Löwen sind kein Spielzeug von Aithra (...mit Raubkatzen spielt man nicht!) ================================================================================ Kapitel 9: ...hat ein Eigenleben... ----------------------------------- Sie schlief die ganze Nacht mehr als schlecht, drehte sich von einer Seite auf die andere. Am Morgen wachte sie wie gerädert auf. Es war der blanke Horror, warum machte sie sich nur so fertig? Flint hatte ihr doch von Anfang an klar gemacht, dass es nur ein Spiel war. Wie konnte sie nur so töricht sein, und glauben, das könnte sich ändern. Lustlos setzte sie sich an den Frühstückstisch und rührte schweigend in ihrem Kakao um. Ausgerechnet heute hatte sie Zaubertränke in der ersten Stunde. Ihre Laune konnte also gar nicht besser werden. „Was ist denn mit Katie los?“ flüsterte Fred seiner Angebeteten zu, die mit den Schultern zuckte und ein lässiges „Stress mit den Jungs.“ Antwortete und damit signalisierte, nichts mehr zu sagen, auch nicht Fred. „Guten Morgen!“ Wood kam strahlend an den Frühstückstisch und blickte seine Teammitglieder an. „Morgen Nachmittag findet ein Trainingsspiel gegen Slytherin statt!“ er sah begeistert aus, während Katie versuchte ihr Entsetzten zu verbergen. Sie hatte sich gewünscht, Flint nie mehr zu begegnen, es stand ja auch kein Spiel gegen ihn mehr bevor, aber das hier war die Hölle auf Erden. „Ein paar Teamscouts wollen sich unser Können ansehen, also erwarte ich allerhöchste Konzentration. Wir werden heute übrigens 3 Stunden trainieren… ich hab Hooch überredet uns den Platz länger zu überlassen!“ freudig strich er sich sein Brot und Katie verschluckte sich vor Ärger fast an ihrem Schokoladegetränk. Heute Nachmittag war eigentlich geplant ein wenig Schulstoff nachzuholen, aber das konnte sie wohl vergessen. Sie seufzte, das machte alles keinen Spaß. Oliver ging nervös in der Mannschaftskabine auf und ab und machte seine Teammitglieder nervös. „Wood, setzt dich!“ Katie schnaubte. „Du machst mich wahnsinnig, mit deinem Herumrennen. Wir haben gute trainiert und sind in absoluter Hochform!“ sagte sie und drehte ihren Besen in der Hand. „Wir schaffen das schon!“ zuversichtlich nickte sie und Wood setzte sich tatsächlich. In Katie selbst sah es ganz anders aus. Sie fühlte sich flau, als ob sich ihr Magen jederzeit umdrehen würde. Und das lag nicht an den Talentsucher, nein, das lang einzig und alleine an der bevorstehenden Begegnung mit Marcus Flint. „Okay,…“ Wood stand wieder auf. „Ihr wisst wie wichtig dieses Spiel ist. Wir haben hart dafür trainiert, also gebt euer Bestes!“ er öffnete die Tür. „Ich will ein gutes Spiel sehen! Ein richtig gutes, klar?!“ Katie stieg auf ihren Besen und stieß sich vom Boden ab. Ihr Herz pochte wie wild und sie fühlte sich einfach miserabel. Den Startschuss bekam sie kaum mit. Alicia sauste an ihr vorbei und erst dadurch bekam sie mit, dass das Spiel bereits im vollen Gange war. Dunkle Augen beobachteten Katie und sie drehte sich um. Flint. Und er starrte sie an. Schnell wandte sie den Blick von ihm ab und mischte sich ins Getümmel. Sie wollte nur nicht an ihn denken, doch da hatte ihr derjenige auch schon einen Strich durch die Rechnung gemacht. Flint folgte ihr, als sie geschickt einem Klatscher auswich und sich den Quaffel schnappte und richtig Slytherintor flog, Mit gekonnten Ausweidchmanövern lenkte sie Flint ab und traf! Gryffindors auf den Tribünen jubelten und Lee Jordans jubelnde Stimme dröhnte über den Platz. „Bellchen…“ Flint kam neben ihr zum Halten und sie drehte sich demonstrativ weg. „Flint, ich hab keine Zeit für deinen Firlefanz!“ und schon lenkte sie ihren Besen nach oben und verschwand, hinter einem Nebenfetzen aus seinem Sichtfeld nur um Sekunden später herunter zu stürzen und Alicia den Quaffel zuzuspielen. Flint hatte sie erneut erwischt. „Bellchen, ich will doch nur mit dir reden!