Dream. von Funambule (Neues Kapitel. ♥) ================================================================================ Kapitel 6: Sope Opera. ---------------------- Sixth:Sope Opera. Sakuras „Abenteuer sind oft willkommene Hürden im Leben.“ „An Liebe auf den ersten Blick glaube ich nicht. Denn wahre Liebe entsteht schleichend, plötzlich. Vor allem dann, wenn man es am wenigsten erwartet.“ An einem perfekten Herbstsonntag sitzt man zuhause im Warmen, eingewickelt in eine Decke, mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand, auf dem Sofa und macht sich über die armen Leute lustig, die noch draußen im Regen stehen. Nur war ich heute leider keine von denen, die sich in ihr Zuhause verzogen hatten, sondern stand draußen im Regen. Ohne Schirm, versteht sich. Mein Haar hing nass ins Gesicht und meine nicht gerade regenfeste Kleidung, triefte. Mein einziger Zufluchtsort wäre die bereits überfüllte Bushaltestelle neben mir gewesen. Tja, gewesen. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als grummelnd im Regen zu stehen und alle Wettergötter zu verfluchen. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie warten immer darauf, dass ich meinen Schirm vergesse und lassen es erst dann regnen. Seufzend fuhr ich mir, was nicht gerade eine gute Idee war, mit meiner nassen Hand durch mein nasses Gesicht und plötzlich hörte es auf zu regnen. Ich machte ein sehr schlaues „Hö?“ und sah in den Himmel, doch ein schwarzer Regenschirm versperrte mir die Sicht auf den grauen Klumpen. Verwirrt senkte ich meinen Blick, sah den Griff des Schirms, den eine blasse Hand umklammert hielt. Dieser folgte ich mit meinem Blick, erblickte den Ärmel eines schwarzen Mantels, dann einen braun-karierten Schal und blickte schließlich in zwei grün-blaue Augen. Vor mir stand Gaara, um einiges trockener als ich und teilte sozialerweise seinen Regenschirm mit mir. „Hey“, sagte er einfallsreich und steckte seine freie Hand in die Tasche seines Mantels. „Ich war noch nie so froh die Innenseite eines Schirmes zu sehen, Gaara.“ „Dann bin ich wohl dein persönlicher Superheld des Tages.“ „Allerdings“, sagte ich nickend. Das war es dann auch schon mit unserer Unterhaltung gewesen, denn keiner von uns sprach mehr. Fieberhaft suchte ich nach einem Thema über das wir sprechen könnten, etwas womit ich diese peinlich Stille unterbrechen konnte. Mir wurde klar, dass Gaara und ich nie viel miteinander zu tun gehabt haben. Für mich war er immer nur Sasukes Freund und Temaris Bruder gewesen, ich hatte mich nie sonderlich für den Rothaarigen interessiert. Aber jetzt wo er so vor mir stand... Moment, was machte er eigentlich hier? Sollte ich ihn fragen? „Ich muss hier lang“, Gaara unterbrach meinen inneren Monolog und zeigte mit dem Daumen hinter sich. „Also ich fahre normalerweise mit dem Bus...“, ich warf einen Blick auf die Anzeigetafel über mir,“Der allerdings Verspätung hat. Kein Wunder, bei dem Wetter.“ „Ich kann dich ein Stück begleiten“, schlug er vor. „Also ich bin nass genug.“ Gaara verstand und grinste leicht. Erst jetzt fielen mit die tiefen Schatten unter seinen Augen auf, die sich deutlich von der blassen Haut hervorhoben. Einige Äderchen waren geplatzt, denn seine Augen waren gerötet. Alles in allem konnte ich sagen, dass er nicht gerade ausgeschlafen aussah. Wahrscheinlich war er erkältet. Aber was machte er dann hier draußen? Wieso war er nicht zuhause und ruhte sich aus? Und dann fiel mir auf, dass ich gar nicht wusste wo er wohnte. Schon merkwürdig, dass man nicht wusste wo seine Freundin und ihr Bruder wohnten. „Wohnst du hier?“ Schweigend blickte Gaara nach vorne, bevor er endlich antwortete. „Nein...“, er zögerte kurz,“Meine Mutter wohnt hier.“ Oh, kritisches Thema. Ich hatte vergessen, dass seine Eltern geschieden waren. Gaara und seine Geschwister lebten bei ihrem Vater, da ihre Mutter als Reiseführerin in Osaka arbeitete. Seit wann war sie wieder in Tokio? Temari hatte gar kein Wort davon erwähnt, normalerweise war sie schon zwei Wochen vorher total hibbelig und freute sich wie ein Kleinkind auf Weihnachten. Irgendwie blickte ich gerade überhaupt nicht durch und das sah man mir wohl an, denn Gaara seufzte. „Komplizierte Sache“, winkte er ab. „Wenn du darüber reden möchtest...