Gladiator von Hotepneith (Ein Halbdämon und das Imperium) ================================================================================ Kapitel 17: Erkenntnisse ------------------------ Warum niemand mit einem Schiff hinterherfuhr? Um eine derartige Reise aufzunehmen muss genug Proviant an Bord sein. Und Dass selbst der mächtige Sesshoumaru in der Lage wäre, quasi über das Mittelmeer zu fliegen ohne unterwünschte Bäder zu nehmen, erschien mir doch unwahrscheinlich. 17. Erkenntnisse Zurück in der Hauptstadt berichteten die beiden Söhne des Imperators diesem, was auf ihrer Verfolgung geschehen war – und dass Naraku entkommen war. Beide waren sichtlich verärgert darüber und so sparte sich der Vater einen Tadel. „Ich bin sicher, ihr habt getan, was ihr konntet. Wichtiger ist, dass der Senatorin und ihren Kindern nichts zugestoßen ist. Naraku wird im gesamten Imperium zur Fahndung ausgeschrieben, mit dem Hinweis, dass ich ihn lebend bekommen will, so es irgend geht. Er mag schlau sein und ein Versteck besitzen, aber er wird kaum aufgeben. Er wird wieder auftauchen.“ Er verschränkte die Hände: „Seine Töchter sind verhaftet worden, allerdings Schutzhaft. Sie sind als bewachte Gäste bei der domina. Beide geben an, nicht zu wissen, wohin er sich gewendet hat. Das kann man durchaus glauben, denn ich halte ihn für einen sehr vorsichtigen Mann. Auch Akago wurde festgenommen und wird hierher gebracht. Womöglich weiß dieser mehr, obwohl ich es nicht glaube. Oh, Kagura gab übrigens unverzüglich an, dass die Süßigkeiten, die sie dir brachte, Inuyasha, vermutlich vergiftet seien. Zum Glück hast du nichts davon gegessen.“ Sein Jüngster zuckte zusammen: „Kohaku? Ich meine, ich habe ihm erlaubt, davon zu essen?“ „Myouga ließ die Schachtel beschlagnahmen. Es fehlte nichts. Und Kohaku bestätigte, dass er nichts von deinen Sachen anrühren würde.“ Er selbst war sehr erleichtert gewesen: „Macht ein wenig Pause, ehe ihr an eure Aufgaben geht. Inuyasha, Saya soll dir zeigen, wo die Senatorin und ihre Kinder untergebracht sind. Sie werden nach wie vor von Hofmedicus Jinenji betreut und von den Leibgarden bewacht.“ „Danke, Vater.“ Über das Gesicht des Halbdämons glitt ein verräterisches Lächeln, ehe er sich verneigte und eilig verschwand. Der Imperator blickte daher zu seinem Ältesten: „Inuyasha und die Tochter der Senatorin?“ Sesshoumaru überlegte seine Antwort sorgfältig: „Ihm scheint sehr an ihrem Wohlergehen zu liegen. Allerdings weiß ich nicht, ob es aus gewisser Dankbarkeit der Senatorin gegenüber ist oder ob es an Kagome liegt.“ Natürlich, dachte der Inu no Taishou prompt. Sesshoumaru und Gefühle, was fragte er ihn auch. „Dann ruh dich ein wenig aus, mein Sohn. Es mag gut sein, dass wir eher als gedacht erneut von Naraku hören.“ „Er wird sich erst einmal erholen müssen. Und seine finanziellen Möglichkeiten sind nun eingeschränkt.“ „In der Tat. Sein Vermögen hier ist unter Verwaltung gestellt, zugunsten seiner Töchter, die Goldmine wird demnächst in den Besitz des Imperiums übergeführt. Ich habe bereits Befehl erteilt.“ Und auch, diese Sache mit den Kindersklaven, die Inuyasha erwähnt hatte, zu überprüfen. In den Minen des Imperiums arbeiteten Männer und Frauen, ja, aber gegen Bezahlung: „Dennoch. Er hatte offenbar sehr durchdachte Pläne und ich vermute nicht, dass er schon am Ende ist.