“ Sie blickte ihn kalt an. „Ich aber nicht mit dir, Flint!“ fauchte sie zurück. Der Löwe zeigte seinen Krallen, Marcus hätte es wissen müssen. „Bell, du sollst doch einfach nur zuhören!“ er lenkte den Besen neben sie. „Keine Lust, Trampeltier!“ und damit verschwand sie in Richtung Quaffel. Der Wind zerzauster ihre Haare und waghalsig nahm sie dem gegnerischen Jäger, Pucey, den Quaffel ab und spielte ihn zu Angelina, die weit vorne in Reichweite der Slytherintore auf den perfekten Pass wartete. Pucey aber ließ sich den Quaffel nicht so leicht abluchsen, folgte Katie und mit einem kräftigen Stoß, fegte er die Jägerin vom Besen. Katie blieb aufgrund der Härte fast die Luft weg und sie hielt sich krampfhaft am Besen fest. Keine zwei Sekunden nach dem Foul, war Flint bei ihr angekommen und wollte sie eben auf ihren Besen ziehen. „Lass die Finger von mir!“ fauchte es da auch schon von unterhalb ihres Besen und Katie stemmte sich hoch. „Hör mal, Flint, ich brauche deine Hilfe nicht, und deine Anwesenheit schon gar nicht!“ Warum verdammt noch mal, war er so hartnäckig? Und warum machte er es ihr so schwer! Sie wollte doch einfach nur ihre Ruhe. „hey…ich wollte nur nicht, dass wir dich vom Boden kratzen müssen!“ er sagte es ruhig und es klang ehrlich. Sie sah zu ihm auf. Wenn er doch so begeistert von Spielen war, dann würde die Löwin ihm doch nur zu gerne ihr Spiel aufdrücken. Sie seufzte ergeben und blickte über das Spielfeld. „Entschuldige…danke fürs Angebot.“ Sie nickte ihm entschuldigend zu und seufzte abermals, ehe sie sich von ihm abwandte. „warte… Ich muss dir noch etwas sagen. Das Hogsmeade-Ding. Das war eine Wette zwischen Pucey und mir.“ Tat er ihr absichtlich weh? Katie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Wusste er was er da sagte? Verstand er wie weh es tat, zu wissen, dass man Bestandteil einer Wette war? „Naja, er meinte, ich bekomme nie ein Hogsmeadewochenende mit dir….und schon gar nicht wenn Bletchley dich zuerst fragt.“ Flint sah sie abschätzend an. Ja, natürlich wusste er, dass er ihr damit wehtat. Aber was er eigentlich damit sagen wollte, war, dass er sie nur vor Bletchley beschützen wollte. Katie knurrte etwas Unverständliches. Sie schnaubte und wendete ihren Besen. Länger hätte sie es in seiner Gegenwart auch nicht ausgehalten. „So ein Idiot. Eine Wette, eine dumme Wette!“dachte sie wütend! Und wie sie sich ärgerte. Sie war wirklich nichts anderes als sein Spielzeug. Das Spiel zog sich in die Länge und Katie hatte das Gefühl, dass ihre Konzentration und die Lust am Spiel schwanden. Alicia passte zu ihr und sie wirbelte steil nach oben, die Quaffel zwischen Bauch und Arm geklemmt und nach zwei Haken an Flint vorbei, steuerte sie auf Pucey zu, der sie taxierte. Mit einem gekonnten Wendemanöver machte sie kehrt, warf Angelina den Quaffel zu und rempelte Flint an, der sich ihr in den Weg stellte. „Sorry, Süßer!“ warf sie ihm frech grinsend zu und verschwand in Richtung Alicia. Anerkennend pfiff Pucey und begab sich zu seinem Teamkollegen und Kapitän. „Die Lady hat Feuer unterm Arsch…was hast du ihr denn angetan?“ Den amüsierten Unterton in seiner Stimme konnte Adrian sich nicht verkneifen und bekam als Antwort nur das allzu bekannte Knurren von Flint. Pucey schnappte sich den Quaffel und holte Flint, dem er den Ball zuspielte natürlich aus den Träumereien. Wieder ein Siegestreffer für Slytherin, Wood tobte. Katie saß gelangweilt auf ihrem Besen und blickte zu dem wild gestikulierenden Hüter der ihnen Trainingskombinationen ans Hirn warf. Flint war erneut neben ihr und er fiel ihr erst auf, als er sich räusperte. „Komm schon, Bellchen, wach auf. Ein Spiel, komm schon, jetzt kannst du es mir so richtig reinwürgen. Hab ein bisschen Spaß. Ich spendier dir auch einen Schokofrosch, wenn du jetzt brav spielst!