Löwen sind kein Spielzeug von Aithra (...mit Raubkatzen spielt man nicht!) ================================================================================ Kapitel 7: ...macht manchmal nervös... -------------------------------------- Flint hatte den wütenden Löwen am Schlossportal wieder eingeholt und war doch amüsiert über den Beginn des gemeinsamen Vormittags. Immerhin hatte Wood ja eine filmreife Leistung abgegeben. „Wusste ich doch, dass du nicht widerstehen konntest, mit mir auszugehen!“ Katie antwortete erst gar nicht auf diesen Kommentar und trat aus dem Schloss in die frische Sommerluft. Flint ging gut gelaunt neben ihr. Das war schon mal ein glorreicher Auftakt für den heutigen Tag. „Du bist unmöglich, Flint!“ zeterte sie, während sie weiter auf dem Weg nach Hogsmeade zügig voranschritt. „Was fällt dir überhaupt ein!“ schnaubte sie verstimmt und würdigte ihn keines Blickes. Die Gryffindor schüttelte sich. Warum war sie auch nur so töricht gewesen und war mitgegangen. Sie hätte sich doch einfach in den Gemeinschaftsraum oder noch besser in ihr Bett verkrümeln können. Warum in Merlins Namen musste sie so stur sein und das Gefühl haben, es ihrem Kapitän es ordentlich heimzuzahlen. Katie seufzte leise. Vielleicht weil sie einfach ein Löwe war, wie er im Buche stand! Vielleicht, weil sie endlich einmal nach Hogsmeade wollte, ohne Wood im Nacken, vielleicht weil sie ihm klarmachen wollte, dass sie keine kleine Jägerin mehr war. Vielleicht aber einfach, weil Flint und Wood gleichzeitig ihren Stolz gekränkt hatten. Vielleicht auch einfach um es sich selbst zu beweisen. Na toll, und was hatte sie davon nun? Einen ganzen Tag mit Flint verbringen. Wäre ihr doch manchmal einfach nicht der Stolz und Löwenmut im Weg. Das hatte sie sich heute Morgen, als sie aufgestanden war, ganz anders vorgestellt. Mit einem verhöhnenden Grinsen flüsterte ihr Marcus erneut eine Gemeinheit zu: „Ich wusste gar nicht, dass Wood dein Zuhälter ist… und über dich bestimmt“ setzte er nach. Katie schien zu explodieren. Sie hielt im Schritt abrupt inne und drehte sich ruckartig zu ihm um, mit der Absicht ihm eine saftige Ohrfeige zu verpassen, für diese bodenlose Frechheit. Fast hatte ihre Handfläche schon seine Wange berührt, da schnellte Flint’s Hand empor und fasste Katie am Handgelenkt um ihren Schlag zu stoppen. In ihren Augen konnte er die Kränkung erkennen, die er ihr mit diesem kleinen Satz heraufbeschworen hatte. Wut blitzte in ihren hübschen blauen Augen auf und Flint erkannte, dass es dieses Mal zu viel gewesen war. „Komm, ich spendier dir ein Butterbier!“ meinte er versöhnlich und ließ ihre Hand in die seine gleiten. Er stutzte, wann hatte es zum letzten Mal ein solch elektrisierendes Gefühl gegeben, als eine Frau ihre Hand in seine legte. Schnell, schneller als er es selbst konnte, holte Katie ihn aus seinen Gedanken. „Das macht es nicht wieder gut!“ zischte sie ihm zu und entriss ihm ihre Hand. So leicht würde sie der Schlange nicht verzeihen. Katie schnaubte. „Okay…“ er schob sie sanft weiter, etwas dass sie nicht von ihm erwartet hatte. „wie wäre es dann mit einem Butterbier und ein paar Schokofröschchen?“ „nicht genug!“ lautete ihre lakonische Antwort. Flint musste lächeln, die kleine Löwin war richtig süß, wenn sie so trotzig war. Irgendwie gefiel ihm dass, auch wenn es schöner war, wenn Katie schlagfertig und frech war, so wie letztens auf dem Astronomieturm. Warum ihm das gerade jetzt einfiel? Wahrscheinlich weil er seit der Begegnung spät abends auf dem Turm nachts in seinen Träumen oft daran erinnert wurde… Aber das war eine andere Geschichte. „Also, was zuerst?“ Flint blickte fragend zu Katie und wartete ab. Fürs erste durfte sie entscheiden, sozusagen als kleines Friedensangebot. „Besenfett“ antwortete sie knapp und Flint fragte sich insgeheim ob ihre Familie irgendwie von den Spartanern abstammte, diese Lakonie war ja kaum zum Aushalten. „Meins ist aus!