Gladiator von Hotepneith (Ein Halbdämon und das Imperium) ================================================================================ Kapitel 7: Sesshoumaru ---------------------- Unser halbdämonischer Junge aus der Provinz hat noch eine Menge zu lernen über seine Freunde und Gegner... 7. Sesshoumaru Inuyasha machte sich Sorgen. Das gerade noch missglückte Attentat behagte ihm gar nicht. Die Senatorin war sehr nett zu ihm und auch Kagome, nun ja, die hatte er sowieso recht gern, und dass da jemand einfach versucht hatte sie zu ermorden… Andererseits war ihm klar, dass er seinen Verdacht, Hakudoshi oder gar Senator Naraku stecke dahinter, für sich behalten musste. Das war eine Senatorin, das ein Senator und er nur ein Gladiator. Sagte er etwas, hieß es doch sicher leicht, dass ihn das nichts angehe. Im schlimmsten Fall schickte ihn Senatorin Higurashi in Ketten zu Hakudoshi und verlangte ihr Geld zurück. Und das wollte er auf gar keinen Fall. Sein Schicksal dann…nun, dazu gehörte nur die Phantasie des Gladiatorenschulleiters. Allerdings versuchte er im Gespräch mit seinen Kollegen dafür zu sorgen, dass die Senatorin nicht mehr allein auf die Strasse gehen sollte. Zum Glück waren Kouga und die anderen auch dieser Meinung, so dass das zumindest stimmen würde. Obwohl die Menschen gegen auch nur einen der sieben Krieger, den er erkannt zu haben glaubte, kaum eine Chance hätten, so würde der sich doch gegen drei oder gar vier Menschen härter tun als nur gegen zwei überraschte Frauen. Es sei denn, Naraku oder Hakudoshi wären so verrückt, gleich alle Sieben auf Kagomes Mutter zu hetzen. Aber mitten in der Hauptstadt sollte sie doch wohl zumindest davor sicher sein. Senator Naraku hatte unterdessen von Bankotsu, dem Anführer der sieben Krieger, die Nachricht erhalten, dass das Attentat fehlgeschlagen war. „Ich bedauere, aber die beiden Frauen waren allein, nichts verriet, dass die zwei dämonischen Gladiatoren in der Gegend waren. Und da der Auftrag lautete unauffällig zu bleiben, zog sich mein Waffenbruder zurück.“ Dieser hatte zuvor gemeint, beide seien ihm auf die Schnelle bekannt vorgekommen, aber natürlich würde er sie auch schon in der Arena gesehen haben. Überdies war der Gute nicht gerade das hellste Licht am Kranz. Kein Grund, mit einer derart vagen Möglichkeit den zahlungskräftigen Auftraggeber zu beunruhigen. „Ich vermute, du hast deinem…Kollegen bereits deutlich gemacht, dass weiteres Versagen nicht geduldet wird. Hm. Zwei dämonische Gladiatoren. Kouga, davon wusste ich. Wer ist der Zweite?“ „Soll ich Nachforschungen anstellen, Senator?“ „Nein.“ Das würde zu spät sein. Die Jubiläumsfeiern musste auf jeden Fall nun die gute Frau ausrichten. Zwei aufeinander folgende Attentate auf sie wären zu verdächtig. Jemand würde sonst einen Plan dahinter vermuten. Schade. Diese Feiern zu veranstalten hätte seinen eigenen Namen in der Öffentlichkeit mehr als gut dastehen lassen: „Nicht nötig. Aber bleibt noch ein wenig in der Hauptstadt, es mag sein, dass ich für Mukotsu noch einen Spezialauftrag habe.“ „Wie du willst, Senator.“ Immerhin zahlte dieser ausgesprochen gut. Und er deckte seine Männer. „Geh.“ Allein gelassen versank Senator Naraku in tiefes Nachdenken. „Ach du liebe Güte!