“ Es war zwar unwahrscheinlich, dass Gaara ausgerechnet mit mir über seine Probleme reden wollte, aber man kann es ja anbieten. Vor allem wenn man so neugierig ist wie ich. Er sah mich lange an, dann schüttelte er den Kopf. „Ich weiß gar nicht wieso ich es erwähnt habe, dabei wollte ich niemandem etwas erzählen.“ Werde nicht gleich frech, wollte ich mich beschweren, aber ich schluckte meine Empörung hinunter, denn Gaara fuhr fort. „Es gibt da nicht viel zu erzählen, Sakura. Karura Sabakuno ist nicht meine leibliche Mutter.“ „Was?!“, rief ich laut aus, schlug mir aber sofort die Hand vor den Mund. Schließlich waren wir auf der Straße und die Passanten warfen mir schon missbilligende Blicke zu. Ob das an meiner Lautstärke oder an den pinken Haaren lag, da war ich mir nicht so sicher. „Ähm, Entschuldigung“, murmelte ich verlegen. Wer würde bei so einer Neuigkeit nicht aus allen Wolken fallen? Gaara grinste über meine kindliche Geste und schüttelte den Kopf. „Schon in Ordnung.“ Wir waren beide still in unsere Gedanken vertieft, während wir durch die nasse Straße schlenderten, durch den schwarzen Schirm vor der Nässe geschützt. Was wohl gerade in ihm vorgeht, dachte ich und schielte zu ihm herüber. „Ich habe es zufällig mitgehört“, fing Gaara lesie an, blickte dabei in die Ferne. Er stockte kurz, dachte nach. „Karura hatte sich das Wochenende frei genommen und uns besucht. Mein Vatter und sie hatten mich wohl nicht kommen hören, sie saßen im Wohnzimmer und redeten.“ „Ich möchte es ihm aber erzählen, Masaru. Er ist verdammt nochmal alt genung. Wir müssen, oder soll sein Leben eine einzige Lüge sein?“ „Er weiß noch ahnt er nichts. Für ihn ist alles in Ordnung, du würdest ihm nur alles zerstören Karura.“ „Du hast es mir versprochen!“ „Wenn er danach fragt, werde ich ihm alles erzählen, also hör endlich auf darüber zu diskutieren!“ „Wieso sollte er denn danach fragen? Gaara hat überhaupt keinen Grund zum Zweifeln.“ „Ihm wird nichts erzählt!“ Ich hörte ihm still zu während er erzählte. Ich verspürte tiefes Mitleid für Gaara, mir tat das Herz weh. Es auf so eine Art und Weise zu erfahren, muss zutiefst verletzend sein. Insgeheim wusste ich, dass er jemanden gesucht hatte mit dem er reden konnte. Dem er sein Herz ausschütten konnte um nicht unterzugehen in all der Trauer und Wut. Sicherlich hätte er auch mit Naruto und den anderen Jungen reden können. Wahrscheinlich hätte er von ihnen nur ein Schulterklopfen zusammen mit einem „Das wird schon, Mann“ bekommen. Und dann wären sie abgehauen, weil sie mit Sentimäntalität und Trauer nicht umgehen konnten. Mann muss ja stark sein. Dass sie eher Halbwüchsige waren, zählte nicht zur Sache. Aber wie sollte ich Gaara trösten? Ino würde ich in die Arme nehmen, mit ihr einen Filmabend machen und ihr meine Hilfe anbieten. Zusammen mit einem großen, kalorienreichen Schokoladeneisbecher. Allerdings konnte ich Gaara schlecht umarmen, ein Filmabend mit ihm war auch unvorstellbar und Eis konnte ich leider nicht her zaubern. Blieb nur Option Hilfe anbieten. Wieso bin ich auch nur so ein sozialer Mensch? „Ich weiß das klingt komisch, aber wenn du Hilfe brauchst...“ Gaara zog verwundert die Augenbrauen zusammen. „Ich fürchte da gibt es nicht viel zu helfen.“ „Und, äh, wie ist sie so? Also deine Mutter?“ „Keine Ahnung.“ „Wie? Du gehst doch jetzt zu ihr, oder nicht?“ „Doch, aber zum ersten Mal. Und ob sie noch dort lebt, weiß ich nicht.“ „Verstehe. Deine Eltern haben dir ihre Adresse gegeben“, schlussfolgerte ich. „Nein, sie haben mir nichts gesagt. Überhaupt habe ich ihnen nichts gesagt und sie mir ja auch nicht.“ „Und woher hast du jetzt ihre Adresse?“ Ich war zutiefst, tiefer ging gar nicht, verwirrt. „Ich habe lange Finger gemacht“, Gaara versuchte wohl die Stimmung aufzulockern,“Im Zimmer meines Vaters habe ich alte Tagebücher gefunden. Und da stand einiges.“ „Über deine Mutter?“ Er nickte zur Antwort. „Ja, aber auch nur ihr Name und ihre Adresse. Sie hieß Mai und war wohl eine kurze Beziehung meines Vaters.“ „Und dann stellte sich heraus, dass sie schwanger war?