Get Out Alive von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: ѕтєнαυғмäии¢нєи -------------------------- „Mir ist waaarm“, beschwerte sich Lambo und schlug Takeshi mit der flachen Hand auf den Kopf. „Geh schneller! Ich will ein Eis!“ Takeshi lächelte unbeeindruckt über das Kind auf seinen Schultern. „Ich beeile mich ja schon. Nur glaube ich, wir haben uns verlaufen...“ Sie waren weit gegangen, hatten bei jeder Gabelung oder Kreuzung ihren Weg per Zufallsprinzip gewählt und jetzt hatte er keine Ahnung mehr, aus welcher Richtung sie gekommen waren. „Zum Glück weiß ich den Weg!“, posaunte Lambo selbstbewusst heraus und machte Anstalten, von dem Schultern des Schwarzhaarigen zu springen. Takeshi setzte ihn mit fragendem Blick auf dem Boden ab. „Wirklich?“ „Na klar! Folge mir!“ Und damit marschierte der Kleine auch schon drauf los. „Links zwo drei vier, links zwo drei vier...“ Eine Weile folgte Takeshi ihm mit abwesendem Lächeln und hinter dem Kopf verschränkten Armen, dann meinte er, etwas zu hinter sich hören. Er ließ die Arme sinken und blieb stehen, lauschte – war da was? Er war nicht sicher. Lambo ging indes weiter, völlig unempfänglich für jegliche äußerliche Einflüsse außerhalb eines Radius von einem Meter. „Links zwo... Hiyaaa, was ist das?!“ Der entsetzte Unterton in Lambos Stimme lenkte Takeshi ab, ließ ihn herumfahren und zu dem Kind laufen, das er zwischen den Bäumen kaum noch sehen konnte. „Was-“ Er lief mitten in einen Schwarm von Fliegen hinein. Mit zusammengekniffenen Augen ging er langsamer vorwärts, zu Lambo und zu dem, was da vor ihm am Boden lag und auf dem sich noch mehr Fliegen tummelten... Der beißende Geruch von Verwesung stieg ihm in die Nase und in demselben Moment, in dem er sich eine Hand vor den Mund hielt, erkannte er, was dieses Etwas zu seinen und Lambos Füßen war. Ein Mensch. Ob diese Person männlich oder weiblich gewesen war, konnte er nicht mehr sagen. Jedoch war eines sicher. Sie war tot. Das hätte Takeshi auch ohne die Fliegen und den Verwesungsgeruch, auch ohne die Blutlache und die weit aufgerissenen Augen gewusst. Denn dieser Mensch war förmlich ausgehöhlt worden; es schien, als hätte man mit Gewalt seine Bauchdecke aufgerissen und dann die Innereien herausgezerrt. All dies nahm Takeshi nur im Bruchteil einer Sekunde wahr. Sobald er begriffen hatte, was er hier vor sich sah, schnappte er sich Lambo und legte die Hand über dessen Augen. „Wir müssen die anderen finden“, sagte er entschieden und wollte Lambo von dem Leichnam wegtragen, doch der Kleine wehrte sich heftig. „Nein! Ich will das sehen! Was soll das, lass mich looos!“ Takeshi hatte einige Mühe ihn festzuhalten und ließ schließlich widerwillig los, als er spürte, wie sich kleine Zähne in seine Hand bohrten. „Au! Lambo!“ Lambo lief trotzig zu dem Körper zurück, blieb dann aber stolpernd stehen, als jemand vor ihm hinter einem Baum hervortrat. Dieser Jemand war blass, rollte wie ihm Wahn mit den Augen und stolperte stöhnend auf Lambo zu. Der kleine Junge starrte zu dem Mann im mittleren Alter hoch, aus dessen Mundwinkel etwas Dunkles tropfte und war wie versteinert. Seine Augen begannen sich vor Angst mit Tränen zu füllen. Das deutliche Gefühl, dass sie in Gefahr waren, kam für Takeshi gut eine halbe Minute zu spät. „Komm von ihm weg!“, rief er Lambo zu und wollte ihm zu Hilfe eilen, doch etwas hielt fest. Er fuhr herum. Eine junge Frau mit verdrehtem Bein und blutverschmiertem Kleid zerrte an seinem Arm und versuchte, hineinzubeißen. „Was-“, begann er, erkannte jedoch schnell, dass es keinen Sinn hatte, mit diesen Leuten zu reden. Stattdessen murmelte er „Entschuldigung!“, als er die Frau unsanft von sich schubste, um Lambo zu helfen, während immer mehr von diesen Menschen oder was-auch-immer-sie-waren aus den tiefen des Waldes auf sie zukamen. „Lambo...!