Gladiator von Hotepneith (Ein Halbdämon und das Imperium) ================================================================================ Kapitel 28: Der Kreis schließt sich Teil 2 ------------------------------------------ Der Sklavenhändler Gaius saß in seinem Arbeitszimmer. Nach einem langen, halben Jahr auf Reisen war er endlich wieder zuhause und konnte die Früchte seiner Arbeit genießen. Ein wenig ausspannen, dann einige hübsche Sklavinnen tanzen lassen, vielleicht auch mehr… Mit gewissem Missmut starrte er auf den Befehl des Imperators, der ihm wie allen Händlern zugeleitet worden war. Was sollte der Unsinn? Kinder unter zwölf durften nicht mehr versklavt werden und Kinder von Sklaven sollten als frei gelten? Das wäre ein hübscher Verlust für alle Sklavenhändler. Wer das dem Herrscher wohl eingeredet hatte? Bislang hatte der sich doch nie um menschliche Sklaven gekümmert? Als nächstes käme er noch auf die Idee die Sklaverei völlig abzuschaffen? Nein, das würde nicht gehen. Die menschliche Struktur des gesamten Imperiums beruhte darauf. Da hatte es wohl schlicht mal ein Sklavenhalter mit Kindern derart übertrieben, dass es zu den Ohren des Imperators gelangt war. Nun gut. Damit musste er leben. Er sah unwillig auf, als sein Haussklave hereinkam. Der sollte hoffen, dass etwas wirklich Wichtiges zu melden war oder sich auf seine Strafe freuen: „Was ist?“ „Herr…da wollen Herren zu dir…“ Das war doch keine Antwort! Gaius blieb allerdings der Tadel im Hals stecken, als er die Dämonenkrieger in bekannter Rüstung sah, die ohne weiteres hereinkamen. Prätorianer! Was machten die denn hier bei ihm? Der Vorderste sah ihn an: „Befehl des Imperators! Du bist Gaius, der Sklavenhändler?“ „Äh, ja….“ Das klang weniger als nicht gut. Gewöhnlich operierten die Polizeibehörden der Prätorianer nur im Namen des Herrschers. Direkter Befehl des Imperators war ungewöhnlich. Und bedeutete in der Regel nur eines: eine Anklage wegen Verrates am Imperium, dem Herrscher oder seiner Familie: „Aber da muss ein Irrtum vorliegen. Ich meine, ich habe keinen Hochverrat begangen…“ „Das wirst du dem Imperator, Ruhm und Ehre sei ihm, dann sicher erklären können, “ sagte der Anführer ruhig und winkte seinen Männern: „Wir haben den Befehl, dich in Ketten in die Hauptstadt zu bringen.“ „Aber warum…?“ Gaius wusste, dass er den Dämonen nichts entgegenzusetzen hatte und ließ sich die schweren Ketten um Hals und Gelenke legen. So fesselte er ja nicht einmal seine Sklaven. Nun ja, den Halbdämon, damals. „Ich verstehe das nicht…“ „Schweige oder wir haben Anweisung dich zu knebeln.“ „Darf ich noch eine Frage stellen?“ „Nun?“ „Was wird aus meiner Familie?“ „Du bist angeklagt, nicht sie.“ Das erschien Gaius der einzige Trost als er abgeführt wurde, wie er vor fünf Jahren den Halbdämon abgeführt hatte. Er ahnte nicht, dass sein Schicksal bereits besiegelt war. Auf Hochverrat - und dazu zählte auch eine Tätlichkeit gegen ein Familienmitglied, von Sklaverei ganz zu schweigen - stand gewöhnlich der Tod, aber der Imperator war mit seinem jüngsten Sohn übereingekommen, es bei einer Lektion zu belassen. Gaius würde wegen Hochverrates zu Sklaverei verurteilt werden – was der Herrscher noch niemals getan hatte - und dann Inuyasha geschenkt werden. Dieser würde ihn in seine Stadt, sein Amt zurücklassen – und darauf hinweisen, wenn ab sofort auch nur einer der Sklaven starb oder schwer zu Schaden kam, würde Gaius seinerseits den Zorn