixier?“ fuhr er dann slytherinlike fort und tat gespielt gelangweilt von dieser Unterhaltung. Für Außenstehende schienen diese Wortfetzen sehr eigentümlich, aber Angelina wusste worum es ging, nur dass Katie ihm dafür etwas schuldig war, hatte die junge Dame bei ihrer Schilderung am gestrigen Abend wohl ausgelassen. Angelina konnte nicht umhin zu bemerken, wie skurril diese Darbietung war. Und in ihre Gedanken schlich sich die Meinung, dass es Katie vielleicht wirklich gut tat, mit einem Mann- und Flint war ein ausgesprochen gutaussehender- nach Hogsmeade zu gehen. Katie seufzte laut. Und wie es nicht anders sein konnte, hob Wood den Kopf- etwas das er sonst nie tat. Normalerweise konnte ihn nichts von seinen Plänen abhalten. „Flint“, knurrte er säuerlich. „verlaufen?“ „nein!“ Marcus blickte nur kurz zu Oliver Wood, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf Katie lenkte. „aber lieb dass du fragst!“ forderte die Schlange Oliver natürlich heraus, er konnte gar nicht anders. Wood war eben Wood. „Deine Jägerin ist mir bloß einen Gefallen schuldig!“ erklärte er dann noch und legte seine Hände auf Katies Schultern. Verkrampft saß sie da und schluckte. Denn warum bildete sich so ein eigenartiges Kribbeln auf ihrer Haut. Wood sah misstrauisch und Marcus Flint und dann fiel sein Blick auf Katie. „und deshalb wird sie heute den ganzen Tag zu meiner Verfügung stehen…“ Flint grinste bestialisch und blickte missbilligend zu Wood, der sich eingemischt hatte. „Das würde dir so passen! Katie ist meine Jägerin!“ In Olivers Augen blitzte Wut auf und er hatte keine Zweifel dran gelassen, welche Wörter ihm in dem Satz am wichtigsten waren. „Ich bestimme ob sie mit dir auch nur irgendwo hingeht!“ Katie traute ihren Ohren nicht. Es war ja nett, dass Oliver sie verteidigen wollte, aber was er da tat, schlug über alle Stränge! Was für einen Mist Wood hier, bei Merlin, zusammenstammelte! Das war ja nicht mehr normal! Das war doch wohl die Höhe. Katie atmete tief durch. Er bestimmte doch nicht über sie! Wer war er denn! Flint war doch erstaunt. Wood schoss tatsächlich den Vogel ab. Wie töricht er doch war. Man sagte in Anwesenheit einer Frau niemals dass man über sie bestimmte. Das glich ja fast einem Todesurteil! Mein Güte, Wood war ein Stümper. Mit einem Mal erhob Katie sich. „Du, Wood, hast hier gar nichts zu melden!“ fauchte sie und wandte sich zu Marcus um. „Gehen wir!“ grantig trat sie aus der Großen Halle. „Prima, Oliver!“ Angelina schüttelte wütend den Kopf und blickte streng zu ihrem Kapitän. „Du hast sie ihm sprichwörtlich in die Arme getrieben!“ Angelina stand auf. „Wirklich prima!“ murmelte sie erneut und erhob sich. Wood war ja so ein Idiot. Kapitel 7: ...macht manchmal nervös... -------------------------------------- Flint hatte den wütenden Löwen am Schlossportal wieder eingeholt und war doch amüsiert über den Beginn des gemeinsamen Vormittags. Immerhin hatte Wood ja eine filmreife Leistung abgegeben. „Wusste ich doch, dass du nicht widerstehen konntest, mit mir auszugehen!“ Katie antwortete erst gar nicht auf diesen Kommentar und trat aus dem Schloss in die frische Sommerluft. Flint ging gut gelaunt neben ihr. Das war schon mal ein glorreicher Auftakt für den heutigen Tag. „Du bist unmöglich, Flint!“ zeterte sie, während sie weiter auf dem Weg nach Hogsmeade zügig voranschritt. „Was fällt dir überhaupt ein!“ schnaubte sie verstimmt und würdigte ihn keines Blickes. Die Gryffindor schüttelte sich. Warum war sie auch nur so töricht gewesen und war mitgegangen. Sie hätte sich doch einfach in den Gemeinschaftsraum oder noch besser in ihr Bett verkrümeln können. Warum in Merlins Namen musste sie so stur sein und das Gefühl haben, es ihrem Kapitän es ordentlich heimzuzahlen. Katie seufzte leise. Vielleicht weil sie einfach ein Löwe war, wie er im Buche stand! Vielleicht, weil sie endlich einmal nach Hogsmeade wollte, ohne Wood im Nacken, vielleicht weil sie ihm klarmachen wollte, dass sie keine kleine Jägerin mehr war. Vielleicht aber einfach, weil Flint und Wood gleichzeitig ihren Stolz gekränkt hatten. Vielleicht auch einfach um es sich selbst zu beweisen. Na toll, und was hatte sie davon nun? Einen ganzen Tag mit Flint verbringen. Wäre ihr doch manchmal einfach nicht der Stolz und Löwenmut im Weg. Das hatte sie sich heute Morgen, als sie aufgestanden war, ganz anders vorgestellt. Mit einem verhöhnenden Grinsen flüsterte ihr Marcus erneut eine Gemeinheit zu: „Ich wusste gar nicht, dass Wood dein Zuhälter ist… und über dich bestimmt“ setzte er nach. Katie schien zu explodieren. Sie hielt im Schritt abrupt inne und drehte sich ruckartig zu ihm um, mit der Absicht ihm eine saftige Ohrfeige zu verpassen, für diese bodenlose Frechheit. Fast hatte ihre Handfläche schon seine Wange berührt, da schnellte Flint’s Hand empor und fasste Katie am Handgelenkt um ihren Schlag zu stoppen. In ihren Augen konnte er die Kränkung erkennen, die er ihr mit diesem kleinen Satz heraufbeschworen hatte. Wut blitzte in ihren hübschen blauen Augen auf und Flint erkannte, dass es dieses Mal zu viel gewesen war. „Komm, ich spendier dir ein Butterbier!“ meinte er versöhnlich und ließ ihre Hand in die seine gleiten. Er stutzte, wann hatte es zum letzten Mal ein solch elektrisierendes Gefühl gegeben, als eine Frau ihre Hand in seine legte. Schnell, schneller als er es selbst konnte, holte Katie ihn aus seinen Gedanken. „Das macht es nicht wieder gut!“ zischte sie ihm zu und entriss ihm ihre Hand. So leicht würde sie der Schlange nicht verzeihen. Katie schnaubte. „Okay…“ er schob sie sanft weiter, etwas dass sie nicht von ihm erwartet hatte. „wie wäre es dann mit einem Butterbier und ein paar Schokofröschchen?“ „nicht genug!“ lautete ihre lakonische Antwort. Flint musste lächeln, die kleine Löwin war richtig süß, wenn sie so trotzig war. Irgendwie gefiel ihm dass, auch wenn es schöner war, wenn Katie schlagfertig und frech war, so wie letztens auf dem Astronomieturm. Warum ihm das gerade jetzt einfiel? Wahrscheinlich weil er seit der Begegnung spät abends auf dem Turm nachts in seinen Träumen oft daran erinnert wurde… Aber das war eine andere Geschichte. „Also, was zuerst?“ Flint blickte fragend zu Katie und wartete ab. Fürs erste durfte sie entscheiden, sozusagen als kleines Friedensangebot. „Besenfett“ antwortete sie knapp und Flint fragte sich insgeheim ob ihre Familie irgendwie von den Spartanern abstammte, diese Lakonie war ja kaum zum Aushalten. „Meins ist aus!“ erklärte sie dann. Flint nickte, das hatte er angenommen. Und insgeheim war er froh, dass Katie so normal war. Jede andere weibliche Person hätte das Angebot wahrscheinlich ausgenützt und ihn zu Madam Puddifoots Café geschleppt- schlichtweg der Alptraum jedes Slytherins. Der Quidditchladen, der erst neu aufgemacht hatte, war jedoch eine richtig gute Wahl. Während Katie schon eine halbe Ewigkeit vor dem Regal mit dem Besenfettdosen stand, tigerte Flint, nun doch schon etwas unruhig, weil Katie sich nicht entscheiden konnte, durch das Geschäft. Sein Besen war neu und die restliche Quidditchausrüstung war vollkommen intakt, also streunte er nur durch die Regale. Er kehrte in den Gang zurück, an dem Katie das Besenfettregal belagerte und blickte zu ihr, wie sie grübelte. „Mr. Reiter. Besenfett“ stand in großen Lettern über den Regal, knapp darunter in leuchtender Schrift war „Aktion“ mit drei Rufzeichen zu lesen, die abwechselnd blinkten. Katie biss sich grübelnd auf die Unterlippe. Es war wirklich ein verlockendes Angebot, allerdings hatten einige hochdekorierte Quidditchspieler von Mr. Reiters Produkten abgeraten, andere wieder lobten diese in den Himmel. „Wenn ihr verlieren wollt, dann greif zu, Bellchen!“ Flint war lautlos hinter sie getreten und hatte die Worte gegen ihren Hals gehaucht. Bellchen, er nannte sie schon wieder Bellchen und langsam glaube Katie, dass es ihm tatsächlich Spaß machte, dass er sie gerne so nannte. Er benutzte den Namen immer nur, wenn sie alleine waren!“ Ob das irgendeine Bedeutung hatte? Sie musste sich ausreden, sich selbst solche Fragen zu stellen! Himmel, wo sollte das nur hinführen. „Das wäre für dich doch nichts schlechtes…dann würdet ihr mal gegen uns gewinnen!“, giftete sie frech zurück und blickte herausfordern zu ihm ehe sie sich ganz zum ihm umdrehte. „Ich gewinne lieber ohne fettige Hilfsmittel…“, schmunzelte er und griff hinter ihr ins Regal. Zielsicher fischte er nach einer Dose und blickte dann zu ihr. Sie roch gut, nach Verbenen und Veilchen, das war ihm noch nie aufgefallen. Ihre hellblauen Augen blickten zu ihm auf und er räusperte sich. „Gehen wir!“ es war mehr ein Befehl als irgendetwas anderes. „Nein, ich hab mich doch noch für keins entschieden!“, hielt sie energisch dagegen und rührte sich keinen Millimeter. Flint verdrehte gespielt die Augen, wackelte mit der Dose in seiner Hand und ließ ein freches aber genervtes „Und was ist das da??“ hörten und wies erneut auf die Dose. Sie spürte, wie sie leicht rot wurde. Woher sollte sie auch wissen, dass er für sie entschied….der nahm ja anscheinend bei Oliver Maß! Sie sah betreten zu ihm, aber nur für einen Moment. „Ich dachte…das ist deins…“, sagte sie schulterzuckend. „Dummes Bellchen!“lachte der Slytherin und ehe er sich versehen hatte, tippte er ihr spielerisch auf die Nasenspitze. Nun war die Löwin erst recht verdutzt, aber Flint schien es nicht anders zu ergehen. Als ihm bewusst wurde, was er da eben getan hatte, drehte er sich um und floh fast Richtung Pudel. „Los komm schon, Bellchen!“ knurrte er über seine Schulter zurück und bezahlte die Dose. Draußen in den warmen Sonnenstrahlen atmete Katie tief ein. Es war ein wunderschöner Sonntagvormittag. Das Wetter zeigte sich augenscheinlich von seiner besten Seite. Marcus trat nach ihr aus dem Laden und sie nahm das als Anlass sich zu ihm umzudrehen. „Du hättest es nicht bezahlen müssen. Ich kann‘s mir auch selbst kaufen!“, erklärte sie dann, nicht trotzig aber mit einem bestimmten Maß an „ich kann das alleine!“ in ihrer Stimme. Okay, das war vielleicht nicht die ganze Wahrheit, aber das musste Flint ja nicht wissen. Für diese eine Dose wäre ihr ganzes Taschengeld draufgegangen, wenn sie ehrlich war. Kurz überlegte sie, was auf ihrer imaginären To-Do-Liste für Hogsmeade stand und keinen Augenblick später leuchteten ihre Augen. Wenn das mal nicht Spaß machen würde! Manchmal glaubte sie selbst, dass in ihr ein kleines Fünkchen Schlange steckte, das zeitweise- bei fiesen Plänen- zum Vorschein kam. Flint murmelte irgendetwas, was sich nach „Jaja- schon gut!“ anhörte und blickte zu ihr. Katie lächelte selig, denn in ihrem Inneren braute sich gerade eine Idee zusammen. Flint machte ihr das Leben zur Hölle, meistens jedenfalls. Dafür konnte sie sich nun ein kleines bisschen revanchieren. Und sie war nicht umsonst Löwin, wenn sie sich nicht mutig in das Abenteuer stürzen würde. „Gehen wir!“, frohlockte sie, wartete auf seine Frage „Wohin?“ die prompt kam. Ganz unschuldig, mit großen hellblauen Augen sah sie zu ihm. „Naja. Da du mich Lina ausgespannt hast, musst du jetzt all die Aufgaben bewältigen…und als erstes musst du mit mir ein Kleid für den Sommerball aussuchen!“ Es kam Katie so vor, als wäre sie mit jedem ihrer Worte mehr Farbe aus Flint’s Gesicht gewichen, so bleich wie der jetzt wirkte. Insgeheim lachte sie sich ins Fäustchen. „Ein Kleid?“ es war mehr eine Frage als eine Feststellung, und man sah dem Slytherin an, dass er gar nicht angetan von der Idee war. Doch widersprechen war sinnlos, bei Bellchens Blick. Was hatte er sich bloß dabei gedacht- nur weil Pucey diese Herausforderung in den Raum gestellt hatte. Er, Marcus Flint, sollte mit Katie Bell ein Kleid aussuchen? Für den Sommerball? Ja war er denn komplett verrückt? Anscheinend, denn schon hörte er sich selbst „Wenn es sein muss.“ seufzten. Doch da kamen plötzlich ganz andere Gedanken auf. Katie drehte sich wieder in Richtung Hauptstraße, was sie nicht sah, war das anzügliche Grinsen, das sich auf Flint’s Züge gelegt hatte. Sex in der Umkleidekabine- eine verlockende Vorstellung. Doch auch Katie grinste heimlich. Eine verlockende Vorstellung: 150 Kleide oder mehr anprobieren und Marcus Flint wahnsinnig machen. Was sie nicht wusste war, wie wahnsinnig sie ihn schon mit einem Kleid machen würde. Kleid einkaufen mit Katie Bell. Wenn sich der kleine Löwe da mal nicht selbst ins Knie schoss. Irgendwann hatte das Ticken der Uhr an Bedeutung verloren und er achtete nicht mehr auf die Zeit. Es kam ihm hier drinnen sowieso schon ewig vor. Katies Augen huschten über jedes Kleid, das auf den zahlreichen Stangen aufgehängt war und musterte es genau. Sie ließ sich quälend viel Zeit. Flint beobachtete sie dabei, wie sie mit der Zunge über ihre geschmeidigen roten Lippen leckte, dann leicht auf die Unterlippe biss, wenn sie etwas länger überlegen musste und wie sie dann die Lippe leicht vorschob um ihre Zähne davon zu lösen. Er sah, wie sie immer wieder eine Strähne ihrer schönen braunen Haare hinter Ohr strich. So wie Flint das beurteilen konnte, waren bei den bereits angesehenen Kleidern schon einige passable Stücke dabei, er bezweifelte jedoch, dass diese- oder überhaupt eines der vielen hier- Bell passen würde… Außerdem konnte er sich sein Bellchen gar nicht in einem solchen Kleid vorstellen. Zielsicher griff Katie nach einem hellblauen Stoffwirrwarr, das Marcus nicht als Kleid erkennen konnte. Als sie es sich anhielt und zu Flint sah, zuckte der nur mit den Schultern. Was sollte er auch schon sagen, er hatte keine Ahnung ob das Ding überhaupt ein Kleid war oder nur Stoffreste, die übrig geblieben waren. „Du musst es schon anziehen!“, er deutete auf die Kabinen hinter Katie. Die Gryffindor schüttelte den Kopf. „Sehr clever, Mr. Flint!“, meinte sie gespielt gehässig und verschwand hinter einem dunkelroten Vorhang. „Soll ich dir helfen?“ Flint lehnte sich gemütlich an eine Säule, schräg gegenüber der Kabine, wo Katie war. „nein!“ fauchte es da auch schon hinter dem Vorhang vor und Flint musste schmunzeln. Das hatte er erwartet. Zögerlich griff eine zarte Hand nach dem samtigen Stoff des Vorhangs und zog diesen zurück. Zum Vorschein kam Katie in einem Traum von Hellblau. Sie sah aus wie eine Göttin und Flint schluckte. Nicht in seinen kühnsten Träumen hätte er sich vorstellen können, das Katie in einem solchen Kleid solch eine Wirkung auf ihn hätte. Und überhaupt! Das war schlichtweg purer Wahnsinn. Das pastellige Hellblau hüllte sie ein wie ein sanfter Hauch. Marcus Flint, schlagfertiger Slytherin war sprachlos. Er musterte Katie, konnte den Blick nicht von ihr abwenden und fragte sich insgeheim warum die Schönheit sich immer hinter Jeans und T-shirts versteckte. Das war der helle Wahnsinn. Katie Bell war in dem Kleid der absolute Traum eines Mannes. Das Blau harmonierte mit ihrem Augen und dieser durchsichtige Stoff- an wichtigen Stellen in mehreren Lagen- zum Leidenwesen Flints- ließen das Kleid raffiniert, keck und fließend wirken. Es hob alle Vorzüge, die Katie besaß noch mehr in Szene. Und dann der Ausschnitt! Das hätte er Bell nicht zu getraut. Und das hätte er auch gar nicht vermutet! Diese perfekten Rundungen die das Kleid ausfüllten- alle Achtung. Ein Grund mehr warum so viele hinter Bell her waren. Ihre Figur war traumhaft. Wirklich! „Flint?“ Katie sah leicht verunsicher zu ihm und stand noch immer am selben Fleck. Er sagte kein Wort. „Träumst du?“ fragte sie dann etwas lauter und riss ihn aus seiner Starre. „Was? Nein!“ antwortete er schnell. Oh, nein, er hatte nicht geträumt, er hatte sich nur bildlich vorgestellt was er, wäre nicht diese hässliche Verkäuferin direkt hinter ihm- mit dem bezaubernden Wesen vor ihm anstellen würde. Katie stützte die Hände in die Hüften. „und? Ist es okay?“ fragte sie nun nach. Sie wollte ja schon wissen, wie das Kleid auf männliche Artgenossen wirken würde. Was die kleine Stimme in ihrem süßen Köpfchen anders gesagt hätte: Sie wollte schon wissen, wie das Kleid auf Marcus Flint wirkte! „okay?“ fragte Flint zurück. Sah sie sich nicht im Spiegel? Das Kleid- samt Trägerin- nahm ihm fast den Atem. Das war nicht okay- das war zauberhaft, heiß, sexy, extravagant, wunderschön, und es würde ihm noch tausende weitere Begriff für den Anblick der sich ihm bot, finden. Doch das konnte er ihr nicht sagen. „Ja, ist okay!“ meinte er beiläufig und blickte etwas uninteressiert zwischen Katie und den dichtbehangenen Kleiderstanden hin und her. Katie nickte „Oh“- es war fast zu überhören. Es war okay- aber was hatte sie sich auch von Flint erwartet? Sie ließ die Schultern hängen. Prompt mischte sich die Verkäuferin ein. „Okay?“ entrüstet drängte sie sich an Flint vorbei und blickte ihn streng an. „Meine Güte, die Jugend heut zu tage. So schüchtern!“ murmelte sie leise, ehe sie das Wort an den Slytherin richtete. „Nun sagen sie ihrer bezaubernden Freundin doch, wie wunderschön sie in dem Kleid aussieht!“ forderte sie ihn auf und blickte dann lächelnd zu Katie, der fast die Luft wegblieb. Seine Freundin? Sah das wirklich so aus? Die Gryffindor traute sich nicht zu ihm aufzusehen. Flint räusperte sich, als sich die Dame an ihm vorbeigedrückt hatte. „Sie ist nicht meine Freundin“ knurrte er, doch er wurde nicht ernst genommen. Viel zu sehr war die dicke Verkäuferin damit beschäftigt hier und da an Katies Kleid zu zupfen- Schließlich bedeutete sie der jungen Frau sich zu drehen. „Nun, Miss, drehen sie sich doch…“ sie lachte auf. „Ja, ja! Auch ein Rücken kann entzücken!“ frohlockte sie und Flints Aufmerksamkeit hatte voll und ganz Katies Rücken. Der Rückenausschnitt reichte richtig tief und Flint schluckte. Was für ein Kleid- was für eine Frau! Und irgendwie machte das den großen Marcus Flint nervös. Sollte sie tatsächlich dieses Kleid nehmen- und er hoffte es, denn er wusste nicht, wie lange er hier noch standhaft bleiben könnte- dann war am Ball sicher viel für ihn zu tun. Denn für die Schlange war eines klar: wenn Katie dieses Kleid anzog, dann war er in Zugzwang sein Spielzeug zu verteidigen. Immerhin gehörte sie ihm, und die Ballnacht auch. Das stand außer Frage! Kapitel 8: ...kann Risse bekommen... ------------------------------------ Die dickliche Verkäuferin trat einen Schritt zurück. „nein, hinreißend, Miss, sie sehen ganz wundervoll aus!“ Bedeutend blickte sie zu Flint, der noch immer an der Säule lehnte und sich bemühte, nicht zu sehr auf das Dekolletee seiner Begleitung zu blicken, das aus dem hellblauen Stoffschichten nur zu deutlich herausstach. Die Verkäuferin betüdelte Katie weiterhin. „Nein und erst das wunderschöne Dekoltee, dass sie haben, junges Fräulein, da kann man ja fast neidisch werden!“ hell lachend zupfte die ältere Dame erneut an Katie Bells Kleid und blickte zu Flint um Bestätigung zu finden. Der allerdings sah gekonnt in die andere Richtung. Die zwei Frauen machten ihn noch wahnsinnig, die eine mit ihrer Figur und dem aufreizendem Kleid, die andern mit unpassenden Bemerkungen. „Flint, was sagst du?“ holte Katie ihn aus der Realität. „Soll ich vielleicht doch noch ein anderes von denen da probieren?“ sie wies auf die weiteren fünf bereitgelegten Kleider, die sie zuvor schon in die engere Auswahl genommen hatte, bevor sie dieses Traumkleid gefunden hatte. Der Schwarzhaarige fuhr sich lässig durch die Haare, richtete sich auf und ließ seinen Blick über die Auswahl huschen. Er würde kein weiteres Kleid aushalten, die waren alle mehr als figurbetonend und überaus sexy, aber keines von denen glich dem himmelblauen Kleid, das sich momentan an Katies Körper schmiegte. „Ich find das perfekt!“ er deutete auf Katies Körper. „Die anderen sind…“, er suchte nach einem passenden Wort um nicht „nicht heiß genug“ zusagen und blickte zu ihr. „…einfach fad!“, erklärte er dann. Die Gryffindor nickte sichtlich erfreut. Anscheinend gefiel ihm das Kleid und das wiederum gefiel der jungen Dame. „Okay, dann nehm ich es.“ Sie zog den Vorhang zu und raschelte dahinter. Die Verkäuferin begab sich zur Pudel um eine große hübsche Verpackung für das Kleid bereitzustellen. „Hey“ Katie streckte ihre Hand aus der Kabine und wedelte mit dem Kleid. „Nimm’s mir mal bitte ab, Marcus!“ Er stutzte kurz, nahm das Kleid dann aber in Empfang. Kurz spielte er mit den Gedanken in die Kabine zu huschen und Katie Bell hemmungslos zu überfallen. Doch das würde sich als nicht wirklich fördernd auf den Tag auswirken. Immerhin, Diggory hatte es einmal versucht, Katie zu küssen und spuckte danach drei Tage Schnecken. Alleine der Gedanken brachte ihn zum Schmunzeln, dann aber fiel ihm etwas ganz anderes auf! Hatte sie ihn eben gerade Marcus genannt? Ein amüsiertes Lächeln schob sich auf seine Züge und er wartete bis Katie wieder fertig umgezogen war. „Wie wäre es mit einem Butterbier?“ Marcus fuhr sich durchs Haar. „Nach dem Abenteuer hier, brauch ich erst einmal eine Stärkung!“ er wies schief lächelnd auf die zahlreichen Kleider. Sie lachte hell auf und Marcus blickte etwas irritiert auf. „Ich dachte nicht, dass ich einen Slytherin so schnell fertig mache…“ sie blickte frech zu ihm auf und dann tat sie etwas, das sie selbst etwas erschreckte, frech wie sie nun einmal war, pikste sie ihn in die Seite. Er wich aus. „Hey…keine Handgreiflichkeiten!“ knurrte er, aber an seinen Lächeln sah sie junge Löwin, dass er es nicht ernst meinte. Katie ließ sich auch gar nicht einschüchtern sondern fuhr frech damit fort, ihn zu ärgern und pikste ihn erneut in die Seite. „Du willst wohl nicht hören!“ knurrte er missbilligend. Sie waren schon viel zu weit gegangen, hatten die Drei Besen total übersehen und befanden sich nun schon am halben Weg zur Bahnstation von Hogsmeade mitten am Weg zwischen zwei großen Mohnfeldern. Schnell hatte er ihre Hände ergriffen und ehe sie sich versah, landete sie schon weich im Mohnfeld. „Bellchen,… du bist unverbesserlich!“, lachte Marcus heißer, die Einkaufstaschen lagen verstreut neben Katie. Sie kicherte, wie ein kleines Schulmädchen, das etwas Verbotenes angestellt hatte und mit einem kleinen Wink ihres Zauberstabs fegte es Flint auch schon von den Füßen und er landete neben ihr im Mohn. Manche der roten Blütenblätter stoben auf und Katie rupfte eine Blüte aus. Sie liebte Mohn. Vor allem die Farbe, dieses kräftige leuchtenden Rot war einfach wunderschön, und noch dazu eine ihrer Hausfarben. „Das büßt du mir, Bellchen!“, fauchte Flint und blickte sie starr an. Die sonst so mutige Gryffindor machte einen leicht erschreckten Eindruck und Flint musste lachen. So hatte er sein Bellchen noch nie gesehen, es sah aber auch zu komisch aus. Vollkommen in Gedanken stupste er ihr auf die Nase. „und zwar…wirst du…“ er suchte nach einer Idee und fand tatsächlich eine kleine Frechheit. „…Wood für mich ärgern?“ Katies Gesicht entspannte sich merklich, auch wenn sie nun herausfordern zu Flint sah. „Mach dir das mit Oliver alleine aus, ich will da nicht mit reingezogen werden!“, schnaubte sie etwas verstimmt. Diese ewigen Streitereien zwischen den zwei Quidditchkapitänen gingen ihr schon gewaltig auf die Nerven, vor allem jetzt, wo Flint manchmal richtig nett sein konnte. Sie schmollte und drehte die Blüte in ihren Fingern am Stängel hin und her. Der schwarzhaarige Slytherin beobachtete sie interessiert dabei. Er nahm ihr die Blüte aus der Hand und steckte sie ganz sanft und behutsam hinter ihr Ohr, ehe er eine Strähne aus ihrer Stirn schob. Ihr Herz setzte für einen Moment aus. Katie hielt den Atem an. Schon wieder war da dieses Kribbeln und sie sah zu Flint, der ihre Strähne durch seinen Finger gleiten ließ. Das war einer dieser Momente, in denen sie so unsicher war… war es ein Spiel? War es wirklich nur ein Spiel? Immerhin, warum machte er das? Warum war er auf der einen Seite so unnahbar, und auf der anderen Seite so behutsam? Katie hätte in Gedanken fast liebevoll gesagt…Sie schluckte. Es waren immer solche Momente die die junge Frau zweifeln ließen. Überhaupt verstand sie es nicht, warum wollte er sie als Spielzeug? Er hatte doch mehrere seiner Betthasen zur Auswahl, warum also sie? Warum konnte er nicht eine seiner Diven als Spielzeug halten? Warum war Katie so interessant für ihn? Und warum zum Teufel, quälte er sie so gerne? Als der Schwarzhaarige ihren Blick bemerkte, setzte er sich auf. „Also, Lust auf ein Butterbier?“ Seine Stimme hatte wieder diesen eigenartigen Ton, diese Tonlage, die sagte, es wäre nichts passiert, nichts geschehen, was die beiden näher zu einander gebracht hatte. Katie schluckte. „Nur wenn ich vorher einen Schokofrosch bekommen!“ „Nachher. Okay?“ er sah sie an. „Außerdem brauch ich eine Kleinigkeit zum Essen, nachdem du mich so geschunden hast!“ erklärte er trocken, fuhr sich durchs Haar und stand auf. „Geschunden? Ich dachte, du hältst mehr aus…“ lachte sie frech. „jetzt weiß ich auch, warum ihr gegen uns verloren habt… du hältst mit unserer Jägerinnen-Frauenpower nicht mit!“ Katie sah abwartend zu ihm, doch er erwiderte nichts. Er grinste verschmitzt ins sich und ehe er die Einkaufstaschen aufnahm, streckte der Slytherin Katie die Hand hin um sie aufzuziehen. „Da gönnt man euch einmal einen Sieg und schon werdet ihr größenwahnsinnig, ihr Weiber!“ murmelte er leise, aber laut genug, dass es Katie hören konnte. Zögerlich legte sie ihre Hand in seine und stand auf. Die Gryffindor wurde einfach nicht schlau aus ihm. Katie hätte nie gedacht, dass ein Tag mit Marcus Flint so schön sein könnte. Sie hatten viel gelacht und wenn sie ehrlich waren, viel über einander erfahren. Je mehr Zeit sie mit Flint verbrachte, desto sympathischer wurde er ihr. Doch kaum hatte der Alltag sie wieder, verwandelte er sich ich das zurück, was er immer schon war: ein kalter, ignoranter Slytherin wie er im Buche stand. Aber nach dem heutigen Tag mit ihm, war die junge Gryffindor sich irgendwie sicher, er würde sich nicht als Arschloch erweisen. Vielleicht auch, weil sie sich es einfach sehnlichst wünschte. Immer noch steckte die Mohnblume hinter ihrem Ohr und sie schlenderten den Weg zum Schloss hinauf. Sie seufzte, in ihrer Hand schaukelte sie die Tasche mit ihrem Kleid. Der heutige Tag mit ihm hatte wirklich Spaß gemacht, sehr viel sogar, wenn sie sich es eingestand. Es war toll gewesen. In ihrer Tasche quakte es verdächtig nach einem ganzen Wirrwarr von Schokofröschen und Katie schien sehr glücklich zu sein. Flint blickte nur kurz zu ihr und musste schmunzeln, so gelassen und entspannt hatte er die Jägerin in den letzten Wochen kaum gesehen. Was er an einem Tag alles anstellen konnte. Doch da war noch viel mehr was er tun könnte… Heute hatte er sich im Eigentlichen dieselbe Frage gestellt. War das alles noch ein Spiel? Anfangs schien alles so leicht, Bell war ein Spielzeug, dass ihn reizte, ihm kontra gab und sich nicht so schnell beirren ließ. Sie war ganz anders als die anderen Schülerinnen, die entweder vor ihm flüchteten oder ihn hassten. Aber die alle ließen ihn kalt. Bell hingegen, hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie keine Angst hatte und auch keine Anstalten machte, ihm in irgendeiner Weise einen Sieg zu gönnen. Wo sie konnte, steuerte sie gegen ihn, und das imponierte dem Slytherin. Schon bei ihrem ersten Quidditchspiel, als er Wood dafür ausgelacht hatte, so einen jungen zierlichen Hasen als Jägerin einzusetzen, hatte sie ihm Parole geboten. Schon damals hatte er mit ihr gespielt, er gönnte ihr fünf ruhige Minuten des Spiels, ehe er sie vom Besen fegte. Doch anstatt verletzt und entmutig die Wunden zu lecken, schwang sie sich auf ihren Besen und es zeigte sich wie viel Kampfgeist in dem zierlichen Geschöpf steckte. Von Spiel zu Spiel wurde sie härter und ihre Zusammenstöße heftiger und schon alleine diese Tatsache machten Bell einfach heiß. Auch letzte Woche am Astronomieturm war es so gewesen. Eine nette Gelegenheit, die man als Marcus Flint einfach nicht ausließ. Sie sah verletzlich aus, und er nützte es aus, spielte mit ihr seine kleinen Spielchen und sie bot ihm Parole. Doch immer mehr entwickelte sich die Sache gar nicht nach seinem eigentlichen Plan ein wenig Spaß zu haben und sein Spielchen zu spielen. Marcus konnte aber nicht einmal sagen, dass es ihm nicht gefiel. Wenn er ehrlich war, dann war er sogar froh, dass sie sich auf diese Art besser kennenlernen würden. Und auf der anderen Seite erschreckte ihn genau diese Tatsache…er wurde seinen Prinzipien untreu, und das hatte er nur seinem Bellchen zu verdanken! „Hey…kommst du auch mal wieder in die Realität zurück?“ Katie stupste ihn an der Schulter an ehe sie die Blüte in ihrem Haar zu Recht rückte. Er blickte zu ihr. „Aber immer doch!“ slytherinlike nickte er hochnäsig und blickte über die Ländereien Hogswarts. „Was ist, machen wir noch eine Runde um den See?“ fragte die junge Gryffindor und versteckte ihren hoffnungsvollen Blick als sie wegsah. Marcus Flint knurrte etwas Unverständliches, dann aber blieb er stehen. „Hör mal, Bell“ Katie stutzte. Das klang gar nicht gut. Sie blickte zu ihm auf. „das heute war nett.“ Ihr Herz blieb stehen. „aber ich will, dass das zwischen uns klar ist…“ er machte einen Pause und sie hatte das Gefühl, dass nichts Gutes passieren würde. „Du bist mein Spielzeug, gut zum Ärgern, dich aus der Reserve zu locken als Zeitvertreib ganz okay…“ Ihr Herz riss ein. „..aber mal ganz ehrlich… ich spiel lieber andere Spiele, wenn du verstehst was ich meine!“ Ihr Herz bröckelte. Sie verstand das… sie kannte ja die Geschichten über Marcus Flint und seine Spielchen mit den weiblichen Schülern Hogwarts. Er hätte schwören können, Tränen in ihren Augen zu sehen. Flint räusperte sich, sein Blick fiel auf die Mohnblüte die er ihr am Nachmittag ins Haar gesteckt hatte. Das leuchtende Rot würde bald seinen Glanz verlieren. „Hör mal, es ist wie mit deiner Mohnblüte,…“ Sie schluckte, was für ein treffender Vergleich, immerhin hatte sie ja nicht darum gebeten, dass er ihr die Mohnblume ins Haar steckt. „... einen Tag ist sie wunderhübsch, aber morgen wird sie verwelkt sein. Es ist alles nur ein Spiel.“ Er blickte zu dem großen Baum am Dunklen See. Warum überzeugte ihn dass nur nicht auch selbst? Katie hatte die Luft angehalten. Sie sah zu ihm auf, unfähig auch nur irgendetwas zu sagen. Dann riss sie sich zusammen. „Weißt du, Marcus,…“, sie sprach ihn bewusst beim Vornamen an. Ihre Stimme war kalt und schneidend und doch konnte man an der Tonlage erkennen, wie weh es ihr getan hatte, seine Worte zu hören. Aber was hatte sie denn gedacht? Dass sie Freunde sein konnten? Das diese ganze grundsätzliche Häuserstreitigkeiten sie nicht berühren würden? Dass es einen Ausweg gab, dass selbst ein Marcus Flint, Bad Boy schlecht hin, etwas wie Freundschaft jemanden entgegenbringen konnte, jemanden wie Katie Bell? Warum hatte sie sich denn überhaupt auf diese dämlichen Spiele eingelassen? Warum hatte sie ihn nicht einfach, damals am Turm, ignoriert. Weil er interessant war, meldete sich das kleine Stimmchen in der Gryffindor, weil du an ihn geglaubt hast und weil du dich davon überzeugen wolltest, dass er eben kein Egoschwein ist,… „irgendwie, hatte ich gehofft, ich hätte mich in dir getäuscht.“ Sie atmete tief ein. „aber du bist einfach nur das Allerletzte, Marcus Flint. Du bist und bleibst einfach ein seelenloses, gefühlloses Trampeltier. Ich hoffe du erstickst an dem nächsten armen Flittchen, dass du in dein Bett zerrst!“, schnaubte sie abfällig. Am liebsten hätte Katie ihm ja eine gescheuert, aber sie sah sich außer Stande dazu. Sie drehte sich am Absatz um und lief zum Schloss zurück. Flint blieb alleine zurück. Er wollte ihr noch nachrufen, dazubleiben, doch es war vergebens. Er hatte sie weggestoßen. Wieder einmal. Das war es. Das würde es sein. Das war es bei Bell immer gewesen. Warum hatte er manchmal nur einfach Angst etwas bei ihr falsch zu machen, entschied sich es zu lassen und hatte dann die Gewissheit das Falsche bereits getan zu haben? Er schlenderte zum Schloss hinauf. Katie Bell hatte alles andere als ein Spiel verdient, warum hatte er das nicht schon viel früher begriffen? Weil es vielleicht einfach zu schön war, diese kleinen Spielchen mit ihr zu spielen, die sie so beneidenswert gut gekontert hatte. Es hatte Spaß gemacht, es war schön jemanden aufzuziehen, der nicht den Schwanz einkniff und ins nächste Eck flüchtete. Katie Bell war stark, intelligent und reizte ihn einfach. Sie war unglaublich. Und wunderschön, vor allem in dem tollen Ballkleid. Damit hatte sie Marcus tatsächlich ins Schwitzen gebracht, etwas was er nie geglaubt hätte. Katie wischte ihre Tränen von den Wangen und murmelte das Passwort zum Gemeinschaftsraum, ehe sie hineinstürmte und die Treppen zu ihrem Schlafsaal empor lief um sich in ihr Bett zurückzuziehen. Warum hatte sie sich bloß so in Flint getäuscht. Energisch zog sie die Vorhänge zu und starrte an die Decke ihres Bettes, wo kleine funkelnde Sterne auf sie herab leuchteten. Sie setzte sich wieder auf. An Ruhe war nicht zu denken, viel zu wütend und verletzt war sie. Die Blüte in ihrem Haar löste sich und fiel auf die flauschige Bettdecke. Mit einem Schniefen hob sie die Blume auf und drehte sie zwischen ihren Fingern. Immer noch hallten seine Worte in ihren Gedanken nach. Wie eine Mohnblüte? Warum hatte sie überhaupt geglaubt, es könnte irgendeine Form von Aufblühen zwischen ihr und Flint gegeben? Angelina klopfte an den Holzrahmen von Katies Bett. „Süße? Alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt und die Gryffindor schniefte ein leises „nein“. Vorsicht schob Angelina den Vorhang zurück und krabbelte aufs Bett. „War Hogsmeade so ein Desaster?“ fragte sie das leise. Katie schüttelten den Kopf. „Nein…nur der Weg zurück!“ Angelina legte den Kopf schief und blickte zu der Mohnblüte, die Katie wuzelte. „willst du es mir erzählen?“ fragte die Ältere behutsam und krabbelte zu Katie um sie einfach in den Arm zu nehmen. Katie begann stockend zu erzählen. „und…dann hat er gesagt, dass das zwischen uns ist wie mit der Mohnblüte, heute ist es schön anzusehen und morgen schon verwelkt!“ Katie schniefte abermals auf und Angelina seufzte. Flint konnte was erleben, dafür was er Katie antat. „Süße, kann es vielleicht sein, dass du dich in Flint verknallt hast?“ Katie antwortete nicht. Das hatte sie sich auch schon gefragt. Angelina seufzte, dann zuckte sie ihren Zauberstab. „arresto momento“ sie hatte die Spitze ihres Zauberstabs auf die Blüte gerichtet. „Jetzt soll dir Mr. Flint das mit dem Verwelken doch nochmal erklären!“, schmunzelte Angelina. So konservierte man also Blumen. Katie lächelte und wischte ihre Tränen weg. Kapitel 9: ...hat ein Eigenleben... ----------------------------------- Sie schlief die ganze Nacht mehr als schlecht, drehte sich von einer Seite auf die andere. Am Morgen wachte sie wie gerädert auf. Es war der blanke Horror, warum machte sie sich nur so fertig? Flint hatte ihr doch von Anfang an klar gemacht, dass es nur ein Spiel war. Wie konnte sie nur so töricht sein, und glauben, das könnte sich ändern. Lustlos setzte sie sich an den Frühstückstisch und rührte schweigend in ihrem Kakao um. Ausgerechnet heute hatte sie Zaubertränke in der ersten Stunde. Ihre Laune konnte also gar nicht besser werden. „Was ist denn mit Katie los?“ flüsterte Fred seiner Angebeteten zu, die mit den Schultern zuckte und ein lässiges „Stress mit den Jungs.“ Antwortete und damit signalisierte, nichts mehr zu sagen, auch nicht Fred. „Guten Morgen!“ Wood kam strahlend an den Frühstückstisch und blickte seine Teammitglieder an. „Morgen Nachmittag findet ein Trainingsspiel gegen Slytherin statt!“ er sah begeistert aus, während Katie versuchte ihr Entsetzten zu verbergen. Sie hatte sich gewünscht, Flint nie mehr zu begegnen, es stand ja auch kein Spiel gegen ihn mehr bevor, aber das hier war die Hölle auf Erden. „Ein paar Teamscouts wollen sich unser Können ansehen, also erwarte ich allerhöchste Konzentration. Wir werden heute übrigens 3 Stunden trainieren… ich hab Hooch überredet uns den Platz länger zu überlassen!“ freudig strich er sich sein Brot und Katie verschluckte sich vor Ärger fast an ihrem Schokoladegetränk. Heute Nachmittag war eigentlich geplant ein wenig Schulstoff nachzuholen, aber das konnte sie wohl vergessen. Sie seufzte, das machte alles keinen Spaß. Oliver ging nervös in der Mannschaftskabine auf und ab und machte seine Teammitglieder nervös. „Wood, setzt dich!“ Katie schnaubte. „Du machst mich wahnsinnig, mit deinem Herumrennen. Wir haben gute trainiert und sind in absoluter Hochform!“ sagte sie und drehte ihren Besen in der Hand. „Wir schaffen das schon!“ zuversichtlich nickte sie und Wood setzte sich tatsächlich. In Katie selbst sah es ganz anders aus. Sie fühlte sich flau, als ob sich ihr Magen jederzeit umdrehen würde. Und das lag nicht an den Talentsucher, nein, das lang einzig und alleine an der bevorstehenden Begegnung mit Marcus Flint. „Okay,…“ Wood stand wieder auf. „Ihr wisst wie wichtig dieses Spiel ist. Wir haben hart dafür trainiert, also gebt euer Bestes!“ er öffnete die Tür. „Ich will ein gutes Spiel sehen! Ein richtig gutes, klar?!“ Katie stieg auf ihren Besen und stieß sich vom Boden ab. Ihr Herz pochte wie wild und sie fühlte sich einfach miserabel. Den Startschuss bekam sie kaum mit. Alicia sauste an ihr vorbei und erst dadurch bekam sie mit, dass das Spiel bereits im vollen Gange war. Dunkle Augen beobachteten Katie und sie drehte sich um. Flint. Und er starrte sie an. Schnell wandte sie den Blick von ihm ab und mischte sich ins Getümmel. Sie wollte nur nicht an ihn denken, doch da hatte ihr derjenige auch schon einen Strich durch die Rechnung gemacht. Flint folgte ihr, als sie geschickt einem Klatscher auswich und sich den Quaffel schnappte und richtig Slytherintor flog, Mit gekonnten Ausweidchmanövern lenkte sie Flint ab und traf! Gryffindors auf den Tribünen jubelten und Lee Jordans jubelnde Stimme dröhnte über den Platz. „Bellchen…“ Flint kam neben ihr zum Halten und sie drehte sich demonstrativ weg. „Flint, ich hab keine Zeit für deinen Firlefanz!“ und schon lenkte sie ihren Besen nach oben und verschwand, hinter einem Nebenfetzen aus seinem Sichtfeld nur um Sekunden später herunter zu stürzen und Alicia den Quaffel zuzuspielen. Flint hatte sie erneut erwischt. „Bellchen, ich will doch nur mit dir reden!“ Sie blickte ihn kalt an. „Ich aber nicht mit dir, Flint!“ fauchte sie zurück. Der Löwe zeigte seinen Krallen, Marcus hätte es wissen müssen. „Bell, du sollst doch einfach nur zuhören!“ er lenkte den Besen neben sie. „Keine Lust, Trampeltier!“ und damit verschwand sie in Richtung Quaffel. Der Wind zerzauster ihre Haare und waghalsig nahm sie dem gegnerischen Jäger, Pucey, den Quaffel ab und spielte ihn zu Angelina, die weit vorne in Reichweite der Slytherintore auf den perfekten Pass wartete. Pucey aber ließ sich den Quaffel nicht so leicht abluchsen, folgte Katie und mit einem kräftigen Stoß, fegte er die Jägerin vom Besen. Katie blieb aufgrund der Härte fast die Luft weg und sie hielt sich krampfhaft am Besen fest. Keine zwei Sekunden nach dem Foul, war Flint bei ihr angekommen und wollte sie eben auf ihren Besen ziehen. „Lass die Finger von mir!“ fauchte es da auch schon von unterhalb ihres Besen und Katie stemmte sich hoch. „Hör mal, Flint, ich brauche deine Hilfe nicht, und deine Anwesenheit schon gar nicht!“ Warum verdammt noch mal, war er so hartnäckig? Und warum machte er es ihr so schwer! Sie wollte doch einfach nur ihre Ruhe. „hey…ich wollte nur nicht, dass wir dich vom Boden kratzen müssen!“ er sagte es ruhig und es klang ehrlich. Sie sah zu ihm auf. Wenn er doch so begeistert von Spielen war, dann würde die Löwin ihm doch nur zu gerne ihr Spiel aufdrücken. Sie seufzte ergeben und blickte über das Spielfeld. „Entschuldige…danke fürs Angebot.“ Sie nickte ihm entschuldigend zu und seufzte abermals, ehe sie sich von ihm abwandte. „warte… Ich muss dir noch etwas sagen. Das Hogsmeade-Ding. Das war eine Wette zwischen Pucey und mir.“ Tat er ihr absichtlich weh? Katie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Wusste er was er da sagte? Verstand er wie weh es tat, zu wissen, dass man Bestandteil einer Wette war? „Naja, er meinte, ich bekomme nie ein Hogsmeadewochenende mit dir….und schon gar nicht wenn Bletchley dich zuerst fragt.“ Flint sah sie abschätzend an. Ja, natürlich wusste er, dass er ihr damit wehtat. Aber was er eigentlich damit sagen wollte, war, dass er sie nur vor Bletchley beschützen wollte. Katie knurrte etwas Unverständliches. Sie schnaubte und wendete ihren Besen. Länger hätte sie es in seiner Gegenwart auch nicht ausgehalten. „So ein Idiot. Eine Wette, eine dumme Wette!“dachte sie wütend! Und wie sie sich ärgerte. Sie war wirklich nichts anderes als sein Spielzeug. Das Spiel zog sich in die Länge und Katie hatte das Gefühl, dass ihre Konzentration und die Lust am Spiel schwanden. Alicia passte zu ihr und sie wirbelte steil nach oben, die Quaffel zwischen Bauch und Arm geklemmt und nach zwei Haken an Flint vorbei, steuerte sie auf Pucey zu, der sie taxierte. Mit einem gekonnten Wendemanöver machte sie kehrt, warf Angelina den Quaffel zu und rempelte Flint an, der sich ihr in den Weg stellte. „Sorry, Süßer!“ warf sie ihm frech grinsend zu und verschwand in Richtung Alicia. Anerkennend pfiff Pucey und begab sich zu seinem Teamkollegen und Kapitän. „Die Lady hat Feuer unterm Arsch…was hast du ihr denn angetan?“ Den amüsierten Unterton in seiner Stimme konnte Adrian sich nicht verkneifen und bekam als Antwort nur das allzu bekannte Knurren von Flint. Pucey schnappte sich den Quaffel und holte Flint, dem er den Ball zuspielte natürlich aus den Träumereien. Wieder ein Siegestreffer für Slytherin, Wood tobte. Katie saß gelangweilt auf ihrem Besen und blickte zu dem wild gestikulierenden Hüter der ihnen Trainingskombinationen ans Hirn warf. Flint war erneut neben ihr und er fiel ihr erst auf, als er sich räusperte. „Komm schon, Bellchen, wach auf. Ein Spiel, komm schon, jetzt kannst du es mir so richtig reinwürgen. Hab ein bisschen Spaß. Ich spendier dir auch einen Schokofrosch, wenn du jetzt brav spielst!“ er sah frech zu ihr. Alles was er wollte, war sie wieder glücklich zu sehen. Sie war so trübsinnig und lustlos, und beim Quidditch hatten sie die letzten Spiele auch mehr gleichgültig gespielt als mit dem feurigen Elan der früheren Spiele. Irgendetwas schien seinem Bellchen die Laune zu vermiesen und er hatte das Gefühl er müsste es wieder gut machen. Er vermisste einfach das Feuer in ihren Augen, wenn sie auf das gegnerische Tor los jagte, sich an Pucey und ihm mit diesem frechen Grinsen vorbeischob und riesigen Spaß dabei hatte, neue Ideen für kecke Manöver zu überlegen. Sie war gut in ihrer Position, nur in letzter Zeit baute sie ab. Sie erinnerte sich an die Worte am Hogsmeadewochenende, die all ihre Träume zerstört hatten. „Weißt du, Flint, mal ganz ehrlich… ich spiel momentan lieber andere Spiele, wenn du verstehst was ich meine!“ Sie hatte ganz unbewusst fast dieselben Worte wie er damals gewählt. Quidditch machte sie im Moment einfach nicht glücklich. „Und schon gar nicht nur um Schokofrösche…da musst du mir schon mehr bieten.“ Wieder ein Satz den er einst zu ihr gesagt hatte, damals am Astronomieturm, als sie in der Säule gefangen waren. Flint pfiff durch die Zähne. „Na dann schlagen wir euch heute haushoch, ihr Löwen… seid heute absolut erbärmlich. Brecht lieber ab und leckt eure zahlreichen Wunden…“ zischte er slytherinlike und mit einem letzten hochnäsigen Blick auf Katie rauschte er an ihr vorbei. „Katie!!“ Angelina brüllte quer über das Feld zur zweiten Jägerin. Die saß da seelenruhig auf ihren Besen, anstatt hier einzugreifen. Sie war schon wieder in Gedanken und Angelina seufzte, die junge Damen musste endlich aufwachen! Katie registrierte die Lage und stürzte zu Angelina, schnell wieder der Wind schraubte sie sich von oben dicht an ihr vorbei und fing den Quaffel, ehe sie den Besen abbremste und ihn nach rückwärts zog. Mit einer engen Kurve jagte sie zum gegnerischen Tor, wo Flint mit einem süffisanten Grinsen schon auf die Gryffindor wartete. Doch Katie ließ sich nicht beirren. Sie würden nicht verlieren. Sie würde es Flint rein reiben. Kurz vor ihm passte sie zu Alicia und schon landeten sie einen Treffer. Die Gryffindorjägerinnen jubelten. „Das war schlecht!“ Wood ging am Quidditchfeld auf und ab und blickte jeden seiner Teammitglieder wütend an. „Ihr habt euch aufgeführt wie Erstklässler!“ brüllte er und blickte Katie an. „Und wo warst du, Ms Bell….haben wir übererhaupt mitbekommen, das wir ein Spiel hatten?“, blaffte er in ihre Richtung. Katie schmollte. „Wood, übertreib mal nicht. Wir lagen sowieso in Führung, hätte Malfoy Harry nicht umgeflogen, hätten wir den Schnatz gehabt!“ griff Fred ein doch Wood wollte es gar nicht hören. „Ihr habt alles gezeigt, außer Disziplin, Ordnung und ein gutes Spiel!“ fauchte er weiter. „Und mit dir rede ich später noch!“ er tippte Katie gegen die Brust. „Ich bin enttäuscht!“ immer noch schritt der vor der Truppe auf und ab. Fred und George schnitten Grimassen sobald Wood ihnen beim Umdrehen den Rücken zuwandte und Harry blickte zum Himmel- wahrscheinlich befragte er Merlin ob der nicht Wood einen Blitz in den Hintern fahren lassen könnte. Katie jedenfalls war der Gedanken gekommen. Ihre Finger ballten sich zu einer Faust. „Wood, reiß dich zusammen! Du hast auch Mist gebaut! Wer hat hier 5 Tore am Stück kassiert!“ Katie war vorgetreten und starrte ihren Kapitän an. Kritik am Kapitän- ganz schlechte Idee. „Weil ihr sie nicht aufgehalten habt!“, gab er unwirsch zurück. „Pass bloß auf was du sagt, sonst werf ich dich aus dem Team!“ „Mach doch!“ antwortete Katie verstimmt. „Mach ich auch!“ Wood erhob seine Stimme. „Fein!!“ fauchte Katie zurück und reckte ihren Kopf. „Fein!“ Wood verschränkte die Arme vor der Brust. Angelina blickte ungläubig zwischen den beiden hin und her. Alicia seufzte leise. „okay… kommt schon, beruhigt euch!“ sie legte die Hand auf Woods Schulter. „Wir haben jetzt viel in Rage gesagt… aber das bringt nichts… Wood, du weißt, wir brauchen Katie, sie ist einfach perfekt!“ erklärte sie dann ruhig und blickte zu der aufgebrachten Gryffindor. Wood brachte sie aber auch in Rage! „Und Katie, du weißt, Oliver ist immer schlecht gelaunt nach einem verlorenen Spiel…“ Katie nickte. „Er hat angefangen“ murmelte sie leise und trat in die Reihe zurück. Wood räusperte sich. „Jaa..“ er verdrehte die Augen, es war ihm sichtlich peinlich überregaiert zu haben. „du bist nicht aus dem Team…“ nuschelte er dann fast. Katie nickte. „Okay…Frieden, ja?“ Er nickte. Angelina seufzte. „Leute, ich will jetzt eigentlich nur duschen…ich stink wie ein Iltis!“, sagte sie monoton und wandte sich zu den Umkleidekabinen. Nacheinander verließen die Gryffindors den Spielplatz, einzig und alleine Katie und Oliver blieben zurück. „Ich hab‘s nicht so gemeint!“ sagte er kleinlaut und Katie nickte. „ich auch nicht!“ antwortete sie ebenso leise. „Ist halt dumm gelaufen, aber das nächste Spiel gewinnen wir. Wir sind schließlich gut im Spielen!“ Katie sah aufmunternd zu ihrem Kapitän und klopfte ihm auf die Schulter. „Nein wie süß, ihr glaubt wirklich, dass ihr gut spielt.“ Flint war hinter Katie aufgetaucht und lachte diabolisch. Katie drehte sich um und ihr eiskalter Blick sprach Bände. Fauchend spie sie ein „Wir wissen wenigstens zwischen Spiel und Realität zu unterscheiden!“ aus und Oliver blickte verstört zwischen den zwei Spielern hin und her. Warum hatte er das Gefühl, dass es hier überhaupt nicht um das Quidditch-Duell ging. „Wirklich?“ Flint tat gespielt begeistert und war zugleich so arrogant, dass Katie ihm am liebsten ihren Besen ins Hinterteil gesteckt hätte. Sie verkniff es sich. „Naja…vielleicht spielt ihr ja gut miteinander!“ ein dreckiges Grinsen legte sich auf die Züge des Slytherin und Katie wäre am liebsten explodiert. „was auch immer“ wieder dieses ekelhafte Grinsen. Katie atmete tief ein, dann beugte sie sich zu dem hochnäsigen Schwarzhaarigen vor. „Flint, du ahnst gar nicht, wie gut ich spielen kann!“ fauchte sie ihm löwenhaft zu. Der Löwe zeigte seinen Krallen und der gutaussehende Syltherin konnte nicht umhin zu bemerkte, dass ihm das gefiel. Katie schluckte. Irgendetwas musste ihr doch einfallen…Flint schienen ja auch immer neue Spielchen einzufallen. Sie blickte zu ihm auf. Er sah sie mit dem gleichen Blick an, wie damals als er auf einen Antwort auf seine Hogsmeade-Frage wartete und Katie drehte sich amüsiert zu Oliver. „Ach, Oliver, gut dass du noch da bist!“ sie ließ Flint links liegen. „Ich wollte fragen, ob du mein Date für den Sommerball wirst?“ Zuckersüß lächelte sie den Gryffindor an und der war so überrumpelt von ihrem Blick, ihrer Frage und dem Zeitpunkt, dass er ein strahlendes Lächeln aufsetzte. „Gern“ erklärte er dann. Flint räusperte sich. In seiner Stimme schwang ein eigenartiger Ton mit, als er mit einem „Dann lass ich das turtelnde Paar doch lieber alleine…“ verschwand. Flint seufzte, es wäre auch zu schön gewesen, wenn Katie Oliver tatsächlich liebestechnisch vergessen hätte. Schall und Rauch, was sie ihm am Astronomieturm erzählt hatte. Sie war über ihn hinweg, ach ja? Säuerlich kehrte er in die Kerker zurück. Tracey Davis lief dem charmanten Herrn im Kerker über den Weg, doch Flint hatte wenig Muse mit der Schönheit zu reden, schon gar nicht mit ihr zu schlafen, keine Lust. Er schnaufte, was war nur mit ihm los. Sonst würde er sich die Gelegenheit Tracey in der Fensternische des verstecken Gangs zu vernaschen auch nicht entwischen lassen. Er knurrte ihr eine Frechheit hinterher, die sie sehr wohl verstand, und verschwand die Treppen hinab. Hinter sich schloss er seine Zimmertüre und warf sich auf sein Bett. Warum war manchmal nur alles so kompliziert. Katie seufzte. Sie hatte über Marcus Flint triumphiert, warum aber fühlte sich ihr Herz dann so schwer an? „Katie?“ Oliver stupste sie, nachdem er sie schon etwa fünf Mal gerufen hatte, leicht am Oberarm an. Sie erwachte aus ihrer Starre. „Alles okay?“ fragte er dann. Sie nickte nur, schwach und völlig paralysiert. Was war denn das eben gewesen? Er zog einfach so vom Feld? Flint ließ es einmal gut sein, das war doch eigenartig. „Was hältst du davon, wenn wir erst mal duschen und uns dann zusammensetzten und mal reden?“ fragte er dann und abermals nickte sie. „In einer halben Stunde beim See?“ Katie nickte nochmals und Wood kratzte sich am Kopf. Irgendetwas stimmte mit seiner Jägerin nicht, und er musste draufkommen, was. Denn sonst waren sie geliefert. Seit Monaten beobachtete er schon, wie sehr sie beim Spiel nicht mehr den gewohnten Einsatz zeigte, und das war schade, denn Katie hatte wirklich Talent. Er klopfte ihr nochmals auf die Schulter und ging in Richtung der Mannschaftskabine. „Irgendwie habe ich das Gefühl, du solltest mir etwas erklären.“ Wood setzte sich in einen gemütlichen Ohrensessel und blickte über die Tasse „Muggls feinster Schokotraum“ – einem Kakaogetränk- zu Katie. Sie atmete einmal tief ein und nickte. „Okay…wo fang ich am besten an?“ fragte sie sich selbst und Oliver beantwortete es für sie. „Am besten, ganz am Anfang“ er schmunzelte und trank einen Schluck. Katie nahm ihren ganzen Gryffindormut zusammen und atmete aus. „Naja. Also.“ Meinte sie ausweichend, doch Wood war viel zu gespannt auf die nachfolgende Geschichte, als dass er sich ablenken ließ. „Du hast Leanne nicht gefragt, ob sie mit die zum Ball gehen würde…ich hab erst heute Morgen mit ihr gesprochen… und von ihr das mit eurer Knutscherei erfahren. Du bist ihr seitdem aus dem Weg gegangen“ sie rollte die Geschichte von einer gänzlich anderen Seite auf. „Und das macht sie nervös!“ Katie beobachtete ihren Kapitän, der sich räusperte und wegblickte. „Es kann doch nicht so schwer sein!“ stöhnte Katie, war Wood wirklich so begriffsstutzig. „Du kannst sie doch leiden, warum fragst du sie nicht einfach. Aber nein, der feine Herr hat mal wieder nur Quidditch im Kopf!“ Katie murmelte es mehr zu sich als zu Wood, aber er hatte es dennoch verstanden. „hey“ meinte er entschuldigend und zog die Schultern hoch. „Der Pokal ist wichtig!“ „Wichtiger als ein Mensch?“ antwortete Katie fahrig. Leanne war immerhin ihre Freundin…auch wenn da kurzzeitig- diese „Kleinigkeit“ mit Oliver auf der Party- den Haussegen schief hängen ließ, konnte die Jägerin der anderen nicht böse sein, wo die Liebe eben hinfällt. Und diese Schwärmerei für Wood war sowieso schon passe, für Katie zu mindestens. „Nein“ nuschelte Wood kleinlaut. „Eben…du hast es kräftig versaut.“ „Dann frag ich sie eben jetzt!“ er knurrte. Katie schüttelte den Kopf. „Vergiss es, Cormac hat sie gefragt!“ Oliver blieb der Mund offen. „Glaub mir, sie war auch nicht begeistert…aber du hast ja deinen Hintern nicht in Bewegung gesetzt, also hat sie zugesagt. Sie kann richtig stur sein!“ Katie lächelte und nahm ihre Tasse. „Die einzige Möglichkeit die du hast, ist sie ein wenig eifersüchtig zu machen…“ sie ließ das Ende des Satzes unausgesprochen. Ungläubig blickte Wood zu ihr. „Du?“ fragte er dann fast stimmlos. „Danke“ sarkastisch sagend verschränkte Katie die Arme. „Wieso du?“ erneut war Wood verwirrt. Katie seufzte. Okay, das würde jetzt hart werden, aber das musste raus, damit der Plan funktionierte. „Weil ich… mal in dich verknall war…“ sagte sie dann ruhig und setzte schnell ein „ist schon langer her!“ hinzu. Kapitel 10: ...kann überraschen... ---------------------------------- Stille trat ein und Wood sah aus, als hätte ihn ein magischer Lähmungszauber erwischt. „Du kannst wieder atmen!“ Katie rollte gespielt theatralisch mit den Augen. So schlimm war das doch auch nicht. Er hatte es damals ja nicht einmal bemerkt. „Aber… was… wieso? Ich meine… wieso wusste ich nichts?... Wann…“ Doch Katie gebot ihm Einhalt. Meine Güte, stotterte der Kerl hier herum. Dabei müsste es ja eigentlich Katie viel peinlicher sein als ihm. „Weil du nur Quidditch im Hirn hast!“ schnaubte sie. Darum ging es jetzt ja auch eigentlich gar nicht. „Es ist lang genug her, Oliver, jetzt geht es um Leanne.“ Sie versuchte Wood wieder auf Kurs zu bringen. „Also, du kannst nur gewinnen, wenn du mit mir zu Ball gehst!“ Oliver nickte. „Danke, Katie, bist ein Schatz!“ er stand auf. „Und Katie,…“ er drehte sich nochmals um. „das mit Flint, das wird schon!“ Mit aufgerissenen Augen blickte sie zu Oliver, er hatte sie durchschaut. Wie war denn das passiert. Wood lachte. „Ich bin manchmal nicht so einseitig wie ihr denkt… Quidditch erzählt mehr als nur von Toren und Feindschaften…Aber wir reden morgen darüber weiter. Ich hab noch Hausaufgaben.“ wissend lächelnd winkte er ihr und verzog sich in den Schlafsaal. Das klang nicht, als ob Wood entsetzt war, das klang gar nicht so wie sonst. Wenn Oliver sonst auch nur Flints Namen hörte, war er meist kurz vor dem Explodieren und jetzt lächelte er einfach milde, er warnte sie nicht einmal vor ihm? Zurück blieb eine verdutzte Katie Bell. „Schätzchen…ich muss dir was erzählen!“ Katie setzte sich auf Leannes Bett. „Unser Plan funktioniert. Wood ist kalkweiß geworden, als ich ihm erzählt habe, dass Cormac dich zum Ball ausführt!“ Auf Leannes Gesicht zeigte sich ein Strahlen. „wirklich?“ fragte sie und Katie nickte grinsend. „Er geht mit mir zum Ball um dich eifersüchtig zu machen!“ Katies Grinsen war ebenfalls zu einem Strahlen. Da hatte sie mal wieder alles prima eingefädelt. Und bist auf Oliver hatten niemand verstanden, dass es teilweise auch einfach nur um sie und Flint ging. Wobei sie nur herausfinden musste, warum Oliver es überhaupt rausgefunden hatte. Normalerweise war er in Liebesdingen ja galant und elegant wie ein Elefant im Porzellanladen. Er trampelte nach links und rechts und das war es auch schon. Keine Ahnung von nichts, und jetzt war er plötzlich so feinfühlig, dass er dieses „Ding“- Katie wusste nicht wie sie die Sache zwischen sich und Flint anders beschreiben sollte- zwischen ihnen bemerkte. Leanne strahlte. „Oh toll, Katie, du bist die Beste!“ sie lachte und warf sich auf Katie. „Prima…hast du schon mein Kleid gesehen?“ Leanne stand auf und Katie musste am diesen Augenblick eine elendig lange Präsentation der möglichen Balloutfits ihrer Freundin über sich ergehen lassen. Dagegen war Quidditchtraining um sechs Uhr morgens Balsam. Gut gelaunt setzte sich Katie Bell an den Frühstückstisch. Es war noch früh und gerade einmal ein paar eifrige Schüler saßen schon bei Tisch. Fleißige Schüler und Oliver Wood. „Morgen!“ Katie strahlte und goss Tee in ihren großen Becher, ehe sie ein Brot mit Marmelade bestrich. „morgen, Süße!“ grüßte er überaus freundlich und lautstark zurück und strahlte sie an. Okay? Hatte er irgendetwas gegessen, was ihm nicht bekam? Süße? Und dann auch noch so laut? War er schwerhörig? Oder sie? Verwirrung stand groß auf ihrer Stirn geschrieben. „Alles okay?“ fragte Katie langsam und sah sehr irritiert aus. „Ja!“ Oliver lachte gut gelaunt. „Ich wollt nur sehen wies bei Flint ankam!“ Er nickte mit dem Kopf in Richtung Slytherintisch. Katie wandte sich um. Flint sah ziemlich finstern drei. „ah, ja“ Katie wandte sich wieder ihrem Marmeladenbrot und somit auch Oliver zu. Sie verstand es immer noch nicht so ganz. „Naja. Ich glaube, du reizt ihn“ erklärte er dann fachmännisch und Katie hob interessiert eine Augenbraue. Das war irgendwie wie Oliver Wood erklärte die Welt. Da war die junge Jägerin mal gespannt. „naja, du bist nicht sein übliches Beuteschema… Du bist intelligent, hübsch und du kannst dich verbal und körperlich wehren“ fasste der Gryffindor schnell zusammen. Katie sah noch immer irritiert zu ihm und biss in ihr Marmeladenbrot. „Du imponierst ihm, du bist eine Herausforderung für den guten Mr. Flint, weil du nicht gleich mit ihm in die nächste Fensternische verschwindest!“ Katie wurde rot und zauberte ihrem Teamchef damit ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen, „ist doch so!“ bestätigte er es noch einmal. Katie nickte leicht zögernd. „Wood, was soll das?“ fragte sie dann. Er zuckte mit den Schultern. „Hey!“ er lachte „Flint ist dein Metier, ich sage dir nur, was in ihm vorgeht.“ „Und das kannst du so gut nachvollziehen, weil?