“ Ein Mann griff nach Takeshis Ellenbogen. Er schlug ihm mit einer weiteren Entschuldigung ins Gesicht und stürzte auf Lambo zu, der sich jetzt gegen zwei Männer zu wehren versuchte, die sich über ihn beugten. Ein gellender Schrei aus dem Mund des Kleinen ließ Takeshis Nackenhaare sich aufstellen. Er riss die Männer gewaltsam am Kragen nach hinten. Lambo blutete stark. Offenbar hatte einer des Männer versucht, ihm das Bein abzubeißen. Takeshi blieb erstaunlich ruhig. Hinter ihm kamen sie humpelnd und stolpernd näher; auch die beiden Männer richteten sich jetzt wieder auf und wollten sich erneut hungrig auf ihre 'Beute' stürzen. Neben Lambo lag ein Ast. Er hatte in etwa die Länge und Dicke eines Baseballschlägers. Takeshi hob ihn auf, wandte sich um und hoffte, dass dieses Stück Holz auch genau so stabil war. Wir werden sterben, fuhr es dir durch den Kopf. Entweder, die kriegen uns, oder wir werden gegen den Zaun gedrängt... Ryohei hatte mit einem Kampfschrei begonnen, die unaufhörlich auf euch zuwankenden Gestalten niederzuschlagen, doch das schien sie herzlich wenig zu kümmern. Sobald sie zu Boden fielen, erhoben sie sich wieder, als sei nichts gewesen. Einmal schlug Ryohei, der nun immer verzweifelter wurde, so hart zu, dass der Kopf des älteren Mannes vor ihm mit einem lauten Knacken viel zu weit zur Seite gedreht wurde. Sein Genick musste gebrochen sein. Doch er blieb stehen. Er legte beide Hände an den Kopf, drehte ihn mit einem erneuten knackenden Geräusch wieder in die richtige Position und grinste dümmlich. „Oh mein-“, stammelte Ryohei entgeistert, als du plötzlich und in einem Ton, als würde das irgendetwas ändern, ausriefst: „Das sind Zombies!“ Tsuna starrte dich an. Ryohei wagte jedoch nicht, sich von seinen Gegnern abzuwenden und schlug sie weiter nacheinander zu Boden, während er antwortete: „Du meinst – Tote? Tote, die wieder auferstanden sind?!“ „Ja!“ „_-_____, jetzt ist wirklich nicht die Zeit für solche Scherze...“, fiepte Tsuna. Ihr beide hattet ohne Waffen keine Chance, euch zu verteidigen und konntet deshalb nur immer weiter zurückweichen, während der Kreis in dem ihr euch befandet, trotz Ryoheis Bemühen immer kleiner wurde. „Ich mein's ernst“, brachtest du zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Guck sie dir doch an – die sind tot!“ „L-Lieber nicht“, erwiderte Tsuna leise, hob einen Stock vom Boden auf und versuchte, euch die Zombies damit vom Hals zu halten. Einer von ihnen packte allerdings das andere Ende und zog energisch daran, sodass Tsuna loslassen musste. Mindestens genau so viel Angst wie die offenbar hungrigen Wesen vor euch machte dir der elektrische Zaun hinter euch, von dem ihr nur noch gut einen Meter entfernt wart. „Ich kann sie nicht mehr lange zurückhalten!!“, verkündete Ryohei gerade, als vom hinteren Ende der Zombiemasse Kampfgeräusche zu hören waren. Sogar die Untoten selbst schienen abgelenkt und drehten sich erstaunt um, während sich ein gewisser schwarzhaariger Jemand zu euch vorkämpfte und dabei einen nach dem anderen von ihnen niederschlug – und zwar in einer Weise, die es ihnen nicht ermöglichte, wieder aufzustehen. Dein Gesicht hellte sich auf, als du ihn erkanntest. „Hibari!“ „Unglaublich, wie dumm ihr seid“, waren seine Begrüßungsworte. Erst jetzt konntest du sehen, dass er in jeder seiner Hände einen Stein hielt und den Zombies damit die Köpfe einschlug. Das erklärte auch das glibberige Zeug, mit dem sich das Blut an seinen Händen vermischt hatte... Gehirnmasse. „WER IST HIER DUMM?!“, kam es sofort lautstark von Ryohei, der vor Wut zwei Zombies auf einmal attackierte. „Ihr alle“, erwiderte Hibari kühl, als er endlich bei ihnen war und die zwei endgültig erledigte, die nach Ryoheis Schlag gerade wieder aufstanden. „Zielt auf die Köpfe, dann bleiben sie am Boden.