seines Eigentümers zu spüren bekommen. Die Sklaverei ganz abzuschaffen, so plötzlich, wäre für die menschliche Wirtschaft zu hart und würde zu Aufständen führen. Immerhin sah sich der Imperator in der Lage, die Kinder davon zu befreien. Das andere würde bald kommen. Jede Generation Menschen etwas mehr…. Inuyasha war aufgeregt und konnte es kaum verbergen. Kouga hatte wohl inzwischen schon zuhause angefragt, ob er Kagome heiraten dürfe. Genaueres wusste er selbst nicht. Sie galt zwar offiziell als seine Priesterin, aber er hatte ihr frei gegeben Was sollte sie dauernd neben Kohaku in seinem Zimmer sitzen. Das würde ihn nur daran erinnern… Ach, warum war das so schwer? Er hätte sie ja gern selbst gefragt, aber es war offenkundig, dass sie Kouga mochte. Was sollte er nur tun? Jedenfalls, das hatte er sich fest vorgenommen, wenn sie ihn fragen kam, würde er der Hochzeit zustimmen. Und dann Kouga unter vier Augen sagen, was er mit ihm anstellen würde, wenn Kagome je unglücklich werden sollte. Aber, das gab er trotz allen Liebeskummers zu, der Wolf mochte sie und würde sie sicher nicht schlecht behandeln. Was sollte es. Hier im Palast herumsitzen und zu lernen würde ihn kaum beruhigen. So blieb er nach seiner Geographiestunde stehen: „Kohaku, ich gehe ein wenig spazieren. Sag die nächste Stunden ab. Ich hänge sie morgen dran.“ „Ja, Inuyasha-sama“, erwiderte der junge Dämonenjäger nur. Wenn der Sohn des Imperators einige Schulstunden schwänzte, ging das allein ihn und seinen Vater an. Nur eine halbe Stunde später stand Inuyasha auf dem Hof der Higurashis. Noch immer schmerzte ihn der Gedanke an seine ermordeten Kollegen. Sie waren so nett zu ihm gewesen, hatten ihn aufgenommen als Kameraden und Freund – und dieser Naraku hatte sie töten lassen. „Inuyasha! – Ich meine, Inuyasha-sama, verzeih.“ Ein Gladiator kam heran. „Goku, wie geht es dir?“ „Danke, gut. Ich spreche noch immer etwas undeutlich, aber das wird schon. Hofmedicus Jinenji hat wohl ein wahres Wunder vollbracht. Wer überlebt schon mit durchschnittener Kehle.“ „Ja. – Neue Kollegen?“ „Ja. Die Senatorin war in zwei Kampfschulen um neue Kandidaten zu sichten. Nette Burschen, denke ich. Kouga hat sie sich schon mal angesehen, auch, wenn er ja ohne Vertrag ist und ich jetzt der Sprecher bin.“ Goku grinste: „Aber du weißt ja, seiner Nase entgeht nichts. Nun, deiner wohl auch nicht.“ „Ist Kouga hier?“ „Äh…keine Ahnung. Also, nicht bei den Gladiatoren. – Aber frag Kagome, sie kommt da gerade.“ Tatsächlich hatte die Tochter der Senatorin aus ihrem Fenster den unerwarteten Besuch erkannt und war eilig in den Hof gekommen. Ihre Mutter war nicht anwesend und es war doch sicher höflich, den Sohn des Imperators zu begrüßen und nach seinem Wunsch zu fragen. „Inuyasha-sama, was für eine unerwartete Ehre.“ So förmlich, dachte er: „Ist deine Mutter nicht da?“ Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass sich Goku dezent zurückzog. „Nein. Der mächtige Imperator hatte ihr doch die Kampfschule in Avenna zur Auflösung übertragen. Sie hat einige Männer von dort behalten, andere an andere Veranstalter übergeben, wenn sie Gladiatoren bleiben wollten. Die Übrigen wurden freigelassen und konnten gehen wohin sie wollten. Aber nun soll sie alle Kampfschulen im Imperium überprüfen. Sie wird wohl viel auf Reisen sein.“ Das klang ein wenig seufzend. „Das ist gut!“ entfuhr es Inuyasha, ehe er hastig ergänzte: „Ich meine natürlich, dass die Kampfschulen überprüft werden. Diese illegalen Kämpfe müssen aufhören.