Löwen sind kein Spielzeug von Aithra (...mit Raubkatzen spielt man nicht!) ================================================================================ Kapitel 14: ...kann streiten... ------------------------------- Hätte Pucey etwas getrunken, hätte er sich nun mächtig verschluckt. Das zarte Wesen in Flint’s Nähe war alles andere als irgendein Küken, dass der werte Herr Flint angeschleppt oder eher abgeschleppt hatte, das war tatsächlich Katie Bell. So eine Schönheit hatte Adrian bis jetzt gar nicht in ihr gesehen. Immerhin, sie sah traumhaft aus, wie eine Prinzessin. Nicht dass sie sonst nicht gut aussah, sie war eigentlich ganz hübsch, aber so herausgeputzt wie heute hatte der Slytherin sie noch nie gesehen. Und er musste zugeben, sie sah himmlisch gut und fast schon verboten sexy aus. Pucey, da hast du den Karren aber ordentlich gegen die Wand gefahren. Er lockerte mit einer schnellen Handbewegung seinen Kragen, doch Flint’s Blick sagte alles: Du bist tot, Adrian. Na das konnte ja heiter werden. All das spielte sich nur in einem Bruchteil einer Sekunde ab und Adrian wünschte sich weit weg. Wenn Katie es nicht mit Humor nahm, und das nahm der Slytherin an, dann konnte das böse enden. Flint reckte sich, man konnte fast schon das Knacken von Wirbeln hören, als er sich ganz aufrichtete. Pucey verdiente mehr als nur einen saftigen Tritt in den Hintern. Was musste er auch immer einen blöden Spruch zum Besten geben. Wenn Marcus Glück hatte, nahm Katie es belustig auf, doch an ihrem Gesichtsausdruck sah man nur zu gut das genaue Gegenteil. Der Schwarzhaarige überlegte, was er zu seiner Verteidigung sagen konnte, aber was würde sie Flint denn glauben? Immerhin stand das alles ja immer noch auf wackeligen Beinen und das Thema Spielzeug war ja noch immer nicht vom Tisch. Flint schwieg. „Was!? Pucey!“ ihre schneidende Stimme machte Flint wieder aufmerksam für das Geschehen. „Soll ich dich vielleicht flachlegen?“ knurrte sie angriffslustig und ballte ihre linke Hand zu einer Faust. „Willst du mit einem Kinnhaken oder lieber mit einem rechten Haken zu Boden gehen?“ Okay, vielleicht übertrieb sie ein wenig, doch Pucey griff erneut an seinen Kragen. Also zeigte es Wirkung. Sie wandte sich zu Flint. „Und du….“ Sie tippte ihm spitz mit dem Finger gegen die Brust. „bist ein Arschloch!“ es war nur ein Wispern, aber so scharf und sitzfindig gesprochen, dass es ein Blatt Papier spalten konnte. Katie wandte sich mit einem letzten Blick zu Pucey ab und verschwand in der Menge der tanzenden Meute. Was für ein krönender Abschluss des Abends…zuerst zerstörte Flint fast Oliver und Leanne Beziehung- na gut, ganz unbeteiligt war sie dabei nicht, dann rettete sie Flint aus der Patsche und es lief ganz gut, soweit man das sagen konnte, und dann muss Pucey dazwischen funken. Verdutzt drehte sich Adrian um und sah Katie Bell nach, wie sie durch die Menge huschte, sie war wie ein kleiner Fisch im Schwarm und schon verschwunden. „Ehrlich, Flint, das war nicht meine Absicht!“ Er blickte zu Marcus, dessen Miene dunkel und düster zu Pucey sah. „Das hoff ich für dich!“ knurrte er mies gelaunt. Adrian zuckte zusammen als sich Flints Hand an eine sehr unangenehme Stelle an seiner Schulter legte und auf den magischen Punkt drückte. Schmerz, aber er konnte es Marcus nicht übel nehmen, immerhin hatte er ihm den Abend mit Bell versaut. Wahrscheinlich hätte Flint sie heute sogar bekommen, es hatte zu mindestens sehr harmonisch gewirkt, bis Pucey angekommen war. Katie Bell ließ Marcus ja schon einige Wochen nicht kalt und wenn sein Freund endlich zum Schuss gekommen wäre, wäre endlich wieder etwas mit ihm anzufangen. „Tu nichts, was du später bereuen könntest…“ murmelte er noch leise, wer wusste schon was in Flint momentan vor sich ging. Möglicherweise malte er sich schon aus, wie er Pucey im Dunklen See ertränkte oder ihm einen Fluch anhexte, der sein bestes Stück blau färbte und abfallen ließ. Wer konnte schon in Flints Gedanken eindringen. „bestimmt nicht!