“ „Was – wo sind die anderen?“, fragte Tsuna, der es offenbar nicht schaffte, seine weit aufgerissenen Augen von Hibaris blutverschmierten Händen abzuwenden. Hibari zuckte nur mit den Schultern und vermöbelte weiter Untote. Er arbeitete sich recht schnell vor und du, Tsuna und Ryohei folgtet ihm, während er sich einen Weg durch die Zombies bahnte. Allerdings schienen es selbst für ihn zu viele zu sein und sobald ihr euch aus der Menge hattet befreien können, begannt ihr zu laufen. Die Zombies waren penetrant, aber zum Glück nicht allzu schnell. Takeshi holte aus und schlug einem von ihnen mit dem Ast in den Magen. Er sackte zusammen. Hinter ihm wimmerte Lambo; Takeshi wusste, dass es jetzt am wichtigsten war, den Kleinen in Sicherheit zu bringen und sich um ihn zu kümmern – aber zuerst musste er diese Leute aus dem Weg schaffen. Wieder schlug er zu. Und wieder. Und wieder. Nie zielte er auf Kopf oder Nacken – er wollte schließlich niemanden töten. Oh, welch Ironie. Er hörte, wie ihre Knochen brachen, wie sie vor Schmerzen stöhnten... Doch egal, wie hart er zuschlug oder wie oft sie zu Boden gingen – sie standen immer wieder auf. Takeshi bemerkte, dass er immer erschöpfter wurde. So wurde das nichts. Er musste mit Lambo fliehen und darauf setzen, dass diese Menschen sich vergleichsweise langsam fortbewegten. „Keine Sorge, wir kommen hier raus“, murmelte er dem Kind zu, als er es auf den linken Arm nahm, sich wieder zu ihren Angreifern umwandte und hier und da mit dem Ast nach ihnen schlug, um allmählich vorwärts zu kommen. Mit nur einem Arm stellte sich Ganze aber als um einiges schwieriger heraus als gedacht. Takeshi arbeitete sich nach vorne vor, hatte kaum Zeit, seine Rückseite zu verteidigen. „Yamamoto!“ Takeshi fuhr herum und sah Gokudera in einiger Entfernung auf sie zulaufen. „Gokude-“ Er unterbrach sich und schlug mit aller Kraft mit dem Ast nach hinten aus, als er spürte, wie etwas an seinem Sweatshirt zerrte. Ein weiterer Untoter ging zu Boden. Gokudera sammelte derweil Steine auf und warf sie nach den Menschen, die sich jetzt nach und nach zu ihm umwandten. Dank der Ablenkung gelang Takeshi der Durchbruch. Er schubste noch einige von ihnen beiseite – inzwischen hatte er es aufgegeben, sich bei ihnen allen zu entschuldigen – und rannte dann mit Lambo im Arm auf Gokudera zu. „Lass uns abhauen!“ Gokudera ließ sich das nicht zweimal sagen. Er warf seine letzten zwei Steine, von denen einer im Auge eines Mädchens steckenblieb, drehte sich um und flüchtete mit Takeshi und Lambo durch das Geäst. Du warst die Erste, die vor Erschöpfung stehen blieb und sich keuchend mit den Händen auf den Knien abstützte. „Ich glaub... wir haben sie... abgehängt.“ Tsuna, Ryohei und Hibari drehten sich zu dir um. „Kann gut sein, schließlich sind wir EXTREM SCHNELL geflüchtet!“ „Wir sind nicht geflüchtet“, murmelte Hibari, wahrscheinlich um seines eigenen Stolzes willen. „Wie auch immer“, sagtest du rasch, ehe Ryohei etwas erwidern konnte. Ihr hattet auch so schon genug Probleme, ohne dass er und Hibari sich prügelten. „Also... Leute. Was ist hier los?“ Sie erwiderten deinen fragenden Blick mit schierer Ratlosigkeit. Du seufztest leise, fuhrst dir mit der Hand durch die Haare und sahst dich um. Noch immer wart ihr mitten im Wald und durch eure überstürzte Flucht – denn egal, was Hibari sagte; es war eine Flucht – hattet ihr vollkommen die Orientierung verloren. Du hättest in diesem Moment nicht mal mehr sagen können, in welcher Richtung sich der Zaun befand und wie weit er entfernt war. Da niemand etwas sagte, beschlosst du, Hibari etwas zu fragen, was dir gerade in den Kopf gekommen war. „Du, sag mal... Warum hast du uns eigentlich gerettet?