“ „Ja, so lautet ihre Anweisung. Und der Imperator gab ihr den Status eines Legaten, zusätzlich zu dem Titel eines Senators. Das bedeutet…ach, du weißt es ja sicher.“ „Ja.“ Das bedeutete, dass sie nur Vater gegenüber verantwortlich war und sich auch ein Statthalter schwer tun würde ihr etwas zu verweigern. Zögernd meinte er: „Und...hast du schon etwas von Kouga gehört?“ „Ja. Er besuchte mich kurz, als er hier war, um mir zu sagen, dass er mich nicht heiraten könne.“ „Oh.“ Inuyasha spürte einen Stich im Herzen – diesmal aus Freude: „Warum haben ihm die Wölfe das verboten?“ „Äh…“ Kagome sah zu Boden: „Na ja…er ist schon verheiratet.“ Entgeistert starrte der Halbdämon sie an: „Wie bitte? Wie kann man denn so etwas vergessen?“ „Sie waren wohl noch sehr klein, als sie miteinander verlobt wurden, also er und seine Cousine Ayame. Und das gilt unter Wölfen schon als Heirat. Danach war er ja im Heer des Imperators und dann hier….da hatte er es wohl vergessen. Jetzt soll er schleunigst zu ihr gehen.“ Sie sah zu noch immer zu Boden. Sollte sie es wagen…? Inuyasha atmete tief durch. Sie hatte es gehört und fand den Mut, den Sohn des Imperators zu fragen: „Ja, jetzt...ich meine, darf ich weiterhin noch deine Priesterin sein, bis ich jemand anderen gefunden habe?“ Jetzt oder nie, dachte der Halbdämon entschlossen, um im gleichen Moment unsicher zu erklären: „Nein, als Priesterin möchte ich dich eigentlich nicht mehr haben, sondern….“ Er bemerkte, dass sie prompt fast zu weinen begann und legte eilig die Arme um sie: „He, hör mich doch bis zum Schluss an….ich meine…ich…magst du mich heiraten?“ Kagome starrte zu ihm auf, ehe sie unter Tränen sagte: „Das...damit macht man keine Witze. Das ist nicht nett….“ „Es ist mein Ernst, du Idiot! Ich weiß ja, dass du Kouga lieber magst als mich, aber…na ja…vielleicht könntest du dich an mich gewöhnen?“ Er klang recht kleinlaut. „Ich mag dich doch lieber als ihn…..“ korrigierte sie, prompt rot werdend: „Aber dein Vater...ich meine, der mächtige Imperator, Ruhm und Ehre sei ihm…“ Mutter würde eine derart brillante Partie natürlich annehmen. Er atmete auf. Wenn das ihr ganzes Problem war... „Ich habe schon seine Zustimmung.“ „Du warst sicher, dass ich ja sage?“ Aber sie lächelte und das Herz des jungen Halbdämons schmolz dahin. Vorsichtig legte er seine Hände an ihr Gesicht und betrachtete es, als sei es etwas sehr Kostbares, ehe er sich unsicher ein wenig vorneigte. Immerhin hatte er noch nie ein Mädchen geküsst. Aber da sie stillhielt, machte er einfach das, was ihm sein Gefühl eingab. Gleichwohl schien es richtig zu sein, denn sie legte nur ihre Arme um seinen Rücken. Als er endlich den Kopf hob, meinte sie, um irgendetwas zu sagen: „Dann…dann muss ich wohl auch diese ganzen höfischen Regeln lernen?“ „Ich fürchte. – Aber immerhin hast du dabei meine Hilfe. Einiges können wir dann sicher auch zusammen lernen.“ Er ließ sie endlich los: „Ich…ich werde Va…den Imperator sagen, was los ist. Der wird dir dann sicher wen schicken, zum lernen und so.“ „Und ich schreibe meiner Mutter.“ Vierzehn Tage später wurde Inuyasha zum Imperator gerufen. Dieser betrachtete ihn wohlwollend, ehe er sagte: „Ich will eine Division nach Norden schicken, nach Batau. Sie soll dort die Grenzen sichern, da immer wieder menschliche Stämme in diese Provinz einfallen. Statthalter Fabius Maximus hat um mehr Krieger gebeten. Du bist in diesem Land geboren. Darum möchte ich die Division unter deinem Befehl in den Norden schicken.