Gladiator von Hotepneith (Ein Halbdämon und das Imperium) ================================================================================ Kapitel 16: Kagome ------------------ That was the day when I first saw the light, I know, that I should have put up for a fight Not since the day have I looked in the eyes Where you could see the Arabian skies Arabian star – e-type Kouga erreichte die Militärschule in Cuma noch vor dem Morgengrauen. Mit Berufung auf den Befehl des Imperators verlangte er deren Leiter unverzüglich zu sprechen. Unter vier Augen teilte er diesem mit, dass ein Attentat auf einen seiner Schüler geplant sei und er, Kouga, die Anweisung habe, Souta in die Hauptstadt zu bringen. „Ein Attentat?“ Der Dämon, der die Schule leitete, war erschüttert: „Das hier sind doch alles Jugendliche, ja, manche noch Kinder. Aber nun gut. Du sagst, du hast den Befehl des Imperators, dich um Souta Higurashi zu kümmern?“ „Ja. Auf Senatorin Higurashi und ihre Tochter wurde bereits gestern Abend ein Anschlag verübt. Es…es wird bei Souta Gift befürchtet.“ „Dann werde ich wohl besser den medicus zu ihm schicken.“ Kouga erinnerte sich plötzlich daran, dass Kyoukotsu zu ihm gesagt hatte, der Arzt würde den Mord übernehmen: „Nein, lieber nicht. Ich meine, mein Befehl lautet, ihn unverzüglich mitzunehmen. Und es gab einen Hinweis darauf, dass ein medicus in den Anschlag verwickelt ist.“ „Der medicus, den wir hier haben, ist ein sehr netter Mann, der sich gerade mit Kindern sehr gut versteht. Ich kann mir nicht vorstellen….“ „Bitte, Legat, ich bin nicht die ganze Nacht von der Hauptstadt hierher gelaufen, um jetzt zu zögern. Es ist der ausdrückliche Befehl des Imperators.“ „Schon gut. Ich werde Souta wecken lassen. – Wirst du ihn tragen?“ „Ja. So schnell wie ich ist niemand. Und wie gesagt…“ Nun, er würde nie zugeben, dass er etwas müde war und nicht sonderlich begeistert von der Aussicht, mit Souta im Arm die ganze Strecke zurücklaufen zu müssen, aber wichtig war, dass der Junge in Sicherheit gebracht wurde. Kagome würde ihn doch nie wieder auch nur ansehen, wenn er hier versagte, ihren Bruder nicht schützen konnte. Kagome. Hoffentlich würde es Inuyasha gelingen, sie zu finden und unversehrt zu befreien. „Ich gehorche dem Imperator.“ Der Legat stand auf. Inuyasha rannte die Strasse nach Aisto in so weiten und raschen Sprüngen entlang, wie er es vermochte, während Sesshoumaru neben ihm flog. Diese unvermutete Fähigkeit hatte den Halbdämon etwas überrascht, auch, wenn er dazu nicht gesagt hatte. Was Vater dann wohl so alles drauf hatte? Aber nur schweigend nebeneinander herzurasen war eigentlich auch nichts, was ihm lag: „Sag mal, wie bist du eigentlich an Rin gekommen?“ rief er im Laufen. Inuyasha hatte nicht mit einer Antwort gerechnet und war überrascht, als nach einigen Minuten doch eine kam: „Dann hat es dir noch niemand erzählt? - Sie hat mich gefunden.“ Erstaunlicherweise teilte Vater seinem neuen Sohn also nicht alles mit. Es war angenehm, dass er wirklich ihm gegenüber loyal blieb. Nun, eigentlich hatte er es erhofft. „Gefunden“, echote der Halbdämon, der sich nun darunter überhaupt nichts vorstellen konnte. Thronfolger fand man doch nicht einfach mal eben so…? „Nach einem Kampf.