When two become three von einfach_Antonia ================================================================================ Kapitel 20: Hearing ------------------- Huhu! Fragt mich nicht wie ich es geschafft habe, freut euch, dass ich es geschafft habe so schnell ein neues Kapitel fertig zu kriegen ;) Ich hoffe es gefällt euch und möchte euch bitten unbedingt das NACHWORT zu lesen! @sunshine84: Und wenn es noch drei Jahre dauert, ich werde das hier beenden :D Verlass dich drauf ;) Wird Lee das Sorgerecht zugesprochen bekommen? Lies selbst ;) @darkwolves: Ich hoffe du hast nicht zu lange warten müssen :) @alandatorb: Danke fürs Kommi und hier hast du was zum weiterlesen :) @Bruno3395: Jaaaa.... ich habe deine Zahlen auf die Reihe gekriegt ohne nachzugucken! Hier ist das fehlende Teil ;) @91Cyber: Auch für dich das fehlende Teil :) Kapitel 20: Hearing „Lee?! Bist du es wirklich?“, stieß John fassungslos aus. Er konnte es einfach nicht glauben, dass seine vor zehn Jahren spurlos verschwundene Frau nun völlig gelassen vor ihm stand und für ihn und ihre gemeinsame Tochter nicht mehr als einen kurzen Seitenblick übrig hatte. Kenny stand wie vom Donner gerührt neben ihrem Vater und starrte ihre Mutter fassungslos an. Zwar war es etwas mehr als zehn Jahre her, dass Kenny sie zuletzt gesehen und doch hätte sie Lee Rivers unter Tausenden wieder erkannt. Lee hatte sich nicht ein wenig verändert, klar sah man ihr an, dass sie etwas älter geworden war, aber sie trug das dunkelblonde Haar noch immer leicht gelockt und die ungeschminkten grünen Augen ließen noch immer keine Gefühle oder Gedanken erraten. Kendra Marie Rivers erinnerte sich noch, als wäre es erst Gestern gewesen wie Lee sich damals vor sie gekniet und ihr das Baby übergeben hatte und sagte: „Du musst jetzt gut auf deine Schwestern aufpassen, Kendra. Denn Mommy wird jetzt gehen und ich denke nicht, dass ich wieder komme.“ Dann war sie gegangen, samt Reisetasche und sämtlichen Ersparnissen und war nicht mehr gesehen, bis zu diesem Tag. An dem Tag, an dem es um das Sorgerecht für Kennys Tochter ging. Verwirrt blickte Will zwischen den Rivers und der ihm unbekannten Frau hin und her. Hatte John sie gerade Lee genannt? Lee? So wie Kennys Mutter? Will runzelte die Stirn, wenn das wirklich Kennys Mutter war, was wollte sie dann hier? Und wo kam sie so plötzlich her? Hatte sie von Kennys Misere erfahren und war gekommen um ihr bei zustehen? Oder war es ein seltsamer Zufall, dass sie sich ausgerechnet hier begegneten? Gespannt wartete Will was noch passieren würde. John machte einen Schritt auf Lee zu und ließ damit Kennys Hand los. „Lee... oh mein Gott! Wie geht es dir? Was machst du hier? Wo warst du all die Jahre?“, sprudelte es nur so aus ihm heraus. Je weiter John auf seine Ehefrau zuging, desto mehr ich diese zurück. Sie sah weder ihren Mann, noch ihre Tochter an, geschweige denn, dass sie auf eine von Johns Fragen antwortete. Stattdessen stellte sie sich hinter ihren Anwalt und ließ ihn die Sache regeln. Lees Anwalt reichte John gerade bis zum Kinn, war um die sechzig Jahre alt und hatte seinen letzten Anzug wahrscheinlich zu seinem Abschlussball gekauft, und doch stellte er sich John in den Weg und sagte mit merkwürdig piepsender Stimme: „Mr. Rivers, meine Mandantin ist nicht gewillt außerhalb des Gerichtssaales mit Ihnen zu sprechen. Bitte heben Sie sich Ihre Fragen auf bis wir vor dem Richter stehen.“ Nun völlig aus der Bahn geworfen starrte John den mickrigen Kerl vor ihm an. Lee wollte nur in der Anwesenheit eines Richters mit ihnen sprechen? War sie jetzt völlig bekloppt geworden? „Aber wieso?