“ Kouga sprang zurück, eine Reaktion, die seinen Übungspartner Minari den Kopf drehen ließ. Auch er erstarrte. Beide wandten sich um und blieben nebeneinander stehen, die Waffen beiseite schiebend, was auch die anderen bewog, ihre Duelle abzubrechen und zu ihnen zu kommen. Inuyasha, der gerade gegen Marcus und Tino, die beiden Samniten, gekämpft hatte, trat zu den anderen in eine Reihe und verschränkte wie diese die Hände auf dem Rücken, fragte jedoch leise: „Wer ist das?“ Denn Senatorin Higurashi hatte mit einem jungen Mann den Hof betreten, dessen lange weiße Haare und spitze Ohren verrieten, dass er ein Hundedämon sein musste. Er trug eine schwarze Rüstung und zwei Schwerter im Gürtel. Um seine Schulter schlang sich eine Art Boa. Aber was den halbwüchsigen Gladiator dazu bewog ihn geradezu fassungslos anzustarren und nicht, wie die anderen, höflich den Kopf zu senken, war das erstmalige Gefühl: der ist wie ich. Ihre Augen, ihre Haare…das war so ähnlich, auch, wenn der vollblütige Dämon keine Öhrchen auf dem Kopf trug. „Der Sohn des Imperators, Sesshoumaru!“ zischte Marcus: „Da geht’s sicher um die Jubiläumsfeiern.“ Inuyasha lief ein unwillkürlicher kalter Schauder über den Rücken, als er dem Blick des Hundedämons begegnete. Er hatte das Gefühl gerade seinem eigenen Tod in die Augen zu sehen. Er hielt jedoch stand und senkte nicht den Kopf. Schön, das war der Sohn des Imperators, aber wieso starrte der ihn so an? „Ein Halbdämon also, Senatorin.“ Die tiefe Stimme war ruhig. „Ja, Sesshoumaru-sama.“ Eine nie gehörte Anrede, dachte Inuyasha prompt, aber das war wohl der Titel. Deswegen gaffte der ihn so an. Hatte er noch nie einen Halbdämon gesehen? Die Senatorin fuhr mit gewisser Unruhe in der Stimme fort: „Ich dachte, für die Jubiläumsfeierlichkeiten…“ „Etwas Besonderes, ja. In der Tat. Kouga sah ich schon kämpfen. Auch er. Nein, alle. Es soll wirklich etwas….Unvergessliches für den Imperator werden.“ Sesshoumaru betrachtete erneut Inuyasha: „Und dazu ist eine solche...Attraktion sicher am Besten. Besprechen wir das.“ „Ja, Sesshoumaru-sama.“ Als die beiden gingen, entspannten sich die Gladiatoren. „Alle! Wir alle werden auftreten!“, meinte Tino freudig: „Da wird es Geld geben, Leute.“ „Sesshoumaru“, dehnte Inuyasha: „Der Sohn des Imperators….“ Und das erste Wesen, das fast so aussah wie er selbst, der erste Hundedämon, den er zu Gesicht bekam. „Ja. Was hast du? Er hat dich als Glanzstück ausgesucht. Du, das wird toll. Die Münzen und Blumen werden dir sicher nur so zufliegen, zumal dich keiner je zuvor kämpfen gesehen hat.“ „Meinst du? Ich habe ein ungutes Gefühl bei ihm.“ Irgendwie hatte er ihn so angesehen….so abschätzend, so kühl…wie Hakudoshi. „Das hat jeder, der ihn trifft.“ Goku kam heran: „Er ist stark, aber nicht einmal die anderen Dämonen behaupten, dass sie ihn mögen, nicht wahr, Kouga?“ Der Wolfsdämon zuckte die Schultern: „Darauf kommt es nicht an. Er IST stark und ich würde ungern gegen ihn kämpfen wollen.“ „Er hat zwei Schwerter…“ meinte der Halbdämon plötzlich: „Angeber oder kann er damit umgehen?“ „Oh, das kann er. Er war mit bei dem Feldzug, “ antwortete Kouga: „Du weißt schon, im Westen, bei dem ich auch dabei war. Es war das erste Mal, dass er das Kommando über ein Heer hatte, aber kämpfen kann er, doch. Es hieß nur, er habe zu seiner Volljährigkeit ein Schwert von seinem Vater und eines von seiner Mutter erhalten. Um sie nicht zu verärgern, trägt er beide.