“ Also war er vermutlich verletzt gewesen und Rin hatte ihm geholfen? Interessant. Aber er wusste genug von Dämonen, um dazu besser nichts mehr zu sagen. Allerdings stieg sein Halbbruder in seiner Achtung, dass er sich aus Dankbarkeit wohl nun um die Kleine kümmerte. War sie eine Waise? Sesshoumaru war froh, dass der Bas…dass Inuyasha nicht weiter nachfragte. Er wäre es wohl seinem verehrten Vater schuldig gewesen auch noch darauf zu antworten. Und das war unangenehm. Dieser unglückselige Angriff hatte tatsächlich seine Rüstung zerschlagen, ihn verletzt. Es war leider nicht gerade eine Schlacht gewesen, eher ein Attentat, aber er hätte sich lieber die Zunge abgebissen als zuzugeben, dass er gegen diese beiden seltsamen Kämpfer nicht gerade gut ausgesehen hatte. Schön, er hatte sie getötet, aber der Preis dafür war seine praktische Bewegungsunfähigkeit gewesen. Da war sie aufgetaucht, Rin. Obwohl sie in ihm einen Dämon erkannte, wenn auch nicht seinen Rang, war sie nicht weggelaufen, sondern war näher gekommen, höflich und hilfsbereit. Und sie hatte ihn angelächelt. Er wusste nicht, wer das außer Vater sonst je ohne Hintergedanken getan hatte. Er hätte nicht nur in diesem Moment alles dafür gegeben, um dieses Lächeln noch einmal zu sehen. Das Leben als Sohn des Imperators war einsam. Er warf einen raschen Blick seitwärts. Jetzt waren sie zu zweit. Änderte das etwas an seiner eigenen Lage? Ob Inuyasha die Kälte der Einsamkeit wohl überhaupt je nachvollziehen konnte? Er war ja der erfolgreiche Gladiator gewesen, umgeben von Kollegen, mit Senatorin Higurashi auch einer freundlichen Arbeitgeberin…Nein. Der Halbdämon war sicher nie allein gewesen. Die zwei Söhne des Imperators hielten inne, als sie vor sich einen Geruch wahrnahmen, der sie alarmierte: nach Waffen und Rüstung. Während beide unwillkürlich etwas erstaunt waren, dass es auch der Andere festgestellt hatte, tauchten zwei Männer vor ihnen aus den Schatten der Nacht auf, die Inuyasha erkannte. „Also wirklich die sieben Krieger“, stellte er fest. „Also wirklich der Gladiator“, gab einer zurück: „Und du hast noch immer diese niedlichen Ohren, die ich dir so gerne abschneiden möchte.“ „Du übernimmst Sesshoumaru, Jakotsu“, befahl der Anführer ohne auf das enttäuschte Gesicht seines Gefährten einzugehen. „Oh, komm schon, sicher, der ist auch recht gut aussehend, aber er hat doch nicht so niedliche Ohren wie Inuyasha…“ Aber Jakotsu wich seitwärts, um sich dem Thronfolger zu stellen, der die Hand bereits an eines seiner beiden Schwerter gelegt hatte. Senator Naraku trat auf seine Terrasse, zufrieden damit, dass die zwei Krieger den Zugang zu seinem Landhaus sichern würden. Nun, selbst, wenn ihm der Imperator auf die Schliche gekommen war, warum auch immer, wäre er verblüfft, wenn bereits Prätorianer hier angekommen wären. Aber Vorsicht war stets besser. Er betrachtete gegen den Vollmond die Wolken aus Staub am Horizont, ehe ihm bewusst wurde, dass dort Kämpfe begonnen hatten. Wie unschön, um kein anderes Wort zu verwenden. Er fuhr herum. Mukotsu war soeben wieder dabei, Kagome das Lähmungsgift einzuflössen. Eigentlich hatte er sich selbst das Vergnügen bereiten wollen, sie zu …Nun gut. Jetzt musste er schnell sein. Immerhin hing sein Leben davon ab. Denn das wäre keine Bronzemünze mehr wert, würde ihn der Imperator in die Finger bekommen. So ging er schnell in das Zimmer zrück. „Mukotsu, sie gehört dir. Was immer du mit ihr tun willst.“ „Ja, Senator.