“ fragte sie frech und nahm einen Schluck Tee. Wood war alles andere als Flint ähnlich. Flint war ein Jäger, ob Quaffel oder Frauen, er war anziehend und bekam was er wollte. Wood räusperte sich. „Weil ich ein Mann bin… und weiß wie Flint tickt. Er ist ein Jäger, aber an die beißt er sich die Zähne aus…“ Er bestrich sein Brot. „Außerdem… seit dem du ihn mehr beschäftigst, habe ich ihn mit keinen seiner Häschen gesehen…“ Katie fragte sich inzwischen ob ihr Kopf schon die Farbe einer Tomate angenommen hatte. Prompt, bei Woods letzter Bemerkung verschluckte sie sich. Sollte das wirklich wahr sein? Sie hustete und sah zu Wood, der sie grinsend und sehr erheitert ansah. „Oliver, das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Er sieht mich als Spielzeug und Zeitvertreib an… irgendwann geht das vorbei und ich bin uninteressant“ erklärte sie locker, als wäre ihr das egal. Oliver schüttelte energisch den Kopf. „Was du in deinem hübschen Köpfchen vergisst,“ er tippte ihr an die Stirn ist. „ist das er nie, für kein Spielzeug der Welt, seine Groupies vernachlässigt….und“ er machte eine effektvolle Pause. Und Katie hätte ihn am liebsten geohrfeigt, dass er sie absichtlich zappeln ließ. „ich glaube… dein Status Spielzeug… ist lange nicht mehr so überzeugend… spätestens nach dem Hogsmeade-Date.“ „Das war kein Date“ presste Katie heraus. Manchmal hatte sie sich gewünscht, es wäre eins gewesen und der Ausgang des Tages hätte sich nicht so verhalten, wie es geschehen war. „das war eine beschissene Wette zwischen Oberarsch und seinem Compadre!“ schnaubte sie wütend. Oliver sah sie belustig an. „Oberarsch und Compadre?“ Er hätte sich fast am Brot verschluckt. „Das musst du mir genauer erklären…“ Sie verdrehte die Augen. „keine Ahnung, aber Pucey hat mit Flint gewettet, dass er mich nie nach Hogsmeade bekommt… und irgendwas mit Bletchley... frag mich nicht. Mich interessiert nicht!“ sie wischte das Thema mit einer Handbewegung weg. Das war viel zu schmerzhaft daran erinnert zu werden, als Spielball benutzt zu werden. Am liebsten wäre sie ein Schnatz und würde über alle Berge weg fliegen, so dass sie niemand fangen kann. Wood nickte verstehend. Das klang nicht nach Flint. Flint wettete sehr selten, und nur wenn er sich seines Sieges ganz sicher war… und normalerweise widmete er seinen sogenannten Spielzeugen deutlich weniger Zeit als er es bei Katie tat. Überhaupt war Flint in seiner Art Katie gegenüber anders… und er ließ ihr viel mehr Zeit, wenn die sonstigen Häschen nach einem schnellen kurzen Flirt nicht bereit waren, dann ließ er sie fallen, bei Katie aber bemühte er sich viel zu sehr, es gar nicht erst zu versuchen. Wood blickte auf. „Also, ich an deiner Stelle, würde seinen Jagdinstinkt ein wenig überstrapazieren, und da ist ein Ballbesuch mit mir bestimmt lohnend!“ er zwinkerte ihr verschmitzt zu. „er wird sich in den Hintern beißen, wenn wir zwei gemeinsam auftauchen!“ Wood schien es tatsächlich Spaß zu machen, Flint zu ärgern. Es war nicht einfach nur die langjährige Feindschaft als Teamkapitäne, es war tatsächlich einfach die Freude, dem Anderen eins auszuwischen. Katie schüttelte amüsiert den Kopf. „Oh natürlich!“ sie rollte belustig mit den Augen und biss in ihr Marmeladenbrot. „Mit dir werde ich am Ball glänzen. Kannst du überhaupt tanzen?“ sie lachte und zum ersten Mal seit vielen Wochen fand sie Gefallen daran, mit Oliver zusammenzusitzen und zu plaudern. Flint beobachtete die Szene am Gryffindortisch argwöhnisch. Sie lachte, sie unterhielt sich, sie hatte gute Laune, und Oliver Wood schien daran beteiligt zu sein. Ihm kam die Galle hoch! Schon verfolg der Appetit. Knurrend verließ er die große Halle und wanderte in den dritten Stock. In der ersten Stunde hatte er Zauberkunst, genug Zeit um über Katie Bell nachzudenken. Sie konnte ja manchmal so gerissen sein. Kurzzeitig hatte er das Gefühl, dass die junge Gryffindor mehr mit ihm spielte als er mit ihr. Aber warum zum Teufel, fühlte er sich auch so zu ihr hingezogen! Quälend langsam vergingen die Stunden und Katie ärgerte sich über ihre Gedanken, die zu Flint abdriftenden. Immer und immer wieder! Sie seufzte und hätte fast überhört, dass die Stunde bereits zu Ende war. Angelina stupste sie an. „Kommst du in der Mittagspause mit an den See?“ fragte sie die gedankenverlorene Jägerin und musste über Katies Anblick schmunzelnd. Die kleinere sah irgendwie völlig verloren aus, und die Ältere hatte so eine bestimmte Ahnung, dass es Flint war, der sie so ablenkte. „Ähm…“ sie blickte zu Angelina. Am liebsten hätte sie sich in irgendein stilles, kleines, dunkles Eck verzogen und weiter Trübsal geblasen, aber Angelina aufgehellte Stimmung riss Katie einfach mit. „okay!“ sie nickte eifrig. Mit einer großen Tasche, in der ein himmelblaues Handtuch mit lila Tupfen und ein paar Bücher verstaut waren lief sie eine Treppe hinab und gelangte, nach einigen Umwegen, da die Treppen wieder einmal ihren Eigensinn zeigten, zum Schlossportal. Sie schluckte, da stand Flint, an die Wand gelehnt und unterhielt sich anscheinend ganz prächtig, mit ein paar Mädchen aus Huffelpuff. Die junge Gryffindor schnaufte. Mal wieder führte kein Weg an Marcus Flint vorbei. Bei Merlin, das war ja nicht mehr auszuhalten. Nicht genug, dass der gutaussehende Schwarzhaarige sie schon in ihren Gedanken und auch in den Träumen heimsuchte, nein, jetzt musste sie ihm auch wahrhaftig über den Weg laufen. Kaum war sie die letzten Stufe hinabgestiegen, ruhte sein Blick auf der jungen Jägerin und er scheuchte die zwei Mädchen von sich. Immerhin war jetzt wichtigeres zu tun. Er richtete sich auf und blickte weiterhin unverhohlen zu Katie, die immer unruhiger wurde. „So…“ er hatte sich von der Wand abgestoßen und trat auf die Gryffindor zu. „du gehst also mit Wood zum Ball?“ seine Stimme hatte einen gehässigen, scharfen Ton angenommen und Katie spürte, wie ihre Zunge sich belegt anfühlte. Sie nickte. „Tu ich, was interessiert es dich, Flint?“ sie reckte ihr Kinn empor und ihre strahlend blauen Augen legten sich auf Flints Gesicht. Sie musterte ihn scharf. Was sprach er überhaupt noch mit ihr? Zuerst dieses ewige Spielzeug-Thema und dann auch noch diese Wette. „Ich frage mich einfach, was eine bezaubernde Dame mit so einem Loser am Ball macht…noch dazu wo er doch sein Herz an Leanne verschenkt hat…“ Flints Stimme, eine Komposition aus Verhöhnen und Süßholzraspeln brachte Katie in Rage. Sie fauchte. „Flint, halt doch einfach die Klappe…“ Doch weit gefehlt, der Slytherin fiel ihr ins Wort. „Katie, Katie, Katie, ich hatte dich für schlauer gehalten… So wirst du Wood nie bekommen…“ Sie fuhr sich verärgert durch die Haare. „Ich will ihn nicht zurück“ presste sie hervor. Nun hatte sie Flints Aufmerksamkeit erhascht. Mit hochgezogener Augenbraue blickte er die hübsche Frau vor sich an. „Das musst du mir jetzt aber genauer erklären, Bellchen! Warum gehst du nochmals mit ihm auf den Ball?“ fragte er süffisant und lehnte sich gegen eine Säule, während er Katie taxierte. Bellchen knirschte mit den Zähnen. Warum hatte sie nicht einfach den Mund gehalten. Jetzt war ihr Plan in ernsthafter Gefahr. Ihr musste etwas einfallen! Ein Lächeln huschte für einen Moment über ihr Gesicht. „Warum interessiert dich das nochmal?“ fragte sie mit einem effektvollen Schnalzen ihrer Zunge nach. „Bist du etwa eifersüchtig, weil du kein Date für den Weihnachtsball hast?“ Sie machte ein gespielt mitleidiges Gesicht und grinste ihn frech an. Flint lachte schallend auf. „Bellchen, glaub mir, ich könnte jede haben, für den Abend und jeden anderen… aber jetzt mal ganz ehrlich, unter uns?“ er beugte sich verschwörerisch zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. Das entsprach ja auch der Wahrheit, er konnte jede haben, aber die die er wollte, war vergeben. „Warum sich auf eine ganz einlassen- zu so etwas wie einem Date- wenn man alle haben kann?“, raunte er ihr zu. Katie war wie versteinert und schluckte. Es tat weh, so etwas von ihm zu hören. Wie schon so oft, machte sein Atem, der ihre Haut kitzelte sie für einen Moment sprachlos. Was hatte sie sich auch schon erwartet. Marcus Flint hatte nie eine Beziehung und würde auch nie eine haben. „Tja Flint, vielleicht solltest du dir von Trelawney die Zukunft voraussagen… nicht das vielleicht deine Erblinie in Gefahr ist, weil du dann gar nicht mehr weißt, welchem Kind du dein Vermächtnis mitgibst.“ Fauchte die Löwin angriffslustig. „Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, bei deinem Erbe wäre es besser, du behältst es für dich…“ Sie zuckte mit den Schultern und wollte an ihm vorbei, doch so leicht machte der Slytherin es ihr nicht. „Bellchen, Bellchen… du willst doch jetzt noch nicht gehen, wo wir uns doch so nett unterhalten.“ Das ‚nett‘ hatte er extra beton und mit einem amüsierten Lächeln sah er zu ihr. Katie musste aufpassen, bei dem Blick nicht dahin zu schmelzen. „Hör mal Flint, ich hab keine Lust auf diese blöden Spielchen. Also sag einfach was du willst?“ Die Gryffindor verlor langsam den Spaß an der Sache und vor allem die Nerven. Es langweilte sie, mit Flint darüber zu diskutieren, was wie tat und warum und mit wem. „Seit wann denn so direkt, Bellchen?“ frech sah er zu ihr und strich eine Strähne hinter ihr Ohr. „Lass das!“ schnaubte sie und entzog unwirsch den Kopf seiner Reichweite. „Bellchen,“ er schüttelte theatralisch den Kopf. „ich will doch nur wissen, was dich reitet, mit Wood auf den Ball zu gehen?“ Sie verdrehte die Augen. Warum war das so wichtig? „Ich hab einen Deal geschlossen“ meinte sie dann spitzfindig und reckte abermals ihr Kinn. Flint hob überrascht eine Augenbraue. „Einen Deal? Mit wem?“ fragte er dementsprechend verblüfft nach. Er war misstrauisch… einen Deal schloss man nicht so einfach. Außerdem wurde dem Slytherin etwas mulmig. Mit wem schloss Katie Bell einen Deal? Und wozu? Das war mehr als merkwürdig. Das klang alles nicht erfreulich. „Mit Wood“ kam ihre prompte Antwort. Nun war der Slytherin etwas belustigt. Ein Deal mit Wood? Wenn sie mit ihm zum Ball ging, würde er ein Training absagen? Er musste innerlich schmunzeln. Was für ein Deal. Doch er hatte nicht mit Katie gerechnet, denn der Gryffindor war ein genialer Schachzug eingefallen. Wenn sie damit nur bloß nicht übertrieb. „Wenn ich mit Wood nach dem Ball schlafe, bekomme ich eine Jahreskarte für die Spiele der Holyhead Harpies.“, meinte sie stolz. Da war ihr doch etwas Geniales eingefallen. Sie wartete nur noch köstlich amüsiert auf Flints Reaktion, die auch nicht ausblieb. Irritiert blickte er zu ihr, seine Miene verriet nur seine Überraschung, alle anderen Gefühlsregungen hatte er eisern im Griff. Er hätte es sich auch nicht leisten können, ihr seine Wut und die Enttäuschung und was da alles noch mitschwang zu offenbaren. Stattdessen, lächelte er sie kalt an. So kalt, dass es ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagte. „Du verarscht mich.“ brachte Flint erstickt heraus. Das war zu viel. Wood würde sein Bellchen nie bekommen, und schon gar nicht ins Bett. Katie biss sich für einen Moment auf die Unterlippe- ein verräterisches Zeichen. Sie bemerkte ihren Fehler und sah zu Flint. Der jedoch war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, so dass er dieses kleine Zeichen nicht bemerkte. „Vielleicht, vielleicht auch nicht!“ und damit hatte sie sich auch schon aus seinen Fängen gerettet. Dann wandte sie sich ein letztes Mal zu Flint um. „Vergiss nicht, Süßer, ich kann ganz gut spielen!“ Kapitel 11: ...kann herausfordern... ------------------------------------ „Halt‘ die Klappe, Pucey!“, schnaubte ein aufgebrachter Flint, dessen Krawatte nicht und nicht halten wollte. Dumbledore und diese Idee, Muggelkleidung am Ball zu tragen. Nicht das Marcus Flint etwas gegen Muggel hatte, nur dieses Festtags-Anzugs-Ding war einfach nicht sein Metier. Er fühlte sich in seinem Zauberumhang und der Schuluniform eigentlich viel besser, als in diesem schlichten schwarzen Anzug, obwohl er natürlich in jedem Kleidungsstück gut aussah, und das wusste er auch. Der Angesprochene gluckste hinter vorgehaltener Hand. „Hey..Bell würd ich auch nicht verachten. Ich versteh Wood, den Deal hätte ich auch gemacht!“ er zuckte mit den Schultern und blickte zu dem Schwarzhaarigen, der die Krawatte misshandelte. Den Deal hätte wohl jeder gemacht! Aber das würde Flint schon zu verhindern wissen! Er musste sich nur noch überlegen wie! „Hör mal, ich will dir ja nicht irgendwie reinreden, aber meinst du nicht, dass du ein klein wenig in Bell verliebt bist?“ fragte Adrian dann und schob Flints Krawatte zu recht. Er erhielt nur ein Knurren als Antwort. „Schon mal daran gedacht, dass dieses Spielzeug-Image bei ihr einfach nicht zieht? Weil sie eben anders ist?“ setzte er hinzu und erhielt wie zuvor nur ein Knurren Seitens Flint. „Auf jeden Fall würde ich heute Abend auf die Kleine aufpassen!“ zischte Pucey gut gelaunt und öffnete die Tür. Als ob das Flint nicht ohne hin schon vor hatte. Er würde sie keine Sekunde aus den Augen lassen, und schon gar nicht mit dem Kleid! Der Anblick in dem Geschäft hatte sich in sein Gehirn eingebrannt und er wurde ihn selbst in seinen Träumen nicht los. Gut, in diesen Träumen wollte er sie auch gar nicht loswerden. Räuspernd verließ er das Nest der Schlangen, Pucey wollte nachkommen. Er schien so etwas wie ein kurzes Treffen mit Pansy zu haben. Flint sollte es recht sein. Er machte sich auf den Weg zur Eingangshalle, wo er auf seinen besten Freund warten würde. Womit er nicht rechnete war, dass Katie Bell dort stand und auf Oliver wartete. Und sie sah atemberaubend aus. Zunächst sah er nur ihren Rücken, und das war schon eine Sünde wert. Hinreißend, die leicht angedeuteten Muskeln vom Quidditchspielen zeigten sich deutlich und Flint fragte sich gerade selbst, ob er sich eben seufzen gehört hatte. Sie sah verboten hübsch aus. Das Kleid schwang bei ihren Bewegungen mit und die hübsche Hochsteckfrisur zeigte ihren zierlichen Nacken und ließ den Rücken ganz frei. Sein Blick wanderte über die Erscheinung und Flint räusperte sich. Katie drehte sich um und Flint blieb stehen, augenblicklich. Nicht nur dass ihre Hinteransicht schon atemberaubend war, ihre Vorderseite war noch bezaubernder. Attraktiv, in seinen Vorstellungen sah sie so nicht aus. Er musste kurz lächeln. Schon in dem Verkaufsladen sah sie unglaublich in dem Kleid aus, aber jetzt, mit der Frisur und dem sehr dezenten Make-up, den hohen Schuhen und sowieso, sah sie einfach unglaublich hübsch aus. Überhaupt irgendwie zog ihre Frisur ihn in den Bann. Katie blickte etwas nervös zur Seite und Flint lächelte. „Guten Abend“, sagte er charmant und näherte sich ihr wieder. Die Gryffindor blickte zu ihm. „Guten Abend, Flint.“, antwortete sie und ihr Blick wanderte durch die Eingangshalle. Oliver hatte sich verspätet. „oh, so distanziert?“ er klang tief betroffen, auch wenn sie sehr wohl wusste, dass es gespielt war. „wir waren doch schon bei Marcus, nicht?“ Seine sanfte Stimme machte die junge Frau nervös. „Das ist lange her.“ Der Schwarzhaarige konnte sich nicht helfen, irgendwie schwang da doch ein wenig Traurigkeit in ihrer Stimme mit. Doch was noch viel eigenartiger war, war das er es verstand. Der Slytherin musterte sie von oben bis unten und da war es, was ihn an ihrer Frisur nicht los ließ. Katie wurde das langsam unangenehm und sie sah weg. Oliver müsste sowieso jeden Moment kommen, das hoffe sie zu mindestens. Eine Mohnblume steckte seitlich an ihrem Haar. Und es war nicht irgendeine Mohnblume. Katie blickte wieder zu ihm und versuchte in seinem Blick zu lesen, doch Flint war kein offenes Buch, eher eines mit etlichen Siegeln, die es zuerst aufzubrechen galt. Sie würde es wohl nie schaffen. „Eine sehr hübsche Blume,...“ Die Gryffindor lächelte milde und nickte. „Hat mir mal jemand ins Haar gesteckt… bei einem Ausflug nach Hogsmeade.“, Amüsement schwang bei ihrer Antwort mit. Ihre blauen Augen leuchteten feurig. Da war es wieder, das Feuer in ihren Augen, das er schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Feurig wie eh und je! Flint sah heute richtig gut aus, dieser Anzug passte ihm auch wie angegossen. Nur seine Krawatte hing etwas schief. Flint nickte geistesabwesend. Sie war ein Traum und er musste all seine Sinne bei sich behalten, sonst würde er sie einfach überfallen. Katie legte den Kopf ein wenig schief, dann streckte sie ihre Hände aus und hantierte an seiner Krawatte, bis sie einen ordentlichen Knoten geknüpft hatte und die Krawatte gerade war. „Besser!“ kommentierte sie ihr Werk und lächelte ihn an. Ihre Hände strichen die Krawatte glatt und sie spürte seinen muskulösen Oberkörper durch die Stofflagen. Schluckend nahm sie ihre Hände weg und faltete sie ineinander. Das war ihr jetzt schon ein wenig peinlich. Vielleicht hätte sich die Gryffindor die letzte Tätigkeit auch einfach verkneifen sollen. Für ihn jedoch, stand außer Frage, das dieses Glattstreichen das tollste am Moment war. Ihre feinen, zarten Finger, die über seinen Oberkörper streichelten, das war schon etwas, was er gerne vertieft hätte. Natürlich nicht jetzt und hier, aber vielleicht später auf seinem Zimmer. Die Unterhaltung bis jetzt gefiel ihr ganz gut, sie hatten ganz normal, ohne kleine Sticheleien mit einander gesprochen. „Merci, cherie“, meinte er amüsiert und strich eine Strähne hinter ihr Ohr. „Hat dir heute schon jemand gesagt, dass du bezaubernd aussiehst?“ hauchte er ihr zu und seine Hand rutschte an ihrem Hals entlang. Katie wollte antworten, doch ihre Stimme versagte. Gänsehaut überzog ihren Körper. Seit wann konnte Marcus so zärtlich sein? Flint war so…anders. Sie schüttelte nur leicht den Kopf. Meine Güte, bei Merlin, wo war ihr Selbstbewusstsein hin, wenn man es einmal brauchte. Sie musste wieder zur Vernunft kommen. „Du siehst bezaubernd aus.“ Wieder war es Marcus der die junge Gryffindor aus dem Konzept brachte. „Danke, Marcus.“ Antwortete sie schlicht. Ihre Gedanken fuhren gerade Achterbahn, und das ziemlich schnell. Flint quittierte es mit einem Nicken. Sie hatte ihn Marcus genannt, das konnte man doch getrost einen Fortschritt nennen. „Du siehst auch ganz gut aus.“ Gab die junge Frau dann das Kompliment an Marcus zurück, der frech lachte. „Ganz gut? Wolltest du nicht sagen, atemberaubend?“, feixte er. Die Unterhaltung war toll mit ihr, so ganz ohne Gemeinheiten aber trotzdem, er musste sie ein wenig reizen. Irgendwie war es ihm ja fast unheimlich, so „brav und nett“ zu sein. Immerhin musste sein Ruf als Bad Boy ja weiterhin bestehen bleiben. „nein, wollte ich nicht, Flint!“ fauchte sie, das amüsierte Lächeln konnte sie aber nicht verkneifen. „du solltest an deinem Größenwahn arbeiten!“, erklärte sie dann nüchtern und grinste. Ja, diese kleinen Sticheleien waren schon irgendwie sehr amüsant und vor allem irgendwie gehörten sie dazu. Das war immer schon so und würde es auch bleiben. Sein Blick blieb erneut an der Mohnblume hängen. Die Erinnerung an das Ende dieses Tages ersparte er sich lieber. Er war doch schon sehr hart gewesen, deshalb war es besser, nicht daran zu denken. Doch Katie bemerkte seinen Blick. „Tja, so ist das mit dem Verwelken…“ es sollte emotionslos klingen, doch das tat es nicht. Er ging darauf nicht ein. Oliver stürzte die Marmortreppe hinab, er sah ziemlich zerzaust aus, die Frisur zerstoben, die Krawatte fast lose um den Hals, das Hemd bei den oberen Knöpfen falsch geschlossen. Er gab ein sehr spannendes Bild ab. Katie musste kichern. So erschien man doch nicht zu einem Ball. Auf jeden Fall sehr interessant. Was die junge Jägerin jedoch nicht wahrnahm, Flint natürlich schon, war, dass sich hinter Oliver Leanne zu Cormac schob. Und die Hochsteckfrisur der jungen Frau sah doch stark in Mitleidenschaft gezogen aus. Auf Flints Zügen erschien ein dreckiges Lächeln. So war das also. Oliver und Leanne- es funktionierte anscheinend wirklich. Wozu wollte er dann nach dem Ballabend mit Katie schlafen? War ihm eine Frau nicht genug? Flint knurrte, als Oliver Katie schließlich erreichte. „Kannst du mir mal helfen, Süße?“ fragte er etwas außer Atem. „Und sorry für die Verspätung…“ schuldbewusst sah er zu ihr, als sie ihm in das Sakko half, nachdem er die Knöpfe richtig geschlossen hatte. Süße? Flint hätte ihm am liebsten „süße“ gegeben. Katie hasste Spitznamen, und dann ließ sie sich von so einem Vollidioten Süße nennen? Die Gryffindor hingegen jubelte innerlich, Oliver spielte seine Rolle perfekt. „Kein Problem.“ ihr mildes Lächeln war wieder da. Flint räusperte sich und lenkte Olivers Aufmerksamkeit auf ihn. „Was machst du hier, Flint?“ fauchte er ungehalten. „Ich habe die Lady in deiner Abwesenheit bloß ein wenig unterhalten.“ Eine charmante Antwort, die er da gab und Katie sah etwas irritiert zu ihm. „um die Langeweile zu vertreiben auf dich warten zu müssen“ Setzte er hinterher. Sein charmantes Lächeln wärmte ihr Herz. Er hatte etwas Nettes gesagt, und er hatte sie Lady genannt. Das klang aus seinem Mund doch sehr angenehm. „Schön!“ Woods Stimme klang kratzbürstig. „aber jetzt bin ich ja da!“ erklärte er scharf. Besitzergreifend legte der Teamchef der Gryffindor einen Arm und Katies Taille. „und deine Anwesenheit ist nicht erwünscht.“, erklärte der Gryffindor kalt. Katie wollte sagen, dass Flints Anwesenheit mehr als nur erwünscht wäre, doch sie schwieg. Das würde alles nur durcheinander bringen. „Einen schönen Abend.“ Flint lächelte und wandte sich ab. Zum ersten Mal in ihrem Leben, wäre Katie am liebsten davon gelaufen. Irgendwie entwickelte sich alles so eigenartig. Und seit wann gab Flint so schnell auf? Schon gar nicht wenn Oliver in der Nähe, oder sogar beteiligt waren. Immerhin ließ er sonst ja keine Gelegenheit aus, sich mit Wood zu streiten. Katie folgte Oliver in die Große Hall und setzte sich an einen der runden Tische, wo bereits Angelina und Fred saßen. Alicia setzte sich neben Katie und Oliver. Wie schon so oft, gab es wieder eine Vielzahl an Gerichten zur Auswahl, und Katie konnte sich kaum entscheiden. Die Große Halle hatte sich in ein Blumenparadies gewandelt. Überall waren runde Tische mit wundervollen Blumenarrangements und von der Decke wuchsen verschiedene magische Pflanzen, deren Blütenkopfe ein sanftes Licht ausstrahlten. Es war ein tolles Motiv für den Sommerball, wie Katie empfand. „Ist hier noch Platz?“ Leanne sah zu Katie und lächelte milde. „Natürlich!“, Katie war die erste die antwortet und Oliver nickte nur ergeben. Schon erschien Dumbledore am Lehrertisch und erklärte den Ball für eröffnet. Wie immer würde zuerst ein Festessen anstehen, und dann konnte man dem Tanzvergnügen frönen. Alle zückten die Speisekarten und murmelten den Namen der gewünschten Speise. Keinen Augenblick später waren die Teller gefüllt. „Willst du tanzen?“ Cormac war aufgestanden und hielt Leanne charmant die Hand hin, die sie auch ergriff. Kaum waren die zwei auf der Tanzfläche verschwunden, riss Oliver Katie hoch und schleppte sie zur Tanzfläche. Die junge Hexe war ob der Grobheit ihres Ballbegleiters etwas verstimmt. „Das geht auch netter, Oliver!“ seufzend blickte sie in sein leidendes Gesicht. „Okay, okay, ich weiß ja, Leanne.“ Sie verdrehte lachend die Augen und ergab sich. Katie musste sich eingestehen, dass Oliver ein begnadeter Tänzer war. Er wirbelte sie auf der Fläche umher und beherrschte die Tanzschritte perfekt. Immer mehr Pärchen fanden sich in der mittel der Großen Halle ein und es wurde tatsächlich eng. „Nein, wenn das nicht das Quidditchpärchen ist?“ Flint führte seine Tanzpartnerin in eine elegante Drehung und hielt sie dann wieder sicher im Arm. Eins von seinen Häschen, wie sie in Hogwarts bekannt waren. Katie seufzte genervt. Von wegen, er würde sich nicht mehr um seinen Fanclub kümmern,.. wahrscheinlich ‚kümmerte‘ er sich richtig gut um jedes weibliche Individuum, das sich ihm zu Füßen legte. Wie grauslich! Katie räusperte sich. Sollte dieser arrogante Wicht doch wo anders miese Laune verbreiten! „Wenn das nicht Mr. Arrogant und sein neues Flittchen sind!“ antwortete Katie gehässig. Warum fing er auch immer damit an. Sie hatte ihm doch schon mehr als deutlich gemacht, dass zwischen ihr und Wood nichts war, außer Teamkollegialität und Freundschaft. Dann stockte sie. Das mit dem Deal war vielleicht nicht die schlauerste Lösung gewesen… Nun verfluchte sie sich für ihre damalige Genialität. Aber es rechtfertigte trotzdem nicht seine Gehässigkeit. „oh…“ er setzte ein mitleidiges Gesicht auf. „Bell, du triffst mich. Das tat weh!“ Der Schwarzhaarige griff sich seufzend ans Herz, während er seine Tanzpartnerin erneut in eine Drehung abschob. „Also ob!“ knurrte Katie nicht begeistert. „Lass Katie doch mal in Ruhe!“ mischte sich Oliver ein und drehte seine Tanzpartnerin von Flint weg. „Du, Wood, halt lieber die Schnauze… mit dir rede ich gar nicht. Selbst unter Casanovas gibt es sowas wie einen Ehrenkodex und du schlägst über die Strenge!“ Katie riss die Augen auf. Bei Merlin… sie hätte nie gedacht, dass der Slytherin Wood auf den angeblichen Deal ansprach. „Oliver, mir tun die Füße weh, setzte wir uns kurz?“ versuchte die Jägerin die Situation zu retten ehe Wood etwas antwortete und es gelang ihr. Fürsorglich legte er einen Arm um ihre Taille und begleitete sie zum Tisch. Insgeheim fragte sich der Hüter, was das sollte. Er und Casanova? Ein Ehrenkodex? Wovon zum Teufel sprach Flint hier? Doch er tat es einfach als Hirngespinste des Slytherins ab und holte sich und Katie eine Fruchtbowle. Kapitel 12: ...ist kein guter Taktiker... ----------------------------------------- Katie massierte eben ihr Schienbein. Das war gerade nochmal gutgegangen. Sie hatte Oliver nach dem er die Gläser an den Tisch gebracht hatte, in ein belangloses Gespräch über Puddlemere United, Olivers Lieblingsquidditchmannschaft, gezogen und er hatte nicht nochmal nach Flint eigenartiges Verhalten gesprochen. Wenn die junge Gryffindor ehrlich war, hatte sie ihm auch kaum die Wahrheit sagen können. Das würde schon ziemlich komisch klingen und so war sie heilfroh, dass es nicht zwingend war. Oliver sprach und sprach und Katie spürte wie sie langsam in ihre Gedanken abdriftete, zur Sicherheit nickte sie hin und wieder oder spuckte ein „aha“ aus. Wirklich zuhören konnte sie Oliver gar nicht. Sie sah an ihm vorbei auf die Tanzfläche. Flint war ein guter Tänzer, dass musste sie zugeben, auch wenn es sie maßlos störte, mit wem er tanzte…oder mit wie vielen… Zähneknirschend versuchte sie sich auf Oliver zu konzentrieren, doch es war zwecklos. Immer wieder schweiften ihre Gedanken zu Marcus ab und ihr Blick zu ihm. Gerade eben hielt er irgendein Mädchen eng umschlungen. Sein Blick streifte Katie kurz, ehe sie wegblickte und zu Oliver sah und eifrig nickte. Wie hatte sie sich nur in so ein Schlamassel lavieren können? Das war doch nicht zum Aushalten. Dann drang Olivers Stimme an ihr Ohr. „Sollen wir tanzen?“ er hatte sehr wohl ihren sehnsüchtigen Blick auf die Tanzfläche bemerkt. Erschreckt sah Katie zu ihm. „Entschuldige, ich bin heute keine gute Partie!“ sie biss sich entschuldigend auf die Unterlippe, doch Oliver lachte nur frech und bot ihr den Arm an, ehe er sich zu ihr beugte und ihr ein „Jetzt zeigen wir es ihnen mal…“ in ihr Ohr hauchte. Gänsehaut überzog ihren Körper, auch wenn es nicht die gleiche Gänsehaut war, wie wenn Marcus ihr etwas zuflüsterte. Sie wusste eigentlich nicht, was Oliver gemeint hatte, bis sie auf der Tanzfläche standen. Wie un-passend, Tango… Katie hasste Tango, Oliver schien aber frech zu grinsend und die Jägerin hatte das Gefühl, er hätte da bei der Musikwahl seine Finger im Spiel gehabt. Leanne und Cormac standen neben ihnen auf der Tanzfläche und Katie sah hilflos zu ihrer besten Freundin, die nur frech grinste und nickte. Irgendwie war das alles sehr abgekartet! Und plötzlich fühlte sich Katie überhaupt nicht mehr wohl! Ganz und gar nicht! „Was hast du vor?“ wisperte sie Wood ins Ohr, doch der grinste nur frech und antwortete mit einem lapidaren „Tanzen.“ Na toll, darauf wäre sie auch schon gekommen. Kaum erklangen die ersten Takte des Liedes, schnappte Oliver ihre rechte Hand und zog die junge Frau in dem aufregenden Kleid nahe an sich. Die Spannung ihrer Körper brachte ein ganz eigenes Knistern in den Tanz, überaus spannend. Katie genoss es, nicht das es eine erotische Spannung war, viel mehr das Gefühl, dass Oliver es nur Flint auswischen wollte und ihr damit einen Gefallen tun wollte. Sie bemerkte nur einmal kurz Flints Blick auf ihnen, ehe er sich aus der Masse an Menschen auf der Tanzfläche zurückzog. „Wow, ich wusste gar nicht, dass du so gut tanzen kannst, Oliver… versteckte Talente oder wie?“ Die Gryffindor ließ sich erschöpft auf einen Sessel fallen. „Tja, doch nicht nur Quidditch im Kopf.“ Leanne gesellte sich zu ihnen und Katie grinste frech. „Leanne, ich würde empfehlen, mal mit Oliver die Tanzfläche unsicher zu machen.“ Kicherte sie und Cormac nickte, dem schon die Füße wehtaten und der froh war, nicht noch einmal Leannes Tanzpartner zu sein. „Soll ich dir etwas zu trinken mitnehmen?“ fragte Katie freundlich und stand auf doch der junge Mann winkte ab. „Nein, Bellchen…“ Marcus tauchte wie aus dem Nichts hinter ihr auf und füllte ihr Bowlenglas. Sie erschauderte, sein warmer Atem hatte ihre Nacken gestreift. „… schon ein bisschen für euren Deal auf der Tanzfläche geübt?“ Katie ignorierte ihn, doch Flint machte es ihr nicht so leicht. „Bellchen, Bellchen…das hätte ich nie von dir gedacht… Leanne ist doch deine beste Freundin…“ versuchte er sie auf der moralischen Ebene zu packen. Katie drehte sich um. „lass es, Flint.“ Schnaubte sie und schüttelte den Kopf. „Du hast keine Ahnung. Misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen.“ Und damit ließ sie ihn stehen und eilte zurück an den sicheren Tisch. Innerlich verfluchte sie sich. Hätte sie doch einfach den Mund gehalten. Warum hatte sie Flint auch so eine Notlüge aufgetischt… Kichernd hakte sich Leanne bei Oliver ein und zog ihn frech zum Schlossportal. Energisch drückte sie ihn an die Wand und ihre Lippen suchten die Wärme der Seinen. Aufmerksam glitten Flints Augen über den Ballsaal. Er musste Wood in einem günstigen Moment erwischen… Dann würde er ihm schon erklären, dass er die Finger von Bell lassen sollte. Kaum daran gedacht, fand er auch schon die Gelegenheit. Er war mit Leanne aus dem Ballsaal geeilt. Perfekt. Elegant stellte er das Glas Bowle ab und geschmeidig schob er sich über die Tanzfläche zum Ausgang. „Wood“ er knurrte, als er den Fraglichen über Leanne gebeugt sah. Oliver blickte auf, na perfekt, Flint hatte ihm noch gefehlt. Er löste sich von Leanne und legte beschützend einen Arm um seine Freundin. Ja, um seine Freundin, das hatte sich in den letzten paar Minuten hier am Schlossportal herausgestellt. Flint steckte die Hände in die Hosentasche und sah betont lässig aus. „Reicht dir eine pro Abend nicht?“ Oliver streckt sich. Was wollte Flint hier? Und was sollten diese Andeutungen? „Bell und ihre beste Freundin an einem Abend? Was für ein Durchschnitt…“ er klang scharf und zugleich etwas belustigt. Leanne sah zwischen den Kontrahenten hin und her. Was war denn hier los. „Flint, du störst!“ warf sie dann ein und drückte sich instinktiv an Oliver, der sie weiterhin beschützend im Arm hielt. „Was redest du für einen Stuss?“ Oliver schüttelte den Kopf. „Flint, ich bin mit Katie nur auf den Ball gegangen, als guter Freund. Das ist alles. Und auch nur, weil sie mit darum gebeten hatte!“ erklärte er. Absichtlich ließ er die Tatsache aus, dass Katie damit nur Flint auf die Palme bringen wollte. „Ja, wer‘s glaubt…“ Flint räusperte sich. „Ich rede auch nicht vom Ball“ fuhr er dann, fast belustig, fort. „Weiß dein Täubchen überhaupt was du nach dem Ball mit Bell vorhast, mhm? Du bist ein Heuchler, Wood, zuerst zerrst du die eine und dann die andere ins Bett. Schämst du dich nicht als Gryffindor so hinterhältig zu sein?“ Leanne drückte sich etwas von Oliver weg. „Was?“ fragte sie hauchend. Ihre großen Augen sahen ihn unsicher an. Doch Oliver zog sie zu sich. „Keine Ahnung wovon Flint spricht.. ehrlich, Leanne. Du weißt, was ich dir zuvor gesagt habe.“ Er sah sie eindringlich an. Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte, dass er sie nie wieder aufgeben oder alleine lassen würde. Er hatte ihr versprochen, dass sie wichtiger als jedes Quidditchspiel war. Wichtiger als Quidditch! Leanne nickte. Sie wusste, Oliver hatte die Wahrheit gesagt, sie war sich sicher. Katie sah sich um. Oliver und Leanne waren verschwunden. Ein amüsiertes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, dann schien ihr Plan doch ganz gut aufgegangen sein. Flint war aber auch wie vom Erdboden verschluckt. Natürlich musste sie an ihn denken und hatte unbewusst auch nach ihm Ausschau gehalten. Sie seufzte. Hätte sie sich nur nicht in ihn verliebt. Wahrscheinlich hatte der Slytherin irgendeine Lady in irgendeine Fensternische gezogen. Daran aber wollte Katie gar nicht denken. Wenn sie ehrlich war, drehte sich bei solchen Gedanken ihr Magen um. Sie trank ihr Glas aus, spülte die unangenehmen Gedanken hinunter. Für die Jägerin war der Ball zu Ende. Oliver war mit Leanne glücklich, und das wollte sie erreichen. Dass das Thema Flint und sie ein unmögliches war, war ihr schon bewusst geworden… war ihr doch eigentlich immer bewusst gewesen. Die Gryffindor seufzte. Warum hatte sie auch gedacht, es könnte anders sein. Spielzeug, das war alles. Sie stand auf und sie verabschiedete sich bei Angelina und Alicia mit einer Ausrede ehe sie die große Halle verließ. Kaum ein paar Schritte in der Eingangshalle sah sie auch schon die drei bekannten Personen und die verheißungsvollen Worte, die Flint sprach. Sie beeilte sich zu den dreien zu stoßen. Leanne bemerkte sie als erste. „Katie…“ sagte sie leise. Ihr Blick sprach Bände, Unverständnis und Verletzung. Katie schluckte, sah zu Leanne und schüttelte den Kopf. „I. „Flint erzählt Stuss… hab ich mitbekommen!“ sie zog an Flints Arm. „Ich muss dich sprechen!“ zischte sie ihm zu. „Nachher…“ erklärte er trocken. „zuerst beende ich das hier mit Wood!“ knurrte er in die Richtung des Angesprochenes. Oh nein! Jetzt kam Wood auch wegen Katies großen Stolz zum Handkuss, vor allem aber Leanne. Katie hasste ihn im Moment für seine Sturheit. Sie zupfte erneut an dem Ärmel des Slytherins. „nein, sofort!“ Hoffentlich hatte das Wirkung auf Flint. Selbstgefällig blickte er zu Katie. „Bell… ich rette hier gerade deinen Arsch aus dem Deal.“ Knurrte er ihr zu. Sie stampfte mit dem Fuß auf. Meine Güte, war er stur! „Flint,… ich rette hier gerade deinen Arsch vor einer großen Blamage. Also, komm jetzt mit!“ Marcus sah irritiert zu ihm. Frech grinsend zeigte sie Leanne mit einer Kopfbewegung, dass sie und Oliver verschwinden sollten. Leanne grinste ihr zu und machte sich mit Oliver an der Hand aus dem Staub. „Jetzt bin ich gespannt, Bellchen!“ Die Herausforderung in seiner Stimme konnte sie gar nicht überhören. Katie drehte sich wieder zu dem Slytherin um. „Kann ich mir vorstellen“ murmelte sie, eigentlich darauf bedacht, dass er es nicht hörte, doch er tat es. Belustig sah er zu ihr. „und ob.“ Er ließ sie sich bei ihm einhaken und führte sie raus auf die Ländereien, es musste ja nicht jeder mit anhören, was sein Bellchen ihm jetzt sagen würde. „Du tanz gut, auf den Reinblüterparties gelernt?“ Katie versuchte ihn von ihrem eigentlichen Gesprächsthema abzulenken, doch es gelang ihr nicht, denn Flint sah sie mit einem amüsierten Lächeln an, dass ihr so viel sagte wie. Außerdem hätte es die Gryffindor schon brennend interessiert, woher Flints Tanzkünste stammten. „Komm zur Sache.“. Sie seufzte. Jetzt musste sie auch noch ihren Fehler vor Flint eingestehen. Schlimm genug, dass er Leanne und Oliver erwischt hatte, sie sahen beide deutlich verwirrt aus, hatte er es fast geschafft, Wood die Hölle heiß zu machen. Aber warum war ihm das so ein Anliegen. „Flint, können wir es nicht einfach belassen?“ fragte sie zögerlich. „Nein, wo ist denn der Mut meiner Löwin hin verschwunden?“ Die Jägerin blickte ihn wie versteinert an. Seiner Löwin? Schon wieder beanspruchte er sie als Eigentum, was war denn eigentlich mit diesem Kerl los? Bei Merlin! „Wieso interessiert es dich überhaupt, was ich oder Wood mache?“ Jetzt hatte sie ihn eiskalt erwischt. Nur nichts anmerken lassen. Flint atmete lachend aus. „Es interessiert mich nicht die Bohne.“ Doch die Stimme in seinem Inneren flötete etwas ganz anderes: „Doch, tut es! Sag ihr, wie wichtig sie dir ist! Dass du sie für immer beschützen willst!“ Aber Marcus Flint hörte nicht auf das lästige Gewäsch. Treffer, Katie schluckte. Warum ließ sie sich nur immer von ihm verletzten? Warum tat es so weh? Sie musste an den Moment im Mohnfeld denken. Immer wenn sie das Gefühl hatte, eine Situation würde die beiden sich näher kommen lassen, stieß er sie von sich. „Ach nein?“ fragte sie hochnäsig nach. „Dafür machst du ziemlich viel Aufheben drum herum….“ Sie kreuzte die Arme über ihrer Brust. Natürlich hatte sie nur das hauchdünne Kleid an, den passenden Schal hatte sie zuvor Angelina zum Spaziergehen mit Fred geborgt und nicht zurückgefordert. Sie seufzte. Na prima! „Ich will dich nur vor Schlimmeren bewahren.“ Der Slytherin war stolz auf die Antwort, nicht zu viel der Wahrheit und auch keine Lüge. Er strich sich durch die Haare und sah zu ihr. „Kühl?“ Sein Blick schweifte über ihren Körper. Die Gänsehaut die sich gebildet hatte war an einigen Stellen nicht zu übersehen. Katie zuckte mit den Schultern. „Geht schon…“ erklärte sie fröhlich, doch die Stimme sprach viel mehr. Sie klang verstimmt und irgendwie traurig. Mit einem Seufzen zog Flint sein Sakko aus und hing es über Katies Schultern. „Danke“ sie war ehrlich erstaunt. „Und, willst du mir jetzt sagen, was los war?“ fragte er lachend. Sie sah auch zu süß aus. „Es gab keinen Deal.“ nuschelte sie leise, fast unhörbar. Doch Flint hatte es gehört, er hatte sich zwar anstrengen müssen aber es hatte sich gelohnt. Der Schwarzhaarige schwieg und die Jägerin blickte über die Ländereien. Sie sah überall hin, nur nicht zu Flint. Stille senkte sich über die Beiden. Flint durchbrach sie als erster. „Es gab also keinen Deal…“ sagte er und sah zu Katie, die ihn immer noch mied. „Warum?“ Sie stöhnte. Das war doch eigentlich eine ganz einfache Frage, eine auf die man eine ganz einfache Antwort geben konnte. Doch Katie schwieg. Sie waren beim See angekommen und Flint setzte sich auf einen Stein. Marcus beobachtete Katie aufmerksam. Sie schien zu überlegen, wo sie sich hinsetzten sollte. „Also, warum?“ Immerhin mit so einem Ballkleid konnte man sich auch schwer in die Wiese setzten- er schmunzelte. Die Gryffindor sah unschlüssig um sich. Sie wollte sich mit dem Kleid nicht in die Wiese setzten. Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, Flint zog sie auf seinen Schoß, wohlgemerkt mit einem Seufzen. Ihre Haut fühlte sich wunderbar weich an. Ihr wurde heiß. Sich räuspernd spielte sie mit ihren Fingern. Flints Körper war angenehm war und er roch gut. Sein Atem schlug gegen ihre Wange und sie konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Es fühlte sich gut an, auf seinem Schoß zu sitzen aber es war auch eigenartig. Immerhin war es Flint, Marcus Flint, Oberschlange und Mädchenschwarm. Sie schluckte. „Bellchen? Komm in die Realität zurück.“ Es klang amüsiert. Sie räusperte sich. „Also, der Deal?“ fragte er erneut nach. Flint ließ einfach nicht locker. Er rückte ihr das Sakko zu Recht. Ihre Haar dufteten nach Lavendel und ihre Haut nach Pinien. Verführerisch. Ein paar Strähnen hatten sich aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst. „Was besseres ist mir nicht eingefallen!“ sagte sie wahrheitsgemäß. Marcus lachte und er hielt Katie fest, sonst wäre sie ihm vom Schoß gerutscht. „Du wolltest mich nicht zufällig eifersüchtig machen?“ fragte er belustigt nach und Katie hielt für einen Moment die Luft an. „Nein“ sagte sie dann schnell. „du hast mich genervt und ich dachte, so werde ich dich am schnellsten los.“ „Du bist keine gute Taktikerin...“ meinte er leise. „oder es fällt dir einfach nur bei Quidditch viel leichter…“ seine Hand legte sich auf ihren Oberschenkel um sie fest zuhalten. Sie sog die Luft ein. Flint war ihr noch nie so nahe und im Moment war sie sich nicht sicher, ob sie es genoss oder nicht. Marcus spielte gerne, wie konnte sie sicher sein, dass er jetzt nicht spielte? Gar nicht. „Bellchen“ er schüttelte belustigt den Kopf. Der Slytherin griff in ihre Haare, die Mohnblume verlor langsam ihren Halt. Behutsam steckte er sie wieder in ihre Frisur. „Warum hast du sie aufgehoben?“ fragte er dann murmelnd. Eigentlich wollte er das gar nicht fragen, es war ihm rausgerutscht. Das Stimmchen in der Gryffindor regte sich: „Weil du sie mir geschenkt hast.“, hörte Katie das Stimmchen sprechen. Die Jägerin seufzte tief. „Ich mag Mohnblumen.“, antwortete sie schlicht. Er nickte. Sie mochte Mohnblumen. Wie einfach. Er schmunzelte. Kapitel 13: ...kann hin und weg sein... --------------------------------------- „Dein Tanzpartner scheint sich ja wohl verkrümelt zu haben.“ Flint wirkte ganz lässig und blickte in die Sterne. Katie nickte, es machte ihr nichts aus. Für sie war der Abend damit einfach zu Ende gegangen. Immerhin sie hatte ja noch einen Ball nächstes Jahr in Reserve. „Das macht nichts.“ Winkte sie ab und zuckte mit den Schultern. „Immerhin haben sie endlich zusammengefunden.“ Kicherte sie leise. Auf Flint erstaunten Blick hin, nickte sie eifrig. „Ich musste ganz schön tricksen.“ Erklärte sie dann. „Nein!“ belustigtes Entsetzen schwang in seiner Stimme mit als er seinen Blick wieder Katie zuwandte. „Katie Bell, Gryffindor-Kupplerin!“ Sie boxte leicht gegen seine Brust. „hey! Das war gar nicht einfach…und ich hab sie auch nicht verkuppelt!“ Gespielt beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Mach nicht so ein Gesicht, davon bekommst du Falten!“ mahnte der Slytherin sie, doch Katie streckte ihm unfein die Zunge raus. „Na und!“ meinte sie bockig. „Ich hab die zwei nur soweit gebracht, endlich einzusehen, dass es ohne einander nicht geht!“ Die Gryffindor schmollte. „Also doch gekuppelt!“ Flint war äußerst amüsiert und vor allem richtig gut gelaunt. Er konnte nur nicht sagen, ob es daran lag, dass Bell nun keine Ballbegleitung hatte, sie jetzt auf seinem Schoß saß oder ob es doch daran lag, dass sie sich endlich einmal ohne Gemeinheiten und Spielereien unterhielten. „Gar nicht!“ Ihre Arme blieben überkreuzt. „Und mit wem würde die Königin der Kuppeleien Harry Potter zusammenbringen?“ Sie stöhnte auf. War das jetzt eine Raterunde. „Ich würde sagen, er ist mit Ginny sowieso gesegnet“ sie kicherte, sie hatte Flint selten so gelassen und ausgelassen erwischt. Sie ließ die Arme sinken und blickte zu ihm. „Und? Test bestanden?“ fragte sie feixend doch der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Das ist doch kein Test... mich interessiert‘ s nur einfach…“ er lachte auf. Katie sah auch zu süß aus, als würde sie auf ihre ZAG’s warten. „Und Miles- wer wäre seine Traumkandidatin?“ ein forschen Blitzen in seinen Augen ließen Katie kurz stutzen. „Miles?“ ungläubig sah sie zu ihm und spürte, wie er sie fester zu sich zog. „Das ist ja fast eine Unmöglichkeit…“ Katie überlegte. „mhmhm“ machte sie dann, ehe sie weitersprach. „Miles ist ein fast hoffnungsloser Fall- am ehesten noch Hannah Abott. Die kann ihm vielleicht Manieren beibringen…“ mit den Schultern zuckend sah sie zu Flint, der nachdenklich nickte. „Meinst du? Ich glaub nicht, dass das irgendjemand schaffen würde.“ Katie schnaufte. „Hey, dich hab ich schließlich auch zur Raison gebracht!“ meinte sie mutig und reckte stolz ihr Kinn. „ach ja?“ fragte Flint nach und sie nickte heftig. „Ja. Immerhin bist du mir brav gefolgt, als ich davon abhielt Oliver und Leanne weiter zu stören.“ „Glück, Bellchen, reines Glück!“ erklärte er arrogant, doch Katie kicherte. „Trotzdem“ gab sie stur zurück und in ihren Augen leuchtete das leidenschaftliche Feuer wieder auf. Flint lächelte. „und jetzt die Meisterfrage…“ Flints Stimme klang eigenartig und Katie fragte sich insgeheim was er vor hatte. Hätte sie gewusst, was jetzt kommt, wäre sie nie so ehrgeizig gewesen, bis zur Meisterfrage zu kommen. „Es gibt dafür bestimmt 20 Punkte für den Herzblatt-Haus –Pokal“ sagte er ehrfürchtig und brachte Katie damit zum Lachen. „Konzentration, junge Dame!“ wies Marcus sie zurecht und Katie nickte, unterdrückte das Kichern. „Mit wem verkuppelst du mich?“ Katie traf es wie ein Blitzschlag. Sie brachte keinen Ton raus und das wiederum genoss die Schlange. Die süße Löwin war sprachlos. Was sollte sie denn nun sagen? Sie konnte jetzt ja wohl schlecht ‚mit mir‘ sagen. Die Gryffindor schluckte und Marcus sah, wie es in ihrem hübschen Köpfchen fieberhaft dampfte. Er ließ ihr Zeit, sie hatten alle Zeit der Welt. Außerdem war es äußerst vergnüglich ihr beim angestrengten Denken zuzusehen. Okay, jetzt musste ihr doch irgendein Name, bei Merlins Verdammnis, einfallen! Das konnte doch nicht so schwer sein, Flint hatte doch genug Frauen um sich, die sich ihm zu Füßen legen würden! „Tracey Davis“ antwortete sie dann zögerlich. Ganz wohl war ihr dabei nicht. Flint staunte nicht schlecht. „oha…Bellchen“ er schüttelte den Kopf. „ich dachte du bist gut… wo ist das Talent hin verschwunden?“ belächelnd sah er zu ihr. „Ich geb dir noch eine Chance, deinen Ruf als Königin der Kuppeleien zu retten.“ Katie schnaufte. Das machte keinen Spaß! Wirklich nicht…na gut, zu anfangs war es lustig, aber jetzt, jetzt definitiv nicht mehr! Außerdem hatte sie den Ruf gar nicht! Flint hat das nur behauptet. Sie hatte noch nie, bis auf Oliver und Leanne versucht irgendjemanden zu verkuppeln. So jetzt musste ihr aber etwas Genialeres einfallen. Zögerlich hauchte Katie- sie wollte nicht schon wieder falsch liegen- ein „Daphne?“ es war eher eine Frage als eine Antwort und Flint räusperte sich. Woher hatte diese Löwin bloß solche idiotischen Ideen? Vielleicht war ihre letzte Bowle verhext… „Jetzt gibt’s du aber deine Krone ab!“ meinte er missmutig. Als er für einen Augenblick ihren erschreckten Blick sah, musste er sie natürlich frech anlächeln. „Bellchen, Bellchen, absolut daneben!“ damit machte er Anstalten aufzustehen. „Für diese grottenschlechte Beratung schuldest du mir mindestens einen Tanz“ erklärte er dann, als wäre das selbstverständlich, ließ Katie sanft von seinem Schoß rutschen und führte sie zum Schloss. Ihre Hand haltend betrat er die Große Halle. Eben verklangen die letzten Akkorde eines recht wilden Lieds und Katie erkannte, dass Angelina und Fred eben etwas erschöpft von der Tanzfläche Richtung Tisch stolperten, wenn sie sich da nicht zu verausgabten. „Vergiss nicht, das nächste Lied gehört mir…“, flüsterte Flint ihr ins Ohr und da war sie wieder: diese schaurig schöne Gänsehaut, die den Körper der Gryffindor überzog. Sie blickte zu ihm und nickte. „Okay.“ Hätte sie gewusst, was für ein Lied kommen würde, wäre ihre Antwort nicht mehr so sicher ausgefallen. Neugierige Augen bedachten die zwei, als sie in die Halle traten. Wie unangenehm, Katie fühlte sich sichtlich unwohl und das blieb auch dem Slytherin nicht verborgen. Marcus schien das Bad in der Menge nichts auszumachen. Slytherinlike stolzierte er durch das Portal in den Saal und blickte sich kurz um. Ja, natürlich, einige Schüler sahen ihn und Katie an, doch das war ihm herzlich egal. Flint drückte ihre Hand aufmunternd und die hübsche Frau neben ihm sah kurz zu ihm auf. Er lächelte! Anscheinend genoss er diese Show hier. Katie wäre am liebsten wieder umgekehrt und hätte den Abend lieber draußen verbracht. „Und warum starren uns alle an?“ wisperte sie leise und hob fragend eine Augenbraue. Marcus zeigte sein unwiderstehliches Lächeln. „Vielleicht, weil eine Schlange eine Löwin an der Hand führt?“ charmant hob er ihre Hand und küsste den Handrücken um das Gesagte noch nachdrücklicher darzustellen. Ihr Herz blieb stehen. Das war unglaublich. Was zum Teufel tat Marcus hier? Katie schluckte, schon wieder hatte sie hoffnungslos aufgegeben sich zu fragen, warum er all das tat? Hatte er sie schon wieder um den Finger gewickelt? Wie schon so oft? „Hör auf damit“ hörte er sie leise sagen, doch er dachte nicht einmal daran. „Können wir uns setzten?“ fragte die Gryffindor hoffnungsvoll, als die ersten Klänge des nächsten Liedes angespielt wurden und schob eine widerspenstige Stirnfranse aus ihrem Gesicht. Doch diesen Gefallen tat der gutaussehende Slytherin ihr nicht. „Du hast mir den Tanz versprochen… vergiss das nicht…“ Katie verdrehte die Augen. Warum musste es denn gerade jetzt sein? Hatte sie ihm wirklich den ersten Tanz versprochen? Sie hatte ihm doch eigentlich gar nichts versprochen, sondern er hatte einen eingefordert. Doch protestieren half kein bisschen, denn während sie noch überlegt hatte, wie dieser Tanz zustanden kommen sollte, hatte Marcus sie schon auf die Tanzfläche geführt. Wie hätte es auch anders sein sollen, ein fast schon quälend langsames Lied. Katie zwang sich nicht auf den Text zu hören, doch es gelang ihr nicht. Na klar, ein tragendes Liebeslied. Sie seufzte, als sie so anschmiegsam in Flint’s Armen lag, der sie perfekt in einem wunderschönen langsamen Tanz führte. Es war ganz anderes als mit Wood zu tanzen, viel harmonischer und geborgener. Flints warme Hand legte sich auf Katies nackten Rücken und das Kribbeln das von seiner Haut ausging durchströmte ihren ganzen Körper. Und da war viel mehr an erotischer Spannung. Ihre Wangen färbten sich bei dem Gedanken wahrscheinlich gerade feuerrot, dachte sie ehe sie von Marcus in eine Drehung geschoben wurde. Er führte diesen Tanz so elegant und behutsam, dass man zweifeln konnte, dass man es mit einer Schlange zu tun hatte. Dieses unbändige Glücksgefühl, das sich in Katie ausbreitete, zauberte ihr ein warmes Lächeln auf die Lippen. Marcus zog sie dichter an sich, als es der Tanz erforderte, doch das war nebensächlich, wer achtete schon auf die korrekte Tanzhaltung, wenn man so eine Frau in den Armen hielt. Ihre Haut fühlte sich seidenweich an und ihre Haare dufteten verführerisch. Viel zu schön war das Gefühl, Katie Bell ganz nahe bei sich zu spüren. Kaum hatte das Lied geendet, führte Marcus abermals ihre Hand etwas empor und hauchte einen leichten Kuss auf ihren Handrücken. Katie räusperte sich und stand etwas hilflos mitten auf der Tanzfläche. „Mein Lieblingssong.“ Hörte sie Marcus noch murmeln und befand sich auch schon wieder in perfekter Tanzhaltung. Katie hatte schnell die leidenschaftliche aber ruhige Melodie einer kubanischen Rumba herausgehört. Ehe sie sich versah, hatte Marcus seinen Zauberstab mit einem verschmitzen Lächeln hervorgezogen und mit einem Wink war Katies Kleid bis zum Oberschenkel geschlitzt. Ein empörtes „Hey!“ überhörte der Slytherin gewissenhaft. Katie stampfte auf, doch es half nichts, wenn sie ehrlich war, wehrte sie sich auch nur mit halber Kraft. Aber die Sache mit dem Kleid würde sie ihm heimzahlen! Wehe er machte das nicht rückgängig. Kaum die ersten Takte getanzt, raunte er ihr „Ich tu dir damit nur einen Gefallen“ ins Ohr. Damit hatte er auch recht. Zu Katies Leidwesen. Mit dem Schlitz im Kleid hatte sie mehr Bewegungsfreiheit, aber das würde sie ihm garantiert nicht bestätigen. Was die Gryffindor immer schon an dem Tanz liebte, war die Tatsache, dass sich die Frau nicht zu Füßen des Mannes warf, sondern selbstbewusst auftrat. Vielleicht war es auch diese Tatsache, die die Rumba so prickelnd erotisch machte. Ja, Flint musste sich anstrengen um seine Dame zu umgarnen. Und ein verspieltes Lächeln zeigte sich auf Katies Zügen. Die prickelnden Hüftbewegungen, die Rumba so einzigartig machten, beherrschte sie jedenfalls perfekt. Dem Herren würde das noch das Genick brechen. Katies warme Haut fühlte sich wunderbar an, ihre schlanke, graziöse Figur machten Flint schier wahnsinnig und dann diese sinnlichen Bewegungen. Vielleicht hätte er sich doch noch vor dem Ball in der Dusche abreagieren sollen, denn Bells Tanzstil ließ ihn definitiv nicht kalt, ganz und gar nicht. „Komm schon, Marcus!“ Katie lachte. Die Rumba verklang allmählich im Raum und sie zog an seinem Revers. „ach und so plötzlich sind dir die starrenden Blicke egal?“ frozelte er. Sie schüttelte den Kopf. „Erinner mich nicht dran, Mr. Cool!“ sie verdrehte die Augen und drehte sich um. „ich hol mir jetzt jedenfalls eine Bowle!“ schon war sie durch die Mengen verschwunden und bei dem Tisch mit der Erdbeerbowle angekommen. Sich durch die Haare fahrend, folgte Marcus ihr. Die Frau hatte einfach ein unglaubliches Temperament. Er überreichte ihr ein Bowlenglas und deutete in eine ruhigere Ecke, wo sie etwas ungestörter waren. „Okay, ich weiß nicht, welchen Zauber du verwendet hat, aber mach es rückgängig. Sofort!“ sie blickte zu ihm auf und deutete auf den Schlitz in ihrem Kleid. Sein freches Grinsen würde sie richtig deuten: nicht einmal einen Funken lang dachte er daran. „nein. Gefällt mir so besser.“, erklärte er nüchtern. „Marcus. Ich warne dich!“ fauchte sie. Er lachte. Sie kochte. Wie immer. „Sag bitte, Bellchen…“ antwortete er in einem zuckersüßen Ton. Man konnte förmlich den Druckkochtopf in ihrem Inneren sehen, der kurz vor der Explosion stand. „Bitte“ es kam rüber, als musste sie das Wort ausspucken. Feurig blickte sie zu ihm und knurrte. Sehr löwenhaft, das gefiel Marcus. „nein“, sagte er ruhig und löffelte eine Erdbeere aus seinem Glas. „Wie bitte?“ Katie grollte. Das war doch die Höhe. „nein“ er zuckte, lächelnd natürlich, mit den Schultern. „so siehts doch auch gut aus!“ lapidare Antwort. Punkt, für ihn war das Thema gegessen. „Marcus!“ Ihre Stimme war bedrohlich. „Mach das rückgängig….“ Es klang ruhig, aber Flint sah hinter ihre Fassade, und da brodelte es gewaltig. „sonst?“ fragte Flint affektiert und blickte über den Rand seines Glases zu Katie. „sonst brauchst du für die Bowle einen Strohhalm!“ fauchte sie angriffslustig. Er gluckste, es hörte sich zu mindestens so an. „Na, das will ich nicht riskieren!“ Katie hörte nur zu deutlich den Schelm und die kleine Boshaftigkeit in seiner Stimme doch mit einem Wink seines Zauberstabs schloss sich der seitliche Schlitz wieder. „Zufrieden, Bellchen?“ Sie schwieg eisern und fischte eine Erdbeere aus ihrem Glas. Puceys Augen huschten sorgsam über die Gäste des Balls. Ihm schien als wäre Flint rausgegangen, vor einiger Zeit wohlgemerkt und er wollte eigentlich die neuesten Detail zum Thema Bell hören. Immerhin war diese Sache zwischen den Beiden, anders konnte man es nicht definieren doch sehr interessant. Doch Flint hatte sich bis jetzt nicht blicken lassen. Sein Blick schweifte weiter über den Saal und da stand tatsächliche Flint, mit einer hübschen Lady an seiner Seite. Bell war wohl gegessen. Auf die Züge des Slytherins stahl sich ein arrogantes Lächeln. Das war sowieso besser. Schlange und Löwen, das war mehr als nur eine Katastrophe. Geschmeidig schob Adrian sich durch die Menge bis zum Bowlenstand und weiter zu Flint, dessen ausgesprochen sexy wirkende Begleitung leider mit dem Rücken zu Pucey stand. Schade aber auch. „Na, hast du es aufgegeben, Bell flachlegen zu wollen?“ Pucey lehnte sich lässig an einen Bartisch und blickte abwartend zu Flint. Doch dem nun grimmig dreinsehenden Slytherin kam etwas, besser gesagt jemand, zuvor. Mit einer Geschwindigkeit, die man bei ihr nur in äußerst komplexen Spielzügen bei Quidditch sah, hatte Katie Bell sich umgedreht und starrte wütend zu Pucey. Momentan wusste sie gar nicht auf wen sie wütender war: auf sich, auf Flint oder auf Pucey. Auf sich konnte sie wütend sein, weil sie abermals auf Flints Spielchen hereingefallen war, auf Flint weil er Spielchen mit ihr trieb und auf Pucey weil der Trampel permanent im falschen Moment auftauchte oder irgendetwas zu Nichte machte. Obwohl, vielleicht war das sogar gar nicht so schlecht, sonst hätte sie Flint tatsächlich geglaubt… Kapitel 14: ...kann streiten... ------------------------------- Hätte Pucey etwas getrunken, hätte er sich nun mächtig verschluckt. Das zarte Wesen in Flint’s Nähe war alles andere als irgendein Küken, dass der werte Herr Flint angeschleppt oder eher abgeschleppt hatte, das war tatsächlich Katie Bell. So eine Schönheit hatte Adrian bis jetzt gar nicht in ihr gesehen. Immerhin, sie sah traumhaft aus, wie eine Prinzessin. Nicht dass sie sonst nicht gut aussah, sie war eigentlich ganz hübsch, aber so herausgeputzt wie heute hatte der Slytherin sie noch nie gesehen. Und er musste zugeben, sie sah himmlisch gut und fast schon verboten sexy aus. Pucey, da hast du den Karren aber ordentlich gegen die Wand gefahren. Er lockerte mit einer schnellen Handbewegung seinen Kragen, doch Flint’s Blick sagte alles: Du bist tot, Adrian. Na das konnte ja heiter werden. All das spielte sich nur in einem Bruchteil einer Sekunde ab und Adrian wünschte sich weit weg. Wenn Katie es nicht mit Humor nahm, und das nahm der Slytherin an, dann konnte das böse enden. Flint reckte sich, man konnte fast schon das Knacken von Wirbeln hören, als er sich ganz aufrichtete. Pucey verdiente mehr als nur einen saftigen Tritt in den Hintern. Was musste er auch immer einen blöden Spruch zum Besten geben. Wenn Marcus Glück hatte, nahm Katie es belustig auf, doch an ihrem Gesichtsausdruck sah man nur zu gut das genaue Gegenteil. Der Schwarzhaarige überlegte, was er zu seiner Verteidigung sagen konnte, aber was würde sie Flint denn glauben? Immerhin stand das alles ja immer noch auf wackeligen Beinen und das Thema Spielzeug war ja noch immer nicht vom Tisch. Flint schwieg. „Was!? Pucey!“ ihre schneidende Stimme machte Flint wieder aufmerksam für das Geschehen. „Soll ich dich vielleicht flachlegen?“ knurrte sie angriffslustig und ballte ihre linke Hand zu einer Faust. „Willst du mit einem Kinnhaken oder lieber mit einem rechten Haken zu Boden gehen?“ Okay, vielleicht übertrieb sie ein wenig, doch Pucey griff erneut an seinen Kragen. Also zeigte es Wirkung. Sie wandte sich zu Flint. „Und du….“ Sie tippte ihm spitz mit dem Finger gegen die Brust. „bist ein Arschloch!“ es war nur ein Wispern, aber so scharf und sitzfindig gesprochen, dass es ein Blatt Papier spalten konnte. Katie wandte sich mit einem letzten Blick zu Pucey ab und verschwand in der Menge der tanzenden Meute. Was für ein krönender Abschluss des Abends…zuerst zerstörte Flint fast Oliver und Leanne Beziehung- na gut, ganz unbeteiligt war sie dabei nicht, dann rettete sie Flint aus der Patsche und es lief ganz gut, soweit man das sagen konnte, und dann muss Pucey dazwischen funken. Verdutzt drehte sich Adrian um und sah Katie Bell nach, wie sie durch die Menge huschte, sie war wie ein kleiner Fisch im Schwarm und schon verschwunden. „Ehrlich, Flint, das war nicht meine Absicht!“ Er blickte zu Marcus, dessen Miene dunkel und düster zu Pucey sah. „Das hoff ich für dich!