“ Die Frage war berechtigt. Er sagte doch immer, er könne keinen von euch ausstehen. Kurz meintest du zu sehen, wie seine Augen, die dich durchdringend musterten, schmaler wurden, als würde er abwägen, wie viel Wahrheit er in seine Antwort stecken sollte. „... Weil ich gehofft hatte, dass ihr wisst, was das Ganze hier soll“, entgegnete er schließlich kühl und mit herablassendem Blick. „Da dem offenbar nicht so ist, seid ihr das nächste Mal auf euch allein gestellt.“ Du antwortetest nicht und sahst ihm nur weiter in die Augen, bis Rufe euren spontanen In-die-Augen-starr-Wettbewerb unterbrachen. „Tsuna?“ „Ryohei...? Hibari?“ „Chrome? _____?““ „Könnt ihr uns hören?“ Deine Augen weiteten sich. Takeshi und Gokudera! „Wir sind hier!!“, rief Tsuna und wandte sich in die Richtung, aus der die Rufe gekommen waren, um schon bald zwischen den Bäumen Gokudera und Takeshi mit Lambo im Arm auftauchen zu sehen. Ihr lieft auf sie zu, wobei Hibari nur widerwillig folgte und einigen Abstand hielt. „Was... Was ist mit euch passiert?“, fragte Tsuna und keuchte entsetzt auf, als er Lambos blutüberströmtes Bein sah. Der kleine Junge selbst war blass und zitterte stark. „Da waren Menschen...“, begann Takeshi, während er Lambo vorsichtig auf dem mit Laub bedeckten Boden ablegte. „Zombies“, warfst du ein. Takeshi und Gokudera hoben die Köpfe und sahen dich ungläubig an, doch du zucktest nur mit den Schultern. Takeshi schluckte. Von seinem heiteren Lächeln war jetzt bei Weitem nichts mehr zu sehen. „Ja. Sie haben uns angegriffen und... einer hat Lambo erwischt.“ „Das kriegen wir wieder hin!“, rief Ryohei zuversichtlich aus und wühlte in seinen Hosentaschen, um Verbandszeug daraus hervorzukramen. „Warum hast du...“, begann Tsuna verwirrt. „Colonello hat mir beigebracht, dass es immer gut ist, so etwas dabei zu haben!!“ „Schlauer Junge, dieser Colonello“, murmeltest du und sahst zu, wie Ryohei mit einer ungeahnten Geschicklichkeit Lambo den Verband anlegte. Keiner von euch dachte daran, die Wunde zu desinfizieren – hier draußen, auf dem Waldboden -, aber im Nachhinein hätte das auch nichts gebracht. Zu diesem Zeitpunkt hätte gar nicht mehr etwas gebracht. Sie mussten sterben, das wusste er. Vielleicht hätte er sie ihrem Schicksal überlassen sollen. Aber er konnte nicht riskieren, dass sie das verloren, weshalb er hier war. Dieses ganze Unterfangen war verdammt waghalsig, auch das war ihm klar. Er musste aufpassen. Er musste auf der Hut sein. Er würde es so weit wie möglich hinauszögern, bis er seine wahren Absichten zu erkennen gab. Bis dahin konnte er sie benutzen, um sein eigenes Leben zu schützen. Trotz der Vorkehrungen würde er hier alleine nicht lange überleben. Doch am Ende würde er diesen Ort verlassen. Und sie würden alle tot sein. Als Ryohei mit dem Verband an Lambos Bein fertig war, sah Takeshi sich um und stellte erstmals die Frage, vor der du dich schon gefürchtet hattest. „Wo ist eigentlich Chrome?“ Dein Blick schnellte zu Boden; du wolltest nicht diejenige sein, die ihm sagte, dass Chrome nicht mehr da war. Dass sie fort war; für immer. Tsuna räusperte sich und antwortete mit belegter Stimme. „Sie ist... tot. Sie ist wohl gegen den Zaun... gekommen...“ „Jemand hat sie geschubst“, brachtest du leise hervor. „Chrome wäre nie so dumm gewesen...“ Das Rascheln von Kleidung ließ dich aufblicken. Gokudera war aufgestanden und hatte sich abgewandt. „... Wer?“, fragte er schließlich. Du sahst verwirrt zu ihm hoch. „Wer... was?“ „Wer hat sie geschubst?“ Seine Stimme war bedrohlich, seine Hände zu Fäusten geballt. „Wir wissen es nicht. Wir haben sie nur am Zaun liegend gefunden...“ Jetzt blicktet ihr alle zu Gokudera, der Mühe zu haben schien, sich unter Kontrolle zu halten – daher bemerktet ihr den Zombie hinter euch auch erst, als er hungrig aufstöhnte. Ihr fuhrt herum. Der junge Mann, dem offenbar das rechte Ohr abgerissen worden war, gab einen wütenden Laut von sich und wankte auf euch zu; aber immerhin war er alleine. Takeshi hatte sofort seinen Ast in der Hand und schlug ihm damit in die Seite – was dem Untoten nicht allzu viel auszumachen schien. „Auf den Kopf!