“ „Ich…“ Mehr brachte Inuyasha nicht heraus. Aus zwei Gründen. In den Norden? Womöglich in das Dorf, in dem er geboren wurde, und das ihn nicht nur nie anerkannt hatte, sondern ihn auch noch gefangen und als Sklaven verkauft hatte? Nein, Batau lag weiter im Osten, war die Hauptstadt der Provinz mit der größten Ausbildungsstätte nördlich der Hohen Berge. Aber da war als zweiter Punkt auch noch die Sache mit Kagome….Eine Weisung des Imperators lehnte man jedoch nicht ab. Er bemerkte das gewisse Lächeln seines Vaters und vermutete verlegen, dass dieser seine Gedanken gelesen hatte. Der nächste Satz bestätigte es: „Nun, Haushofmeister Saya erhielt schon die Anweisung eine Eheschließung vorzubereiten. Aber Kagome soll ab diesem Zeitpunkt auch als Mitglied dieser Familie auftreten können und muss noch einiges lernen. Die Heirat kann somit frühestens in drei Monaten stattfinden. - Du sollst die Division nur abliefern und kommst dann zurück. Andererseits halte ich es in deinem Interesse für ratsam dein Heimatdorf zu besuchen. Und das Grab deiner Mutter.“ „Ja, natürlich.“ Mutter, ja, er hatte ihr so viel zu erzählen….Mit einem etwas bitteren Lächeln fuhr er fort: „Immerhin werden sie mich ja diesmal nicht wieder verkaufen.“ „Mit einer ganzen Division Dämonenkrieger hinter dir?“ Genau darum wollte er diesen Anlass nutzen, seinem Jungen die Gelegenheit zu geben die Vergangenheit ruhen zu lassen. „Ja, domine.“ Für einen Moment ertappte er sich bei der Versuchung das Dorf zerstören zu lassen, aber schließlich hatte auch Vater es verschont – und er wusste, wer hauptsächlich die Schuld an Mutters Unglück und an seinem eigenen Verkauf trug. „Wie…wie weit gehen meine Vollmachten?“ „Du bist der Heerführer bis du in Batau an Fabius Maximus übergeben hast. Und damit nur mir verantwortlich. Persönlich.“ Der Imperator konnte sich denken, dass es ein Reiz sein musste sich zu rächen. Aber es war sein und Izayois Sohn: „Du reist morgen ab. Du darfst dich allerdings noch von deiner Braut verabschieden.“ „Dein Befehl.“ Der Halbdämon legte die Faust in militärischem Gruß an die Brust, ehe er sich verneigte. Nein. Vater vertraute ihm und er würde ihm keine Schande machen. Inuyasha betrachtete ausdruckslos das kleine Dorf mitten in den hügeligen Wäldern, ehe er sich an den Legaten neben ihm wandte, der der eigentliche Anführer war - wenn nicht gerade der Imperator selbst oder einer seiner Söhne an dem Zug teilnahmen: „Alle Bewohner sollen auf den Platz kommen.“ Unverzüglich gab dieser den Befehl an die Zenturionen weiter. Nur fünf Minuten später hatten die Dämonenkrieger alle Menschen des Dorfes auf den Marktplatz getrieben, alle Häuser noch einmal durchsucht. Als Inuyasha vor die knienden Einwohner trat, bemerkte er, wie sie zusammenzuckten. Fünf Jahre waren auch für Menschen keine zu lange Zeit, dass sie ihn nicht erkannt hätten. „Der Halbdämon…“ flüsterten sie. Nachdem er hier mit einem Heer auftauchte, mit dem Titel „Sohn des Imperators“ vermuteten sie, dass er Rache wollte. „Ihn und ihn…“ Er deutete auf den Ortsvorsteher und den Priester: „Will ich sprechen. Die anderen bleiben hier.