“ Inuyasha nickte etwas, meinte jedoch spöttisch: „Klingt nach äußerst bravem Sohn…“ Als Muttersöhnchen hatte er den Sohn des Imperators doch nicht eingeschätzt „Na, du hast die domina noch nie gesehen, sonst wüsstest du, warum sich nicht einmal ihr Sohn traut sie zu verärgern. Und natürlich schon gleich gar nicht den Imperator selbst.“ „Domina?“ „Das ist der Titel der Ehefrau des Herrschers. Du bist wirklich ein Provinzler, Halbdämon!“ Kouga lachte etwas spöttisch auf: „Na, komm schon, du gegen mich...jetzt.“ Sie begannen wieder zu üben. Senatorin Higurashi schüttelte etwas den Kopf: „Sesshoumaru-sama…“ „Was behagt dir an meinem Programm nicht, Munus?“ „Sicher, ein Halbdämon ist eine Attraktion, aber so viele Kämpfe, die er bestreiten soll – das wird gefährlich für ihn.“ „Er ist ein halber Hundedämon. Und du kannst gewiss sein, ich weiß, wie groß seine Kraft ist. Und wann sie zu Ende ist.“ Sie wusste, dass er die Wahrheit sprach, da kein Dämon je log, konnte aber ein unbehagliches Gefühl nicht unterdrücken: „Davon bin ich überzeugt“, meinte sie höflich: „Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass es der Imperator, Ruhm und Ehre sei ihm, nicht gern sehen würde, wenn ein Mitglied, sei es auch nur ein halbes, seiner Art stirbt.“ „Nun, ich bin der Veranstalter bei den Feiern zu Ehren unseres mächtigen Imperators, meines Herrn und Vaters. Und du hast zu gehorchen.“ „Selbstverständlich“, beeilte sie sich zu beteuern. Sie war von dem Posten des Munus abhängig. Die Lebenshaltungskosten, die Unkosten für das Senatorenamt, die Unkosten für die Ausbildung ihrer Kinder – das alles beruhte nur auf diesem, für eine Frau äußerst ungewöhnlichen, Amt. Und sie bezweifelte nicht, dass es Sesshoumaru gelingen würde, seinen Vater davon zu überzeugen, ihr den Posten zu entziehen. Es gab genug andere, die das Amt begehrten, allen voran Senator Naraku. „Es ist nur meine Pflicht dir fachliche Einwände zu bringen.“ „So sind wir uns einig. – Für den letzten Durchgang werde ich selbst eine Überraschung aufstellen.“ „Einen Dämon? – Erneut Kouga…“ „Nein. Kouga macht den Beginn.“ Und zum Ende wieder einen Dämon. Oder mehrere. Es gab einen zwölfstündigen Aufstand und die Anführer saßen im Kerker. „Gut, Munus. Das Programm steht. Kümmere dich um die Durchführung.“ „Ja, Sesshoumaru-sama.“ Was sollte sie Anderes sagen? Und zumindest bis zu den Feierlichkeiten hatte sie nun keine Möglichkeit direkt mit dem Imperator über die Kampfschule in Avenna zu reden. Sesshoumaru war der offizielle Veranstalter und damit ihr Ansprechpartner. Es würde fatal sein ihn zu verärgern, in dem man auch nur den Anschein erweckte ihn nicht für voll zu nehmen. Nur kurz nach dem Abendessen kam Kagome zu den Quartieren der Gladiatoren, die gemeinsam im Vorraum saßen, redeten und würfelten: „Inuyasha...ich ...kann ich mit dir reden?“ „Das schickt sich nicht, allein mit ihm zu reden“, warf Kouga prompt ein und bekam einen funkelnden schwarzen Blick: „Aber mit dir und ihm allein? Ich sagte, ich will mit ihm reden.“ „Ich komme ja schon!“ Inuyasha war bereits unterwegs, ohne den Wolfsdämon weiter zu beachten. Draußen meinte sie: „Komm, setzen wir uns da auf die Bank unter dem alten Baum. Ich…Mutter macht sich Sorgen.