“, riefst du fast panisch, als Takeshi erneut ausholte. „Schlag ihm den Schädel ein!!“ Takeshi befolgte deinen Rat. Blut und was man sonst noch Flüssiges im menschlichen Kopf findet spritzte zu allen Seiten, der Schädel des Mannes barst und der dicke Ast auch. Der Mann fiel zu Boden und rührte sich nicht mehr. Stumm sahst du auf die Spritzer auf deiner Kleidung hinab, Tsuna gab ein würgendes Geräusch von sich und Takeshi ließ langsam den Ast aus seiner Hand gleiten und zu Boden fallen – dann verkündete Ryohei das Statement schlechthin: „Das war ja mal EXTREM EKLIG!!!“ Wie zur Unterstreichung seiner Worte ertönte hoch über euch ein Donnergrollen, als sich die Wolken zusammenschoben und die Sonne fast vollkommen verdeckten. Das Grollen war ungewöhnlich laut und ließ dich zusammenfahren. Du gingst in die Hocke und nahmst Lambo in deine Arme, sahst die anderen an, die an dir vorbei starrten – und unter das Grollen mischte sich noch etwas anderes. Langsam drehtest du dich um, folgtest den Blicken der anderen. Sofort war dir klar, was dieses andere Etwas war, was du unter dem Donnern gehört hattest Es war das Stöhnen und Schreien einer ganzen Horde von Untoten, die durch das Unterholz auf euch zumarschierten. Einige Sekunden lang warst du wie erstarrt. Dann rief Tsuna „LAUFT!“, nahm deine Hand und zerrte dich mit sich. Und wieder ranntet ihr euer Leben. Euch allen war klar, dass das nicht lange so weitergehen konnte. Auf diese Weise würden sie euch früher oder später erwischen. „Ich – kann nicht – so schnell!“, riefst du verzweifelt. Nicht nur dass du einfach nicht mehr die Kraft hattest, noch viel weiter zu laufen; Lambo auf deinem Arm, immer noch leise wimmerte und sich an deinem Shirt festkrallte, erleichterte dir die Sache auch nicht gerade. „Doch, komm weiter.“ Tsuna zog dich durch das Geäst; den Waldpfad hattet ihr schon lange verlassen. „Da ist etwas!“, rief auf einmal Ryohei, der ganz vorne lief. „Ein Gebäude!“ Er hatte Recht. Durch die dicht nebeneinander stehenden Baumstämme konntest du die dreckig-braune Fassade eines einstöckigen Reetdachhauses erkennen. Das war besser als nichts. Oder? Die Aussicht auf vier Wände, innerhalb deren ihr erst einmal sicher wart, ließ dich deine Beine wieder schneller bewegen. Bei dem kleinen Haus angekommen, das tatsächlich einsam mitten im Wald stand, begannen Ryohei, Takeshi und Gokudera sofort, heftig gegen die Holztür zu pochen. „Hey, Hilfe! Aufmachen! Machen Sie bitte auf!“ Doch keine Reaktion. „Lasst mich mal“, knurrte Hibari mit einem Blick zurück auf die sich stetig nähernden Zombies – auch wenn ihr inzwischen ein gutes Stück zwischen euch und sie gebracht hattet -, schob die drei Jungs zur Seite und trat ohne viel Federlesens dir Tür ein. Sogar in dieser Situation konntest du nicht umhin zu lächeln. So geht's auch. Ihr betratet nacheinander hastig die Hütte und mit jedem weiteren Menschen dort drinnen wurde Hibaris Blick tödlicher, doch er hielt sich zurück. Offenbar lebte hier niemand. Der Boden war staubig und verdreckt und wer auch immer irgendwann hier gewohnt hatte, schien nur das Mobiliar zurückgelassen zu haben. Takeshi und Ryohei schoben einen leeren Schrank vor die Türöffnung, da man die Tür dank Hibari nicht mehr schließen konnte. Die Fenster waren zu klein, als dass ein ausgewachsener Mensch sich hätte hindurchzwängen können. Ja, hier wart ihr erst einmal sicher. Oder auch nicht – denn diese hungrigen Wesen dort draußen hatten Ausdauer. Sie waren bei Weitem in der Überzahl. Und ihr hattet euch gerade selbst jegliche Fluchtmöglichkeiten abgeschnitten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)