“ knurrte er mies gelaunt. Adrian zuckte zusammen als sich Flints Hand an eine sehr unangenehme Stelle an seiner Schulter legte und auf den magischen Punkt drückte. Schmerz, aber er konnte es Marcus nicht übel nehmen, immerhin hatte er ihm den Abend mit Bell versaut. Wahrscheinlich hätte Flint sie heute sogar bekommen, es hatte zu mindestens sehr harmonisch gewirkt, bis Pucey angekommen war. Katie Bell ließ Marcus ja schon einige Wochen nicht kalt und wenn sein Freund endlich zum Schuss gekommen wäre, wäre endlich wieder etwas mit ihm anzufangen. „Tu nichts, was du später bereuen könntest…“ murmelte er noch leise, wer wusste schon was in Flint momentan vor sich ging. Möglicherweise malte er sich schon aus, wie er Pucey im Dunklen See ertränkte oder ihm einen Fluch anhexte, der sein bestes Stück blau färbte und abfallen ließ. Wer konnte schon in Flints Gedanken eindringen. „bestimmt nicht!“ Marcus lächelte ihn an doch das war kein Lächeln der üblichen Sorte, eher ein „Du bist tot, Pucey!“-Lächeln. Inzwischen überlegte Adrian fieberhaft, wie er das wieder in geordnete Bahnen lenken konnte, doch das war mehr als nur unmöglich. Er sah nur noch, wie Katie aus der Großen Halle ging, ziemlich eiligen Schrittes. „Vielleicht solltest du ihr nachgehen…“ meinte er dann an Flint gewandt. „Ich laufe nicht irgendwelchen Frauen hinterher, habe ich noch nie gemacht, mache ich auch nicht!“ knurrte dieser angesäuert. Pucey war ein Idiot, hätte er nicht einfach seine Klappe halten können? Musste er diese nette Entwicklung des heutigen Abends mit ein paar Wörtern zu Nichte machen? Adrians Schulter war immer noch in dem unbändigen Schraubstockgriffs seines besten Freundes. Langsam machte der monotone Schmerz ihm zu schaffen, der sich gerade verstärkt hatte. „Bell ist doch auch nicht irgendeine Frau… Erzähl mir nicht so einen Mist, Marcus!“ seine Stimme nahm an Härte zu. Jetzt zeigte er sich nicht mehr so unterwürfig. Vielleicht einfach, weil Marcus es sich nicht eingestehen konnte, das Bell tatsächlich anders war, oder eher weil er es genau wusste, dass sie etwas Besonderes war und es sich nicht eingestehen wollte. „Du hast schon länger ein Auge auf Katie geworfen…“ erklärte Adrian ruhig und beobachtete Flint, der eben die Schulter Puceys locker ließ. Wenigstens ein Pluspunkt. Doch Pucey war noch lange nicht fertig. „Zieh doch jetzt nicht den Schwanz ein…“ das war eindeutig die falsche Meldung. Flint drückte zu, Adrian stöhnte leise auf. „Okay, okay…“ entschuldigend hob er die Arme als wollte er signalisieren er wäre unbewaffnet. „Ich denke nur….“ Marcus schnitt ihm das Wort ab. „Denk lieber nicht, du hast heute schon genug in den Sand gesetzt!“ Adrian riss sich von ihm los. „Flint, du Idiot, geh ihr lieber nach, bevor sie gar nicht mehr mit dir sprich!“ „Halt dich da raus!“ knurrte Flint, Pucey hatte schon genug schlimmer gemacht, als es tatsächlich war. Adrian tat was Flint gesagt hatte, er hielt den Mund und verschwand in die Menge, wo er sich mit einem hübschen Mädchen aus Ravenclaw charmant anbandelte. Flint fuhr sich sichtlich gestresst durch die Haare. Von einer Katastrophe in die andere, so kam ihm momentan sein Leben vor, obwohl Katie Bell einen zauberhaften Bonuspunkt darin darstellte, den Pucey nun vergeigt hatte. Wie grandios. Er räusperte sich und trank seine Bowle in einem Zug aus. Jetzt würde nur noch eine Flasche Feuerwhiskey helfen, oder zwei. Er stellte das Glas ab und wandte sich zum Ausgang der großen Halle. Er wollte eben zu den Kerkern abbiegen, als er sah, dass das große Schlossportal offen stand. Normalerweise schlicht Filch immer davor herum, falls ein Schüler vorhatte, sich davonzuschleichen, aber heute war ja den Ballabend und Filch hatte deshalb nicht wirklich Dienst. Ab der 5. Schulstufe war der letzte Abend in Hogwarts schließlich als vogelfrei erklärt worden. Die Schüler, die jünger waren hatten um 23 Uhr Sperrstunde, alle anderen hatten die Nacht vor sich. Von Intuition getrieben, schlich er sich näher. Katie Bell saß auf den Stufen vor der Türe und blickte in die Sterne, die einige Wolken hier und da verdeckten. Es war still, nur hin und wieder ließ die laue Brise ein paar Grashalme und Blätter rascheln. Er stand schon fast hinter ihr, doch sie bemerkte ihn nicht, viel zu sehr war sie in seine Gedanken vertieft. Mit einem gedachten „Accio Mohnblume“ lagen plötzlich eine große, leuchtend rote Mohnblumenblüte in Katies Schoß, die erstaunt aufsah. Flint. Na prima, wenn man jemanden aus dem Weg gehen wollte, warum traf man ihn dann immer. Das war kein Schicksal, das war nerv tötend! „Entschuldige, Pucey redet mal wieder nur Mist!“ Marcus hatte sich geräuspert und stand nun auf derselben Stufe, auf der Katie saß. Was tat er da? Entschuldigte er sich hier tatsächlich für Puceys Benehmen? Sie blickte nicht zu ihm und spie ein verächtliches „natürlich!“ aus. Auch wenn es klang wie Honig, glaubte sie ihm nicht. „Komm schon, Bellchen…du glaubst doch nicht wirklich, ich wollte dich flachlegen!?“ er sah irritiert und zugleich belustigt drein und Katie wimmerte innerlich auf. Ja, richtig, was wollte Flint schon von so einem kleinen Spielzeug, wie Katie Bell? Was hatte sie sich nur vorgestellt und gedacht? Er spürte, dass es nicht die richtigen Worte waren, die er gewählt hatte und irgendwie fühlte er sich schuldig. Genervt fuhr er sich durch die Haare. „Flint, du Idiot…“ dachte er sich. „das war ja wohl ein Schuss in den Ofen!“ Er räusperte sich. Aber er hatte ja recht gehabt, er wollte Katie nicht einfach flachlegen… nein, das wollte er nicht. Er wollte ganz andere Dinge mit ihr machen, nach Hogsmeade gehen, Stunden, Tage und Wochen, ja sogar Jahre mit ihr verbringen. „Flint, du wirst weich!“ rief er sich in Erinnerung. Das ging ja gar nicht! Marcus Flint wurde nicht weich, schon gar nicht bei einer Frau, aber bei was für einer. Katie Bell war nicht irgendeine Frau, sie war sein Bellchen! Etwas ganz besonderes! „Hör mal, Flint!“ Da waren sie auch schon wieder beim Nachnamen angekommen. „Marcus!“ korrigierte er, als Katie kurz zu ihm blickte, als sie seinen Namen erwähnt hatte. Ihre Augen verengten sich. „Also, Flint,…“ sie war trotz seines Einwandes dabei geblieben, ihn Flint zu nennen. Es versetzte ihm einen Stich in die Herzgegend. „es ist mir egal.“ Sie stand auf. „Tu was immer du magst, aber nicht mit mir!“ da war wieder diese Schärfe in ihrer Stimme. Sie war verletzt, offensichtlich. „Du kannst von mir aus durch ganz Hogwarts vögeln, bitte tu dir keinen Zwang an!“ man spürte in jedem Wort diese verächtliche Wut die sie ihm entgegen brachte. „Aber ich hab deine dummen Spielchen satt. Glaubt du tatsächlich ich lass mich so benutzen? Was bin ich denn für dich!“ fauchte sie. „Glaubst du, ich will ein Spielzeug sein? Ein Ding für ein paar vergnügliche Momente bis man es wieder weglegt, in irgendeine Ecke wirft? Ehrlich, Flint dafür bin ich mir zu schade. Du willst Spielchen spielen, dann such dir gefälligst jemand anderen!“ Pure Wut sprach aus ihr und er glaubte Funken in ihren Augen zu erkennen. So lebhaft hatte er sie schon lange nicht mehr gesehen. So gut hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Jetzt war alles gesagt. Alles und für immer. Sie hatte ihren Gedanken freien Lauf gelassen, fast schon war die Wut verraucht. Flint war ein Slytherin, ein gutaussehender noch dazu. Sie biss sich bei dem Gedanken auf die Zunge, doch er verschwand nicht aus ihrem Kopf. Immer noch hallte es nach. Er war gutaussehend. Das konnte sie auch kaum bestreiten. Markante, männliche Gesichtszüge, smaragdgrüne Augen, die so lebhaft waren, schwarze Haare, die ihm sein Bad Boy Image nur noch versüßten. Sie brachte sich zur Raison, ihn hier gedanklich anzuschmachten hatte keinen Sinn. Bad Boy Flint! Ein arrogantes Arschloch, das mit den Frauen spielte, als wären sie nur Dinge ohne Gefühle, heute die eine, morgen die andere. „Meine Güte, Bell! Komm mal wieder runter von deinem hochtrabenden Pferd aus Gryffindorstolz und Mut!“ er steckte die Hände in die Hosentasche. „Du glaubst, du kennst mich, weißt wie ich ticke, aber du hast doch keine Ahnung!“ seine Stimme war scharf und brachten Katie dazu ihm zuzuhören. Sie wollte etwas sagen, doch es viel ihr nichts Passendes ein, ohnehin hatte Flint es ignoriert und sprach weiter: „Lass doch einmal die Vorurteile bleiben, Slytherin, Gryffindor, na und?“ fauchte er nun. Gut, dass er seine Hände in den Hosentaschen hatte, sonst hätte er die Fäuste geballt und sie möglicherweise verschreckt. Ohnehin sah er schon etwas furchteinflößend aus, als er sich so in Rage sprach. „Vor lauter blinden Hass gegen mein Haus, erkennst du überhaupt nichts mehr! Bell, so kenn ich dich nicht!“ er blickte zu ihr, ihr hübsches Gesicht sah verwirrt zu ihm auf. Er hätte sie am liebsten in seine Arme gezogen. „Siehst du vielleicht einmal hinter die Fassade aus grün?“ er hatte es mehr gemurmelt als laut ausgesprochen, doch Katie hatte es doch gehört. Fassade aus grün? Sie stutze, was wollte er damit sagen? Langsam verstand die junge Gryffindor nichts mehr. Worte und Erinnerungen wirbelten in ihrem Kopf umher und Marcus Anwesenheit machte es zusätzlich schwer sich zu konzentrieren. „Ich könnte dir in den Hintern treten für deinen Sturheit!“ Katie schnaufte empört auf. „Ich dir auch!“ gab sie kontra, doch es klang nicht einmal halb so stark, wie es hätte sein sollen. Diese Tatsache rang ihm ein müdes Lächeln ab. Da zeigten sich wieder ihr Stolz und die Furchtlosigkeit. Etwas, das der Slytherin schon lange an ihr bewundert hatte. „DU glaubst, ich bin so leicht zu durchschauen…aber hast du es einmal versucht? Hast du einmal versucht, dahinter zu kommen? Spielchen hin und her? Meine Güte, Katie, es ist nicht immer alles so wie es schein.“ Seine Stimme hatte einen versöhnlichen Ton angenommen, trotzdem klang sie rau und männlich und sehr anziehend. Katie schluckte, sah betreten zu Boden. Alleine, wie er ihren Namen betonte. Es klang wunderschön. Sie seufzte. Ja, Spielchen, Spielchen spielen das konnte Flint gut. Warum hatte sie das Gefühl schon wieder in sein ausgelegtes Netz gestolpert zu sein? Warum glaubte sie sich schon wieder in seinen Fängen, die sie umgarnten und dann wieder freigaben? „Ich habe das was ich sagte, ernst gemeint. Ich will dich nicht ins Bett zerren!“ erklärte er ruhig und er setzte sich, bot ihr den Platz neben ihm an. Etwas zögerlich setzte sie sich, rückte aber bewusst etwas von ihm ab. „Und ich werde auch nicht durch Hogwarts vögeln.“ Es brachte ein Schmunzeln auf seine Züge, er musste bei Katie ja wohl einen schlechten Eindruck hinterlassen haben, wenn sie so etwas von ihm annahm, ja natürlich, er war kein Kostverächter, aber in letzter Zeit war es sehr einsam geworden… sexuell zu mindestens. Er räusperte sich. „dafür bin ich mir zu schade!“ absichtlich hatte er ihre Worte benutzt. „na da bin ich aber beruhigt!“ sagte die junge Frau sarkastisch und hob eine Augenbraue. Auch wenn es frech und spöttisch klang, da steckte ein Fünkchen Wahrheit mit drinnen. Ihre Stupsnase zog sich etwas kraus und Flint räusperte sich erneut. Sie sah heute so wunderhübsch aus, dass er sich tatsächlich sehr beherrschen musste. Das Licht von der Eingangshalle beleuchtete nun ihr Profil und tauchte es in ein Spiel aus Licht und Schatten. „Bellchen,…“ er seufzte tief. Sie liebte den Klang dieses Wortes, wenn er es so langsam tragend aussprach, in jenem Augenblick jedoch, blickte sie von ihm weg, und nestelte am Saum ihres Kleides. „kennst du das Sprichwort? ‚Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen. Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt.‘ Ist sogar ein Muggelzitat…“ erklärte er, doch sie schüttelte den Kopf. „Was sagt dir, dass ein Spielchen nicht auch Ernst werden kann?“ fragte er dann ruhig, seine Hände glitten aus seinen Hosentaschen und er steckte die gezauberte Mohnblume hinter ihr Ohr. Sie schluckte. „Du hast es mir ja wohl mehr als einmal bewiesen, oder?“ in ihren Worten schwang Mutlosigkeit mit. „Hab ich das?“ murrte er, Katie Bell war eine harte Nuss. Sie schwieg. „Marcus,..“ Flint funkte dazwischen „das hab ich vermisst…“ hauchte er ihr zu und machte sie sichtlich nervös. „Ich will einfach kein Spielzeug sein, okay?“ es klang tief bedauerlich und ehrlich. Treue Augen blickten zu ihm auf und er realisierte, dass Katie niemals ein Spielzeug ist, und es auch nie war, wenn er ehrlich war. Es war nur eine kleine Neckerei, die fatale Folgen nach sich gezogen hatte. Kapitel 15: ...will kein Spielzeug sein --------------------------------------- „Okay.“ Katie sah misstrauisch zu ihm. Okay- mehr hatte er nicht zu sagen? Nur ein einfaches Okay? Er musterte die junge Frau neben ihm, sie sah viel zu ernst und zweiflerisch aus. Ein Lächeln schob sich auf seine Züge, als er sie weiterhin beäugte. Der weiche Stoff des Kleids umschmeichelte ihren Körper, zeigte ein tolles Dekolleté, wo eindeutig eine zarte Kette fehlte. Das musste er sich merken. Sein Blick glitt weiter. Jetzt bei der leichten Kühle des Abends konnte man gut bemerkten, dass sie unter dem Kleid keinen BH trug. Genau dort waren auch seine Augen für einen Moment hängen geblieben. Schelmisch schmunzelnd suchte er ihren Blick. „Kalt?“ fragte er unverschämt und zog mit einem arrogant-selbstsicheren Grinsen eine Augenbraue hoch. Sie schnappte nach Luft, er war so ein… ihr fiel kein passendes Wort ein. „Flint!“ zischte sie dann ungehalten und verschränkte die Arme vor der Brust. Schadensbegrenzung oder so etwas in der Art. Sie boxte ihm dann doch leicht gegen die Schulter. „Autsch!“ er rieb sich die Stelle. Natürlich hatte es nicht wehgetan, Katie hatte nicht fest geschlagen, aber sie damit zu ärgern, dem Gedanken, konnte er nicht wiederstehen. „Bellchen, du kleines Biest!“ meinte er fluchend und nur der Schalk in seinen Augen verriet, dass er es nicht ernst gemeint hatte. Sie ging darauf nicht ein, hatte die Arme wieder verschränkt- Flint musste es ja nicht auch noch auskosten… Jetzt momentan ärgerte sie sich gerade darüber, nicht Angelians Tipp mit dem magischen unsichtbaren BH angenommen zu haben. Es war still, nur das Rascheln von Blättern konnte man leise vernehmen. Marcus seufzte. „und was jetzt?“ fragte Katie und brach die Stille. Er blickte zu ihr auf. Fragte sie das tatsächlich ihn? Immerhin, er wüsste nun einige Dinge anzustellen, aber er rief sich zur Ordnung. „Wir könnten Mensch ärgere dich nicht spielen!“ sagte der Slytherin feixend, wartete auf ihre Reaktion. Katie schmollte. Schon wieder veräppelte er sie. Schon wieder ein Spiel. Das war pure Absicht, er war eben doch durch und durch Slytherin. Er hatte nichts ernst genommen, aber auch gar nichts. Katie seufzte. Das machte sie traurig, sie hätte gedacht, dieses Gespräch, diese Momente hier vor dem Schloss mit ihm, hätten irgendetwas bewirkt, doch anscheinend war alles vergebens. Sie merkte erst wieder aus ihren Gedanken auf, als sie seine Hand an ihrer Wange spürte. Erschreckt blickte sie zu ihm. „Was? Erschreckt mutiger Löwe?“ er konnte es nicht lassen, sie aufs Korn zu nehmen. „Bin doch nur ich!“ setzte er frech grinsend nach und schob eine Strähne hinter ihr Ohr. Sie hätte ihm am liebsten löwenlike den Kopf abgerissen. Doch sie zwang sich zur Raison, … wo bitte sollte sie denn seine Leiche auch hinschleppen? Für einen Mordversuch brauchte es bestimmt ein paar Eingeweihte, die dabei halfen. Sie räusperte sich. Außerdem bei dem Ego, würde sein Geist sie sicher heimsuchen. „Dein Ego ist schon richtig groß, Marcus, nicht wahr?“ fragte sie dann einfach heraus. Es war mehr eine Feststellung, die sie nur bestätigt wissen wollte. „Was?“ er hatte keinen Schimmer, wie sie nun darauf gekommen war. „Naja, wenn du glaubst, ich hätte mich vor dir erschreckt, dann muss dein Selbstvertrauen ja riesig sein!“ erklärte sie ruhig. „was soll ich sagen, Bellchen, ich bin einfach unwiderstehlich!“ ganz slytherintypisch sah er arrogant zu ihr. Diese hochnäsige Art passte ihm auch wie angegossen. „Außerdem, wenn ich dich daran erinnern darf, …warst du diejenige die bei einem der letzten Qudditchspiele meinte, ich zitiere!“ er räusperte sich gespielt und machte eine lange Pause ehe er weitersprach, um ihre Aufmerksamkeit erneut zu erhaschen „wenn mir eines Angst macht, dann Flints krankes Hirn, dass sich diese Fouls ausdenkt…“ Katie war perplex, dass hatte sie eigentlich nur zu ihren Jägerinnen in der Mannschaftskabine gesagt. Wie wusste Marcus davon. Sie blickte ärgerlich drein und Flint vermutete woher der Wind wehte. „Keine Sorge, Bellchen, die Zwillinge haben es ausgeplaudert!“ lachte er dann. Katie entspannte sich merklich, es hätte ja sein können, dass dieses Slytherinpack spionierte! Aber das man es von den Zwillingen hörte, klang viel plausibler, die zwei machten sie ja oft einen Spaß daraus, die Umkleide der Jägerinnen zu stürmen. „Stimmt ja auch…deine Fouls sind echt grenzenlos!“ ereiferte sie sich. „Kein Spiel vergeht ohne einen Besuch im Krankenflügel, wenn du auf deinem Besen sitzt.“ Katie stand auf. „naja nicht jedes.“, wich er aus. Es konnte ja nicht immer so gut laufen. Sie drehte sich zu ihm um. „Tja, Flint…“ „waren wir nicht schon bei Marcus?“ funkte er dazwischen und lächelte selig, als könnte er kein Wässerchen trüben, doch Katie wusste es besser. Sie ignorierte ihr kurzweilig. „du bist eben der Bad Boy von Hogwarts“, fasste sie zusammen. Gespielt erschreckt sah er zu ihr auf. „was?“ entgeistert schüttelte er den Kopf. „So wirkt mein Image- ich bin entsetzt!“ den letzten Teil hatte er mehr gelacht als gesprochen, ehe er aufgestanden war. „Tu nicht so, du genießt es doch!“ schnappte Katie zurück, als er aufgestanden war und vor ihr stand. Er zuckte mit den Schultern. Allein ihre leicht eingeschnappte Stimmlage fand er äußerst amüsierend. Sein Image war ihm immer ziemlich egal gewesen, genauso wie die ganzen Feindschaften der Häuser- bis auf Wood vielleicht. „wie herrlich. Mr. Bad Boy Flint…Du wirst bewundert und begehrt und du kriegst jede rum...“, verächtlich hatte sie die Worte ausgespuckt. „nicht jede!“ winkte Marcus ab und sah selbstgefällig zu ihr. Schließlich war der Slytherin zwar richtig gut, aber eben auch nicht perfekt, denn wer wollte das schon sein? Sie hatte den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. „Richtig“, sagte sie deutlich. „nicht jede!“ Die Gryffindor leckte sich über die Lippen und nickte. Marcus Flint schmunzelte. An Katie Bell konnte man sich tatsächlich die Zähne ausbeißen. Aber vielleicht war diese Tatsache auch einfach nur sehr reizvoll für Marcus. „lass uns tanzen?“ Marcus Frage kam total unerwartet und stützte Katie ganz kurz in ein leichtes Chaos aus Gefühlen und Gedanken zum Thema Spielchen-Realität-Tanzen. Er stand auf und nahm ihre Hand. Naja, ein kleiner Tanz, was sollte da schon großartiges passieren? Sie nickte. „Gut, ein Tanz!“ erklärte sie dann streng und blickte zu ihm, ehe sie sich den Treppen zuwandte, um wieder in die große Halle zu gelangen. „Hier.“ Wieder erklang seine männlich raue Stimme und Gebot Katie sozusagen Einhalt in ihrem Tun. Die Gryffindor stand bereits auf der ersten Stufe. „Hier?“ fragte sie erstaunt zurück. Er wollte hier tanzen? Wieso? Keine Musik, kein Tanzsaal, kein Ball? Warum also. Etwas verwirrt sah sie zu ihm. „Ja.“ Lapidare Antwort, er zog sie die eine Stufe wieder hinunter und gleich in seine Arme. Wie hatte Marcus das Gefühl sie zu halten vermisst. Ihr weiche Haut, die sich so geschmeidig anfühlte, ihren Atem an seinem Hals zu spüren, ihren wunderschönen Körper an sich zu ziehen, bei einer Promenade oder einer engen Tanzfigur, all das war schon viel zu lange her. Er spürte die vom Aufenthalt hier draußen kühle Haut an ihrem Rücken, auf die er seine warme Hand legte. So zog er die Gryffindor näher zu sich. Sie konnte sein Aftershave riechen, es roch gut, seine warme Hand legte sich auf ihren Rücken und es kribbelte in ihr. Es war viel zu schön um wahr zu sein.Katie Bell atmete tief ein und schmiegte sich in seinen Arm, der fast schon um ihren Körper lag, da der Schwarzhaarige sie so nahe an sich gezogen hatte. Viel zu nahe für eine eigentliche Tanzhaltung, doch das machte der jungen Frau nichts aus. Ganz im Gegenteil, es war durch aus sehr schön, so nahe an den Quidditchkapitän zu kommen. Bei dem Gedanken musste sie leise kichern und Flint sah zu ihr hinab. Sie kicherte? Was war denn nun los? Sein fragender Blick ließ sie nickte. „ich dachte nur daran, wie viele deiner Hühner mich erdolchen würden, nur um jetzt meinen Platz einzunehmen!“ Das Schmunzeln auf ihren Zügen ließ sein Herz erweichen und er lächelte. Marcus Flint lächelte sie an, mit einem der schönsten Lächeln, dass sie je gesehen hatte. „Keine Sorge!“ meinte er ruhig, zog sie näher zu sich, als wollte der Schwarzhaarige sie vor allem beschützen. „das würde ich nie zulassen!“ Katie stockte für einen Moment der Atem. Hatte er das tatsächlich gesagt, und vor allem auch so gemeint. Es klang zu mindestens wunderschön. Er würde sie beschützen? Zunächst hatte sie eine kleine Stichelei auf Lager, die sie ihm schon fast an den Kopf geworfen hatte, doch der Moment war viel zu schön, um ihn durch so ein kleines Heck meck zu zerstören. Marcus registrierte mit Wohlwollen ihre Reaktion auf das Gesagte und sah zufrieden zu ihr. Es war nicht gelogen, er würde sie immer beschützen, auch wenn er sie beim Quidditch hier und da frech foulte und sie auch schon ein paar Mal zu hart angepackt hatte- nicht absichtlich natürlich- er würde ihr nie wieder wehtun, zu mindestens abseits des Spielfelds. Quidditch war da etwas anderes, aber da war Katie seiner Meinung. Quidditch hatte nichts mit den alltäglichen Freundschaften zu tun, da ging es um das Spiel... Der Slytherin ergriff ihre Hand, zärtlich und doch so bestimmt. Er war eben ein perfekter Tänzer und verstand etwas von Körperhaltung und Körperspannung. Katies Inneres kribbelte wie tausend Ameisen und sie sah leicht verlegen an ihm vorbei. Sie hatte bis auf die ersten Tanzstunden, wo Trockenübungen für die einzelnen Schritte gemacht wurde, nie ohne Musik getanzt. Doch darauf kam es gar nicht an. Marcus eröffnete den Tanz mit einer geschmeidigen Drehung seiner Dame, bevor er sie wieder fest in seine Arme zog. Von einer klassischen Tanzhaltung hatte es nichts mehr. Aber, das hier war ja auch kein klassischer Tanz. Katie staunte, er hielt ein perfektes Tempo, auch ohne musikalische Untermalung. Doch es brauchte gar keine offensichtliche Musik. Denn wie Magie, tanzen die zwei, beschienen vom Mondlicht zu der Musik ihrer Herzen. Seine Hand glitt aus der ihren und legte sich an ihren Rücken, von einer Tanzhaltung konnte gar nicht mehr die Rede sein, jedoch gefiel Katie es, sich an ihn schmiegen zu können. Marcus Hände legten sich bei in ihr Kreuz und sanft drückte er die Blonde zu sich, kein Blatt passte mehr zwischen die zwei. Zunächst war er etwas erstaunt, dass Katie keinen Protest startet, aber dieses Glücksgefühl, sie in den Armen zu halten überwog einfach. Ihren Kopf an die Gryffindor an seinen Oberkörper angelehnt und sein Kinn lag an ihrem Scheitel. Es fühlte sich wahnsinnig schön an und Katie seufzte glücklich auf. So hatte sie bestimmt noch nie getanzt und so nahe war sie einem Mann auch noch nie gekommen, aber es fühlte sich mit Marcus so gut an und so real… Sie seufzte erneut. Sein Muggelzitat geisterte in ihren Gedanken herum. Konnte es tatsächlich sein, das es mehr war als nur ein albernes Spiel zum Zeitvertreib. Das wäre doch zu schön um wahr zu sein. Katie stockte der Atem kurz als seine Lippen sanft über ihre Stirn strichen. Augenblicklich hatte sie sich etwas versteift und Marcus hielt inne, sanft schob es sie von sich. „Alles okay?“ frage er einfühlsam und strich eine Strähne aus ihrer Stirn, die immer wieder frech in ihr Gesicht fiel. Katie nickte nur und schmiegte sich sogleich wieder an ihn. Milde lächelnd schloss er wieder die Arme um sein Bellchen und legte sein Kinn auf ihren Scheitel, wie zuvor. Der Tanz sollte nie enden. Es fühlte sich einfach richtig an. Dieses Mal, als seine Lippen über ihre Stirn strichen, seufzte sie nur glücklich. Er hauchte einen Kuss auf ihre Stirn, ganz unbewusst, es war ihm einfach ein Bedürfnis gewesen. Sie schob sich etwas von ihm weg. „Hast du mich eben auf die Stirn geküsst?“ fragte sie mit einem gespielt entrüsteten Ton in ihrer Stimme. Es hatte sie total aus der Bahn geworfen, aber sie wollte es nicht nicht anmerken lassen. Katie wollte eigentlich einfach nur Gewissheit wo sie standen, und einfach die Bestätigung, dass es kein dummes Spielchen war und auch ein Traum. Etwas verdattert sah der Schwarzhaarige zu seiner Tanzpartnerin. Das wollte er jetzt eigentlich gar nicht breit treten, zu Mal er sich gar nicht wirklich bewusst war, was er da getan hatte. Er hatte einfach nur das Bedürfnis verspürt, einen Kuss auf ihre Stirn zu hauchen, sanft und leicht. Doch seine souveräne Slytherinart gewann wieder Oberhand. „ja!“ sagte er schlicht. Zuerst hatte er überlegt, zu Fragen wie es war, dann aber überlegte er es sich anders. Das war vielleicht doch zu viel des Guten, Katie sah nicht wirklich aus, als würde sie einen solchen Spaß vertragen. Also ließ er es bleiben, lächelte sie an und fragte:„Soll ich nochmal?“ In die Frage mischte sich sein wenig seiner Arroganz, und er wartete gespannt auf ihre Reaktion, wie er sie kannte, würde sie bestimmt eine pfeffrig, freche Antwort parat haben, eine die ihn wieder eine kleine Stichelei heraufbeschwören ließ. Doch er hatte sich getäuscht. Sie hatte etwas viel besseres parat. „ja!“ sagte sie leise, leise aber total sicher. Das Kribbeln, das in ihrem Bauch immer stärker wurde, machte sie noch glücklicher. Marcus war sichtlich überrascht, aber sehr positiv. Die Gryffindor schloss die Augen und wartete ab. Der Schwarzhaarige beugte sich etwas zu ihr und seine Lippen legten sich auf ihre Stirn. Augenblicklich kribbelte es in Katie erneut und sie seufzte glücklich. Marcus lächelte. Er hatte bis jetzt noch nie jemanden auf die Stirn geküsst, aber er hatte auch noch nie für ein Mädchen solche Gefühle wie für Katie gehabt. Und es war wunderschön, sie auf die Stirn zu küssen. „Was für ein erster Kuss!“ murmelte er leise gegen ihre Stirn und legte seine Arme wieder um sie. Der Tanz war noch lange nicht zu Ende. Katies Stirn lag in Falten und Marcus lehnte sich etwas zurück um ihren Gesichtsausdruck zu sehen. „Was?“ fragte sie, als sie seine Positionsänderung mitbekam, und er in ihre Augen blickte. Er sah aus, als wäre er aus seinen Gedanken gerissen worden. „Was du gemurmelt hast!“ half die junge Frau ihm auf die Sprünge. „nichts besonders.“ Gab er zurück und schmiegte Katie wieder an sich. „Verrats mir trotzdem!“ ließ sie nicht locker. „scht!“ antwortete er bloß und Katie schmollte mit einem „hmh“ augenblicklich. Die Frau würde ihn noch zur Weißglut bringen. „ich sagte ‚was für ein erster Kuss‘“ gab sich der sonst so störrische Slytherin einsichtig. „Muss ich das verstehen?“ Katie war irritiert. Immerhin hatte Marcus wahrscheinlich schon die halbe weibliche Schülerschaft geküsst. „Nein“ erklärte er wahrheitsgemäß und lachte. Das würde die rebellische Blonde sicher nicht zufrieden stellen. Und das tat es wirklich nicht. „Da du wahrscheinlich schon mehr Frauen als ich Finger und Zehen habe geküsst hast“ sie verdrehte die Augen und wollte eben fortfahren, als Flint ihr das Wort abschnitt. „Ich habe dich als aller erste und einzige auf die Stirn geküsst, okay?“ sagte er und es klang etwas härter als es sollte. Katie Bell hatte einfach einen starken Willen und Flint war leicht genervt von ihrer Sturheit. Nein, das war es eigentlich nicht, er wollte es einfach nicht sagen, aber er kam nicht umhin, Katie hätte wahrscheinlich ewig noch weiter gefragt. Katie war hin und weg, sprichwörtlich. Das war ein Geständnis von Mr. Bad Boy- Supercool, und was für eines. „oh“ mehr kam von Katie nicht, ehe sie sich an ihn schmiegte. Zufrieden tanzten sie weiter, das Lied schien auch gar nicht enden zu wollen. „nein, wenn das nicht Flint und Bell sind…“ Wer auch immer das war, er klang verdammt angetrunken. Flint knurrte. Er sah auf. Wood, na der hatte ihm noch gefehlt. Wood roch nach Feuerwhiskey, eindeutig zu viel davon. Der Gryffindor fixierte die junge Jägerin. „Schäm dich, du Flittchen!“ Katie sah von Flints Schulter auf. „Hey!“ Flint knurrte. „Wag es ja nicht, das noch einmal zu sagen!“ fauchte er und schob Katie beschützend hinter sich. Die Gryffindor traute ihre Augen nicht. Was hatte Wood da gesagt? Sie war ein Flittchen? Hatte Wood ein Klatscher am Kopf erwischt? Er selbst hatte ihr doch Mut gemacht? Was war denn in ihn gefahren. Kaum daran gedacht, hörte sie die Stimme von Flint und wurde hinter ihn geschoben. Trotz der unangenehmen Situation mit Wood, fand sich ein Lächeln auf ihren Zügen. Flint beschütze sie und es fühlte sich gut an. „Ach ja? Du männliche Gottesanbeterin“ Woods Atem triefte vor Alkohol und seine Stimme bebte. „Schlaf deinen Rausch aus, Wood.“ Flint hielt immer noch Katies Hand, drückte sie leicht. „Du weißt doch überhaupt nicht, was du tust!“ Er würde sich auf keine weitere Diskussion mit Oliver einlassen, nicht so lange dieser lallte und wankte. „Du Schwein. Lass Katie in Ruhe!“ Woods Stimme hatte ungeahnte Höhen und Tiefen, die sich zeigten. Er schwankte auf Flint zu. „Wood!“ zischte Katie. „lass es gut sein. Marcus hat Recht, du solltest lieber schlafen gehen.“ Sie sah zwischen den Beiden hin und her. „Jetzt ist er schon Marcus!“ Wood verdrehte die Augen und fluchte. Kapitel 16: Katie... -------------------- Katie sah ihn mit großen Augen ab. „Wood. Du bist betrunken!“ sie zischte es mehr als dass sie es laut aussprach. Irgendwie war ihr das sehr peinlich, vor allem, weil sie wusste dass Oliver nie auch nur einen Tropfen Alkohol anrührte. Er war immer der Meinung für einen Sportler wäre es Gift. Flint sah dem Schauspiel doch etwas belustigt zu als Oliver zu Katie aufsah. „Na und?“ fauchte er. „Wenigstens lass ich mich nicht von dem da!“ er zeigte mit verzogenen Gesicht auf Marcus „einwickeln!“ Flint knurrte. Dieser Wood war ein Stümper, was wollte er überhaupt hier? Sollte er sich nicht mit Leanne durch die Laken wälzen? Katie ließ Marcus Hand aus und trat vor. „Oliver, was ist los? Du trinkst doch sonst nie?“ Ihre Stimme war einfühlsam, ein wenig verzweifelt, denn was hatte ihren Kapitän denn nun geritten, derartig zum Feuerwhiskey zu greifen. Für Marcus Geschmack war Katie ein wenig zu einfühlsam. Eifersucht keimte in ihm auf, als Katie unmittelbar vor Wood stand. „Lass es…“ unwirsch schob er Katie zurück. Fast wäre sie gestolpert, doch Flint fing sie auf. Das war die Höhe! Dieser Trunkenbold würde es kein weiteres Mal wagen, Katie wegzuschubsen! Flints Wirbeln knackten, als er sich aufrichtete und streckte. „Tu was du nicht lassen kannst….wenn du glaubst, du wärst für Flint mehr als ein Betthäschen, tust du mir leid!“ sagte Wood abschätzig und es klang schneidend scharf. Katie verstand die Welt nicht mehr. Das hatte weh getan. Wood hatte ihr doch selbst gesagt, das mit Flint würde schon werden, damals als sie oben im Gemeinschaftsraum nach dem Training eine heiße Schokolade tranken und über den Ball gesprochen hatten. Was war denn nun in ihn gefahren? Bis zu diesem Abend war er doch immer hinter ihr gestanden, meistens jedenfalls. Katie schüttelte den Kopf. Flint mischte sich ein. „Wood, halt den Mund. Das geht dich gar nichts an!“ „Ach nein?“ Wood schwankte auf seinen Kontrahenden zu. „Das geht mich sehr wohl etwas an. Sie ist meine Jägerin!“ fauchte er und Katie schluckte. Schon wieder diese Besitzergreifung. „Sie ist alt genug um für sich selbst zu entscheiden!“ entgegnete Flint knurrend. „Nicht wenn es um dich geht!“ Oliver blickte kurz zu Katie. Glasige Augen trafen die ihren. „Ach ja?“ Flint klang belustig. „Ja! Sie hat viel zu wenig Erfahrung mit solchen Schweinen wie du eins bist!“ erklärte er kampflustig. In den vom Alkohol verklärten Augen Olivers blitzte Kampfmut auf. Katie war sprachlos, die zwei sprachen von ihr, als wäre sie gar nicht vor Ort. Sie spürte die Wut in sich aufsteigen. „Ich bin hier!“ schnauzte sie die beiden Männer an. „Ihr braucht nicht so über mich zu reden!“ Oliver winkte ab, doch Flint erkannte seine Chance. „Entschuldige, Bellchen.“ Er sah mit einem kurzen Lächeln zu ihr, ehe Wood lachte. „Bellchen…wie bescheuert. Glaubst du wirklich, sie steht auf solche Kosenamen? Vergiss es, Flint, du bist viel zu aufgeblasen…und ganz ehrlich, Katie ist kein Mädchen für eine Nacht!“ er lachte immer noch und Katie schüttelte verzweifelt den Kopf. Erstens hatte er nicht verstanden, wie er über die Gryffindor sprach und zweitens wusste Katie genau was sie tat. Meistens jedenfalls. Aber irgendwie war es schon lieb gemeint, von Oliver, sie vor Flint zu beschützen, aber Katie war kein kleines Kind mehr, dass man vor allem und jeden bewahren musste. Sie war eine junge Frau, kein Kind mehr. Flint knurrte. Er wollte Katie auch gar nicht für eine Nacht, sondern für sein restliches Leben. „Du redest Stuss! Katie wird wissen was sie tut. Sie ist eine erwachsene Frau. Das ist ihre Entscheidung!“ Marcus gab sich diplomatisch, etwas anderes hatte auch gar keinen Sinn. Bellchen. Sie mochte diesen Namen, vor allem, wie Flint ihn aussprach. Es klang einfach schön, und sonst nannte sie auch niemand so. Gerne hätte sie gesagt, wie gerne sie den Spitznamen hatte, doch es wäre untergegangen in dem Streitgespräch. Die junge Frau seufzte, sie war wie in Trance und verfolgte das Gespräch. Flint hatte gesagt, sie wäre eine erwachsene Frau. Das gefiel ihr. Ihre Jägerkolleginnen sahen sie meist als Küken, weil sie die jüngste war, und Wood sowieso als „Kleine“ und für die Zwillinge war sie die kleine Schwester. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, tatsächlich wahrgenommen zu werden, als Frau, als Erwachsene, und das von Flint. Ihr Herz pochte kräftig gegen ihren Brustkorb. „Nicht, wenn sie viel zu benebelt von deinem Charme ist! Wahrscheinlich hast du sie sogar verhext um sie ins Bett zu bekommen!“ Das war zu viel! Flint hätte ihm am liebsten eine gescheuert, aber er musste sich zurück halten, einen Betrunkenen zu schlagen war eindeutig unter seiner Würde! Katie hielt ihn so und so auf. „Halt die Luft an, Oliver!“ sagte sie laut und fixierte ihn. „Wie konnte ich mich so in die täuschen, ich dachte du bist auf meiner Seite!“ ihre Stimme wurde leiser, ihre Augen leerer. Flint hätte sie am liebsten in die Arme gezogen und gehalten. Man sah ihr an, wie weh ihr Olivers Worte getan hatten. „Du hast keine Ahnung!“ antwortete er streng. „Dummes, kleines Ding!“ fauchte er. „Alle versuchen dir zu helfen, und was machst du? Du rennst Flint blindlinks in die Arme!“ aufgeregt gestikulierend sah der Gryffindor zu seiner Jägerin. „Was?“ Katie verstand jetzt überhaupt nichts mehr. Oliver hin gegen schien sich von seiner alkoholischen Benommenheit zu erholen. Er sah ziemlich klar denkend und sprechend aus. Auch wenn Katie an seiner Zurechnungsfähigkeit noch zweifelte. Flints Zauberstab war auf Oliver gelenkt und jetzt verstand Katie woher diese Klarheit kam. Flint murmelte leise ein paar Worte, die Katie noch nie gehört hatte und Oliver schien von Sekunde zu Sekunde klarer zu werden. Sie stutzte, Marcus half seinem Erzfeind? Nun, es war nicht ganz uneigennützig, er war gespannt auf den Erklärungsversuch seitens des Gryffindor-Kapitäns. Katie sah zu ihm und formte ein sprachloses Warum das Flint mit einem Lächeln beantwortete: „Nicht betrunken gefällt er mir besser…“ Außerdem konnte er ihm in angetrunken Zustand keinen Faustschlag verpassen, nüchtern ging das viel leichter. Katie leidender Blick, ihren Kapitän in einer solchen Verfassung zu sehen tat auch noch etwas dazu. Ganz nüchtern bekam er den Gegner sowieso nicht, das konnte kein Zauber bewirken, aber jetzt war Wood wenigstens nur noch etwas angetrunken und demensprechend angeheitert. Ein weiterer Punkt für Flint war einfach, dass Wood im betrunkenen Zustand einfach unberechenbar war. Flint hielt es einfach für besser und ungefährlicher. Oliver schüttelte seinen Kopf. „Du hast schon verstanden!“ murrte er. „Du tust nie das, was du sollst!“ ereiferte er sich. Katie sah entgeistert zu ihm, als er sich auf die Stufen setzte und den Kopf in die Arme stützte. „Alle habe versucht dir den Stoß in die richtige Richtung zu geben, aber nein, Fräulein Stur wendet sich Flint zu!“ verächtlich hatte er die letzten Worte ausgesprochen. In die richtige Richtung? Was sollte das denn bitte heißen? Katie stutzte. Flint hielt sich zurück, sichtlich beherrscht, aber Katie konnte das Verlangen Oliver eine reinzuwürgen in seinen Augen lesen. „Oliver, du sprichst in Rätseln.“ Sagte sie leise. Immerhin hatten sie alle ermutigt, diese Sache mit Flint weiterzuverfolgen… selbst Oliver und jetzt machte er hier so einen Aufstand. „Bist du so dumm, oder tust du nur so?“ er schüttelte theatralisch den Kopf und Katie stemmte die Hände in die Hüften. ‚„Wer ist hier dumm, Oliver? Feuerwhiskey sag ich da nur!“ gab sie wütend kontra und Oliver wehrte ab. „Warum glaubst du hattest du Sondertrainings, mh? Warum immer Extrarunden nach Trainingsende?“ Für Oliver war alles so sonnenklar und langsam wusste Flint was die Quintessenz dieser Schauspiels war. Wenn er ehrlich war, graute ihm davor. Katie sah erstaunt zu ihrem Kapitän. Was hatte das mit Flint zu tun? Und mit sonst irgendetwas außer dem Training. Wood machte sie doch ständig zur Sau, weil sie so schlecht war und Chancen vergab. Wood malträtierte sie doch immer bis aufs Letzte! „Keine Ahnung, du bist der Kapitän, sag du es mir…“ fauchte sie wütend zurück. „Weil ich dich liebe, verdammt noch mal!“ Oliver war aufgesprungen und Katie stockte der Atem. Flint zog die Luft ein. Er hatte es vermutet, befürchtet eher. Das war nicht gut. Wenn Katie wirklich noch etwas für ihren Kapitän fühlte, dann war das hier ein Ende und ein Anfang… es würde sein Ende werden. Er schluckte hart. Nie hätte er sich gedacht, einmal solche Verlustängste zu fühlen, sein Magen verkrampfte sich und sein Herz wurde von diesem unangenehmen, stechenden Schmerz heimgesucht. Es war ihre Entscheidung, und er hoffte, sie hatte es damals, am Astronomieturm ernst gemeint. Sie war über ihn hinweg. Das war seine einzige Chance. Der Gryffindorkapitän hatte sie an den Oberarmen gepackt und schüttelte sie. Flint hätte ihn am liebsten dafür gemeuchelt. Man schüttelte doch ein solch wundervolles Geschöpf nicht einfach so! In ihrem hübschen Köpfchen wirbelten Gedanken und Wortfetzten herum. Was war denn das? Er liebte sie? Da kam er aber verdammt spät drauf. Sie war sprachlos, völlig ahnungslos. Total überrumpelt. Ihr Herz klopfte schnell, viel zu schnell wie der Gryffindor schien. Doch es klopfte nicht vor Glück, dass Oliver ihr seine Liebe gestand, nein, es klopfte vor Angst und Aufregung. „Sag was!“ fauchte Oliver, doch Katie blieb stumm. Selbst diese verzweifelte Tonlage in seiner Stimme ließ sie nicht aus ihren Gedanken zurück kommen, Oliver ließ sie los. Katie atmete ein. Wie hätte sie sich so ein Geständnis vor einigen Monaten gewünscht, damals als sie so für Wood geschwärmt hatte. Sie hätte es sich sogar noch vor Wochen vorstellen können, aber jetzt? Kein Kribbeln, kein unbändiges Glücksgefühl, Leere, Freundschaft aber keine Liebe. Sie sah in Olivers glasige, erwartende Augen und machte unwillkürlich einen Schritt zurück, stieß an Flints Körper an. Dort fühlte es sich sicher an, geborgen und gut. Ja, dort gehörte sie hin. Die junge Gryffindor schluckte. Flint hatte bis jetzt überhaupt nichts gesagt. Er hatte sich tatsächlich im Hintergrund gehalten. Auch eine Tatsache, die sie irritierte und andererseits wieder irgendwie beruhigte. Es zeigte ihr, dass er sie akzeptierte, sich nicht in etwas einmischte, was eigentlich nur Oliver und Katie betraf, auch wenn sie bei kleinen Seitenblicken nur zu gut die Wut in seinen Augen erkennen konnte. Flints pure Anwesenheit beruhigte sie in diesem Moment, sie entspannte sich etwas und spürte Marcus Hand, die ihre leicht drückte, ehe sie wieder verschwand. Der Syltherin wollte sie nicht noch mehr verwirren, es sollte nur heißen, ich bin für dich da. Das hatte er ihr versprochen. „bitte sag was!“ Olivers verzweifelte Stimme drang an ihr Ohr. Katie schüttelte den Kopf. „oliver…wieso?“ fragte sie mit erstickter Stimme. Wie lange war das schon so? Warum hatte er nie etwas gesagt? „wieso erst jetzt?“ hauchte sie mit Tränen in den Augen. Das war alles zu viel, einfach zu viel auf einmal. Ein Lächeln erschien auf seinen Zügen, sie sprach mit ihm und es klang toll, es klang ermutigend, es war noch nicht so spät. Er ergriff spielerisch ihre Hände. „schon so lange..“ hauchte er ihr zu, Flint hinter ihr verdrehte die Augen. Da konnte es einem ja hochkommen! „ich konnte es dir nicht sagen, ich musste mir erst sicher sein…“ sie schüttelte den Kopf. Flint pfiff anerkennend, Wood war ein Idiot, so etwas sagte man nicht, da hätte er sich liebe eine bessere Halbwahrheit einfallen lassen. Oliver bedachte ihn mit einem wütenden Blick „verschwinde“ fauchte er in Flints Richtung doch Flint schüttelte belustigt den Kopf. „Erst nach diesem Theaterstück hier…“ Oliver versuchte ihn zu ignorieren. Er konzentrierte sich auf Katie. „und dann war die Gelegenheit mit Leanne…und ihr Plan war gut…“ Ihr Plan? Katie wurde hellhörig, sie entzog ihm ihre Hände. Da war nichts, kein Knistern, kein Kribbeln, nichts was nur annähernd an das heran kam, was sie fühlte, wen Marcus sie berührte. „…und dann hast du mir selbst gesagt, du bist in mich verliebt.“ Katie spürte wie Marcus sich verspannte und fiel Oliver ins Wort. Ihr Plan? Es war nicht einmal Olivers Idee? Flint machte innerlich Luftsprünge. Meine Güte, wie töricht dieser Schotte war. „ich sage, ich war es einmal!“ fauchte sie. „und ich sage, es ist lange her…“ sie schüttelte den Kopf. „Aber jetzt, jetzt ist es gut, Katie. Wir gehören zusammen!“ Sie sah in Woods hoffnungsvolle Augen. „nein“ sagte sie leise, aber keineswegs bedauernd. „es tut mir leid…“ „Katie, nein!“ Olivers Stimme hatte einen jämmerlichen Ton angenommen. „hat dir alles nichts bedeutet? Unsere gemeinsame Zeit, bei den Einzeltrainings.“ Der Slytherin sah belustigt zu dem weinerlichen Kapitän, Katie blieb fast die Luft weg. Das waren gemeinsame Zeiten? Als Oliver sich kaum mehr beherrschen konnte und die Jägerin ohne Pause hin und her jagte, bis sie nicht mehr wusste wo oben und unten ist? „Wood, vielleicht solltest du im Ratgeber für Verliebte nachschlagen. Ich glaube kaum Angebetete beim Quidditchtraining abmahnen und dann bis zur Erschöpfung trainieren lassen steht nicht da drinnen.“ Flint hatte sich zu Wort gemeldet. „Halt‘ die Klappe, Schlange.“ Flint wurde ernst. Wood war ein Stümper, anstatt hier so weinerlich rüber zu kommen, hätte er um sie kämpfen müssen und das nicht mit Sondertrainigs, die Katie schafften und an den Rand der Erschöpfung und weit darüber hinaus brachte. Katie verdiente viel mehr! Das wurde ihm bewusst und die Tatsache, das er gerne dieser jemand war, der ihr mehr gab. „Verstehst du nicht?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf, fast schon amüsiert über Woods grenzenlose Dummheit in Bezug auf Liebe. „Katie ist es wert sie zu umgarnen, sie auf Händen zu tragen und ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen! Nicht sie bis zum Umfallen schikanieren…als Liebesbeweis.“ Katie hatte sich ungläubig umgedreht. War das tatsächlich Flint gewesen, der das sagte? Sie traute ihren Ohren nicht, aber da stand leibhaftig Flint und die Worte kamen tatsächlich von ihm! „Du solltest dich schämen, Wood. Du bist ein Trampel! Katie verdient sich einen Mann, der für sie da ist und sie aufbaut. Nicht einen, der sie fertig macht. Liebe kann man anders beweisen! Viel besser. Ein Kuss auf die Stirn, der sagt, ich pass auf dich auf, oder eine Einladung zu einem Date, Wood, das sind Dinge, die sich eine Frau wünscht. Nicht ein „Zwei Runden um den Platz!‘ als Ersatz für Blumen.“ Marcus steckte die Hände in die Hosentasche. Was hatte ihn denn da geritten? Er hatte man wieder eindeutig zu viel gesagt. Wie war er denn bloß auf den Kuss gekommen… Er wollte es eigentlich nicht ausplaudern, aber Wood hat ihn so wütend mit seiner verschrobenen Einstellung gemacht, dass es einfach aus ihm heraus geplatzt war! Vielleicht war es auch einfach, um Katie genau das zu zeigen, dass Wood keine Ahnung hatte. „Flint, du wirst weich..“ rief er sich in Gedanken wieder einmal zur Ordnung, aber Katie hatte es doch wirklich verdient. Wieder Flint’s Worte. Dieses Mal ganz sicher, sie sah ja sogar dass er sprach. Ein Kuss auf die Stirn? Katie schluckte, meinte er das ernst? Sie räusperte sich. Noch mehr Verwirrung machte sich in ihrem Köpfchen breit. Die junge Gryffindor musste es Oliver klar machen. Sie mochte ihn, sie respektierte, aber sie liebte ihn nicht. Dafür war es zu spät. Ihr Herz gehörte jemand anderen. „Oliver, es tut mir leid,… aber da ist nicht mehr… Ich bin nicht mehr in dich verliebt.“ „Hast du das ernst gemeint?“ Katie sah zu dem Slytherin auf, der neben ihr spazierte. Nachdem Finale mit Oliver- er hatte sie als dummes Flittchen beschimpft und dass sie nur glaubte es besser zu wissen- hatte die Gryffindor einfach nur das Gefühl gehabt, weg zu müssen. Und Flint hatte es verstanden. „Los, wir gehen eine Runde um den See“ hatte er leise gesagt und sie an der Hand einfach mitgezogen. Dann herrschte Stille, die Katie eben durchbrochen hatte. „Was?“ fragte Marcus nach. „Das was du Oliver gesagt hast.“ Er hatte vermutet, dass sie es fragen würde, aber da sie sich ja so ungenau ausdrückte, obwohl er genau wusste worauf sie hinaus wollte, nickte er. „Natürlich. Du bist alt genug, deine Entscheidungen selbst zu treffen, warum sollte ich das nicht ernst meinen? Du bist ja schließlich kein kleines Kind mehr…“ Sie boxte ihn gegen den Oberarm. „Das hab ich nicht gemeint!“ erklärte sie schmollend und brachte Marcus zum Lachen. Natürlich wusste er, dass sie auf die letzten Sätze des Slytherin anspielte, aber das bisschen necken war ja fast aufgelegt. „Was hast du denn gemeint?“ fragte der Slytherin und sah aufmerksam zu der jungen Frau neben sich. Sie sah süß aus, wie sie so offensichtlich schmollte. „Du… das..also…“ stotterte da die Löwin. Ja, wo war denn nur das Selbstvertrauen und der Mut, wenn man es mal brauchte! Sie seufzte. Wo war die Löwin in ihr? „das zum Schluss.“ Hörte er sie dann leise sagen. Er nickte. „Natürlich, Katie“ Flint blieb stehen und sah zu ihr. Dann legte sich das gewohnte, syltherinlike Grinsen auf seine Züge. „Ich bin ein Slytherin, ich meine immer alles ernst.“ Erklärte er trocken. Katie rollte mit den Augen. Kapitel 17: ... ist verwirrt... ------------------------------- „Hast du‘s gehört?“ die Schülerin, die eindeutig durch Farben der Ravenclaws trug sah verschwörerisch zu dem Mädchen neben sich. „Flint soll sich Bell geangelt haben.“ Ungläubige Augen starrten sie an. „Was? Das glaub ich nicht…was macht DER Quidditchgott mit diesem Ding?“ sie kicherte und winkte mit der Hand ab. „Das stimmt bestimmt nicht!“ erklärte sie dann nochmals. „Ich mein…Bell…was soll die ihm schon bieten?“ Eine Hexe drängte sich schnellen Schrittes an den zweien vorbei. Als sie endlich in einen fast leeren Korridor abgebogen war, verschwand sie schwer atmend in einer Fensternische. Sie löste den Umgang von sich, den sie so eng um ihren Körper gezogen hatte. Ihre dunkelbraunen Haare schob sie zu einem Zopf zusammen. Katie keuchte auf. Sie hatte das Gespräch der Ravenclaws mitbekommen, und es war nicht das erste, das so abgelaufen war. Statements wie „na ja, Flint’s Punchingball wär ich auch gern…der soll ja eine Wucht im Bett sein. Man könnte Bell fast beneiden!“ „Was will Flint mit der? Sie ist doch bestimmt noch Jungfrau!“ „Was hat Bell ihm schon zu bieten…, ich mein, sie dir mal an, wie sie herumläuft.“ „Flint steht doch nur auf Mädchen die was davon verstehen!“ waren an der Tagesordnung. Sie musste gegen einen Würgereiz ankämpfen. Jetzt war es nicht mehr nur ein Thema zwischen Marcus und ihr, jetzt war es in Hogwarts Klatsch- und Tratschküche aufgestiegen. Zum ersten Mal in ihrem Leben, war Katie Bell tatsächlich verzweifelt. Hätte sie sich bloß nicht auf irgendetwas eingelassen. Die junge Gryffindor rutschte an der Wand zu Boden, die Ellbogen auf die Knie gestützt, verbarg sie ihr Gesicht in den Händen. Das Nachhallen all dieser Tuscheleien die sie heute mitbekommen hatte, wollte nicht aufhören. „Ich meine ja nur, Bell? Sie passt überhaupt nicht zu ihm!“ „Habt ihr das gestern gesehen! Er hat mit dieser Kleinen aus Gryffindor getanzt! Ewigkeiten!“ empörte und zugleich amüsierte Stimmen. Katie schüttelte den Kopf. Nein, das hielt sie nicht aus. Diesem Druck war sie nicht gewachsen. Was, wenn alle recht hatten. Was wenn sie Marcus fad wurde, oder ihm nicht genug bot? Was wenn er wirklich nur auf eine schnelle Nummer aus war? Das Stimmchen in ihrem Kopf hielt mit einem „Dann hätte er das schon längst erledigt!“ dagegen. Doch auch das war keine Hilfe. „Glaubst du wirklich er hält das lange mir der aus? Ich mein Bell ist doch total verklemmt! Die hatte doch noch nie was mit einem Typen… Seit wann steht Marcus denn auf so kleine Mädchen…und dann noch Gryffindor!“ hallte in ihren Gedanken nach und Katie presste die Augen zu, als würden dann alle diese Erinnerungen verschwinden, doch dem war nicht so. Sie zog die Knie enger an ihren Körper und umfasste die Beine mit ihren zierlichen Armen. Bittere Tränen rannten über ihre Wangen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht…. Hätte sie ihn doch einfach ignoriert, aber wie denn auch? Einen Marcus Flint konnte man kaum ignorieren, und wenn man auch noch in ihn verliebt war, dann erst recht nicht. Katie schniefte auf. Aber was war es denn wirklich? Ja, sie hatten sich gut verstanden und gestern miteinander getanzt, ein paar Komplimente, ein netter Abend… aber das war es doch schon gewesen. Sie verdrängte absichtlich den Part, in dem Oliver vorkam. Flint war nett gewesen, sie war nett gewesen. Ein bisschen Tanzen, eine Bowle, und ein paar nette Worte. Es war toll gewesen, Katie hatte sich gut gefühlt. War sich in seiner Nähe geborgen und beschützt vor gekommen. War es alles nur fake gewesen? Aber er hatte doch versprochen, er hatte sich doch einverstanden erklärt, das Katie kein Spielzeug mehr sein wollte. Sie kam definitiv zu spät zu Muggelkunde, doch daran dachte sie nicht. Ihre Gedanken kreisten um den Slytherin und um den Ballabend. Es waren noch zwei gute Wochen bis Schulschluss, bis dahin musste sie es aushalten, dann würden über den Sommer diese ganzen Gerüchte wohl verstummen. Nur noch zwei Wochen, das musste sie doch aushalten. Marcus hatte in letzter Zeit selten so gut geschlafen, wie diese Nacht. Nachdem er Katie zu ihrem Turm gebracht hatte und ihr einen zarten Kuss auf die Stirn gehaucht hatte, war er in sein Zimmer gegangen und aufs Bett gefallen. Es war ein schöner Abend- wenn auch mit eigenartigen Zwischenfällen- geworden. Auf dem Weg zum Frühstück hörte man schon das bekannte Tuscheln nach einem Ball. Wer mit wem und wo und wann und und und. Marcus hatte diese Tratschereien satt und hörte eigentlich nie darauf. Er war kein Typ, der irgendetwas auf die Gerüchteküche Hogwarts gab. Meist waren Eifersuchtsdramen die krönenden Enden der Tuscheleien. Heute aber, war sein Interesse geweckt, zu oft war in seinem Vorbeigehen an anderen Schülern Katies Namen gefallen und beim Frühstück fühlte er Adrian auf den Zahn, der meistens über alles Bescheid wusste. Und so war es auch. Fast konnte man meinen, Adrian Pucey war die Klatschtante Slytherins. Meist legte Marcus darauf keinen Wert, aber heute war das anders. Und Flint’s Magen drehte sich um, als Pucey alles bis ins Detail schilderte. Hogwarts konnte manchmal die Hölle auf Erden sein. Warum interessierte sich eigentlich die Schule für sein Privatleben und Katies. Er stöhnte. Ihm persönlich war dieses ganze Herumgewusel egal, aber er wusste wie Frauen tickten, und Katie war in der Beziehung wahrscheinlich nicht anders. Außerdem, einem Stall gackernden Hühnern ausgeliefert zu sein, wie Katie es wahrscheinlich war, war alles andere als angenehm. Marcus beendete sein Frühstück schneller als gewohnt und schlenderte durch die Gänge von Hogwarts, wie gut, dass er nun eine Freistunde hatte, bevor er Snape bei Zaubertränke begegnen würde. Adrian hatte recht gehabt, es gab kaum ein anderes Gesprächsthema als die Frage, was da zwischen Flint und Bell lief und warum bei Merlin, Flint tatsächlich anscheinend etwas von der kleinen, unscheinbaren Bell wollte. Und das alles nur wegen ein paar Tänzen in der Großen Halle. Spannend, was die Gerüchteküche von Hogwarts daraus machte. Nach Ansichten einer Schülerkollegen, hatten sie entweder schon seit knappen zwei Jahren eine Affäre, die man beiden nicht anmerkte, oder Flint hatte Katie letzte Nacht nach dem Ball flachgelegt. Flint knurrte einen Zweitklässler auf Hufflepuff an, der im Weg stand und bog in einen Korridor ein, der ihn zum Astronomieturm führen würde. Die angenehme Stille war beruhigend auf die Nerven. Es war spannend, wie schnell Hogwarts über Dinge Bescheid wusste. Überall tuschelte es. Marcus störte das kein Bisschen, er war es doch schon gewöhnt, immer mit irgendwelchen Tratschereien überhäuft zu werden. Bei den zahlreichen Bettgefährtinnen trat öfter etwas über deren Lippen, was eigentlich niemanden etwas anging. Doch es war gar nicht die Mädchenwelt, die ihm sorgen machten, weil sie nur zu gerne mit Katie getauscht hätten, da sie ja bereits miteinander schliefen und Marcus ein Gott im Bett war. Zugegeben, das schmeichelte der Schlage sogar. Doch viel mehr sorgte er sich um die Tatsache, dass dem männlichen Rest offenbar aufgefallen war, das Bell gar nicht mal so übel war, und da Marcus sie ja nun erlegt hätte, sie an der Reihe waren. Das war die einzige Tatsache, die Marcus etwas in Unruhe versetzte. „Einen wunderschönen guten Morgen!“ Katie erschauerte und ihre Finger umfassten den Griff des Geländers fester. Marcus trat neben sie. „Hast du jetzt nicht eigentlich Unterricht?“ fragte er sichtlich amüsiert. Doch Katie hatte keinen Nerv für Plänkeleien. Ihr nachfolgendes Aufschniefen schienen Marcus zu alarmieren. „Katie?“ fragte er leise und berührte sie sanft an der Schulter. Immer noch starrte sie gerade aus und Marcus lehnte sich mit den Rücken an das Geländer um ihr Gesicht zu sehen. Verquollene, rote Augen, die sich von ihm abwendete. Doch der Slytherin war schneller, er hatte eine Hand an ihre Wange gelegt und drehte sie sanft zu sich. Katie hatte geweint, das sah man ihr nur zu gut an. Sanft strich er über ihre Wange, die von den Tränen noch genässt war. „Was ist passiert?“ wollte er wissen. Ihre roten, verweinten Augen machten ihn rasend vor Wut und zugleich so… er konnte es selbst nicht beschreiben. Schlimm genug, dass Katie leiden musste. „Was passiert ist?“ fragte er und es war wie ein kalter Hauch, der due junge Gryffindor erreichte. Katie stob zurück, entfernte sich von dem Syltherin, der nun die Hand sinken ließ. „Hörst du es nicht?“ sie schrie fast. Tränen die über ihre Wangen liefen, verfingen sich in einem hübschen Seidenschal in einem kräftigen Bordeauxrot. Wie konnte er so locker hier erscheinen, als wäre nichts! „Gehst du taub durch die Gänge?“ sie fuchtelte wie wild mit den Armen in der Luft. „Nein!“ antwortete er ruhig, lehnte ruhig und gelassen am Geländer und blickte auf Katie. Slytherin eben. Innerlich jedoch kochte er. Nie hätte Marcus es für möglich gehalten, das Katie so auf diesen Tratsch reagierte. Sie schien so verzweifelt, so unsicher, etwas, was der junge Mann noch nie bei ihr gesehen hatte. Und etwas, das er bei ihr nie sehen wollte. „aber ich höre einfach nicht zu!“ erklärte er in einem ruhigen Ton weiter. Er trat einen Schritt auf sie zu, doch Katie schüttelte den Kopf. „ich kann das nicht, Marcus!“ ihre tränenerstickte Stimme, ihre verzweifelte Miene, Marcus schüttelte den Kopf, zog sie einfach in seine Arme, auch wenn sie sich wehrte. Irgendwann erstickte die Gegenwehr und sie kralle sich in seine Schuluniform. Belanglose Worte, die er in ihre Haare sprach und Streicheleinheiten für ihren Rücken schienen sie allmählich zu beruhigen. Fluch und Segen zugleich, Katie drückte sich von ihm weg. „Marcus, ich kann das nicht!“ wisperte sie abermals. „und das wissen wir beide…dass es nicht geht“ Ihr Körper straffte sich. „Das… ich weiß nicht…“ sie wusste nicht mehr weiter. „Katie? Du gibst doch nicht auch nur irgendetwas auf das Gerede da draußen?“ wenn es nicht so ernst gewesen wäre, wäre Marcus fast amüsiert. Doch die momentane Verfassung seines Bellchens gefiel ihm ganz und gar nicht! „Was wenn sie recht haben?“ fragte sie unverhofft. Katie blickte zu ihm und was er in ihren Augen sah, war nicht nur einfach Gereiztheit, nein da war ein Anflug von Panik. „Was wenn es stimmt?“ sie schüttelte den Kopf. Wieso hatte sie sich auch jemals vorgestellt, zwischen ihr und Marcus könnte sich etwas entwickeln? Wieso? Weil sie es sich wünschte. Katie seufzte tief. „Was wenn sie einfach nur reden, weil sie eifersüchtig sind?“ stellte Marcus in einem eher raueren Ton fest. „Worauf denn bitteschön?“ sie klang etwas arrogant und viel zu aufgebracht. Was war denn da wirklich? Worauf konnten sie eifersüchtig sein? Darauf, dass er mit ihr getanzt hatte? Er tanzte doch mit einigen Mädchen. Das Stimmchen in ihrem Inneren meldete sich. „Aber nur mit dir hat er leidenschaftlich getanzt... nur mit dir hat er Händchenhaltend die Große Halle betreten!“ Marcus fuhr sich durch die Haare. „Vielleicht, weil ich am Ball nur Augen für dich hatte?“ schnaubte er und machte sie damit atemlos. War sie denn so schwer von Begriff? Meine Güte, wie deutlich sollte er ihr noch klar machen, dass sie etwas Besonderes war. Katie sah ungläubig zu ihm. „Sag so etwas nicht!“ flüsterte sie. Tausende der kleinen Tuscheleien fielen ihr ein. Was wollte Marcus von ihr? Sie war doch nur eine kleine, unerfahrene Gryffindor. Sie sah ganz gut aus, ja, das schon, aber an die sonstigen Damen, die Marcus umschwärmten kam sie nicht heran, niemals. Sie war bloßer Zeitvertreib, bis ihm wieder etwas Besseres ins Beuteschema gelang. Jede Bemerkung war ein Stich in ihr Herz und jede noch so kleine Bemerkung machten Katie so unsicher. War die junge Gryffindor gestern Abend noch voller Zuversicht und mit tausend schönen Gedanken sich und Marcus betreffend unter ihre Bettdecke gehuscht, so zersprengten die vielen Grässlichkeiten des heutigen Tages schon die Gefühle und Gedanken. „Bellchen…“ er strich ihr über die Wange. „Seit wann gibst du etwas auf gehässige Zungen?“ Seine schlangenhafte Amüsiertheit kam wieder zum Vorschein. „In deinem ersten Quidditchjahr hast du dich doch auch nicht von bösen Zungen fertig machen lassen. Du hast trotzdem weitergespielt, und... es hat funktioniert.“ Dass er eine dieser gehässigen Zungen war, brachte er jetzt mal lieber nicht zum Vorschein. „das war etwas anderes. Ich wusste, dass ich das kann!“ ihre trotzige Stimme brachte Marcus zum Schmunzeln. „Und was ist dann zu heute anderes?