“ Marcus lächelte ihn an doch das war kein Lächeln der üblichen Sorte, eher ein „Du bist tot, Pucey!“-Lächeln. Inzwischen überlegte Adrian fieberhaft, wie er das wieder in geordnete Bahnen lenken konnte, doch das war mehr als nur unmöglich. Er sah nur noch, wie Katie aus der Großen Halle ging, ziemlich eiligen Schrittes. „Vielleicht solltest du ihr nachgehen…“ meinte er dann an Flint gewandt. „Ich laufe nicht irgendwelchen Frauen hinterher, habe ich noch nie gemacht, mache ich auch nicht!“ knurrte dieser angesäuert. Pucey war ein Idiot, hätte er nicht einfach seine Klappe halten können? Musste er diese nette Entwicklung des heutigen Abends mit ein paar Wörtern zu Nichte machen? Adrians Schulter war immer noch in dem unbändigen Schraubstockgriffs seines besten Freundes. Langsam machte der monotone Schmerz ihm zu schaffen, der sich gerade verstärkt hatte. „Bell ist doch auch nicht irgendeine Frau… Erzähl mir nicht so einen Mist, Marcus!“ seine Stimme nahm an Härte zu. Jetzt zeigte er sich nicht mehr so unterwürfig. Vielleicht einfach, weil Marcus es sich nicht eingestehen konnte, das Bell tatsächlich anders war, oder eher weil er es genau wusste, dass sie etwas Besonderes war und es sich nicht eingestehen wollte. „Du hast schon länger ein Auge auf Katie geworfen…“ erklärte Adrian ruhig und beobachtete Flint, der eben die Schulter Puceys locker ließ. Wenigstens ein Pluspunkt. Doch Pucey war noch lange nicht fertig. „Zieh doch jetzt nicht den Schwanz ein…“ das war eindeutig die falsche Meldung. Flint drückte zu, Adrian stöhnte leise auf. „Okay, okay…“ entschuldigend hob er die Arme als wollte er signalisieren er wäre unbewaffnet. „Ich denke nur….“ Marcus schnitt ihm das Wort ab. „Denk lieber nicht, du hast heute schon genug in den Sand gesetzt!“ Adrian riss sich von ihm los. „Flint, du Idiot, geh ihr lieber nach, bevor sie gar nicht mehr mit dir sprich!“ „Halt dich da raus!“ knurrte Flint, Pucey hatte schon genug schlimmer gemacht, als es tatsächlich war. Adrian tat was Flint gesagt hatte, er hielt den Mund und verschwand in die Menge, wo er sich mit einem hübschen Mädchen aus Ravenclaw charmant anbandelte. Flint fuhr sich sichtlich gestresst durch die Haare. Von einer Katastrophe in die andere, so kam ihm momentan sein Leben vor, obwohl Katie Bell einen zauberhaften Bonuspunkt darin darstellte, den Pucey nun vergeigt hatte. Wie grandios. Er räusperte sich und trank seine Bowle in einem Zug aus. Jetzt würde nur noch eine Flasche Feuerwhiskey helfen, oder zwei. Er stellte das Glas ab und wandte sich zum Ausgang der großen Halle. Er wollte eben zu den Kerkern abbiegen, als er sah, dass das große Schlossportal offen stand. Normalerweise schlicht Filch immer davor herum, falls ein Schüler vorhatte, sich davonzuschleichen, aber heute war ja den Ballabend und Filch hatte deshalb nicht wirklich Dienst. Ab der 5. Schulstufe war der letzte Abend in Hogwarts schließlich als vogelfrei erklärt worden. Die Schüler, die jünger waren hatten um 23 Uhr Sperrstunde, alle anderen hatten die Nacht vor sich. Von Intuition getrieben, schlich er sich näher. Katie Bell saß auf den Stufen vor der Türe und blickte in die Sterne, die einige Wolken hier und da verdeckten. Es war still, nur hin und wieder ließ die laue Brise ein paar Grashalme und Blätter rascheln. Er stand schon fast hinter ihr, doch sie bemerkte ihn nicht, viel zu sehr war sie in seine Gedanken vertieft. Mit einem gedachten „Accio Mohnblume“ lagen plötzlich eine große, leuchtend rote Mohnblumenblüte in Katies Schoß, die erstaunt aufsah. Flint. Na prima, wenn man jemanden aus dem Weg gehen wollte, warum traf man ihn dann immer. Das war kein Schicksal, das war nerv tötend! „Entschuldige, Pucey redet mal wieder nur Mist!