“ Zwei Dämonen gehorchten unverzüglich und zogen die beiden auf, hinter ihm her, als er in die alte Burg trat, durch die leeren Räume in den ehemaligen Saal des Schlossherrn. Nach Geburtsrecht war dies seine Burg, eigentlich… Da er zum Fenster ging, stießen die Krieger die beiden Menschen einfach zu Boden. Ohne sich umzudrehen, sagte er: „Ihr könnt gehen. Ich werde mit den beiden allein fertig. - Vor einigen Jahrzehnten kam ein Heer des Imperiums in diesen Ort. Der Heerführer fand Gefallen an der Tochter des Schlossherrn. Als sich nach dem Abzug des Heeres herausstellte, dass sie ein Kind erwartete, sollte sie es töten. Da sie sich weigerte, wurde sie aus dem Ort verbannt. Sie sollte ihn nie wieder betreten. So baute sie sich eine Hütte im Wald. Zunächst half ihr noch ihre Mutter, die hier weiterhin im Schloss wohnte, aber diese starb bald, wohl aus Kummer über das Schicksal ihrer Tochter. Diese bekam einen Halbdämon als Sohn und lebte weiterhin im Wald von dem, was sie dort fand und was ihr kleiner Sohn jagen konnte. Ab und an kamen Dörfler vorbei und tauschten Jagdbeute gegen Kleidung oder andere Dinge, aber es blieb ihr verboten in den Ort zu gehen. Nur selten wagten es Kinder des Dorfes sich auch nur mit dem Halbdämon zu unterhalten, gar mit ihm zu spielen. Dann starb die Mutter und der Halbdämon blieb allein. Wie schon zuvor jagte er für sich und tauschte ab und an die Beute mit den Dörflern und hielt die primitiven Dämonen von den Menschen fern. Eines Tages kamen die Einwohner zu ihm. Da er seiner Mutter versprochen hatte, keinen Menschen zu töten, gelang es ihnen ihn zu fesseln und als Sklaven zu verkaufen.“ Er wandte sich um. Die beiden starrten ihn an, wussten sie doch nur zu gut, wovon er sprach. „Ich…ich bitte um Verzeihung, Inuyasha-sama…“ brachte der Ortsvorsteher hervor: „Wir...wir hatten doch keine Ahnung, dass du der Sohn des mächtigen Imperators…“ „Ihr wusstet, dass mein Vater ein Dämon war und das hat euch genügt. Es hat euch ja nicht einmal interessiert, dass er ein Heerführer war. Die Dürre war ein guter Vorwand mich loszuwerden, nicht wahr?“ Er fixierte den uralten Priester, der damals der Redeführer gewesen war. „Dämonenblut, Dämonenbrut hat nichts in einem menschlichen Dorf zu suchen. So ist es und so war es schon immer, “ sagte dieser heiser: „Menschen und Dämonen sind unterschiedliche Wesen, Menschen sind rein und Dämonen gehören der Dunkelheit an. Deine Mutter verlor ihr Recht auf ihr Menschsein, als sie dich behielt. Sie hatte ihr Schicksal verdient. Und du schon zweimal. Nur um ihretwillen ließ ich dich leben, um des menschlichen Teiles in dir.“ Der Ortsvorsteher starrte den polternden alten Mann ebenso erstaunt an wie Inuyasha selbst, wenn auch beide mit unterschiedlichen Gedanken. Dann sah er eilig zu dem Sohn des Imperators: „Ich…ich bitte um Vergebung….er…er redet wohl in der Angst wirr….“ Ein Befehl und keiner der Einwohner würde auch nur noch die nächste Viertelstunde überleben. Mit den Dämonenkriegern des Imperiums war nicht zu spaßen. „Nein, das tut er nicht“, erklärte Inuyasha sehr nachdenklich: „Ich kann mir aber kaum vorstellen, was er sagen würde, wenn er nach Batau kommt oder gar in den Süden, in die Hauptstadt. Dort leben überall Menschen und Dämonen zusammen, friedlich, ohne Probleme. Keh! Warum nicht. – Wache!“ Und da unverzüglich die Krieger eintraten: „Der Priester wird gefesselt und mit nach Batau genommen. Oh, und passt auf, er ist ein bisschen verrückt.“ Der Priester versuchte unwillkürlich, wenn auch vergeblich, sich gegen den festen Griff der Dämonen zu wehren: „Nur, weil ich die Wahrheit sage, du Bastard? Ich habe keine Ahnung, wie du wieder hierher kommen konntest und dann auch noch so…“ „Knebelt ihn!