“ Unwillkürlich war der junge Halbdämon alarmiert: „Warum? Wegen des Anschlages?“ War da schon wieder etwas geschehen? „Nein. – Der Sohn des Imperators hat das Programm zusammengestellt. Mit dir als Hauptkämpfer.“ „Ja, das habe ich verstanden. Warum macht sie sich Sorgen? Die anderen meinten, ich wäre eine gute Zugnummer, es würde viel Geld geben.“ Traute sie ihm das nicht zu? Hielt sie ihn für so schwach? Und Kagome war auch dieser Meinung? Das war enttäuschend. „Ja, das schon. Je mehr Kämpfe du bestreitest, desto höher dein Anteil an den Einnahmen. Und die Arena wird voll sein, das ist sicher.“ Sie betrachtete so nervös ihre Hände, dass er unwillkürlich den Arm um sie legte: „He, glaubst du vielleicht, ich werde mit dem Wölfchen da nicht fertig? Oder den anderen?“ Sie duldete die Umarmung, meinte jedoch: „Darum geht es nicht. Mutter sagte, dass der Sohn des Imperators harte Kämpfe für dich ansetzte – und wohl den schwersten zum Schluss.“ „Das pack ich schon. Du könntest mir etwas zutrauen!“ Er bemerkte, dass er sie noch immer umfing und ließ etwas hastig los. „Ich bin immerhin kein Mensch!“ „Ja, und er meinte ja auch, dass du ein halber Hundedämon wärst und er schon wisse, was du kannst und was nicht. Genau das macht ihr ja Sorgen.“ „Muss ich das jetzt verstehen?“ „Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst…Mama hat das Gefühl, Sesshoumaru legt es darauf an, dass du dabei verletzt wirst, wenn nicht schlimmeres.“ „Aber gesagt hat er das nicht.“ Warum war er eigentlich bemüht, den Hundedämon zu verteidigen? Wohl genau darum. Das erste nichtmenschliche Wesen, das zumindest halb wie er selbst war, seine zweite, bislang unbekannte, Hälfte… „Nein“, musste sie zugeben. „Ich meine, ich mag ihn nicht besonders. Er wirkt auf mich wie ein ziemlich eiskalter und machtbewusster Mistkerl. Aber er kann ja mich kaum umbringen. Du und deine Mutter habt doch gesagt, wie das hier abläuft. Und dass der Imperator das nur als Schauspiel sehen will.“ „Ja, schon. Ich wollte dich nur warnen. Das wird schwer.“ „Keh! Ich und Tessaiga werden gewinnen.“ „Tessaiga?“ Er deutete auf sein Schwert: „Das hat diesen Namen.“ „Oh, das ist dann wertvoll, oder? Nur wertvolle Schwerter bekommen eigene Namen.“ „Ja, mag sein.“ Aber er glaubte es nicht. Warum hätte Hakudoshi es ihm lassen sollen? „Aber es war ein sehr….eigenartiger Typ, der es geschmiedet hat. Hieß Toutousai.“ „Ja, den Namen habe ich schon einmal gehört. Er ist ein sehr berühmter Schmied und seine Schwerter sollen so teuer sein wie ein ganzes Wagengespann samt Wagen.“ Sie betrachtete ihn: „Das gehört dir?“ „Ja, er…er verkaufte es, weil es mich ausgesucht hatte. Er meinte, das tun Dämonenschwerter, sie suchen sich ihren eigenen Herrn. Und keiner außer mir könne damit umgehen.“ Darum hatte es ihm der Schulleiter wohl auch gelassen. Für jeden anderen Sklaven wäre es nur ein Stück Metall. „Dann wirst du gewinnen.“ Sie atmete etwas auf: „Und du bist ja doch kein Mensch, da wird das schon klappen.“ „Ja. – Äh, Kagome…darf ich dich um etwas bitten?“ Sie wurde unwillkürlich etwas verlegen. Hier im Hof, allein unter dem Baum mit einem jungen Mann sitzend…was wollte er? Aber sie meinte: „Ja.“ „Geh nicht mehr allein auf die Strasse. Ich mache mir Sorgen um dich.