“ Marcus hatte sich geräuspert und stand nun auf derselben Stufe, auf der Katie saß. Was tat er da? Entschuldigte er sich hier tatsächlich für Puceys Benehmen? Sie blickte nicht zu ihm und spie ein verächtliches „natürlich!“ aus. Auch wenn es klang wie Honig, glaubte sie ihm nicht. „Komm schon, Bellchen…du glaubst doch nicht wirklich, ich wollte dich flachlegen!?“ er sah irritiert und zugleich belustigt drein und Katie wimmerte innerlich auf. Ja, richtig, was wollte Flint schon von so einem kleinen Spielzeug, wie Katie Bell? Was hatte sie sich nur vorgestellt und gedacht? Er spürte, dass es nicht die richtigen Worte waren, die er gewählt hatte und irgendwie fühlte er sich schuldig. Genervt fuhr er sich durch die Haare. „Flint, du Idiot…“ dachte er sich. „das war ja wohl ein Schuss in den Ofen!“ Er räusperte sich. Aber er hatte ja recht gehabt, er wollte Katie nicht einfach flachlegen… nein, das wollte er nicht. Er wollte ganz andere Dinge mit ihr machen, nach Hogsmeade gehen, Stunden, Tage und Wochen, ja sogar Jahre mit ihr verbringen. „Flint, du wirst weich!“ rief er sich in Erinnerung. Das ging ja gar nicht! Marcus Flint wurde nicht weich, schon gar nicht bei einer Frau, aber bei was für einer. Katie Bell war nicht irgendeine Frau, sie war sein Bellchen! Etwas ganz besonderes! „Hör mal, Flint!“ Da waren sie auch schon wieder beim Nachnamen angekommen. „Marcus!“ korrigierte er, als Katie kurz zu ihm blickte, als sie seinen Namen erwähnt hatte. Ihre Augen verengten sich. „Also, Flint,…“ sie war trotz seines Einwandes dabei geblieben, ihn Flint zu nennen. Es versetzte ihm einen Stich in die Herzgegend. „es ist mir egal.“ Sie stand auf. „Tu was immer du magst, aber nicht mit mir!“ da war wieder diese Schärfe in ihrer Stimme. Sie war verletzt, offensichtlich. „Du kannst von mir aus durch ganz Hogwarts vögeln, bitte tu dir keinen Zwang an!“ man spürte in jedem Wort diese verächtliche Wut die sie ihm entgegen brachte. „Aber ich hab deine dummen Spielchen satt. Glaubt du tatsächlich ich lass mich so benutzen? Was bin ich denn für dich!“ fauchte sie. „Glaubst du, ich will ein Spielzeug sein? Ein Ding für ein paar vergnügliche Momente bis man es wieder weglegt, in irgendeine Ecke wirft? Ehrlich, Flint dafür bin ich mir zu schade. Du willst Spielchen spielen, dann such dir gefälligst jemand anderen!“ Pure Wut sprach aus ihr und er glaubte Funken in ihren Augen zu erkennen. So lebhaft hatte er sie schon lange nicht mehr gesehen. So gut hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Jetzt war alles gesagt. Alles und für immer. Sie hatte ihren Gedanken freien Lauf gelassen, fast schon war die Wut verraucht. Flint war ein Slytherin, ein gutaussehender noch dazu. Sie biss sich bei dem Gedanken auf die Zunge, doch er verschwand nicht aus ihrem Kopf. Immer noch hallte es nach. Er war gutaussehend. Das konnte sie auch kaum bestreiten. Markante, männliche Gesichtszüge, smaragdgrüne Augen, die so lebhaft waren, schwarze Haare, die ihm sein Bad Boy Image nur noch versüßten. Sie brachte sich zur Raison, ihn hier gedanklich anzuschmachten hatte keinen Sinn. Bad Boy Flint! Ein arrogantes Arschloch, das mit den Frauen spielte, als wären sie nur Dinge ohne Gefühle, heute die eine, morgen die andere. „Meine Güte, Bell! Komm mal wieder runter von deinem hochtrabenden Pferd aus Gryffindorstolz und Mut!“ er steckte die Hände in die Hosentasche. „Du glaubst, du kennst mich, weißt wie ich ticke, aber du hast doch keine Ahnung!“ seine Stimme war scharf und brachten Katie dazu ihm zuzuhören. Sie wollte etwas sagen, doch es viel ihr nichts Passendes ein, ohnehin hatte Flint es ignoriert und sprach weiter: „Lass doch einmal die Vorurteile bleiben, Slytherin, Gryffindor, na und?“ fauchte er nun. Gut, dass er seine Hände in den Hosentaschen hatte, sonst hätte er die Fäuste geballt und sie möglicherweise verschreckt. Ohnehin sah er schon etwas furchteinflößend aus, als er sich so in Rage sprach. „Vor lauter blinden Hass gegen mein Haus, erkennst du überhaupt nichts mehr! Bell, so kenn ich dich nicht!