Gladiator von Hotepneith (Ein Halbdämon und das Imperium) ================================================================================ Kapitel 14: Domina ------------------ Wie einige von euch schon bemerkten, das Familienglück der ersten Familie des Reiches ist wohl sehr schwankend.. 14. Domina Die domina setzte sich auf ihren Platz im Audienzzimmer. Nur das unbewusste Zurechtzupfen ihrer Boa verriet, dass der kommende Besuch kein gewöhnlicher war. Sesshoumaru hatte ihr allerdings nur zu deutlich gemacht, dass es ihre Pflicht gegenüber dem Imperator war, seinen Bastard zu empfangen. Jetzt musste sie sich wohl mit dem ungehobelten Gladiator abfinden. Nun, einige wenige Minuten würden genügen, damit ihr Ehemann ihr keine Taktlosigkeit gegenüber seinem Zweitgeborenen vorwerfen konnte. Wie sie ihn kannte, hätte das in der Tat unangenehme Konsequenzen, da hatte ihr Einziger durchaus Recht. Und der hatte sich ja auch schon tagelang mit dem Bastard abgeben müssen. Eine Dienerin öffnete die Tür: „Domina, Inuyasha-sama bittet um Audienz.“ „Ich lasse den Sohn des Imperators bitten.“ Ihrer Stimme war nicht anzuhören, welche Überwindung sie dieser Satz kostete. Inuyasha kam herein und blieb nach drei Schritten stehen, wie es ihm Myouga zuvor eingeschärft hatte. Eigentlich hatte der kleine Kanzler mit ihm die gesamte Audienz durchgespielt. Als er sich jetzt andeutungsweise höfisch verneigte, dachte er kurz an das Gespräch. „Myouga, das ist doch Unsinn! Alles so genau…“ „Die domina legt sehr viel Wert auf Höflichkeit. Und ich muss dich daran erinnern, dass sie die Ehefrau deines Vaters ist. Wenn du sie beleidigst, beleidigst du ihn.“ Und das wollte der Halbdämon wirklich nicht. Die domina war ein wenig überrascht, dass er sich tatsächlich verneigte: „Ich heiße dich willkommen. Inuyasha, war dein Name.“ Als ob sie ihn nicht kennen würde. „Danke, domina.“ „Du hast in der Arena einen sehr guten Kampf gezeigt.“ Das war ein Lob und gleichzeitig der Hinweis auf seine Herkunft. Sie konnte und durfte ihn nicht offen beleidigen, aber sie sah auch keinen Grund zu jemandem sonderlich freundlich zu sein, der das lebende Beispiel dafür war, dass ihr Ehemann andere Frauen attraktiver fand als sie selbst. Schon seit fast fünfzig Jahren mied er ihr Bett. „Danke.“ „Sicher ein Beispiel für das Erbe deines mächtigen Vaters. Deine Mutter ist ja ein Mensch.“ „Sie war es.“ Höflichkeit hin, domina her: falls sie es wagen würde, seine Mutter zu beleidigen, würde sie es mit ihm zu tun bekommen. Sie war also tot. Sie hätte damit rechnen können, aber dennoch war sie erleichtert, dass der Imperator nicht auf die Idee kommen würde, dieses Menschenweib herzuholen. Nun, die hätte nicht lang gelebt. Es gab durchaus Möglichkeiten…Das galt ebenso für diese Missgeburt eines halben Dämons. Aber er war nun einmal hier und Naraku würde sich um ihn kümmern, also konnte sie die Unschuld sein – und vor allem in den Augen des Imperators gut dastehen, „Das ist bedauerlich. Mütter und Söhne haben ja oft eine sehr enge Bindung, “ erklärte sie darum. Was sollte er dazu sagen? Soweit ihm Myouga inzwischen beigebracht hatte, war sie auf Sesshoumaru sehr stolz. „Ich vermute immer, domina.