“ „Wegen des Überfalls neulich? Ja, Mama meinte auch, dass wir nur noch in Begleitung von Gladiatoren gehen. Kouga hat sie da wohl überredet. Aber ich denke, dass das nicht notwendig ist. Es ist sehr nett, dass ihr euch Sorgen macht, aber das war sicher nur ein Verrückter.“ Inuyasha, der in ihm einen der sieben Krieger erkannt hatte, schüttelte etwas den Kopf, wollte das Mädchen aber nicht erschrecken: „Schon, aber er ist immerhin entkommen. Was, wenn er sein Glück ein zweites Mal versuchen will?“ „Schon gut. Mama hat ja gesagt, dass wir nicht mehr allein gehen.“ Sie stand auf: „Gute Nacht, Inuyasha.“ „Gute Nacht, Kagome.“ Als er zum Quartier zurückging, bemerkte er gerade noch, dass Kouga hinter der Tür verschwand. Der Wolf hatte zugesehen, wohl zugehört. Verdammt, wieso war der Idiot nur so auf Kagome versessen? Das ließ seine Chancen bei ihr doch erheblich schwinden. Außerdem, dachte er etwas resignierend, würde doch wohl auch ein vollblütiger Mensch bei ihr mehr Aussichten haben. Er war ein Halbdämon, weder Dämon noch Mensch – nichts Richtiges. Senator Naraku empfing seine Tochter nicht sonderlich freundlich: „Nun, Kagura?“ Diese schluckte unwillkürlich, meinte jedoch: „Es gelang mir im Palast in Erfahrung zu bringen, wie das Programm bei den Jubiläumsfeierlichkeiten aussehen soll. Sesshoumaru selbst hat es ausgesucht.“ „Natürlich die Gladiatoren von Munus Higurashi.“ „Ja. Aber…“ „Aber? „Es ist eine besondere Attraktion vorgesehen, ein neuer Gladiator.“ „Hat sie noch einen Dämon überzeugen können für sie zu arbeiten und nicht nur diesen Kouga?“ Das musste dann der andere Störenfried gewesen sein von dem Bankotsu berichtet hatte. „Einen Halbdämon.“ Der Senator setzte sich etwas auf: „Einen Halbdämon?“ „Ja, ich weiß, dass es sie nicht geben soll, aber es soll ein richtiger, echter sein“, beteuerte sie. „Nun, Sesshoumaru wird ihn sich angesehen haben und man kann ihn nicht belügen. Interessant. Er soll also die Hauptkämpfe bestreiten?“ „Ja. Und soweit ich hörte, wird das schwer und gefährlich für ihn. Dabei soll er noch recht jung sein, aber der Sohn des Imperators will seinem Vater wohl ein exquisites Programm bieten.“ „Umso bedauerlicher wäre es doch für die gute Senatorin, wenn Sesshoumaru das nicht könnte, zum Beispiel, weil dieser Halbdämon krank wurde….“ Der Senator verschränkte die Finger: „Schicke Mukotsu zu mir.“ Inuyasha war aufgeregt, aber das hätte er keinem Anderen gegenüber zugegeben. Es war das erste Mal, dass er vor Zuschauern in der Arena antreten sollte, noch dazu vor so vielen und gar als Hauptattraktion. Hoffentlich würde er alles richtig machen, hoffentlich würde er die Senatorin und vor allem Kagome nicht enttäuschen. Er war sicher, dass es schwer werden würde, ganz umsonst machten sich die beiden bestimmt keine Sorgen. Aber er war auch der Meinung, dass sie nicht so genau wussten, wie stark er war. Halbdämonen gab es eben so gut wie nie und so kannte auch niemand seine Fähigkeiten. Unwillkürlich fasste er immer wieder nach Tessaiga. Das war sein Schwert, sein Partner und zusammen würden sie das schon hinbekommen. Er übte noch mehr als gewöhnlich in diesen Tagen und seine Kollegen, die seine Aufregung vor dem ersten Turnier nachvollziehen konnten, stellten sich ihm immer wieder auch zu viert als Trainingspartner gegenüber. Erst, wenn die genaue Kampfchoreographie des Munus vorlag, würden sie nur noch diese proben. Marcus sprang zurück: „Hör auf, Inuyasha, das reicht absolut für heute. Essen steht auch schon da.