“ Sesshoumaru nickte unmerklich. Es war schmeichelhaft, dass der Imperator ihm so seine Gedanken anvertraute. Nun, seit dem Feldzug im Norden hatte er sich ihm immer mehr geöffnet, aber seine wahre Meinung zu derartigen, politischen, Dinge war eher selten dabei gewesen. Dies geschah erst seit seiner Ernennung zum Thronfolger. Und er sollte zeigen, dass er dessen würdig war: „Dann wäre es wohl ratsam, zusätzlich zu der Fahndung alle Statthalter und Militärstützpunkte auf ihn und die restlichen Krieger hinzuweisen.“ „Nur im Notfall, mein Sohn. Das könnte nämlich zu der Missdeutung führen, ich hätte die Angelegenheit nicht in der Hand.“ „Ich verstehe, verehrter Vater.“ Sesshoumaru verneigte sich etwas. Wieder dazugelernt. Und da der Imperator die Hand hob, war er entlassen. Inuyasha war nicht sonderlich erbaut bei Kagome auch Kouga anzutreffen, der neben ihrem Bett saß, aber da dieser Souta hergebracht hatte, war dies nicht verwunderlich. So fragte er nur: „Alles erledigt, Kouga? Wie geht es dir, Kagome?“ „Danke“, sagte diese: „Der…medicus meinte, ich würde bis morgen wieder völlig hergestellt sein. Souta ist bei Mama, dort in dem anderen Zimmer.“ Der schnelle Wolf stand auf: „Ich...soll ich dir noch Bericht erstatten?“ Immerhin war das der Sohn des Imperators. Und, wenn er ehrlich war, lieber mit seinem ehemaligen Berufsgenossen reden als mit dem Herrscher selbst. Irgendwie war dieser ebenso wie auch der Thronfolger doch Respekt einflössender durch ihre schiere Gegenwart. Der Halbdämon dagegen, nun, es war Inuyasha, ein ehemaliger Kollege, ja, Untergebener. Das sollte er allerdings besser nicht zu deutlich machen, wollte er nicht ausprobieren zu welchen väterlichen Gefühlen der mächtige Imperator fähig war. „Ja, gleich. Ich gehe nur noch rasch nach der Senatorin sehen.“ Als der zweite Sohn des Imperators hinüberkam, blickten die dort Sitzenden erstaunt auf, um sich dann eilig zu erheben und zu verneigen. Er war etwas überrascht, aber das gehörte zu seiner Stellung, auch, wenn er sich noch immer nicht so ganz dran gewöhnt hatte: „Bist du wieder hergestellt, Senatorin?“ „Ja, danke, Inuyasha-sama.“ So von seiner ehemaligen Arbeitgeberin angesprochen zu werden, klang irgendwie falsch in seinen Ohren, aber da durfte er wohl kaum protestieren, schon wegen Vater nicht: „Souta?“ „Ja, Kouga hat mich hergetragen – den ganzen Weg. Und so schnell!“ berichtete der Junge. „Ich danke dir, dass du meine Kinder gerettet hast“, meinte der Munus des Imperators höflich, die von Kouga bereits den Bericht bekommen hatte: „Ich…ich weiß wirklich nicht, was in Senator Naraku gefahren ist. Sicher, er wollte immer gern meinen Posten als Munus, dessen war ich mit stets bewusst, aber dass er so weit gehen würde…“ „Er hatte wohl mitbekommen, dass wir…dass der Imperator ihm auf die Schliche gekommen war und wollte sich rächen. Dann gute Besserung…“ Er trat wieder hinaus und warf Kagome erneut einen forschenden Blick zu. So lächelte sie: „Es geht wirklich, Inuyasha…ich meine, Inuyasha-sama. Das Gift sollte sicher nicht tödlich wirken. – Ich soll morgen dem Imperator noch Bericht erstatten, ehe wir nach Hause gehen.“ „Darfst du das schon?“ entfuhr es ihm etwas enttäuscht. „Mama meinte, ja, das habe ihr Jinenji, der medicus, bestätigt.“ Schade, dann würde er sie kaum so schnell besuchen können. Hier im Palast wäre es doch unauffälliger gewesen. Hoffentlich durfte er wenigstens bei der Audienz dabei sein, denn was sie so zu erzählen hatte, interessierte ihn auch. Diesen Naraku hätte er schrecklich gern selbst in die Finger bekommen. „Schön, dann komm, Kouga.