“ erklärte sie dann. Flint nickte, das hatte er angenommen. Und insgeheim war er froh, dass Katie so normal war. Jede andere weibliche Person hätte das Angebot wahrscheinlich ausgenützt und ihn zu Madam Puddifoots Café geschleppt- schlichtweg der Alptraum jedes Slytherins. Der Quidditchladen, der erst neu aufgemacht hatte, war jedoch eine richtig gute Wahl. Während Katie schon eine halbe Ewigkeit vor dem Regal mit dem Besenfettdosen stand, tigerte Flint, nun doch schon etwas unruhig, weil Katie sich nicht entscheiden konnte, durch das Geschäft. Sein Besen war neu und die restliche Quidditchausrüstung war vollkommen intakt, also streunte er nur durch die Regale. Er kehrte in den Gang zurück, an dem Katie das Besenfettregal belagerte und blickte zu ihr, wie sie grübelte. „Mr. Reiter. Besenfett“ stand in großen Lettern über den Regal, knapp darunter in leuchtender Schrift war „Aktion“ mit drei Rufzeichen zu lesen, die abwechselnd blinkten. Katie biss sich grübelnd auf die Unterlippe. Es war wirklich ein verlockendes Angebot, allerdings hatten einige hochdekorierte Quidditchspieler von Mr. Reiters Produkten abgeraten, andere wieder lobten diese in den Himmel. „Wenn ihr verlieren wollt, dann greif zu, Bellchen!“ Flint war lautlos hinter sie getreten und hatte die Worte gegen ihren Hals gehaucht. Bellchen, er nannte sie schon wieder Bellchen und langsam glaube Katie, dass es ihm tatsächlich Spaß machte, dass er sie gerne so nannte. Er benutzte den Namen immer nur, wenn sie alleine waren!“ Ob das irgendeine Bedeutung hatte? Sie musste sich ausreden, sich selbst solche Fragen zu stellen! Himmel, wo sollte das nur hinführen. „Das wäre für dich doch nichts schlechtes…dann würdet ihr mal gegen uns gewinnen!“, giftete sie frech zurück und blickte herausfordern zu ihm ehe sie sich ganz zum ihm umdrehte. „Ich gewinne lieber ohne fettige Hilfsmittel…“, schmunzelte er und griff hinter ihr ins Regal. Zielsicher fischte er nach einer Dose und blickte dann zu ihr. Sie roch gut, nach Verbenen und Veilchen, das war ihm noch nie aufgefallen. Ihre hellblauen Augen blickten zu ihm auf und er räusperte sich. „Gehen wir!“ es war mehr ein Befehl als irgendetwas anderes. „Nein, ich hab mich doch noch für keins entschieden!“, hielt sie energisch dagegen und rührte sich keinen Millimeter. Flint verdrehte gespielt die Augen, wackelte mit der Dose in seiner Hand und ließ ein freches aber genervtes „Und was ist das da??“ hörten und wies erneut auf die Dose. Sie spürte, wie sie leicht rot wurde. Woher sollte sie auch wissen, dass er für sie entschied….der nahm ja anscheinend bei Oliver Maß! Sie sah betreten zu ihm, aber nur für einen Moment. „Ich dachte…das ist deins…“, sagte sie schulterzuckend. „Dummes Bellchen!“lachte der Slytherin und ehe er sich versehen hatte, tippte er ihr spielerisch auf die Nasenspitze. Nun war die Löwin erst recht verdutzt, aber Flint schien es nicht anders zu ergehen. Als ihm bewusst wurde, was er da eben getan hatte, drehte er sich um und floh fast Richtung Pudel. „Los komm schon, Bellchen!“ knurrte er über seine Schulter zurück und bezahlte die Dose. Draußen in den warmen Sonnenstrahlen atmete Katie tief ein. Es war ein wunderschöner Sonntagvormittag. Das Wetter zeigte sich augenscheinlich von seiner besten Seite. Marcus trat nach ihr aus dem Laden und sie nahm das als Anlass sich zu ihm umzudrehen. „Du hättest es nicht bezahlen müssen. Ich kann‘s mir auch selbst kaufen!“, erklärte sie dann, nicht trotzig aber mit einem bestimmten Maß an „ich kann das alleine!“ in ihrer Stimme. Okay, das war vielleicht nicht die ganze Wahrheit, aber das musste Flint ja nicht wissen. Für diese eine Dose wäre ihr ganzes Taschengeld draufgegangen, wenn sie ehrlich war. Kurz überlegte sie, was auf ihrer imaginären To-Do-Liste für Hogsmeade stand und keinen Augenblick später leuchteten ihre Augen. Wenn das mal nicht Spaß machen würde! Manchmal glaubte sie selbst, dass in ihr ein kleines Fünkchen Schlange steckte, das zeitweise- bei fiesen Plänen- zum Vorschein kam. Flint murmelte irgendetwas, was sich nach „Jaja- schon gut!