“ Stets den Titel erwähnen, hatte der kleine Flohgeist gesagt. Irgendwie war dieses ganze höfische Spiel wie ein Theater, dachte er plötzlich. Alles so geheuchelt förmlich und freundlich….Wie das Kampfballett der Gladiatoren. Aber auch, wenn es hier nur Worte waren, so waren die Waffen doch geschliffen und konnten verletzen – womöglich sogar töten. Hatte darum Myouga so ermahnt? Erstaunlich höflich war er ja. Sie hatte mit einem ungehobelten Holzklotz gerechnet. Und er war behutsam, ja, vorsichtig. Hatte ihn jemand vor ihr gewarnt? Oder war er schon so gewesen, ehe er Gladiator wurde? Hatte ihn diese ….diese Menschenfrau höfisch erzogen? „Mich würde interessieren, seit wann dir bewusst war, dass der Imperator …mehr als dein Herr ist.“ „Seit er es mir sagte.“ „Das heißt also, erst nach deinem…berühmt gewordenen Kampf gegen den Verräter Akatsuki.“ „Ja.“ Versuchte sie wirklich eine Unterhaltung mit ihm? „Dann hast du noch viel zu lernen, wie man sich bei Hofe benimmt“, meinte sie ein wenig spöttisch. „Hat dir der Imperator bereits gesagt, welche Verwendung er für dich plant?“ „Nein, domina.“ War das langweilig, nicht mehr antworten zu sollen. Aber Myouga hatte gemeint, das wäre zum einen kein höfisches Benehmen und zum zweiten dürfe ein Sohn des Imperators nichts sagen, was man gegen ihn verwenden könnte. In diesem Moment war ihm klar geworden, warum wohl Sesshoumaru immer so kurz angebunden war – und er hatte begonnen, ein gewisses Mitgefühl für seinen Halbbruder zu empfinden. Es konnte kein einfaches Leben sein, wenn man nur gegenüber seinem Vater offen reden konnte. Denn bei den Audienzen, die er selbst geben sollte. hatten ihn der Kanzler und das Beispiel des Thronfolgers schon gelehrt, dass man auch da nicht viel reden durfte. Öde. Irgendwie wäre er wirklich froh, sobald – und falls - er in das Militär gehen dürfte. Da war das doch sicher nicht so ein glatter Boden. „Tatsächlich.“ Dann sollte sie einmal mit ihrem Einzigen darüber sprechen, falls Naraku und sein Plan versagten. Eine möglichst weite Entfernung von der Hauptstadt, ein Statthalter- oder Kommandeursposten irgendwo am Rande des Imperiums wäre des Bastards doch wohl angemessen. Und es würde Sesshoumaru bestimmt gelingen, seinen Vater zu überzeugen. Sie selbst hatte ja schon geraume Zeit kaum mehr Einfluss auf den Imperator, genauer, seit er aus diesem Feldzug im Norden zurückgekehrt war. Da hatte er sich verändert. Er mied sie, ihr Bett. Zunächst hatte sie angenommen, eine Rivalin zu haben, aber ihre Spione hatten ihr nur Negatives berichten können und so hatte sie schließlich angenommen, er habe sich im Krieg eine delikate Verletzung zugezogen. Dennoch: auch sein Verhalten hatte sich geändert. Er war viel mit Sesshoumaru zusammen, zog diesen immer näher zu sich. Ungewöhnlich. Nun, gleich: „Dann möchte ich dich nicht länger von deinen Pflichten abhalten. Du darfst gehen.“ Inuyasha verneigte sich und ging. Das war eine recht kurze Audienz gewesen, aber er war froh darum. Sie hatte nichts Warmherziges an sich und falls er je die Illusion gehabt hätte, sie könnte eine zweite Mutter für ihn werden, so war sie nun sicher dahin. Nein, da sollte er sich wirklich eher an Vater und Halbbruder halten. Die domina erhob sich. Das war ja einigermaßen gut gegangen. Hoffentlich würde der Bastard auch dem Imperator mitteilen, dass sie höflich geblieben war. Außer zu offiziellen Gelegenheiten brauchte sie das Halbblut nun nicht mehr zu sehen. Das würde sie sicher genug strapazieren. Da eine Dienerin hereinsah: „Liegt noch etwas an?“ „Nein, domina.“ „Ich bin in meinen Privaträumen.