“ er sah frech zu ihr. Alles was er wollte, war sie wieder glücklich zu sehen. Sie war so trübsinnig und lustlos, und beim Quidditch hatten sie die letzten Spiele auch mehr gleichgültig gespielt als mit dem feurigen Elan der früheren Spiele. Irgendetwas schien seinem Bellchen die Laune zu vermiesen und er hatte das Gefühl er müsste es wieder gut machen. Er vermisste einfach das Feuer in ihren Augen, wenn sie auf das gegnerische Tor los jagte, sich an Pucey und ihm mit diesem frechen Grinsen vorbeischob und riesigen Spaß dabei hatte, neue Ideen für kecke Manöver zu überlegen. Sie war gut in ihrer Position, nur in letzter Zeit baute sie ab. Sie erinnerte sich an die Worte am Hogsmeadewochenende, die all ihre Träume zerstört hatten. „Weißt du, Flint, mal ganz ehrlich… ich spiel momentan lieber andere Spiele, wenn du verstehst was ich meine!“ Sie hatte ganz unbewusst fast dieselben Worte wie er damals gewählt. Quidditch machte sie im Moment einfach nicht glücklich. „Und schon gar nicht nur um Schokofrösche…da musst du mir schon mehr bieten.“ Wieder ein Satz den er einst zu ihr gesagt hatte, damals am Astronomieturm, als sie in der Säule gefangen waren. Flint pfiff durch die Zähne. „Na dann schlagen wir euch heute haushoch, ihr Löwen… seid heute absolut erbärmlich. Brecht lieber ab und leckt eure zahlreichen Wunden…“ zischte er slytherinlike und mit einem letzten hochnäsigen Blick auf Katie rauschte er an ihr vorbei. „Katie!!“ Angelina brüllte quer über das Feld zur zweiten Jägerin. Die saß da seelenruhig auf ihren Besen, anstatt hier einzugreifen. Sie war schon wieder in Gedanken und Angelina seufzte, die junge Damen musste endlich aufwachen! Katie registrierte die Lage und stürzte zu Angelina, schnell wieder der Wind schraubte sie sich von oben dicht an ihr vorbei und fing den Quaffel, ehe sie den Besen abbremste und ihn nach rückwärts zog. Mit einer engen Kurve jagte sie zum gegnerischen Tor, wo Flint mit einem süffisanten Grinsen schon auf die Gryffindor wartete. Doch Katie ließ sich nicht beirren. Sie würden nicht verlieren. Sie würde es Flint rein reiben. Kurz vor ihm passte sie zu Alicia und schon landeten sie einen Treffer. Die Gryffindorjägerinnen jubelten. „Das war schlecht!“ Wood ging am Quidditchfeld auf und ab und blickte jeden seiner Teammitglieder wütend an. „Ihr habt euch aufgeführt wie Erstklässler!“ brüllte er und blickte Katie an. „Und wo warst du, Ms Bell….haben wir übererhaupt mitbekommen, das wir ein Spiel hatten?“, blaffte er in ihre Richtung. Katie schmollte. „Wood, übertreib mal nicht. Wir lagen sowieso in Führung, hätte Malfoy Harry nicht umgeflogen, hätten wir den Schnatz gehabt!“ griff Fred ein doch Wood wollte es gar nicht hören. „Ihr habt alles gezeigt, außer Disziplin, Ordnung und ein gutes Spiel!“ fauchte er weiter. „Und mit dir rede ich später noch!“ er tippte Katie gegen die Brust. „Ich bin enttäuscht!“ immer noch schritt der vor der Truppe auf und ab. Fred und George schnitten Grimassen sobald Wood ihnen beim Umdrehen den Rücken zuwandte und Harry blickte zum Himmel- wahrscheinlich befragte er Merlin ob der nicht Wood einen Blitz in den Hintern fahren lassen könnte. Katie jedenfalls war der Gedanken gekommen. Ihre Finger ballten sich zu einer Faust. „Wood, reiß dich zusammen! Du hast auch Mist gebaut! Wer hat hier 5 Tore am Stück kassiert!“ Katie war vorgetreten und starrte ihren Kapitän an. Kritik am Kapitän- ganz schlechte Idee. „Weil ihr sie nicht aufgehalten habt!“, gab er unwirsch zurück. „Pass bloß auf was du sagt, sonst werf ich dich aus dem Team!“ „Mach doch!“ antwortete Katie verstimmt. „Mach ich auch!“ Wood erhob seine Stimme. „Fein!!“ fauchte Katie zurück und reckte ihren Kopf. „Fein!