“ In den Zimmern des Sohnes des Imperators schrak Kohaku aus dem Schlummer auf: „Inuyasha-sama, verzeih…“ Er war auf dem Boden eingeschlafen. „Geh schlafen. Ich brauche dich nicht mehr.“ Es war schon fast gegen Morgen und der Junge war ein Mensch, benötigte also Schlaf, viel mehr als er selbst oder gar ein Dämon. Der Wolfsdämon, der lange genug mit Menschen zu tun hatte, wusste das und nahm es mit gewissem Interesse zur Kenntnis. Nein, Inuyasha mochte manchmal impulsiv sein und sein Konkurrent um Kagome, aber er war in Ordnung. Und was Kagome betraf…nun ja, als Sohn des Imperators war er sicher in der Position ihr ein besseres Leben bieten zu können als ein wenn auch wohlhabender Ex-Gladiator wie er selbst es bald sein würde, aber das Leben bei Hofe bot auch genügend Nachteile. Zumindest schien es der Halbdämon nicht darauf anzulegen, dass ein Befehl des Imperators Kagome zu einer Ehe zwang. „Ich bin nach Süden gelaufen. Auf der Strasse traf ich…“ „Moment.“ Inuyasha hatte sich gesetzt: „Hol dir den Stuhl dort. Mach schon. Ich weiß, dass man ohne Erlaubnis in meiner Gegenwart nicht sitzen soll, aber da hast du sie. Du bist heute Nacht schon genug gelaufen.“ Er allerdings auch. „Danke. – Also, ich traf da einen Kyoukotsu, der auf Nachfrage auch bestätigte, für Senator Naraku zu arbeiten. Er...naja. Sagen wir, er war nicht gerade willens umzudrehen und hatte daher einen kleinen Unfall.“ Inuyasha nickte nur. Also hatte Kouga ihn getötet: „Gut gemacht, auch wenn es ein Toter ist. Immerhin hast du auf die Art Souta gerettet.“ „Dachte ich ja erst auch, aber dann sagte mir dieser Kerl gerade noch, dass ein medicus das Attentat auf Souta durchführen sollte. Darum rannte ich weiter und ließ den Leiter in Cuma wecken und mir den Jungen geben. Ich bat ihn, diesen Arzt bei ihnen verhaften zu lassen, aber er wollte nicht. Der sei so ein netter Arzt und komme so gut mit den Kindern aus und so weiter. Ich hatte keinen Befehl des Imperators oder von dir und konnte schlecht darauf bestehen. Aber man sollte sich diesen Kerl mal ansehen. Womöglich steht der auch in Narakus Diensten.“ „Der medicus der Militärschule?“ Inuyasha richtete sich auf: „Das sollte Va...der Imperator wirklich erfahren. Je mehr von diesen Kriegern wir aus dem Verkehr ziehen können, umso besser.“ „Sind sie so fähige Kämpfer?“ „Leider. – Zwei lieferten sich heute Nacht ein Duell mit mir und Ses…dem Cäsar und überlebten alle beide. Na ja, wir mussten nach Kagome sehen und Naraku hatte das Haus anzünden lassen.“ „Trotzdem, nicht schlecht.“ Der Wolfsdämon war ein zu erfahrener Kämpfer um das Ergebnis nicht abschätzen zu können: „Wenn du mich gegen sie brauchst, sag es.“ Diese Krieger und daher auch Naraku hatten seine Kollegen und Freunde, sein Rudel, auf dem Gewissen. Das erforderte Rache. So wollte es das Gesetz der Wölfe. Inuyasha hätte gern geantwortet, er würde mit denen auch allein fertig, aber dann dachte er an seinen Kampf gegen Bankotsu. Es war durchaus möglich, dass sich das wiederholen würde. Und dann jemanden zu haben, der ihm einen anderen vom Hals hielt, wäre sicher nicht schlecht. Er kannte Kougas Techniken. „In Ordnung. Aber pass dann erst einmal ab morgen gut auf die Senatorin und Kagome…und Souta auf. Und grüße Goku von mir.“ „Alles klar.“ Der schnelle Wolf stand auf, denn das war eine Verabschiedung gewesen. Er legte nur in Gladiatorenart die Faust an die Brust: „Ich bin froh, dass du Kagome rausgeholt hast.