“ Sie würde ein wenig entspannen – und überlegen, was man mit dem Bastard tun könnte. Sicher, falls Narakus Giftanschlag gelang, war sie dieses Problem ihres Einzigen los, aber das war nicht gesagt. Erstens waren die Leibwachen sicher aufmerksam und zweitens Hofmedicus Jinenji ein erfahrener Mediziner. Nein. Ein netter kleiner Statthalterposten, möglichst am Rande des Imperiums oder auf einer Insel, möglichst ohne stehendes Heer, das wäre wohl am besten. Ihr fielen einige Orte ein, an denen sie selbst allerdings nicht hätte sein mögen. Sie fuhr herum, als sich ihre Schlafzimmertür öffnete. Welche von ihren Dienerinnen war so ungeschickt…. Sie erstarrte fast in der Bewegung, als sie erkannte, wer hereingekommen war, die Tür nun hinter sich zufallen ließ und die Arme verschränkte. Der Imperator war schon lange nicht mehr in ihr Schlafzimmer gekommen – und noch nie in solcher Stimmung. Er lächelte sogar ein wenig und sie spürte, wie sie ein Schauder überlief. Er war zornig. Warum nur? Hatte der Bastard…? „Du weißt, warum ich hier bin?“ Die Frage klang fast sanft, da er ihren unwillkürlichen Schrecken bemerkt hatte. „Ich…Leider nein. Ich habe deinen B…deinen zweiten Sohn zuvor höflich empfangen.“ „Darum geht es nicht.“ Er kam langsam näher: „Sondern um die gestrige Audienz für Senator Naraku.“ Hatte der Senator etwa geplaudert? Dem Herrscher von dem geplanten Giftanschlag erzählt? Hatte dieser Mistkerl sie in eine Falle locken wollen? Es war kaum davon auszugehen, dass der Imperator angetan von einem Mordplan gegen seinen Jüngsten wäre. Nein, sie musste ruhig bleiben. Noch war nicht klar, was er hier wollte. Instinktiv wich sie jedoch einen Schritt zurück, ehe sie sich aufrichtete: „Nun, es gehört zu meinen Pflichten Audienzen zu geben. Und du wirst zugeben, dass ich mich ihnen noch nie entzogen habe.“ „Du warst eine Stunde mit ihm allein.“ „Oh. Eifersüchtig? Erstaunlich bei einem Mann, der seit einem halben Jahrhundert ohne mich auskommt.“ Und da sie bemerkte, dass sie eher Öl ins Feuer gegossen hatte, er seine Hand entspannen musste: „Bitte, du kannst doch nicht wirklich annehmen, dass ich diesem Mann ominöser Herkunft erlauben würde, mich auch nur zu berühren…!“ Ihm war klar gewesen, dass seine Zurückhaltung sie kränken würde. Aber immer, wenn er auch nur daran dachte, sie ehelich zu umarmen, schob sich ein anderes Gesicht dazwischen, dunkle, warm leuchtende Augen, schwarze Haare wie Kohle…Darum ging es momentan allerdings auch nicht. „Es ist vollkommen gleich, was ich annehme. Es handelt sich darum, was andere annehmen könnten. Und meinen Ruf in der Öffentlichkeit. Ich werde nicht dulden, dass er Schaden nimmt. Wenn du noch ein einziges Mal eine Audienz ohne mindestens zwei Dienerinnen dabei gibst, werde ich dich als Ehebrecherin behandeln.“ „Und mich töten?“ Sie musste sich zwingen, ihre Selbstbeherrschung aufrecht zu halten. Damit hatte sie nicht gerechnet. Aber natürlich, er hatte auch im Palast so gute Spione wie nur irgendwer – und seinen Stolz. Schließlich, wer garantierte einem Mann, dass sein Erbe auch sein Erbe war, wenn seine Frau nicht nachweisbar tugendhaft war? „Du bist die Mutter meines erstgeborenen Sohnes, das schützt dich vor dem Tod. Aber eine kleine Wüstenoase in der Einsamkeit wäre dein neues Zuhause.“ Sie war sicher, er würde das durchziehen, den Scheidebrief und ihre Verbannung unterschreiben – und Sesshoumaru würde ihr nicht helfen können, vielleicht nicht einmal wollen. Sie nickte daher nur: „Dein Befehl, mein Herr und Imperator.