“ In der Stimme des Kriegers lag faszinierte Begeisterung, während Kagome fast panisch schien, soweit man das in ihren Augen lesen konnte. Aber das war nun gleich. Naraku verließ den Raum und suchte die anderen beiden Krieger, die ihm hier noch zur Verfügung standen: „Renkotsu, ich möchte, dass du unverzüglich dieses Haus niederbrennst.“ Es wäre ihm unmöglich, alle seine Papiere, die er hier aufbewahrte, mitzunehmen. Und da war einiges dabei, dass kein Prätorianer oder gar der Imperator selbst sehen sollte. Schlimm genug, was dem wohl an Restbeständen in seinem Haus in der Hauptstadt in die Hände gefallen war. Seine Töchter waren sicher ebenfalls schon verhaftet worden – und zumindest Kaguras Loyalität würde kaum so weit gehen, für ihn im Kerker sitzen zu wollen „Wir fahren, so rasch es geht, zum Hafen und gehen an Bord.“ Zum Glück hatte er schon bei seiner Ankunft hier im Landhaus unverzüglich einen Boten nach Aisto gesandt, dass das Schiff so schnell wie möglich abfahrbereit gemacht werden sollte. Die wenigen Dienstboten, die hier gewesen waren, hatte er ebenfalls weggeschickt. „Und Bankotsu und die anderen?“ erkundigte sich der Krieger nur. Die Sieben hielten zusammen, das musste er ihnen lassen. Meist war es nützlich, wenn auch im Moment lästig. So erklärte er: „Bankotsu und Jakotsu kämpfen und werden uns dann folgen. Mukotsu wird deine Flammen kennen und ihnen entkommen – er bekam als Abschiedgeschenk Kagome. Eure anderen beiden Freunde in Cuma haben sowieso bereits die Anweisung erhalten, von dort aus mit einem Schiff nach Süden zu fahren.“ Eigentlich hatte er dies nur befohlen, um Nachforschungen zu Soutas Tod auszuweichen, aber nun erwies sich das geradezu als genial. Sie würden sich in Harissa, in der Nähe von Maimai, treffen und er erneut Krieger haben, dazu ein sicheres Versteck, von dem der Imperator nicht einmal träumen würde. Manchmal war vorausschauende Vorsicht in der Tat eine sehr gute Eigenschaft. „Wie du willst, Senator.“ Renkotsu wandte sich ab, um die Brandlegung vorzubereiten, wie immer begleitet von seinem schweigsamen Freund. Sesshoumaru hatte unterdessen ein wenig überrascht festgestellt, dass das Schwert seines Gegners ungewöhnlich war. Es bestand aus einer Aneinanderreihung verschiedener, äußerst scharfer Klingen, die sich wie eine Schlange vor und zurück bewegen konnten. Selbst er musste sich vorsehen und konzentriert die Angriffe zurückschlagen. Um ein Haar wäre er bereits einmal entwaffnet worden und hätte fast einmal buchstäblich den Kopf verloren. Er konnte es sich nicht leisten, auch nur einen Blick hinüber zu dem anderen Duell zu werfen, das sich Inuyasha und der zweite Krieger lieferten. Nun, nach allem, was er in der Arena gesehen hatte, sollte der Bas…sollte sein Halbbruder in der Lage sein, zu gewinnen. Inuyasha hatte schon bei seinem ersten Angriff die unangenehme Feststellung gemacht, dass dieser Bankotsu mit ihm an Kraft mithalten konnte. Das gab es doch fast gar nicht. War das ein Dämon oder auch ein Halbdämon? Immer wieder trafen Tessaiga und das riesige Schwert des Kriegers aufeinander, wurden gegeneinander gepresst. Er sprang zurück: „Jetzt weiß ich wenigstens, warum ihr so viele Menschen und Dämonen töten konntet.“ „Natürlich“, gab Bankotsu zu: „Und jetzt werde ich der Liste noch einen Halbdämon zufügen. Das ist doch wenigstens mal etwas anderes. – Du wunderst dich, wie stark ich bin? Manchmal sind Menschen eben auch was besonders. Und dieses Schwert ist mein Partner. Niemand kann uns beide besiegen.