“, platzte es aus ihm heraus. „Auch das werden Sie in der Anhörung erfahren“, antwortete der Anwalt, wandte sich ab und betrat den Anhörungssaal, gefolgt von Lee und den beiden Mitarbeitern des Jugendamtes. Völlig außer sich drehte John sich wieder zu seiner Tochter um und starrte sie an. „Was ist nur in sie gefahren?“, stieß er aus. Kenny, die mittlerweile das ganze Ausmaß begriffen hatte, blickte ihren Vater verstört an. „Ja begreifst du es denn nicht? Sie ist diejenige, die uns Willow wegnehmen will!“ „Moment mal“, ging Will dazwischen. „Deine eigene Mutter will uns unser Kind wegnehmen? Ihr eigenes Enkelkind? Wie krank ist das denn?“ Kenny zuckte nur hilflos mit den Schultern und zermarterte sich das Gehirn darüber. Dylan und Tim hatten sich das Spektakel schweigend mit angesehen und überlegten nun was genau da auf sie zukommen würde. „Ich denke, wir sollten jetzt auch reingehen“, schlug Tim vor und machte den Anfang. Die Anderen folgten ihm auf den Fuß und als Kenny den Saal betrat schaute sie sich überrascht um. Sie hatte mit einem Zeugenstand und einer Anklagebank gerechnet und nicht mit einem großen, runden Eichentisch an den sich alle Beteiligten setzten und erwartungsvoll den Richter anschauten. Richter Joshua Benett war bekannt dafür, dass er seine Anhörungen gerne als offene Diskussionen abhielt, so dass die Gegenseiten auch miteinander kommunizieren konnten und das nicht nur über ihre Anwälte. Natürlich hatte er dafür bestimmte Regeln aufgestellt: Erstens: Alle Beteiligten wurden vereidigt, damit niemand falsche Anschuldigungen hervorbrachte. Zweitens: Es wurde niemanden ins Wort gefallen. Drittens: Wer schrie, fluchte, handgreiflich oder beleidigend wurde, würde sofort des Saales verwiesen. Nachdem sich Alle mit dieser Art der Anhörung einverstanden erklärt hatten und Alle vereidigt waren, übergab Richter Benett das Wort an Mr. Griffin, Lees Anwalt. Während dieser erklärte, dass Lee Rivers tatsächlich das Sorgerecht für Willow beantragt hatte und in welch schlimmen Zuständen die Beamten das arme Mädchen vorfanden (mutterseelenallein in ihrem Stubenwagen in dem viel zu großen Wohnzimmer) beobachtete Richter Benett die Teenager-Eltern. Man sah ihnen an, dass ihnen dieser Fall an die Nieren ging. Mit einem Stirnrunzeln durchblätterte er noch einmal die Akte, schon seitdem diese auf seinen Schreibtisch gelandet war hatte er sich sehr für diesen Fall interessiert, denn in seinen Augen hatten weder Will noch Kenny irgendetwas falsch gemacht. Weswegen er auch nicht verstand warum einer seiner Kollegen den richterlichen Beschluss zur Mitnahme des Kindes unterzeichnet hatte. Aber nun gut, er würde erst einmal abwarten und zuhören. Will nutzte eine Atempause von Mr. Griffin um genervt aufzustöhnen und zu sagen: „Ich raff immer noch nicht, dass Sie uns das Kind wegnehmen, aber drei Minderjährige bei ihrem alkoholkranken Vater lassen.“ „Will!“, fuhr Dylan seinen Sohn an. „Ist doch wahr“, sagte Will trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es ist schon in Ordnung, Mr. Hastings. Ihr Sohn darf ruhig sagen was er denkt“, warf der Richter ein und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Triumphierend blickte Will seinen Vater an, plötzlich meldete Lee sich zu Wort. Zum ersten Mal seitdem sie sich begegnet waren. „Aber Kendra hätte sich genauso gut Hilfe beim Jugendamt holen können. Sie war damals ein schlaues Mädchen, es wäre ein einfaches gewesen das Jugendamt anzurufen. Dann wäre bestimmt Alles gut geworden.