“ „Sie war wohl ein junges, naives Model gewesen, dass am Anfang ihrer Karriere schwanger wurde. So steht es zumindest in Vaters Büchern. Karura erfuhr davon und wollte mit beiden sprechen. Sie bot Mai an mich aufzunehmen und solange groß zu ziehen, bis sie auf festen Beinen stand. Aber sie lehnte ab.“ Seine Stimme klang rau und kratzig.Und ich wusste was nun folgen würde. „Stattdessen bat Mai sie um eine Adoption, sie solle mich aufziehen wie ihr eigenes Kind. Und da Karura wohl schon immer ein großes Herz besessen hatte, stimmte sie zu. Tja, Sakura, das ist meine Geschichte“, er lächelte gezwungen,“Wie in einer Seifenoper, Dramatik pur.“ „Es tut mir wirklich unheimlich leid, Gaara. Ich-“ Der Versuch die Tränen zurückzuhalten, misslang als ich seine traurige Miene sah. Die salzigen Tränen rissen meinen inneren Staudamm ohne Mitleid ein. „Ähm, Sakura?“ „W-was?“, schniefte ich. „Weinst du etwa?“, fragte er perplex. „N-nä, mein Auge sabbert nur.“ Unbeholfen blieb er neben mir stehen, trat von einem Fuß auf den anderen und warf neugierigen Passanten böse Blicke zu. Ich schniefte abermals und ärgerte mich still über meine Heulerei. Gaara hörte auf zu zappeln, seufzte, fuhr sich genervt durch die Haare, bevor er mein Gesicht in seine Hände nahm und mich somit zwang ihn anzusehen. „Sakura“, er klang seltsam sanft,“Hör auf zu weinen. Es wird schon, es kann gar nicht anders ausgehen. Immerhin hast du mir deine Hilfe angeboten.“ „Heulend bin ich dir aber keine große Hilfe...“ „Dann verstehen wir uns ja“, er grinste und wischte mir vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. Dort wo seine Finger meine Haut berührt hatten, brannte es und ich spürte wie meine Wangen glühten, wie eine seltsames Gefühl sich in mir ausbreitete. So standen wir da, mein Herz schlug wie wild, er über mir... Und plötzlich wurde uns bewusst, wie nahe wir uns waren, dass wir mitten auf der Straße standen und kurz davor waren uns... Argh, nicht weiter denken, Kopfkino! Wir stießen uns praktisch voneinander weg und peinliche Stille entstand. Gaara räusperte sich verlegen, ich hüstelte. So ging das einige Sekunden lang, er räusperte sich, ich hüstelte, immer abwechselnd, bis es mir schließlich zu dumm wurde. „Dann bin ich jetzt wohl Sherlock und du, Watson.“ „Hö?“, machte Gaara den selben Laut, wie ich einige Minuten zuvor. „Willst du deine Mutter nicht finden?“ „Doch, aber was haben Sherlock und Watson damit zu tun?“ „Tzzz“, machte ich und schüttelte über Gaaras Unwissen mein pinkes Haupt. „So einfach wird das nicht, mein Freund. Wir werden Detektivarbeit leisten müssen.“ Er warf mir einen Noch-Alle-Tassen-Im-Schrank?-Blick zu und lachte spöttisch. „Was ist so lustig, Ginger?“ „Detektivarbeit?“ Ich nickte zustimmend, denn im Moment war es mir egal in was ich da hinein geraten würde, wichtig war nur, dass mich dieses kleine Abenteur für eine Weile ablenken würde. Wenigsten ein bisschen, um zu vergessen. Ich drehte Gaara den Rücken zu und schritt gemütlich voran. Er holte mich schnell ein, den Schirm schließend, denn das Unwetter hatte endlich aufgehört. Die Sonne hatte die grauen Wolken verdrängt und erleuchtete mit ihren Strahlen das nasse Tokio. „Wieso bin ich eigentlich Watson und du Sherlock, ha?“ Ich schenkte ihm einen ernsten, kurzen Blick, hob einen Finger in die Luft und schloss die Augen. „Ganz einfach“,ich öffnete ein Auge und grinste frech,“Ich bin eindeutig die schlauere von uns.“ „Wer ist hier das Genie in Mathe?“, verteidigte er sich empört. Doch ich hörte ihm gar nicht mehr richtig zu, sondern dachte an das Glitzern in Gaaras Augen, als er dicht bei mir gestanden hatte. Ganz einfach: plötzlich. Ich fing an dieses Wort zu mögen. _________________________________________________________________ Bonjour, ich weiß, ihr Lieben, ich bin ein bisschen spät dran, ich schäääme mich. >_< Aber die Oberstufe hat mich total umgehauen, ich habe nur noch Stress, Stress, Stress... Tja, und hier endlich das eine versprochene Kapitel, dieses Mal wieder aus Sakuras Sicht. Haha, Schock? Das zweite ist auch schon fertig, muss aber erst "abgetippt" werden. Ich beeile mich auch versprochen, Danke übrigens für die schönen,lieben Kommis :) Viel Spaß beim Lesen, und bis zum nächsten Kapitel, ~Bises, Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)