“ Er riss seine große und schwere Klinge empor, als er erneut auf Inuyasha zulief, der Tessaiga eilig emporzog um parieren zu können. Das war eindeutig anstrengend und wenn das nicht bald ein Ende fand, würde er die Windnarbe einsetzen. Schließlich wusste er ja nicht, wie viele Krieger noch zwischen ihm und Naraku standen. Und natürlich zwischen ihm und Kagome… Bankotsu spürte das kaum feststellbare Zittern in der Klinge seines Widersachers, das ihm anzeigte, wie sehr der sich anstrengte, anstrengen musste. Bald schon würde er müde werden, Halbdämon und Gladiator hin oder her, bald schon seine Erschöpfung spüren…. In die feine Nase des Thronfolgers stieg ein entfernter Geruch nach Feuer und Brand. Verdammt. Hatte Naraku etwa mitbekommen, dass er da war, nun, auch Inuyasha, und deshalb den weiteren Rückzug angetreten? Hatte der das eigene Landhaus in Brand gesteckt, um denkbare Verdachtsmomente zu beseitigen – und wenn möglich auch die Tochter der Senatorin? Wie stünde er denn vor Inuyasha und vor allem vor Vater da, würde dieser etwas zustoßen? Sie würden ihn ja als vollkommen unfähig ansehen. Er ließ seinen Gegner einfach stehen und rannte los, sein Schwert noch in der Hand. Na so etwas, dachte Jakotsu zum einen irritiert über die Tatsache plötzlich ignoriert zu werden, und zum anderen erfreut, seinen Widersacher mit dem Rücken zu sich zu haben: das konnte er sich nicht entgehen lassen. Er ließ sein Schwert erneut losfliegen, gezielt auf eine tödliche Umarmung des Thronfolgers. Sesshoumaru bemerkte, dass sich die schlangenartigen Klingen um ihn winden wollten und riss sein Schwert empor, um das des Gegners mit einer heftigen Armbewegung zurückzuschlagen. „Was!“ war alles, was der Krieger noch hervorbrachte, als er seinen eigenen Angriff gegen sich kommen sah – ihn nur knapp verfehlend. Er blieb auf dem Boden sitzen, für einen Augenblick wirklich erschüttert. Das hatte noch niemand vermocht. Inuyasha hatte bemerkt, dass sein Halbbruder weglief. Wollte ihn der Idiot hier etwa allein mit zweien der Krieger lassen? Wieder mal eine elegante Art ihn zu beseitigen? Aber dann stieg auch ihm der Geruch nach Feuer bewusst in die Nase. Kagome, dachte er nur. Darum hatte Sesshoumaru also seinen Kampf abgebrochen. Das sollte er auch tun. Hoffentlich kam sein Halbbruder rechtzeitig, hoffentlich war ihr nichts passiert…. Er schlug mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, zu, gegen dieses ebenfalls mysteriöse Schwert Bankotsus und stemmte sich dagegen. Er musste sich den Kerl jetzt vom Hals schaffen, um Kagome retten zu können. Das war alles, was zählte. Der Krieger spürte erstaunt, über welche Kraft der Halbdämon noch verfügte. Warum nur war der plötzlich nicht mehr erschöpft? Hatte der ihm etwas vorgespielt, um durch einen Trick gewinnen zu können? Ein feines, metallisches Klirren, mehr geahnt als gehört, ließ die Zwei auseinander springen, unwillkürlich im matten Mondlicht ihre Schwerter musternd, die beide als Kampfpartner betrachteten. Als Bankotsu sah, dass seine Klinge einen Riss erhalten hatte, wusste er, dass er kaum mehr weiterkämpfen sollte, nicht, ehe das ein guter Schmied repariert hatte. Jakotsu schien auch besiegt: „Komm, verschwinden wir!