“ anhörte und blickte zu ihr. Katie lächelte selig, denn in ihrem Inneren braute sich gerade eine Idee zusammen. Flint machte ihr das Leben zur Hölle, meistens jedenfalls. Dafür konnte sie sich nun ein kleines bisschen revanchieren. Und sie war nicht umsonst Löwin, wenn sie sich nicht mutig in das Abenteuer stürzen würde. „Gehen wir!“, frohlockte sie, wartete auf seine Frage „Wohin?“ die prompt kam. Ganz unschuldig, mit großen hellblauen Augen sah sie zu ihm. „Naja. Da du mich Lina ausgespannt hast, musst du jetzt all die Aufgaben bewältigen…und als erstes musst du mit mir ein Kleid für den Sommerball aussuchen!“ Es kam Katie so vor, als wäre sie mit jedem ihrer Worte mehr Farbe aus Flint’s Gesicht gewichen, so bleich wie der jetzt wirkte. Insgeheim lachte sie sich ins Fäustchen. „Ein Kleid?“ es war mehr eine Frage als eine Feststellung, und man sah dem Slytherin an, dass er gar nicht angetan von der Idee war. Doch widersprechen war sinnlos, bei Bellchens Blick. Was hatte er sich bloß dabei gedacht- nur weil Pucey diese Herausforderung in den Raum gestellt hatte. Er, Marcus Flint, sollte mit Katie Bell ein Kleid aussuchen? Für den Sommerball? Ja war er denn komplett verrückt? Anscheinend, denn schon hörte er sich selbst „Wenn es sein muss.“ seufzten. Doch da kamen plötzlich ganz andere Gedanken auf. Katie drehte sich wieder in Richtung Hauptstraße, was sie nicht sah, war das anzügliche Grinsen, das sich auf Flint’s Züge gelegt hatte. Sex in der Umkleidekabine- eine verlockende Vorstellung. Doch auch Katie grinste heimlich. Eine verlockende Vorstellung: 150 Kleide oder mehr anprobieren und Marcus Flint wahnsinnig machen. Was sie nicht wusste war, wie wahnsinnig sie ihn schon mit einem Kleid machen würde. Kleid einkaufen mit Katie Bell. Wenn sich der kleine Löwe da mal nicht selbst ins Knie schoss. Irgendwann hatte das Ticken der Uhr an Bedeutung verloren und er achtete nicht mehr auf die Zeit. Es kam ihm hier drinnen sowieso schon ewig vor. Katies Augen huschten über jedes Kleid, das auf den zahlreichen Stangen aufgehängt war und musterte es genau. Sie ließ sich quälend viel Zeit. Flint beobachtete sie dabei, wie sie mit der Zunge über ihre geschmeidigen roten Lippen leckte, dann leicht auf die Unterlippe biss, wenn sie etwas länger überlegen musste und wie sie dann die Lippe leicht vorschob um ihre Zähne davon zu lösen. Er sah, wie sie immer wieder eine Strähne ihrer schönen braunen Haare hinter Ohr strich. So wie Flint das beurteilen konnte, waren bei den bereits angesehenen Kleidern schon einige passable Stücke dabei, er bezweifelte jedoch, dass diese- oder überhaupt eines der vielen hier- Bell passen würde… Außerdem konnte er sich sein Bellchen gar nicht in einem solchen Kleid vorstellen. Zielsicher griff Katie nach einem hellblauen Stoffwirrwarr, das Marcus nicht als Kleid erkennen konnte. Als sie es sich anhielt und zu Flint sah, zuckte der nur mit den Schultern. Was sollte er auch schon sagen, er hatte keine Ahnung ob das Ding überhaupt ein Kleid war oder nur Stoffreste, die übrig geblieben waren. „Du musst es schon anziehen!“, er deutete auf die Kabinen hinter Katie. Die Gryffindor schüttelte den Kopf. „Sehr clever, Mr. Flint!“, meinte sie gespielt gehässig und verschwand hinter einem dunkelroten Vorhang. „Soll ich dir helfen?“ Flint lehnte sich gemütlich an eine Säule, schräg gegenüber der Kabine, wo Katie war. „nein!