“ „Ich auch.“ Am folgenden Morgen wurde Kagome in das Arbeitszimmer des Imperators gebracht. Sie war verlegen und ein wenig ängstlich Natürlich hatte sie ihn schon gesehen, aber nie zuvor war sie hier in Audienz gewesen, geschweige denn, dass seine beiden Söhne rechts und links hinter ihm standen. Eigenartig, Inuyasha da so zu sehen. Andererseits bedeutete es doch eine gewisse Beruhigung, dass er anwesend war. Und der Thronfolger hatte sie vor diesem Mukotsu gerettet….Wie es ihr gesagt worden war, machte sie drei Schritte in den Raum und kniete sich nieder. „Du hast dich erholt, Kagome?“ fragte der Imperator. „Ja, domine.“ „Dann berichte alles, an was du dich erinnern kannst. Angefangen vom Überfall.“ „Von dem Überfall selbst habe ich fast nichts mitbekommen, domine. Ich war in meinem Zimmer und vor der Tür und im Hof standen Gladiatoren Wache. Meine Mutter hatte mir befohlen in meinem Zimmer zu bleiben…Ich...ich hörte plötzlich seltsame Geräusche und wunderte mich, aber da wurde auch schon meine Tür geöffnet und zwei Männer kamen herein. Einer hatte einen langen Zopf und ein geradezu riesiges Schwert, das er beiseite warf. Ehe ich mich von dem Schreck erholt hatte, hatte er mich von hinten gepackt und hielt mir mit der anderen Hand den Mund zu. Er war ungemein stark. Ich konnte mich nicht losmachen.“ „Bankotsu“, warf Inuyasha ein. Der Kerl war fast so stark wie er selbst, das wusste er seit ihrem Duell. Kein Wunder, dass sich die arme Kagome da nicht hatte befreien können. „Der andere war ein kleiner, recht hässlicher Mann, der eine Flasche in der Hand hatte und sagte, der andere solle meinen Mund freigeben, damit er das Gift hineinschütten könnte. Ich machte natürlich…“ Sie sollte nicht vergessen, mit wem sie hier sprach: „Ich hatte Angst, domine, und presste den Mund zusammen. Da hielt mir dieser …Bankotsu einfach die Nase zu. Um nicht zu ersticken, musste ich durch den Mund atmen und der andere goss mir das Gift hinein. Es war ein Lähmungsgift. Ich…ich konnte alles hören, alles mitbekommen, aber ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen. Als sie mich hinaustrugen, sah ich die Gladiatoren draußen liegen…“ Ihre Stimme schwankte etwas. „Sie sind tot“, bestätigte der Imperator und Inuyasha hätte ihm am liebsten sonst etwas erzählt. Mussten denn Dämonen immer so direkt und ehrlich sein? „Dann wurdest du in das Landhaus des Senators gebracht?“ Kagome bemühte sich ihre Tränen herunter zu schlucken. Sie hatte die Gladiatoren seit Jahren gekannt: „Ja. Es waren fünf solche Männer und einer war….eigenartig. Noch eigenartiger als die anderen. Er sah aus wie ein Fahrzeug. Die anderen sprangen auf ihn und er rollte weg. Ich lag auch darauf.“ Der Herrscher wechselte einen raschen Blick mit seinem Ältesten, ehe er fragte: „Haben sich die Krieger unterhalten?“ „Ja, aber nur wenig. Einer erwähnte Cuma und ich machte mir Sorgen um meinen Bruder. Und sie sagten, dass Senator Naraku mich erwarte. Ich hatte Angst.“ „Das ist nur verständlich. Hast du Naraku gesehen?“ „Ja, domine. Er erwartete mich in seinem Landhaus. Er….er war so unheimlich freundlich. Und ich bekam nur noch mehr Angst. Er redete davon, dass er mich mitnehmen wolle, in den Süden, wo es sehr warm sei.“ „Erwähnte er einen Ort?“ „Nein. Er schickte dann zwei der Krieger weg, sie sollten die Strasse bewachen. Und der Giftmischer, Mukotsu, sollte neues Gift für mich herstellen, um mich weiterhin so zu lähmen. Dann ging er hinaus. Als er zurückkehrte, war er….wütend? Ich bitte um Vergebung, domine, ich kann das schlecht beschreiben.