“ fragte er interessiert nach. Irgendetwas musste sie ja demnach unsicher machen. „Vergiss es…“ sie drehte sich zur Seite. Katie musste hier weg. Keine Sekunde hätte sie es länger ausgehalten. Flint zu sagen, dass sie es sich nicht zutraute, irgendetwas mit ihm anzufangen, weil diese tausenden Gerüchte sie so beherrschten konnte sie nicht. Was wenn es stimmte, sie zusammen waren und Katie zu fad war, was wenn Marcus etwas erwartete, was sie ihm nicht geben konnte. „ich muss los. Komm sonst zu spät zu Verwandlung!“ „Katie!“ er hielt sie auf, ehe sie die Stufen hinabsteigen konnte. „Du läufst weg!“ er sah mit einem Lächeln zu ihr, doch ihr war nicht zum Erwidern zu Mute. „Nein“ widersprach sie. „ich eile mich, um nicht noch eine Stunde zu verpassen!“ giftete sie zurück und riss sich los. „Wir sehen uns nach dem Mittagessen, hier!“ bestimmte Marcus und ließ sie gehen. Das würde noch ein Stück Arbeit werden. Er strich durch seine Haare und sah über Hogwarts. Gerüchteküchen und mutlose Löwen, was für eine unangenehme Kombination. Kapitel 18: ... ist süß?! ------------------------- „Adrian!“ Marcus hatte den Slytherin bei den Kerkern endlich gefunden. Der Angesprochene merkte auf. „Nein, schlecht gelaunt?“ fragte Pucey leicht amüsiert. Marcus rollte mit den Augen und überging den Kommentar einfach. Es gab wichtigeres, als Pucey in seine Schranken zu weisen! „Du musst etwas für mich herausfinden!“ erklärte der Schwarzhaarige verschwörerisch und merkte wie Adrian sich anspannte. Solche Aufgaben mochte er immer besonders. „Über Bell?“ fragte Pucey mit einem verschmitzt wissenden Lächeln und fühlte sich gerade richtig gut, Marcus ein wenig an der Nase herumzuführen. Marcus eiskaltes „Nein!“ ließ ihn an seiner Fähigkeit zweifeln. „nein?“ fragte er dann sicherheitshalber noch ein Mal nach, doch Marcus schüttelte den Kopf. „über Wood!“ Seine Stimme verriet nicht seine Gemütslage, für Adrian ein Zeichen dass es wirklich ernst und vor allem wichtig ist. „Und was genau?“ „Alles!“ lautete die lapidare Antwort Flints. Adrian zuckte mit den Schultern. „Na prima, ist ja ganz leicht!“ schnaubte er etwas verärgert. Marcus konnte ein Aas sein! Flint zeigte ein verschmitztes Lächeln, klopfte Adrian freundschaftlich auf die Schulter und sagte, gar nicht slytherinlike, denn es hörte sich eher zu, als würde man einem kranken Ross zureden: „Du schaffst das schon!“ Insgeheim fragte sich Adrian was Marcus mit Wood wollte, aber es ging ihm nicht aus dem Kopf, dass es mit Katie zu tun hatte. Und kaum hatte er sich von Marcus entfernt und war in die tuschelnden Schulgänge von Hogwarts eingetaucht ergab sich ein Bild. Angeblich hatte Wood Katie seine Liebe gestanden und Flint hätte ihn fast erschlagen und im Großen See ertränkt. Pucey fand für die letzten Teile der zahlreichen Gerüchte nur ein mildes Lächeln. Hätte Marcus Flint tatsächlich vorgehabt, Wood umzubringen, dann würde Wood nun spurlos verschwunden sein. Jenen angeblich dem Mordversuch entgangenen Quidditchtraum fand er mit Leanne in einer Fensternische knutschend. Wohl ein sehr deutliches Lebenszeichen. Gut gelaunt schritt Adrian weiter. Gute Informationen brachten bei Flint immer ein paar gute Flaschen Feuerwhiskey ein! „Geh einfach nicht hin! Ich warne dich ja nur!“ riet Alicia und verschränkte die Arme. Angelina seufzte. Schon alleine das Gespräch, dass sie zuvor geführt hatten, über diese kleine Raffinesse mit Oliver und Leanne und Katie und diesen Wirrwarr an Plänen hatten die junge Hexe nicht nur sprachlos sondern wütend gemacht. Da jetzt Licia aber auch noch ihren Senf zu Katies Plänen, nach dem Mittagessen sich mit Flint zu treffen, dazugab, war es eindeutig aus bei der jungen Gryffindorjägerin. Angelina hatte so etwas befürchtet. Diese ganzen Pläne würden ihre Freundschaften noch zerstören. Doch es war noch nicht alles gesagt und das stimmte Angelina irgendwie nervös. Katie wusste nur, dass Leanne Oliver dazu gebracht hatte, endlich zu handeln. Mehr wusste das Opfer, Katie, nicht… und es würde ihr bestimmt das Herz brechen. Angelina seufzte. Woods Plan war der dämlichste von allen gewesen. Leanne und er hatten ihn ausgeheckt. Die grundlegende Idee, war es, Katie von Flint weg zu locken. Wood sah natürlich mal nur wieder Quidditch von sich- würde Katie tatsächlich etwas mit Flint anfangen war der Pokal in Gefahr. Schließlich wäre es ja nur allzu klar, dass Flint hinter der Spieltaktik her war, warum sollte er denn auch wirklich etwas für Katie empfinden, so jedenfalls dachte der Mannschaftskapitän. Angelina sah es kritischer. Und irgendein Gefühl, sagte ihr, das Marcus Flint es tatsächlich ernst meinte. Ein Grund mehr, neben dem, dass sie den Plan Katie gegenüber falsch fand, um nicht mitzumachen. Es war auch tatsächlich eine Schnapsidee gewesen. Leanne hatte die Idee gehabt, Oliver sollte ihr seine Liebe gestehen um so Katie zurückzugewinnen… für Gryffindor und das Team. Es hätte ja funktionieren können, doch die junge Löwin hatte sich in eine Schlange verliebt. Pech für den Plan. Aber jetzt ging es eindeutig zu weit. Katie war alt genug und schlau genug selbst zu entscheiden. Und dass Oliver so ein hässliches Spiel spielte, war noch schlimmer als Flints Spielchen, denen Katie selbst ein Ende bereitet hatte, mit einem einfachen Satz. Alicia sah es offenbar anders. „Du machst einen entscheidenden Fehler!“! keifte sie angespannt. „Flint wird dich fallen lassen, nach dem er hat was er wollte!“ Katie stand auf. Sie wollte es nicht hören. Ja, Wood war die bessere Partie, Wood war kein Spieler, Wood meinte es wirklich ernst mit ihr. „Ach ja, und was will er? Seit wann bist du denn so plötzlich eine Marcus-Flint-Kennerin?“ fauchte Katie. Sie hatte all das heute schon mindestens tausende Male gehört, allen voran von Alicia, die überhaupt nichts einsah. „Du bist doch nur von Mr. Magic Flint in den Bann gezogen!“ moserte sie und Katie knurrte ungehalten. „Ihr hab schon genug angerichtet!“ fauchte sie ihren Teamkolleginnen zu. „vielleicht solltet ihr euch einmal nicht eimischen!“ Alicia drehte sich sichtlich beleidigt weg, während Angelina aufstand zwischen ihren Teamkolleginnen hin und her sah. „Katie, da ist noch etwas anderes!“ ihre zögerlichen Worte alarmierten die Dunkelhaarige sofort und auch Alicia drehte sich zurück. Angelina wollte doch nicht… Alicia sah zu ihr. Das würde Ärger geben. Angelina seufzte. „Ich weiß, dass es dumm war… und wir haben uns auch enthalten, aber wir konnten Oliver nicht davon abbringen!“ erklärte sie und sah zu Alicia, die nickte. Angelina hatte recht, sie konnten es Katie nicht verschweigen. Immerhin war es keine nette Geschichte, wenn der Teamkapitän sie hinterging, und dann auch noch in dem er ihre vermeidlichen Gefühle erwiderte. Das war eigentlich fies. Mehr als das! Und es war auch keine Kleinigkeit, die man unter den Tisch fallen lassen konnte. Alicia seufzte und setzte sich auf das Bett. Sie klopfte auf die freie Stelle zwischen sich und Johnsin. „Komm her, Katie“ sagte sie leise. Unwillig, weil sie nicht wusste, was folgen würde, setzte sich Katie dann doch. „Es tut uns leid!“ Alicias Stimme verriet, wie sehr. „Aber Oliver war so stur, wie konnten ihn nicht von der Schnapsidee abhalten und Leanne war einfach viel zu… einflussreich!“ Spinnet zauberte eine Schachtel Schokopralinen in die Mitte und die drei Freundinnen griffen zu. „Okay, rückt ihr jetzt endlich mit der Sprache heraus? Kann ja nicht so schlimm sein!“ Katie sah auffordernd zu den zweien, die sich fast gleichzeitig räusperten. „Ja also, naja, die Mannschaft hat eben kritisch beäugt, dass du derartig oft mit Flint zusammenstößt!“ Angelina hatte für das letzte Wort Anführungszeichen in die Luft gemalt, doch Katie unterbrach sie. „Ja, das wissen wir schon!“ fasste sie ungeduldig zusammen. Die junge Jägerin wurde das Gefühl nicht los, dass sie wie auf heißen Kohlen saß. Die zwei zögerten und Katie war bis aufs Äußerste gespannt. „Ist es so schlimm?“ Katie durchbrach die Stille erneut und Alicia nickte. Sie mussten es ihr endlich sagen, aber wie sagte man soetwas der besten Freundin. Angelina dachte wohl gerade das Selbe, denn sie suchte Spinnets Blick. Einfach gerade raus, ermahnte sich Alicia. „Leanne hatte den Plan, dass wenn Oliver dir seine Liebe gesteht, dass du Flint links liegen lässt.“ So es war raus. Alicia wagte kaum auszuatmen. Katie saß da, wie zur Salzsäure erstarrt. Angelina sah vorsichtig zu ihr, berührte sie am Unterarm, doch Katie zog ihren Arm weg. „Was?“ fauchte sie dann. Ihre Lebensgeister schienen geweckt zu werden. „Sie hat was? Oh dieses Biest, diese Kuh!“ mehr Schimpfwörter waren ihr gerade nicht eingefallen. Angelina nickte. „Wir wollten es dir eher sagen, aber wir wussten nicht wie!“ „und ich hab mir Sorgen um sie gemacht und um Oliver! Und das war alles nur ein Spiel!“ Wut durchfuhr die junge Gryffindor wie ein elektrischer Strahl. Etwas später hatte sich die erste Wut gelegt und die Verletzung trat ans Tageslicht. Katie saß auf Angelinas Bett und ihre zwei Jägerinnen redeten behutsam auf sie sein. „Du solltest Marcus das anvertrauen!“ rief Angelina sie aus ihren Gedanken zurück. „Und zwar schnell…“ Marcus war im Endeffekt, der einzige Katie beistehen könnte. Angelina atmete einmal tief durch. Katie schüttelte den Kopf. Der würde sie doch für total verrückt erklären! „Komm schon, Katie, du magst ihn doch!“ „schon!“ nuschelte es da von unter der Bettdecke, unter die Katie sich verkrochen hatte. „und er kann Wood nicht leiden… er wird’s verstehen!“ erklärte Alicia. „und er mag dich!“ „Glaub ich nicht!“ kam es da erneut unter der Bettdecke hervor. Alicia lachte und stürzte sich mit einer Kitzelattakte auf den Bettdeckenhaufen… „Aufhöööören!“ röhrte es da von unter der Decke und Katie kicherte. Angelina riss ihr die Decke weg. „Los nach dem Mittagessen gehst du!“ Marcus schritt durch die Halle zum Slytherintisch und setzte sich, mit dem Blick auf Katie Bell gerichtet. Katie sah abgespannt und müde aus und sehr verärgert, letzteres sah er an ihren Augen. Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum. Er musste herausfinden, was sie so mutlos gemacht hatte. Dummerweise hatte er schon so eine Ahnung, und diese Ahnung spazierte gerade zum Portal herein: Oliver Wood, mit einem Lächelnd und völlig verstrubbelten Haaren. Marcus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, er sah aus wie ein räudiger Straßenköter. Was wenn sein Liebesgeständnis Katie einfach durcheinander gebracht hatte? Marcus Teller erschien und wurde von dessen Besitzer malträtiert. Was wenn da doch noch etwas war, zwischen ihr und diesem Quidditchidioten. Marcus Schultern spannten sich an. Was wenn sie nicht über ihn hinweg war? Das Stimmchen in seinem Inneren meldete sich: „Dann hätte sie gestern die Chance ergriffen.“ Vielleicht ja aber auch nicht, weil er da war. „nein!“ redete das Stimmchen ihm ein. „ganz bestimmt nicht. Sie hätte sich anders verhalten!“ und damit brachte das Stimmchen ihn zum Schweigen. Adrian ließ sich neben ihn fallen. „Meine Güte, wer hat den jetzt deinen Zorn verdient?“ er wies auf Marcus Teller und erhielt wie gewöhnt nur das mürrische Knurren von Marcus. „Lass mich raten!“ Adrian schien außergewöhnlich gut gelaunt und trank einen Schluck Kürbissaft. „Wood und sein Liebesgeständnis!“ Blitze zuckten in Marcus‘ Augen auf. Da lag Adrian wohl perfekt. Pucey grinste wissend. Oh ja, manchmal konnte er in Marcus lesen wie in einem offenen Buch! „wirklich!“ tat Pucey überrascht, dass er ins Schwarze getroffen hatte, obwohl er es genau gewusst hatte. Marcus knurrte erneut. Pucey nickte eifrig. „Ich glaub er hat wen verwechselt!“ Marcus sah von seinem Teller auf und widmete Pucey seine volle Aufmerksamkeit. Der allerdings bevorzugte für einen Moment das Schweigen, nur um Marcus einer genauen Musterung zu unterziehen. „Rede!“ schnaubte Flint nur kurz angebunden, ließ das Mustern über sich ergehen. Seine Miete verriet ohnehin nichts. Wie gewohnt. „Ich hab Mr. Sauber mit Leanne in einer Fensternische erwischt!“ posaunte er fröhlich heraus. Marcus Handknöcheln färbten sich weiß, man hätte glauben können, die Gabel in seiner Faust würde pulverisiert werden. Katie legte ihre Bücher auf den kleinen Schreibtisch in ihrem Schlafsaal und ging in den Gemeinschaftsraum, wo Alicia und Angelina, mit einem großen Grinsen einen leuchtenden Astronomieturm in die Luft gezaubert hatten. Katie verdrehte die Augen. Die zwei konnten manchmal richtig nerv tötend sein, aber auch richtig süß, es machte manchmal einfach die Kombination aus. Noch immer war die Wut über diese Schauspielerei noch nicht verraucht, vor allem, weil wirklich alle bis auf die Zwillinge eingeweiht waren. Auf der einen Seite, nett das alle zusammen hielten, auf der anderen hatte keiner hinterfragt, was sie eigentlich taten. Und sie hatten auch alle keine Rücksicht genommen, was Katie wichtig war. Sie waren alle blind Oliver gefolgt! Und Oliver! Sie würde ihm am liebsten eins mit ihrem Besen überziehen, beim nächsten Quidditchspiel oder alle Klatscher auf ihn hetzen. „Und Süße…“ Katie wandte sich nochmal um als sie Alicias Stimme hörte. „Pass auf dich auf, auch wenn er ein toller Kerl ist, er ist immer noch eine Schlange.“ Warnte Angelina die junge Hexe und zwinkerte ihr zu. Unfein streckte sie den zwei die Zunge raus und verschwand durch das Portraitloch. Katies Füße trugen sie grübelnd zum Astronomieturm. „Du bist spät dran, Bellchen!“ Marcus wandte sich zu ihr und musterte das zarte Wesen vor sich. Katie wich seinem durchdringenden Blick aus, sie hätte ihm nicht standgehalten. Nicht nach dem was sie von Alicia und Angelina gehört hatte. Er machte einen Schritt auf sie zu. „und willst du mir erzählen, warum du aussiehst als hätte dich ein Ghul erwischt?“ wieder, wie schon so oft, zeigte sich das freche aber durchaus milde Lächeln auf seinen Zügen, als er Katie eine lose Strähne hinter ihr Ohr schob. Sie wich ihm aus, ehe er noch einen Schritt auf sie zu machen konnte und trat an den Rand des Astronomieturms, wo sie tief durchatmete und sich mit beiden Händen am Geländer anhielt. „Das weiß ich noch nicht!“ antwortete sie wahrheitsgetreu auf seine Frage. Marcus schmunzelte, als er zu ihr blickte. Katie wich ihm wieder aus, doch anstatt einer pfeffrigen Antwort, sagte sie einfach, was ihr in den Sinn kam, ganz ehrlich und unverblümt. „mmhm“ machte er nachdenklich und kam zu ihr. Der Slytherin stand dicht hinter ihr und die junge Frau konnte das Kribbeln ihres Körpers nicht kontrollieren, als er so nahe war. Es fühlte sich so gut an, allein seine Wärmen, die sie erfasste, obwohl Marcus sie nicht berührte war so wundervoll zu spüren. Katie schluckte leise. Das Gefühl Marcus so nahe bei sich zu haben, war einfach schön. Einfach schön. Sie seufzte. Sein warmer Atem kitzelte an ihrem Nacken als er zu ihr sprach und sie bekam eine Gänsehaut. „Zier dich nicht so, Süße“ hauchte er ihr zu und bemerkte mit Wohlwollen, wie es ihr einen Schauer über den Körper jagte. Flint liebte es, sie so zu reizen. „Süße?“ fragte sie erstaunt, mit hochgezogener Augenbraue. Marcus nickte, doch das sah sie nicht, ihr Kopf war gerade aus auf die Ländereien von Hogwarts gerichtet. „Hatten wir diese Unterhaltung nicht schon mal?“ Er räusperte sich. Die Nähe zu seinem Bellchen war einfach zu verführerisch. „Und woher weißt du, dass ich eine Süße bin?“ neckisch wandte sie den Kopf kurz nach hinten seine Erscheinung für einen Augenblick zu erhaschen. Er quittierte es mit einem nachdenklichen Nicken. „Richtig, wissen kann man es ja nie…außer…“ er sprach nicht weiter und merkte wie sich Katie anspannte. Nervös, weil er mitten im Satz aufhörte und anscheinend etwas vor hatte, trommelte sie mit den Fingern auf dem Geländer. Mit einem Mal stoppte das Getrommel. Marcus sanften Lippen hatten sich auf ihre nackte Haut gelegt. Wie ein Stromschlag durchfuhr es Katie und sie keuchte erschreckt auf. Das fühlte sich traumhaft an. Marcus Flint küsste gerade ihren Nacken! Marcus lächelte verschmitzt, ihre Reaktion hatte er genauestens studiert. Das sollte er öfter machen, sie hatte eine wunderbar sanfte, duftende Haut. Er sollte sie viel öfter küssen…und nicht nur am Nacken. Katie stand immer noch wie versteinert da. Marcus Flint küsste sie! Das war… so eigenartig. Und doch hatte sie es sich schon öfters gewünscht und vorgestellt. Aber es war in der Realität viel besser. „Wusste ich es doch…“ seine Stimme klang ruhig und gesetzt, das krasse Gegenteil von Katies Herz, das schlug wie wild. „süß!“ Überheblich klang es doch ein wenig, aber Katie wollte gar nicht daran denken, viel zu sehr hatte sie der Kuss aus dem Gleichgewicht gebracht. Mehr sagte er nicht mehr, hörte nur auf Katies unruhigen Atem. Er hatte sie wohl doch ein wenig durcheinander gebracht. Kapitel 19: ... ist überrascht. ------------------------------- Vergessen waren alle Kommentare, Gerüchte und Geschichten die Hogwarts erzählte. Vergessen waren die letzten Stunden mit der Gewissheit von Oliver so hintergangen und enttäuscht worden zu sein. Und das alles wegen einer kleinen Geste, wegen einem kleinen Kuss auf ihren Nacken. Wie einen Wirbelwind hatte es Katie gepackt und ließ sie nicht mehr los. „Und verrätst du mir es jetzt?“ Marcus Stimme hatte den Ton wie immer angenommen, leicht arrogant und unheimlich sexy. Katie wandte sich um, war zwischen Marcus Armen- seine Hände hatte er am Geländer- gefangen. Sie war in seinen Bann gezogen- wortwörtlich. Eine Handbreite war zwischen ihren Körpern und Katie schluckte. Das war gefährlich. Flint war gefährlich. Aber warum fühlte sie sich so wohl! Die Gryffindor seufzte. Seine Augen, die sie aufmerksam musterten- Katie hätte darin versinken können. Unergründlich und so tief dunkel, dass man sich fast darin verlor. Sie musste sich losreißen, er blickte immer noch erwartungsvoll- gespannt auf eine Antwort- zu ihr. „Warum tust du das?“ Marcus glaubte zunächst sich verhört zu haben, als diese leisen Worte an sein Ohr gedrungen waren. Ein zufriedenes Lächeln schob sich auf seine Züge, und er dachte nicht im Traum daran, Katie mehr Platz zu lassen, stattdessen lehnte er sich etwas vor, so dass er ihr mit einem geflüsterten „Was denn?“ ins Ohr eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Katie schluckte und setzte an, etwas zu sagen, dann revidierte sie ihre Überlegung. „Na sag schon…“ forderte er sie erneut auf. Sein Atem der ihren Nacken streifte, brachte Katie dazu, erschrocken aufzukeuchen. Marcus würde sie noch verrückt machen, mit diesen kleinen Spielchen. Er wusste definitiv womit er aufhören sollte, da war sich der schlaue kleine Löwe ganz sicher! Effektvoll schnalzte Flint mit der Zunge und erhaschte ihre Aufmerksamkeit wieder. „Mache ich dich nervös?“ fragte er dann auch schon mit dem gewohnt schlangenliken Grinsen. Schlagartig wurde dem Löwen bewusst, wie gefangen Marcus sie genommen hatte. Sie war ihm ausgeliefert,… doch zu ihrer eigenen Überraschung störte Katie das nicht so sehr wie es eigentlich sollte. Gefangen von der Schlange der Schlange. Was sie nicht wusste war, dass Flint ähnliche Gedanken hegte: Gezähmt von einer Löwin… wenn er ehrlich war, er wusste gar nicht mehr, wann er zuletzt eine andere Schülerin angesehen hatte, geschweige denn irgendetwas anderes mit einer Frau gemacht hatte… Die Nächte und Tage der letzten paar Wochen hatte Marcus zu meist unter der Dusche verbracht… mit Katie in seinen Gedanken. Er räusperte sich, wenn er derart abschweifte, konnte das nur Schaden bereiten. Die Gryffindor nestelte unruhig an einem Stück ihres Umhangs- ein Zeichen ihrer Nervosität, das kannte Flint schon zu gut. Er hatte ein paar Mal –als Strafaufgabe- bei Snape im Unterricht Mithelfen müssen- und wenn Snape die junge Löwin wieder einmal auf dem Silbertablett blamierte, tat sie dasselbe: sie nestelte an ihrem Umhang. Sein selbstgefälliges Grinsen bestätigte seinen Hochmut, er machte sie also tatsächlich nervös. Katie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte abschätzend zu ihm. Ja, das gefiel ihm wieder, wenn er jemanden unter sich hatte. Sie verdrehte seufzend die Augen und suchte nach einem Ausweg. Lügen würden nicht helfen. Marcus würde sie schnell durchschauen und dann würde es noch peinlicher werden. Bissige Antworten kratzen nur sein makelloses kaltes Image an, das er mit Frechheiten und Retourkutschen wieder auf Hochglanz polieren würde- auf ihre Kosten. Das einzige was blieb, war die Wahrheit. Hätte sie sich bloß nicht in diesen Schlammassel hinein manövriert. „Ja.“, gab sie schlicht zur Antwort. Die Gryffindor meinte für einen Augenblick echtes Erstaunen über Flint’s Mimik huschen gesehen zu haben. Aber auch wirklich nur für einen Augenblick. Doch vielleicht hatte sie sich aber geirrt. Das wäre ja nichts Neues. Katie hatte sich schon so oft in ihm geirrt. Da war es wieder, sein siegessicheres Grinsen mit einem Schuss Arroganz und mehreren Tröpfchen Schlangenhaftigkeit. Sie hätte ihn erwürgen können, doch sein nächstes Statement ließ sie inne halten. „Gut!“ sagte er nickend und Katie blieben bissige Worte, die sie sich zu Recht gelegt hatte, im Hals stecken. Sie traute kaum ihren Ohren, doch Flint ließ ihr kaum Zeit um darüber weiter zu überlegen. „Die Tatsache gefällt mir!“, seine Stimme klang hoch amüsiert und brachte Katie zur Weißglut. Der Kerl würde sie noch dazu treiben, ihm den Zauberstab… nein, das sollte sie gar nicht denken! Sie zählte rückwärts von 10 um sich zu beruhigen, sah irritiert zu Marcus. Er war… komisch! Seine Hände rutschten am Geländer näher zu ihrem Körper und sie zog scharf die Luft ein. Was sollte das hier werden? Marcus war wohl nicht mehr bei Trost! Ihr nervöses Lippenbefeuchten registrierte der Slytherin mit Wohlwollen. „Überrascht?“ seine Augen trafen die ihren und versanken in dem hübschen Blau, bis die junge Dame die Augen schloss und tief durchatmete. Kaum die Augen geöffnet nahm sie seinen amüsiert aber forschenden Blick wieder war und seufzte. „ja!“ gab sie dann zurück. Es entsprach ja auch der Wahrheit. Immerhin normalerweise war es Flint nur ein Genuss wenn die anderen Panik schoben oder zu mindestens ängstlich vor ihm zu Kreuze krochen. Warum aber ihre Nervosität so spannend war, das konnte sie sich nicht erklären. Und das machte sie noch viel nervöser, genauso wie die Tatsache, dass er näher rückte. Es machte sie nervös aber auch total kribbelig. „Ist ja auch nicht wirklich üblich bei dir…“ schnaubte sie leise in seine Richtung. Immer noch konnte sie sich zusammenreißen und ihm die Stirn bieten und das brachte ihr Selbstvertrauen wieder stückchenweise zurück. Amüsiert sah er dem Spiel von Licht und Schatten auf ihrem Gesicht zu. Immer wieder verschwand die Sonne hinter kleineren Wolken und tauchte Katies Gesicht in Schatten, dann wieder wurde es hell erleuchtet. „Seit wann bist du so beinhart ehrlich?“ fragte er ehrlich interessiert und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht. Katie quittierte es mit einem Knurren, löwenhaft wie immer, doch ein Slytherin wie Marcus ließ sich davon nicht einschüchtern oder gar abhalten. „Seit wann bist du so unglaublich scharf“ sie machte eine kurze Pause und ahnte gar nicht, was alleine dieser halbe Satz für eine Wirkung auf Flint hatte. Sie ahnte ja nicht, wie scharf Marcus war… „drauf, etwas über mich zu erfahren?“ Katie hatte gar nicht mit einer Antwort auf ihre Gegenfrage gerechnet, doch sie kam prompt und ohne Vorwarnung. „Bellchen, Bellchen…“ er schüttelte amüsiert den Kopf. „weil du interessant bist!“ sagte er ruhig und blickte zu ihr. Die Tatsache dass sie nicht nur interessant war, sondern ihn sogar bis in seine Träume verfolgte und ihre Ausstrahlung auf ihn wirkte wie Nektar auf Kolibris, verschwieg er lieber noch. „oh“ sie räusperte sie und blickte sich etwas nervös um. Damit hatte sie nicht gerechnet. Marcus Flint fand sie interessant? Deshalb all dieser Tumult? Das theatralische Seufzen seinerseits ließ sie wieder aus ihren Gedanken hochschrecken „Muss ich noch mehr Preis geben, oder verrätst du mir jetzt den Grund für dein sorgenvolles Gesicht?“ erneut zeigte sich das schlangenhafte Grinsen auf seinem Gesicht, das wie Katie fand, ihm so gut stand. Allerdings wusste sie nicht, ob sie ihn erwürgen oder umarmen sollte. Die Gryffindor entschied nichts von alle dem zu tun und seufzte deshalb nur. „Na los, kleiner Löwe! Lass dir helfen!“ forderte Marcus sie auf und blickte in ihre hübschen blauen Augen. Im hellen Sonnenlicht dieses Nachmittages sah sie unglaublich hübsch aus. Die Sonne strahlte mit ihrer Schönheit fast um die Wette und Marcus hätte ihr nur zu gerne über ihre weiche Wange gestrichen und sie geküsst. Wie sich ihre Lippen wohl anfühlten? Wahrscheinlich wundervoll. „Es ist, naja…also, weil… du … ich …das…“ stotterte sie und kam sich dabei ziemlich dämlich vor. Sie blamierte sich hier wie eine Ass. Das konnte doch nicht so schwer sein, immerhin hatte sie sich doch den ganzen Weg zum Astronomieturm überlegt wie sie es sagen wollte. Doch jetzt wo sie vor diesem Mann stand, waren die Worte wie weggeblasen. Ihr Blick schweifte über seinen Körper und Katie musste sich eingestehen, das Marcus wirklich gut aussah. Er lachte fröhlich amüsiert auf. „Komm schon, kleine Löwin, wie wäre es mit vollständigen Sätzen?“ Gegen die Sonne blinzelnd sah er zu ihr, abwartend und fordern zugleich, immer hin sollte sie endlich sagen, was los war. Denn irgendwie machte sich der große Slytherin doch Sorgen um seine kleine Löwin. „Ich bin nicht klein!“ schnaubte sie aufgebracht. Das war ja die Höhe! Okay, sie war jetzt kein Riese, aber sie war auch nicht klein! Was für eine Frechheit Er hatte ja keine Ahnung wie schwer es war, das alles zu erklären, und wie peinlich es erst war! „Du gehst mir gerade bis zum Halsansatz…du bist klein!“ Marcus sah zu ihr herab und wiederstand dem Gedanken sie an sich zu ziehen um diesen Größenunterschied noch deutlicher zu machen. „aber das ist okay…“ gab er dann noch schmunzelnd zu und nickte ihr aufmunternd zu. „ich mag das sowieso nicht, wenn Frauen größer sind…“ Katie schmollte, doch Marcus legte noch nach, als würde er einen vollen Kamin noch einen Scheit Holz hinzufügen. „Du bist schon ganz optimal.“ Katie schnaufte verärgert auf. Was sollte das denn! Sie war schon ganz optimal? Hatte Flint noch alle Phiolen im Kopf? Das war ja mehr als frech. Also ob er einen passenden Decke für den Topf suchte. Katie errötete bei ihrem Gedanken. Ihre Mutter hatte das oft in Verbindung mit Eheschließungen erwähnt. Der Gryffindor wurde warm, fast unerträglich war. Das sollte sie gar nicht denken! Deshalb entschied sie sich. Marcus war frech geworden, und die Retourkutsche? Sie schmollte. „Bellchen, du wolltest etwas sagen!“ lockte er sie wieder aus ihrem Schneckenhaus- in dass sie sich nach seiner Frechheit verzogen hatte- heraus. Sie wusste ja gar nicht wie sexy sie war, wenn sie ihren Kopf so schmollend reckte und ja nicht zu ihm sah. Er fand ein mattes Lächeln und räusperte sich. In diesem Schneckenhaus wollte die Gryffindor auch nicht lange bleiben. Marcus war viel zu… faszinierend und vor allem anziehend, um sich zu verkrieche. Außerdem, wer war sie denn, wenn der Mut sie verließ, sich einer Schlange zu stellen! Das ging ja überhaupt nicht! Die dunkelhaarige Jägerin atmete einmal tief durch und nahm ihren Mut zusammen „Es ist wegen Wood!“ sagte die junge Frau dann schnell. Augenblicklich verfinsterte sich Flint’s Miene, was sie mit Schrecken registrierte. Immerhin, ja, die zwei konnten sich nicht leiden, aber so eine Reaktion hatte sie noch nie gesehen. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, es Marcus zu sagen. „Wood!“ spuckte der Slytherin fauchend aus und nahm seine Hände vom Geländer, ließ Katie sozusagen frei, und schaffte Distanz zwischen sich und der jungen Gryffindor. Sie nickte. Warum hatte er auch gedacht, sie wäre über den Vollidioten hinweg. Wahrscheinlich würde sie ihm jetzt eröffnen, dass sie nochmals über alles gesprochen hatten, und bla bla bla. Marcus würde es nicht aushalten. Er verlor Katie an einen quidditchbesessenen Idioten der….er stockte in seinen Gedanken. Ein quidditchbesessener Idiot, der mit Katies bester Freundin geschlafen hatte. Wenn das nicht eine Chance war. „Bellchen, komm zur Vernunft!“ er schüttelte den Kopf, seine Stimme verriet eine Ernsthaftigkeit, die Katie innehalten ließ. „Doch nicht Wood! Ich bitte dich! Er hat mit Leanne geschlafen…“ Katie sah etwas irritiert zu Marcus. Das setzte sie doch tatsächlich auf den Hintern, wenn sie nicht ans Geländer gelehnt wäre. Okay,… sie hatte am heutigen Tag schon viel erfahren, aber das schoss wohl den Vogel ab. Wood und Leanne? Na, wenn das nicht eine Wendung gibt. Das war ja… Katie fielen dazu keine Wörter ein. Wie versteinert stand sie da. „Tja, tut mir leid, dass du es von mir hören musstest, aber Wood scheint mit einer nicht genug zu haben.“ Marcus zuckte mit den Schultern, als wäre ihm diese ganze Geschichte völlig gleichgültig. Doch er hatte ja keine Ahnung! Katie schüttelte langsam den Kopf. Plötzlich spürte sie ihr Herz, und wie es schwer wurde, als würde man Pflastersteine darauf schlichten, immer mehr und mehr. Sie fühlte sich so verraten und hintergangen. Wahrscheinlich hatte es jeder gewusst, jeder außer ihr. Wie klein und dumm sie sich vorkam. Marcus beobachtete sein Bellchen ganz genau, sah, wie ihr fröhliches Gemüt unter einer Last zusammensank. Vielleicht hatte er nicht unbedingt die besten Worte gewählt. Kapitel 20: ... ist wortgewandt ?! ---------------------------------- Es tat weh. Katie blickte zur Seite. Das hatte einfach so wehgetan. Es hatte geklungen, wie eine rasiermesserscharfe Scheide, die sie durchschnitt. „mit einer nicht genug…“ hallte in ihren Gedanken wieder. Es klang so… erbärmlich. Wood und Flint, sie waren sich ja so ähnlich! Wieder einmal war Ms. Bell ein Spielzeug, ein Machtball zwischen Quidditch und dem Rest des Lebens, zwischen Oliver und Marcus, zwischen Wahnsinn und Realität. Warum fühlte sie sich so benutzt und schmutzig? Vielleicht weil es so war. Vielleicht weil sie diese Spielchen satt hatte. Vielleicht weil sie begriffen hatte, dass die Realität Olivers Verrat mehr schmerzte, als sie zugeben wollte. Vielleicht weil Flint gerade das ausgesprochen hatte, was Katie zu verdrängen versuchte. Wood war ein Arschloch und er hatte sie aufs Übelste hintergangen. „Hey…“ er machte einen Schritt auf Katie zu und seine Hand legte sich auf ihre Wange, doch die junge Gryffindor entzog ihm nur unwirsch knurrend ihr warme weiche seidige Haut. „Ich hätte es nicht so hart formulieren sollen.“ Marcus Stimme klang versöhnlich und es war der jungen Frau, als schwang da tatsächlich ein wenig Bedauern mit. War das etwa eine Entschuldigung, wenn ja, war sie trotzdem ziemlich armselig. „Aber irgendwer muss dir ja die Augen öffnen, wenn du so naiv durch die Welt läufst!“ widererwarten passte die angenehm wohlige Stimme nicht zum Inhalt seiner Wörter. Es klang viel zu nett. Kaum hatte er einmal zugegeben, einen Fehler gemacht zu haben, stieß die Schlange einem auch schon von hinten die Giftzähne in den Rücken! Flint hatte tatsächlich noch den Schneid, seine Bösartigkeit zu rechtfertigen! Katie fehlten für einen Moment die Worte. Wer war den Flint, das er so mit ihr umspringen konnte! „Weißt du was, Marcus!“ ihre schneidende Stimme machte ihn aufmerksam. Der Schwarzhaarige quittierte den scharfen Ton innerlich mit einem Schmunzeln. Da war die alte Katie wieder, der freche, unbeirrbare und unberechenbare Löwenstolz und der Mut, der wieder durchbrach. „ erstick doch an deiner Ekelhaftigkeit!“ Sie lief nicht naiv durch die Welt, sie hatte doch nur Träume und Wünsche. Und einen dieser Träume sah sie nun zerplatzen… und Flint war ein Teil davon gewesen. Das war einfach zu viel. Heute war zu viel passiert und Flint rieb es ihr noch unter die Nase. Er war kurzzeitig perplex, soviel aufgestaute Wut die in ihr stecke hatte er nicht vermutet. Aber zumindestens hatte sie ihren Kampfgeist wieder. „Ich muss dich enttäuschen, Bellchen“ seine sanfte Stimme machte Katie nur noch wütender. Warum musste er jetzt so nett klingen. „ich bin eine Schlange, wir können nicht ersticken!“ er lächelte selbstzufrieden und brachte sie trotz seiner frechen Antwort zum Schmunzeln oder vielleicht auch gerade deshalb. „Ihr kriegt ja auch nie den Mund voll!“ gab sie trocken zurück und Flint bemerkte, wie sie sich lockerte. Da war wieder die alte Katie, die vor nichts zurückschreckte und austeilte. Ja, diese Katie hatte er gesucht. Marcus nickte. „Naja, wir finden ja immer jemanden der uns das Futter auf dem Servierteller bereitstellt!“, entgegnete Marcus frech grinsend und Katie seufzte. Der Slyntherin hätte doch gerne ganz andere Sachen auf dem Servierteller liegen, aber das sollte er erst einmal lassen. Katie blickte demonstrativ nicht zu ihm, das Schmunzeln konnte sie aber nicht verbergen. Flint würde wohl immer das letzte Wort haben, meistens jedenfalls. Sie blickte über Hogwarts, die Sonnenstrahlen malten helle Stellen in die Ländereien und die Wolken ließen Schatten auf die Wälder und Wiesen fallen. Katie konnte sich keinen schöneren Ort vorstellen, als hier zu sein. Und die Gesellschaft war auch ganz passabel. „Weißt du eigentlich, dass du keine Ahnung hast, worum es geht?“ fragte die Gryffindor seufzend und lehnte sich mit den Armen aufs Geländer. Immerhin, sie hatte überhaupt nichts erklären können, weil Flint aufgestoben wie ein Walross war! Er hatte überhaupt keine Sekunde weiter zuhören wollen sondern hat gleich dazwischen gefunkt. Sie blickte kurz seitwärts zu ihm, ehe ihr Blick wieder auf Hogwarts fiel. Die Braunhaarige registrierte nur, wie er näher kam, und sich neben sie an die Brüstung lehnte. „Es geht um Wood. Da ist nicht wirklich viel mehr als Idiotie dahinter!“ knurrte er verstimmt. Wood! Wie er ihn hasste… und dann der Ball, und Katie und Leanne! Vielleicht hätte er das mit dem Vorfall zwischen Oliver und Leanne nicht ausplaudern sollen, aber Wood würde Katie verletzten, soviel stand fest. Und das würde Marcus niemals zulassen. Niemals! Katie reckte sich etwas und blickte zu Marcus auf. Er war verstimmt, und das erreichte man nur mit einem Wort. Wood. Das war schon amüsant. Katies Lippen formten ein mildes Lächeln. Flint war manchmal ganz einfach einzuwickeln, manchmal aber, biss man sich an ihm die Zähne aus. Sie seufzte. In der letzten Zeit hatte sie millionen Gerüchte über Marcus und sein Sexleben gehört…als Liebesleben konnte man es ja kaum bezeichnen, länger als ein paar Tage hatte er sich nie mit einer Frau eingelassen. Sie musste sich eingestehen: er war gutaussehend und das auch noch richtig wirklich! Das konnte sie einfach nicht bestreiten, viel lieber fand sie sich damit an. Die Sonne malte, zwischen Wolken hindurch, Muster auf seine markanten, männlichen Gesichtszüge und unbewusst entfuhr ihr ein Seufzen. Smaragdgrüne Augen wurden aufmerksam und sahen zu der jungen Frau. Flint hatte die Musterung natürlich registriert, doch er ließ Katie einfach noch ein wenig den Spaß, so lange, bis er ihr Seufzten hörte. „ja?“ fragte er belustigt, immer noch waren seine Augen auf sie gerichtet. Der Wind wirbelte ihre dunkelbraunen Haare auf und sie versuchte sie mit aller Macht wieder hinter die Ohren zu streifen, was ihr gelang. Belustigt sah der Slytherin dem Schauspiel zu. Katie war unheimlich hübsch, im Spiel von Licht und Schatten, das der Wind eilig voran trieb kam ihre Person einfach noch mehr zur Geltung. Sie reagierte nicht auf seine Frage, stattdessen legten sich ihr sanften Hände vorsichtig auf seine Brust. Marcus zog etwas irritiert von der Nähe die sie von sich aus suchte, eine Augenbraue hoch. Katie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und mit einem Mal legten sich ihre sinnlichen Lippen auf die Seinen. Ganz scheu und zärtlich und doch lagen sie auf seinen Lippen. Die junge Gryffindor hatte überhaupt nicht nachgedacht, zu sehr hat seine Erscheinung sie in den Bann gezogen. Sie fühlte sich leicht und schwebend, dachte gar nicht erst nach, was nach dem scheuen Kuss sein würde. Sie spürte seine Lippen, seinen Atem, der kurz stockte. Katie war wie auf Wolken. Marcus hatte es kommen gesehen, als sie ihre Hände auf seine Brust legten, diesen angenehme Kribbeln, dass er so selten spürte, und wenn nur in der Gegenwart der braunhaarigen Jägerin von Gryffindor. Er spürte ihre Wärme und Zärtlichkeit, ihr seidigen Lippen, die seine nur für einen Hauch berührten. Marcus Flint, Quidditchkapitän von Slytherin war verzaubert. Tatsächlich. Küsse waren nicht gerade sein Lieblingsobjekt, bis jetzt hatte er sie auch kaum eingesetzt,… zu mindestens hatte er sich nicht küssen lassen, sondern selbst den ersten Schritt gemacht- und den ganz anders. Aber der Kuss war einfach ganz anders, viel zärtlicher und hoffnungsvoller. Wenn er ehrlich war, so wurde er noch nie geküsst. Und so hätte er sich auch garantiert nicht von jeder küssen lassen! Sie hatte ihre Augen geschlossen und löste sich wieder von ihm. Katies Hände entfernten sich von seinem Körper und sie blickte etwas rot um die Nasenspitze zu ihm. „Bell!“ seine Stimme, deren Tonlage sie nicht einordnen konnte, riss die Gryffindor aus ihren verträumten Ideen. Was hatte sie sich denn da einfallen lassen! War sie noch ganz bei Trost! Sie konnte doch nicht einfach so Marcus Flint küssen! Anscheinend hatte sie nicht mehr alle Phiolen im Kopf! Katie biss sich auf die Unterlippe. Seine Stimme klang eigenartig, eigenartig und belustigt. „Was sollte das denn?“ fragte er, ganz slynterinlike und lehnte sich mit dem Rücken an die Brüstung um einen besseren Blick auf Katie zu haben. Die Arroganz hätte sie ihm nur liebend gerne aus dem Gesicht gewischt. Wie hatte sie sich die letzten Sekunden diesen Moment ausgemalt und vorgestellt und jetzt prasselte die Realität über sie herein. Wie töricht war sie denn! Katies Köpfchen schien zu rauchen. Ja, tatsächlich, vielleicht sollte sie sich selbst fragen, was das sollte! Immerhin, das war nicht geplant, das kam einfach so über die Jägerin. Wo war die rettende Idee, wenn man sie brauchte. Seine Lippen waren unwiderstehlich weich und sanft. So hatte sie es sich gar nicht vorgestellt. Gut, sie hatte sich auch nicht vorgestellt, ihn jetzt einfach so zu küssen. Aber es hatte sich so gut angefühlt. Immer noch spürte sie dieses vertraute Kribbeln in der Bauchgegend und ihre fast brennenden Lippen, die sich nach mehr verzehrten. Doch diesem Wunsch hielt die Gryffindor stand. Sie reckte ihren Kopf etwas in die Höhe. Man merkte ihr an, dass ihr eingefallen war, was sie sagen wollte. Das war auch bitter nötig gewesen. „Also ich hab ein paar Schülerinnen gehört, dass du sie mit deinen Lippen wahnsinnig gemacht hast.“ Es klang nur leider nicht so selbstbewusst und fest wie es sollte. „ Ich bin eine Löwin, ich wollt mich nur davon überzeugen. “ brüstete sie sich stolz, nur der Rotschimmer auf ihren Wangen verriet da etwas anderes. Ihr Verhalten und ihre wunderhübschen Augen straften Lügen! „Du weißt ja, Löwen müssen alles ausprobieren um ein Urteil darüber fällen zu können!“ redete sie schnell weiter um sich selbst zu beruhigen. „wir sind eben nicht so vorschnell wie ihr Schlangen... Wir glauben nicht an Hören-Sagen. Wir brauchen Beweise!“ munter, fröhlich sprach sie wie ein Wasserfall und redete sich wahrscheinlich um Kopf und Kragen, aber etwas besseres war ihr einfach nicht eingefallen. Marcus schmunzelte. Katie war mutig und selbstbewusst, aber sie war eine verdammt schlechte Lügnerin. Und wenn sie dann auch noch so wehemet ihren Standpunkt verteidige und drum herum tratschte, war es einfach sehr amüsant dem zu lauschen. Doch Marcus Flint hatte sie schnell durchschaut, auch wenn er es ihr nicht auf die Nase binden würde, dass er ihre Lüge erkannte, so konnte er sich doch ein bisschen Spaß erlauben. Der hochgewachsene Slyntherin kratze sich am Kinn. „So“ sagte er amüsiert, ließ seinen Blick nicht von ihr. Doch weiter konnte er nicht mehr sprechen, denn Katie fiel ihm ins Wort. „Aber… ich kann sie nicht verstehen…“ Es sollte lässig locker rüberkommen, aber irgendwie klang es vielleicht auch ein wenig bedauernd, weil es eine Lüge war. Der kleine Löwe zuckte gleichgültig mit den Schultern und ihre großen Augen blickte zu dem Slytherin auf. „wahnsinnig bin ich jetzt nicht!“, gab sie ganz unberührt zu und wandte ihren Blick von Marcus ab. Gleichgültigkeit, etwas was Katie niemals konnte. Sie erschien nie gleichgültig, sie konnte es gar nicht. Dazu war der kleine Löwe viel zu temperamentvoll und die meisten Themen ließen sie auch nicht kalt. „Lüge! Lüge! Lüge!“, meldete sich das kleine Stimmchen in ihrem Inneren zu Wort. „Und wie es dir gefallen hat.“, sagte das Stimmchen und ließ Katie nicht aus. Es hatte ja recht, doch zugeben wollte die junge Frau das auch wiederum nicht. Marcus räusperte sich, seine Schultern spannten sich und er richtete sich auf. Katie schluckte. Ob er sie jetzt verfluchen würde. Vielleicht ein neuer gemeiner Zauberspruch und Katie würde kopfüber von der Decke baumeln und Käfer spuken oder ihr würde grüner Schleim aus den Ohren rinnen. Sie malte sie sich Folter schon aus, doch nichts geschah. Das milde Lächeln, fast spitzbübisch frech, dass sich auf den Zügen des größeren Slytherins zeigte, beruhigte die Gryffindor wieder einigermaßen. „Schon mal darüber nachgedacht, dass die Ladies das in einem ganz anderen Kontext gemeint haben.“ Seine raue Stimme ließen Katie eine Gänsehaut über den Rücken laufen und der Inhalt des Gesagten trieb ihr die Röte ins Gesicht. Nein, daran hatte sie nicht gedacht, wie denn auch, es war ja auch eine halbe Notlüge gewesen. Ja sicher, sie hatte schon viele Schülerinnen über Marcus und seine „Qualitäten“ sprechen gehört, aber dieses Mal war einfach ein wenig Schwindelei dabei! Damit hatte sie auch ehrlich nicht gerechnet. Marcus stieß sich von dem Geländer ab und trat zu ihr. Die Ladies- wie das klang, Katie schüttelte sich innerlich. Die Ladies. Er hatte sie wieder eiskalt erwischt, das gefiel ihm. Flint sah ihr zu, wie sie auf ihre Unterlippe biss und es vermied zu ihm zu sehen. Unbewusst, ganz von alleine- nun ja nicht ganz, schob sich seine Hand an ihre Wange und ließ ihr Herz höher schlagen. „Aber wenn du willst…“ wieder zeigte sich das verschmitzte Lächeln der Schlange. „… kann ich dir das mit dem anderen Kontext beibringen!“ Entrüstet riss sie sich von ihm los. „Ach und warum sollte ich das wollen!“ schnaubte sie verächtlich. „ist doch so!“ meldete sich da ihr inneres Stimmchen wieder zu Wort, doch sie ignorierte es tapfer. „Muss ich dir das auch noch sagen?“ er seufzte fast, als er die Worte aussprach und trat näher zu ihr. Zu nahe für ihr Herz- es machte Sprünge und Katie meinte fast, es würde aussetzten. Sie nickte nur kaum merklich, doch davon nahm Marcus gar keine Notiz, viel zu verführerisch waren ihre Lippen, ihr Duft und ihre weiche seidige Haut. „weil ich unwiderstehlich bin!“ sagte er zuversichtlich und das freche Grinsen auf seinen Lippen, brachten Katie dazu, zu schnauben. Spielerisch schubste sie ihn von sich. „Du bist ein Idiot, Marcus!“ schnaufte sie. Kapitel 21: ... im Regen... --------------------------- Er lachte laut auf, was die junge Dame kurzzeitig verunsicherter. „Aber ein unwiderstehlicher!“ schnurrte er fast sanft und schob Katie einfach wieder in seine Arme. Sein Quidditchtraining kam ihm dabei wohl zu gute, denn es sah aus, als würde er eine Feder bewegen. Etwas wiederwillig war Katie dennoch und schnaubte ungehalten auf. „Stimmt…ich vergaß ja wie größenwahnsinnig ihr Schlagen seid!“ erwiderte sie forsch und kicherte. Diese Plänkelei war ein richtiger Spaß und Katie hatte das Gefühl, dass es nie schöner war. Die Tatsache, dass er sie zu sich gezogen hatte, war da wohl die Quintessenz. „Werd nur nicht frech, Bellchen!“ knurrte der Slytherin angriffslustig und blickte sie streng an. „Was dann, Flintchen?“ antwortete sie übermütig. Sie fühlte sich toll. Herumalbern mit Marcus Flint. Hätte ihr das jemand vor ein paar Wochen erzählt, sie hätte ihn ins St. Mungos einliefern lassen. Jetzt war sie sich nicht sicher, ob sie sich selbst einliefern lassen sollte. Er knurrte. Der feiner Herr mochte wohl keiner Spitznamen solcher Art. Sie kicherte erneut. Es war schön. Ja wohl, leugnen brachte da gar nichts. Die junge Frau genoss die Zeit mit Marcus, mehr denn je und mehr als jede andere Gesellschaft. Flint zog die Augenbraue hoch. Sie war anscheinend richtig gut gelaunt, das merkte man ihrem kecken Tonfall und den kleinen Frechheiten nur zu gut an. Kathie strahlte richtig und der junge Mann bemerkte, wie gut ihm das gefiel. Lächelte sie, konnte man meinen die Sonne würde aufgehen. Und Mr. Flint hätte ihre Sonne gerne jeden Tag zum Aufstehen. Sich dessen bewusst werden, räusperte er sich und richtete sich wieder etwas auf. „Na sprach los, Marcus?“ neckte die kleine Löwin da auch schon wieder. „Nein. Ich denke nur nach, welche Pilze du zu dir genommen hast?“ sein arrogantes Grinsen ließ sie schnaufen. Doch nichts konnte ihre gute Laune trüben. Betont naiv antwortete sie mit einem „aber es gab doch Spagetti zum Mittagessen!“ und lächelte ihn treuherzig an. Er würde nicht schlau aus ihr werden. Diese Frau würde ihn noch verrückt machen. Dagegen sollte er dringend etwas unternehmen. „Ach Bellchen…“ seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie sah zu ihm auf, sah, wie er ihr näher kam. Unwillkürlich musste sie schlucken, ihr Körper straffte sich und dieses eigenartige Kribbeln durchströmte sie wieder. Seine Hand schob sich an ihrem Gesicht vorbei, berührte nur kurz- wie ein vergänglicher Hauch- ihre Wange und fuhr zärtlich durch ihr Haar, ehe sie dort verweilte. Mit einer schier unglaublichen Eleganz zog er sie sanft näher zu sich, drückte ihren zarten Körper gegen den Seinen. „Das ist der andere Kontext“ hauchte er an ihre Wange und ehe sie noch irgendetwas sagen konnte, hatten sich seine Lippen auf ihre gelegt. Sie war wie erstarrt und elektrisiert zugleich. Seine Lippen waren warm und weich und fühlten sich so gut an. Ihre Lippen schienen in Feuer zu stehen….überall wo er sie berührte, kribbelte es. Angenehm, schön und unbeschreiblich. Marcus hielt sie fest, spürte wie sie sich langsam entspannte und er musste schmunzeln. So bekam man den kleinen Löwen also ruhiggestellt. Er strich ganz behutsam mit der Zunge über ihre Lippen, fuhr die Konturen nach. Ihr Duft war herrlich, diese Mischung aus Verbenen und Veilchen brachten ihn um den Verstand. Katie war traumhaft, ihre Figur, die sich unter seinen geschickten Händen abzeichnete. Marcus musste sich ranhalten, hier nichts Unüberlegtes zu tun. Es fühlte sich gut an. Katie sank geborgen in seine Arme und schmiegte sich an Marcus Körper. Sie spürte, wie seine Zähne liebevoll ihre Lippen neckten und sich dann wieder zurückzogen. Es war als würden tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch zugleich losfliegen. Zeitgleich schien ihr Herz für einen Moment auszusetzten und sie versank in dem Kuss. Marcus war es, der den Kuss löste. Sie hatte von der ersten Sekunde, als seine Lippen die ihren berührten, die Augen geschlossen und öffnete sie erst wieder, als er sich räusperte und mit dem gewohnten arroganten Lächeln fragte: „Und, klar genug oder soll ich das mit dem Kontext noch mal erklären?“ Viel zu überrumpelt stand Katie da und wusste keine Antwort. Die kleine Löwin war sprachlos, selig verträumt sprachlos. Marcus lächelte frech. Das war… interessant und es war schön gewesen, daraus konnte er auch keinen Hehl machen. „nein…ja…also“ kam stotternd aus der jungen Frau, doch Marcus stoppte auch diesen Versuch, etwas zu sagen. Er küsste sie sanft auf die Stirn ehe er sich an der perplexen Katie vorbeischob. „Wir sehen uns Bellchen!“ meinte er ruhig und schon war er dahin. „Training.“ Olivers Stimme riss Katie aus ihren Tagträumen und sie blickte zu ihm auf. Er sah sie nicht an und seine Stimme verriet, dass diese Sache beim Ball immer noch zwischen ihnen stand. Sollte er sich sein Training doch sonst wohin stecken. Er hatte Fehler gemacht, nicht Katie. Er hatte gar keinen Grund so forsch und unfreundlich zu sein. Wenn jemand in dieser Laune sein durfte, dann sie. Immerhin Oliver hat sich genug geleistet. „in einer Stunde!“ hörte sie ihn erneut keifen und sie blickte abwartend, aber mit säuerlicher Miene zu ihm. „Vielen Dank für die freundliche Information!“ gab die junge Gryffindor zuckersüß zur Antwort, nickte einfach bloß. Ihn keines Blickes würdigend ging sie, den Kopf stolz erhoben den Gang weiterhin entlang. So ein Idiot, was bildete er sich denn ein. „Da jetzt endlich alle da sind!“ sprach Oliver, mit einem herben Seitenblick auf Ms. Bell, die die letzte war, „erst einmal drei Runden ums Feld!“ Doch ehe sich die Mannschaft in Bewegung setzten konnte, keifte Olivers Stimme erneut über das Spielfeld. „Und Bell, du machst fünf, mit deiner Leistung der letzten Spiele bin ich überhaupt nicht zufrieden!“ Ergeben seufzte Katie auf. So etwas hatte sie schon erwartet. Das machte Oliver häufiger, wenn ihm etwas nicht passte. Alicia sah mitleidend zu ihrer Kollegin und seufzte ebenso. „Man, Oli, warum immer Katie, sie ist doch eh gut!“ George war einen Schritt vorgetreten und Fred folgte ihm auf den Fuß. „außerdem wird sie sicher nicht besser, wenn du sie schon beim Aufwärmen so schundest!“ setzte der Zwillingsbruder hinzu. Oliver drehte sich mit einem Grollen zu den zwei Rotschöpfen um. „So, ihr hinterfragt also meine Trainingsqualitäten?“ es war eine rein rhetorische Frage und das wusste alle. Dennoch blickte sich die Zwillinge einen Moment an und dann kam, wie aus einem Mund ein selbstbewusstes „ja!“. Die junge Jägerin traute ihren Ohren kaum. George und Fred ergriffen tatsächlich für sie Partei und boten Oliver die Stirn. „Dann werdet ihr bei zwei extrarunden die ihr Katie Gesellschaft leistet mal darüber nachdenken!“ polterte der Kapitän und ließ keinen Widerspruch mehr gelten. „Danke, Jungs!“ Katie seufzte. Fred und George nickten „das macht ja nichts.“ Sprach Fred und sein Zwillingsbruder ergänzte „dann können wir wenigstens mit einer der hübschen Jägerinnen rumlaufen!“ und zwinkerte Katie zu, die fröhlich kicherte. „Wenn es offensichtlich so lustig zugeht, könnt ihr gleich noch eine Runde dranhängen!“ schnaubte Oliver pikiert und öffnete die Kisten mit den Trainingsbälle, da die restliche Mannschaft ihre Aufwärmrunden beendet hatten. Kaum hatte sich der Deckel einen Spalt gehoben, zischte der Schnatz auch schon heraus und die Klatscher schlugen unruhig gegen den Deckel, den Oliver noch zuhielt. Katie verdrehte schnaubend die Augen und machte sich für weitere drei Runden bereit. Wood schlug mal wieder über die Stränge, doch jetzt etwas dagegen zu sagen, war tatsächlich Selbstmord…oder zu mindestens noch mehr Strafrunden. Es wurde ein kurzes Training, was nicht zuletzt daran lag, das George einen Klatscher- unabsichtlicher weise natürlich- elegant gegen Olivers rechte Seite schlug und ihm damit einen Besuch im Krankenflügel einhandelte. Nachdem die Zwillinge nämlich von den Jägerinnen erfahren hatte, was Oliver mit Katie abgezogen hatte, war der Teamgeist leicht entzweit. Vor allem George sah es als üblen Verrat an, und das wohl wiederum zog den verirrten Klatscher nach sich. Aber das stritt er natürlich vehement ab. Natürlich beteuerte Fred die Unschuld seines Bruders. Kurzerhand musste also das Training frühzeitig beendet werden. Gelegenheit genug, für Katie ausgiebig in der Umkleide zu duschen. Im Schloss war die Dusche meist nur für ein kurzes Duschabenteuer zu gebrauchen da sie sich die Dusche ja mit ihren Jägerinnenkolleginnen teilen musste, und meist mussten alle zur gleichen Zeit raus, was bedeutete: Stau im Bad und 10 Minuten Duschzeit. So eine Gelegenheit wie jetzt musste man dann wohl ergreifen. „Ich nutz die Dusche aus!“ kicherte die junge Jägerin frech und zwinkerte ihren Teamkolleginnen zu, die eben aus der Nasszelle traten. „Mach das, hast du dir verdient!“ Angelina nickte ihr zu. „Wir warten dann im Gemeinschaftsraum auf dich, ja?“ Katie nickte ihnen zu Bestätigung zu und schnappte sich Handtuch und Shampoo. Tief durchatmend drehte sie den Wasserhahn auf und schloss genießend die Augen als sich das wohlig warme Wasser über ihren Körper ergoss. Die Duschen hier unten waren tausendmal bequemer als im Schloss, vielleicht kam es ihr aber einfach auch nur deshalb so vor, weil sie unendlich viel Zeit hatte, ohne dass es an der Tür polterte, dass sie sich beeilen sollte. Das warme Wasser prasselte über ihre Körper und Katie fühlte sich so gut wie schon lange nicht. Die Erholung schien sich in Sekundenschnelle über die junge Gryffindor zu schieben. Gut gelaunt atmete sie auf und stützte ihre Hände an die Wand, den Kopf ließ sie nach unten sinken und die Massagefunktion des Duschkopfs traf ihren Nacken. Entspannung pur, Katie seufzte entspannt auf und schloss genießend die Augen. Ihre Gedanken schienen sich aufzulösen. Marcus Flint schob sich aus ihren Gedankenwindungen und Oliver Wood und die Tatsache, dass er sie so derartig behandelt hatte schwand aus ihrem Geist. Angenehme Leere blieb zurück und sie hörte das leise und lauter werdende Plätschern des Wassers. Sie vergaß Zeit und Raum und in dem warmen Nebel aus Wasserdampf und dem prassenden warmen Regen, der ihre Haut umspülte fühlte sie sich leicht und unbeschwert. Stimmen drangen an ihr Ohr und rissen sie aus der Entspannung. Wahrscheinlich hatten sich die Zwillinge nochmals heimlich hereingeschlichen um Katie einen Streit zu spielen. Sie seufzte ergeben auf- wahrscheinlich würde gleich eisig kaltes Wasser oder Schlamm auf sie herunter prasseln- so wie sie die Streiche kannte. Katie war schon einige Male Opfer dieser kleinen Bösartigkeiten geworden und so bereitete sie sich schon auf einen Streich vor. Doch nichts geschah, weiterhin Stimmen aber kein kaltes Wasser, kein Schlamm, keine Scherzartikel wie Spinnen oder Schlangen in der Dusche. Sie zuckte mit den Schultern und shampoonierte ihre Haare ein. Der sanfte Duft von Lavendel erfüllte die Dusche und Katie atmete tief ein. Wieder ertönten die Stimmen- die Zwillingen waren es bestimmt nicht, soviel war klar. Sie wusch ihre Haare aus und griff nach ihrem dunkelroten Handtuch mit dem Löwenemblem, das ihre Mutter darauf gestickt hatte- Schnell wickelte sie sich ein. Die Stimmen wurden lauter und Katie bemerkte, dass es mindestens drei Männer sein mussten, die mit einander sprachen. Die Wortfetzen, die sie vernahm drehten sich um irgendeine blonde Huffelpuff, die "abging wie eine Rakete!" Katie schmunzelte- das waren bestimmt nicht die Zwillinge, denn ihre Jägerinnenkolleginnen hatten ihnen den Kopf viel zu sehr verdreht, als dass sie auch nur irgendeine andere Frau tatsächlich registrierten. Katie musste bei dem Gedanken schmunzeln und tapste neugierig zur Tür zur Umkleide, die sie einen Spalt aufdrückte. Leise keuchend zog sie die Luft ein. Das durfte doch nicht wahr sein! Schlangen! Sie schloss die Augen und schickte ein Stoßgebet los. Doch es wurde nicht erhört, als sie die Augen wieder öffnete fand sie sich in der gleichen Situation. Schlangen vor ihr und Katie im Badezimmer. Etwas panisch schloss die junge Gryffindor die Tür und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Türblatt. Was sollte sie denn nun machen? Das war schier ausweglos. Was machten die Slytherin überhaupt hier? Seit wann hatten sie um diese Uhrzeit schon Training? Normalerweise waren sie doch erst nach den Löwen dran? War es wirklich schon so spät geworden? Hatte sie beim Duschen die Zeit übersehen? Die Antwort war ganz einfach: Ja hatte sie. Und das hatte sie jetzt davon: Schlangen. Na toll. "Sag mal. Hat da nicht eben noch wer geduscht?" eindeutig C. Warringtons Stimme, dessen Inhaber sich zum Badezimmer wandte. „Hey, hatte nicht Malfoy gesagt, er würde früher kommen? Wir könnten ihm doch…“ alles weiter konnte sie nicht mehr verstehen, da es offenbar geflüstert wurde. Katie riss erschrocken die Augen auf. Ihre einzige Hoffnung- einfach nicht registriert zu werden und leise während sie trainieren raus zu schleichen- wurde wohl gerade zerstört. Sie atmete tief durch. Es half nichts. Da musste sie nun durch. Vor allem, war es besser selbst rauszukommen, als dass die vier Wahnsinnigen herein kamen, oder? Ihre Hand legte sich auf die Türklinke, sie atmete ein letztes Mal tief durch und wagte sich in das Nest der Schlangen. Einen anderen Ausweg gab es auch nicht. Nichts mehr vermisste sie momentan als ihren Zauberstab, aber der lag im Spind. Wenn etwas schief ging, dann grundsätzlich alles. Quietschend öffnete sich die Tür und Katie verfluchte den Hausmeister. Sollte er sich nicht um so etwas kümmern? Natürlich war die Aufmerksamkeit der Schlangen sofort geweckt und alle Blicke richteten sich auf den kleinen Löwen, der nur mit einem Handtuch bekleidet in der nun offenen Tür stand. Sie hielt für einen Moment die Luft an. Am liebsten wäre es ihr gewesen, ein schwarzes Loch hätte sich aufgetan und sie verschluckt. Doch Merlin zeigte sich nicht gnädig. Da musste sie wohl durch. Eine Schrecksekunde. Sie verging, eine weiter brach an. Sich in den Oberarm zwickend wollte Katie sich aus diesem Traum erlösen, doch es war die Realität. Tief durchatmend, reckte sie das Kinn etwas in die Höhe und ging sicheren Schrittes weiter. „Wenn das nicht Bell ist…“ Warringtons Gesicht zierte ein dreckiges Grinsen. Die junge Gryffindor konnte sich schon bildlich vorstellen, was sich für Ideen in seinem kranken Hirn tummelten. „Womit haben wir denn so einen Anblick verdient!“ er stieß seinem Teamkollegen in die Rippen. „Was für ein Glück!“ antwortete dieser und richtete sich auf. Auch sein Gesicht wurde von einem wissenden Grinsen überschattet. Katie schluckte. Was hatte sie sich nur dabei gedacht. Hätte sie doch einfach still und heimlich abgewartet, bis die Luft rein war. Aber vielleicht war sie dazu zu mutig… oder wollte eben nicht feig sein. Wenn ihr doch manchmal der Löwenstolz nicht im Weg stand. „Bell“ ein anerkennende Pfiff und Miles Bletchley schob sich an den zwei Treibern vorbei. Ihr Herz pochte gegen ihren Brustkorb. Nur nicht die Nerven verlieren, Katie, bloß nicht. Sie blickte unbeeindruckt zu den drei Schlangen, die etwas näher gekommen waren. „Bletchley!“ fauchte sie zurück und räusperte sich. „in der Trainingszeit geirrt?“ fragte sie ruhig, doch ihre innere Aufregung ließ sie fast die Besinnung verlieren! „Nur keine Schwäche zeigen.“, mahnte sie sich selbst in Gedanken, doch das war in Anbetracht der Situation eine wahre Meisterleistung. Katie hielt ihr Handtuch krampfhaft fest und war froh, dass die Schlangen wohl genauso überrumpelt von der Situation waren, wie die Jägerin selbst. „Ich denke eher, du hast dich geirrt, Schätzchen!