“ fauchte es da auch schon hinter dem Vorhang vor und Flint musste schmunzeln. Das hatte er erwartet. Zögerlich griff eine zarte Hand nach dem samtigen Stoff des Vorhangs und zog diesen zurück. Zum Vorschein kam Katie in einem Traum von Hellblau. Sie sah aus wie eine Göttin und Flint schluckte. Nicht in seinen kühnsten Träumen hätte er sich vorstellen können, das Katie in einem solchen Kleid solch eine Wirkung auf ihn hätte. Und überhaupt! Das war schlichtweg purer Wahnsinn. Das pastellige Hellblau hüllte sie ein wie ein sanfter Hauch. Marcus Flint, schlagfertiger Slytherin war sprachlos. Er musterte Katie, konnte den Blick nicht von ihr abwenden und fragte sich insgeheim warum die Schönheit sich immer hinter Jeans und T-shirts versteckte. Das war der helle Wahnsinn. Katie Bell war in dem Kleid der absolute Traum eines Mannes. Das Blau harmonierte mit ihrem Augen und dieser durchsichtige Stoff- an wichtigen Stellen in mehreren Lagen- zum Leidenwesen Flints- ließen das Kleid raffiniert, keck und fließend wirken. Es hob alle Vorzüge, die Katie besaß noch mehr in Szene. Und dann der Ausschnitt! Das hätte er Bell nicht zu getraut. Und das hätte er auch gar nicht vermutet! Diese perfekten Rundungen die das Kleid ausfüllten- alle Achtung. Ein Grund mehr warum so viele hinter Bell her waren. Ihre Figur war traumhaft. Wirklich! „Flint?“ Katie sah leicht verunsicher zu ihm und stand noch immer am selben Fleck. Er sagte kein Wort. „Träumst du?“ fragte sie dann etwas lauter und riss ihn aus seiner Starre. „Was? Nein!“ antwortete er schnell. Oh, nein, er hatte nicht geträumt, er hatte sich nur bildlich vorgestellt was er, wäre nicht diese hässliche Verkäuferin direkt hinter ihm- mit dem bezaubernden Wesen vor ihm anstellen würde. Katie stützte die Hände in die Hüften. „und? Ist es okay?“ fragte sie nun nach. Sie wollte ja schon wissen, wie das Kleid auf männliche Artgenossen wirken würde. Was die kleine Stimme in ihrem süßen Köpfchen anders gesagt hätte: Sie wollte schon wissen, wie das Kleid auf Marcus Flint wirkte! „okay?“ fragte Flint zurück. Sah sie sich nicht im Spiegel? Das Kleid- samt Trägerin- nahm ihm fast den Atem. Das war nicht okay- das war zauberhaft, heiß, sexy, extravagant, wunderschön, und es würde ihm noch tausende weitere Begriff für den Anblick der sich ihm bot, finden. Doch das konnte er ihr nicht sagen. „Ja, ist okay!“ meinte er beiläufig und blickte etwas uninteressiert zwischen Katie und den dichtbehangenen Kleiderstanden hin und her. Katie nickte „Oh“- es war fast zu überhören. Es war okay- aber was hatte sie sich auch von Flint erwartet? Sie ließ die Schultern hängen. Prompt mischte sich die Verkäuferin ein. „Okay?“ entrüstet drängte sie sich an Flint vorbei und blickte ihn streng an. „Meine Güte, die Jugend heut zu tage. So schüchtern!“ murmelte sie leise, ehe sie das Wort an den Slytherin richtete. „Nun sagen sie ihrer bezaubernden Freundin doch, wie wunderschön sie in dem Kleid aussieht!“ forderte sie ihn auf und blickte dann lächelnd zu Katie, der fast die Luft wegblieb. Seine Freundin? Sah das wirklich so aus? Die Gryffindor traute sich nicht zu ihm aufzusehen. Flint räusperte sich, als sich die Dame an ihm vorbeigedrückt hatte. „Sie ist nicht meine Freundin“ knurrte er, doch er wurde nicht ernst genommen. Viel zu sehr war die dicke Verkäuferin damit beschäftigt hier und da an Katies Kleid zu zupfen- Schließlich bedeutete sie der jungen Frau sich zu drehen. „Nun, Miss, drehen sie sich doch…“ sie lachte auf. „Ja, ja! Auch ein Rücken kann entzücken!“ frohlockte sie und Flints Aufmerksamkeit hatte voll und ganz Katies Rücken. Der Rückenausschnitt reichte richtig tief und Flint schluckte. Was für ein Kleid- was für eine Frau! Und irgendwie machte das den großen Marcus Flint nervös. Sollte sie tatsächlich dieses Kleid nehmen- und er hoffte es, denn er wusste nicht, wie lange er hier noch standhaft bleiben könnte- dann war am Ball sicher viel für ihn zu tun. Denn für die Schlange war eines klar: wenn Katie dieses Kleid anzog, dann war er in Zugzwang sein Spielzeug zu verteidigen. Immerhin gehörte sie ihm, und die Ballnacht auch. Das stand außer Frage! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)