“ er blickte zu ihr, ihr hübsches Gesicht sah verwirrt zu ihm auf. Er hätte sie am liebsten in seine Arme gezogen. „Siehst du vielleicht einmal hinter die Fassade aus grün?“ er hatte es mehr gemurmelt als laut ausgesprochen, doch Katie hatte es doch gehört. Fassade aus grün? Sie stutze, was wollte er damit sagen? Langsam verstand die junge Gryffindor nichts mehr. Worte und Erinnerungen wirbelten in ihrem Kopf umher und Marcus Anwesenheit machte es zusätzlich schwer sich zu konzentrieren. „Ich könnte dir in den Hintern treten für deinen Sturheit!“ Katie schnaufte empört auf. „Ich dir auch!“ gab sie kontra, doch es klang nicht einmal halb so stark, wie es hätte sein sollen. Diese Tatsache rang ihm ein müdes Lächeln ab. Da zeigten sich wieder ihr Stolz und die Furchtlosigkeit. Etwas, das der Slytherin schon lange an ihr bewundert hatte. „DU glaubst, ich bin so leicht zu durchschauen…aber hast du es einmal versucht? Hast du einmal versucht, dahinter zu kommen? Spielchen hin und her? Meine Güte, Katie, es ist nicht immer alles so wie es schein.“ Seine Stimme hatte einen versöhnlichen Ton angenommen, trotzdem klang sie rau und männlich und sehr anziehend. Katie schluckte, sah betreten zu Boden. Alleine, wie er ihren Namen betonte. Es klang wunderschön. Sie seufzte. Ja, Spielchen, Spielchen spielen das konnte Flint gut. Warum hatte sie das Gefühl schon wieder in sein ausgelegtes Netz gestolpert zu sein? Warum glaubte sie sich schon wieder in seinen Fängen, die sie umgarnten und dann wieder freigaben? „Ich habe das was ich sagte, ernst gemeint. Ich will dich nicht ins Bett zerren!“ erklärte er ruhig und er setzte sich, bot ihr den Platz neben ihm an. Etwas zögerlich setzte sie sich, rückte aber bewusst etwas von ihm ab. „Und ich werde auch nicht durch Hogwarts vögeln.“ Es brachte ein Schmunzeln auf seine Züge, er musste bei Katie ja wohl einen schlechten Eindruck hinterlassen haben, wenn sie so etwas von ihm annahm, ja natürlich, er war kein Kostverächter, aber in letzter Zeit war es sehr einsam geworden… sexuell zu mindestens. Er räusperte sich. „dafür bin ich mir zu schade!“ absichtlich hatte er ihre Worte benutzt. „na da bin ich aber beruhigt!“ sagte die junge Frau sarkastisch und hob eine Augenbraue. Auch wenn es frech und spöttisch klang, da steckte ein Fünkchen Wahrheit mit drinnen. Ihre Stupsnase zog sich etwas kraus und Flint räusperte sich erneut. Sie sah heute so wunderhübsch aus, dass er sich tatsächlich sehr beherrschen musste. Das Licht von der Eingangshalle beleuchtete nun ihr Profil und tauchte es in ein Spiel aus Licht und Schatten. „Bellchen,…“ er seufzte tief. Sie liebte den Klang dieses Wortes, wenn er es so langsam tragend aussprach, in jenem Augenblick jedoch, blickte sie von ihm weg, und nestelte am Saum ihres Kleides. „kennst du das Sprichwort? ‚Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen. Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt.‘ Ist sogar ein Muggelzitat…“ erklärte er, doch sie schüttelte den Kopf. „Was sagt dir, dass ein Spielchen nicht auch Ernst werden kann?“ fragte er dann ruhig, seine Hände glitten aus seinen Hosentaschen und er steckte die gezauberte Mohnblume hinter ihr Ohr. Sie schluckte. „Du hast es mir ja wohl mehr als einmal bewiesen, oder?“ in ihren Worten schwang Mutlosigkeit mit. „Hab ich das?“ murrte er, Katie Bell war eine harte Nuss. Sie schwieg. „Marcus,..“ Flint funkte dazwischen „das hab ich vermisst…“ hauchte er ihr zu und machte sie sichtlich nervös. „Ich will einfach kein Spielzeug sein, okay?“ es klang tief bedauerlich und ehrlich. Treue Augen blickten zu ihm auf und er realisierte, dass Katie niemals ein Spielzeug ist, und es auch nie war, wenn er ehrlich war. Es war nur eine kleine Neckerei, die fatale Folgen nach sich gezogen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)