“ Kenny zog die Stirn kraus. Sie war damals ein schlaues Mädchen? Heute anscheinend nicht mehr. „Wenn ich das getan hätte, hätten die mich und meine Schwestern in Pflegefamilien gesteckt. Getrennt. In drei verschiedene“, antwortete Kenny und blickte ihrer Mutter direkt in die Augen. „Das hätten sie vielleicht auch nicht getan. Das kannst du nicht einfach so annehmen“, gab Lee zurück. Kenny seufzte. „Tja, wir werden wohl nie erfahren was passiert wäre.“ Lee beugte sich etwas vor und sagte: „Aber schau doch nur was du so deinen Schwestern und dir angetan hast. Du musstest illegal in einem Diner arbeiten, damit ihr über die Runden kommt.“ Nun lehnte sich auch Kenny etwas weiter vor und funkelte ihre Mutter wütend an. „Ja, weil du sämtliche Ersparnisse von Dad mitgenommen hast. Geld, welches nicht dir gehörte. Wenn du das da gelassen hättest, hätte ich nicht arbeiten gehen müssen, um deine Kinder zu versorgen.“ Für einen kurzen Augenblick schwieg Lee, doch dann hob sie wieder an: „Du hattest ungeschützten Geschlechtsverkehr, in der Schule, während des Nachsitzens und du bist noch minderjährig.“ Kenny lachte verächtlich. „Und du warst die Unschuld vom Lande, oder was? Grandma hat mir Dinge über dich erzählt für die sie sich deinetwegen immer noch schämt.“ Bewundernd beobachtete John wie seine Tochter und seine Frau sich einen Vorwurf nach dem Anderen an den Kopf warfen. Dabei schienen die beiden Frauen alles um sich herum vergessen zu haben. Mit einem Blick auf seine Tochter fiel John auf, dass Kenny ihre Mutter noch nicht ein einziges Mal beim Namen genannt hatte, geschweige den Mom. Er wusste nicht, ob sie einfach noch unter Schock stand auf Grund des Wiederauftauchens von Lee oder ob sie sich schlicht und einfach weigerte die Frau, die sie vor Jahren im Stich gelassen hatte, Mutter zu nennen. „Du hast deine Schwestern zu deiner Tante abgeschoben“, sprach Lee da weiter. „Du hast dein Neugeborenes in der Obhut einer sieben- und einer vierjährigen gelassen. Sechs Stunden bevor Dad von der Arbeit nach Hause kam“, zischte Kenny leise. Auch Lees Blick wurde von Wort zu Wort dunkler. „Du hast deinen alkoholkranken Vater alleine in diesem Haus und ihm sich selbst überlassen.“ Kennys Blick fiel auf ihren Vater und sie ließ sich in ihrem Stuhl zurücksinken. „Ja und sie nur was aus ihn geworden ist. Ein verantwortungsbewusster Mann, der sich seinen Problemen stellt und zu seinen Fehlern steht. Außerdem will ich gar nicht davon anfangen wer ihn zum Alkohol getrieben hat.“ Wütend sprang Lee auf und funkelte ihre Tochter an. „Du hast dich kurz vor der Geburt deines Kindes von seinem Vater getrennt und dein Kind in der Schule zur Welt gebracht, weil du zu dumm warst rechtzeitig Zuhause zu bleiben. Du bist ein dummes und verantwortungsloses Kind, Kendra und noch lange nicht reif genug ein eigenes Baby groß zu ziehen.“ Noch bevor Kenny etwas erwidern konnte, räusperte sich Richter Benett lautstark. „Ich denke, das reicht für heute. Wir treffen uns Morgen um die selbe Uhrzeit wieder hier.“ „Ähm... wann kommen wir denn zu dem Teil in dem wir über Lees Verantwortungslosigkeit sprechen?“ „Morgen, William. Morgen“, antwortete Richter Benett dem jungen Vater und verließ den Saal. Während Will, John und Dylan sich mit Tim zusammensetzten, um den ersten Tag auszuwerten, sah Kenny dabei zu wie Lee und ihr Anwalt ebenfalls den Saal verließen und fasste einen Entschluss. „Kenny? Wo willst du denn hin?“, fragte Will und sah seiner Freundin verwirrt zu wie sie den Saal verließ. „Warte! Bitte warte!“, rief Kenny und lief mit schnellen Schritten ihrer Mutter hinter her. Doch Lee Rivers dachte nicht daran ihrer Tochter diesen Gefallen zu tun. Sie hatte ihr nichts mehr zu sagen. Vorerst. „Mom!