“ Wood verschränkte die Arme vor der Brust. Angelina blickte ungläubig zwischen den beiden hin und her. Alicia seufzte leise. „okay… kommt schon, beruhigt euch!“ sie legte die Hand auf Woods Schulter. „Wir haben jetzt viel in Rage gesagt… aber das bringt nichts… Wood, du weißt, wir brauchen Katie, sie ist einfach perfekt!“ erklärte sie dann ruhig und blickte zu der aufgebrachten Gryffindor. Wood brachte sie aber auch in Rage! „Und Katie, du weißt, Oliver ist immer schlecht gelaunt nach einem verlorenen Spiel…“ Katie nickte. „Er hat angefangen“ murmelte sie leise und trat in die Reihe zurück. Wood räusperte sich. „Jaa..“ er verdrehte die Augen, es war ihm sichtlich peinlich überregaiert zu haben. „du bist nicht aus dem Team…“ nuschelte er dann fast. Katie nickte. „Okay…Frieden, ja?“ Er nickte. Angelina seufzte. „Leute, ich will jetzt eigentlich nur duschen…ich stink wie ein Iltis!“, sagte sie monoton und wandte sich zu den Umkleidekabinen. Nacheinander verließen die Gryffindors den Spielplatz, einzig und alleine Katie und Oliver blieben zurück. „Ich hab‘s nicht so gemeint!“ sagte er kleinlaut und Katie nickte. „ich auch nicht!“ antwortete sie ebenso leise. „Ist halt dumm gelaufen, aber das nächste Spiel gewinnen wir. Wir sind schließlich gut im Spielen!“ Katie sah aufmunternd zu ihrem Kapitän und klopfte ihm auf die Schulter. „Nein wie süß, ihr glaubt wirklich, dass ihr gut spielt.“ Flint war hinter Katie aufgetaucht und lachte diabolisch. Katie drehte sich um und ihr eiskalter Blick sprach Bände. Fauchend spie sie ein „Wir wissen wenigstens zwischen Spiel und Realität zu unterscheiden!“ aus und Oliver blickte verstört zwischen den zwei Spielern hin und her. Warum hatte er das Gefühl, dass es hier überhaupt nicht um das Quidditch-Duell ging. „Wirklich?“ Flint tat gespielt begeistert und war zugleich so arrogant, dass Katie ihm am liebsten ihren Besen ins Hinterteil gesteckt hätte. Sie verkniff es sich. „Naja…vielleicht spielt ihr ja gut miteinander!“ ein dreckiges Grinsen legte sich auf die Züge des Slytherin und Katie wäre am liebsten explodiert. „was auch immer“ wieder dieses ekelhafte Grinsen. Katie atmete tief ein, dann beugte sie sich zu dem hochnäsigen Schwarzhaarigen vor. „Flint, du ahnst gar nicht, wie gut ich spielen kann!“ fauchte sie ihm löwenhaft zu. Der Löwe zeigte seinen Krallen und der gutaussehende Syltherin konnte nicht umhin zu bemerkte, dass ihm das gefiel. Katie schluckte. Irgendetwas musste ihr doch einfallen…Flint schienen ja auch immer neue Spielchen einzufallen. Sie blickte zu ihm auf. Er sah sie mit dem gleichen Blick an, wie damals als er auf einen Antwort auf seine Hogsmeade-Frage wartete und Katie drehte sich amüsiert zu Oliver. „Ach, Oliver, gut dass du noch da bist!“ sie ließ Flint links liegen. „Ich wollte fragen, ob du mein Date für den Sommerball wirst?“ Zuckersüß lächelte sie den Gryffindor an und der war so überrumpelt von ihrem Blick, ihrer Frage und dem Zeitpunkt, dass er ein strahlendes Lächeln aufsetzte. „Gern“ erklärte er dann. Flint räusperte sich. In seiner Stimme schwang ein eigenartiger Ton mit, als er mit einem „Dann lass ich das turtelnde Paar doch lieber alleine…“ verschwand. Flint seufzte, es wäre auch zu schön gewesen, wenn Katie Oliver tatsächlich liebestechnisch vergessen hätte. Schall und Rauch, was sie ihm am Astronomieturm erzählt hatte. Sie war über ihn hinweg, ach ja? Säuerlich kehrte er in die Kerker zurück. Tracey Davis lief dem charmanten Herrn im Kerker über den Weg, doch Flint hatte wenig Muse mit der Schönheit zu reden, schon gar nicht mit ihr zu schlafen, keine Lust. Er schnaufte, was war nur mit ihm los. Sonst würde er sich die Gelegenheit Tracey in der Fensternische des verstecken Gangs zu vernaschen auch nicht entwischen lassen. Er knurrte ihr eine Frechheit hinterher, die sie sehr wohl verstand, und verschwand die Treppen hinab. Hinter sich schloss er seine Zimmertüre und warf sich auf sein Bett. Warum war manchmal nur alles so kompliziert. Katie seufzte. Sie hatte über Marcus Flint triumphiert, warum aber fühlte sich ihr Herz dann so schwer an? „Katie?