“ Derricks Stimme, einer der Treiber. „Es ist Schlangenzeit!“ Katie blickte etwas verstört zu ihm, fing sich aber schnell wieder. Widerlich! Wirklich widerlich! Schon alleine dieses ausgespuckte „Schätzchen“- ihretwegen konnten sie all ihre Mädchen so nennen, aber mit Sicherheit nicht Katie Bell! Na ganz bestimmt nicht. Miles wagte sich einen Schritt nach vorne. Anerkennend ließ er seinen Blick über die Löwin gleiten und Katie sah angewidert zur Seite. Was viel der Schlange ein! So durfte sie niemand mustern... naja fast niemand. Flint vielleicht- bei dem Gedanken legte sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen. Ihr Blick schweifte durch die Umkleide. Flint war nicht da- und in dem Moment als sie dies realisierte, war sie sich nicht sicher ob das gut oder schlecht war. Immerhin, sie konnte kaum erwartet, dass er rittersgleich auf dem weißen Schimmel angeritten kam um sie zu retten. Andererseits: das hätte sie gerne. Wahrscheinlich aber würde er irgendeine Show abziehen und sie demütigen, oder? Miles holte sie wieder aus ihren Gedanken, als er näher an sie trat. „Wage es ja nicht, mir zu nahe zu kommen!“ fauchte Katie angriffslustig. Der Löwe zeigte die Krallen. Dem Slyntherin schien es zu gefallen, er kam weiter auf sie zu und Katie wich zurück. Sie reckte ihr Kin in die Höhe und blickte finster zu Miles, der es offenbar als gewonnene Chance ansah, sie weiterhin zu verunsichern. Da kam er, der Anflug von Angst vor ihrer eigene Courage… Katie wirkte nur für einen Moment unsicher, doch das reichte der Schlange… das war ihre Gelegenheit. Die Gryffindor wich abermals zurück. „Was sonst, Bell?“ Miles arrogantes Grinsen war scheußlich. Die junge Löwin schluckte, wollte eben etwas erwidern, doch der großgewachsene Mann schnitt ihr das Wort ab. „Verhext du mich?“ arrogante Amüsiertheit legte sich in seine Stimme und Katie hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen. „Ich glaube kaum, dass du unter dem Outfit auch nur irgendwo deinen Zauberstab versteckt hältst!“ sagte Bletchley trocken und musterte ihre Erscheinung. Wie ein Stück Fleisch kam sie sich vor, am Fleischmarkt morgens um halb sechs, Rushhour- angestarrt und ausgezogen mit den Augen. Katies Arme wurden von Gänsehaut überzogen. „Bletchley. Du bist hier nicht alleine!“ Warringtons Stimme, der sich eben zu Miles vorschob. Katie hielt die Luft an. „Er hat recht. Du bist hier nicht der Boss!“ keifte Boyle, einer der Treiber und der jungen Gryffindor wurde noch schlechter. Panik durchströmte jede Faser ihres Körpers und sie überlegte, wie sie hier nur schnell und sofort und überhaupt heraus kam. Die Tür polterte auf. Flint. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Katie wünschte sich das schwarze Loch, das sie verschlucken würde mehr denn je. „Männer, ich will euch in vier Minuten am Platz…“ brüllte er doch lauter als nötig in die Umkleide, ehe er stutzte. Da stand ein pitschnasser Löwe mitten zwischen seinen Teammitgliedern. Er war wie vom Donner gerührt. Das durfte doch nicht wahr sein! Das war Bell- nein, er korrigierte sich: das war sein Bellchen. Und die Situation gefiel ihm überhaupt nicht! Ihm blieb fast das Herz stehen und Pucey drängte sich mit der Ballkiste an seinem besten Freund vorbei. Nur ein paar Sekunden später hielt auch dieser inne. Bell? War das ihr Ernst? Was zum Teufel machte sie hier? Das fragte sich Flint ebenfalls. „Bell!“ knurrte er dann, als er sich gefasst hatte. „nein, was für eine Überraschung…“ er musterte Bletchley; ein strenger Blick genügte um den Hüter in seine Schranken zu weisen, er wich zurück. Katie keuchte auf. Das hatte ihr tatsächlich noch gefehlt. Warum hatte sich bloß alles und jeder gegen sie verschworen? Konnte sie nicht einmal Glück haben? Es war schon schlimm genug überhaupt zwischen Schlangen gefangen zu sein, musste da auch noch Flint auftauchen? Natürlich musste er- er war immerhin ihr Kapitän. Katie biss sich auf die Zunge. Das war wie ein schlechter Traum, nur dass sie eben nicht aufwachte- weil es kein Traum war. Katie blickte abwartend zu der Schlange und schlang die Arme nur noch enger um ihren Körper. Der Slyntherin merkte ihr die Nervosität an, doch er sagte nichts. Es war wahrscheinlich schon peinlich genug, hier in mitten der Schlangen zu stehen. Überall auf ihrer nackten Haut waren Wasserperlen verteilt und ihre Haare waren klatschnass. Marcus Blick huschte über ihren Körper, aber nicht so geifernd wie Miles Blick, viel liebevoller aber auch ernster. „Was tut ein nasser kleiner Löwe im Schlangennest?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue doch sie ignorierte ihn. Ihr Herz klopfte wie wild. Katie verspürte zum ersten Mal ein wenig Angst vor dem was vor ihr lag. Sie räusperte sich, schwieg aber weiterhin beharrlich. „Gönn uns doch ein wenig Spaß mit der Kleinen!“ sagte Warrington. Eisig kalte dunkle Augen fixierten Katie. Die Gryffindor spürte Marcus Blick und atmete tief ein, klammerte sich verkrampft an ihr Handtuch. Er würde der Bitte doch wohl nicht nach gehen. „Nein“ sagte er streng und ein Maulen ging durch die Reihen. „Ich habe etwas viel besseres mit ihr vor…Spionage sieht Hooch gar nicht gerne!“ Marcus Grinsen schien die anderen Mitglieder der Mannschaft zu besänftigen und sie nickten. Gegen ihren Kapitän hätte auch keiner auch nur ein Wort erhoben. Surreal. Es kam ihr alles vollkommen surreal vor. Hooch. Hooch konnte sie vom Spiel disqualifizieren. Katie schluckte hart. Sie würde ihre Quidditchkarriere beenden. Katie würde nie wieder auf einen Besen steigen, zu mindestens nicht für ihr weiteres schulisches Leben in Hogwarts. „Ach komm schon, Flint“ Miles hatte sich zwischen Warrington und einem der Treiber geschoben. „gegen ein wenig Spaß mit Bell ist doch wirklich nichts einzuwenden!“ erklärte er frech grinsend. „Sieh sie dir mal an!“ Das brauchte der Hüter seinem Kapitän nicht zu sagen. Er sah sie sehr wohl. Und wie! Blechtley wandte sich wieder der Löwin in der Mitte zu. „Und, wir das das neue Spieloutfit?“ fragte er gehässig und erneut lag sein Blick auf ihrem Körper. Katie schluckte hart. Das war ihr so zu wider! Ekelhaft- sie erhaschte nur kurz einen Blick auf Marcus- ehe sich Miles davor schob- aber Flint sah nicht wirklich glücklich „über den Löwenfang“ aus. „Kann ich mir gut vorstellen, bei eurem weiblichen Trio!“ schnurrte Miles weiterhin. „Träum weiter!“ fauchte der bedrängte Löwe. Flint rang sich ein Lächeln ab. Diese Unterhaltung hatte doch irgendetwas. Er räusperte sich lautstark. „Raus aufs Feld, vier Runden! Pucey, du übernimmst.“ Flints Stimme duldete keinen Widerspruch. „Und ich kümmere mich um unseren besonderen Gast!“ fauchte er. „Vielleicht solltet ihr noch einen Schlitz ins Kleidchen machen….für die gewisse Beinfreiheit!“ Miles hatte allem Anschein nach nicht auf die Anweisung seines Mannschaftskapitäns gehört und auch Warrington widersetzte sich offensichtlich… was wohl daran lag, dass er Katie mit offenem Mund anstarrte. „Du hast die Quintessenz nicht verstanden…“ fauchte Katie. „Es geht nicht ums Outfit, sondern um die Taktik!“ jetzt war ihre Stimme zu einem leisen Schnurren geworden. Marcus kannte sie gut genug um die Gefährlichkeit ihrer Stimme wahrzunehmen. Miles leider nicht, er trat einen Schritt vor- und es war einer zu viel! Katie riss ihr Knie hoch und traf zielgenau! Stöhnend klappte Miles in sich zusammen. Taktik, na also! Katie nutzte die Lücke, die sich nun bildete und rauschte an dem verletzten Miles vorbei aus der Tür der Umkleide. Sie lief den überdachten Gang entlang und ließ sich an die Wand sinken, als sie um die Ecke war. Erleichtert atmete sie aus und blickte zum Schloss. Erst jetzt nahm sie das Plätschern und Trommeln wahr: es regnete und das in Strömen! Na toll, und ihre Klamotten und der Zauberstab waren im Spind im Nest der Schlangen. Marcus sah dem Schauspiel interessiert zu- immer bereit einzugreifen, doch das brauchte er gar nicht. Unverkennbarer weise wusste Katie sich zu wehren und er knurrte als Blechtley zu Boden gegangen war. „Zwei extra Runden für Idiotie und Infragestellung einer Anweisung.“ Fauchte Marcus und trat aus der Umkleide. Instinktiv ging er den Gang entlang und kaum war er um die Ecke gebogen, lehnte auch schon Katie an der Wand. Er hatte es erwartet, war also kaum überrascht. In einem Handtuch kam man im strömenden Regen auch nicht wirklich weit. Kapitel 22: ... befreit sich... ------------------------------- „Bellchen“ schnurrte er dicht an ihr Ohr. „Du wolltest doch nicht etwa entwischen…wir haben doch ein Meeting mit Hooch!“ Marcus lächelte hochnäsig und zog sich etwas zurück, seine Hände aber, stützten sich neben ihrem Kopf gegen die Wand. Die Situation hatten sie schon mal. Damals am Astronomieturm. Katie schluckte hart. Er würde sie zu Hooch schleppen? Machte er diese Drohung tatsächlich war? Sie hielt für einen Moment den Atem an. Würde sie ihm das zutrauen? Innerlich nickte sie. Ja, der war Marcus Flint, Schlange der Schlangen, daran hatte sich nichts geändert, gar nichts! „Haben wir nicht!“ schnaubte sie dann verunsichert. Marcus musterte die junge Frau vor sich. Verführung pur. Einzelne Strähnen ihrer nassen Haare klebten in ihrem Gesicht. Sanft strich er eine dieser hinter ihr Ohr. „Ach nein…mhm, dann musst du mir schon einen guten Grund geben, wie ich meinen Jungs erklären kann, warum ich dich laufen gelassen habe…“ sagte er leise, aber seine Stimme hatte eine gefährliche Schärfe in sich. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und stieß sich von der Wand ab. „Hast du gesehen, was mit Miles passiert ist?“ fragte sie zischend. So etwas ließ sie sich auch nicht von Marcus bieten, auch wenn er momentan noch anziehender war, als sonst. Vielleicht lag es auch nur an der Stimmung zwischen den beiden. Sie wusste es nicht, sie wusste nur, dass sie nicht spioniert hatte und es tatsächlich eine unabsichtliche Begegnung zwischen Löwen und Schlangen war. Amüsiert blickte er in ihre hübschen blauen Augen, die ihn musterten. Er nickte „ist mir nicht entgangen.“, antwortete er schmunzelnd. Natürlich dachte er nicht im Traum daran, sie Hooch vorzuführen, aber alleine die Möglichkeit so mit Katie zu reden und vielleicht ein wenig mehr herauszuschlagen, beflügelten den Slytherin. „Passiert dir auch ganz schnell, wenn du auf dumme Gedanken wie Hooch kommst!“ fauchte sie. Ihre Augen verengten sich zur Schlitzen und Marcus zog eine Augenbraue noch. „Dann kannst du deine Betthäschen für eine Weile vergessen!“ ergänzte sie und versuchte sich aus seiner „Umarmung“- da er sich immer noch mit den Händen gegen die Wand stützte- zu befreien, doch der Slytherin war einfach stärker und dachte nicht daran, sie gehen zu lassen. Außerdem war der kleine wütende Löwe um einiges spannender, als jetzt mit den Jungs ums Feld zu toben. Unschuldig sah er zu ihr, als wäre er ein tatsächlich ganz unschuldiger Junge. „Welche Betthäschen?“ fragte er naiv und schüttelte den Kopf. Katie verdrehte gespielt die Augen. „Oh, bitte!“ stöhnte sie auf. „Also ob nicht die ganze Welt weiß, dass dein weiblicher Fanclub nicht auch noch ganz andere Aufgaben erledigt,…“ „So, weiß das die Welt?“ fragte er gespielt arrogant zurück und musterte Katie. „Hast du es denn schon mal miterlebt, oder plapperst du nur das nach, was dir andere sagen?“ schnaubte er dann und Katie merkte, dass er die Frage tatsächlich ernst meinte. Es schien ihm daran was zu liegen. Katie war nun tatsächlich etwas verwundert. Ja, natürlich hatte sie ihn schon oft mit anderen Schülerinnen gesehen, aber…als Betthäschen-Geschichten könnte sie diese Begegnungen nicht definieren. „Ich…“ sie stockte. Nein, wenn sie ehrlich war, hörte sie immer nur die Geschichten über Flint und irgendein Mädchen. Abwartend blickte er zu ihr. Ja, natürlich hatte er einige Geschichten am Laufen gehabt und ja Spaß gehabt…aber die letzte Zeit hatte er eigentlich auf diesen Teil seines Lebens bewusst verzichtet. „Weißt du, Katie, manchmal sollte man sich selbst ein Bild machen!“ sagte er leise. „Natürlich hast du all den Tratsch und Klatsch gehört, die Hälfte mag wahr sein, aber die Zeiten sind vorbei.“ Setzte er hinzu. Seit einigen Wochen, seid dem er sich näher mit seinem Bellchen beschäftigte. „Wirklich?“ Amüsement schwang in ihrer Stimme mit, doch sie bemerkte, dass er es ernst meinte. Der Regen prasselte immer noch auf das Dach über ihnen und der kühle Wind brachte mehr Kälte über Hogwarts. Marcus schob seinen Mantel über seine Schultern und beutelte ihn leicht aus. Katie lehnte immer noch an der Wand und blickte zu ihm. Der Slyntherin zog Katie überraschend einfach zu sich und seine Lippen streiften ihre Stirn. Katie atmete zischend ein. Es war ein so magischer Moment. Seine Lippen hinterließen ein Kribbeln an der Stelle, die sie berührten. Ihm so nahe zu sein, brauchte all ihre Beherrschung. Langsam, wie in Zeitlupe legte Marcus seinen Mantel über ihre Schultern. „Und jetzt schau, dass du in dein Zimmer kommst…“ erklärte er dann finster zum Schloss blickend. „Wir treffen uns abends am Astronomieturm, ich sehe dich dort mit meinem Mantel, und dass der ja heil bleibt!“ das Funkeln in seinen Augen zeigte ihr, dass der letzte Teil des Satzes nur eine freche Bemerkung war. „Danke!“ sagte sie ehrlich und sah in seine dunkeln Augen, die sie fast besorgt musterten, als er den Mantel auf ihren Schultern zu Recht rückte. Sie lächelte, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn flüchtig auf die Wange. „Bis heute Abend…“ rief sie über ihre Schulter und verschwand in den Regen. „Hey!“ Marcus trat aus dem Schatten einer Säule, als Katie die letzte Stufe heraufgestiegen war. Die Gryffindor schritt zum Geländer. „Hey!“ erwiderte sie seinen Gruß und blickte über die Ländereien von Hogwarts. Katie Bell atmete tief die frische Luft ein. Es war schon ein wenig kühl, aber sehr angenehm. Marcus gesellte sich zu ihr. „Hier ich hab dein Zeug aus dem Spint mitgenommen.“ Er streckte ihr eine kleine Kiste hin. Katie sah etwas irritiert zu ihm. „in einer Kiste?“ fragte sie etwas verwirrt. Wozu die Kiste also? Ein einfaches Säckchen hätte doch auch gereicht. Aber die Gryffindor nahm die Kiste trotzdem an. Als sie sie öffnen wollte, legte sich eine warme Hand über ihre. Es war Marcus. Katie spürte, wie das Kribbeln zurück kam und ihren Körper in Beschlag nahm. „Mach`s erst im Zimmer auf, okay“ bat er höflich und blickte zu ihr. In seinen dunkelgrünen Augen lag etwas, das Katie einfach so nicken ließ. Warum auch immer, dieses Gefühl, diesen Wunsch zu gewähren ließ ihn nicht los. Wann hatte er sich schon mal um etwas geben und anscheinend war es ihm wirklich wichtig. Die laue Brise zerzauste ihr wunderschönes blondes Haar und Marcus widerstand dem Drang ihre Haare zurück zu streichen. „okay.“ Hörte er sie sagen. Ihre wunderschöne melodische Stimme verflog wie ein Hauch. „Setzten wir uns…“ Der Slytherin zauberte wie schon einmal eine gemütliche dunkelgrüne Couch auf den Astronomieturm. Katie lächelt, legte die Kiste auf den Boden vor der Couch und setzte sich. Marcus nahm neben ihr Platz, den Blick in den Himmel gerichtet. Ohne sich ihr zuzuwenden, sprach er: „Und, Bellchen, willst du mir das ganze Theater mal erklären?“ Sie hatte sich schon gedacht, dass er fragen würde. Es war ja auch tatsächlich komisch, dass sie mitten in das Nest der Schlagen gestoßen war. Im Nachhinein war es zwar amüsant aber sie würde nicht nochmals gerne in ihrer Haut stecken, wenn sie daran zurück dachte. „Das war wirklich ein Versehen“ sagte die junge Gryffindor leise und sah auf die Kiste, die mit einem wunderschönen silbernen Band zusammengehalten. Flint zog verwundert die Augenbraue hoch und blickte einen Moment zu Katie. Ein Versehen? Für ihn hatte es alles andere als unabsichtlich ausgesehen. Aber bitte, sie sollte erst mal weitersprechen. Im weichen Licht der Leuchtkörper am Turm sah sie wunderschön aus. Dieses zarte Spiel von Licht und Schatten war wundervoll. Doch Marcus richtete seinen Blick auch schon wieder in den Himmel. „ich hab wohl einfach beim Duschen die Zeit übersehen, und als ich raus wollte, war dein Team schon in der Umkleide. Ehrlich!“ beteuerte sie. „das war keine Absicht. Glaub mir ich wäre überall lieber gewesen, als zu dem Zeitpunkt in der Umkleide. Da hätte ich lieber ein Privatissimum mit Snape“ Katie zuckte mit den Schultern, sah zu ihm, doch Marcus hatte sein Gesicht dem Himmel über Hogwarts zugewendet. Er lächelte. „Das meinte ich eigentlich nicht.“ Erklärte er dann ruhig und schmunzelte. Katie blickte irritiert zu ihm. Das meinte er nicht? Ja was denn sonst. „Obwohl es eine durchaus nette Begegnung war.“ Ein anzügliches Grinsen zierte seine Lippen und die junge Frau verdrehte ihre Augen. „Natürlich“ murmelte die Gryffindor und schnaubte. Sie konnte sich das schon denken. Flint eben, er ließ keine Gelegenheit aus. „hey, ich bin auch nur ein Mann“ entschuldige er sich fast und Katie musste grinsen. „Was ich eigentlich meinte, war die Geschichte mit Wood.“ Sein Gesicht spielte wieder seine Ernsthaftigkeit wieder. „Ähm“ Katie wusste gar nicht wie sie anfangen sollte und ob überhaupt. Schlagartig hatte sich ihre Mimik versteift, verriet Marcus, dass sie darüber gar nicht sprechen wollte. Marcus beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Sie scheute sich, zu ihm zu sehen. Ihre Verletztheit über das was geschehen war, war ihr anzusehen und es war etwas, was sie Marcus Flint nicht zeigen mochte. In ihrem Kopf spukten unzählige Erinnerungen herum, die ihr schmerzlich bewusst machten, dass sie gar nicht so stark war, wie sie es sich wünschte. Oliver hatte sie hintergangen. Leanne hatte sie hintergangen, zwei Menschen, denen sie blind vertraut hatte. Und gerade diese Tatsache schmerzte. Es war alles nur eine Farce gewesen- zuerst hatte Oliver sich dahinter versteckt, sich nicht einzumischen und sich auch keinerlei Kommentar in Bezug auf die Sache zwischen Katie und Marcus zu erlauben, dann diese Szene vor dem Schloss am Ballabend und die Ernüchterung, dass es ein Fake war. Katie konnte und wollte es nicht verstehen. Wie konnte ein Freund den anderen so hintergehen? Was hatte sie Oliver angetan? Warum solche ein bösartiger Plan? Vor allem aber, wie konnte sie sich in ihm so täuschen? Sie dachte, sie wären Freunde, sie dachte, Oliver wäre ein Vertrauter. „er war betrunken, keine Ahnung was ihm eingefallen ist.“ Sagte sie leise, mied seinen Blick. Ihre Lüge hätte man sofort enttarnt, wenn man ihr in die Augen blickte. Katie konnte schlecht lügen, zu mindestens wenn man sie kannte, sah man es an ihren Augen. Doch Marcus brauchte sie nicht einmal anzusehen, alleine an ihrer Stimme erkannte er es. „Bellchen!“ es klang bedauernd und sie zuckte für einen Moment zusammen. „Ich dachte, da wäre mehr Vertrauen zwischen uns…ich hatte die Wahrheit erwartet, nicht eine Ausflucht.“ Trotzdem amüsierte ihn ihr Ausweichen. Sie sah zu ihm. Vertrauen. Er sprach tatsächlich von Vertrauen, die Schlange der Schlangen. Obwohl, der Gedanken dass da Vertrauen zwischen ihnen waren stimmte Katie irgendwie gut. „Wir beide wissen, dass er nur halb so betrunken war, wie er tat“ erklärte er gelassen. Er wusste es zu mindestens, er hatte auch schon ein paar Vermutungen. Adrian Pucey hatte das seine dazu getan. Pucey war wie eine große Saugglocke über Hogwarts und spürte alle Gerüchte und Geschichten auf. Sie schluckte. Das hatte sie auch schon vermutet. Doch sie kannte zusätzlich ja noch die Wahrheit. Leider war es nicht April, sonst hätte sie ihm erklären können, dass es ein Aprilscherz war. Doch selbst dann hätte ihr Flint nicht geglaubt. Sie seufzte tief. „Marcus, ich hab gerade wirklich keine Lust darüber zu reden“ seufzte sie schließlich und blickte in den wolkenverhangenen Himmel über Hogwarts. Er schien ihre innere Stimmung widerzuspiegeln: dicke große Wolken, die sich mächtig hoch auftürmten und alle Sicht verdeckten. „Na das glaub ich dir, Bellchen!“ Marcus Stimme klang amüsiert und zugleich schwang Ernsthaftigkeit darin. Ein schmales, fast unscheinbares Lächeln zierte seine Lippen und Katie wandte den Blick von ihm ab. Katie schnaubte etwas und drehte sich zu Marcus. „Ach ja?“ fragte sie skeptisch. Pah, sollte er doch glauben was er wollte. Katie würde auf seine Spielchen nicht eingehen. Heute würde er sie nicht reizen. Das nahm sich die junge Gryffindor zu mindestens vor. Doch sie hätte es besser wissen sollen, Marcus brachte sie nun mal schnell zur Weißglut. Es war als würde er genau wissen, welche Knöpfe er drücken musste. Und so war es auch. Marcus spürte die Rhetorik der Frage und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Wie gerne hätte er sie einfach in seine Arme gezogen und sie Trost in ihnen finden lassen. Doch er wusste, der starke kleine Löwe würde das gar nicht zu lassen. Katie war viel zu stolz und viel zu sehr Löwe. Dazu fehlte noch eine Portion Vertrautheit. „Nana, wollen wir mal nicht gleich so aufbrausend sein, das gehört sich doch nicht für eine Lady.“ Genervt schob sie seine Hand weg. „halt doch die Klappe“ fauchte sie und verschränkte ihre Hände vor der Brust. Betont eingeschnappt drehte sie sich von ihm weg und schnaubte ärgerlich. Doch so schnell ließ Flint sie nicht von dannen ziehen. Noch hatte die junge Dame dieses kleine Geplänkel nicht für sich entschieden und wenn es nach dem Slyntherin ging, würde das auch gar nicht so schnell passieren. „Du bist ganz schön zickig für einen Löwen.“, sagte der Slytherin beiläufig und streckte sich amüsiert, das lockte Katie auf jeden Fall aus ihrem Schneckenhaus, in das sie sich so oft zurückzog, vor allem in letzer Zeit, auch wenn Marcus es immer öfter fertig brachte, sie da auch wieder raus zu kitzeln. „Und du bist ganz schön aufgeblasen für eine Schlange“ antwortete sie bockig und sah auffordernd zu ihm. Er quittierte ihren Ausbruch mit einem milden Lächeln und nickte leicht. Verwirrt sah sie zu ihm und ihre Arme senkten sich von ihrer Brust. „So aufbrausend mag ich den kleinen Löwen doch gleich viel mehr“ stocherte er weiterhin und tatsächlich entglitt ihr ein Lächeln. War das jetzt tatsächlich wirklich geschehen. Hatte Marcus Flint, Schlange der Schlange tatsächlich gesagt, dass er sie mochte? Katie räusperte sich. Wahrscheinlich waren ihre Wangen mit einem Rotschimmer belegt. Die Schlange quittierte ihre Reaktion mit einem zufriedenen Blick auf Bellchen. „So, nach den gestreuten Blumen kannst du mir doch jetzt endlich das Schmierentheater erklären?“ mit einem Seitenblick auf Katie lehnte er sich entspannt im Sofa zurück und wartete ab. „Ich…“ Katie zögerte. „Das ist etwas kompliziert“ meinte sie dann ausweichend. Instinktiv zog sie ihre Weste enger um ihren Körper. Das Unbehagen auch nur an die vergangenen Tage und die Geschehnisse zu denken, stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Wir haben Zeit, Süße…“ seine rauchige Stimme war wie immer anziehend und Katie driftete kurz in ihre Gedankenwelt. „so viel Zeit...“ raunte er verführerisch in ihr Ohr. Gänsehaut lief über ihren Rücken und sie schluckte. „Das war alles nur ein Spiel…“ in ihrer Stimme schwang Trauer und Wut mit. Erneut zog sie ihre Weste enger um sich und ihr Unbehagen konnte man fast greifen, so fest hatte es sich manifestiert. Interessiert zog Marcus eine Augenbraue hoch. „das musst du mir genauer erklären, Bellchen, viel genauer.“ Schon wieder ließ seine Stimme die junge Löwin abdriften. „Bellchen.“ Marcus stupste sie sanft an. „Ich, das... dem Team hat es nicht gepasst, dass wir Zeit miteinander verbringen…“ Katie hielt inne, es klang viel zu intim, fast so als würden sie sich absichtlich getroffen so freundschaftlich oder was auch immer. Die Löwin blickte auf ihre Finger. „also… ich meine… wenn auch unfreiwillig aber, naja….ich… also“ sie fand ihre Sprach wieder „… Wood dachte ich würde unbedacht etwas ausplaudern.“ Katie seufzte tief. Selbst wenn sie es nur sagte, verkrampfte sich alles. Als ob Bell jemals etwas ausplaudern würde. Niemals. Marcus hörte sich Bells Ausführungen an. Sie sprach über das Abkommen zwischen Leanne und Oliver, dass sie dieses Spielchen mit Katie trieben, dass Katie dachte, sie würde die zwei verkuppeln, während die Beiden einen ganz anderen Plan verfolgten. Ruhig und gelassen saß er neben ihr, während Katie die letzten Worte sprach, davon, dass Leanne anscheinend die Drahtzieherin des ganzen war und Wood tatsächlich diese Szene am Ballabend nur vorgetäuscht hatte. Hinter seiner coolen Fassade brodelte es. Er schob sich ein paar schwarze Strähnen aus der Stirn und räusperte sich. Er war ganz ruhig, zu mindestens redete er sich das selbst an. Marcus blickte zu ihr, sah die Tränen die in ihren Augen standen. Und in diesem Moment schwor er sich etwas: Niemals sollte jemals wieder Katie so verletzten. Und Wood, dem würde er eine Lektion verpassen. Komischerweise fühlte die Schlange sich nicht besser. Er hätte vielleicht teilweise wirklich feinfühliger sein sollen. Katie das mit Oliver und Leanne brühwarm zu erzählen war wohl nicht die beste Methode gewesen. Einem Impuls nachgebend- im Nachhinein konnte er gar nicht sagen wieso- schob er die zarte Löwin in seine Arme. Tröstende Worte verließen seine Lippen und er wusste nicht wirklich was er da beruhigend auf sie ein murmelte. „Wood ist ein Idiot, das habe ich dir immer schon gesagt. Nicht nur dass er dich nur als Jägerin sieht und nicht als die die du bist, er hat auch einfach keinen Tau, dass man mein Bellchen nicht so behandelt.“ Es tat gut so etwas zu hören. Es fühlte sich tröstend an und Katie fand Geborgenheit in seiner Umarmung. Sie kuschelte sich an seine Brust, schloss die Augen und krallte sich in seinem dunkelgrünen Pullover. Er spürte nur zu deutlich ihre zarten Finger durch den Stoff. Ihr Griff zeigte, wie nötig sie diese Nähe hatte, das Spüren jemandes, der sie hielt und fest hielt. Die Zeit verstrich und ihr Griff lockerte sich langsam aber stetig. Ihr Atem hatte sich beruhigt und die Tränen waren lange schon versiegt. Doch Marcus dachte nicht daran, sich zu bewegen oder ihre Lage auch nur irgendwie zu verändern. Er genoss es sichtlich, die junge Löwin in die Armen zu halten. Friedlich an ihn gelehnt, schien es als hätte sie all ihre Sorgen und die Zweifel Marcus gegenüber abgelegt, denn sie schlummerte tief und fest. Kapitel 23: ... ist aufgewacht... --------------------------------- Langsam regte sich der junge Löwe. Sie hatte himmlisch geschlafen und kuschelte sich tiefer in das weiche Kissen, das gar nicht so roch, wie ihr Quaffelpolster, den sie schon als kleines Kind von ihrem Vater bekommen hatte. Überhaupt fühlte es sich nicht vertraut an. Katie stutzte im Halbschlaf, die Decke war seidig und an manchen Stellen, wo sie ihren Fuß hinstrecke, war es kühl und angenehm seidenartig. Katie drehte sich um, und vergrub ihr Antlitz in de Polster, der so herrlich duftete, ganz anders als sie es gewöhnt hatte. Doch auch hier ließen ihr die Gedanken ihr keine Ruhe. Langsam wurde ihr Verstand klarer und die Müdigkeit verflog Stück für Stück. Katie wandte sich wieder um, spürte die frische Kühle des Lakens und blinzelte. Ihre schläfrigen Augen öffneten sich nur kurz und auch nur für einen Spalt ehe sie zu fielen. Doch sie sahen nur einen kurzen Moment einen dunklen Schrank mit hübschen Verzierungen. Sie blinzelte erneut. Daneben war ein großes Poster der Falmouth Falcons zu sehen. Katie schloss lieber wieder ihre Augen, verschloss sie vor dem was hier vor ihr lag! Das war definitiv nicht ihr Schlafraum. Katie war plötzlich hell wach. Sie war definitiv nicht in ihrem Zimmer! Jetzt klopfte ihr Herz und sie drehte sich auf den Rücken. Oh bei Merlin! Katie schluckte, war zutiefst beunruhigt. Ihre Finger strichen über das glatte Leintuch, sie atmete den sichtlich erfrischenden Duft der Bettwäsche ein und blinzelte. Über ihr war ein wunderschöner Baldachin eines Himmelbettes in einem so unergründlich tiefen Lila, dass man glauben konnte es wäre Schwarz. Doch das alles beruhigte sie kein Bisschen, ganz im Gegenteil. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Die junge Frau atmete einmal durch und öffnete die Augen nun endgültig. Die Fenster waren mit dunkelgrünen Samtvorhängen verdunkelt. Katie seufzte. Oh mein Gott. Wo war sie bloß gelandet- Etwas hektisch schoben sich ihre Hände über ihren Körper. Erleichtert atmete sie aus. Okay, sie hatte noch all ihre Kleider von gestern an. Gestern Abend…. Da war sie doch mit Flint am Astronomieturm! Ihr Mund war ganz trocken. Demnach,… sie er schauderte den Gedanken weiterhin zu verflogen,… war sie in Flints Zimmer! Dunkle Augen hatten sie amüsiert bei ihrem Tun gemustert und schlossen sich dann wieder. Innerlich konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und stellte sich schlafend. Er war schon länger wach gewesen und hatte die Zeit genutzt um seinem Bellchen beim Schlafen zuzusehen. Sie sah zu zart und zerbrechlich aus und so hübsch. Vorsichtig hatte er ihr eine Strähne aus der Stirn gestrichen. Fasziniert beobachtete er Katies entspannte Gesichtszüge und das so feine, süße Gesicht. Katie setzt sich auf und blickte zur Seite. Marcus Flint lag neben ihr! Tatsächlich! Aber warum? Warum war sie in ihrem Zimmer? Eigentlich wollte die junge Dame nicht weiter darüber reden. Ihre Augen waren trotzdem an Marcus hängen geblieben; seine markanten Gesichtszüge, das schwarze Haar das ihm vorwitzig in die Stirn rutschte, der friedliche Ausdruck des seligen Schlafes. Katie biss sich auf die Lippen. So wie es aussah schlief er ohne T-shirt. Die Löwin schluckte, er sah zum Anbeißen aus. Katie schloss die Augen. Sie erinnerte sich nur noch, dass sie am Astronomieturm gewesen waren, sie hatten sich unterhalten und sich amüsiert. Katie seufzte, es war wie immer ein schönes Gefühl darüber nachzudenken. Der kleine Löwe schälte sich so lautlos wie es ihm möglich war, aus der Bettdecke. Flint schien noch zu schlafen und Katie empfand es als überaus angenehm, dass sie sich ihm nicht stelle musste, nicht jetzt. Obwohl sie gerne viel mehr gemacht hätte, zum Beispiel sich an ihn zu kuscheln. Katie schluckte. Solche Ideen sollte sie sich lieber sofort aus dem Kopf streichen. Leise schlich sie mit den Schuhen in den Händen zur Tür und schlüpfte auf den Gang. Ungesehen schaffte sie es bis in ihr Zimmer, wo Angelina und Alicia schon auf die junge Ausreißerin wartete. „na wo warst du denn?“ fragte Alicia mit einem wissenden Lächeln. Katie wollte ausweichen und ihnen einen Notlüge erzählen, doch Angelina machte ihr einen Strich durch die Rechnung. „und wie ist Flint so privat?“ Natürlich hatte die ältere Jägerin die wichtigen Worte extra beton. Katie seufze, warf ihre Turnschuhe in ein Eck und ließ sich auf ihr Bett fallen. „Es war gar nichts….“ seufzte sie. Klang das vielleicht etwas frustriert? Alicia kicherte ungehalten. „Oh natürlich, und `gar nichts` dauert auch die ganze Nacht, nicht wahr? Kleines, das kannst du Merlins Socke erzählen…“ sagte sie lachend und warf dem Küken einen Polster ins Gesicht. „Bis zum Frühstück hast du Zeit uns die Details zu erzählen, also los!“ Die zwei Jägerinnen ließen ihr keine Zeit zum Antworten und zwängten sich zu ihr aufs Bett. Katie seufzte, auch wenn ihre zwei Jägerkolleginnen ihre besten Freundinnen waren, konnte sie ziemlich nervend sein. Zeitweise hätte Katie sie gerne im Wandschrank eingeschlossen oder einen Silentium-Fluch angehext, doch eigentlich waren sie die Besten, die man sich wünschen konnte. „Küken, komm schon!“ schubste Angelina sie an. Katie wurde von den zweien scherzhalber Küken genannt, sie war ja schließlich die jüngste im Team. Außerdem waren Alicia und Angelina der jungen Löwin in einigen Beziehungen weit voraus. Doch Katie störte das kaum, immerhin wusste sie, dass die zwei das wirklich nur lieb meinten. „Hey….“ Katie schubste gespielt empört zurück. „es war wirklich nichts, wir haben geplaudert am Astronomieturm und die Sache mit Oliver und Leanne hab ich ihm auch erzählt….“ Katie schluckte, man merkte, dass ihr die Sache immer noch nach hang. „und dann bin ich eingeschlafen… also irgendwann halt.“ Murmelte sie kleinlaut. „Und als ich aufgewacht bin, lag ich neben Marcus in seinem Bett.“ „bei Merlins Hut. Du veräppelst uns!“ rief Angelina geschockt aus. „Wann lässt Flint sich jemals was entgehen?“ Katie blickte etwas verwirrt zu den zwei, die sich zweifelhafte Blicke zuwarfen. „Was?“ fragte Katie. „Ach…naja. Flint ist eigentlich nicht der Kerl, der naja, etwas anbrennen lässt.“, erklärte Angelina und räusperte sich. „Na das weiß ich auch!“ Katies Stimme hatte eine etwas beleidigte Tonart angeschlagen. War das etwa Frustration? Sie wusste es selbst nicht. „Oh, man Süße.“ Angelina legte ihren Arm um sie. „Ich hab Flint noch nie so zurückhaltend gesehen… Ich meine, ich glaub, ihm liegt wirklich etwas an dir.“ Angelina lächelte. „also, er hat sich noch nie so viel Zeit gegeben, für ein Mädchen. Und du bist ja etwas Besonderes.“ Erklärte Alicia und kuschelte sich ebenfalls an Katie. „Und wenn nicht, prügeln wir ihn windelweich“ lachte Angelina und Alicia kicherte. Katie schnappte einen Polster und warf sich auf ihre Freundinnen. „Ihr seid doof!“ lachte sie. Gerade am Weg zum Klassenzimmer für Arithmantik wurde Katie aufgehalten. Doch nicht, wie man sich das denken würde, dass die junge Löwin im Gang verweilte weil sie jemanden getroffen hatte, oder vielleicht weil ihre Schultasche zu Boden gefallen war, oder sie etwas ausgestreut hatte. Nein, es passierte ganz anders. Eine Hand hatte sich um ihre Hüfte gelegt und sie elegant aber bestimmt in eine geräumige Fensternische gezogen. Natürlich war es niemand andere als Marcus Flint. Kaum hatte er seine Hand um ihre Hüfte gelegt und Katie das Kribbeln verspürt hatte, das so allbekannt war, wusste sie dass es die Schlange war. „Und wie hat die Dame genächtigt?“ ein unwiderstehliches Lächeln zierte seine schmalen Lippen. Gleichzeitig war dieser kalte arrogante Gesichtsausdruck an ihm zu entdecken. Katie war für einen Moment sprach- und atemlos. Sie starrte Flint an und war sich nicht sicher, ob sie ihm für diese Frechheit eine Ohrfeige geben oder darüber lachen sollte. Kaum einen Satz gesprochen war Katie schon wieder fuchsteufelswild. Wie machte er das nur? Er schaffte es tatsächlich in weniger als einer Minute sie auf 180 zu bringen. Sie verdrehte genervt die Augen, doch Flints momentane gute Laune konnte nichts trüben. Und dass die kleine Löwin derartig reagierte machte ihn nur noch unerträglicher. Es gefiel ihm. Er hatte sie wieder mit einem Satz sprachlos gemacht und ihr die Röte ins Gesicht getrieben. Und das machte einfach wirklich Spaß. Die junge Frau schnaubte verächtlich. „Ausgesprochen gut und nun entschuldigst du mich, ich hab jetzt Arithmantik.“, erklärte sie spitzfindig. Ihre Augen sprühten Feuer und Flammen. Mit hocherhobenem Kopf wollte sie eben von dannen ziehen, doch Marcus hielt sie auf. Natürlich, wer hätte auch gedacht, dass Marcus Flint, der große Jäger von Slyntherin seine Beute so einfach gehen lassen würde. Außerdem sah die junge Löwin so verführerisch aus, überhaupt, wenn sie leicht ärgerlich war und das Feuer in ihren Augen hochzüngelte, war Marcus Flint hin und weg. Gänsehaut überzog ihren Körper und sie sah zu der hochgewachsenen Schlange auf. Sein Blick glitt über ihren Körper und er pfiff anerkennend durch die Zähne. Katie sah zum Anbeißen aus, ihr leicht geröteten Wangen, das Haar, das ihr wirr ins Gesicht hing. Die ersten zwei Knöpfe ihrer Bluse standen offen und ermöglichten einen Blick auf ihr hübsches Dekolleté. „Was denn noch?“ fragte sie entnervt, seine Musterung gefiel ihr gar nicht und sie trommelte unruhig mit den Fingern auf ihren Unterarm. Katie blickte genervt zu ihm auf, doch Marcus schien die Situation auszunützen. Er lächelte milde und zog sie näher an sich, seine Hände legten sich um ihre Hüften und ihre Körper berührten sich sanft. Sie hielt die Luft an. Wohlwollend registrierte er ihre Reaktion. Seine Hände strichen über ihre Hüfte und er raunte ihr ein „Wenn du schon in einem fremden Bett schläfst, solltest du am Morgen dein Zeug nicht vergessen.“ Katie schluckte schwer und japste nach Luft. Die Hand, die die Gryffindor an ihrer Hüfte spürte war warm haltgebend- doch das bemerkte sie gar nicht, so unglaublich gefühlvoll hielt Marcus sein Bellchen. Die Szene war viel zu erotisch und prickelnd. Sein warmer Atem schlug gegen ihre Wange und benebelte die junge Löwin fast. Katie war völlig überrumpelt. Sie konnte sich keinen Reim daraus machen, was er gerade gesagt hatte. „Was?“ fragte sie und runzelte die Stirn. Er schmunzelte amüsiert. „Du kannst dein Zeug bei mir vergessen.“ Sagte er grinsend und löste sich von ihr um ihr die Kiste zu geben, bei der sie am gestrigen Tag schon gerätselt hatte, warum Marcus so ein Tamtam darüber gemacht hatte. „oh.“ Seufzte die junge Löwin und nahm die Kiste. Zwar war ihr die Neugier schon fast auf die Stirn geschrieben, aber dass wollte sie der Schlange nicht auf die Nase binden. Also nickte sie bloß. Auch wenn ihr Inneres danach lechzte die Kiste aufzumachen. Doch momentan stellte sich ihnen ein anderes Problem. Wo sollte sie die nun einpacken? Immerhin war sie momentan am Weg zum Klassenzimmer. Marcus schien ihre Gedanken zu erraten. Er zog seinen Zauberstab und murmelte ein „Reducio“ und die Schachtel in Katies Händen schrumpfte auf ein Viertel der Größe- so handlich, dass Katie die Kiste mühelos in ihrer Tasche unterbrachte. „Mit Engorgio bekommst du es wieder auf die normale Größe“ erklärte Marcus fachmännisch. „Ja danke…“ flötete Katie nachdem sie die Kiste eigensteckt hatte und sich aus der Fensternische rettete. Doch schon wieder hatte die junge Frau nicht mit der Schnelligkeit von Flint gerechnet. Obwohl sie es eigentlich wissen hätte müssen, immerhin war er ja einer der beste Jäger, die Hogwarts je gesehen hatte. Katie stöhnte auf und drehte sich zu Flint. „Oh, Bellchen“ sein spöttischer Ton war nicht zu überhören und machte die junge Löwin rasend. Trotzdem der Wut auf Flint und seine Frechheiten, schlug ihr Herz wie wild. Sie verging fast vor Sehnsucht nach seinen Berührungen. Als ihr das tatsächlich bewusst wurde, zeichnete sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen. „Du glaubst doch nicht, dass du jetzt schon loskommst…“ Den Satz ließ er unvollendet und wartete mit einem charmanten und doch spöttischen Lächeln auf ihre Reaktion. Katie hätte dahin schmelzen können. Er beugte sich zu ihr vor. Ihr Herz trommelte bereits gegen ihren Brustkorb. Sein Duft war betörend, benebelnd und sie atmete tief ein. Flints Atem schlug gegen ihre Wange. Ihr wurde heiß und zugleich überzog eine Gänsehaut ihren Körper. Katie fühlte sich, als ob ihre Knie gleich nachgeben würden. Die Gryffindor mahnte sich zur Ruhe. Es spürte sich an, wie ein warmer Sommerregen, ein kleiner Schauer, der auf sie nieder ging. Dann wie in Zeitlupe senkten sich seine Lippen auf ihre Stirn. Wunderschöne Gefühle strömten durch ihren Körper. Das war kein flüchtiger Kuss, das war viel mehr und Katie war glücklich so eine Gabe zu empfangen. So oft wie sie hörte, das Marcus Flint sich nahm was er wollte und sich nicht um die anderen kümmerten, so wenig konnte sie es nun glauben. Seine Spielchen hatten aufgehört. Seine Lipen fühlten sich warm und gut an und hinterließen ein unglaubliches Kribbeln an der Stelle. Marcus seufzte zufrieden. Ihre Haut fühlte sich warm und seidig an, wundervoll. Katie war einfach ein wahrgewordener Traum. Er sehnte sich schon jetzt wieder nach ihrer warmen Haut und den Küssen, die er ihr gerne auf ihren Körper hauchen wollte. Sie verweilten in dieser Spannung, die sich fast wie eine Wolke über ihnen hielt. Marcus war er, der die Stille brach. „Hast du nicht Unterricht?“ sagte er schmunzelnd. Katie war komplett in ihren Gedanken versunken. Stimmt eigentlich hatte sie ja keine Zeit hier weiterhin zu stehen.“Wir sehen uns später.“ Rief sie ihm noch zu und im Laufschritt ließ die den Gang hinter sich und kam gerade rechtzeitig in das Klassenzimmer. Einen völlig verblüfften Slyntherin ließ sie dabei einfach in der Fensternische stehen. „Oh, Mann, Oliver!“ stöhnte Fred. „Das haben wir doch schon so oft geübt!“ ergänzte George und schüttelte den Kopf. Der Teamkapitän sah ärgerlich aus. Das Training hatte ja gut begonnen und war leistungstechnisch auch ganz gut, aber jetzt begannen die Zwillinge zu motzen und wenn die damit anfingen, würde es nicht lange dauern und das Trio der Damen würde mitmachen. Der Kapitän richtete sich den Mantel und schwebte vor den Ringen. „Weasleys seid nicht solche Affen, selbst die Mädls machen nicht schlapp…oder seid ihr noch größere Memmen?“ damit hatte Oliver die Zwillinge beim Stolz gepackt, sie konnte demnach gar nicht weiterhin herumsudern. Nach enigen geschnaubten Schimpfwörten, die der Kapitän auf Grund der Entfernung gottseidank nicht hörte, mussten sie sich fügen und warfen den Jägerinnen die Klatscher um die Ohren. Erschöpft landete Angelina. „Man, Oliver hat heute wohl wieder die Sadistenhandschuhe angezogen.“ schnaubte sie bitter und löste den Zopf ihrer Haare um sie neu zusammen zu binden. Alicia seufzte. „Je näher das Spiel gegen die Puffs kommt, desto verrückter spielt er!“ Fred legte freundschaftlich die Hand um Angelina. „na Süße, hat dich unser Kapitän etwa so geschafft?“ sein freches Grinsen hätte man fotografieren müssen- es sah zu göttlich aus. Angewidert blickte die junge Frau zu dem Zwilling. „Hab ich dich nicht schon das halbe Spiel über jammern gehört?“, fragte sie amüsiert und nahm seine Hand von ihrer Schulter. „Oh nein!!“ erklärte er ganz bestimmt und schüttelte eifrig den Kopf. „wahrscheinlich hast du mich mit meinem Bruder verwechselt!“ zwinkerte er ihr verstohlen zu und schon bekam er von George eine Kopfnuss. Ein Gerangel folgte und als sich die Zwillinge wortwörtlich in den Haaren lagen, kicherten die Jägerinnen nur und wandten sich zur Umkleidekabine. „Katie, kann ich dich kurz sprechen?“ Oliver hatte sich geräuspert und dadurch die Aufmerksamkeit der Jägerinnen auf sich gelenkt. Die junge Löwin wechselte einen zweifelnden Blick mit Angelina und Alicia. Letztere beugte sich zu ihr. „na komm schon Küken, wie lange hast du auf Oliver gewartet, mh? Jetzt ist es zur Greifen nahe.“ Flüsterte sie ihr zu und nickte aufmunternd. Alicia hatte es noch nicht aufgegeben, dass Katie nichts mehr von Wood wollte. Irgendwie wollte sie das anscheinend nicht glauben oder wahrhaben. Immerhin hatte Katie immer schon für den Quidditchkapitän geschwärmt. Und diesen Spielchen mit Flint maß die erfahrene Jägerin keinerlei Bedeutung zu. Katie schluckte hart. „Ja, okay…“ sagte sie leise und schnappte nach ihrem Besen, ehe sie umdrehte zu die paar Schritte zu Oliver aufschloss, der auf das Spielfeld zurückgekehrt war. Es war ihr doch ein wenig mulmig zu Mute. Sie war ihm bis jetzt immer aus dem Weg gegangen, nach dem Erlebnis am Ball. Bis jetzt hatte das auch geklappt. Sie hatte sich, kaum war das Training vorbei, in die Dusche verzogen und dann so schnell wie möglich die Umkleiden verlassen. Bei den Essen in der großen Halle war sie immer entfernt von Oliver gesessen. „Ich werde dich aus dem Team nehmen müssen.“ Entgegen der Tatsache, dass es tatsächlich traurig klang, sah Oliver wütend aus. Katie fiel aus allen Wolken. „Bitte was?“ fragte sie entsetzt und sie warf den Besen zu Boden. „Ich glaub‘s ja nicht! Oliver!“ schnaubte sie ungehalten. „was soll das?“ wütend starrte sie ihren Kapitän an. „Nun ja, du bringst nicht die Leistung die ich erwarte.“ Erklärte er ganz ruhig und gelassen. Er führte sich auf, als wäre er der Ernst in Person. So ruhig und gelassen, brachte er Katie nur noch mehr zur WEißglut. "Bitte?“ Katie verstand die Welt nicht mehr. Immerhin hatte sie die letzten Trainings immer perfekt absolviert. Und sie selbst hatte das Gefühl, dass es ihr wieder besser ging und die Lust am Spiel wieder begann. „Nun ja….“ Oliver machte eine ausladende Bewegung, doch Katie fiel ihm ins Wort: „Entschuldige? Bist du noch ganz dicht?“ fuhr sie ihn laut an und knurrte verhalten. „Nur weil diese peinliche Situation vom Ball in deinem Hirn herum spukt…. Heißt das nicht dass ich Schuld bin. Das mit dem Liebesgeständnis hätte dir vielleicht ein wenig früher einfallen sollen.“ Wood knackste mit den Wirbeln. „Bell, du bist vielleicht naiv- du kennst mich.“ knurrte er vorwurfsvoll. „Ich trenne das immer strikt- Spiel und den Rest.“ Katie lachte schrill. „Für dich gibt es doch sonst nichts, außer Quidditch….“ Die junge Gryffindor verschränkte die Arme vor der Brust. Kapitel 24: ...reicht es ... (^^) --------------------------------- „Du steigerst gerade nicht deine Chancen es besser zu machen!“ fauchte Wood. Katie warf die Hände zum Himmel. Wood war wohl gänzlich gestört! Womit hatte sie das nur verdient, sich jetzt so eine Abreibung abzuholen! Immerhin hatte sie die letzten drei Trainings wirklich alles gegeben und war auch wirklich gut gewesen. Das jetzt Oliver davon sprach, sie wegen ungenügender Leistung aus dem Team zu schmeißen war nicht nur gemein sondern das allerletzte! Die junge Gryffindor schüttelte den Kopf. „Du machst einen Fehler, Oliver. Du weißt, dass die letzten Trainings echt okay waren!“fauchte sie ungehalten und starrte ihn an. „Okay? Okay?“ er lachte schrill und hob eine Augenbraue. „Es reicht aber nicht, okay zu sein! Wir müssen perfekt sein, und das bist du nicht!“ ereiferte er sich und schnaubte aufgebracht. Das Geräusch der Ohrfeige, die Katie ihm verpasste durchbrach die Stille des Trainingsplatzes. Das war genug gewesen. Oliver hatte sie tief verletzt, wie schon so oft. Katies Hand brannte doch das war es ihr wert gewesen. Trotzdem war sie still und sah entgeistert zu Wood. Die Adern auf seinen Schläfen pulsierten und das war nie ein gutes Zeichen. Der Klang des Schlages verhallte noch in ihre Gedanken und es senkte sich Stille über die beiden Streithähne. Amüsiert klatschend trat eine weitere Person auf den Platz. Es war kein anderer als Marcus Flint. Sein langsames Klatschen verhallte. „Na endlich bietet dir einmal einer Parole…“ seine kalte Stimme riss Katie völlig aus dem Konzept. Doch das war noch nicht alles, was Katie ins Chaos stieß. „Was willst du Flint, mhm? Ein paar Taktiken klauen?“ fragte Oliver gereizt. Er verschränkte die Arme abwehrend vor der Brust. „Sorry Wood, das hab ich nicht nötig.“ Flints trockenes Lachen überzog Katies Körper mit einer Gänsehaut. Sie fragte sich ja selbst was Flint hier tat? Immerhin konnte sie sich keinen Reim aus seiner Anwesenheit machen. Flint war ja nicht gerade ein selbstloser Engel, der süße Jungfrauen aus den fruchtbaren Klauen de Monsters rettete. Der Gedanke ließ ihre Wangen erröten. Als Prinz konnte die junge Löwin sich Marcus dann doch gut vorstellen. „Ach ja….so schlecht wie deine Schlangen in Form sind,…“ Eine abwinkende Geste war nun zu viel. Marcus fiel dem Gryffindor ins Wort. „Eigentlich wollte ich nur Katie nach ihrem Training abholen. Es ist doch wohl schon zu Ende, nicht? Zu mindestens nach der Ohrfeige bestimmt.“ Man hörte deutlich, wie amüsiert Marcus ob der Tatsache war. „Nein, zu deiner Information, es ist nicht vorbei!“ schnaubte Wood angesäuert. „Du wirst wohl irgendein anderes Häschen heute ausführen… Katie ist sowieso austauschbar…“ ergänzte er noch und Katie schluckte. „Oliver. Du bist ein Arsch.“ fauchte sie ungehalten. Er hätte locker noch ein paar Ohrfeigen kassieren können. Das war eine so ausgesprochene Frechheit, das Katie gar nicht sagen konnte, wie sehr sie das verletzt hatte. Die Anwesenheit von Marcus milderte dieser Schmerz irgendwie. Katie konnte es sich selbst nicht erklären. „Und dein Training kannst du dir in den Arsch schieben!“ Sie drehte sich schwungvoll um und schnappte nach Marcus Hand. Doch so schnell ließ sich dieser nicht zum Gehen bewegen. Er sah abschätzend zu Wood. „Ach, Wood, noch was. Katie mag für dich, kalten Schleimbeutel, austauschbar sein. Aber würdest du sie wirklich kennen, wüsstest du, wie einzigartig sie ist.“ Die Schlange legte beschützend einen Arm und Katie und die war froh, Wood zu entkommen. Die Worte, die Marcus ausgesprochen hatte, waren wie Balsam für diese kleinen seelischen Wunden, die Wood ihr zugefügt hatte. Es war als wären Woods Gemeinheiten an ihr abgeprallt. Als wäre Marcus ihr Schutzschild… Begossen wie ein Pudel stand der Quidditchkapitän der Löwen da, während die siegreiche Löwin mit ihrem schlangenhaften Verteidiger vom Platz zog. Was für ein Bild, das wäre ein reißerischer Artikel für den Tagespropheten geworden. „Danke, Marcus. Das war echt nett.“ sagte Katie leise, als sie am Schlossportal angekommen waren. Den ganzen Weg hinauf zum Schloss waren sie beide still gewesen, waren ihren Gedanken hinterher gehangen. Ihr strahlendes Lächeln war schon Dank genug, aber es schmeichelte der Schlange trotzdem, dass er wohl doch ein Held für sie war. Lässig lehnte er sich an die Wand des Schlosses, neben dem Portal und zuckte nur mit den Schultern .„Hey, immerhin Wood eins auszuwischen war es allemal wert.“ winkte er ab. Das war ja wirklich kein großes Ding gewesen… Aber wenn er ehrlich war, hätte Wood eine deftige Abreibung verdient. Darüber würde er noch mit Pucey sprächen. Also er das Training der Löwen gesehen hatte, war er von Katies ungeahntes Tempo und ihre Freunde am Spiel tatsächlich überrascht. Es war wie eine 180°-Wendung der Jägerin. Sie war grandios, sie war sogar besser als früher. Die Schlange grinste überheblich, hing seinen Gedanken hinterher und räusperte sich schließlich. „Oh“ Die Traurigkeit in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Hätte Marcus einfach nichts darauf gesagt. Irgendwie machte die Tatsache, dass er nur Wood eins auswischen wollte, die Worte vom Platz ein wenig unglaubwürdig. Aber hatte Katie tatsächlich gedacht, sie wäre einzigartig? Oder vielleicht sogar für Marcus Flint, Schlange der Schlangen einzigartig? Die Vorstellung war zu schön um wahr zu sein. Der Slytherin sah sein Bellchen an. Er hätte es vielleicht geschickter formulieren sollen. Immerhin hatte es doch ein wenig so geklungen, als würde es nur um die Feindschaft mit Wood gehen. Dabei hatte er das mit dem Einzigartig sein tatsächlich ernst gemeint. Nachdem alle Löwen vom Platz geschlürft waren- nach Woods Sadistentraining- wollte er schon zu Katie gehen und ihr zu ihrer wiedergefundenen Freude am Spiel gratulieren, doch der bescheuerte Kapitän der Löwen funkte dazwischen und hielt Katie auf. Die Schlange hatte kaum ihren Ohren trauen können, als Oliver doch tatsächlich der jungen Jägerin erklärte, wie schlecht sie war. Er hatte ihr wohl die Nichterwiderung seines Liebesgeständnisses übel genommen, oder er war einfach nur ein grottenschlechter Kapitän. Vielleicht war es auch eine Mischung von beiden. „Sag mal, wie wär es wenn wir nächstes Wochenende nach Hogsmeade gehen?“ fragte er dann. Vielleicht konnte er es so ein wenig wieder gut machen. Katie fiel aus alle ihren Wolken. Ihr Herz setzte aus. Wenn sie schon viel von Marcus gewöhnt war, und auch auf vieles gefasst war, das warf sie um. Doch so leicht konnte sie es ihm nicht machen. „Mhmhm“ sie schien ernsthaft nachzudenken, während Marcus fast vor Spannung verging. Aber dieses durfte sich der Bab Boy natürlich nicht anmerken lassen und so sah er gelangweilt über die Ländereien. Konnte sie nicht einfach ja sein, und die Sache war gegessen? Warum sein Herz einen Takt schneller schlug? Er wollte gar nicht daran denken. Nein konnte sie nicht. Ein Lächeln schob sich auf ihre Züge. „Sorry, aber ich hab schon ein Date.“ Strahlte sie. Für einen Moment sah sie, wie Marcus seine Gesichtszüge entgleisten, ehe sie hinter der Schlangenmaske versteckt wurden. „Ja?“ fragte er doch sehr interessiert. „und mit wem, wenn ich fragen darf?“ Immerhin wollt er seinen Konkurrenten später vielleicht noch einen Besuch abstatten-so von Mann zu Mann. So wäre dann vielleicht das Date aus dem Weg geräumt werden. Katie blickte zu ihm. Flint hatte also angebissen, wie ein Fisch hing er an ihrer ausgeworfenen Angel. Und nun konnte sie ihn ein wenig zappeln lassen. Wenn sie ehrlich war, gefiel ihr die Vorstellung gut, Marcus einmal in der Hand zu haben. Aufreizend lehnte sie sich an die Wand. „Mhm, sag mal, Marcus,“ ihre Stimme war zu sexy und der Angesprochene merkte, wie er schlucken musste. „geht dich das eigentlich etwas an?“ fragte sie und leckte sich anzüglich über die Lippen. Marcus räusperte sich. Es wurde ihm so plötzlich unerträglich heiß. Er lockerte den Kragen seines Umhangs. „Ach, nur so aus Interesse…“ winkte er ab und sah etwas desinteressiert zu ihr, doch in seinem Inneren zerriss es ihn fast vor Spannung und Neugier. Katie zuckte mit den Schultern und beobachtete Flint genauestens. „Also gut…wenn du es unbedingt wissen willst…“ begann sie seufzend, als wäre es tatsächlich schwer für sie oder unangenehm. Im Geheimen war sie froh, das Marcus anscheinend doch ein wenig eifersüchtig war, so schien es zu mindestens ein bisschen. Das konnte man ja doch noch ein wenig ausreizen. Oh, wie sich Katie in ihrer Position wohl fühlte. Sie fühlte sich- ehrlich- unglaublich gut. Elegant fuhr sie sich durch die Haare und drehte eine Strähne um ihren Finger. „Ich geh mit Miles hin.“ Sagte se dann ganz emotionslos und lächelte ihn unwiderstehlich an. Dem Slytherin blieb die Luft weg. Schreckensgeweitete Augen blicken für eine Sekunde entgeistert zu Katie, ehe er sich räusperte und wieder zu seinem alten Pokerface zurückfand. „Das ist nicht dein Ernst!“ presste er hervor und konnte seinen Blick von ihr nicht abwenden. Katie genoss das Gefühl und kostete es aus. „Ja, er ist doch ein netter Kerl.“ ., sagte se gespielt begeistert und lächelte. Sie zuckte mit den Schultern. Was hatte denn Marcus so plötzlich? Innerlich konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. „ Und er hat so nett gefragt, da kann ich doch nicht nein sagen.“ lächelte sie zuckersüß. Katie konnte schon ein Biest sein, aber momentan war es so eine Genugtuung, wie oft hatte Marcus sie schon so in der Luft hängen gelassen, nun konnte sie es ihm wenigstens ein bisschen heimzahlen. Ihm war für einen Moment das Herz stehen geblieben. Einerseits hatte er Miles ausdrücklich erklärt, dass wenn er Bellchen noch einmal ansah, er einen Blindenhund brauchen würde, wenn nicht mehr! Und andererseits konnte sich Flint gar nicht erklären, dass Katie mit Miles ausgehen wollen würde! Marcus räusperte sich abermals. „Miles? Miles Blechtley?“ fragte er sicherheitshalber noch mal nach. Der würde tot sein! Tot, spätestens wenn er in den Gemeinschaftsraum zurückkam. Und dann konnte Miles was erleben. Der Slytherin ballte seine Fäuste. „Ja.“, frohlockte Katie und grinste über beide Ohren. Das machte doch wirklich Spaß, Flint derartig zu ärgern. Die junge Löwin fühlte sich so gut wie noch selten. „kennst du sonst noch einen Miles?“ fragte sie naiv und kicherte. Flint beäugte sie kritisch. „Ich an deiner Stelle, würde das absagen. Miles ist… kein Datingtyp.“ Sagte er ganz ruhig. Am liebsten hätte er sie angebrüllt, was ihr einfiel und das Miles ein One-Night-Stand-Typ war, der sie nur ins Bett zerren wollte. Katie sah amüsiert zu ihm. „Aber er war total nett als er mich gefragt hat….“ Sie lächelte zuckersüß zu der Schlange und stieß sich von der Wand ab. Sie bewegte sich auf Flint zu, der sie argwöhnisch anstarrte. „… bist du etwa eifersüchtig?“ fragte sie dann und zog effektvoll eine Augenbraue hoch. Flint schluckte. Das schien wohl sein wunder Punkt zu sein. Er schwieg eisern. Katie wusste, es war ihr Spiel und das würde sie siegreich beenden. Langsam, wie es einer Raubkatze entsprach, schlich sie auf den Slytherin zu. Ihre Hand legte sich auf seine muskulöse Brust und ihre Finger strichen auf und ab. „Mhmhm?“ machte sie fragend. Ihre anziehende Art der jungen Frau brachte Marcus doch ins Schwitzen. „Nein!“ sagte er ruhig, räusperte sich und fuhr sich ziemlich gestresst wirkend durch die Haare. Sie kicherte, ihr Körper schob sich gegen seinen. Langsam war das Spiel wohl außer Kontrolle gelaufen. Sie lächelte souverän. „Nun ja, Miles ist nicht wirklich ein frauen-freundlicher Zeitgenosse.“ Erklärte er ganz lässig und sog die Luft ein, als die junge Frau ihre Hände auf seine Brust legte. „ach ja?“ hauchte sie ihm zu. „Also doch ein wenig eifersüchtig?“ schnurrte die junge Löwin und ihr Augenaufschlag machte den Slytherin nervös. So hatte er sich noch nie angestellt. Er musste zur Raison kommen, und zwar schneller. Doch das war leichter gesagt, als getan. Sein Herz klinkte nämlich seinen schlangenhaften Verstand aus. „Bellchen…“ Marcus seufzte tief und strich ihr über die Wange. „wär das eine schlimme Vorstellung?“ stellte er eine Gegenfrage. Nun ja, ganz sicher, dass Katie auch etwas für ihn empfand war er sich nicht. Auch wenn er in Fleisch und Blut ein Jäger war, bei Miss Bell war es einfach anders. Trotz seines souveränen Verhaltens und dem nun ja- jahrelangen Training, war es nun Ernst und etwas ganz anderes! Katie war ihm wichtig und das war nun mal anders. Katie fühlte sich gut und sie grinste total zufrieden. „Tja.“ Sie seufzte tief und entspannt. Sie streckte sich, trat einen Schritt zurück. „mir gefällt es.“ häkelte sie frech grinsend. „Vor allem, weil ich gar kein Date habe….“ Zufrieden und mit dem übermütigen Gefühl der Genugtuung sah sie zu ihm hinauf. Marcus sah sie erstaunt an. Das war doch… eine Frechheit! Katie war tatsächlich sehr schlau und unglaublich frech. Sie hatte ihn tatsächlich um den Finger gewickelt. Wie gerissen! Marcus musste trotzdem schmunzeln. Die junge Löwin hatte ihn tatsächlich heiß gemacht. Seine Hose spannte. Er grinste. Diese Runde ging tatsächlich an die Gryffindor. Doch noch gab er sich nicht geschlagen. „Gute Nacht, Flint….