“, rief Kenny quer durch das Gerichtsgebäude in der Hoffnung so Lees Aufmerksamkeit zu erlangen. Es fühlte sich eindeutig nicht richtig an Lee so zu nennen, doch Kenny war verzweifelt. Ruckartig blieb Lee stehen als sie ihre Tochter rufen hörte. So hatte sie schon lange niemand mehr genannt. Mit einem milden Lächeln im Gesicht drehte sie sich zu Kenny um und blickte in den verzweifelsten Gesichtsausdruck, den sie je gesehen hatte. Kenny atmete tief durch und stellte die Frage, die sie schon seit Jahren beschäftigte: „Warum hast du uns damals verlassen?“ Der Anflug von Lees Lächeln verschwand sofort und sie starrte Kenny ausdruckslos an. Es kam Kenny wie eine Ewigkeit vor, doch in Wahrheit waren es nur wenige Sekunden, doch endlich regte Lee sich. Doch anstatt die erhoffte Antwort zu geben, drehte Lee sich um und verließ das Gebäude. Kenny blieb völlig verzweifelt auf dem Gang stehen und starrte ihrer Mutter hinterher. Ernst blickte er erst auf den Zettel in seiner Hand und dann auf das kleine Vorstadthaus, vor dem er stand, dann seufzte er tief. Eigentlich durfte John gar nicht hier sein, denn in diesem Haus wohnte Lee Rivers, seine Ehefrau. Keine 40 Minuten Autofahrt von dem Ort entfernt, in dem er mit seinen Kindern wohnte. War das für ihn nicht schon schockierend genug gewesen, hatte er auch noch erfahren, dass Lee bereits seit neun Jahren in diesem Haus wohnte. Zusammen mit einem anderen Mann. John wusste nicht, ob er aus lauter Verzweiflung heulen sollte oder aus lauter Wut Alles kurz und klein schlagen. Erneut entrang sich ein Seufzer seiner Kehle als er daran zurückdachte wie seine Tochter in dem Gerichtsgebäude auf dem langen Flur stand und ihrer Mutter verzweifelt hinterher blickte. Es hatte ihm das Herz gebrochen Kenny so zusehen. Auch Tims Einschätzung der Anhörung, nämlich das s Lees Chancen Willow zubekommen nicht besonders groß waren, hatte Kenny nicht aufgemuntert. Noch immer hatte sie ihr Kind nicht wieder und keiner hatte ihr gesagt, wann sie Willow wiedersehen würde. Zerknirscht und schweigend waren sie also wieder zu den Hastings gefahren und während Will und Kenny sich wieder in ihrem Zimmer eingeschlossen hatten, hatte John ihren Anwalt bekniet und angefleht Lees aktuellen Aufenthaltsort heraus zu finden. Das Alles war jetzt fünf Stunden her und vor einer Stunde hatte John einen Anruf von Tim und somit Lees Adresse bekommen. Bedingung war, dass John niemanden sagen würde, dass er diese Informationen von Tim hatte, denn immerhin wollte Lee außer gerichtlich mit niemanden von ihnen etwas zu tun haben. Und doch war John jetzt hier und er würde erst wieder gehen, wenn er Antworten hatte. John atmete noch einmal tief durch, ging dann zur Haustür und klingelte. Nur wenige Augenblicke später öffnete Lee die Tür und sah ihn überrascht an. „John?“ „Hallo, Lee. Kann ich rein kommen?“ ################### BREAKING NEWS Wie ihr vielleicht bemerkt habt, steht der Fortschritt dieser Geschichte bereits auf 98 %. Das bedeutet für euch... das leider nur noch Kapitel 21 und der Epilog auf euch warten. Deswegen möchte ich euch bitten, alle eure offenen Fragen mit in die Kommentare zu schreiben, damit ich sie rechtzeitig mit unterbringen und auch beantworten können. Natürlich werden die Fragen Wieso Lee die Familie verließ und Bekommen Kenny und Will ihr Kind wieder beantwortet. Aber wie gesagt, falls noch andere Fragen aufgetaucht sein sollte, will ich die euch natürlich gerne beantworten :) Danke fürs Lesen des Nachwortes und bis zum nächsten Kapitel Eure Moni Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)