“ befahl er daher. Der Senator hatte vermutlich sein Haus in Brand gesteckt, war wohl schon auf dem Weg nach Aisto. Da sollten sie keine Wurzeln schlagen, da er sicher nicht lange auf sie warten würde, ehe er Segel setzen ließ – wenn überhaupt. Inuyasha ließ sie erleichtert laufen. Naraku war der Gegner und die Rettung Kagomes sein oberstes Ziel. So schob er Tessaiga zurück und rannte weiter. Mukotsu hatte unterdessen nicht einmal mitbekommen, dass sein Arbeitgeber und seine Kollegen verschwunden waren. Zu begeistert war er von der Aussicht endlich wieder einmal eine Frau zu Tode quälen zu können. Seit sie für Naraku arbeiteten, war ihm so etwas nicht mehr erlaubt worden – und Bankotsu konnte ziemlich hart sein, wenn Befehle missachtet wurden. Durch das Lähmungsgift, das er ihr erneut eingeflösst hatte, konnte sie sich nicht bewegen, aber sie würde alles spüren können…. Kagome konnte es in der Tat, sie konnte auch denken, aber sich nicht wehren. So war alles was ihr blieb, die Hoffnung, Inuyasha möge kommen, möge Mutter und Souta geholfen haben, ihr helfen, als sie fühlte, wie sich Hände unbarmherzig um ihre Kehle legten, zudrückten. Mukotsu wollte sie noch nicht umbringen, beileibe nicht, aber es war einfach zu schön für ihn, mit anzusehen, wie sie nach Luft rang, ihr Gesicht diesen herrlichen verzweifelten Ausdruck annahm… Oh nein, dachte Kagome nur noch: Inuyasha! Sie hörte nur mehr ihren eigenen Herzschlag, als ihre Lungen schmerzhaft nach der Luft rangen, die ihnen verwehrt wurde. Ihr Blick verschwamm, etwas wie ein blutroter Vorhang schien sich darüber zu legen – und dann ein leuchtendes Grün. Im nächsten Moment fühlte sie sich freigegeben und rang keuchend nach der Luft, die sie bereits nicht mehr erwartet hatte, zu atmen. Mukotsu war auf den Boden gestürzt und so konnte sie, wenn auch schwer, erkennen, wer ihr geholfen hatte. Sesshoumaru? Wie kam der Thronfolger denn hierher? Mukotsu fuhr herum, mühsam den Schmerz ignorierend. Wer war das gewesen, der seine Krallen über seinen Rücken gezogen hatte? Gleich. Er fasste nach seiner Gifttruhe, die er fast nie außer seiner Reichweite ließ und packte das schärfste Gift, das er finden konnte und schleuderte es gegen den vornehm gekleideten jungen Dämon. „Stirb!“ Zu seiner Verblüffung blieb der Unbekannte unverletzt, unberührt stehen, ja, zog sein Schwert. Vor Angst und Schmerzen war der Krieger plötzlich ebenso unfähig sich zu rühren, als ob er sein eigenes Lähmungsgift bekommen hätte. „Als ob das Gift eines Menschen mir schaden könnte“, äußerte Sesshoumaru mit gewisser Verachtung, ehe er seine Klinge niedersausen ließ. Sie war…gerettet…, dachte Kagome erschöpft, ehe alles um sie schwarz wurde. „Kagome!“ Inuyasha raste heran und hatte keinen Blick für seinen Halbbruder oder für den Toten auf dem Boden: „Kagome!“ Er zog sie hoch: „Kagome?“ Warum bewegte sie sich nicht? „Bring sie raus, das Haus steht in Flammen“, erklärte der Thronfolger ruhig, während er sein Schwert zurückschob: „Naraku ist entkommen.“ „Ja.“ Unfähig, an etwas anderes als das Mädchen in seinen Armen zu denken, stand der Halbdämon auf und trug sie hinaus, legte sie ein Stück abseits auf die Wiese, um daneben knien zu bleiben, hilflos ihren Hals abtastend: „Warum nur bewegt sie sich nicht….? Ihr Herz…?“ „Naraku,“ erinnerte Sesshoumaru. „Ich...ja. Der Mistkerl ist weg?“ „Ja.“ „Wohin?“ „Das weiß ich nicht. Du hast jedenfalls die Vollmacht ihn zu verhaften. Nicht ich.