“ „Versuche es.“ Sie senkte den Kopf: „Ja, domine. - Er wirkte aufgeregt. Und er sagte zu Mukotsu, der mir gerade wieder das Gift gab, dass ich ihm gehöre und er, also, der Giftmischer, mit mir machen könne, was er wolle. Dann ging der Senator und ich sah ihn nicht mehr. Stattdessen begann Mukotsu mich zu erwürgen. Ich war schon nahe daran, das Bewusstsein zu verlieren, aber dann hat mich Se…der Cäsar gerettet und Mukotsu getötet.“ Sie warf einen vorsichtigen Blick auf den Thronfolger. „Dann sind es also noch fünf Krieger, die Naraku zur Verfügung stehen, wenn wir davon ausgehen, dass sie alle einen gemeinsamen Treffpunkt hatten.“ Der Imperator nickte etwas: „Danke, Kagome. Du darfst gehen.“ Sie verneigte sich höflich, auch, wenn es ihr eigenartig vorkam, dies vor Inuyasha zu tun, ehe sie sich erhob und das Arbeitszimmer verließ. „Nach Süden, verehrter Vater“, meinte Sesshoumaru: „Das bedeutet nur, dass er über das Meer wollte. Und dort sind viele Länder und Gebiete, die kaum besiedelt sind.“ „Er hat gewiss einen Stützpunkt vorbereitet. Ich habe Myouga angewiesen, in den beschlagnahmten Unterlagen nach Landkäufen Ausschau zu halten. Auch, wenn ich vermute, dass er vorsichtig genug war, dies über andere oder unter falschem Namen zu tun.– Inuyasha, deine Meinung?“ Etwas geschmeichelt sagte der Jüngere: „Er musste auf jeden Fall schneller an Bord gehen, als er geplant hatte. Vielleicht hat er etwas vergessen. Leider ist das Landhaus wirklich niedergebrannt. Ich habe zwar zwei Prätorianer dagelassen, um nach Überresten zu suchen, aber da wird kaum mehr etwas zu finden sein.“ „Was weißt du noch über diese Krieger?“ „Nichts, was ich nicht schon sagte. Nur eines…bei dem Kampf gestern gegen diesen Bankotsu…der Kerl hat wirklich viel Kraft, er konnte praktisch mit mir mithalten. Obwohl er ein Mensch ist.“ „Hm. – Sesshoumaru?“ Der Thronfolger sah geradeaus, an seinem Vater vorbei: „Jakotsu hatte eine interessante Technik. Sein Schwert kann sich über eine gewisse Distanz wie eine Schlange winden, jeweils mit äußerst scharfen Klingen. Nichts, was mir gefährlich werden konnte, aber schwächere Dämonen könnten bereits Probleme bekommen. Dennoch halte ich auch ihn für einen Menschen. Wenn auch mit ungewöhnlichen Fähigkeiten.“ „Dann werde ich Myouga nach solchen Menschen suchen lassen. Denn die Namen sind gewiss nur Kampfnamen, angenommene Namen. – Nun geh, Inuyasha. Soweit ich weiß, hast du jetzt Sprachkunde.“ „Ja, domine.“ Sprachen, gleich vier Stück, hatte ihm Vater aufgehalst, mit der Begründung, wenn er eines Tages ein Heer kommandieren sollte, müsste er auch mit den Kriegern in ihrer eigenen Sprache reden können. Der Imperator wäre weder verpflichtet gewesen seinen Befehl zu begründen, noch sich so um seine Zukunft zu sorgen und so hatte sich der junge Gladiator der Anweisung gebeugt, zumal sie von einem Lächeln und einer Hand auf seiner Schulter begleitet worden war. Sesshoumaru, der ebenfalls diverse Sprachen des Reiches hatte lernen müssen, folgte ein wenig amüsiert mit dem Blick seinem Halbbruder, der sichtlich kaum begeistert das Audienzzimmer verließ: „Er muss viel lernen.“ „Höre ich da Mitgefühl?“ Der Imperator lächelte etwas, durchaus darüber erfreut: „Glaub mir, ich weiß nur zu gut, wie es ist, wenn man das erst lernt, wenn man bereits an der Macht ist. Und nur durch Fehler zu lernen ist nicht sehr angenehm. Wenn ich euch das ersparen kann, tue ich es. – Setz dich. Wir beginnen die nächste Audienz.