“ Oliver stupste sie, nachdem er sie schon etwa fünf Mal gerufen hatte, leicht am Oberarm an. Sie erwachte aus ihrer Starre. „Alles okay?“ fragte er dann. Sie nickte nur, schwach und völlig paralysiert. Was war denn das eben gewesen? Er zog einfach so vom Feld? Flint ließ es einmal gut sein, das war doch eigenartig. „Was hältst du davon, wenn wir erst mal duschen und uns dann zusammensetzten und mal reden?“ fragte er dann und abermals nickte sie. „In einer halben Stunde beim See?“ Katie nickte nochmals und Wood kratzte sich am Kopf. Irgendetwas stimmte mit seiner Jägerin nicht, und er musste draufkommen, was. Denn sonst waren sie geliefert. Seit Monaten beobachtete er schon, wie sehr sie beim Spiel nicht mehr den gewohnten Einsatz zeigte, und das war schade, denn Katie hatte wirklich Talent. Er klopfte ihr nochmals auf die Schulter und ging in Richtung der Mannschaftskabine. „Irgendwie habe ich das Gefühl, du solltest mir etwas erklären.“ Wood setzte sich in einen gemütlichen Ohrensessel und blickte über die Tasse „Muggls feinster Schokotraum“ – einem Kakaogetränk- zu Katie. Sie atmete einmal tief ein und nickte. „Okay…wo fang ich am besten an?“ fragte sie sich selbst und Oliver beantwortete es für sie. „Am besten, ganz am Anfang“ er schmunzelte und trank einen Schluck. Katie nahm ihren ganzen Gryffindormut zusammen und atmete aus. „Naja. Also.“ Meinte sie ausweichend, doch Wood war viel zu gespannt auf die nachfolgende Geschichte, als dass er sich ablenken ließ. „Du hast Leanne nicht gefragt, ob sie mit die zum Ball gehen würde…ich hab erst heute Morgen mit ihr gesprochen… und von ihr das mit eurer Knutscherei erfahren. Du bist ihr seitdem aus dem Weg gegangen“ sie rollte die Geschichte von einer gänzlich anderen Seite auf. „Und das macht sie nervös!“ Katie beobachtete ihren Kapitän, der sich räusperte und wegblickte. „Es kann doch nicht so schwer sein!“ stöhnte Katie, war Wood wirklich so begriffsstutzig. „Du kannst sie doch leiden, warum fragst du sie nicht einfach. Aber nein, der feine Herr hat mal wieder nur Quidditch im Kopf!“ Katie murmelte es mehr zu sich als zu Wood, aber er hatte es dennoch verstanden. „hey“ meinte er entschuldigend und zog die Schultern hoch. „Der Pokal ist wichtig!“ „Wichtiger als ein Mensch?“ antwortete Katie fahrig. Leanne war immerhin ihre Freundin…auch wenn da kurzzeitig- diese „Kleinigkeit“ mit Oliver auf der Party- den Haussegen schief hängen ließ, konnte die Jägerin der anderen nicht böse sein, wo die Liebe eben hinfällt. Und diese Schwärmerei für Wood war sowieso schon passe, für Katie zu mindestens. „Nein“ nuschelte Wood kleinlaut. „Eben…du hast es kräftig versaut.“ „Dann frag ich sie eben jetzt!“ er knurrte. Katie schüttelte den Kopf. „Vergiss es, Cormac hat sie gefragt!“ Oliver blieb der Mund offen. „Glaub mir, sie war auch nicht begeistert…aber du hast ja deinen Hintern nicht in Bewegung gesetzt, also hat sie zugesagt. Sie kann richtig stur sein!“ Katie lächelte und nahm ihre Tasse. „Die einzige Möglichkeit die du hast, ist sie ein wenig eifersüchtig zu machen…“ sie ließ das Ende des Satzes unausgesprochen. Ungläubig blickte Wood zu ihr. „Du?“ fragte er dann fast stimmlos. „Danke“ sarkastisch sagend verschränkte Katie die Arme. „Wieso du?“ erneut war Wood verwirrt. Katie seufzte. Okay, das würde jetzt hart werden, aber das musste raus, damit der Plan funktionierte. „Weil ich… mal in dich verknall war…“ sagte sie dann ruhig und setzte schnell ein „ist schon langer her!“ hinzu. 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