“ Ohne weiteres Wort ging er. Mit zitternden Beinen ließ sie sich auf ihrem Bett nieder. Nein, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie würde diese Anweisung befolgen, eher noch vorsichtiger sein müssen, denn der Imperator machte weder leere Drohungen noch sagte er etwas zweimal. Eine Eigenschaft, die sie bislang durchaus zu schätzen gewusst hatte. Eine zweite Privataudienz für Naraku war eigentlich auch nicht notwendig. Sollte der doch ruhig sein Glück versuchen und den Bastard vergiften. Sie musste sich um ihre eigene Sicherheit kümmern. Als Inuyasha in seine Räume zurückkehrte, bemerkte er in seinem Vorzimmer zwei wartende Personen, eine junge Dämonin und einen Mönch, die sich beide vor ihm verneigten. Erfreut sagte er: „Miroku! – Komm.“ Der Mönch aus dem Osten gehorchte und schloss die Tür hinter sich, ehe er sich erneut verneigte. Inuyasha wusste inzwischen, dass ihn niemand außer Vater und Bruder ungefragt ansprechen durfte und setzte sich: „Könntest du dich normal verhalten? Dieses höfische Drumherum geht mir wirklich auf die Nerven.“ Miroku musste etwas lachen, erleichtert, dass der neue Rang Inuyasha nicht zu Kopf gestiegen war: „Soll ich das glauben? Es ist doch sicher ganz reizvoll, der Sohn des Imperators zu sein. Allein, wenn ich die ganzen hübschen Mädchen hier sehe…“ „Du änderst dich nie, oder? Was sagt denn Sango dazu?“ „Sie hat...schlagende Argumente, dass ich lieber sie ansehen soll. Sie ist wirklich ein feines Mädchen und ich gebe mir auch Mühe, andere nicht mehr anzugucken. Sango. Sie…sie hat mich gebeten, dir etwas zu erzählen.“ „Was denn? Ich dachte, die Dämonenjäger haben sowieso das Ohr meines…des Imperators.“ „Es geht um Kagome und ihre Mutter. Sie sitzen in der Klemme.“ „Kagome!“ Mit einem Ruck richtete sich der junge Halbdämon auf: „Wieso denn? – Setz dich doch…dort, da ist noch ein Stuhl. Also, sag schon, was ist los?“ Der Mönch sagte, was los war, und beobachtete ein wenig beunruhigt, wie sich die Klauen seines alten Bekannten zu Fäusten ballten. „Naraku!“ Das war nur ein Knurren. „Da sie sicher sind, dass sie beobachtet werden, trauen sie sich natürlich nicht, den Imperator zu informieren. Der Senator scheint genau zu wissen, wo sich Souta befindet und hat wohl auch jemanden abgestellt, der den Jungen beobachtet. So kam Sango auf die Idee, dass ich es dir erzähle. Du hast doch sicher Zutritt zu deinem…zum Imperator. Und nur dieser kann einen Senator verhaften lassen oder so.“ „Dieser Mistkerl wird Kagome nicht heiraten! Hm. Ich kann keinen Senator verhaften lassen?“ „Ich glaube nicht, nein. Soweit ich weiß, stehen die Mitglieder des Senats unter besonderem Recht. Und das scheint Naraku auszunutzen.“ „Oh ja. Jetzt reicht es mir wirklich mit diesem ….“ Inuyasha suchte das passende Schimpfwort: „Gut, Miroku. Sag Sango, dass ich mich darum kümmere, das kann sie auch Kagome weitergeben. Die Goldmine, Hakudoshi, das Attentat und jetzt das.“ „Muss ich das gerade verstehen?“ Aber Miroku erhob sich: „Danke, Inuyasha. Das wird die Mädchen sicher beruhigen. Nur, bitte, sei vorsichtig. Wenn Naraku mitbekommt, dass da etwas gegen ihn läuft…“ „Ja, schon klar, dann ist Kagomes Bruder dran. Keine Sorge. Ich mache noch meine Audienzen durch, dann gehe ich zum Imperator. So war das jetzt jeden Abend und ist sicher nicht weiter auffällig.“ „Du hast ganz schön zu arbeiten, oder?