“ Lächelte sie zuckersüß und war auch schon im Schloss verschwunden. Ihre gute Laune strahlte schon fast durchs ganze Schloss. Mit einem tiefen Seufzten warf sie sich auf ihre Bett, wo die Schachtel von Flint lag, mit dieser wunderschönen sattroten Schleife. Bis jetzt war sie noch nicht dazu gekommen, sie zu öffnen, doch jetzt hatte sie Zeit. Sie setzte sich auf und versuchte den Zauber, den Marcus ihr erklärt hatte. Es klappte zwar nicht auf Anhieb aber nach dem dritten Versuch hatte die Kiste ihre ursprüngliche Größe wieder erreicht. Katie löste das Band, das den Deckel auf der Kiste hielt. Langsam, ehrfürchtig und als ob sie sich selbst doch nicht sicher war, schob sie das Band beiseite und hob den Deckel ab, den sie achtlos neben sich aufs Bett warf. Schon aufgeregt blickte sie in die Kiste. Sie traute ihren Augen kaum. Da lagen zwar wohl ihre Sportsachen, auch mit dem gleichen Zauber verkleinert zwischen einem Meer aus Mohnblumen. Katie grinste. So etwas Süßes hatte sie noch nie geschenkt bekommen. Das war wundervoll. Sie lächelte selig und roch an einer Mohnblüte. Der dezente Duft nach süßem Frühling erfüllte sie und Katie ließ sich seufzend rücklinks auf das Bett fallen, die Mohnbume in der Hand. Seit wann war Marcus denn so romantisch? Dieser Ader hätte sie dem Slytherin gar nicht zugetraut. Gar überhaupt nicht, wenn sie ehrlich war- immerhin die Schlange der Schlange konnte man sich auch kaum romantisch vorstellen… Wieder einmal hatte sie der gutaussehende Schwarzhaarige überrascht. Nach einem Schwelgen in Gedanken setzte sie sich auf und vergrößerte ihre Sportsachen wieder auf die Normalgröße und ordnete sie in ihren Schrank. Ganz zu unteres lag eine rote Karte, beschrieben mit einer wundervoll geschwungener Schrift. Kapitel 25: ...begreift... -------------------------- Katie nahm die Karte an sich. Es war ein hochwertiges Papier in mohnblumenrot. Sie lächelte als sie über die Oberfläche strich. „Für Katie“ stand da in wunderschön geschwungenen Lettern. Neugierig war sie nun schon. Die Löwin hätte Marcus nie für so romantisch gehalten. Und er hatte eine wunderschöne Handschrift, dass musste sie schon zugeben. Aber es sah auch sehr bemüht aus, als ob er sich dafür sehr viel Zeit genommen hatte. Bedächtig öffnete sie die Karte. „Wow“ entfuhr es ihr ganz unverhofft. In der Mitte der Karte war eine silberne Kette mit einem silbernen Anhänger in Form einer Mohnblüte. Darunter stand in seiner hübschen Handschrift. „… verwelkt auch ohne Zauberspruch niemals.“ Katie atmete aus. Das war wundervoll. So etwas Schönes hatte sie noch nie von jemanden geschenkt bekommt. Schon gar nicht einfach nur so! Ihre Finger nestelten an der geschickten Aufhängung der Kette und bekamen sie schließlich doch frei. Katies Herz klopfte. Das war so süß von Marcus, und irgendwie passte es doch gar nicht so zu ihm. Immerhin war Marcus nicht gerade der edle Prinz auf dem weißen Pferd, wie in den Märchen. Naja, ganz so konnte man das nicht sagen, denn die junge Löwin konnte sich Marcus schon in gewisser Weise als Traumprinz vorstellen, so abwegig das auch klingen mochte. Sie schnappte die Halskette und stolperte die Treppe von den Schlafsälen hinunter. „Kann nicht, keine Zeit!“ warf sie Angelina und Alicia zu, die sie verstört ansahen, als die junge Löwin durch den Gemeinschaftsraum polterte. „Oh man,… man könnte glauben Wood wäre hinter ihr her…“ lachte Alicia. „Ich glaube eher es geht um Flint!“ meinte Angelina augenzwinkernd. Sie mussten beide lachen. Das ihr Küken anscheinend doch eine Schwäche für eine Schlange hatte, war amüsant. Insgeheim wünschten ihr beide Glück, Katie hatte es doch wirklich verdient. Ihre Füße trugen sie in Richtung Zaubertränkekerker, nur dass sie vorher abbog und am Gemeinschaftsraum der Slytherins vorbeirauschte. Gut, dass sie sich gemerkt hatte, wie sie heute Morgen aus seinem Zimmer geschlüpft war. Gottseidank war sie schnell genug, um nicht entdeckt zu werden, immerhin sie konnte sich nur ausmalen was ein paar Slytherins mit einer kleinen Löwin wie ihr anstelle würden. Zweite, dritte, vierte Tür, die mit der wunderschönen Mahagoni-Einfassung. Katie schluckte und atmete tief ein. Ihre Hand streckte sich aus und sie klopfte an der Tür. Für einen Moment spürte sie ein leichtes Gefühl von Panik und wollte schon wieder umdrehen. Doch in diesem Moment öffnete sich auch schon die Tür und kein geringerer als Marcus Flint stand- nur mit einem Handtuch bekleidet und nassen Haaren vor ihr. Einige Wassertropfen perlten an seiner Haut. „Bellchen...“erstaunt sah er zu ihr, kratzte sich am Kopf und nahm den Arm von der Tür. „komm rein…“ meinte er einladend und lächelte frech. An ihrem Gesicht konnte man förmlich ablesen, dass ihr die Situation doch ein wenig unangenehm war. Unangenehm war vielleicht das falsche Wort, eher war es nervös. Es machte sie nervös, das lag wohl an seinem Outfit. Katie räusperte sich. „nein, ich meine…also… ich hab nicht gewusst, dass du…“ sie brach ab. „Ich komm später wieder.“ Sagte sie dann ruhig und lächelte schüchtern zu dem Slytherin. „Jetzt bist du schon da…“ Seine Hand fand ihren Oberarm und zog sie ins Innere des Zimmers. Und das war ihr gar nicht so unrecht. Katie hätte auch gar nicht wiedersprechen können, denn sie war auch schon im Zimmer. „Setzt dich, ich muss nur kurz noch ins Bad.“ Erklärte er ruhig und nickte Katie zu. Die junge Löwin hätte auch nichts dagegen habt, wenn er so geblieben wäre. Marcus war schon durch die Tür verschwunden und die junge Löwin besah sich das Zimmer genauer. Die Schlange hatte bei der Möbelwahl doch Stil bewiesen, es sah richtig hübsch aus. Sie setzte sich aufs Bett von wo sie heute morgens die Poster der Falmouth Falcons erspäht hatte. Jetzt hatte sie Zeit, sie etwas genauer zu mustern. Hier zu schlafen war wundervoll, das Bett war weich und die Decke seidig. Sich räuspernd strich sie über die Decke. Was wollte sie eigentlich hier? Das sollte sie sich doch fragen. Sie wollte ihn sehen, Marcus auf den Zahn fühlen was das jetzt war, das da zwischen ihnen lief. Katie wollte Gewissheit und sie wollte sich für die hübsche Kette bedanken. Marcus blickte in den Spiegel. Seine Haare hatte er bereits schnell mit einem Handtuch trocken gerubbelt und mit ein wenig Gel waren sie auch schon in Form gebracht. Allerdings spukten in seinem Kopf ganz andere Sachen umher. Katie Bell war in seinem Zimmer- ein Hauptgewinn hätte er früher gesagt. Sein Spiegelbild starrte zurück. Aber das war nicht wie früher- Überhaupt, er hatte noch nie ein Mädchen in sein Zimmer eingeladen oder eingelassen. Das war also schon eine Regelübertretung, jetzt folgte die Zweite- oder eine Wiederholung der ersten. Er hatte Katie quasi ins Zimmer hereingezogen und es fühlte sich gut an, die junge Löwin bei sich zu wissen. Katie war ja aber auch nicht irgendein Mädchen- Katie war einzigartig. Sie war etwas Besonderes. Er atmete tief durch und nickte seinem Spiegelbild zu, als wollte er sich Mut zusprechen. Als ob er den brauchte, er war immerhin die Schlange der Schlangen. Aber auch Schlangen war sich nicht immer sicher, dass richtige zu tun, vor allem nicht, wenn so viel Herz bei der Sache im Spiel war. Es ging immerhin um sein Bellchen! Er trat aus dem Bad und auf Katies Wangen sah man einen deutlichen Rotschimmer glänzen. Hatte sie gedacht, Marcus würde sich im Bad umziehen, hatte sie falsch gedacht… naja zu mindestens ein bisschen. Er hatte sich ja umgezogen, allerdings war er jetzt nur mit einer Boxershort bekleidet, was die nackte-Haut-Situation nicht besser machte. Sein durchtrainierter Oberkörper war ja schließlich nicht zu übersehen und äußerst anziehend. Sie räusperte sich und überspielte den Anblick, der sich ihr bot, galant, obwohl Marcus sie damit doch sehr durcheinander brachte. „Könntest du sie mir umlegen?“ fragte sie schüchtern und in ihrer Hand lag die hübsche silberne Kette. Sein arrogantes Lächeln erschien und er nickte. Er hatte zwar etwas anderes erwartet und ihren unsicheren Blick mit Genuss studiert, aber ihr so ein wenig näher zu kommen konnte er ja gar nicht ablehnen. „Gerne.“ Marcus nahm die Kette aus ihren Händen und bedeutete der jungen Löwin sich umzudrehen. Kaltes Silber legte sich um ihren Hals. Es fühlte sich kühl und wundervoll zugleich an, vor allem durch die Tatsache dass es ein Geschenk von Marcus war, das sie nun um den Hals trug. „Danke“ sie drehte sich mit einem umwerfenden Lächeln zu ihm um. „Die ist wunderschön.“ hauchte sie und seufzte zufrieden auf. Ihr Lächeln machte Marcus glücklich. Vor allem weil es ein so ehrlich freudiges Lächeln war. „Bist du nur deshalb gekommen, damit ich dir die Kette umlege? Seid ihr Löwen nicht immer so gesellig, es hätte doch jeder andere auch machen können, oder? Wieso also der weite Weg hierher?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Natürlich vermutete er etwas anderes, aber sie so ein wenig auszutesten war doch einfach zu verführerisch. Sie leckte sich über die Lippen. „mhm“ machte sie leise und musterte ihre Schlange genauestens. Es schien fast so als studierte sie die Licht-und Schattenspiele, die sich auf seinen gut trainierten Bauchmuskeln zu sehen waren. Katie seufzte. „Eigentlich bin ich wegen etwas anderem da.“ Sagte sie dann. Es war eher ein leichtes Hauchen, das Marcus zum Schlucken brachte. Katie brachte ihn tatsächlich zum Schwitzen. Wie automatisch bewegten sich ihre Füße und Katie wandte sich der Schlange zu. Ihre zarten Finger schoben sich um Marcus Nacken, sie zog sich hinauf und platzierte ihre sinnlichen, warmen Lippen auf den Seinen. Es mutete vielleicht komisch an, aber ihr war, als würde sie ihr Herz bis zum Hals schlagen hören. Ihre Aufregung konnte sie kaum verbergen und schloss genießend die Augen. Seine warmen Lippen, die den Kuss erwiderten, waren sanft und zärtlich. Katie verlor sich in dem wundervoll zarten Kuss. Ein Strudel aus Wärme und Geborgenheit schien sie einfach mitzureißen. Die Hände des Slytherin umschlangen ihren zierlichen Körper, zogen die junge Frau zu sich. Katie war froh, dass er sie hielt, sonst wäre ihr wohl vor Aufregung und Erregung die Füße weggeknickt. Es kam ihr vor, als würde ein ganzer Schwarm Schmetterlinge in ihrem Bauch gleichzeitig die Flügel zu bewegen. Marcus löste den Kuss, schob sie ein wenig von sich, nur um sie besser anzusehen können und lächelte frech. „Also für so etwas kannst du gerne öfter runter kommen!“ grinste er wölfisch und Katie verdrehte die Augen. Das war mal wieder typisch Slytherin. Sie hätte es wissen sollen- Marcus Flint- ein versteckter Romantiker und das eben nur am Papier- in Kartenform! „Sehr witzig, du Affe…“ fauchte Katie und zog einen Schmollmund. Sanft schob der Slytherin eine Strähne hinter ihr Ohr. „Affe?“ fragte er amüsiert nach und zog seine Nase kraus. War der jungen Dame nichts Besseres eingefallen? Sie war süß, wenn sie so schmollte. Ihr Körper reagierte auf seine Berührungen und das gefiel ihm natürlich. Er war ja schließlich auch ein Mann. Langsam zog er sie zu sich und küsste langsam ihren Hals entlang, entlockte ihr damit ein verhaltenes Stöhnen. Gekonnt schob er Katie weiter und schließlich fand sie sich am Rücken liegend am Bett und ihr Hals wurde immer noch zärtlich mit Küsschen verwöhnt. Ihre zarten Hände legten sich an seinen nackten Oberkörper und schoben ihn etwas von sich, so dass er sich von ihr lösen musste. „Hey… damit eins klar ist.“ Der strenge Ton in ihrer Stimme ließen Marcus tatsächlich aufhorchen. „du kriegst mich heute nichts in Bett…“ erklärte sie und blickte ihn durchdringend an. „Bellchen….“ Man konnte sein Amüsement deutlich spüren. „… du bist längst in meinem Bett.“ Er senkte seine Lippen auf ihren Hals und knabberte an der empfindlichen Haut. „So meinte ich das nicht.“ Schnaubte sie und schnappte nach Marcus Kopfpolster, den sie ihm ins Gesicht warf. Marcus lachte auf. Wann hatte er schon jemals so schön mit einer Frau geschäkert und so viel Spaß gehabt. Es war ein schönes Gefühl so mit ihr herumzualbern. „Schläfst du heute bei mir?“ fragte er dann als er dem Polster Hab wurde und in somit aus Katies Fängen befreite. Sie sah ihn an. Zunächst war sie doch etwas erstaunt über seine Frage. Es klang zu mindestens sehr ernst und wichtig für ihn. In ihrem Kopf wirbelten tausende Gedanken herum. Sie spürte, nein sie wusste definitiv, dass sie für den jungen Mann der sich über sie beugte, kein Häschen für eine Nacht war. Sie war etwas Besonderes für ihn und deshalb war es wahrscheinlich für den Slytherin auch gar nicht abwegig die Frage zu stellen. Trotzdem schlug ihr Herz schneller, beim ihm zu übernachten hatte doch schon etwas sehr intimes und etwas doch sehr festes- emotionales. Katie nahm sich Zeit für eine Antwort, streckte sich unter ihm am Bett und seufzte. „mal sehen, wenn du dich benimmst vielleicht.“ Erklärte sie dann und „Mal sehen?“ er setzte sich auf, blickte sie entgeistert an und schüttelte den Kopf. „Das ist doch wohl eine einzigartige Gelegenheit..“ erboste er sich gespielt und meinte damit doch tatsächlich seine Anwesenheit in der Nacht beziehungsweise die Möglichkeit beim ihm zu Nächtigen. Katies Gedanken rotierten und sie fand dass der junge Mann doch sehr anziehend war, auch wenn er sich momentan als grottenschlechter Schauspieler auszeichnete. „also bitte.“ Marcus klang tatsächlich pikiert, lehnte sich zurück, wobei er sich auf seine Arme stützte und beobachtete sein Bellchen. Sie kicherte, blieb allerdings am Bett liegen, es war viel zu gemütlich um aufzustehen oder sich aufzusetzen. „Oh, Schätzchen“ sie hatte absichtlich einen Allerweltskosenamen verwendet. Es erschien ihr passend um ihn noch ein wenig mehr zu ärgern und herauszufordern. „ich hatte schon bessere Angebote.“ Erklärte sie dann ruhig und lächelte verschmitzt. Natürlich hatte sie keine derartigen Angebote und selbst wenn, hätte sie keine angenommen, aber das musste man der Schlange ja nicht auf die Nase binden. „Du musst dich eben anstrengen.“ Sagte sie beiläufig und drehte sich zur Seite. „das kannst du doch bestimmt…“ es war wieder nur ein Hauchen, so sinnlich und verführerisch, dass Marcus am liebsten über sie hergefallen war. Doch er brachte sich zur Raison und beäugte sie kritisch, nichts destotrotz mit einem liebevollen Blick. Sie kuschelte sich einfach an ihn und seufzte zufrieden. „Hey Marc!“ Adrian Pucey polterte zur Tür hinein und blieb abrupt stehen. Mal wieder bewies der Slytherin sein Talent immer im unpassenden Moment zu stören. Katie stob erschrocken auf und räusperte sich. „Oh man Sorry…“ stöhnte Pucey verhaltet, er schüttelte den Kopf. „Mein Güte.“ Seufzte er aus und fuhr auch gleicht fort: „Sperrt doch einfach die Tür zu, dann bleiben mir solche Anblicke erspart.“ Ereifert sich Pucey. „Wolltest du irgendetwas bestimmtes, oder störst du einfach nur so?“ Marcus kalte arrogante Stimme hätte Papier schneiden können. Pucey hatte tatsächlich ein Talent fürs Stören. „Natürlich, Marc,“ schlangenhaft grinsend legte er eine Akte auf Marcus Schreibtisch. „Hier steht drinnen, was du wissen wolltest!“ erklärte er mit einem Fingerzeig auf den Papierstapel in der Mappe und nickte. „Na dann will ich nicht länger stören...“ sein schlangenhaft arrogantes und dreckiges Grinsen hätte Katie ihm am liebsten aus dem Gesicht geprügelt. Ehe das tatsächlich geschehen konnte, war Adrian auch schon wieder verschwunden. Wohl zu seinem Besten, wie die junge Gryffindor fand. Aber was Adrian gesagt hatte, machte die junge Löwin doch neugierig. „Was steht denn da drinnen?“ fragte sie neugierig und schielte zum Schreibtisch. Marcus war eben aufgestanden und hatte die Mappe in eine der Schreibtischlade gesteckt. „Ach nichts Besonderes.“ Katie hatte das Gefühl, dass es nicht der Wahrheit entsprach. „Und das soll ich dir glauben?“ fragte sie etwas pikiert und hob eine Augenbraue. Er seufzte. Anscheinend konnte er seinem Bellchen nichts vormachen. Sie war viel zu nachdrücklich daran interessiert. „Okay, okay…“Marcus setzte sein Pokerface auf. „Ein paar Sachen über Wood und Leanne.“ Sagte er dann ganz gelassen und setzte sich an seinen Sessel. Katie setzte an, etwas zu sagen, doch die Schlange kam ihr zuvor: „Bevor du irgendetwas sagst, ich weiß, sie sind deine Freunde.. und ich weiß, Wood ist manchmal einfach nur ein Idiot und sonst nichts, aber ich trau dieser Leanne keinen Schritt über den Weg.“ Erklärte er, stand auf und kam zu Katie, die immer noch sehr empört aussah. „Ich glaube, dass sie ein falsches Spiel spielt, okay, und ich will nicht, dass sie dir wehtut.“ Sagte er, ehe er sie einfach in seine Arme zog. Natürlich schmeichelte es ihr, dass er so besorgt war und auf sie aufpassen wollte. Aber irgendwie war das doch komisch, dass er anscheinend Informationen über die zwei einholte. Wood war immerhin ihr Kapitän und ein Freund, wenn er auch in letzter Zeit sehr viel Mist gebaut hatte. Er hoffte, die richtigen Worte gewählt zu haben. Marcus wollte nicht, dass sie sich überrumpelt vorkam, er traute Leanne einfach nicht über den Weg. Basta. Marcus war immer sehr penibel wenn es um solche Feindschaften und Anschuldigungen gab. Und bei Leanne war er sich sicher. Und sein schlangenhaftes Gespür hatte ihn noch nie enttäuscht. „Ich kenn Leanne schon ewig.“ stöhnte sie. „Ich mein, die letzte Zeit lief nicht gut, vor allem wegen dieser Sache mit Wood… aber sie ist Gryffindor. Also keine hinterlistige bösartige Sabberhexe…“ meinte sie leise. Trotzdem hatte Marcus damit Zweifel gesät. Vielleicht sollte sie mit Oliver und Leanne eine Aussprache versuchen. Solche Streitereien lagen der jungen Löwin immer sehr im Magen. Irgendwie war Katie auch einfach sehr geschmeichelt, das Marcus anscheinend so einen ausgeprägten Beschützer-Instinkt hatte, da konnte man doch als Freundin von ihm schon sehr beruhigt sein. Moment, sie hielt in ihre Gedanken inne: seine Freundin? War es so, immerhin bis jetzt hatte sich nichts Derartiges manifestiert. Katie war wohl zu vorschnell. Definitiv, bis jetzt waren sie ja nicht zusammen, oder doch? Das war eine unangenehm gespannte Situation und Katie wollte es eigentlich nicht anschneiden. Immerhin wäre es sehr peinlich, wenn es nicht die erhoffte Antwort sein würde… „Hey…mach nicht so ein Gesicht.“ Marcus stupste ihr auf die Nase. „Ich weiß, das ganze liegt dir sehr im Magen.“ Erklärte er ruhig. Marcus konnte es nur erahnen. Katie wurde nicht nur von ihrem Trainer sonder auch von einem ihrer besten Freunde hintergangen und Leannes Rolle war so verzwickt, dass man sich keinen Reim daraus machen konnte. Sie winkte ab. „Nein, ist nicht so schlimm.“ Doch das war es. Man konnte es ihrer Stimme anhören und in ihrem Gesicht ablesen. Tief seufzend warf er sie aufs Bett um. „Bellchen, lüg mich nicht an.“ schnaubte er vorwurfsvoll, doch sein warmer Blick ließ dieses Schnauben nicht so ernst wirken wie es sollte. Sie verdrehte die Augen und schloss sie dann; genoss einfach eine Nähe. Ihre Hände hatte er über ihrem Kopf gefangen und knabberte an ihrem Hals. Katie schnaufte, wollte sich aus seinem Griff befreien, aber es war ausweglos, Marcus war einfach körperlich überlegen. Für ihn war es ein Leichtes, die junge Löwin unter sich zu halten. Er grinste lasziv und genoss seine Position über ihr um Katie doch ein wenig ärgern zu können. Sie küsste ihn schnell auf die Lippen und stemmte sich gegen seinen Griff. "Vergiss es, Flint, ich spring heute nicht mit dir in die Kiste... das hast du dir noch nicht verdient." Sie war in ihr altes Muster verfallen, hatte ihn beim Nachnamen genannt, feixte und sah ihn erstaunt an, als er sie einfach unvermittelt losließ. „Bellchen, das hatte ich auch nicht vor. Aber du schläfst bei mir.“ Schnurrte er spielerisch. Sein Schlangenimage kam durch und er nahm einfach an, dass er so unwiderstehlich war, dass sie bei ihm bleiben würde. Frech stupste ihr an die Nase. „und, ich habe dir doch schon einmal gesagt, dass ich dich nicht flachlege… Kapitel 26: ...ist kein Häschen.. --------------------------------- Katie hatte es nicht vergessen. Und das Aufwärmen des Satzes war nicht gerade Balsam für ihre Seele. Sie räusperte sich und blickte stur geradeaus an die Wand mit dem Falmouth Falcon Poster. Wieso sagte er so etwas- immerhin da lief doch schließlich etwas zwischen ihnen, aber er würde nicht mit ihr schlafen wollen? Katie seufzte, nicht dass sie sofort mit ihm schlafen wollte, aber das gehörte doch irgendwie auch in eine Beziehung. Katie seufzte innerlich- das Problem war, sie wusste ja nicht einmal, ob es überhaupt irgendeine Art von Beziehung war. Nun gut, ja, irgendeine Art von Beziehung war es schon, aber eben was für eine. Marcus ließ ihr etwas Zeit ihren Gedanken nachzuhängen und studierte ihr grübelndes Gesicht. Er konnte förmlich ablesen, was hinter ihrer Stirn passierte. Es amüsierte ihn sichtlich, wie sie sich das Gehirn zermarterte. Vor allem, bei so einer leichten Antwort. Aber gut, die junge Löwin ein wenig schmoren zu lassen, hatte schon seinen Reiz. Er fuhr sich betont lässig durchs Haar und musterte die Gryffindor. Sie war eine Schönheit, jawohl. Und was für eine Frau, wild, temperamentvoll, witzig und geistreich, schüchtern und doch ein wenig zurückhaltend und unsicher, so wie jetzt eben. Da verließ sie wohl der Löwenmut. „Weißt du was, Marcus… wahrscheinlich kann ich darüber froh sein.“ warf sie ihm bissig entgegen. „denn sonst wäre ich nur eine unter vielen….und ganz ehrlich, das ist es mir nicht wert!“ es klang viel trauriger als es wirken sollte und Katie stand auf. Was war denn das nun! Marcus lächelte mit einer Engelsmiene und machte die junge Frau damit nur noch rasender. „Katie…“ versuchte er es diplomatisch. Es war ja mal wieder klar, dass sein Bellchen die falschen Schlüsse zog. Vielleicht hätte er das voraussehen müssen, aber auch für die beton lässig wirkende Schlange der Schlangen war dieses Beziehungsding mit Katie etwas ganz neues. Weil es sich anders anfühlte, weil er anders dachte und weil- verdammt noch mal- Katie die Einzige sein sollte. Das war es! Einfach und doch so kompliziert. „Ach komm mir nicht mit Katie.“ schnaubte sie wütend. Das konnte er irgendeinem seiner Flittchen auf die Nase binden, aber nicht ihr. Sie hätte es wissen sollen, schon Angelina hatte sie gewarnt, sich nicht die Finger an dem gutaussehenden Slytherin zu verbrennen und prompt hatte sie auch schon die Brandblase! Das hatte sie nun davon! „Bellchen…“ Trotz der ernsten Situation- Marcus war sicher, es wieder gerade biegen zu können, hatte er ein unwiderstehliches Lächeln auf den Lippen. Auf den Lippen, die Katie noch kurz zuvor geküsst hatte, die so seidig weich und rau zugleich waren. Die sie wahnsinnig mit kleinen Küsschen machte. Er machte sie schon wieder in Gedanken wahnsinnig- wo sollte das nur hinführen. „Nenn mich nicht so!“ zeterte sie angenervt und sprang auf. „Meine Güte, wie dumm ich war, auch noch herzukommen und mir…“ Wieder war es Marcus der sie in ihren Gedanken störte. „Katie.“ Dieses Mal ignorierte sie es gekonnt. Naja mehr oder weniger. „gedacht habe, du wärst ein netter Mensch…“ schimpfte sie immer lauter werden weiter und weiter und weiter. „Katie“ doch die Gryffindor hatte sich selbst so in Rage geredet, dass sie weder Zwischenruf noch Stopp noch sonst irgendetwas erhörte oder geschweige denn zuließ. „und das zwischen uns…“ motzte sie weiter und Marcus „Bellchen“ wurde dezent ignoriert. Der sichtlich lässig wirkenden Slytherin ließ sie einfach weiterreden, solange sie nur wetterte aber dem Raum nicht verließ, hörte er aufmerksam zu- und es war in der Tat aufschlussreich. „Ich dachte da wäre mehr.“ Der letzte Teil hatte bitter geklungen und Katie schien in ihren Gedankenstrudel gezogen werden. „Bell“ nun war Marcus anscheinend laut genug gewesen, um den Löwen aus seinem Gedankenhäuschen zu ziehen. Sie schreckt hoch und sah eher aus wie ein verängstigtes Rehkitz als wie eine starke Löwin. „fertig gebrüllt?“ fragte er und streckte seinen Rücken durch. Sie stand da wie aus allen Wolken gefallen. Marcus hätte es bestätigt, allerdings hätte er dazu gesagt, dass sie auch tatsächlich ein Engel war- manchmal jedenfalls. Wie ersteres fühlte sie sich momentan. Marcus schien total unbeeindruckt. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal richtig zugehört. Doch da täuschte sich die Gryffindor gewaltig. Er hatte jedes ihrer Wörter fast aufgesaugt. „Atme mal kräftig durch, Bellchen“ riet er ihr und bot ihr den Platz neben sich am Bett an, doch Katie lehnte ab. Sie würde sich sicher nicht dahin setzten! Ganz bestimmt nicht! Er musterte sie, wie sie aufgebracht, mit leicht geröteten Wangen vor ihm stand, die Arme verschränkt und wütend zu ihm sehen. „Okay, ich halt das nicht aus. Setz dich.“ Es klang nur halb so gebieterisch wie er es gedacht hatte, aber dennoch gebieterisch genug um Katie dazu zubringen eisern den Kopf zu schütteln. „bitte“ setzte er leiser und freundlicher hinzu und Katie schien zu überlegen. Sie setzte sich. „Es gibt nichts was ich lieber tun würde, als mit dir zu schlafen.“ begann der Slytherin ruhig und gelassen zu spreche. Im nächsten Moment war er sich nicht sicher, ob ein anderer Anfang nicht vielleicht besser gewesen wäre. Sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen. So große Augen blickten ihn etwas verunsichert an. Marcus seufze, beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. „aber nicht jetzt, nicht hier und nicht so.“ erklärte er dann weiter und nickte ihr zu, als wäre das wie eine Bestätigung für das, was er bis jetzt gesagt hatte. Was war denn das für eine Ansage! Das dachte sich wohl beide. Marcus wurde weich und das war auf der einen Seite ja ganz schön, auf der anderen Seite kratzte das doch sehr an seinem Image. „und ganz bestimmt nicht mit dem Jargon `flachlegen`, okay?“ fügte die Schlange hinzu und hob sachte ihr Kinn an, zwang sie somit, zu ihm zu sehen. Flachlegen war nicht der richtige Ausdruck dafür- garantiert nicht. Adrian legte seine Betthäschen flach, aber er würde Katie garantiert nicht flachlegen. Er würde sie verwöhnen und auf Händen tragen- na gut, zwischenzeitlich auch ab und zu necken- und irgendwann einmal mit ihr schlafen, aber das hatte Zeit. Skeptisch blickte sie zu Marcus. Meinte er das ernst? Wenn ja, musste die junge Frau zugeben, dass es sich schon ganz gut anhörte. Sie nickte, ihr hübsches Köpfchen hatte sich selbstverständigt, denn Katie zweifelte trotzdem noch ein wenig an seinen Worten. „okay?“ fragte er beruhigend und Katie nickte abermals wie von Zauberhand. „Dann hätten wir das ja endlich geklärt.“ sagte er seufzend und ließ sich rücklings aufs Bett fallen. Sie boxte ihm verspielt in die Seite. „das hättest du auch viel leichter und schneller klären können, du Idiot!“ schmollte sie und brachte Marcus dazu, sich aufzurichten. „Natürlich. Hätte ich…“ wieder lag dieses arrogante Grinsen auf seinen Zügen und die kleine Löwin fauchte verärgert. „aber so war es doch viel aufschlussreicher…“ sein arrogantes Grinsen hätte sie ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt. „Ich denke übrigens auch dass da mehr ist.“ flüsterte er ihr ins Ohr und wartete ihre Reaktion ab. Wie bereits gesagt, Marcus hatte ihr zugehört und nichts davon vergessen. Katie schluckte. Ihre Augen verrieten jedoch wie erstaunt sie war. Marcus hatte ihr tatsächlich zugehört und wie es schien hatte er sich auch einiges gemerkt! Sie sah ihn gespielt desinteressiert an, als würde sie sich gar nicht daran erinnern. Doch ihre Augen straften diese Lügen. „Oh, das…“ sie lachte auf, als wäre es ihr gerade wieder eingefallen. „du hast mich nicht ausreden lassen.“ erklärte sie dann fachmännisch und räusperte sich. „ich wollte sagen, dass ich dachte da wäre mehr Respekt mir gegenüber nötig.“ Eine gekonnte Notlüge, der Marcus gar nicht auf die Schliche kommen wollte. Er lächelte, zog Katie zu sich und platzierte sie an seiner Schulter. „Ach so, na dann entschuldige ich mich natürlich, dich unterbrochen zu haben.“ Sein freches Grinsen dabei konnte sie natürlich nicht sehen. Sie wusste, dass es eine Floskel war, war sich auch sicher, dass er ihre Lüge durchschaut hatte. Aber sie gab Frieden. So friedlich neben einer Schlange zu liegen, hatte auch etwas Schönes- Manchmal war es sogar schöner als sich so liebevoll anzuzicken. Es klopfte und Marcus stöhnte auf. Konnte er nicht einmal zehn Minuten hier ruhig mit Katie im Arm liegend verweilen, musste es wieder jemanden geben, der störte? Er seufzte und richtete sich auf, entließ die junge Frau aus seinen Armen und räusperte sich. Marcus erhob sich elegant wie die Schlange eben war aus dem Bett und sah mit einem entschuldigenden Blick zu seinem Bellchen. Wenn das Pucey war, würde er ihm den Hals umdrehen- ganz sicher. „Was?“ fauchte er ungehalten durch die geschlossene Tür und der draußen stehende nahm das offenbar als Einladung und öffnete polternd die Tür. Es war Graham, glaubte Katie zu mindestens. Die Vorhänge des Himmelbetts vereitelten teilweise die Sicht auf die Tür und ganz ehrlich war sie auch froh, dass es umgekehrt auch so war. Nicht jeder musste sie hier ja gleich sehen. „Hey, Marcus…“ er war sichtlich von etwas sehr begeistert. „Stell dir vor!“ Graham gluckste regelrecht. Marcus kühle Art bremste ihn allerdings schnell: „Habe ich herein gesagt?“ Doch die Schlange der Schlangen beantwortete sich die Frage selbst. „Nein, habe ich nicht. Stehst du trotzdem hier? Ja, also wenn du mich schon nervst, dann spuck endlich aus worum es geht!“ herrschte ihn Flint an. Wenn das Graham beleidigt hatte, oder seine Gefühlslage beeinflusste, dann zeigte er es nicht. „Bei den Puffs steigt heute eine Fete. Wir machen ein paar Mädls klar, kommst du mit?“ fragte er dann ganz ruhig, bremste seine eigene Aufregung. „Du weißt ja wie die Puff-Häschen abgehen wenn sie mal nicht fleißig sind…“ Graham zeigte das gleiche dreckige Grinsen, wie man schon in Slytherin gewohnt war und Katie konnte es sich ausmalen, selbst obwohl sie ihn nicht sah. Marcus schien für einen Moment zu überlegen, schien es dann für eine passende Gelegenheit zu halten und nickte bedächtig. „Ja, ist gut. Wir sehen uns dort. Und jetzt mach dass du raus kommst. Und“ das letzte Wort klang doch sehr bedrohlich und Graham wusste keinen Grund für Marcus Drohung. „ Ich dulde keine weiteren Störungen.“ Es war mehr ein leises Zischen, das keine Widerrede duldete. Erst jetzt war Graham anscheinend der Damenbesuch in Marcus Bett aufgefallen und er nickte verstehend- wieder mit dem dreckigen Grinsen dass sein Gesicht zierte. Obwohl es keine Zierde war. „Ich sollte mir angewöhnen, zuzusperren“ murmelte er verstimmt und schloss die Tür mit einem Zauber. Sicher war sicher. Als er sich zu ihr umgedreht hatte, schien der jungen Gryffindor etwas nicht zu behagen. Er hatte schon so eine Ahnung. „na gut, dann mach ich mich mal auf den Weg.“ Katie stand auf und streckte sich ausgiebig. Immerhin, sie würde bestimmt nicht hier auf Marcus warten, bis er von seinem Partyerlebnis heim kam, um dann bei ihm zu schlafen. Wer war sie denn? Wenn er Mädchen aufreißen wollte, dann bitte. Nur zu, sollte er doch! Sie würde ihm nicht im Weg stehen! Feixend trat er zu ihr. „Wieso, du kannst hier duschen…“ hauchte er ihr ins Ohr und küsste ihr Ohrläppchen ganz zärtlich. Seine Hände umfingen ihren Körper und drückten Katies Körper an den Seinen. Das Kribbeln kehrte in ihrem Körper zurück, dabei wollte sie das gar nicht. Immerhin lud er sie zuerst ein und dann ging er auf Mädlsfang. Veräppeln konnte sie sich selbst! Wirklich! Sie war ihm schon wieder auf den Leim gegangen. So fühlte es sich zu mindestens an. Bei Merlins Schnürsenkel, warum ließ sie sich so ärgern! „Marcus, ich will nicht duschen, ich will gehen.“ erklärte sie relativ ruppig und wiegelte sich aus seiner Umarmung. Er glaubte doch nicht tatsächlich, dass sie etwas mit ihm anfing und er dann sogar vor ihr –!!das musste man sich auf der Zunge zergehen lassen, er machte es nicht mal heimlich- Parties mit Häschen ausmachte, wie Graham sie genannt hatte. War sie im falschen Film. Aber gut, wenn er so spielen wollte, das konnte sie auch. Zumal sie doch bestimmt irgendeinen Jungen als Date aufreißen konnte! „Du lässt mich doch wohl nicht auf der Party im Stich. Mhm?“ schnurrte er zutraulich und lockerte zwar seinen Griff um ihre Taille, ließ sie aber nicht los. Er liebte dieses Spielchen. Eine Gänsehaut lief ihren Rücken hinab. „Was?“ fragte sie erstaunt. Jetzt war sie tatsächlich baff. Wenn sie mit allem gerechnet hatte, damit definitiv nicht! Sie sollte mit auf die Party? Und Graham hatte gefragt, ob sie Mädchen aufreißen wollten. Für die junge Löwin schien das nicht gerade passend. „Findest du nicht, dass ich und euer Häschenaufreißen“ sie hatte extra Grahams Wortwahl benutzt, „nicht unbedingt vereinbar ist?“ Daher wehte der Wind. Marcus hatte es schon geahnt. Er brach in schallendes Lachen aus. „Häschen aufreißen?“ er musste sich stark zusammenreißen und räusperte sich um zur Ruhe zu kommen. „Ich hab doch mein Häschen schon!“ er schob sie wieder enger zu sich. Natürlich konnte er nicht anders und musste sie ein wenig ärgern. Nie im Leben würde er sie ernsthaft als sein Häschen bezeichnen. Die Zeit der Häschen war definitiv vorbei- seit längerem schon- im Eigentlichen nach einer gewissen Begegnung am Astronomieturm. „Du spinnst!“ maulte sie verschmitzt lächelnd. An der Nasenspitze war ihr anzusehen, dass sie sich schon ein wenig geschmeichelt fühlte, auch wenn sie genau wusste, dass er sie nur ein wenig Ärgern wollte. „ich bin meinetwegen ein Bellchen- aber sicher kein Häschen!“ erklärte sie dann. „Dann hätten wir das geklärt“ er grinste lausbubenhaft und Katie seufzte ergeben. E war schön- ja es war wundervoll in seiner Nähe und in seinen Armen ganz besonders! „also Häs…Bellchen…“ natürlich war das ein absichtlicher Versprecher. Sie biss ihm spielerisch in den Hals. „Wehe das passiert nochmal!“ kicherte sie und küsste über die geschundene Stelle an seinem Hals, atmete dabei seinen verführerischen Duft ein. Sich so liebevoll zu ärgern hatte schon etwas. Und das Marcus mit ihr auf die Party gehen wollten, tat der jungen Löwin sichtlich gut. Sie freute sich. Das war mehr als ein Date, oder? Immerhin würden sie zusammen dort erscheinen! Zusammen! Ihre Schmetterlinge im Bauch machten sich wieder bemerkbar. Das war definitiv nichts Unverbindliches mehr! Sie seufzte zufrieden. Ja, das konnte sich die junge Löwin doch sehr gut vorstellen. „Ich muss aber trotzdem los…“ sagte sie dann leise und schob Marcus etwas von sich. Immerhin sollte sie vielleicht noch duschen und sich etwas anders anziehen. Parties konnte ja schließlich auch genutzt werden, um sich ein wenig schicker zu machen. Der Gryffindor schwebte da so etwas vor! Marcus konnten dann ruhig seine wundervollen, dunklen Augen aus dem Kopf fallen- immerhin sollte er die anwesenden „Häschen“ nicht einmal bemerken. Katie musste das unbedingt mit ihren Jägerkolleginnen besprechen- die waren was Styling anging einfach unschlagbar. Er seufzte tief, blickte grübelnd auf seine Uhr. Eigentlich hatte er darauf gespitzt, sie in die Dusche zu bekommen, aber nun ja, man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben, wer wusste schon, was heute noch alles passieren sollte. Außerdem wollte er sie nicht drängen. „Okay, reicht dir eine Stunde um dich aufzubrezeln?“ fragte er sichtlich desinteressiert. Dass Frauen sich immer so schrecklich viel aus ihrem Outfit machten. Es reichte doch wohl wirklich: Duschen-Klamotten und vielleicht einmal durch die Haare brüsten. Fertig. Wer der wüsste! „Aufbrezeln?“ Katie streckte ihm frech die Zunge raus Sie würde sich nicht aufbrezeln, nur ein bisschen ihre „natürliche Schönheit“ zur Geltung bringen, wie es Angelina immer formulierte. „ich wollte mich eigentlich im Schlamm wälzen und dann mein Quidditchzeug von letzter Woche anziehen…“ erklärte sie dann ganz entgeistert, dass Marcus annahm, dass sie sich stylen musste. „sexy…“ murrte er offensichtlich eingeschnappt. Das war wohl ein Punkt für Katie. Sie jubelte innerlich. Doch das hieß nicht, dass dieses kleine Geplänkel schon beendet war, dazu gefiel es der Löwin viel zu gut. Marcus gab klein bei, seufzte tief und nickte gedankenverloren. „ich hol dich dann ab, ob Schlammmonster oder nicht…“ es klang doch amüsiert und Katie küsste ihn schnell auf die Wange, ehe sie zur Tür eilte. Eine Stunde war doch ein bisschen knapp für Outfitwahl und Rund-um-Service von Duschen bis Haare irgendwie in Form bekommen! Die Tür war verschlossen- Marcus hatte ja einen Zauber verwendet. „Marcus?“ ihre flöteten Stimme ließ ihn fast diabolisch grinsen. Es war als ob sie seinen Gedanken lesen könnte. „okay? Was muss ich tun?“ seufzte sie. Ganz ohne irgendwelche Komplikationen wäre sie auch kaum aus dem Zimmer gekommen. „mhmhm, das überlege ich mir noch. Wichtig ist nur, dass du nicht vergisst, dass ich etwas bei dir gut habe.“ Schlangenhaft grinsend schritt er zur Tür und nahm den Zauber vom Schloss. Sie war doch erstaunt. Katie hatte mit irgendetwas anderem gerechnet, nichts mit einem Deal für irgendetwas später. Sie hatte noch nicht einmal eine Antwort gegeben, hatte er gentlemenlike für die die Tür geöffnet. „Ich warte in einer Stunde vor dem Portrait….“ Kaum war Katie in den Gang zu dem Zaubertränkeklassenzimmer abgebogen war, machte sich Marcus auf den Weg. Die Party war nicht nur Gelegenheit mit Katie Zeit zu verbringen, sondern auch für etwas ganz anderes. Und dafür brauchte er Pucey. Ohne Anzuklopfen schritt Marcus in das Zimmer seines besten Freundes, der gerade in ein Buch vertieft war. Den Buchtitel konnte der hochgewachsene Slytherin allerdings nicht lesen. „Schon fertig mit Bell?“ grinste Adrian anzüglich und wurde mit einem bösen Blick bestraft. Adrian verkniff sich weitere Kommentare. Immerhin schien es Marcus mit dem kleinen Löwen wirklich ernst zu sein. Und das respektierte Adrian ohne Punkt und Komma. Wenn er jemanden blind vertraute, dann war das Marcus. Die Schlange der Schlangen wusste immer was zu tun war und er hatte noch nie bei irgendetwas falsch gelegen, naja fast nie. Die Schaumparty damals im fünften Jahr war eher ein Reinfall gewesen, vor allem das Putzen des Gemeinschaftsraums im Anschluss, nach dem Snape sie tatsächlich erwischt hatte und die Sache mit dem Schaum gar nicht lustig gefunden hatte. „Du musst etwas für mich erledigen“ kam Marcus sofort auf den springenden Punkt. Er war niemand der bei Aufträgen groß um den heißen Brei herumredete. Nun wurde Adrian neugierig. Es war bestimmt irgendetwas, das mit Bell zu tun hatte. Jetzt brannte es ihm sprichwörtlich unter den Fingernägel zu erfahren worum es genau ging! „also gut.“ interessiert legte Adrian das Buch beiseite. „was soll es denn dieses Mal sein.“ Grinste er und wies Marcus einen Sessel zu, wo dieser auch Platz nahm. „ich nehme mal an, es geht bei der Sache irgendwie um Bell.“ stellte er dann fest und musterte sein Gegenüber. „Ein wenig.“, gab Marcus zu. Es ging noch um viel mehr. „Du kennst mein Gespür für Dinge.“ , fuhr der größere fort und faltete seine Hände ineinander. „Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei dieser Leanne. Sie kommt mir doch ein wenig seltsam vor, Intrigen, sich Wood angeln, Katie hintergehen als angebliche Freundin. Check sie durch, alles, jedes Detail, von ihrer Geburt an. Ich will sie in und auswendig kennen.“, knurrte Marcus und bemerkte, dass Adrian offensichtlich staunte. Normalerweise waren es Dienste, die Marcus weiterbrachten, ihm irgendwie halfen, aber das hier war etwas ganz anderes. Er wollte diese komische Tussi durchgecheckt habe? Was dachte er denn, was sie im Schilde führte. „Und warum trügt dich dein meisterliches Gefühl?“ fragte Adrian ruhig und notierte in Gedanken schon mal seine Aufgabe. Er hatte ganz gute Verbindungen zu ein paar Abteilungen im Ministerium die er dafür anzapfen konnte. Marcus würde zufrieden sein, er würde die Daten schnell herangeschafft haben. „Wie gesagt, keine Ahnung, aber irgendwas stimmt mit der nicht.“, sagte er ruhig und blickte sich in Adrians Zimmer um. Er konnte es ja wirklich nicht sagen. Aber irgendwie diese Intrige war einfach eigenartig. Wenn die Hühner mal untereinander befreundet waren, hintergingen sie einander doch nicht derartig. Und dann auch noch Wood einspannen. Das passte nicht. Ja, Wood war impulsiv und als Kapitän der Quidditchmanschaft ein Alptraum, aber er konnte doch nicht so neben der Spur sein! Außerdem war er eigentlich ganz gut mit Katie befreundet gewesen, sehr zum Leidwesen des Slytherins, aber man konnte ja eben nicht alles haben. Dass der Vollpfosten sie jetzt sogar aus dem Team werfen wollte, war mehr als komisch. Aber es bestätigte Marcus Theorie, dass Wood einfach ein miserabler Teamkapitän war. „und wie läufst mit Bell?“ fragte Adrian. Das war doch ein wesentlich spannenderer Gesprächsstoff. Darüber würde er gerne mehr erfahren, zumal die Löwin seinen besten Freund wohl tatsächlich den Kopf verdreht hatte…. „Reg dich ab, Marc“ hörte der Slytherin sich selbst in Gedanken. „sie sieht aus wie immer…Jeans und Top.“ Trotzdem half das nicht. Erst der Ausschnitt und dann rückenfrei! Ihm wurde heiß, heiß bei ihrem Anblick und der Tatsache, dass er sich ihrer noch gar nicht so sicher sein konnte, wie er sich das wünschte. Marcus hätte sich am liebsten von einem der vielen Türmen Hogwarts geworfen. Sie sah zum Anbeißen aus, und er wusste, er durfte nicht. Schwer schluckte er. Sie sah verdammt heiß aus. Warum war ihm das nicht früher schon aufgefallen? War er blind gewesen? Wahrscheinlich. Er konnte sich gar nicht vom Turm stürzten- wer hielt denn sonst diese hechelnde Meute von seinem Bellchen ab! Keiner- eine Katastrophe, also mahnte er sich nochmals zur Ruhe. Das würde der Slytherin wohl noch tausende Male am Abend machen müssen oder verdammt gute Zaubersprüche auf Lager haben und solche schmierigen Typen wie Miles von ihr fernzuhalten. Geistig sah er schon die lüsternen Blicke einiger wohlbekannter Frauenhelden vor sich. Ihm wurde schlecht. Die Tatsache, dass er früher auch kein unbeschriebenes Blatt war, was Frauenaufreißen anging, überging er galant. Das war jetzt nicht mehr wichtig. Er hatte ja sein Bellchen. Nun musste er nur noch besagtes Bellchen überzeugen. Kapitel 27: ...fühlt sich löwenwohl... -------------------------------------- Sie schritt die Treppe vom Portraitloch herab und Marcus schluckte. Katie Bell sah umwerfend aus! Wenn er nicht genügend Contenance behielt, würde er sie noch in die nächste Fensternische zerren. Ihre zarte Hand die langsam am Handlauf herabglitt und ihr sanft wiegender Gang. Ihre Hüften, die in der engen Jean noch verführerischer schienen. Das ihrer Figur schmeichelnde dunkelrote Top. Die junge Frau sah aus wie eine Elfe, galant, geschmeidig und wunderschön. „Reg dich ab, Marc“ hörte der Slytherin sich selbst in Gedanken. „sie sieht aus wie immer…Jeans und Top.“ Trotzdem half das nicht. Sie sah gar nicht aus wie immer! Ja okay, von den Begriffen her schon- Jeans und Top, aber die Ausführung war eine ganz andere! Erst der Ausschnitt und dann rückenfrei! Ihm wurde heiß, heiß bei ihrem Anblick und der Tatsache, dass er sich ihrer noch gar nicht so sicher sein konnte, wie er sich das wünschte. Marcus hätte sich am liebsten von einem der vielen Türmen Hogwarts geworfen. Sie sah zum Anbeißen aus, und er wusste, er durfte nicht. Schwer schluckte er. Sie sah verdammt heiß aus. Warum war ihm das nicht früher schon aufgefallen? War er blind gewesen? Wahrscheinlich. Er konnte sich gar nicht vom Turm stürzten- wer würde denn sonst diese hechelnde Meute von seinem Bellchen abhalten! Keiner- eine Katastrophe, also mahnte er sich nochmals zur Ruhe. Das würde der Slytherin wohl noch tausende Male am Abend machen müssen oder verdammt gute Zaubersprüche auf Lager haben und solche schmierigen Typen wie Miles von ihr fernzuhalten. Geistig sah er schon die lüsternen Blicke einiger wohlbekannter Frauenhelden vor sich. Ihm wurde schlecht. Die Tatsache, dass er früher auch kein unbeschriebenes Blatt war, was Frauenaufreißen anging, überging er galant. Das war jetzt nicht mehr wichtig. Er hatte ja sein Bellchen. Nun musste er nur noch besagtes Bellchen überzeugen. Er räusperte sich und richtete sich auf, als Katie die letzten Stufen zu ihm herab schritt. Auch wenn es die junge Dame vielleicht nicht zugeben wollte, genoss sie seine Aufmerksamkeit doch in vollen Zügen. Es war beinahe so, als suhlte sie sich in der Bewunderung des jungen Mannes. „Wenn du meine Augen suchst, die sie etwa 30 cm weiter oben“ eröffnete die Gryffindor das Gespräch und lächelte ihn zuckersüß an. Zunächst war sie tatsächlich ein wenig erstaunt, so eine freche Bemerkung ohne rotzuwerden rüberzubringen. Aber diese kleine Stichelei hatte eben sein müssen. Der junge Mann strich sich lässig durch die Haare, doch sein Blick hatte sich gar nicht von ihrem Dekolleté gelöst. Er hatte auch gar nicht wirklich mitbekommen, dass sie etwas gesagt hatte. Also eigentlich hatte er es schon gehört, die Gehirnwindungen schienen allerdings noch nicht aufnahmebereit. „Hey!“ Katie stand nun vor ihm. Er grinste schelmisch, ihre Message hatte sich wohl bis zu seinem Gehirn durchgeschlagen. Nach ein wenig Warten eben, aber wer konnte es ihm bei einem solchen Anblick auf verübeln. Die junge Frau sah mehr als nur heiß aus. „Keine Sorge, die such ich nicht, weiß ja wo sie sind…“ verschmitzt lächelnd schob der junge Slytherin sie in seine Arme. Natürlich, so einen Kommentar konnte die junge Schlange nicht auf sich sitzen lassen. Der junge Mann schob sie wieder ein Stückchen von sich, nur um seinen anerkennenden Blick nochmal über die Schönheit in seinen Armen gleiten zu lassen. „Aber die…“ sein Blick fiel auf Katies Dekolleté. Katie wollte eben entsetzt dazwischen funken, doch Marcus war schneller. „…Einblicke sind mir neu.“, schloss er den Satz ab. Das klang ja fast als wäre ihm das gar nicht so recht, dass Katie so freizügig ausging. Die junge Frau schnaubte vorwurfsvoll, dieser Frechdachs, aber wirklich. Eben wollte sie protestieren doch Marcus brachte sie zum Schweigen. Kaum hatte sie Luft geholt, um los zu poltern, hatte er sie einfach zu sich gezogen und geküsst. Natürlich erwiderte sie den Kuss. Marcus küsste einfach zu gut um ihm zu widerstehen. „Du kannst mich nicht immer küssen, wenn du frech gewesen bist!“ erklärte sie aufgebracht, als Marcus sie aus dem Kuss entließ. Er grinste schelmisch. „aber ich kann es versuchen!“ lachte er spitzbübisch und küsste sie ein weiteres Mal. Sie kicherte und schob ihn von sich. „Los lass uns losgehen, ich bin mit Ange und Ali verabredet.“ Marcus sah sie etwas skeptisch an. „Du hast gleich drei Dates an einem Abend?“ er nahm sie an der Hand und sie zog sie die weiteren Treppen hinunter um dann zu bei der Schulküche abzuzweigen um zu dem Hufflepuff- Gemeinschaftsraum in den Gewölbekellern zu kommen. Sie drehte sich schwunghaft zu ihm um. „na klar, sollte ich dich heute nicht aushalten, geb ich dir einfach einen Korb.“ Zwitscherte sie vergnügt. „Du weißt ja, wenn du dich nicht zu benehmen weist, schlägst du heute mit deinem Polster in den Armen.“ Sie lachte frech. Es gefiel der jungen Damen wohl anscheinend die Zügel in die Hand zu nehmen und zu bestimmen, was wann wie und überhaupt lief. Und Marcus so an die Kette zu legen, war äußerst reizvoll. Doch es wäre nicht Marcus die Schlange, wenn er nicht zu einem Gegenschlag ausholte. „Also schläfst du bei mir…ich dachte es würde schwieriger werden, dich von deiner Anwesenheit in den Flint‘ schen Gemächern zu überzeugen…“ schnurrte er ihr verheißungsvoll und vollendens amüsiert zu und zog sie die Treppen hinab. Sie standen vor dem großen unbeweglichen Bild und Marcus murmelte das Passwort. Keine Sekunde später öffnete sich das Gemälde und die zwei konnten eintreten. Es herrschte doch schon eine sehr gute Stimmung. Ausgelassene Stimmung war wohl eher die passende Definition. Es wurde getanzt, getrunken und die Musik war nach Katies Geschmack. Nur ein paar der vorhandenen Gäste blickte zum Eingang und entdeckte das ungewöhnliche Paar: Schlange und Löwe- Hand in Hand. Äußerst spektakulär, für einige der Schüler, die heftig tuschelnde. „Na komm schon, Bellchen…“ schnurrte Marcus ihr ins Ohr und schob sie an der Hüfte weiter. Schon seinen Berührungen machten sie schier wahnsinnig. Selbst durch den Stoff ihres Tops spürte sie seine warmen, sanften Hände. „Da drüben sind deine Jägerinnen“ wies er auf die zwei hübschen Damen, die in einer etwas abgelegenen Nische standen. „Ich hol uns was zu trinken.“ Mit einem kleinen Kuss auf ihre Wange war er in Richtung der Bar verschwunden. „Hey Mädls…“ Katie war zu Ange und Ali getreten. Die zwei Jägerinnen betrachteten „ihr Küken“ mit einem schelmischen Grinsen. Da gab es bestimmt viel zu erzählen, und darauf waren die beiden mehr als nur gespannt! „Also…es ist was Ernstes mit Flint, ja?“ fragte Alicia frech heraus und ließ ihren Blick zu besagtem Slytherin schweifen. Katie zuckte mit den Schultern, doch so schnell kam sie den Fängen ihrer Kolleginnen nicht aus… „Marc…“ Adrian war neben ihn getreten und nickte ihm zu, sich etwas von der Menge zu entfernen. „Ich hab was du wolltest.“ Adrian überreichte ihm einen dunkelgrünen Umschlag. „Sie wirkt sauber. Ich habe nichts über Leanne herausgefunden, was irgendwie einen fahlen Beigeschmack hatte…“ erläuterte er und seufzte. Anscheinend hätte selbst Pucey liebend gerne irgendwelche schmutzigen Details ihrer Vergangenheit herausgefunden, aber da war wohl nichts zu holen. Die Oberschlange ließ den Umschlag elegant in seinen Umhang gleiten, ohne Aufsehen zu erregen. Dann schweifte sein Blick zu Katie ab. „Haben sie sich früher schon gekannt?“ fragte er dann interessiert und musterte die Umgebung, ehe der hochgewachsene Slytherin zu Pucey sah. Denn was es auch immer war, es schien in der Vergangenheit begraben zu ließen. Marcus würde alles tun, um sein Bellchen vor was es auch immer war, zu beschützen. Wenn Leanne ihr auch nur ein Haar krümmte, würde er sich vergessen! Adrian lehnte sich gemütlich gegen die blaue Säule neben sich und schüttelte den Kopf. „Wenn ja, dann nicht oft, es lässt sich nichts darüber finden. Leanne wohnte im nächst gelegenen Dorf, gute 20 Kilometer von Bell Castle entfernt. Aber Katie ist mit dem Schulanfang nach London gezogen. Anscheinend gab es ein paar Eheprobleme bei den Bells.“ Adrian grinste, er schien mehr darüber zu wissen. Marcus seufzte innerlich, wenn Adrian etwas bis zur Perfektion beherrschte, dann war es im Dreck anderer Leute zu wühlen, bis er etwas gefunden hatte, je schmutziger desto besser. Für Mister Flint junior war das bisher auch immer eine gute Gelegenheit und vor allem eine gute Investition in Puceys Feuerwhiskey-Vorrat gewesen, um sich Vorteile zu verschaffen. Aber jetzt wo es um Bell- nein um sein Bellchen- ging, wurde ihm schlecht bei Adrians Gesichtsausdruck und so würgte er weitere Ausführungen hinsichtlich Bells Eheleben ab. Ganz einfach. Auch wenn es ihm unter den Fingern juckte, Katies Familiengeschichte etwas genauer zu kennen, würde er nicht Adrian dafür auswählen. Wenn dann sollte Katie es ihm erzählen, wenn sie ihm vertraute und es für sie wichtig war, ihm es zu erzählen. Auch wenn sich Marcus deshalb gedulden musste. „Und Leanne?“ hakte der hochgewachsene Slytherin weiter, lenkte damit von Katies Eltern ab. Marcus fuhr sich gewissenhaft durch sein pechschwarzes Haar. Pucey fand zu seinem alten Elan. Er räusperte sich und blickte zu Marcus, dessen aufmerksam blickende Augen durch die Mengen glitten und an einer jungen Dame hingen blieben, die herzlich lachte und ihrer Freundin in die Seite pikte. Marcus lächelte. Pucey war doch etwas erstaunt. Die kleine Löwin hatte dem Slytherin wohl ganz drastisch den Kopf verdreht. Adrian schüttelte den Kopf. Marcus hatte es erwischt. „Leanne…“ er ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. „ich hab nichts Spannendes entdeckt. Ihre Mum hat sie großgezogen, der Vater ist schon abgehaut, als sie schwanger mit der Kleinen war. Keine Ahnung,… aber Geld wie Heu.“ Adrian zuckte mit den Schultern. „Lottogewinn“ erklärte er dann, als Marcus etwas irritiert zu ihm blickte. Also gut, was war es denn dann, was Leanne und Katie irgendwie miteinander zu tun haben ließ. Wood konnte es doch wirklich nicht sein! Er schien zu grübeln. Irgendetwas musste doch passiert sein. Er wusste nicht viel darüber, Katie sprach nicht gerne über die Ungereimtheiten mit Leanne. Aber was der Slytherin wusste, war, dass sie eigentlich das letzten Jahr doch viel gemeinsam unternommen hatten… also was hatte sie so auseinander getrieben? Adrians dreckiges Grinsen entging dem Schwarzhaarigen natürlich nicht. Wahrscheinlich hing er mal wieder irgendeinem schmutzigen Gedanken hinterher. Typisch Adrian eben. Marcus ignorierte es geflissentlich, wahrscheinlich auch, weil er ganz in den Bann seiner kleinen Löwin gezogen war, die eben kurz zu ihm geblickt hatte. Und wie sie strahlte! Dabei ging die Sonne an einem kalten, grauen Nebeltag auf! Egal was es war, irgendwas stimmte mit dieser hinterlistigen Löwin Leanne nicht. Da war etwas faul, ganz bestimmt. Adrian sah belustigt zu, wie Marcus Schläfen pulsierten. Also beschäftigte ihn etwas, das wusste sein bester Freund nur zu gut. „Wie wäre es, wenn du Bell einfach endlich flachlegst…dein Hormonstau ist ja nicht mehr auszuhalten!“ plapperte Pucey locker und musterte seinen besten Freund diebisch grinsend. Diese Sex-Abstinenz konnte ja nicht wirklich gut für ihn sein. Adrian war ja schließlich Experte, oder zu mindestens hielt er sich für einen solchen! „Wie geistreich, Adrian…“ schnaubte Flint ruhig aber schneidend scharf. Mag sein das der Slytherin Marcus wunden Punkt erwischt hatte, aber er ließ es sich nicht anmerken. Immerhin war er immer noch eine Schlange, und was für eine. Und er würde sicher nicht über Katie herfallen und sie flachlegen. Ganz bestimmt nicht, Katie sollte diejenige sein, die das Kommando übernahm, nicht er. Auch wenn das gar nicht dem slytherinhaftigen Gemeinsinn entsprach, ihr dabei die Führung zu überlassen, Marcus wollte es ruhig angehen lassen. „Oh mein Gott..“ Pucey hatte jedes Wort extra lang beton. Ungläubig sah er zu Flint und schüttelte den Kopf. „Du willst mir doch nicht ehrlich sagen, dass du für Bell auf deinen Schuss verzichtest?“ pures Erstaunen lag in seiner Stimme. Marcus blickte zu ihm. So entgeistert hatte er Adrian schon lange nicht mehr gesehen. Irgendwie sah er aus, wie ein Kleinkind in der Sandkiste, dem man die Schaufel weggenommen hatte. „Mach dir keinen Kopf,“ Marcus grinste schlangenhaft. „Dir wird’s auch mal so ergehen, und dann erinnere ich dich ganz sicherlich daran.“ Erklärte er, klopfte seinem besten Freund auf die Schulter und bestellte an der Bar vier Cocktails. So eine Huffelpuff-Party hatte schon etwas tolles, vor allem, weil der Kerl an der Bar ganz interessante Getränke mixte, anscheinend verstand der Mann etwas von Cocktails. Naja, besser für die Gäste. „Und Adrian,“ verschwörerisch beugte er sich zu dem Angesprochenen. „Ich will dass du weiter gräbst. Ich will wissen, was Leanne vorhat. Du musst irgendeine Verbindung finden, damit das klar ist!“ seine schneidende Stimme zeigte, dass er es wirklich ernst meinte, als er Adrian mit einem strengen Blick bedachte und sich mit vier Gläsern in der Hand in Richtung der zwei Löwinnen und seinem Bellchen bewegte. Er hörte leider nicht die ganze Unterhaltung mit, aber die letzten Sätze, die unwillkürlich Unbehagen schaffen: „naja…ja…nein…also richtig zusammen sind wir nicht…“ es war Katie und ihr selbst schien die Fragerei offensichtlich auf den Magen zu schlagen. Wie immer, wenn ihr die Worte fehlten, oder sie sich nicht sicher war, nagte sie an ihrer Unterlippe. Ein bekanntes Phänomen. Marcus lächelte. Sie war süß, wie sie ganz vom Mut verlassen da stand, und die Worte sagte, sodass er sie von hinten umarmte und ihr Ohrläppchen küsste. „aber wir arbeiten daran…“ erklärte er dann wie selbstverständlich und hielt die Gläser in die Runde. Aufmerksam wie er nun einmal war, hatte er bemerkt, dass auch Johnson und Spinnet ohne Getränke hier standen. Charmanter Weise hatte er deshalb also vier Getränke ergattert: „Cocktails für die Damen?“fragte er dann und tat als wäre nichts gewesen. Die zwei Löwin ihm gegenüber starrten zu nächst auf die Gläser dann auf Katie und sahen dann ganz beiläufig zu Marcus. Waren sie in irgendeinem Traum gefangen? Katie war sprachlos. Das war… so eigenartig toll. Sie stand da, wie vom Donner berührt und wagte nicht einmal zu blinzeln, vielleicht wäre der schöne Traum dann ja wie eine Seifenblase geplatzt. Aber es war kein Traum, es war tatsächlich Realität! Kapitel 28: ...ist perplex... ----------------------------- Die Gläser stießen aneinander. Katie nahm das nur irgendwie wie im Traumschleier wahr. Viel zu beschäftigt war die Löwin mit dem letzten Worten von Marcus. Katie traute ihren Ohren nicht. Sie war nicht oft so perplex, aber Marcus hatte es geschafft. Damit hatte sie nicht gerechnet. Angelina zwinkerte ihr frech zu. Das Küken sah doch sehr glücklich, wenn auch etwas verwirrt aussah und das machte die ganze Sache nur noch vergnüglicher. Naja, wenn sie ehrlich gewesen wäre, es war doch eigenartig, dass sich die junge Löwin zu einer Schlange hingezogen fühlte, und dann noch zu so einer! Zu Marcus Flint. Für Angelina war das zunächst doch sehr erstaunlich. Immerhin hatte Marcus Flint seinen Ruf ja nicht zu Unrecht, als Frauenheld und als nunja… Angelina räusperte sich. Flint schien jetzt wie ausgewechselt, zu mindestens schien ihm etwas an Katie zu liegen. Und das war Angelina auch sehr recht- sonst hätte sie ihn auch ohne mit der Wimper zu zucken klaftertief in den Boden gerammt, so weit, dass er wohl in den Erdkern stoßen würde! Jawohl, da kannte die aufbrausende Gryffindor kleinerlei Reue oder Pardon. Würde Marcus Flint dem Küken was tun, hätte er die geballte Kraft zweier Jägerinnen gegen sich und zwar total! Katie war für Angelina wie eine kleine Schwester und so passte sie auch auf „ihr Küken“ auf. Jawohl. Angelina hatte einfach die Gegen einer Löwenmutter. Katie war immer noch wie in Nebelschwanden verschwunden, als Marcus sie sanft anstupste. Sie lächelte ihn an und nippte an ihrem Glas ehe sie glücklich aufseufzte. Das war einfach ein tolles Gefühl. Die junge Gryffindor war einfach so perplex, dass Marcus das so frei heraus posaunt hatte. Sie hätte es nicht für möglich gehalten. Vielleicht, weil sie es sich nicht gedacht hatte. Marcus war normalerweise nicht unbedingt die Art Mensch, die all ihre Geheimnisse ausplapperte. Aber es war ja auch kein Geheimnis. Katie war trotzdem verwirrt, immerhin, sie hatten ja selbst nie darüber gesprochen. Es freute die junge Löwin einfach, dass Marcus anscheinend genauso dachte wie sie selbst. Katie konnte es sich zu mindestens richtig gut vorstellen, dass sie daran arbeiten würden. Und wie. Marcus sah sie gespannt an, als sie sich so offensichtlich ihren Träumen hingab. Katie sah dabei auch viel zu süß aus! Er strich ihr sanft über den Rücken und genoss das Gefühl, dass Katie sich offensichtlich wohn fühlte und doch darüber nachgrübeln musste, was er gesagt hatte. Äußerst amüsant, wie der Slytherin fand. „alles okay?“ flüsterte er in ihr Ohr und küsste sanft ihr Ohrläppchen. Katie kicherte. Sie war besonders am Ohrläppchen kitzlig und der Slytherin nützte das ganz ungeniert aus! „Könnte nicht besser sein.