“ „Ja, schon gut.“ Der junge Halbdämon konnte es riechen: „Gehen wir.“ „Du machst das wirklich inzwischen sehr publikumswirksam. Ich hoffe ja, dass das auch für uns mehr Münzen geben wird.“ „Du bist nicht eifersüchtig?“ Marcus lachte auf: „Das hätte ich dann schon bei Kouga sein müssen. Nein, es ist schon einträglich im Stall des Munus des Imperators zu sein. Aber dann noch mit Dämonen, Halbdämonen…ihr seid sehr selten in den Arenen, weißt du. Und mir geht es ums Geld. Ich habe noch fünf Jahre vor mir, dann bin ich aus dem Vertrag. Danach will ich mir ein kleines Landgut kaufen, Wein anbauen…“ „Klingt gut.“ Das wäre auch etwas für ihn, wenn er in zwölf Jahren frei wäre. Ob Kagome so etwas gefallen würde? „Wo steckt denn Goku?“ wurden die beiden von Tino empfangen, als sie ins Quartier kamen. „Das weiß ich nicht“, antwortete Inuyasha: „Wir waren die Letzten auf dem Hof.“ Aber das war eigenartig. Der Kämpfer aus dem Osten war gewöhnlich der Erste beim Essen: „Ich geh mal nachsehen.“ „Ich komme mit.“ Kouga sprang auf: „Nicht, dass ein erneuter Überfall auf die Senatorin erfolgt und er kämpft…“ Da erhoben sich alle. Nur kurz darauf fand die feine Nase des Halbdämons den Vermissten, in einem Gebüsch nahe der Mauer liegend, offensichtlich mit hohem Fieber. Er hob ihn auf: „He, Goku! Ich bringe dich ins Quartier.“ „Der Kuchen…“ „Was für ein Kuchen?“ „Ein Mädchen…ich denke, es war ein Mädchen…hatte einen Kuchen…hinter der Mauer. Ich...er..“ „Für dich und du hast ihn gegessen?“ Der kranke Gladiator nahm sich sichtlich zusammen: „Für dich...ich habe ihn gegessen…“ „Macht nichts“, tröstete Inuyasha prompt, dem der andere Leid tat. „Inu….das war Gift…!“ „Was?“ Kouga war herangekommen: „Jemand hat dich vergiftet? – Marcus, geh zur Senatorin. Goku braucht dringend einen Medicus!“ Da dieser inzwischen bewusstlos schien, erklärte Inuyasha: „Er sagte, er habe über die Mauer hinweg einen Kuchen geschenkt bekommen, von einem Mädchen, und er hat ihn gegessen. Allerdings hätte das mein Kuchen werden sollen.“ Der schnelle Wolf brauchte nicht zu überlegen: „Verdammt! Da wollte jemand die Attraktion ausschalten.“ „Was würde es denn für die Senatorin bedeuten, wenn ich nicht auftreten könnte?“ „Sie wäre den Posten des Munus los, mindestens, eher auch noch den Sitz im Senat. Sesshoumaru versteht keinen Spaß, wenn es gegen seine Interessen geht. Und er würde sich vor seinem Vater bis auf die Knochen blamieren, bekäme er nicht die angekündigten Spiele zu dessen Jubiläum hin.“ Ohne weiter nachzudenken, da er den Bewusstlosen in seinen Armen betrachtete, entfuhr es Inuyasha: „Dann steckt Senator Naraku dahinter.“ „Das würde ich nicht so laut sagen, Hündchen. Der Senator hat hohe Protektion.“ Aber Kouga schwieg eine Weile: „Dann pass nur gut auf dich auf, bis in einer Woche das Turnier beginnt.“ „Wir passen alle auf dich auf“, meinte Tino: „Schon um des Munus willen.“ Der junge Halbdämon nickte nur. *************** Inuyasha nimmt an, dass er Sesshoumaru nur so ähnlich sieht, weil beide Hundeblut haben? Er wird bald erneut feststellen, dass das Leben in der Hauptstadt für ihn gefährlich ist. Im nächsten Kapitel beginnt sein großer Tag: Vorkämpfe. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)