“ „Ja. Und zu lernen. Immerhin kam ich heute zum Üben, das habe ich schon vermisst. Sogar mit meinem…mit dem Thronfolger.“ „Cäsar, so heißt jetzt sein Titel, nicht wahr?“ „Ja. Jetzt geh und beruhige die Mädchen.“ Das war eine klare Verabschiedung und so verneigte sich der Besucher und verließ das Arbeitszimmer etwas erleichterter, als er gekommen war. Er kannte Kagome und war sicher, dass diese Naraku nicht ausstehen konnte. Die junge Dämonin, die noch wartete, stellte sich als Kagura vor. Inuyasha dachte daran, dass sie Narakus Tochter war und fertigte sie recht kurz ab, ohne zu ahnen, dass er damit dem Beispiel seines Halbbruders folgte. Allerdings sah er sich nicht in der Lage, das Geschenk, das sie ihm mitgebracht hatte, abzulehnen, angeblich von ihr selbst hergestellte Süßigkeiten. Als sie gegangen war, sah er auf: „Gibt es noch etwas, Kohaku?“, da sein Diener gerade hereinsah. „Nein, Inuyasha-sama. Für heute ist niemand mehr da.“ „Fein. - Wenn du willst, kannst du was von den Süßigkeiten essen. Ich bin beim Imperator.“ „Wie du befiehlst…“ Auf dem Weg zu den Amtsräumen des Herrschers dachte er nach. Am liebsten würde er reinstürzen und Vater alles erzählen, was er über Naraku wusste. Aber womöglich war dieser Mistkerl ein Freund von ihm und er würde ihm nicht glauben. Andererseits war Kagome...ja, Kagome. Die schiere Vorstellung, dass sie zu einer Ehe mit einem Mörder gezwungen würde genügte, um ihm vor Zorn heiß werden zu lassen. Wenn sie sich für Kouga entschieden hätte, hätte es ihn geschmerzt, aber er hätte gewusst, dass der sich gut um sie kümmern würde, sie liebte. Aber so etwas wie Naraku hatte sie nicht verdient. Nun, eigentlich hatte den niemand verdient. In den Vorzimmern seines Vaters warteten noch immer Leute. Das schien eine nie enden wollende Kette zu sein. Aber die Sekretäre waren bereits dabei die Namen aufzulisten. Morgen früh würden die Dämonen und Menschen in der Reihenfolge, in der sie jetzt hier waren auch wieder zugelassen werden. „Inuyasha-sama…!“ Einer der Beamten verneigte sich: „Du willst Audienz?“ Nur ein Knurren: „Spricht was dagegen?“ „Nein, selbstverständlich nicht.“ Au weia. Da war aber jemand wütend. Was konnte nur geschehen sein, dass der eigentlich so nette Gladi…zweite Sohn des Imperators so zornig war? Inuyasha verneigte sich höflich vor seinem Vater, etwas erstaunt, dass Sesshoumaru bei ihm war. Dies war die letzten Tage nie der Fall gewesen, auch, wenn dieser seit seiner Ernennung zum Thronfolger an vielen Audienzen teilnahm. „Setz dich, mein Sohn. - Was ist geschehen?“ „Ich….kennst du Senator Naraku, verehrter Vater?“ begann er fast vorsichtig. „Natürlich. Er ist einer der mächtigsten und reichsten Senatoren.“ „Vertraust du ihm?“ Inuyasha bemerkte, dass der Imperator langsam seine Hand auf den Schoss legte und Sesshoumaru ihn ansah: „Ich…Senatorin Higurashi und Kagome stecken in einer Klemme, an der er schuld ist.“ „Eine Intrige unter Senatoren ist nur zu üblich“, erklärte der Thronfolger gelassen: „Da mischt sich der Imperator nie ein. Solange Naraku keinen Hochverrat begeht.“ „Morde genügen nicht?“ fragte Inuyasha bitter zurück. „Das möchte ich jetzt doch genauer wissen“, meinte der Imperator: „Was weißt du über Morde und was hat das mit der Senatorin und ihrer Tochter zu tun?“ Inuyasha berichtete: „Und das ist noch nicht alles.“ „Dann hebe ich mir meine Meinung dazu auch noch auf. Was weißt du weiter über Naraku?