“ Sagte sie leise und schenkte ihm ein Lächeln, das sein Herz schneller schlagen ließ. Es war doch grotesk, eine reservierte, kühle Schlange von einem temperamentvollen, wilden Löwen gebändigt… Und es war auch die Wahrheit, es konnte gar nicht besser sein! Sie hatte doch tatsächlich in Herz an genau diesen Menschen verloren, vor dem sie alle gewarnt hatten und von dem sie sich nicht vorstellen konnte, jemals mehr als nur Neckereien auszutauschen. Und war es verwunderlich? Marcus Flint galt als die Schlange der Schlangen- er nahm sich was er wollte und brauchte… Doch es hatte gezeigt, dass es wohl auch andere Seiten an ihm gab, etwas was Katie Mut machte, dass er sich geändert hatte und es etwas Ernstes sein konnte. Das war etwas, was Kaite überaus positiv stimmte. Angelina nützte eine Pause, als Katie heftigst mit Alicia über Zauberkünste diskutierte und zog Marcus zu sich. „Damit eines klar ist, wenn du Katie wehtust, bekommst du deinen Arsch nie wieder auf einen Besen.“ Zischte sie und bedachte den jungen Mann skeptisch. „Wow, Johnson.“ Marcus ließ sich nicht in seine Beziehungen reinreden. „halt die Luft an, ich glaube, das geht dich gar nicht an.“ Erklärte er ruhig aber sehr deutlich. Wiedersprüche duldete er auch nicht. Ganz bestimmt nicht, ließ er sich von dieser Löwin etwas sagen. „Das war kein Spaß…“ fauchte sie löwenhaft und ihre Augen sprühten Funken. Angelina war zwar eine Löwin, und hatte auch Feuer, doch an Katie kam sie in Marcus Augen niemals heran. Katie hatte mehr Feuer, mehr Temperament, mehr Leidenschaft. Die Löwin hatte einfach alles, was Marcus sich wünschte. Flint fand nur ein mildes Lächeln für die gegnerische Jägerin. „Werde mich in Acht nehmen…“ sagte er spöttisch. „wenn du mich entschuldigst…“ Marcus wandte sich ab. Seine dunklen Augen überflogen den Partyraum und entdeckten sein Bellchen mitten in der hitzigen Diskussion mit Alicia. Er wusste, dass Zauberkunst nicht gerade Katies Lieblingsfach war. Alicia hingegen schien das Fach doch sehr zu schätzen. Diese Konstellation belächelnd trat er an die Bar. Leanne überblickte der Raum und hatte schnell Oliver Wood gefunden, der in unmittelbarer Nähe zu Katie und Alicia stand. Sie bewegte sich raubtierhaft zu ihrem Freund und kuschelte sich an ihn. Lächelnd küsste sie ihn auf die Wange. „Oh, und, hast du deinen Streit mit Katie schon beigelegt?“ fragte die junge Frau scheinheilig und ihre großen Augen sahen fragend zu Oliver auf. Doch die junge Löwin wartete erst gar nicht ab. Schnell hatte sie ihn am Arm gepackt. „Na, wenn das nicht Bell ist….“ Leannes Stimme riss sie aus dem Gespräch mit Alicia und drängte sich frech einfach dazwischen. Katie sah auf. „Hey, Leanne, Oliver.“ Sie lächelte. Auch wenn sie momentan nicht unbedingt auf einer Wellenlänge waren, wollte sie keinen Streit beginnen. Immerhin war Katie doch lange mit Leanne befreundet gewesen und mit Oliver noch länger. Die junge Löwin wünschte sich wohl eine Aussprache, vor allem mit Leanne, aber diese Party war möglichweise nicht der beste Platz dafür. Immerhin hatte Leanne sie hintergangen und Oliver sie einfach aus dem Team geworfen. Marcus wachsame Augen blieb auch diese Begegnung nicht verborgen. Kaum hatte er die zwei Gläser in der Hand, drängelte er sich durch die Reihen. Unwillkürlich beschleunigte sich sein Schritt. Irgendwie beunruhigte ihn die Tatsache von Leannes Anwesenheit sehr deutlich. „…du kriegst doch immer was du willst!“ fauchte Leanne ungehalten und bot Katie die Stirn, die aus allen Wolken fiel. Was zum Teufel war denn hier los? Wieso hatte sich Leanne so verändert? Sie stöhnte innerlich auf. „immer und überall!“ schnaubte Leanne. „Wovon zum Teufel sprichst du? Leanne, was ist los?“ fragte sie verwirrt. Immerhin, was sollte das. Langsam wurde ihr das doch tatsächlich zu bunt. Katie und sie hatten sich im dritten Jahr kennengelernt und waren doch eigentlich gute Freunde geworden. Leanne hatte immer hinter ihr gestanden und natürlich auch umgekehrt. „Wovon ich spreche?“ Leanne schrilles Lachen ließen Marcus Schritte nur schneller werden. Marcus drückte sein Glas irgendjemanden in die Hände und ging weiter. Warum auch immer, hatte der Slytherin das Gefühl, dass Katie vielleicht ein wenig Rückhalt brauchte. Und möglicherweise musste er sie ja vielleicht retten. Dieser Gedankengang war ihm gar nicht so unrecht. So als Märchenprinz zu erscheinen, und die junge Maid aus den Klauen des Drachens zu ziehen, kam ihm schon ganz reizend vor! „Du hast immer alles bekommen!“ fauchte Leanne. „Du hast mir alles weggenommen?“ ihre Augen verengte sie und starren Katie an, die gar nicht fassen konnte, wovon Leanne da sprach! Weggenommen? Dass sie nicht lachte! Immerhin hatte Leanne doch hinter ihrem Rücken Oliver geschnappt, nicht dass es Katie gestört hatte, Oliver war damals schon uninteressant gewesen, dank einer lästigen, hartnäckigen Schlange. „Ach ja?“ Katie bot der Gryffindor die Stirn. Auf so etwas ließ sie sich bestimmt nicht ein! „Wirklich? Ich habe dir alles weggenommen? Mhm?“ ihre Stimme war schneidend scharf und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Wie konnte Leanne auch nur so etwas behaupten! „Ich kann mich daran erinnern, dass DU hinter meinen Rücken mit Oliver etwas angefangen hast…sieht so aus, als ob dein Argument nicht wirklich hält.“ Er hatte Katie erreicht und legte beschützend die Arme um sein Bellchen. Seine Löwin sollte ruhig spüren, dass er voll und ganz hinter ihr stand und außerdem sollten es Wood und Leanne auch sehen, und das deutlich. Katie gehörte zu ihm, definitiv und das würde er jederzeit derartig eingestehen! Seine Hand schob sich an ihren Rücken und streichelte unter ihrem Top ihre zarte Haut. Einfach nur ein Zeichen, dass er da war. Etwas was ihr sehr gelegen kam. Sie wusste nämlich überhaupt nicht, was mit Leanne los war! Warum die gereizte Löwin so derartig zickte. „Ist hier alles okay?“fragte der Slytherin. Er mochte ruhig und kühl klingen, aber er war aufs äußerste gespannt. Der junge Mann schob Katie schützend ein wenig hinter sich. „Wir wollen hier doch keine Szene…“ erklärte er eindringlich, seine kühlen Augen musterten Leanne. Katie war sich nicht sicher, ob Marcus einen bleibenden Eindruck hinterließ, immerhin war seine Stimme doch sehr einschüchternd gewesen. Aber naja Leanne war doch sehr kaltschnäuzig, so wie Katie sie zuvor erlebt hatte. Bockig reckte die Löwin ihm gegenüber den Kopf in die Höhe. Doch Marcus Flint doch einschüchternde Statur ließ Leanne dann doch zurückstecken. Doch bevor sie von dannen zog, wandte sie sich Katie zu. „Du wirst es noch sehen!“ warnte sie die junge Löwin und ihr Fauchen ließ Katie stutzen. Was war denn bitte in Leanne gefahren? Katie verstand die Welt nicht mehr. Sie war einfach zu perplex, dass sich Leanne so gegen sie stellte. Wobei sie sich keiner Schuld bewusst waren. Und noch mehr verwirrt wurde sie durch Marcus Bestimmtheit. Er hatte Leanne tatsächlich, Katie würde fast schon sagen mit erschreckender Eleganz und Schnelligkeit- von ihrem Vorhaben, was auch immer das war, abgelenkt und sie war einfach gegangen. Ganz recht war das der jungen Jägerin nicht. Wenn es schon mal zu diesem Eklat gekommen war, hätte Katie es gerne aus dem Weg geräumt. Was auch immer da plötzlich zwischen ihnen stand, wollte Katie einfach ausdiskutieren und gut sein lassen. Doch Marcus hatte es heute beendet. „Komm schon!“ Marcus küsste sanft ihre Wange entlang zum Halsansatz, doch der aufgebrachten Löwin war momentan nicht nach Zuneigung und Liebkosung. „Wer glaubst du, dass du bist?“ fuhr Katie den Slytherin an, als dieser sie in einem Gang wieder losgelassen hatte. „Du hast kein Recht, dich einzumischen!“ fauchte sie ungehalten! Der Slytherin hatte schon mit der vorwurfsvollen Stimme der jungen Löwin gerechnet. Immerhin, was dachte Marcus denn, hier einzugreifen, das ging ihn gar nichts an! Sie hätte es jetzt in diesem Moment vielleicht doch gerade biegen können, sich mit einer ihrer ehemals besten Freundinnen aussprechen können. Aber nein, die Schlange musste ja ihr „Territorium“ markieren, als ob sie das wäre“! Katie schnaubte. „Beruhig dich, Katie!“ sagte Marcus ruhig. Er wollte sie in keinster Weise verärgern oder sonst etwas. „ich wollte dich nicht unterbuttern.“ Sagte er dann noch und küsste ihre Stirn. Doch so leicht ließ sich die Löwin nicht beruhigen. Katie fauchte. Sie war selbstständig, sie brauchte keinen Mann der für sie Partei ergriff. Sie war selbstständig genug. Immerhin hatte sie die letzten 17 Jahre auch ohne Marcus Hilfe ihr Leben geregelt! Katie mochte es nicht, wenn jemand glaubte, dass er ihr unbedingt helfen musste. Immerhin war sie eine junge selbstbewusste Frau, eine Jägerin und zwar eine unabhängige. Tolle Jägerin! „Wirklich?“ Das Wort triefte nur so vor Sarkasmus. Sie wollte ihre Unabhängigkeit behalten! Und das Marcus ihr diese Selbstbestimmung heute so derartig abgeschnitten hatte, nagte an ihr. „Hör mal Bellchen…“ Marcus zog sie etwas aus der Mitte des Raumes und in ein ruhigeres Eck, ehe er weitersprechen wollte, doch Katie ließ es gar nicht so weit kommen. „Nenn mich nicht Bellchen“ erklärte sie trocken, das wollte sie jetzt einfach nicht hören. Die junge Löwin war einfach nicht in Stimmung, eher im Gegenteil sie war ziemlich angenervt. Das war es. Und da passte ihr das Bellchen gar nicht! „Soll ich dich vielleicht wieder zur Vernunft küssen?“ fragte er mit einem anzüglichen Grinsen. Ehe sie nochmals dazwischen funken konnte, hatte er sie in seine Arme gezogen. „Ich will einfach nur nicht, das Leanne dir wehtut, okay?“ seine beruhigenden Stimme ließ Katie kurz aufstöhnen. „Ich halte nichts von ihr,… sie ist mir suspekt, und ihre 180 Grad Wendung dir gegenüber und die Sache mit Wood. Irgendwas stimmt hier nicht und ich will nicht, dass du darunter leidest. Okay?“ Das klang doch sehr schön. Es war kein Angriff auf ihre Selbstachtung sondern einfach nur seine Besorgnis. Katie schmiegte sich an ihn. „okay…“ murmelte sie leise und sah dann zu ihm auf. „Trotzdem, musst du das meine Sache lassen.“ Erklärte sie löwenhaft. „das ist mein Problem mit Leanne und ich muss das regeln.“ Sie sah ihn eindringlich an. „Ich werde mich nicht mehr so offensichtlich einmischen.“ Er lächelte schlangenhaft. „Gehen wir?“ fragte die Schlange spitzbübisch. „Die Party ist nicht mehr wirklich sehr interessant…“ lächelte er. Immerhin waren die gryffindorischen Jägerinnen waren intensiver weise mit den Zwillingen beschäftigt. „Warum glaub ich dir das nicht?“ der scherzhafte Ton war definitiv zu hören und Marcus lachte frech. Sie seufzte und schob sich aus ihrer Umarmung. „Weil ich unwiderstehlich bin, und weil ich nun mal einen ausgewogenen Beschützerinstinkt habe.“ Schnurrte er ihr verführerisch ins Ohr. „und“ er machte eine effektvolle Pause. Seine Finger glitten unter ihr Top und streichelten über ihre Haut. Die Tatsache, dass sich eine zarte Gänsehaut bildete, registrierte er mit Genugtuung. Die Wirkung die er auf sie hatte, fand er doch gut. Die junge Löwin entspannte sich merklich. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn und das Kribbeln kehrte in ihren Bauch zurück. Wieder zischte der Gedanken an den Beginn der Party durch ihren Kopf, das was Marcus gesagt hatte. „Wir arbeiten daran…“ er sah dabei doch sehr zuversichtlich aus und Katie war das Herz für einen Moment stehen geblieben, ehe es viel schneller schlug. Sie war völlig in Gedanken abgedriftet, doch Marcus holte sie schnell aus ihren Träumereien. „und weil ich so unwiderstehlich bin, mein kleines Wildkätzchen, hauen wir jetzt einfach ab.“ Seine Lippen strichen an ihrem Ohr vorbei den Hals hinab und verteilten kleine Küsschen auf ihrer Haut. „Kommst du?“ schnurrte er. Der Slytherin genoss ihre Nähe, die ihn wie ein warmer Sommerregen vorkam. Doch er machte keine Anstalten sich zu bewegen. Sie war einfach wundervoll und er würde sich in den Hintern beißen, wenn ihr etwas passieren würde, dass er verhindern konnte. Sein anerkennenden Blick glitt über ihren zarten wunderschönen Körper. Er würde es sich nie verzeihen können, wenn er sie im Stich lassen würde oder etwas passieren würde, dass er abwehren hätte können. Sie war wie eine Göttin, ebenmäßig schön, intelligent und temperamentvoll. Sie war umwerfend. Sein Blick blieb an ihrer weichen samtige Haut hängen, die so wundervoll nach Pfirsichen duftete. „Marcus?“ ihre Belustigung war kaum zu verbergen. Doch er stimmte nur ein leises „mhm“ an, ehe Katie leise kicherte. „Meine Augen sind immer noch 30 cm höher.“ Schmunzelte die junge Frau und fühlte sich gut, so begehrt zu werden. Vielleicht war es gar nicht so ein abwegiger Gedanke, die Nacht heute bei ihm zu verbringen, aber vorerst würde sie sich noch ein wenig zieren, nicht das der Slytherin sich zu sicher war. „Ich weiß.“ Erklärte er leise und küsste ihr Stirn. Sein schlangenhaftes Grinsen brachte sie zum Lächeln. Kapitel 29: ...im Schlangennest??... ------------------------------------ Katie war wie in Trance und Gedanken verloren und war schweigsam neben Marcus her getrappelt. Der Slytherin musterte sie angestrengt von der Seite. Nach dem kurzen Geplänkel und dem nachfolgenden Streitgespräch und der Flirterei war Katie was apathisch neben ihm hergelaufen. Er mochte es gar nicht, wenn sie so abwesend war. Das störte ihn maßlos. „Katie, bist du noch da irgendwo drinnen?“ er klopfte sachte gegen ihre Stirn und grinste sie frech an. Katie schnaubte, wurde sie doch sehr unsanft aus ihren Gedanken gerissen. Sie blickte zu Marcus auf. „Nein, ich bin schon auf Hawai und vergesse diesen beschissenen Tag!“ maulte sie schlecht gelaunt. Uh, Bellchen hatte schlechte Laune. Flint grinste wissend. „Hey, Bellchen, ich kann dich auf andere Gedanken bringen.“ Raunte er ihr ins Ohr und spürte wie sie sich merklich versteifte, wie eine Gänsehaut ihre Körper überzog. Es blieb ihm nicht verborgen. Das bordeauxrote Top spannte sich unter ihrem tiefen Einatmen. Sie blickte in seinen dunklen Augen die so viel Verlangen wiederspiegelten, als er zu ihr blickte. Diese erotisierende Spannung die in der Luft hing, machte den jungen Löwen schwach, doch diese Schwäche wollte sie nicht zeigen. „So kannst du das?“ fragte sie verheißungsvoll nach und leckte sich ganz langsam über die Lippen. Ihr sinnlicher Augenaufschlag und den Blick den sie ihm zuwarf, ließen den Slytherin hart schlucken. „mhmhm“ seine raue Stimme drang an ihr Ohr und machte ihr Gänsehaut. Doch Katie war nicht so leicht zu haben. Sie drückte ihn sanft aber bestimmt zurück. Ihre zarten Hände verweilten allerdings wohl länger als nötig auf seiner Brust. Natürlich hätte Marcus sie mit Leichtigkeit überwältigen können, aber er spielte dieses kleine Machtspielchen mit. Flint war kein Typ Mann, der sich nahm was er nicht freiwillig bekam und bei seinem Bellchen war das sowieso etwas ganz anderes. Wenn sie ihn unterwürfig haben wollte, würde er das- zeitweise und nur wenn es ihm auch passte- unterwürfig sein. Natürlich, Slytherin blieb Slytherin, aber manchmal konnte es doch Ausnahmen geben. Und Bellchen war eine solche Ausnahme definitiv wert. Katie ließ ihre Hände sinken und trat ein Stück zurück, Marcus räusperte sich und blickte sie herausfordernd an und ein sehr arrogantes Lächeln schob sich für einen kleinen Moment über sein Gesicht: „Und, bereit für das Schlangennest.“ Seine Hand ergriff die Ihre und ohne auf eine Antwort zu warten, zog er sie in den nächsten Gang. „Hey, wenn du mich etwas frägst, solltest du vielleicht auch die Antwort abwarten.“ Stellte sie sich löwenmäßig in den Weg und blieb einfach stehen. Er blickte zu ihr zurück, lächelte verschmitzt. So bockig war Katie richtig süß. Löwenhaft reckte sie den Kopf in die Höhe. So leicht ließ sie sich nicht bekommen. So leicht wollte sie es der Schlange nicht machen. Immerhin hatte sie oft genug gehört, wie sehr Marcus leichte Mädchen für eine Nacht behielt und dann wegwarf, und das wollte Katie keinen falls. Wobei sie auch gar nicht das Gefühl hatte, das Marcus das bei ihr machte. Sie vertraute ihm. Fast blind, wie ihr schien. Der junge Mann überbrückte die Distanz zu ihr, zog sie einfach in seine Arme. „Wozu, Schätzchen, wenn ich die Antwort doch schon kenne?“ fragte er selbstsicher. Hätte sie in sein Gesicht gesehen, wäre dort bestimmt ein sehr arrogantes, selbstgefälliges Lächeln zu betrachten gewesen. „Oh Merlin“ stöhnte die junge Löwin frustriert auf und drückte sich von ihm weg. Ihre großen Augen blickten die Schlange feurig an. Oh, wie er dieses Feuer in ihren blauen Saphiren liebte. Etwas verwirrt ob ihres temperamentvollen Ausbruchs hob er feixend eine Augenbraue. „Flint!“ ihre Stimme bebte fast. „du und dein Ego. Ihr glaubt, alles ist euch untertan.“ schnaubte sie frech und stemmte die Hände in die Hüften. „und nenn mich nie wieder Schätzchen…“ fügte sie noch hinzu. Dem Kerl musste man noch einiges an Manieren beibringen. Marcus Flint lächelte frech. „So, so… wir sind also schon wieder beim Nachnamen angekommen.“ Geschmeidig und ganz Schlange, wagte er sich vor und schloss den widerspenstigen Löwen einfach in seine Arme. Doch es wäre nicht Katie, wenn sie sich nicht strampeln von ihm los machte. „Bellchen…“ es mochte schon sein, dass die Stimme des jungen Mannes einen warnenden Unterton hatte, viel mehr aber sollte es wohl beschwichtigend klingen. In ihren Augen sah er immer noch das Feuer auflodern und insgeheim war das für ihn doch ein Genuss. Sie schnaubte dennoch etwas ungehalten, auch wenn seine Stimme einen so erotischen Touch hatte. „vergiss nicht, Slytherin“ sein arrogantes Grinsen brachte die junge Frau zum Schnauben. „Wir sind nun mal so…“ damit küsste er ihre Stirn und hörte ihren schnaubenden Atem, was ihn natürlich gefiel. Dieser wütende Ausdruck in ihren Augen war zu köstlich um sich nicht zu amüsieren. Natürlich wusste sie, dass Marcus sie nun mal ärgerte und das mit Liebe, denn sie war doch genauso- sie liebte es ihn zu necken. Nur manchmal ging er einfach zu weit. „ekelhafte Schlange“ zischte sie leise, aber dennoch laut genug, dass der Slytherin es hören könnte. Allerdings zauberte es ihm nur ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Er war mit seinen Gedanken schon wieder ganz wo anders. Genauer gesagt, war er bei einem der Themen, die ihn momentan am meisten beschäftigten: sein Bellchen war dabei natürlich das wichtigste, doch momentan schweifte er zu Leanne ab. Das war ein Problem, er traue ihr nicht. Definitiv nicht. „Sag mal, Bellchen…“ der gutaussehende Slytherin ging die ersten Stufen der Treppe hinab, die in Richtung des Zaubertränkekerkers führte. Katie war noch oben stehen geblieben, als Marcus sich zu ihr umwandte und ihr die Hand entgegen streckte. Zögerlich nahm die junge Frau seine Hand und folgte ihm hinab. „wie lange kennst du Leanne schon?“ fragte er dann ganz beiläufig, fast desinteressiert. Katie zog die Augenbraue hoch und blickte zu dem jungen Mann hoch. „Mhm sein dem ersten Schuljahr…“ erklärte sie und zuckte mit den Armen. Sie war sich auch nicht sicher, warum das jetzt wichtig war. „Und wie lange seid ihr schon befreundet?“ fragte er dann nochmals und zog Katie fast besitzergreifend an sich. Seine Finger strichen ganz sanft und leicht über ihre Haut. Sie seufzte glücklich auf. Der kleine Löwe blieb stehen. Marcus war unverbesserlich. Er konnte sich einfach gar nicht nicht einmischen! „Wird das ein Verhör, Schlange?“ antwortete die junge Frau mit einer Gegenfrage. Sie spitzte ihre Lippen und ihr warmer sanfter Blick wurde nur durch das Auflodern des Feuers in ihren Augen geschmälert. Marcus liebte diesen Ausdruck, er liebte diese Leidenschaft die so temperamentvoll ausbrach. Sie waren an seiner Zimmertür angekommen. „Ich würde es nicht als Verhör bezeichnen…“ beantwortete er nun ihre Frage ganz souverän lächelnd und öffnete die Tür zu seinen Zimmer. „außer du möchtest das…“ in seiner leisen, gefährlichen Stimme, die so nahe an ihr Ohr drang lag eine Art Anzüglichkeit, die Katie Gänsehaut bereitete. In ihrem Bauch begann es zu kribbeln, wie immer, wenn er ihr so nahe kam, und es fühlte sich unbeschreiblich gut an. Sein arrogantes Lächeln hätte die junge Gryffindor ihm am liebsten aus dem Gesicht gehext. Sie seufzte mit einem leicht gelangweilten Blick. Immerhin, Marcus wurde nicht locker lassen, so viel war klar. Eine Schlange biss zu und wenn dann ließ sie auch nicht mehr los. Katie streckte sich durch und trat in das Zimmer. „Wenn es dir leichter fällt, können wir ein paar Bedingungen daran knüpfen.“ Natürlich, ganz Schlange eben. Seine raue, männliche Stimme war trotzdem irgendwie wie Honig für sie. Süß und verheißungsvoll. Katie rollte mit den Augen. Natürlich, sie musste so reagieren, so reagierte ja auch er immer. Es war wie ein Kreislauf. Alles hing miteinander zusammen. Bedingungen, warum hätte sie das wissen sollen? Weil er Slytherin war? Weil Bedingungen immer schlangenhaft passen waren? Langsam sah sie sich im Zimmer um, sie war ja schon öfter hier gewesen, aber immer wieder entdeckte sie etwas Neues. „Ganz bestimmt“ antwortete sie sarkastisch. Ihre Augenbrauen hoben sich schwunghaft. Galant, wie es nur eine Löwin sein konnte, setzte sich in den gemütlichen Ohrensessel neben Marcus Bücherregal. Ihre Knie hatte der Löwe angezogen und sie leckte sich über ihre Lippen während sie gespannt auf seinen nächsten Kommentar wartete. Ruhig und sie betrachtend setzte er sich auf sein Bett. Die gedimmte Beleuchtung des Zimmers tauchte alle in ein warmes Licht. Stille senkte sich für einen Moment auf die beiden. Eine quälende Stille und gleich eine friedvolle Ruhe. „Du beantwortest meine Fragen…..“ sie konnte ob dem wenigen Licht seine Gesichtszüge nicht ganz erkennen, aber die junge Frau wusste, dass sein souveränes Lächeln bestimmt ihren Ärger hervorrufen würde. „… und ich zieh ein Kleidungsstück aus, damit du auch was davon hast…“ Katie stockte der Atem. Gut, dass es hier nicht strahlend hell war. Sie biss sich auf die Zunge. War das ein Scherz? Wenn ja, dann ein richtig frecher aber sehr guter. Katie hätte es fast geglaubt. Ihre Reaktion war wie Balsam auf seiner Seele. Wahrscheinlich trieb es eine leichte Röte auf ihre hübschen weichen Wangen. Er wäre viel lieber näher bei ihr gewesen um die Situation völlig auszukosten. Doch es war noch nie genug. Marcus hatte noch nicht genug. Sein süffisantes Grinsen huschte über seine Züge und er erhob sich vom Bett um sich an den Bettpfosten des Himmelbetts zu lehnen. Der junge Mann verschränkte abwartend die Arme von der Brust und musterte den jungen Löwen der sich in den Ohrensessel drückte. Sie war etwas nervös aus. „Wenn du alles brav beantwortest, Bellchen…“ seine raue und männliche Stimme war so anziehend und machte die Gryffindor doch etwas nervös, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Sie hätte wohl gerne etwas geantwortet, doch ihre Zunge war so belegt, dass sie kein Wort herausbrachte. Wieder veränderte er seine Position, schlenderte zu ihr. Langsam, wie in Zeitlupe trat er hinter ihren Ohrensessel und beugte sich vor um ihr ins Ohr zu hauchen: „… dann hast du einen nackten Mann vor dir.“ Katie schluckte und verkrampfte sich offensichtlich. Seine Stimme klang so erotisch und verführerisch, dass sie kaum mehr wusste wohin mit ihren Gedanken. So ging es allerdings nicht nur der jungen Frau. Auch wenn er es nicht zugeben würde, Katie Bell wirbelte seine Gedanken durcheinander. Marcus veränderte sich, sie veränderte ihn, und zu seinem Erstaunen störte es ihm überhaupt nicht. Gerade als er Katies Duft nach Veilchen einatmete erinnerte sich an das Lieblingszitat seiner Großmutter: " Die Liebe zeigt dir einen Teil von dir, von dem du gar nicht wusstest, dass es ihn gibt.“ Früher hatte er gelacht, heute sah er das anders. Heute verstand er es. Er verstand es, weil er es erlebt hatte. Und er verstand es wegen Katie. Mag sein, dass die junge Frau ein wenig abgelenkt und überrumpel war, aber eine Löwin gab nicht kampflos auf. „… oh bei Merlins Socken,…“ sie rollte mit den Augen. „… was mache ich mit einem nackten Mann?“ stöhnte sie, sanft lächelnd. Das diese Bemerkung gut nach hinten los gehen konnte, hatte sie in der Eile nicht bedacht. Ihr wäre bestimmt etwas eingefallen, was sie mit diesem speziellen nackten Mann machen hätte können, aber das würde sie dem arroganten Slytherin ganz bestimmt nicht auf die Nase binden. Er lachte. Sie war derartig süß, wenn sie so naiv einfach so frisch und fröhlich heraus plapperte, was sie eben dachte. Das hätte sie wissen sollten. „Naja, wenn du vielleicht nachdenkst wird dir einfallen was du tun könntest.“ Prompt färbten sich ihre Wangen rötlich. Marcus leckte sich amüsiert über die Lippen. „Wir können es aber auch so machen, dass du dich ausziehst…“ Katie schnappte nach Luft und drehte sich mit einer Schnelligkeit zu ihm um, die selbst den besten Quiddichjäger vor Neid erblassen gelassen hätte. Ihre Augen funkelten. Natürlich neckte er sie damit nur, aber es zeigte wohl doch die Wirkung. Bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte er ihre weichen Lippen mit den seinen verschlossen. So wie sie da saß, war sie viel zu verführerisch um sie nicht zu küssen. Sie hatte eben die Lippen geöffnet, die so wundervoll seidig glänzten und ihr verführerischer Duft, wer könnte denn da wiederstehen. „Das war ein Scherz, Bellchen…“ sagte er sanft und strich über ihre weiche Wange, weich wie ein Pfirsich und genau so rosig. Er wollte sie nur ein wenig ärgern. Sprachlos war der Löwe einfach zu süß. Meine Güte, er wurde weich… tatsächlich und das hatte er seiner süßen Bell zu verdanken. Katie sah zu ihm auf. „Will ich hoffen,…“ schnaubte sie lachend. Flint schaffte es immer wieder, sie aus der Reserve zu locken und so oft, wie in dem Moment als er sie geküsst hatte, schaffte er es, sie einfach atemlos zu machen. Ihr Bauch kribbelte und ihr Herz tobte. Es war unbeschreiblich bei ihm zu sein. „Willst du noch duschen gehen, dann lege ich dir noch ein großes Handtuch raus.“ Sein schmutziges Grinsen zeigte wie hoch vergnüglich er das fand. Katie zog eine Augenbraue hoch, lächelte zuckersüß und nickte. „Das wäre zu freundlich, Mister Flint.“ Flötete sie gut gelaunt und stand auf. Sie streckte sich und wandte sich dem Bücherregal zu. Ihre Tante hatte immer gesagt, dass die Bücher sehr viel über den Mensch sagten, der sie las. Ihre Finger strichen ganz ehrfürchtig über die Buchrücken, während Marcus im Bad verschwand. Marcus kam aus der Tür zum Bad und zwinkerte ihr frech zu. „Das Bad ist frei.“ Erklärte er ganz nüchtern und warf sich einfach auf sein Bett, während sein Blick immer noch auf Katie lag. Er würde warten bis Katie fertig war und dann noch einmal schnell unter die kalte Dusche steigen- wohlgemerkt unter die eiskalte Dusche. Katie trat in das Bad. So geräumig hatte sie es sich überhaupt nicht vorgestellt. Es war luxuriös, eben ganz wie es sich für die Schlangen gehörte. Katie entkleidete sich und stieg in die Duschwanne und stutzte. Da stand doch tatsächlich ihr Lieblingsshampoo. Wie konnte er das wissen? Katie lächelte glücklich und drehte das Wasser auf. Der Regenduschkopf ließ das Wasser in Strömen über ihren Körper laufen und entspannte ihre Muskeln. Marcus lag im Bett, halb an den Kopfteil gelehnt und blickte auf das Quiddich-Magazin in ihren Händen, als es an seiner Tür klopfte. Eigentlich fragte er sich, wer so spät noch zu ihm wollte. Vielleicht hatte Adrian etwas ausgegraben, das würde ihn natürlich sehr interessieren, also warf er die Zeitschrift auf seinen Nachttisch und blickte zur Tür. „Ja…“ schon der unfreundliche Ton implizierte schon Flint Ungeduld und seinen Unwillen jetzt auch nur irgendwen zu empfangen. Als sich die Tür allerdings öffnete, war Marcus zu nächst verdammt sauer und angepisst und im nächsten Moment sehr froh, dass Katie momentan im Badezimmer war und nicht hier. Tracey Davis stand in der Tür. Das an sich war ja nicht unbedingt ein Problem. Dass sie allerdings in dunkelgrünen Spitzendessous da stand und nur einen seidigen durchscheinenden Bademantel anhatte war eher ein Problem. Die Dame im knappen Outfit erdreistete sich, sich näher zu wagen. Marcus richtete sich auf. „Was auch immer du vor hast, verschwinde Tracey, und zwar sofort!“ fauchte Marcus gereizt. Tracey Davis konnte damit vielleicht Pucey schwach machen, aber an Marcus ging das fast spurlos vorbei. Marcus Augenbraue hob sich angespannt, seine Gesichtszüge waren hart und unerbittlich. Tracey ging weiter, ihre Finger glitten über ihren Körper, sie warf Marcus Blicke zu, die jeden Mann wohl schwach gemacht hätten, doch Marcus sah nicht mal hin. „Oh. Marcus“ ihre Stimme war wie Süßholzraspeln. „du willst doch heute nicht alleine schlafen, mhmmh?“ ihr zuckersüßes Lächeln ließ ihn unbeeindruckt. Der Bademantel glitt von ihren ebenmäßigen Schultern. Marcus stand auf, seine Hände schob er in die Hosentaschen und musterte die Frau vor sich. Oh bei Merlin, wie billig war denn das? Flint war erstaunt darüber, wie billig sich eine Slytherin hier hergab. Das zog sein Haus in den Schmutz. Und wenn es etwas gab, was Flint nicht mochte, dann war das wenn jemand sein Haus in Verruf brachte. „Mach dass du hier raus kommst!“ seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu oder Widerworte. Doch Tracey schien das nicht zu stören. Katie riss vergnügt die Tür auf. Sie musste nur noch ihre kleine Tasche mit dem Größenzauber wieder auf die normale Größe zaubern und dann ihren Pyjama anziehen und dann freute sie sich dann schon auf die gemeinsame Nacht mit Marcus. Im nächsten Moment blieb ihr das Herz stehen. Da stand mitten im Zimmer Tracey Davis halbnackt, wenn man es so bezeichnen konnte. Katie zog ihr Handtuch enger um ihren Körper und blickte zu Marcus. Das war eine eigene Situation und sie wusste gar nicht wie sie damit umgehen sollte. Natürlich, welcher Mann wünschte sich nicht zwei leicht bekleidete Frauen in seinem Schlafgemach. Marcus Flint war anscheinend sehr begehrt und dieser Gedankengang brachte ihm ein schmales Lächeln auf die Lippen. Katie glaubte, sie sah nicht richtig, er lächelte. Wie konnte man bei solch einer Situation auch noch lächeln. Na toll! Innerlich verfluchte sie sich. Sie hätte niemals mit zu ihm sollen, dann wäre ihr das hier jetzt erspart geblieben. Marcus bemerkte Katie rechtzeitig und sah zu ihr. Das Lächeln verschwand, so wie Katie momentan aussah, war ihr diese Situation mehr als unangenehm, doch da mischte sich noch etwas anderes in ihren Blick: Ärger. Marcus konnte es ihr nicht mal verübeln. „Du siehst, Schätzchen,…“ er richtete sich auf und machte ein paar Schritte auf Katie zu und schob sie galant in seine Arme. „… ich bin für heute Abend schon vergeben.“ Seine Stimme mochte süß klingen, doch niemanden entging die Schärfe und Bedingungslosigkeit. Kapitel 30: ...mit einer Schlange überfordert? ---------------------------------------------- Tracey Davis zog eine Schnute und blickte mit großen runden Augen zu dem Slytherin. „Du machst doch wohl nicht mit dieser kleinen Löwin ernst…“ lachte sie verhalten und musterte Katie. Ihr war es sichtlich unangenehm von Tracey so beschaut zu werden, wie ein Stück Fleisch in der Fleischerei. Katie rann die Gänsehaut über den Rücken und die kam nicht davon, dass ihre Haare noch nass waren. Und dennoch formten ihre zarten Hände zu Fäusten. Wie spöttisch dieses Flittchen geklungen hatte! Flint räusperte sich und es klang wie eine leise dahin schleichende Drohung. „Mach dass du hier raus kommst, bevor ich meinen Zauberstab benutzen muss!“ grollte Marcus. Er war für heute Abend schon vergeben? Hatte sich Katie da verhört? Sie wünschte fast es wäre so. Doch Marcus hatte genau diesen Wortlaut vor einigen Sekunden ausgesprochen. Doch nicht dass diese Davis nun endlich verschwand, nein jetzt ätze sie auch noch herum! Das war doch bitte die Höhe. Die Löwin schnaubte verachtend. Doch Davis setzte noch eins Drauf, typisch Slytherin eben. Katie hätte ihr am liebsten eins mit ihrem Besen übergezogen, so wütend war sie. Da erdreiste sich dieses blonde Geschöpf doch tatsächlich zu sagen: „Oh, ja, Marcus hol doch deinen Zauberstab zum Spielen heraus!“ Es gab keinen Zweifel daran, wie sie es gemeint hatte, wo sich dieses Flittchen dann auch noch neckend über die Lippen leckte. Sie hatte die Wörter genauso betont, wie sie die meiste Wirkung erzielten. Katie fühlte ein unangenehmes Ziehen in ihrer Magengegend. „Komm schon, Marcus, du spielst doch viel lieber mit erwachsenen Mädchen.“ ihre rauchige Stimme bereitete Katie ein Magenverdrehen und den unbestimmten Drang erbrechen zu müssen. Doch Tracey Davis hatte noch lange nicht alles gesagt, was sie sich zu recht gelegt hatte. „Die Kleine hat doch keine Ahnung, wie sie deinen Zauberstab behandeln muss!“ Katie wusste gar nicht, was sie sagen sollte, so perplex war sie. Wie konnte Davis sich nur erdreisten in ihrer Gegenwart derart von Katie zu sprechen. Doch die junge Gryffindor musste gar nichts sagen, das erledigte Marcus mit einem knappen, aber doch lautstarken „Raus.“ Und einem grünlich blassen Funken aus seinem Zauberstab. Die Tür fiel geräuschvoll zu und dann- Stille. Es herrschte eisige, beinahe arktische Stille. „Oh, Flint, jetzt bin ich auf eine Erklärung wirklich scharf.“ Katie stemmte die Hände in die Hüften und wartete. Sie hatte Zeit, mehr als je zu vor. Und sie würde keine Sekunden davon abweichen, diese Geschichte mit Davis aufzuspüren. Nicht eine! Katie war so wütend und geschockt, dass sie nicht einmal fähig war, irgendeinen Fluch oder eine Tirade an Schimpfwörtern auszuspeien. Sie war nicht einmal bereit, eine Beleidigung oder Frechheit zu sagen. Jetzt war der Slytherin dran: Marcus sollte ruhig erklären, was das auf sich hatte. Katie warf Jeans, Top und Unterwäsche in den Ohrensessel, wo auch ihre kleine geschrumpfte Tasche stand, die so klein gewesen war, dass sie problemlos in der Hosentasche Platz hatte. „Mir wäre es lieber, du wärst auf etwas anderes scharf.“ Erklärte er ganz nüchtern in gewohnter Slytherinmanier. Katie schnaubte. Jetzt hätte er sich definitiv eine Kopfnuss verdient. Marcus war natürlich in Zugzwang, aber das ließ er sich nicht anmerken. Immerhin war er Marcus Flint, die Schlange der Schlangen, er musste sich nicht rechtfertigen. Nein, musste er nicht, wegen nichts und vor niemanden. Doch der kleine Löwe würde das niemals anerkennen, soviel war sicher. Katie stöberte in der Tasche ihrer Jeans und suchte ihren Zauberstab. Die junge Gryffindor war nicht gerade für ihre Ordnungsliebe bekannt, eher dafür dass das bei ihr permanent herrschende Chaos generell Überhand nahm und sie dauernd irgendetwas suchte. Außer ihre Quidditchsachen, die waren immer ordentlich verstaut. Alles andere war irgendwo, irgendwann und irgendwo zu suchen und zu finden. So war es auch jetzt, sie konnte sich nicht mehr erinnern, wo ihr Zauberstab abgeblieben war! Mist, so etwas passierte immer in den schlechtesten Momenten, das war wie ein Fluch! Marcus sah ihrem regen Treiben äußerst amüsiert zu und lehnte sich gegen den Bettpfosten um dem Spiel noch ein wenig zuzuschauen, ehe er sich bequemte, zu ihr schritt und seine Hände ihre Taille umfassten. Der weiche Stoff des Frottierhandtuchs begegnete seinen Händen und er fühlte die leichten Muskeln an ihren Seiten. Das Quidditchtraining formte ihren Körper. Doch das sah man der jungen hübschen Frau auch ohne Tuchfühlung an. Marcus seufzte tief, „Brauchst du vielleicht Hilfe?“ schnurrte er anzüglich in ihr Ohr und die junge Frau erschauderte ob der rauen Stimme, die immer noch so sexy klang, auch wenn sich ihr Verstand dagegen wehrte jetzt schwach zu werden, meldete sich das Kribbeln in ihrem Bauch. Sie reckte den Kopf in die Höhe. „Nein, aber ich warte immer noch auf eine Erklärung.“ Pochte sie auf eine Klärung dieser „Sache“ mit Tracey Davis- So etwas lag ihr einfach im Magen. Wer weiß. Was passiert wäre, wäre Katie nicht dagewesen. Hätte er die überaus reizvoll und leicht bekleidete Dame dann auch weggeschickt, oder mit größter Freude ins Bett gelassen? Bei Bad Boy Flint- und das war er ja noch immer,- war das alles nicht so klar und einfach. Marcus seufzte innerlich tief. So etwas wollte er gar nicht erklären, das würde nur weiter Probleme bringen. Was war denn auch dabei? Er hatte sie weggeschickt, reichte das nicht? Aber der junge Mann ahnte schon, dass sein Bellchen da ganz anders tickte. Frauen wollten ja immer reden und vor allem: alles zerreden. War das also hoffnungslos? Natürlich nicht, Flint musste sie nur auf andere Gedanken bringen. Immerhin war er eine Schlange, das würde er schon schaffen. Marcus Flint schaffte immer alles, was er sich in den Kopf setzte, vor allem bei Frauen. Zufrieden lächelnd küsste er ihren Nacken doch die junge Löwin wich ihm aus. So einfach ließ sie sich nicht küssen- oh nein „Hör auf zu schmollen…. meine Güte, das ist Marcus, und er sieht verdammt heiß aus!“ das Stimmchen in ihrem Inneren schrie förmlich und das konnte die Gryffindor auch nicht abstreiten. Flint sah verdammt heiß aus. Katie schnaubte, konzentrierte sich darauf, ihren Zauberstab zu finden. Langsam kamen ihre Klamotten so groß vor wie das Universum und ihr Zauberstab wie eine Nadel im Heuhaufen. An Tracey Davis dachte sie lieber gar nicht mehr, sonst würde es Flüche hageln, wenn sie ihren Zauberstab wieder hätte. Marcus blickte über ihre Schultern. Die Löwin schien etwas zu suchen. Vielleicht sollte er ihr ein wenig behilflich sein- natürlich nicht gleich so offensichtlich, aber in gewohnter Schlangenmanier. Höflich und doch mit einer versteckten Botschaft- versteckt und frech, so wie Bad Boy Flint eben nun einmal war. Hätte Katie das dreckige Grinsen auf seinen Lippen wahrgenommen, wäre sie wahrscheinlich aus dem Zimmer gerannt, als wäre der leibhaftige Basilisk hinter ihr her. „Kann ich dir vielleicht mit meinem Zauberstab behilflich sein?“ Das dreckige Grinsen war in seiner Stimme direkt hörbar. Doch da schwang auch eine Menge Amüsement mit. Man musste nicht Sprachwissenschaftler sein, um zu verstehen, was Marcus meinte und was er erreichen wollte. Und er erreichte es auch. Katie fauchte in Löwenmanier, als wäre sie ein in die Enge getriebener Löwe. Zusätzlich färbten sich auch ihre Wangen leicht rot. Diese verräterischen Körperreaktionen. Immerhin machte Marcus ja öfter solche zweideutigen Andeutungen. Von wegen der Hilfe mit dem „Zauberstab“ Katie ignorierte es einfach! Ja, das war wohl das Beste! „Danke, kein Bedarf.“, erklärte sie dann gefasst, drehte sich zu ihm um und hob eine Augenbraue leicht an. „Ich kann mir selbst helfen.“ Setzte sie nach, als sie sich wieder umwandte und sich somit dem Haufen an Kleidungsstücken zuwandte. Die Zweideutigkeit ihres Satzes war ihr erst zu spät aufgefallen, also blieb ihr nichts anders über, als frustriert aufzuseufzen. Marcus schluckte, ihr so nahe zu sein, vor allem da sie eigentlich nur ein Handtuch trug und sich die Schlange schon ausmalte, wie es war die Haut darunter zu erkunden, verlangten viel seiner Selbstbeherrschung. Und wie! „Oh das würde ich liebend gerne sehen.“ Schnurrte er zutraulich und doch mit einer gewissen Kühle, die Katie frösteln ließ. Dieses wundersame Geschöpf vor ihm machte ihn schier verrückt. Ihr verführerischer Duft, wie ein Frühlingshauch und ihre sanfte Haut, Marcus musste sich doch sehr zusammenreißen. Seine Finger strichen über ihr Handtuch weiter hinauf zu ihren Schultern. Wieder reagierte ihr Körper auf seine zarten Berührungen ganz anders, als Katie das wollte. Eine Gänsehaut kroch über ihre pfirsichweiche Haut und zeigte Marcus wie sehr seine Berührungen die junge Löwin beschäftigten. Jetzt wusste er allerdings endlich was die junge Löwin suchte. Immerhin, so starrsinnig wie Katie war, hatte es wohl der Löwenstolz verboten, nach Hilfe zu fragen. Vielleicht war es aber auch, weil er ihre Frage bezüglich Davis nicht beantwortet hatte. Das brachte die Schlange natürlich einerseits ins Grübeln, warum man aus einer Mücke einen Elefant machen musste, wie ein Muggelsprichwort es so perfekt ausdrückt, andererseits brachte es ihn auch zum Schmunzeln. Sein Bellchen war nun einmal stur und manchmal auch davon überzeugt, sich nicht helfen lassen zu wollen. Irgendwie war es doch auch eine sehr anziehende Eigenschaft, dass seine kleine Löwin so selbstsicher und selbstbewusst war. Marcus streckte sich durch. Oh ja, das war verdammt sexy. Obwohl natürlich sein Beschützerinstinkt doch manchmal lieber ein bisschen mehr zu tun hätte. „Accio Bellchens Zauberstab.“ Da war sie wieder, die raue erotische Stimme von Marcus, die sich anhörte, wie Honig. Alleine, wie er Bellchen sagte. Das klang unglaublich. Ihr Körper kribbelte. Wieso verließ ihre Willensstärke die junge Frau immer dann, wenn Marcus so betörend auf sie wirkte! Das war wie ein Fluch. Katie fauchte ungehalten. Sie hätte ihn schon selbst gefunden! Ganz bestimmt! Da lag er schon, ihr dunkelbrauner Zauberstab aus Eichenholz gefertigt. Ein Prachtstück und es hingen einige Erinnerungen daran- gute und schlechte. Ihr Vater hatte ihn selbst geschnitzt. Er war zwar ein Muggel durch und durch, aber er hatte sich die Mühe gemacht, den Zauberstab seiner Tochter zu schenken. Es war alles was der jungen Löwin blieb. Sie konnte sich noch erinnern, als wäre es gestern gewesen. „Du wirst bestimmt eine Löwin, wie deine Mum.“ Hatte er damals zu ihr gesagt. Sein warmer liebevoller Blick hatte Katie gestreichelt wie eine flauschige Fleecedecke. „weil ich dir magisch nicht helfen kann, soll es der tun.“ Ihr Vater hatte ihr eine kleine längliche Schachtel überreicht. „ich hab dich lieb, Kätzchen. Pass gut auf dich auf, ja.“ Ein Kuss auf ihre Stirn hatte gefolgt und dann musste sie auch schon durch den Pfeiler am Bahnhof schlüpfen. Viel Zeit war nicht mehr geblieben und schon war sie meilenweit entfernt von einem der wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Und nun? Nun verschwand er einfach so aus ihrem Leben. Aber war es ihm zu verdenken? Ihre Eltern stritten nur noch miteinander und er zog den Schlussstrich- mit Auszug und Scheidung. Er hatte einfach aufgeben, obwohl er es versprochen hatte zu kämpfen! Er hatte es nicht getan und nun war er weg! Katie stand regungslos vor dem Ohrensessel, ihr Körper war verspannt und verkrampft und Marcus bemerkte es sehr schnell. Langsam entließ er sie aus der Umarmung und drehte sie zu sich. Irgendetwas stimmte nicht, ganz und gar nichts. Es war als spürte er es selbst, ein unheilvolles dunkles Schweres legte sich über sie. „Hey… Schatz…“ seine Stimme war sanft und melodisch. Wäre sie nicht überwältigt von Wut und den hundert anderen Gefühlen und Erinnerungen, hätte sie bestimmt bei „Schatz“ aufgehorcht. Ja, klar, Marcus nannte viele Schätzchen, aber er hatte noch nie jemanden mit Schatz angesprochen. Zu mindestens niemals so dass es aufgefallen war. Er strich sich durch sein schwarzes Haar. Schatz? Hatten ihn, bei Merlin, alle guten Geister verlassen? Hatte er das tatsächlich gesagt? Schatz? Zu Katie? Tja, auch ein Marcus Flint konnte sich selbst noch in Verwunderung versetzen. Es war ihm so leicht über die Lippen gekommen, nicht eine Sekunde hatte er nachgedacht! Natürlich, bei ihm hießen Schätzchen recht viele- er nannte es Bekanntschaften- aber niemals Schatz. Sein Vater nannte seine Mutter so- und dann sprachen sie von Liebe. Okay, das war nun für die Schlange doch etwas zu weitgegriffen, oder doch nicht? Ihre Augen waren wässrig und der junge Mann wusste was bevor stand: Tränen. Und dann passierte immer etwas, was die Schlange der Schlangen niemals zugeben hätte und es auch niemals tun würde: er fühlte sich hilflos. Gut, wenn es einer seine Bekanntschaften war, der er etwas härter klar machen müsste, dass er nicht auf den Ball mit ihr gehen würde, oder dass sie nicht gemeinsam Zeit in Hogwarts verbringen würden, dann flossen oft Tränen, aber da war es etwas, was Flint wegsteckte, das interessierte ihn nicht. Bei Bellchen war das aber etwas anderes! Etwas völlig anderes! Und schon passierte, was der junge Slytherin befürchtet hatte, Tränen rannen über ihre Wangen. Doch es wäre nicht die sture Katie Bell gewesen, hätte sie nicht unwirsch mit dem Ärmel über ihre Wangen gestrichen und sich umgedreht. Die junge Frau schniefte auf und versuchte sich zu beruhigen, doch das war leichter als gedacht. Warum war sie auch verdammt noch mal so emotional! Himmel, Arsch und Zaubersocke! Das war doch nicht normal! So anmutig und feurig wie Katie normalerweise war, so elend sah sie nun aus. Auch wenn sie vorgab ihre Schultern zu straffen und sich aufzuraffen, wusste Marcus es besser. Nur immer diese Hilflosigkeit. Er hasste es, Mädchen weinen zu sehen, die ihm etwas bedeuten… Erst letzte Weihnachtsferien hatten Freunde seiner Cousine ihr übel mitgespielt und die kleine Maus zum Weinen gebracht. Marcus war ausgerastet... Diese ungezogenen Jungs hatten der 5 jährigen ganz brutal ihr Lieblingsstofftier entführt- Marcus hatte dafür gesorgt, dass sie es wieder bekam… aber im Trösten war er ganz schlecht. Richtig mies um ehrlich zu sein. Ja doch, Marcus hatte einen weichen Kern und seine Familie durfte das auch gerne wissen, aber der Rest der Welt kannte den jungen Mann als den, den er vorgab zu sein: ein arroganter, selbstverliebter und unwiderstehlicher Frauenheld und Anführer. Es gab eben zwei Seiten an Marcus Flint. Wie theatralisch, er schüttelte schmunzelnd den Kopf. So poetisch war der Slytherin doch sonst gar nicht. Er war einfach nur schlecht im Trösten. Doch zugeben würde er das niemals! Ein Flint konnte alles, was er sich in den Kopf setzte! Es musste einfach funktionieren! Tatenlosigkeit und diese unangenehme Situation waren einfach nicht sein Metier. Er räusperte sich und seine Hände legten sich an ihre Schultern, sodass er die junge Frau zu sich umdrehen konnte. „Bellchen…“ es war ein leises Flüstern aber es lag Besorgnis darin. Er räusperte sich und dann gab er dem Impuls nach und zog die kleine elendig aussehende Löwin in seine Arme. „Vergiss Davis. Sie versucht es bei jedem der ein wenig höher gestellt ist, als sie selbst…“ murmelte er beruhigend auf sie ein. „Ich will nichts von ihr. Sie mag sehr willig sein, aber auch sehr billig. Glaub mir, das ist nicht mein Stil.“ Erklärte er dann ganz nüchtern und seufzte innerlich tief. Denn so etwas war tatsächlich unter seiner Würde. Ja früher hatte er hin und wieder ein Meeting in einer Besenkammer mit Davis gehabt, aber da hatte sich die Frau auch nicht so unterwürfig angebiedert. Wie grausam war denn das, immerhin war Davis eine Slytherin. Das war doch Widerlich! Marcus schüttelte nur ganz leicht den Kopf. Es war passiert, er wurde weich, weich weil er sich um die Löwin sorgte und weich weil er sich rechtfertigte. Und wie er weich wurde! Auch wenn er sich immer dagegen gewehrt hatte, er konnte gar nicht anders. „Ich will nichts von ihr, Bellchen, definitiv nicht.“, sprach der Slytherin weiter. Katie strampelte sich wütend schnaubend aus der Umarmung. „Es geht nicht immer nur um dich, Marcus.“, schnaubte sie wütend. Das mit Davis hatte sie schon fast vergessen, naja eher verdrängt. Ja, verdrängt war der richtige Ausdruck, die junge Frau wollte gar nicht mehr daran denken. Und doch. Es schwebte immer noch irgendwie wie ein Damoklesschwert über ihnen. Damit hatte die Schlange nicht gerechnet. Marcus war in der Tat verdutzt. Er hatte sich gedacht, sie würde sich trösten und auch besänftigen lassen, doch mit diesem Ausbruch wurde das ja augenscheinlich wiederlegt. Es war einfach viel zu viel. Der Schulstress und der Ärger mit Oliver, der Rausschmiss aus dem Quidditchteam und dann diese Sache mit Leanne und jetzt auch noch diese dumme Davis die sich dazwischen schieben musste. Die diesjährigen Sommerferien hätte sie eigentlich bei ihrem Vater verbringen sollen, aber wie es so kommen musste, hatte er keine Zeit. Er hatte irgendeinen wichtigen Auftrag in Nordschottland, und es war der jungen Löwin nichts anderes übergeblieben als in Hogwarts zu bleiben, ganze 2 Monate lange. Die Tränen die unaufhörlich über ihre Wangen liefen, spürte sie kaum mehr. Viel zu sehr war sie mit ihren eigenen Gedanken befasst. „Es geht nicht um dich und auch nicht um Davis!“ ihre Stimme hatte sich gewaltig gehoben und Marcus hätte fast gesagt, sie wäre schrill. Das überraschte die kühle Schlange dann doch. Es war nicht wegen Davis? Die ganze Zeit vorher ging es nur um dieses Intermezzo mit der leichtbekleideten Dame und jetzt war es doch nicht Stein des Anstoßes? Die Frauen sollte man verstehen! Zitternd stand sie vor ihm, nur konnte der junge Mann nicht einordnen, ob sie zitterte weil sie so wütend war oder weil ihre Tränen nicht versiegen wollten. „Krieg dich wieder ein Bellchen“ seine schroffe Stimme passte sogar nicht zu der Besorgnis, die er ausdrücken wollte. „Setz dich.“ Sein gebieterischer Ton erinnerte sie wieder an das was Marcus Flint war: Die Schlange der Schlangen. Der Anführer, so wie sie es schon öfters von anderen Schlangen gehört hatte. Seine Autorität stellte keiner in Frage, keiner der Schlangen zu mindestens. Katie Bell hingegen sehr wohl. Sie war keine Schlange und sie würde seinen Kommandos auch bestimmt nicht Folge leisten. Da hatte er sich aber geschnitten! Jawohl! Marcus kannte ihre Bockigkeit nur zu gut. Nicht selten verspürte er sie am eigenen Leib, vor allem wenn es um Quidditch ging und darum wer von den beiden wem den Quaffel abjagte. Katie war einfach stur, das musste man der jungen Frau lassen. Doch Marcus hatte keinen Nerv für so etwas, nicht heute, nicht jetzt und überhaupt nicht. Die Illusion einfach einen schönen Abend in Zweisamkeit zu genießen war nun wohl endgültig zu Ende. Ein Gedanke, der auch Katie eben gekommen war. Sie biss sich auf die Lippe, das würde kein Ende nehmen, kein gutes wie sie es sich vorstellte. Wieder überkam dieses eigenartige Zittern die junge Löwin. Marcus grummelte etwas Unverständliches und wandte sich dann der Badezimmertür zu. Nein, er flüchtet nicht. Ein Marcus Flint flüchtet nicht, zu mindestens nicht vor seinem Bellchen. Aber wissen was los war, das würde er gerne. Die Tür zum Badezimmer öffnete sich und Marcus schwang den Zauberstab in eine andere Richtung. Als er wieder zu ihr blickte, stand sie immer noch mit geballten Fäuste vor dem Ohrensessel und er musste doch amüsiert seufzten. Sie war eben eine Löwin wie sie im Buche stand, stolz und stur. Was für eine Kombination, an der jungen Lady biss man sich tatsächlich die Zähne aus. Da half nicht einmal Schlangengift, naja, aber was noch nicht war, hieß ja nicht, dass es nie sein würde. Ein weiterer Schlenker mit dem Zauberstab und schon hielt der gutaussende Mann einen weichen, grünen Bademantel mit seinen Initialen auf der Brust gestickt, in den Händen. Ruhig, als wäre momentan überhaupt nichts Beunruhigendes oder Stressiges an der Situation legte er ihr den Bademantel um und band mit dem Gürtel eine Masche. „So, Bellchen, und wenn du dich jetzt endlich wieder beruhigt hast, können wir wie zivilisierte Menschen mit einander reden, nicht wie kleine aufgebrachte, wilde Löwen, die keinen Ton herausbekommen…“ Natürlich musste die Stichelei sein, er war immerhin immer noch Flint, obwohl er doch so viele verschiedene Facetten hatte, war diese freche, austeilende Seite immer noch eine der Dominanten. Katie schnaubte, darauf wollte sie gar nichts erwidern. Obwohl es schon sehr liebenswert von ihm war, sie in seinen Bademantel zu kleiden. Irgendwie süß. Katie schnaubte, daran wollte sie gar nicht denken! Flint machte alles nur viel wirrer in ihren Gedanken, wenn er so charakterfremd handelte. Da sie keine Anstalten machte, sich zu bewegen blieb dem Schwarzhaarigen gar nichts anders über, wie er selbst fand. Kurzerhand hatte er Katie einfach aufgehoben, seine Hände ruhten unter ihrem Rücken und ihren Kniekehlen, und trug sie zum Bett. Wie es sich für einen kleinen Löwen gehörte, zappelte sie in seinem festen Griff und fauchte ihn an. Doch die Schlange der Schlangen ließ das unbeeindruckt. „Meine Güte.“ Er ließ sie in die weichen Pölster seines Bettes fallen. „Du und dein Starrsinn!“ es war kein Kompliment und das hörte man zu deutlich heraus. Sie schnaubte, ihre Arme verschränkten sich vor ihrer Brust und sie blickte bitterböse zu ihm auf. „Du und deine Arroganz!“ gab sie fauchend kontra und räusperte sich. Ihr Blick blieb auf Marcus haften. Doch Flint rang dieser Kontraschlag nur ein mattes Lächeln ab. „So, wo du doch gerade so gesprächig bist.“ Höhnte die Schlange, als sie sich zu Bell aufs Bett setzte. „kannst du gleich einmal beginnen zu erzählen, junge Dame.“ Die Löwin fand er hörte sich an wie Snape und das gefiel ihr gar nicht. „Sonst hagelt es noch Punkteabzug, Immerhin bin ich ganz gut mit unserem Vertrauenschüler gestellt.“ Das diabolische Grinsen auf seinen Lippen hätte sie ihm nur zu gerne aus dem Gesicht gewischt. Katie reckte das Kinn hoch und ignorierte ihn. Etwas was der Schwarzhaarige momentan nicht vertrug. „Ich warte.“ Seine Stimme ließ auf Ungeduld schließen, aber eher auf eine gespielte Art und Weise. Katie war sich nicht ganz sicher. Eigentlich war sie sich wegen nichts mehr sicher. Sie war einfach fertig mit der Welt. Konnte man das überhaupt so sagen? Sie war frustriert, jawohl. „Wart weiter.“ Erklärte sie ruhig und ihr Schmollmund brachte ihn milde zum Lächeln. Die Situation war einfach mehr als unangenehm. Irgendwas hatte sie ja zum Weinen gebracht und irgendwas war da auch zwischen ihnen nicht ganz rund gelaufen, aber dieses Schmollen war nicht auszuhalten. „Du bist ja zickig…“ was für eine geistreiche Erkenntnis, wie Marcus fand. Katie war nämlich so überhaupt nicht zickig, eigentlich war sie ihm immer sehr unkompliziert vorgekommen. Schlagfertig und temperamentvoll aber nicht zickig. Zickige Mädchen spielten auch nicht Quidditch schoss es ihm durch den Kopf. Da hatte das Stimmchen wohl recht. Und er hatte sie damit aus ihrer Starre gelöst. Wütend funkelte sie ihn an, das Feuer in ihren Augen loderte und züngelte, und doch war als würde ein Schleier darüber liegen. Sie schnaubte und sah demonstrativ nicht zu ihm. Marcus zog sich etwas hoch, sodass er nun am Kopfteil mit dem Rücken lehnte. Sanft zog er Katie zu sich, einem Impuls folgend, vielleicht brauchte sie einfach Nähe. Und vielleicht konnte er ihr diese tröstende Nähe geben. Ihm so nahe zu sein, war wie verbotene Früchte aus Nachbars Garten zu klauen, dieses Kribbeln in ihrem Inneren, diese Verliebtheit, die sie beflügelte. Doch das wollte sie gerade nicht. Aber er war einfach zu verführerisch. All ihre Gedanken die auf sie einprasselten und jetzt auch noch Marcus so nahe bei sich zu haben, das war so überwältigend. „Ich muss die Sommerferien in Hogwarts verbringen.“ Es war ganz leise, verdammt frustriert klingend und missmutig ausgespuckt. Marcus musste sich bemühen um die junge Löwin überhaupt zu verstehen. Daraus konnte er aber auch nichts schlussfolgern. Na und? Er kannte einige die die Sommerferien in Hogwarts verbrachten. Goyle zum Beispiel, das Anhängsel von Malfoy, bekam in den Sommerferien immer Nachhilfe von Professor Snape, sonst würde er das nächste Jahr überhaupt nicht schaffen. Und Bletchley war auch meist in den Sommerferien wegen etwaiger Schwächen im Lernstoff, wie es Snape formulierte im Schloss geblieben. Bletchley! Er jetzt wurde der Schlange bewusst was er da eben gedacht hatte! Bletchley blieb in Hogwarts!! Kapitel 31: ... in den Armen der Schlange... -------------------------------------------- Das konnte er nicht zulassen! Bellchen wäre diesem schmierigen Kerl doch permanent ausgesetzt. Und so sehr er sein Bellchen auch kannte und ob ihrer Schlagfertigkeit manchmal selbst sprachlos war- nicht das er das jemals zugeben würde- wäre das wohl ein extremer Härtefall, Blechtley zwei ganze Monate in Schach zu halten. Derweil plagten Katie ganz andere Fragen und Gedanken. Noch immer war da die Stimme der Vernunft, die sich fragte, ob es Marcus wirklich ernst war und ob sie ihm wirklich alles anvertrauen konnte. Denn das Stimmchen das aus ihrem Herz sprach, sagte deutlich, dass sie endlich ihr Herz fassen sollte und ihm vertrauen sollte. Hin und hergerissen lag sie immer noch in seinen Armen und fühlte sich dort geborgen. Warum also es nicht einfach wagen? „Ich sollte eigentlich den Sommer bei meinem Dad verbringen.“ Ihre Stimme war zwar leise, aber doch bestimmt. Der junge Mann an ihrer Seite wusste, dass Katie sich zusammen riss, also tat er was er für richtig hielt: er drückte sie fest an sich. „aber er hat keine Zeit.“ Ihr Blick wich dem seinen aus und sie biss sich auf ihre Unterlippe. „er ist lieber mit dieser Cheryl irgendwo in Boston.“ Da sprach der wahre Frust aus der schmollenden Frau, die sich in seinen Armen so geborgen fühlte. Doch Marcus war in Gedanken. Blechtley! Er musste unbedingt etwas unternehmen! Immerhin würde er sein Bellchen nicht diesem Arschloch überlassen! Definitiv nicht. Ja. Cheryl- die neue Flamme von Katie Bells Vater. Natürlich, sie hatte sich nicht gedacht, dass ihre Eltern je wieder zusammen kommen, aber sie hatte nicht gedacht, dass ihr Dad so schnell wieder eine neue Frau an seiner Seite haben würde. Und dann auch noch so eine! Es hatte Katie einfach so unverhofft getroffen. Und sie konnte Cheryl nicht leiden, Katie empfand sie als… zu jung und zu dumm. Ihre Mum sagte immer, Cheryl wäre wohl gut im Bett, doch daran wollte Katie nicht denken. Marcus hatte keinen Schimmer was Katie im Moment beschäftigte. Noch weniger Ahnung hatte er wer Cheryl war. Doch die Schlange wollte sie nicht bedrängen. Löwen in Gefahr reagierten oft fahrig und kratzbürstig und für heute hatte der junge Mann schon genug ihrer Kratzbürstigkeit zu spüren bekommen. Stattdessen räusperte er sich nur schlicht und wartete dass sie weitersprach. Doch der Löwe schwieg beharrlich. Marcus hatte demnach keine Wahl. „Boston? Warum begleitest du ihn nicht?“ fragte er ruhig und streckte sich etwas, während er Katie aus der Umarmung entließ. Boston war eine durchaus ansehbarer Stadt, vor ein paar Jahren war er einmal ein paar Tage dort gewesen. Ungläubig blickte die verstimmt aussehende Frau zu ihm auf. „Bist du verrückt?“ fauchte der Löwe angriffslustig und schnaubte. Das war doch verrückt- sie würde niemals mit dieser Kuh- Cheryl- auch nur irgendwohin fahren! Ganz bestimmt nicht! Mit einer gezogenen Schnute verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust und schmollte. Nicht ohne im Hintergedanken doch ein wenig lächeln zu müssen- immerhin war Marcus sehr süß, wenn er so abwartend und zurückhaltend war. Und so überhaupt nicht Flint typisch. Marcus sah belustigt zu ihr. „Attestiert ist es nicht.“ Funkte er dazwischen und machte sein Bellchen nur noch fahriger. Natürlich, er liebte es sie zu reizen, das Feuer in ihren wunderschönen saphirblauen Augen zu sehen. Mit seinem großspurigen Grinsen das natürlich daher rührte, sie zum wiederholen Male an diesem Abend geärgert zu haben, blickte er zu ihr hinab und strich einen Strähne ihrer wundervoll duftende Haare hinter ihr Ohr. „Sehr witzig, Flint.