“ befahl Inuyasha kühl wie sonst nur sein Halbbruder. Er hatte keine Lust, sich die nächsten Tage dauernd wie damals beleidigen zu lassen: „Und…du bist doch Optio?“ Der Krieger nickte, ja, er war der stellvertretende Kommandeur einer Untereinheit: „Dann suche zwei Männer aus, am besten jemand, der sich gern etwas zuschulden kommen lässt, und kettet den Priester an diese. Schafft ihn weg. - Und jetzt zu dir, Ortsvorsteher.“ Der verneigte sich eilig bis zum Boden. Würde auch er in Ketten abgeführt werden? Immerhin schien der Sohn des Imperators kein Massaker veranstalten zu wollen. Ja, aber eigentlich war die Frage des Priesters berechtigt: vor fünf Jahren hatten sie ihn als Sklaven verkauft. Der Händler hatte damals erklärt, er wolle ihn an eine Gladiatorenschule für tödliche Spiele abgeben. Wie war es ihm gelungen das nicht nur zu überleben sondern frei zu werden, ja, als Sohn des Imperators anerkannt zu werden? „Was sagst du dazu?“ „Du weißt es doch….er ist der wichtigste Mann im Ort. Ihm gehorchen alle. Auch ich wurde nur Ortsvorsteher, weil er mich ernannte.“ „Und er hat ebenso wenig dieses Dorf verlassen, wie einer von euch, obwohl in Batau jede Menge Bildung zu bekommen ist. Kein Wunder, dass ihr derart verblödet seid. Ich werde dem Statthalter mal sagen, dass er die Kinder hier in diesen ganzen Wäldern ansehen lassen soll. Wer was taugt kann nach Batau. Und erzähle mir nicht, dass ein ausgebildeter medicus im Dorf nicht sinnvoll wäre.“ Das war freilich nur zu wahr. „Danke, Inuyasha-sama.“ Es kam ihm zwar irgendwo falsch vor, einen Halbdämon so anzusprechen, aber der war der Sohn des Imperators, Heerführer, und hatte ein mehr als großzügiges Angebot gemacht, zumal, wenn man bedachte, wie sie ihn behandelt hatten. Überdies sah das nicht so aus, als ob der alte Priester je hierher zurückkommen würde, also wäre er ihm keine Rechenschaft mehr schuldig. „Keh!“ machte Inuyasha. Wer wusste schon, wie es gekommen wäre, wäre der Priester nicht hier gewesen. Dann wäre er wohl der Burgherr geworden, aber er hätte nie die Hauptstadt gesehen, Maimai – und nie Miroku, Sesshoumaru und Vater - und Kagome. „Komm.“ Während sich das Heer zum Abmarsch bereitmachte, ging der junge Halbdämon allein abseits zu dem Grab seiner Mutter und legte Blumen nieder: „Ich werde Kagome heiraten, weißt du….Weder Vater noch ich werden dich je vergessen. Leb wohl“, sagte er leise: „Denn ich werde hier wohl nicht mehr herkommen. Aber ich verspreche dir, dir keine Schande zu machen und nie zu vergessen, was für ein Mensch du warst.“ *** Das war es zu dieser Geschichte. Ich habe zwar eine Idee zu einer Fortsetzung gehabt, aber die ist noch nicht spruchreif. Nächste Woche Mittwoch gibt es einen kleinen Oneshot zu Hundeyoukai auf Wunsch einer Leserin, danach beginnt die neue AU-Geschichte: Es liegt in der Familie. Ein halbdämonischer Vollwaise glaubt mit seinem Praktikum im Grand Hotel das große Los gezogen zu haben – und erlebt das Abenteuer seines Lebens. Lebensgefahr inbegriffen. Allerdings nicht nur für ihn…. Schnuppertext: Inu Yasha überlegte kurz, ehe er herausplatzte: "Können Sie mir einen Gefallen tun?" "Nun?" "Können Sie meinen Vater suchen und umbringen lassen?" Der Inu no Taishou ließ langsam die Hand mit dem Füllfederhalter sinken. Ich würde mich freuen, wenn ihr hineingucken würdet. Bye hotep Hosted by Animexx e.V. 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