“ „Wie du weißt, war ich in der Kampfschule von Avenna. Hakudoshi hatte dort sieben sehr geschickte Krieger, die er immer gemeinsam zu Aufträgen sandte, jedoch nie zu einem gewöhnlichen Arenakampf vermietete. Ich habe sie hier schon in der Hauptstadt gesehen. Hakudoshi ist Narakus Sohn und es dürfte klar sein, für wen die sieben Krieger eigentlich arbeiten. Es fand vor einigen Wochen ein Attentat auf die Senatorin und Kagome statt. Zum Glück konnten Kouga und ich es verhindern, aber ich hatte in dem Attentäter auch einen der sieben Krieger erkannt.“ „Aber du hast den Mund gehalten?“ erkundigte sich Sesshoumaru. „Naja, ich war ein einfacher Gladiator und wollte mich nicht gerade in die Intrigen zweier Senatoren einmischen.“ „Hakudoshi ist tot.“ Der Imperator bemerkte den verwunderten Blick seines Jüngsten: „Angeblich starb er plötzlich an einem Fieber. Ich wollte die Kampfschule unter dem Vorwand der Steuer prüfen lassen. Neuer Arenaleiter ist Akago. Ist das auch ein Sohn von Naraku?“ „Wenn ich wetten sollte, ja.“ „Er hat seine Söhne verborgen, da sie wohl außerehelich sind. Und wir sollten glauben, dass er nur Töchter habe.“ Der Thronfolger sah zu seinem Vater: „Entweder er hat seit neuestem moralische Bedenken oder einen anderen Grund.“ „Es schadet nie, unerwartete Verstärkung zu besitzen“, meinte der Imperator: „Sieben Krieger, sagst du, Inuyasha. Und das seit Jahren?“ „Ja. Sie waren schon in Avenna, als ich dort anfing. Also gewiss vier Jahre.“ „Und seit fast fünf Jahren haben mir ergebene Senatoren ab und an kleine Unfälle, werden von Banditen überfallen…Sesshoumaru, lass dir die Unterlagen der Prätorianer geben, welche die Todesfälle aller Senatoren der letzten Jahre betreffen. Vielleicht gab es Zeugen. Inuyasha soll dir nach diesem Gespräch die Beschreibung der sieben Krieger berichten. – Was weißt du noch über Naraku?“ „Dass er ein Mistkerl ist. Er kauft Sklaven für seine Goldmine, darunter auch Kinder.“ „Unmöglich!“ entfuhr es dem Thronfolger. Der zweite Sohn des Imperators hatte das unerwartete Erlebnis Vater und Halbbruder vollkommen verblüfft zu sehen. So erklärte er: „Doch, es war auf dem großen Sklavenmarkt gleich südlich der Berge. Seine Leute kauften mehr oder weniger ein komplettes Dorf. Ich hörte, dass sie in seine Goldmine gebracht werden und dort schuften bis sie sterben. Die Kinder müssen ganz vorn arbeiten, wo der Gang noch sehr niedrig ist.“ „Das ist unmöglich“, wiederholte sich Sesshoumaru: „Alles Gold gehört dem Imperium. Niemand hat privat eine Goldmine.“ Der Imperator war gelassener: „Nun, entweder irrt sich Inuyasha oder wir haben die Erklärung für den so unerwartet großen Reichtum des Senators. – Wer außer dir weiß von dieser Goldmine?“ „Miroku war dabei, der…der Freigelassene der venatrix. Oh, und Atticus. Dessen ganze Familie kam in die Goldmine. Er ist jetzt der medicus bei den Dämonenjägern.“ „Ich will beide sprechen. Sofort. Und Kouga, bezüglich des Attentats auf die Senatorin. - Sesshoumaru, die Unterlagen.“ Beide Söhne erhoben sich. Der Thronfolger sagte nur noch: „Wenn du die Befehle weitergegeben hast, komm zu mir. Ich benötige die Beschreibung.“ ************ Man sollte immer nachprüfen, wer wen heiraten will, ehe man selbst zu radikalen Mitteln greift. Inuyasha hat eine Lawine ausgelöst. Nur man unterschätze nie einen Senator vom Schlag Narakus, solage er lebt... bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)