“ Sie fiel in ihr altes Schema zurück, nannte ihn absichtlich Flint. Weil er manchmal einfach Flint war und manchmal Marcus, er hatte zwei Seiten. Und jede einzelne dieser Seiten reizte die junge Löwin, die eine bis aufs Blut, die andere reizte sie einfach so aus Neugier, Zuneigung und Leidenschaft. Katie schnaubte. Sie war verliebt, auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, jetzt war es Realität und es war nicht so schlimm wie sie es erwartet hatte. Es war ein befreiendes Gefühl. „Na, na“ er sah tadeln zu ihr und tippte ihr frech auf die Stirn. „Du liegst in meinem Bett, in meinem Bademantel, da kannst du ruhig beim Vornamen bleiben.“ Seine Augenbraue zog sich spöttisch nach oben und Katie musste grinsen. Ja, das hatte was. Immerhin lag sie tatsächlich in seinem Bett in seinem Bademantel und würde jetzt gleich viel lieber wieder in seinen Armen liegen. „Aber noch nicht in deinen Armen, Mr. Flint.“ Erklärte sie spitzfindig und sprach damit ihre Gedanken laut auf. Ihr unwiderstehliches Lächeln, das auf ihren süßen rosigen Lippen lag, ließen Marcus sie in seine Arme ziehen. Was er auch viel besser fand. Am liebsten würde er sie auch nicht mehr loslassen. Obwohl. Vielleicht doch, wenn er sie ihres Bademantels entledigen würden. Der Gedanke brachte ihm ein breites Grinsen ein. Katies Kichern lenkte ihn wieder ab: „Besser?“ fragte er amüsiert und sein arrogantes Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Ein wenig.“ Gab sie dann doch zu, nach ein bisschen Überlegen. „aber perfekt wäre es, wenn du mich massieren würdest.“ Erklärte sie frech und ihr süßes Lächeln hätte Eisberge schmelzen können, aber augenscheinlich nicht eine Marcus Flint, denn dieser sah unbeeindruckt zu ihr. „Ich würde es nicht übertreiben, Bellchen.“ Sagte er dann leise und tippte ihr auf die Nase. Sie kicherte wie auf Kommando und Marcus seufzte. Und wie weich er wurde, das war ja kaum auszuhalten, nur gut das seine Leute das nicht mitbekamen, naja zu mindestens alle außer Pucey, der wusste von allem. Aber das war auch etwas anderes. Bell war anders, anders als alle Mädchen die sie bis jetzt kennengelernt hatte. Und ja, verdammt, er war mehr als nur ein wenig scharf auf die junge Löwin. Sie imponierte ihm, sie war nicht leicht zu bekommen, aber er war sich sicher, würde er sie einmal wirklich „haben“ dann würde er sie niemals wieder hergeben. Sie war die Eine, auch wenn es sich lächerlich und etwas übertrieben anhörte, es war nun einmal so! Er war verliebt, tatsächlich, Marcus Flint, derjenige der sich eigentlich mit Pucey geschworen hatte, sich in Hogwarts nicht zu schenken und nicht auch nur eine feste Bindung einzugehen, war tatsächlich verliebt und auch noch in eine Löwin. Das Schicksal schlug richtig zu. Marcus lächelte amüsiert. „Also, erzähl mal, was ist so schlimm an Boston.“ Natürlich dachte der junge Mann nicht wirklich, dass es an Boston lag, aber er wollte sein Bellchen nicht bedrängen. Sie biss sich auf die Unterlippe und seufzte tief. „Keine Ahnung, war ja noch nie dort.“ Sie zuckte mit den Schultern und zog eine Augenbraue auf. „meine Eltern haben sich getrennt…vor ein paar Monaten.. und mein Dad hat eine neue Freundin…ich kann sie nicht leiden. Und Dad hält seine Versprechen nicht… und ich muss die Sommerferien hier verbringen“ Das war die Kurzfassung und mehr wollte sie auch nicht sagen. Letzteres klang auch ziemlich verbittert. Marcus sah zu ihr, beobachtete jeder ihrer Bewegungen, als würde er sie alle speichern. Sie war süß, selbst wenn sie so still neben ihm saß und nur auf ihrer Lippe kaute. „Mhmh…“ Marcus Stimme holten die junge Frau wieder aus ihren Gedanken, während se gedankenverloren über seinen Unterarm streichelte. „Also ich bin in den Sommerferien in unserer Strandvilla in Portugal. Kannst ja mitkommen…“ ein anzügliches Grinsen lag auf seinen Zügen. „allerdings gibt’s nur ein Schlafzimmer und ein paar Bedingungen.“ Sagte er frech und Katie riss die Augen auf. Er konnte ja so ein Arschloch sein. Doch mit der Zeit wusste sie, wie sie ihn handhaben musste. „Wirklich?“ schnurrte sie, schlug ihre Wimpern nieder und öffnete dann die Augen wieder. Ihr verführerischer Blick hielt den Schwarzhaarigen in seinem Bann. Er schluckte. Wenn er sich vorstellte, dass sie eigentlich nur ein paar seiner Klamotten und der Bademantel und das Handtuch trennten, dann war diese Vorstellung doch sehr erregend. „da muss ich gar nicht lange überlegen…“ lächelte sie wissend und spannte Marcus damit noch weiter auf die Folter. Sie musterte ihn von der Seite. Der Slytherin spürte, wie sich seine Muskeln entspannten. Irgendwie gefiel ihm die Idee, dass sein Bellchen bei ihm ein bisschen Zeit verbrachte, in einer komfortablen Strandhaus an der Costa Verde. Das war doch sehr nach seinem Geschmack, Bellchen in einem knappen Bikini auf der Veranda, weit und breit niemand zu sehen, das Rauschen der Brandung, hier und da ein Cocktail. Mhmh, ja das war tatsächlich eine verlockende Vorstellung. „Vergiss es“ hörte er sie schmunzeln. „Das kannst du vergessen.“ Erklärte sie dann etwas selbstbewusster. Wenn sie daran dachte, mit ihm sowas wie Urlaub zu zweit zu verbringen, dann war da sehr viel Bauchkribbeln und einige Bedenken. Irgendwie wurde ihr mulmig. Und Löwe wie sie war, würde sie das nicht zugeben, niemals. Sie räusperte sich. Marcus streckte sich, ehe Katie aus seiner Umarmung geglitten war und sie stand auf. Die junge Löwin wollte endlich raus aus dem feuchten Handtuch und dem Bademantel und rein in ihren Pyjama. „Und was gedenkst du jetzt zu tun?“ fragte Marcus mit hochgezogener Augenbraue, als sie aufstand. „Ich gedenke mir meinen Pyjama anzuziehen…“ erklärte sie genauso hochnäsig, wie Marcus zuvor gesprochen hatte. Sie streckte ihm frech die Zunge raus und schnappte sich ihren Zauberstab um endlich ihre kleine Tasche wieder zu entzaubern. Marcus grinste anzüglich. „Und wozu?“ fragte er schelmisch, das war ja auch tatsächlich aufgelegt. Kapitel 32: ...landet im Bett. ------------------------------ Sorry für die lange Wartezeit des Kapitel. Stress pur, und das in meinen Ferien. So ich hoffe es gefällt... gestern hab ich es endlich fertig gestellt, lustigerweise bin ich nämlich gestern einkaufen gewesen und plötzlich sehe ich eine Firma die "Flint Group" heißt, kaum zuhause floss auch schon der letzte Teil des Kapis aus mir heraus.... lg ai Katie schüttelte den Kopf seufzend und verdrehte die Augen. Marcus Flint war einfach unmöglich. Jawohl, unmöglich und seine Gedanken waren… sie fand keinen passenden Ausdruck außer versaut. „Keine Ahnung, vielleicht weil es spät ist und ich schlafen will.“ Sie zog ihre Augenbraue hoch. Ein matter Spruch, musste wohl an der Tageszeit liegen. Ihre zarten Finger griffen nach der Tasche und stellten das winzige Objekt auf den Ohrensessel, ehe sie mit dem Zauberstab und einem gemurmelten „Engorgio“ die Tasche auf ihre Originalgröße brachte. Sie öffnete den Zipp, während Marcus sie dabei eingehend betrachtete. Katie Bell sah aus wie eine Göttin, ihre Haare, die mittlerweile schon ein wenig angetrocknet waren, wellten sich bis zu ihren Schultern. Dem jungen Mann war zuvor nie aufgefallen, dass sie anscheinend leichte Naturwellen hatte. Es gab wohl immer noch etwas an ihrer faszinierenden Gestalt zu entdecken. Und wenn Marcus ehrlich war, gab es da doch einige Bereiche, die er wirklich gerne entdecken würde. Alleine die Vorstellung zum Beispiel einfach die Schlaufe des Bademantels zu lösen und darauf zu warten, was passieren würde. Er strich sich durch die Haare und streckte sich genüsslich. Katie Bell war schon eine wundervolle Person. Sie war unglaublich. Er müsste eigentlich der größte Glückspilz sein. Er musste aufhören, daran zu denken, was sie darunter trug…oder eher was da nicht war. Doch die Vorstellung war viel zu verlockend. Katie war sich noch nicht ganz im Klaren darüber, ob Marcus sein Angebot ernst gemeint hatte, aber irgendwie hatte er doch sehr ernst gewirkt. Die Idee die Sommerferien in Portugal zu verbringen waren doch sehr verlockend. Aber irgendwie auch nicht. Immerhin was überhaupt war das zwischen ihr und Marcus. Er hatte noch nie eine Freundin gehabt, das wusste die Löwin zu mindestens. Bis her hatte sich Flint immer nur auf kurzweilige Geschichten eingelassen, vielleicht war er mal zwei drei Tage mit einer Frau beisammen. Aber das konnte man ja kaum als Beziehung titulieren… Angelina meinte, ihm müsste was an Katie liegen, wenn er schon so viel Zeit mit Katie verbrachte. Ob das ein Anzeichen war, dass der Slytherin es ernst meinte? Katie seufzte. Zu viele verwirrende Gedanken schlichen sich in ihr hübsches Köpfchen, das sie nun schüttelte, ehe sie den Zipp der Tasche öffnete. Kaum hatte sie die Tasche geöffnet, starrte sie auf den Inhalt. Das war definitiv nicht, was sie eingepackt hatte. Bei Merlin. Was war das überhaupt? Katie hob die Tasche etwas an, das Licht war nicht das Beste. So würde sie nichts erkennen. Aber die junge Löwin ahnte Böses. Das war definitiv nicht ihr Pyjama-denn ihr Pyjama war golden und rot- Hausfarben natürlich, immerhin war sie ein stolzer Löwe. Und dieses Kleidungsstück war weit entfernt überhaupt irgendetwas zu sein. Es war erstens schwarz und zweitens eigentlich „nichts“. Katie zog scharf die Luft ein. Was zur Hölle war das überhaupt. Ihre Finger fühlten den weichen sanften Stoff- Seide und Tüll und Spitze. Katie staunte. So etwas befand sich nicht einmal im Entferntesten in ihrem Kleiderschrank! Wieso also in ihrer Tasche! So ein Kleidungsstück besaß die junge Frau gar nicht. Und was es war ließ sich auch gar nicht so genau feststellen, aber solange Marcus Blick auf ihr ruhte, würde sie den Teufel tun und das „Etwas“ aus der Tasche nehmen. Trotz aller Neugierde. Katie zögerte weiterhin. Blöderweise hatte sie schon so eine Ahnung. Und der Verdacht bestätigte sich auch ganz schnell. Langsam griff ihre Hand nach dem kleinen Zettel, der auf dem schwarzen Etwas lag. „Könnte nützlich sein. Viel Spaß, Küken!“ Darunter waren Angelinas und Alicias Unterschrift zu lesen. Katie schnaubte verstimmt. Verräterisches Rot bildete sich auf ihren Wangen. „Brauchst du Hilfe beim Anziehen?“ Seine Stimme verriet schon sein Amüsement und die versteckte Anzüglichkeit. Er würde bei Merlin lieber das Gegenteil übernehmen- genauer gesagt das Ausziehen des Bademantels! Oh ja, da würde er mit Vergnügen helfen. Das hatte Katie noch gefehlt. Schwungvoll drehte sie sich um und schnappte nach Luft. Die kleine Karte hatte sie hinter ihrem Rücken versteckt und deckte auch ihre Tasche ab. Oh bei Merlin, wie peinlich das sein könnte! Das verräterische Rot auf ihren Wangen ließ Marcus interessiert eine Augenbraue heben. Was war denn mit Bellchen los? Das konnte interessant werden. „n…nein.“ Stotterte sie und schalte sich in Gedanken für dieses blöde Gestammel. Wahrscheinlich waren ihre Wangen sowieso glühend rot und wahrscheinlich war ihr es an der Stirn abzulesen. Ja, das war es auch, Marcus erhob sich vom Bett und trat auf Katie zu. Die junge Löwin machte einen Schritt zurück, nun stand sie am Ohrensessel an. Fluchtweg ausgeschlossen. Na toll. Sie würde diese zwei Löwinnen umbringen, langsam und qualvoll! Jawohl Sie würde sie qualvoll langsam verhexen. Schnecken sollten sie spucken! Was taten diese zwei Löwinnen ihr bloß an. Das Teil- was immer es auch war- konnte man ja nicht anziehen. Sie leckte sich über ihre vollen Lippen, die im schwachen Licht glänzten. Marcus war in seinem Element. Schlangenhaft näherte er sich ihr und sie wusste, dieses Mal hatte sie verloren. An Flucht war nicht mehr zu denken. In ihrem Bauch begannen die Schmetterlinge mit den Flügeln zu schlagen. Marcus sah verboten gut aus. Das spärliche Licht tauchte seine Silhouette in ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten. Marcus war wohl weißlich Schlange- cool und ruhig-, aber trotzdem doch neugierig, auch wenn sein desinteressierter Blick Katie noch nervöser machte, konnte er nicht negieren, dass seine Neugier überwog. Katie so stotternd und nervös zu erleben hatte ihn einfach neugierig gemacht. Entweder hatte sie einen peinlichen rosa-roten Schlafanzug mit kleinen Herzchen drauf oder die junge mutige Löwin packte doch ein wenig die eigene Courage bei ihm zu übernachten. Was es auch war, er wollte keine Sekunde länger darüber nachdenken. Schon bei dem Gedanken, dass Katie einen Rückzieher machen würde, und vielleicht doch nicht bei ihm schlafen würden, drehte sich sein Magen um. Etwas das Marcus doch verstimmte. Immerhin, er war die Schlange der Schlagen, so etwas sollte ihm doch herzlich egal sein. Aber das war es nicht. Es ging um Bellchen, um sein Bellchen und da durfte er verdammt noch mal auch hin und wieder unsicher sein, also innerlich. Äußerlich war er wie immer, redete er sich ein. Katie riskierte einen Blick über ihre Schultern und wünschte sich eine Zauber, der ihre Tasche von ganz alleine schloss, doch es fiel ihm partout kein Passender ein. Bei Merlin, das würde in einer Katastrophe enden. Die einzige Möglichkeit war die Flucht nach vorne. Aber ob das so ein cleverer Schachzug wäre? Sie drehte sich zu ihm um, verdeckte die Tasche mit dem Inhalt, der ihre Wangen so rötlich färbte. Trotz dem fahlen Licht konnte man ihre roten Wangen deutlich sehen und Marcus fragte sich, was die junge Dame offensichtlich so erhitzt hatte. Katie machte einen Schritt nach vorne und stand schon fast vor ihm. Würde sie ihn ablenken können, dann müsste sie sich anstrengen. Marucs war niemand, der sich leicht anderen Dingen widmete, wenn es offensichtlich spannend war. Zweifelnd hob er eine Augenbraue und Katie war sich nicht sicher, ob er jemals schon so verführerisch gewirkt hatte. Sie fluchte innerlich- Gedanken dieser Art waren momentan überhaupt nicht passend! Er taxierte sie weiterhin und ihre Nervosität stieg immer weiter an. Die silberne Halskette an ihrem Hals funkelte, doch sein Blick rutschte etwas tiefer, dort wo sich die Seiten des Bademantels überkreuzten, konnte man nur das Dekolletee erahnen. Ein wunderschönes Dekolletee mit seidig weicher Haut, nach Verbenen duftend. Marcus konnte den Duft schon wahrnehmen. Er wusste es. Ihre Haut war seidig weich. Auch das wusste er. Es war ihm als könnte er die junge Löwin schon unter seinen Fingern spüren. Noch nie hatte eine Frau ihn so eiskalt erwischt, ihn die Schlange der Schlangen. Er hatte auch nie gedacht, die Frau fürs Leben zu finden, schon gar nicht in Hogwarts und überhaupt nicht aus dem löwischen Quidditchteam. Doch so schnell änderte es sich. Sie stand vor ihm… er musste sie nur noch in seine Arme ziehen und für immer halten. Doch Löwen waren anspruchsvoll… Das Knistern zwischen ihnen war wie dröhnender Donner. Katie hatte das Gefühl sich nur in Zeitlupe zu bewegen. Sie spürte seine nahe Anwesenheit, ihr Herz klopfte laut gegen ihren Brustkorb und ihre Lippen wurden fast automatisch von ihrer Zunge benetzt. Der Moment dieser dröhnenden Langsamkeit war schnell vorbei, als Marcus sie einfach in seine Arme schloss und ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. „Findest du nicht in deinen Pyjama oder warum brauchst du so lange?“ schnurrte er höchst amüsiert und seine Finger strichen über ihren Rücken. Sie schubste ihn etwas zurück, allerdings ein Unterfangen das kaum wirklichen Erfolg hatte. Marcus ließ sich nicht so leicht schubsen, und schon gar nicht, wenn er die Gegenwart der Löwin für so entspannend und befriedigend hielt. Er hatte sie auch nicht wirklich losgelassen. „Sehr witzig, Hast du in der Witzkiste geschlafen??“ fragte sie fauchend und schmollte ein wenig. Die junge Löwin zog eine Schnute und brachte ihr Gegenüber somit zum schmunzeln. „Bitte wo?“ fragte er ruhig und sah etwas verwirrt zu der jungen Damen. Witzkiste? Was sollte denn das sein. Katie sah ihn an, sein verwirrtes Gesicht war auch einfach zu köstlich. Sie kicherte. Marcus wusste das wahrscheinlich gar nicht, immerhin als Reinblut hatte man sehr selten einen Einblick in die Sprachgebräuche der Muggel. Hätte er doch lieber mal Muggelkunde belegt… dann könnte er es vielleicht mit der hübschen Gryffindor aufnehmen. Frech pikste er ihr einfach in die Seite und genoss ihren empörten Blick. „Du machst dich doch nicht etwa lustig über mich, oder?“ dröhnte seine Stimme und es klang als wäre er ehrlich pikiert und deutlich gereizt. Es mochte sein, dass sein Ego ein klein wenig angekratzt war, aber es war viel zu niedlich, seiner Löwin zuzusehen, wie sie sich so köstlich amüsierte. Katie aber kicherte immer noch. Das würde sie sich auch nie nehmen lassen.„Tja, Muggelkunde hätte dir wohl nicht geschadet….“ Ätzte sie frech und sah hochnäsig zu ihm. „Nimm es nicht zu schwer, Marcus. Es ist so wie Quiddich, da bist du doch auch chancenlos gegen mich.“ Erklärte sie ganz cool und blickte arrogant zu ihm auf. Das breite Grinsen, das ihre Lippen zierte ließen Marcus innerlich seufzte. Sie war ein Engel und gab sich mit ihm ab. Er war ein Glückspilz. Eigentlich stand der mächtigen Schlange ein bissiger Kommentar zu, doch irgendwie war er gar nicht in der Laune dazu. Stattdessen lächelte er verschmitzt. „Seit wann gehört denn Selbstüberschätzung zu den Kerneigenschaften von Gryffindor, ist mir neu…“ sinnierte der junge Mann und kratzte sich nachdenklich am Kopf. Er wusste, sie würde sich aufplustern. Der jungen Frau ging nichts über ihr Haus. Etwas dass es noch verlockender machte, sie ein wenig zu ärgern. Doch Katie reagierte ganz gelassen, ganz anders als erwartet. „Mhmhm…“ sie schien tatsächlich ernsthaft nachzudenken. Vielleicht hatte der Syltherin ja sogar recht! Immerhin, hätte ihr jemand vor ein paar Wochen gesagt, sie würde freiwillig und gerne eine Nacht bei und somit auch in einer gewissen Weise mit Marcus Flint, Oberschlange, hinterlistiger, arroganter Slytherin und gegnerischer Erzfeindkapitän, verbringen, sie hätte ihn in St. Mungos einliefern lassen. Sofort nd schonungslos ohne Widerrede! „Keine Ahnung…“ stimmte sie dann leise an, doch der Schalk saß ihr im Nacken. „Vielleicht seit dem ein gewisser Slytherin versucht, mir den Hof zu machen?“ feixte sie und kicherte. Es war wirklich vergnüglich mit Muggelausdrücken um sich zu werfen. Damit könnte sie ihn immer wieder aufziehen. Doch dabei hatte sie sich dieses Mal etwas verschätzt. Die Reinblüter machten sich immer noch etwas aus dem klassischen Sprachgebrauch. Und jemanden den Hof zu machen war immer noch Gang und Gebe. Marcus merkte auf. Den Hof machen? Es war eigentlich eine ganz nette Wendung, das moderne Flirten zu umschreiben. Wenn sich der junge Slytherin richtig erinnerte, kam die Redewendung aus dem Mittelalter um jemanden durch die Blume zu sagen, dass man sich um die Herzensdame bemüht… Das also dachte die Löwin von ihm. Interessant, äußerst interessant wenn man es genau bedachte; und gut zu wissen. Sein unwiderstehliches Lächeln, das seine Lippen zierten, machten Katie doch etwas nervös. Denn irgendetwas schien der junge Mann im Schilde zu führen. „Und hab ich Erfolg?“ seine raue Stimme, die so nahe an ihren Ohr war, ließ eine Gänsehaut über ihren Körper laufen. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Verwirrt blickte sie auf, sah nur sein überaus freches anzügliches Grinsen und war noch mehr perplex. Ihre Augenbraue hob sich fragend, sie wollte etwas erwidern, doch sie bekam keinen Ton heraus. Katie Bell hatte sich eigentlich auf eine freche Bemerkung, eine kleine Stichelei vorbereitet, aber das übertraf all ihre Vorstellungen? War das vielleicht sogar ein Zugeständnis, dass er vorhatte ihr tatsächlich den Hof zu machen? Ihre Gedanken überschlugen sich und beinahe hätte sie vergessen zu atmen. War es doch etwas Ernstes? Immer wieder schob sich diese Frage in ihre Gedanken und machten Katie nur noch nervöser. Sein Blick allerdings fiel über ihre Schultern auf die Tasche. Das war auch der eigentliche Plan gewesen. Katie aus dem Konzept bringen- mehr als sie es ohnehin schon war- und einen Blick darauf zu erhaschen, was die junge Frau so nervös machte. Das war es also. Ein Schmunzeln konnte er nicht verkneifen. Aus der Tasche hing ein seidiges schwarzes Kleidungstück. Als Mann von Welt konnte er sich natürlich sofort vorstellen, was das war. Immerhin kamen ihm solche Kleidungstücke doch bekannter vor. Nach Katies Blick wohl bekannter als ihr. Sehr aufreizend, das musste er schon feststellen. Das hätte er von ihr eigentlich nicht erwartet… Katie war gar nicht der Typ dafür. Außerdem war sie doch eigentlich ein „ braves“ und „gutes“ Mädchen. Die Kombination Sex, Dessous und Katie Bell waren einfach viel zu weit voneinander weg. Gut in Marcus Gedanken vielleicht nicht, aber wenn man sich in Hogwarts umsah, dann gab es mehrere Namen von Schülerinnen die mit verruchten Dessous punkteten… Okay, er musste aufhören so einen Blödsinn zu denken, viel mehr musste er aber aufhören, daran zu denken, wie seine Löwin in dem schwarzen Teil aussah. Verführung pur. „also, wenn du das in Portugal anhast kann ich auf ein paar Bedingungen verzichten.“ Marcus unwiderstehliches Lächeln hatte einen doch sehr schelmischen und vor allem dreckigen Beigeschmack bekommen, was Katie abermals die Röte ins Gesicht trieb. Energisch schob sie ihn von sich. Nahezu entrüstete war sie. Das gehörte ihr gar nicht! So etwas würde sie nie anziehen, niemals! Und schon gar nicht in Portugal und auch nicht für Mr. Bad Boy Flint. Ganz bestimmt nicht. Zu Portugal passte ihr orange-rotes Sommerkleid mit den Perlenträgern viel besser. Und der große Strohhut, den ihr Onkel einmal aus Mexico mitgebracht hatte. Das war viel besser als dieses „Nichts“. Das Stimmchen in ihrem Inneren protestierte: „Lieber nichts als zu viel“ flüsterte es ihr zu. „Marcus wird seine Hände nicht bei sich lassen können, zieh das an- immer und auch in Portugal!“ Katie versuchte sich zur Raison zu bringen. Und Moment. Was hieß da überhaupt Portugal und wozu bei Merlins Socke überlegte sie sich, was sie anziehen können. Sie fuhr da nicht hin! Nein, tat sie nicht! Bei Merlin, sie musste mit diesen Selbstgesprächen aufhören! Was sollte sie denn nun sagen? Dass es nicht ihr gehörte? Dass sich Angie und Ali einen Spaß erlaubt hatten? Das klang alles fahl nach einer blöden Ausrede. So etwas konnte die Löwin einfach nicht bringen! Verzweifelt rollte sie mit den Augen. Doch Marcus nahm ihr die schwierige Entscheidung ab, etwas zu sagen. Elegant fischte die Schlange der Schlangen nach dem schwarzen mit Spitze verziertem Kleidchen. Marcus war aufmerksam und so entging ihm nicht der kleine Zettel der an einem Träger des Kleidungstücks befestigt waren. Das machte die Sache irgendwie noch skurriler. „Küken?“ Pure Belustigung war in seiner Stimme zu hören. Katie schnaubte verächtlich und riss ihm das Papier samt Kleidchen aus der Hand. „Geht dich gar nichts an…!“ sprach sie schnippisch aus und drehte sich von ihm weg. Wie peinlich!? Merlin hatte nicht die Spur von Mitleid für sie, nein, dieser alte verbohrte Zauberer machte sich wohl noch lustig darüber. Die junge Löwin hätte sich augenblicklich ein Loch im Boden gewünscht, das sie einsaugte. Aber nichts geschah. Da hatte der Slytherin wohl einen Nerv getroffen. Sie war also das Küken. Fragte sich nur noch in welcher Beziehung. Ganz spontan- vor allem auf Grund des Kleidchens an dem der Zettel steckte- dachte er an Sex… Gut okay, vielleicht nicht nur deshalb, aber das musste er sich für den Moment jetzt abgewöhnen. Katie war die jüngste der drei Jägerinnen, die ganz Hogwarts schwach machten; und sie war überhaupt die jüngste im Team. Das Küken also….vielleicht sogar in mehreren Beziehungen… Er räusperte sich, belächelte ihr Schmollen, als sie das schwarze Kleidungstück in ihre Tasche stopfte und drehte sich zu seinem Kleiderschrank. „Hier.“ Ergebens seufzte er und streckte ihr ein schwarzes Tshirt von sich hin und eine gleichfärbige Boxershort hin. Sie blickte ihn etwas verstört an, als er ihr so ohne offensichtliche Hintergedanken die Kleidungsstücke hinhielt. „Kommst du jetzt dann endlich ins Bett?“ bemerkte er dann süffisant lächelnd und streckte sich nochmals genüsslich, ehe er Katie für einen Moment musterte. Zuerst verblüfft, über Marcus Großzügigkeit- immerhin hatte sie eher mit etwas ganz anderem gerechnet, als dass er ihr mit einem Pyjama aushalf- schnappte Katie sich dankbar die Sachen und verschwand im Bad. „Das hättest du wohl gerne gehabt…“ meldete sich ihr inneres Stimmchen, als Katie darüber nachdachte, was reaktionsmäßig eher zu Marcus Flint, Schlange der Schlangen passte. Immerhin wäre es eine Chance gewesen… und normalerweise- das wusste ganz Hogwarts- ließ sich Flint so eine Möglichkeit nicht entgehen. Angestrengt verscheuchte sie das Stimmchen in ihrem Inneren und zog die Sachen an. Sie rochen nach Marcus. Stark, intensiv und männlich und so unwiderstehlich. Katie ertappte sich dabei, wie sie an dem Tshirt schnupperte und schnitt sich selbst im Spiegelbild eine Grimasse. Sie würde noch verrückt werden! Jetzt schnupperte sie schon an seiner Wäsche. Himmel, Merlin, Pustelpuder! Sie drehte völlig durch! Sie blickte in ihr Gesicht und seufzte. Sie war doch tatsächlich Marcus Flint verfallen… St.Mungos musste schon mit offenen Armen auf sie warten…. „In Portugal kannst du dich nicht so zieren…“ moserte er höchst pikiert als Katie endlich wieder im Zimmer war und das Licht im Badezimmer löschte. Sein schmutziges Grinsen war aber geblieben und zeigte der jungen Frau, dass er sie nur ein wenig ärgern wollte. Sicherlich hatte er einen dreckigen Hintergedanken. „da schlafe ich nackt.“ Stellte er fest und klopfte neben sich auf die Matratze. Ganz zuversichtlich blickte Marcus zu seiner Löwin. Natürlich nicht ohne ein selbstverliebtes, arrogantes Grinsen zu zeigen. Katie verdrehte die Augen. Marcus war wohl momentan grenzenlos von sich überzeugt. Zeit, ihn von seiner Himmelsfahrt wieder auf den Boden der Realität zu holen. „Und du wirst alleine schlafen…“ erwiderte sie leise und warf sich quer über das Bett. Himmlisch, der seidige Stoff, der ihre Haut berührte war zu einladend um zu zögern. Marcus musste schmunzeln. Seine Löwin war wirklich eine harte Nuss und zugleich so bezaubernd und verführerisch. Jetzt, wo sie quer über dem Bett lag, in dem seidigen Stoff konnte man meinen, sie wäre die Verführung pur. Wie sie sich- sicher unbewusst- räkelte brachte Marcus Flint doch ins Schwitzen, aber er hatte sich etwas vorgenommen- bevor er mit ihr schlief wollte er ihr Herz erobern. Das klang, wenn er es richtig bedachte, ziemlich schnulzig. Freiwillig würde er es niemals zugeben. Bei Merlin, was dachte er denn da? Vielleicht war er krank? Vielleicht aber auch einfach nur reif für St.Mungos. Für einen Moment hielt er zögernd inne. Vielleicht war das einfach pure Idiotie und er wurde tatsächlich weich wie Wackelpudding. Aber wer würde auch Katie Bell standhalten. Sie war einfach traumhaft. Vielleicht war es aber auch vereinbar, immerhin er war und blieb Schlange, Kapitän und Mr. Flint, aber er konnte doch einfach auch Platz für Katie in seinem Leben finden. Pucey würde ihm den Verstand aus dem Leib prügeln, wenn das an die Öffentlichkeit kam. Ihr Herz erobern… bis jetzt hatte sich der hochgewachsene Schwarzhaarige niemals für Herzen der Damen interessiert, die er in Fensternischen oder dunkeln verlassenen Gängen getroffen hatte. Aber Bell war eben etwas Besonderes. Betont lässig fuhr sich der Slytherin durchs Haar und beobachtete jede Regung seiner Bettnachbarin. Ob sie das mit Absicht machte? Nein, das tat sie nicht. Katie Bell fühlte sich einfach nur pudelwohl. Die Betten in ihrem Hausturm waren doch um einiges schmäler und auch lange nicht so komfortabel, alleine diese weiche Matratze und diese flauschigen Deckdecken kombiniert mit der seidigen Kühle des Überzugs. Sie seufzte glücklich auf. Ihr Brustkorb hob und senkte sich ganz ruhig und langsam, ihre hübschen Beine wälzten sich graziös hin und wieder über die seidige Bettdecke und Marcus Flint saß entspannt im Bett, den Rücken an den Kopfteil des Bettes gelehnt und blickte dem Schauspiel dass sich ihm bot zu. Katie war Verführung pur. Und wahrscheinlich wusste sie es gar nicht, was sie hier mit ihm anstellte. „Du machst mich noch wahnsinnig, Katie.“ Seufzte er leise, es war kaum zu hören, doch die Löwin hatte es sehr wohl vernommen. Für einen Augenblick stockte ihr der Atem, war das eben tatsächlich Marcus Flint? Und warum machte sie ihn wahnsinnig. Ein freches Lächeln schob sich auf ihre Lippen und schwunghaft drehte sich Katie auf den Bauch, stützte ihren Kopf in ihre Hände und blickte betont unschuldig zu Marcus. Ihre Knie hatte sie abgewinkelt und ihre Füße baumelten in der Luft. „Wirklich?“ sie klang tatsächlich überrascht, vielleicht war sie aber auch einfach nur geschickt schauspielerisch unterwegs. Marcus Gesicht verriet außer einem ganz zarten Hauch eines Lächelns nichts. Es war eine rein rhetorische Frage gewesen und der Schwarzhaarige hütete sich eine Antwort zu geben. „Dann gewinnen wir sicher den Hauspokal.“ Katie kicherte, doch ihr viel noch viel mehr ein. Sie reckte sich etwas hoch und leckte sich leicht über die Lippen. „Das wäre was, eine Schlagzeile für den Tagespropheten. Marcus Flint, Kapitän der Slytherinmannschaft von gegnerischen Jägerin in den Wahnsinn getrieben. Einlieferung in St. Mungos nicht ausgeschlossen.“ Ihr fröhliches Lachen erstarb mit dem Polster, den Marcus ihr ohne Vorwarnung an die Schläfe warf. Er war eben mit Leib und Seele Jäger, egal ob Quaffel oder Polster, der junge Mann traf sein Ziel perfekt. Katie schnaufte ein „Hey!“ und schleuderte den Polster zurück. Die ersten Federn lösten sich aus den Pölstern und schwebten in der Luft über dem Bett. Gut, dass Marcus mit so vielen Polstern schlief, da gab es genug Munition. Kapitel 33: Ein Beginn ---------------------- Katie quietschte vergnügt auf und schnappte nach dem nächsten Polster der schon fast griffbereit auf ihrer Seite des Bettes gelegen hatte. Doch ehe sie noch ihr Ziel- Marcus- anvisieren konnte, hatte dieser sich auf sein Bellchen gestürzt und ihr das Tatwerkzeug aus der Hand gerissen. Sein Gewicht drückte sie, wenn auch nicht ganz bewegungsunfähig auf die Matratze und er hielt drohend einen Polster über ihr. „Komm schon, Bellchen…“ alleine wie er arrogant ihren Kosenamen aussprach so spöttisch und zugleich mit so viel Begeisterung. „Gib einfach auf…. Du kennst das doch…“ gefährlich nahe kam der Polster der jungen Frau, doch sie sträubte sich. „Niemals!“ Ihre Finger streckten sich zu dem Zipfel eines Polsters, doch er schien unerreichbar zu bleiben. Hämisch grinsend beobachtete der Slytherin ihre Bemühungen. Katie schien es als würde ihr Arm immer länger und länger werden und sie doch niemals den Zipfel erreichen würde. „Es ist wie beim Quidditch, gegen mich kommst du einfach nicht an.“ Marcus suhlte sich in seiner sicheren Position und hielt Katie unter sich gefangen. Doch er hatte Katies Ehrgeiz unterschätzt. Die Wörter die auf sie einprasselten waren wie Dünger für eine vertrocknete Pflanze. Nur noch ein kleines bisschen und schon hatte sie den Polsterzipfel mit der Fingerspitze erreicht. Marcus kostete das Gefühl sie unter sich zu haben aus doch im nächsten Moment traf ihn ein Polster auf die Seite. Katie kicherte und nützte sein kurzes Erstaunen um ihn von sich zu stoßen und nach dem nächst bestem Wurfgeschoss zu angeln. Sie rettete sich in die Ecke eines Bettes und blickte abwartend zu Marcus. „Stimmt“ pflichtete sie ihm etwas außer Atem bei. „es ist wie beim Quidditch, ich entwische dir immer wieder!“ So viel Spaß hatte sie in den letzten Monaten noch nie gehabt. Polsterschlacht mit Marcus Flint- in seinem Bett- wer hätte das je gedacht. Sie hätte sich sofort ins St. Mungos eingeliefert, hätte sie davon nur geträumt, doch jetzt war so vieles so anders. Katie seufzte leicht und blickte abwartend zu Marcus der sich eben einen Polster vom Boden angelte. Da erwachte der Kampfgeist aufs Neue, vielleicht sollte sie sich auch Munition besorgen. Doch die junge Schönheit war von Marcus Erscheinung etwas abgelenkt. Und justament traf sie auch schon der nächste Polster mitten ins Gesicht. „Hey!“ empörte sich die junge Damen und schnaufte. „Ich war noch gar nicht in Position.“ Marcus lächelte siegessicher. „Tja, Süße, hier gibt es keinen Anpfiff wie bei Quidditch“ feixte er frech und schon flog der nächste Polster in hohem Bogen auf Katie zu. Dieses Mal war die Jägerin allerdings vorbereitete und wich dem Geschoß ohne große Mühe aus. Sie kicherte wie ein kleines Schulmädchen und mit zwei großen flauschigen Pölstern bewaffnet und einem eleganten Hüpfer hatte sie Marcus erreicht. Ohne einen Moment des Zögers klatschte auch der erste Polster aufs Marcus Seite. „Uff“ gespielt getroffen ließ er sich zur Seite fallen und Katie nützte fröhlich lachend die Chance und stürzte sich auf ihn. Nicht das ihr Fliegengewicht ihn auf der Matratze wirklich halten würde, ließ er es geschehen und hob waffenlos die Hände. „Du willst doch nicht einen Unbewaffneten schlagen.“ Auch wenn es zu verführerisch und ehrlich klang, zog Katie eine Augenbraue empor. „Einen Unschuldigen und Unbewaffneten…“ ergänzte Marcus seinen vorherigen Satz. „Pah!“ Katie kicherte. „Du bist ganz bestimmt nicht unschuldig.“, drohend schwebte das Kissen in ihrer Hand über dem Syltherin. Trotzdem schummelte sich ein süßes Lächeln auf ihre Lippen. Die junge Schönheit konnte sich kaum erinnern jemals mit jemanden so fröhlich und unbeschwert herumgealbert zu haben. Marcus grinste wissend. So wie es aussah triftete die junge Dame gerade in ihre Gedankenwelt ab. Diese Chance musste man ja nützen. Pfeilschnell, wie er es auch auf dem Besen war, schlangen sich seine Arme um die zarte Dame und schon lag sie unter ihm. „Mag sein“, antwortete er, „ dafür aber sehr unwiderstehlich und unberechenbar.“ Katie schnaubte zwar ob des Positionswechsels, kicherte dann aber. Ihre Zunge befeuchtete die vollen Lippen die nun im schwachen Schein der Zimmerbeleuchtung verführerisch glänzend. Viel zu verführerisch für Marcus‘ Geschmack. Ihr Brustkorb hob und senkte sich etwas schneller als gewohnt und die leicht geröteten Wangen zeigten die Erhitzung durch die Polsterschlacht. Was tat er denn wirklich hier? Er alberte mit einem wunderschönen Mädchen herum, aber zu mehr war er noch nicht gekommen. Und das Eigenartige daran? Es störte den Slytherin nicht einmal im Geringsten. Früher hätte er sich für ein Mädchen kaum einmal mehr Zeit genommen, als nötig war. Meist reichte eine Fensternische oder ein leeres Klassenzimmer. Mit Katie war das etwas ganz anderes. Er wusste es. Und die leeren Klassenzimmer fehlten ihm auch gar nicht. Einfach nur mit Katie im Bett zu liegen war perfekt. Ihre scheue und manchmal tollpatschige Art und dann wieder die majestätische Eleganz und die Forschheit. Katie war eine Löwin voller verschiedener Facetten und man musste sie nur ein wenig reizen um mehr von ihr zu sehen. Sie war wie eine Knospe, die es erst zu entblättern galt um all die Blütenblätter zu kennen. Und wenn Marcus ehrlich war, würde er gerne so einiges an ihr entblättern. „Heißt das, es ist unentschieden?“ engelsgleich blickte sie zu ihm auf und ihr Blick war zuckersüß und unschuldig. Marcus sah belustig zu ihr. Meinte sie das jetzt ernst? Das konnte ihn nur zum Lächeln bringen. „Mh, ich will dir ja jetzt nicht dein verzerrtes Weltbild zerstören, aber du liegst wehrlos unter mir, oder irre ich mich?“ „So würde ich das jetzt nicht sagen…“ gluckste sie und schob ihre Beine einfach um seine Hüften. „Ich würde eher sagen, du bist meinem Charme erlegen und hast dich dann einfach wild auf mich gestürzt“ kicherte sie. „Träum weiter Bellchen“ gab er belustigt von sich und strich ihr ein paar Haarsträhnen zur Seite. „mhmhm obwohl….das mit dem Charme….da könntest du recht haben“ seine Stimme war so ernst, dass Katie echt schlucken musste. Hatte er das jetzt ehrlich genauso gesagt? Ja, hatte er. Sie hatte es ganz genau gehört. „Oh“ machte sie bloß und blickte zu dem Slyntherin auf, der sich über sie gebeugt hatte und immer noch sanft durch ihr Haar strich. Nervös leckte sie sich über ihre Lippen. Oh, wie entzückend naiv und unschuldig sie war. In Marcus weckte das mehr als nur die niederen Triebe, vorallem aber einen deutlichen Beschützerinstinkt. Katie war nicht nur hübsch, sondern so liebenswert und intelligent. Sie hatte soviel Feuer, etwas was nicht nur ihm aufgefallen war….die Männer würden Schlange stehen, wenn sie es erkennen würde. Da war das doch sehr praktisch, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sah, wie er das Zitat in Muggelkunde gelernt hatte. Sanft beugte sich der Slytherin zu ihr hinab und verschloss ihre rosigen Lippen mit einem leichten, fast flüchtigen Kuss. Doch als er sich gerade von ihr lösen wollte, schlangen sich zarte Arme um seinen Nacken und ließen den jungen Mann sich nicht aufrichten. Wunderschöne, funkelnde Augen blickten zu ihm auf, ehe Katie diese schloss und ihn in einen deutlich fordernderen Kuss verwickelte. Natürlich erwiderte er ihn, wie konnte er auch anders. Katie war wie pure Verführung. Seine Hände stützten sein Gewicht ab, doch Katies Arme zogen ihn immer weiter zu ihr hinab. Der Kuss wollte garnicht enden, erst als Katie kaum noch Luft bekam, löste sie sich sanft von ihrer Schlange, blickte zu ihm empor. „So könnten meine Abende öfters verlaufen“ schnurrte er schmunzelnd und strich sanft eine Strähne ihres seidenen Haars zur Seite. Sie musste grinsen und leckte sich über ihre Lippen. „wirklich?“ fragte sie leicht stockend und sah zu ihm auf. Das klang wirklich schön. Ihr Herz klopfte kräftig gegen ihren Brustkorb. Seine Stimme war rauchig und verführerisch als er bloß „mmhm“ machte und sie anlächelte. „Wir müssen übrigens reden“ erklärte er dann mit einem frechen Grinsen und erhob sich, setzte sich aufs Bett und lehnte sich an das Kopfpanel seines Himmelbettes. Er zog Katie einfach zu sich und bettete ihren Kopf auf seinem Oberschenkel. Schlagartig zog sich alles in der Löwin zusammen und ein mulmiges Gefühl beschlich sie eigenartigerweise. „und… ähm…worüber?“ fragte sie dann doch nach, als sie Mut dazu gefasst hatte. Marucs klang so ernst. Das gefiel ihr irgendwie nicht wirklich. Sie blickte zu ihm auf und schluckte „über deine Sommerferien…..“ erklärte er dann ganz sachlich, fast so als würde er einem Viertklässler einen Zauberspruch erklären. Über was? Jetzt war sie noch verwirrter, oder eher war dieses mulmige Gefühl noch schlimmer geworden. „Ich will, dass du mit mir mitkommst.“ Seine Stimme war ruhig und er strich mit einer Hand durch Katies Haar. Sie sah zu ihm auf, wandte den Blick von dem Sternenhimmel am Bettoberteil ab. Hatte sie ihn eben richtig verstanden? Er wollte wirklich, dass sie mit ihm die Sommerferien verbrachte? Sie hatte angenommen, er hatte das nur so dahingesagt… „du kannst nicht einfach hier in Hogwarts bleiben“ seine Gedanken kreisten darum, dass Blechtey hier war… und bestimmt keine Ruhe geben würde. „Ähm…nein?“ Katie war etwas nun ja, überrumpelt. Sie hatte eigentlich gedacht, er hätte das zuvor nur als Spass gemeint. „Das…geht nicht….ich kann nicht einfach so nach Portugal“ haspelte sie dann und wollte sich eben aufsetzen. Sanfter Druck verhinderte dies jedoch und Marcus blickte zu ihr. „liegenbleiben“ kommandierte er im sanften Ton und kraulte weiter durch ihr Haar. „Dann eben nicht Portugal…wir können auch nach Flint Manor, wenn dir das lieber wäre“ bot er charmant an. Die Löwin schnappte nach Luft. Das war ja noch schlimmer. Flint Manor? Das war inSüdengland, wunderschön gelegen, das wusste sie aus diversen Interviews und Reportagen. Aber…was wie? Bestimmt waren seine Reinblut-Eltern dort…und das konnte ja wohl kaum gut gehen, oder? „nein“ quietschte sie entsprechend und sah verschreckt zu ihm. „sicher nicht. Hogwarts ist toll….ich bin gerne hier“ log sie ein wenig und zog eine kleine Schnute. Natürlich war sie gerne in Hogwarts. Ohne Frage, aber zwei ganze Monate ohne ihre Freunde war sicher ätzend. Und naja…Marcus war wohl auch nicht da…auch wenn sie das jetzt nicht zugeben wollte. Die junge Frau seufzte leise und wackelte mit ihrem Näschen. „Außerdem….naja….“ Er wurde hellhörig. „Ja?“ ermunterte er sie weiter zu sprechen, während seine Hand unaufhörlich durch ihr seidiges Haar strich. Seine andere Hand stupste gegen ihre Nase. „Also…was naja?“ „Meine Mum denkt ich bin mit Dad unterwegs….und Dad denkt…ich bin bei Mum….wenn sie das herausbekommen….dann denken sie bestimmt ich bin hier in Hogwarts…..und wenn ich dann nicht hier bin?“ nuschelte sie leise und sah zerknautscht zu ihm. Marucs musste schmunzeln. Oh, Katie war ja ganz schön durchtrieben. „Du kleines Biest“ lachte er leise und streichelte sanft ihre Wange. „mhmh…wir werden uns da schon was überlegen“ oh ja, und er wusste auch schon ganz genau was… Er beugte sich über sie und gab ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. Sie kicherte. „ich bin kein Biest….“ Nuschelte sie dann und drehte sich um, stützte ihr Gesicht in ihre Hände, die sie neben Marcus Oberschenken abgelegt hatte. „ich bin ein Löwe….ich taktiere und…..“ sie schien zu überlegen. „und hoffe dass meine Mum nicht weiter nachfragt.“ Ihre Mum war die größte Gefahr, vor allem weil sie der jungen Tochter eigentlich bis jetzt immer auf die Spur gekommen war… „Wie hinterhältig.“ Der Slyntherin bedachte sie mit einem frechen Schmunzeln. „ehrlich…das hätte ich von einem Löwen gar nicht erwartet…steckt vielleicht doch ein wenig Schlange in dir?“ fragte er belustigt und rutschte etwas tiefer, rückte den Kopfpolster zurecht und blickte zu ihr. Erbost schnaubte sie. „Nicht ein Fünkchen“ stolz reckte sie ihr Löwenkinn empor. „na warte ab“ lachte die Schlange frech. Dass es durchaus zweideutig war, war ihm durchaus bewusst. Ihre Wagen färbten sich leicht rose und sie schlug ihm empört auf die Brust. „Ah…“ er knurrte leise. „Mylady Bell wird doch nicht schmutzige Gedanken hegen“ zwar sprach er es äußerst vornehm und fast gebieterisch aber das Grinsen in seinem Gesicht verriet nur zu deutlich sein Amüsement. Erneut schnaubend warf sie ihr Haar zurück und rappelte sich auf. „Du bist echt ein Scheusal“ lachte sie beleidigt und traf ihn mit einem Polster. Lachend wehrte er ihn ab und warf sich auf die Löwin, begrub sie sanft über sich. „oh ..oh…wer nimmt denn solche abscheulichen Wörter in den Mund…das geziemt sich für ein Frauenzimmer doch so gar nicht“ antwortete er nasal und knabberte frech an ihrem Ohr. „Ah.h..aus…ich bin da kitzlig!“ quiekte sie auf und versuchte von Marcus los zu kommen. Doch der dachte gar nicht daran, sie los zu lassen. Weiterhin knabberte er sanft an ihrem Ohr. „Höör auf!“ quietschte sie lachend unter ihm und wand sich, inder Hoffnung ihm zu entkommen. Doch da sie so lachte und er sie weiterhin kitzelte, konnte sie sich kaum darauf konzentrieren ihm zu entwischen. „Oh…sag bitte bitte“ schnurrte er dicht an ihrem Ohr und lachte. „niemals“ keuchte sie kudernd und drehte ihren Kopf zur Seite. Sofort waren seine Lippen auf ihrem Hals und wanderte weiter bis an den Rand ihres Shirts. Sanft saugte er an ihrem Hals un entlockte der Löwin ein zartes Stöhnen. „Marcus“ stöhnte sie leise und er blickte aufmerksam zu ihr und leckte sich über die Lippen. Oh, das hörte sich ganz entzückend an, wenn sie seinen Namen so leise stöhnte. Wie Musik in seinen Ohren. Grinsend zog er die junge Frau in seine Arme und rollte sich auf den Rücken, sodass Katie halb auf ihm zum Liegen kam. „Und was machst du morgen?“ schnarrte er ihr ins Ohr und küsste sanft ihr Ohrläppchen. Immerhin war morgen Samstag…und so weit er wusste….war Katie nicht mehr im Team, was bedeutet, keine Samstagstrainings…zu mindestens nicht samstags früh. Sanft streichelten seine Hände über ihren Rücken. Und zumindestens kein Quidditch-Training…gegen die eine oder andere Trainingseinheit mit seinem Bellchen hatte er gar nichts. Kapitel 34: ......läuft gut --------------------------- „Ähm….“ Katie drückte Marcus ein wenig von sich. „Marcus?“ fragende Augen blickten ihn an und biss sich auf ihre hübschen roten Lippen. Er hielt ein und stützte sich neben ihren Kopf auf seine Hände, sodass sein Gewicht nicht auf ihr lastete. „Mhmhm?“ amüsiert begutachtete er den jungen Löwen unter sich. Sie sah ein wenig nachdenklich aus und da war noch etwas anderes. Unsicherheit? Süß sah sie jedenfalls aus. „Marcus…ich das….hmpf“ Bellchen wurschelte sich durch Wörter. Aber die richtigen wollten einfach nicht heraus. Sie seufzte. Marcus schmunzelte. „Möchtest du mir etwas sagen?“ fragte er amüsiert und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. „Ja“ schnaubte die junge Frau augenverdrehend und zog eine Schnute. „ich will wissen….was das hier alles bedeutet.“ Brach es schließlich aus ihr heraus und ihre Augen fixierten Marcus Gesichtszüge. Clevere Frage. Nun ja, sie war ja natürlich auch ein cleveres Mädchen. Oder eher sein cleveres Bellchen. Oh, sie war nun mal ein neugieriger Löwe, soviel war klar. Aber entzückend, wie sie zunächst nach Worten rang. So zerbrechlich wie sie manchmal wirkte, war Marcus versucht, sie einfach in Watte zu packen. Doch sie hatte so viele Facetten. Kaum war sie auf ihrem Besen und mitten im Quidditchfieber konnte man getrost meinen, sie wäre ein Kerl. Hart aber immer fair. Je besser er sie kannte und je näher er der Löwin kam, desto unglaublicher wurde sie. Mit jedem Tag fand er ein Detail mehr sie zu lieben. Für einen Moment stutzte er. Lieben? Hatte er das eben wirklich gedacht? Ja, und die Tatsache, dass ihm der Gedanke nicht erschauern ließ, war… angenehm. Er hätte nie gedacht, sich bereits in seiner Schulzeit zu verlieben, unsterblich zu verlieben. Alles an was er dachte, war Katie… Er rollte sich zur Seite und streichelte sanft über ihre Unterarme. „mhmhm. Also…“ schnurrte er liebevoll und blickte in ihre hübschen Augen. „Du darfst in meinem Bett schlafen und in meinen Sachen“ schmunzelnd zupfte er an dem Tshirt, dass er ihr geliehen hatte. „und morgen gehst du mit mir nach Hogsmead“ erklärte er zufrieden. Mit den Augen rollend schnaufte die junge Löwin. Das war ja nett, aber nicht was sie hören wollte. Für die Schlange war es offensichtlich, dass die Gryffindor etwas frustiert war. Was die Sache für ihn nur noch interessanter machte. Sanft beugte er sich vor und küsste sanft ihre Stimme. „Alles andere….bereden wir morgen“ seine Stimme klang so geheimnisvoll. Sie hob fragend ihre Augenbraue, doch sie wusste, er würde nichts mehr sagen. Schnaufend kuschelte sie sich in den Polster. „das ist soo typisch Schlange“ maulte sie bloß und zog eine kleine Schnute, Marcus lachte. „Mhmhm und das ist soo typisch Löwe“ lachte er und zog die junge Frau in seine Arme. „Schlaf dich aus…ich brauch dich morgen fit“ gurrte er ihr gutgelaunt zu. Liebevoll verteilte er sanfte Küsschen auf ihrer Stirn. Ganz begeistert war sie nicht. Das musste sie zugeben. Eigentlich wollte sie wissen, was das zwischen ihnen war. Oder eher was Marcus davon hielt. Was er dachte und wollte? Und ob sie dasselbe Ziel hatten. Immerhin…sie verbrachten viel Zeit miteinander…sie küssten sich und knutschten. Und heute schlief sie sogar bei ihm. Auf dem Fest hatte er gesagt, sie würde daran arbeiten, als eigentlich sie gefragt wurde, ob sie mit Flint zusammen war. Katie mochte solche Unsicherheiten und Ungewissheiten einfach nicht. Marcus schien das jedenfalls nicht zu stören. Doch an der Löwin nagte das ein wenig. Die Küsschen ließ sie sich nur zu gerne gefallen. Obwohl sie sich ein bisschen schickte um es ihm nicht all zu leicht machen. Elegant wand sie sich aus seiner Umarmung und streckte den Kopf zur Seite, um ihm gar keine Gelegenheit mehr für weitere Küsschen auf ihre Stirn zu geben. Doch damit hatte sie nur Marcus Jagdinstinkt geweckt und der war natürlich äußerst ausgeprägt. Schnell hatte er die Löwin unter sich begraben. „Gibst du jetzt endlich Ruhe? Du kleiner ungeduldiger Löwe!“ seufzte er und fixierte ihre hübschen, zierlichen Arme über ihrem Kopf. Amüsiert küsste er sich an ihrem Hals entlang. Wider ihrer sonstigen so löwenhaften Engstirnigkeit blickte sie in seine dunklen, wunderschönen Augen und nickte dann einfach. Katie wusste selbst gar nicht warum, aber im Moment wollte sie einfach nur alles genießen. Und Marcus Berührungen waren einfach zu schön, um sich diese Augenblicke mit Gedanken und Grübeleien zu verpatzen. Der nächste Morgen brach damit an, dass sanfte warme Sonnenstrahlen durch den schwarzen See drangen und das Zimmer von Marcus in ein schimmerndes Grün tauchten. Davon jedoch ließ sich ein friedlich schlafender Löwe nicht wecken. Der Slytherin hingegen war erwacht und streckte sich erstmal ehe er mit einem zufriedenen Lächeln zu Katie blickte, die dicht an ihn gekuschelt in der smaragdgrünen Satindecke lag. Sie sah aus wie ein kleiner Engel. „Aufwachen“ schnurrte er ihr sanft ins Ohr und seine Finger glitten zärtlich unter ihrem Schlafshirt über ihre Wirbelsäule. Die junge Frau murrte leise und grub sich tiefer in den Kopfpolster hinein. Schmunzelnd ließ er seine Finger weiterhin über ihre zarte Haut tänzeln. „Bellchen...“ Wie ein verschlafener kleiner Löwe. Sie sah süß aus, zum Anbeißen. Und das war auch ein richtig gutes Stichwort. Seine Lippen knabberten an ihren Nacken und brachten die junge Gryffindor dazu, nochmals zu murren und sich erneut in den Polster zudrücken aber gegen die Hartnäckigkeit der Schlange kam selbst der ausdauernde Löwe nicht an. „ich weiß schon, dass es unwiderstehlich ist mit mir in meinem Bett zu schlafen, aber… jetzt heiß es aufstehen“ Katie ging gar nicht auf diese Spitze des Slytherins ein sondern murrte bloß ein „nur noch 5 Minuten“ in den Polster. Immer noch schmunzelnd wanderten seine Finger über die zarte Haut ihres Rückens, bis sich die junge Löwin auf den Rücken drehte um dem Gekrabbeln ein Ende zu bereiten. Doch Marcus ließ sich davon nicht abhalten. Seine Fingerkuppen glitten über ihren Bauch, brachten sie zu kichern. „Lass das!“ giggelte sie und schlug ihre hübschen Augen auf, sah zu ihm auf. „ich bin ja schon wach!“ grinsend schob sie seine Hand aus ihrem Shirt und blinzelte. „mhmhm ich hätte dich auch gerne noch länger aufgeweckt…aber okay.“ Er ließ sich ein wenig zurückfallen und beobachtete nur zu gerne Katie, die sich gerade ausgiebig streckte bevor sie sich aufsetzte und umsah. Etwas später waren beide am Weg nach Hogsmeade. So früh am Samstagmorgen sah das Zauberdorf noch ruhig und verschlafen aus, doch das würde sich schnell ändern, wenn erstmal die halbe Schule das Dorf unsicher machte. Marcus mochte es früh morgens lieber, wenn es nicht so überlaufen war. Er dirigierte Katie zielsicher in die Drei Besen, wo Lady Rosmerta ihm schon die Tür öffnete. Die hübsche Bardame hatte für Marcus immer schon etwas übrig gehabt, und wenn er artig frage und die nötigen Galleonen springen ließ, dann war auch ein Frühstück kein Problem. Katie und Marcus wurden von der Hexe an den Tisch begleitet, der der einzige im Lokal mit Besteck und Servietten war und sie ließ ihre flinke Feder die Wüsche ihrer Gäste notieren. „Seit wann gibt’s denn hier Frühstück?“ fragte sie erstaunt, als Lady Rosmerta bereits zwei Gläser Hollunderblütensaft vor ihren einzigen Gästen abstellte. „Oh, Schätzchen, das tut es auch nicht…außer natürlich für besondere Gäste!“ zwinkerte die Hexe ihr zu und verschwand wieder hinter ihren holzverzierten Tresen. Dabei ließ sie eine recht verwirrt dreinblickend Katie zurück, deren Gesicht ihrem Sitznachbarn ein Grinsen auf die Lippen zauberte. „Slytherin“ sagte er bloß mit einem Schultergrinsen, während ein verdächtiges Lächeln auf seinen Lippen prangte. „haben nun mal gewisse Vorteile“ erörterte er weiter. Natürlich, dass hätte sie sich doch eigentlich denken sollen. Katie verdrehte die Augen und giggelte. Manchmal war er echt aufgeblasen. „Schlange“ zischte sie halb ernst gemeint und machte einen Schluck des Fruchtsaftes. Amüsiert trank er ebenfalls einen Schluck seines Getränks, musterte sie dabei über den Gläserrand. Sie war einfach wundervoll. Er hatte sich lange darüber Gedanken gemacht, was zwischen Ihnen lief, was das für die Zukunft zu bedeuten hatte. Die junge Frau hatte sich einfach in sein Leben geschlichen. Ganz unscheinbar hatte sie Zentimeter für Zentimeter seines Herzens in Beschlag genommen während er noch daran dachte sich einfach nur die Zeit mit ihr zu vertreiben. „Und warum?“ fragte sie neugierig und lehnte sich an die Rückenlehne ihres Sessels. „Warum was?“ retournierte der Schwarzhaarige die Frage schmunzelnd. „Es ist unhöflich mit Gegenfragen zu antworten“ rügte sie ihn ebenfalls schmunzelnd. „Also warum das Frühstück hier und nicht in der Großen Halle?“ präzisierte die junge Frau ihre Frage und musterte ihr Gegenüber. Marcus war manchmal ein echtes Rätsel für sie, aber eins, das sie gerne lösen würde. „kannst du dir das nicht vorstellen?“ sprach er aus, abermals eine Gegenfrage, nur um sie ein wenig zu ärgern. Katie streckte ihm unfein die Zunge raus und verschränkte ihre hübschen Arme vor der Brust. „Ich höre viel liebe dein gesamtes Arsenal an Argumenten“ schnurrte die Löwin ihm vertraut zu und grinste. „Denk mal nach mein kleines Bellchen“ er griff nach dem Kürbissaft und machte einen Schluck. „ich könnte doch in der großen Halle niemals mit dir so ungestört frühstücken…“ Marcus machte die kleine Löwin mit nur einem Satz sprachlos. „ich hätte dich doch wohl kaum für mich alleine….neben all den Löwen“ setzte der hochgewachsene Slytherin nach und sein Lächeln wurde breiter. Und dem Chaos dass es auslösen würde, wenn entweder er an ihrem Tisch oder sie an seinem Tisch saß. Dann doch lieber vorerst ein gemeinsames Frühstück in Ruhe einnehmen. Da konnte er die Zeit noch viel mehr genießen. Katie sah unschlüssig da und blickte zu ihm. Sein Lächeln war einfach unwerfend, auch wenn er gespielt arrogant wirken wollte, so konnte die junge Löwin seine Aufrichtigkeit und diesen liebevollen Blick deutlich erkennen. „ich will dass du mit nach Portugal kommst“ seine Stimme klang fest und ruhig, während seine wachen Augen sie dabei musterte. Das war die reine Wahrheit. Er wollte sie einfach um sich haben. Zwei Wochen Weihnachtsferien waren lang- er würde sie vermissen. Die junge Frau hatte sich einfach in sein Herz geschlichen. Außerdem wollte er sichergehen, dass ihr Miles nicht an die Wäsche konnte. Katie verschluckte sich fast am Kürbissaft. Das hatte er schon einmal gesagt und sie hatte es doch erklärt oder? Aber was hielt sie denn wirklich davon ab? War es wirklich nur die Tatsache, dass sie wenn ihr ihre Eltern auf die Halbwahrheiten kam, sie in Hogwarts war, wo man sie zunächst suchen würde? „ich … kann nicht“ nuschelte sie und senkte ihr hübsches Köpfchen. Madame Rosmerta schob sich am Tresen vorbei und begab sich mit einem vollen Tablett an Leckereien an den Tisch. Ihre wogenden Brüste, die in einer hübschen weißen Bluse stecken, schoben sich kurz in Katies Gesichtsfeld und verdeckten Marcus als die Wirtin die diversen Teller abstellte. „So meine süßen Turteltäübchen, fehlt euch noch etwas? Sonst lass ich euch jetzt alleine!?“ „Es ist alles da, Madame Rosmerta, wie immer“ Marcus konnte charmant sein, sehr charmant sein. Die junge Frau ihm gegenüber schmunzelte und ließ den Blick über all die Teller schweifen. Das würde für 5 Personen locker reichen. Bei dem Begriff Turteltäubchen legte sich ein sanftes Rosa auf ihre Wangen. Marcus nickte freundlich und schon war die Wirtin hinter ihren Tresen verschwunden. Der junge Mann blickte interessiert zu Katie. „Bellchen, gib dir einen Ruck“ schnurrte er ihr zu und griff nach einem Toastbrot. Er lehnte sich vor. „ich will dich bei mir haben…außerdem ist Hogwarts doch total langweilig.“ gab die Schlange zu Bedenken. Katie schmunzelte. Er war da ja ziemlich beharrlich. Und das war natürlich sehr süß. Die junge Frau seufzte leise. „Wieso?“ fragte sie bloß. Das war auch alles was die Löwin wissen wollte. Sie hatte sich so viele Gedanken gemacht, was das zwischen ihnen war, dass sie es einfach von Marcus hören musste. Sie wollte Gewissheit. „Was wieso?“ fragte er retour und schmunzelte, beantwortete ihre Frage erneut mit einer Gegenfrage. Sie atmete kräftig durch und blickte ihn unverblümt an. Kleinbei würde sie jetzt ganz bestimmt nicht. Nach einem weiteren Atemzug hob Katie das Kinn. „Wieso willst du mich bei dir haben?“ fragte sie dann jene Frage, die ihr unter den Fingernägeln brannte. Jetzt, wo er diese Worte ausgesrprochen hatte, musste er auch Stellung beziehen. Er bedachte sie für einen Moment stumm und rückte dann näher zu ihr. „Bellchen“ seufzte er leise. „weil ich es mir gar nicht vorstellen kann, ohne dich zu sein. Katheleen Anne Emily Elizabeth Bell, du machst mich einfach wahnsinnig.“ Schnurrte er ihr zu und seine Augen funkelten. Und er machte sie erneut sprachlos. „und wenn du nicht da bist, dann denke ich an dich…ich will einfach dass du immer in meiner Nähe bist, weil ich dich brauche…“ setzte er nach. Katie blickte ihn stumm an und brachte keinen Ton heraus. Marcus nützte die Gelegenheit, dass sein Bellchen mal keinen Pieps machte und beugte sich vor, platzierte ganz sanft seine Lippen auf den Ihren und küsste sie. Seine Löwin mal so untätig vor sich zu haben war echt eine Premiere. Ganz ungewohnt weder Gegenwehr noch sonst irgendwelche Wörter zu hören. Da hatte er sie wohl wirklich erwischt. Etwas später spazierten sie den langen Weg zum Schloss hinauf. Marcus hatte ihre Hand ergriffen und musterte sie hin und wieder von der Seite. Die junge Frau hatte wenig gesprochen, seitdem Marcus sie mit seinem Geständnis geplättet hatte. Katie war einfach total happy und wie vom Winde verweht. Ihr Blick glitt über die hübschen Ländereien, die im Sonnenlicht des beginnenden Samstags getaucht wurden. Mit einem Mal zog sie Marcus an der Hand nach links und bog in ein wunderschönes bronzefarben leuchtendes Feld ab. Die junge Frau wirbelte sanft um sich und drückte sich an Marcus. Ihre zarten Arme schlangen sich um seinen Nacken. Ihre sanften Finger kraulten durch sein schwarzes Haar und sie zog sich an dem hochgewachsenen Syltherin hoch. „ich komm mit nach Portugal“ flüsterte sie ihm heiser zu ehe die Löwin ihn in einen Kuss zog. „Ich mag es, wenn du mich um dich haben willst“ platzte es dann plötzlich aus ihr heraus, als der Kuss endete. Ihr Lächeln war wie die Sonne – hell und strahlend. Es wärmte wohl jeden Eisklotz und brachte ihn zum Schmelzen. Marcus strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. „Sehr gut“ schnurrte er und hielt sie fest. „das gefällt mir, Bellchen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)