“ Bankotsu trat zu seinem Arbeitgeber, der von Bord auf das ruhige Meer hinausblickte: „Dein weiterer Plan, Senator?“ Dieser sah ihn nicht an, als er gleichmütig antwortete: „Nun, wir fahren nach Harissa. Dort sollten deine beiden Kameraden, Suikotsu und Kyoukotsu, zu uns stoßen. Und dann segeln wir weiter nach Osten.“ „Du bist im Moment ein Flüchtling. Und wir sollen bei dir bleiben?“ Naraku warf ihm einen Blick zu: „Furcht um deinen Lohn, Söldner? Dann lass dir gesagt sein, dass ich einen derartigen Rückschlag selbstverständlich einberechnet hatte. Man kann keinen Hochverrat planen ohne mit Schwierigkeiten zu rechnen. Weder der Imperator selbst noch die Prätorianer schlafen. Selbstverständlich wäre es mir lieber gewesen, dies wäre nicht passiert, aber damit kann ich leben. Und was euren Lohn angeht – sobald wir unser einstweiliges Ziel erreicht haben, werde ich euch erneut auszahlen. Nur, damit du sicher bist.“ „Umso besser.“ Der Anführer der sieben Krieger zog sich zurück. Naraku lächelte flüchtig. Sie kannten kein Gewissen, solange sie gut bezahlt wurden. Und das würde er weiterhin tun. Es zahlte sich eben buchstäblich aus, vorausschauend zu sein und diverse Rückzugsmöglichkeiten samt finanziellen Reserven zu besitzen, die über Strohmänner gekauft worden waren. Zudem benötigte er auch Gold für seinen neuen Plan. Der Imperator würde sich noch wundern, was sich zutragen würde. Der erste Plan, Kagura mit dem Thronfolger zu verheiraten und dann als Schwiegervater des neuen Imperators nach dessen.unerwartetem Ableben der Regent zu sein, danach der neue Herrscher, war gescheitert. Sei es durch Sesshoumarus Desinteresse an Frauen, sei es durch Kaguras Unfähigkeit. Der zweite, gleichzeitig ausgeführte, Plan, über das Amt des Munus seinen Namen in der Öffentlichkeit gut darzustellen, schließlich, den Platz des Thronfolgers einzunehmen, nachdem Sesshoumaru einen kleinen Unfall hatte, war ebenfalls gescheitert. Diese beiden jämmerlichen Gladiatoren hatten versagt, waren von dem Attentatsversuch nicht zurückgekehrt, ganz im Gegensatz zu dem verletzten Hundedämon, der seither ein Menschenkind im Schlepptau hatte. Aber das hätte sich wiederholen lassen, wäre da nicht dieser junge Gladiator aufgetaucht. Das Scheitern des zweiten Plans konnte er vollinhaltlich Inuyasha auf die Rechnung setzen. Dieser hatte das Attentat auf die Senatorin vereitelt, hatte mit seinem Auftritt in der Arena dafür gesorgt, dass sie auch weiterhin die geachtete Veranstalterin blieb, hatte sich als zweiter Sohn des Imperators entpuppt und zu allem Überfluss die sieben Krieger gekannt, ihn so dazu gezwungen, seinen eigenen Sohn zu vergiften. Inuyasha. Die Hand des Senators verkrampfte sich um die Bordwand. Wenn sein neuer Plan erfolgreich sein würde, starben der Imperator und sein Ältester, sei es im Kampf, sei es durch ein Attentat. Aber dieser halbdämonische Gladiator würde nicht so viel Glück haben. Weder ein Dämon noch ein Mensch hätten je so lange gebraucht um zu sterben wie dieser. **** Inuyasha ist also an allem Schuld? Der Plan B des Ex-Senators könnte das Imperium in seinen Grundfesten erschüttern, wenn ihn niemand aufhält, denn ein so großes Reich ist wie ein Mosaik. Fällt ein Stein, fallen viele: Ryuukossei. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)