“ Inuyasha starrte auf das Mädchen, ehe er zu seinem Halbbruder aufsah. Da hatte er wohl etwas wie Bitterkeit gehört? Oder war das einfach so? „Und wenn ich …“ Nein, wenn ich dir den Befehl erteilen würde….das würde Sesshoumaru sicher kränken, den Thronfolger. Und der hatte Kagome geholfen: „Wenn ich dich bitten würde, ihn zu verfolgen? Kagome muss sicher zu einem medicus. Wenn sie überhaupt noch lebt…“ Zu seiner Überraschung legte Sesshoumaru die Hand an eines der beiden Schwerter in seinem Gürtel, ehe er sagte: „Sie lebt. Nun gut,. Ich werde sehen, ob ich den Senator finde.“ Inuyasha, der noch immer neben Kagome kniete, neigte den Kopf nicht nur aus andressierter Höflichkeit: „Ich danke dir für ihr Leben.“ Mit gewissem Erstaunen einen Gladiator so höfisch zu finden, machte sich der Thronfolger auf den Weg nach Aisto, sicher, dass der Senator versuchen würde an Bord seines Schiffes zu gelangen und damit zu entkommen. Als er den Hafen von Aisto erreichte und nach Narakus Schiff fragte, zeigte der Hafenmeister auf das Meer, in den beginnenden Morgen: „Der Senator ist soeben abgesegelt. - Kein anderes Schiff ist im Moment auslaufbereit.“ Also war er entkommen. Sesshoumaru wandte sich wortlos um. Natürlich würde Vater einen Befehl an alle Häfen schicken zu melden, wenn er dort eingelaufen war, aber es war leider kaum davon auszugehen, dass Naraku einen derartigen Fehler begehen würde. Er hatte sicher ein Ziel und würde in einer unbewachten Bucht an Land gehen, vielleicht das Schiff ebenfalls verbrennen. Der einzige Vorteil war, dass er nun ein Flüchtling war, kein Senator mehr – und dass er keinerlei Zugriff mehr auf seine Goldmine oder sein Vermögen besitzen würde. Nun ja. So, wie er ihn einschätzte, hatte der durchaus sich nicht nur ein Versteck sondern auch Gold gesichert. Vielleicht würden seine Töchter da mehr Informationen haben, obwohl Naraku kaum jemandem vertraut hatte. Kagome spürte, wie sie an etwas Weiches, Warmes gedrückt wurde und öffnete matt die Augen, erkannte dann überrascht, wer sie so an sich presste: „Inu...yasha?“ „Kagome!“ Er starrte sie an: „Geht es dir gut?“ „Ja, ich…ich fühle mich nur müde. – Hast du geweint?“ Verlegen ließ er sie ins Gras und rieb sich die tränenden Augen: „Das ist nur wegen dem Feuer“, log er hastig: „Naraku hat sein Haus angezündet.“ „Was ist mit Mama...und Souta?“ „Deine Mutter ist im Palast und wird da versorgt und bewacht. Kouga ist nach Cuma, um deinen Bruder zu holen.“ „Fein.“ Sie schloss müde die Augen, flüsterte aber: „Und was ist mit….mit den Gladiatoren? Ich sah sie da liegen…“ „Goku lebt.“ Mehr wollte er ihr nicht sagen, schließlich brauchte sie noch Ruhe. „Sesshoumaru kam mit mir her, um dich zu suchen.“ „Er hat mir geholfen.“ „Ja, ich weiß. Ich war noch ein bisschen…beschäftigt. – Na, da kommen ja endlich die Prätorianer. Du wirst gleich zurück gebracht, in den Palast, zu deiner Mutter. Jetzt wird alles gut.“ „Ja.“ Das hoffte sie doch schwer. Inuyasha stand auf und erwartete die Dämonenkrieger, in der jähen Erkenntnis, dass Sesshoumaru Recht gehabt hatte. Hätte er gewartet, wäre erst mit ihnen hergekommen, wäre Kagome wohl schon…Nein, daran wollte er lieber nicht denken. Der Anführer verneigte sich etwas: „Inuyasha-sama.“ „Naraku ist entkommen und Sess...der Cäsar verfolgt ihn. – Bringt Kagome, die Tochter der Senatorin, zurück in die Hauptstadt. Sie wird die Hilfe eines medicus benötigen. Der Rest kommt mit mir nach Aisto. Vielleicht erwischen wir den Senator noch.“ *** Da irrt sich unser junger Freund wohl...Im nächsten Kapitel denken viele Leute gründlich nach: Erkenntnisse bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)