Unsichtbar von sleepyhead82 ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Lex reibt sich den Kopf. Es ist stockdunkel um ihn herum. Auf seiner Stirn fühlt es sich glitschig nass an. Aber zugleich etwas warm. Er reibt die Flüssigkeit zwischen seinen Fingern. Es muss Blut sein. Da fällt ihm wieder ein was passiert ist. Er wurde auf der Bühne von einer unsichtbaren Gestalt festgehalten und niedergeschlagen. Daher das Blut an seiner Stirn. Er schüttelt leicht seinen Kopf, in der Hoffnung die Dunkelheit dann mit seinem Blick durchdringen zu können, doch es bleibt nichts als Schwärze vor seinen Augen. Er tastet um sich herum. Ein kalter Steinboden erstreckt sich unter ihm, ebenso die Wände sind aus Stein. Er versucht sich vorwärts zu tasten, doch er kommt nicht weit. Sein Bein bleibt an etwas hängen. Verzweifelt versucht er sich zu befreien, aber es gelingt ihm nicht. Er tastet mit den Händen an seinen Knöchel. Es ist eine Eisenkette an der er gefesselt ist. Lex verfolgt die Kette, sie endet in der Wand hinter ihm. Mit aller Kraft die er aufbringen kann, reißt er an der Kette, doch sie gibt kein bisschen nach. Ein Seufzen entringt sich seiner Kehle. Wo zum Teufel ist er nur? Da kommt ihm die Idee, dass er vielleicht nicht allein hier ist. “Hallo?” fragt er in die Stille. Doch er erhält keine Antwort. Noch einmal ruft er, diesmal lauter: “Hallo, ist hier jemand?” Immer noch keine Antwort. Aber seine Stimme hallt kaum nach, der Raum scheint nicht sonderlich groß zu sein, wenigstens die Erkenntnis kann er gewinnen. Nur was bringt ihm das? Entmutigt lehnt er sich mit dem Rücken an die Wand und lauscht. Einige Minuten vergehen und nichts passiert. Was ist das nur für ein Spielchen? Wer hält ihn hier gefangen? Angestrengt denkt er nach, doch ihm kommt keine Idee. Sicher ist es Jemand aus seiner Vergangenheit. Was hatte Sarah ihm noch gesagt? ‘Sicher holt dich deine Vergangenheit irgendwann wieder ein, ob du willst oder nicht!’ Irgendwie so hatte sie es gesagt. War der Zeitpunkt jetzt gekommen? Er kann grübeln so doll er will, es hilft nichts. Er hat längst nicht alle seine Schandtaten nachgelesen, geschweige denn mal seine Unterlagen, von seinen ganzen Experimenten, angesehen. Nein, das wollte er sich nicht antun. Seine Freunde hatten ihm die Chance gegeben neu anzufangen und das hat er getan. Da wollte er bis jetzt nicht alles zu detailliert wissen. Doch jetzt gerade, in diesem Augenblick, bereut er, dass er nicht mehr nachgeforscht hat. Aber er hatte immer Angst, er könnte wieder zu dem alten Ich werden, das er noch vor einem halben Jahr war. Ein Stöhnen reißt ihn aus seinen Gedanken. Lois Kopf pocht. Vor Schmerzen hält sie sich den Hinterkopf. Als sie die Augen öffnet ist es stockdunkel. Sie kneift die Augen zusammen, doch sie kann nichts sehen. Tief atmet sie einmal ein. Die Luft ist stickig und kalt. Der Boden und die Wand an der sie lehnt sind hart. Sie richtet sich etwas auf, um von der kalten Wand wegzukommen. Dabei entfährt ihr ein leises Stöhnen. Plötzlich hört sie eine Stimme, die links von ihr kommt: “Hallo?” Lois hält inne. Die Stimme kennt sie, sie kommt ihr vertraut vor. Leise stammelt sie: “Lex?” “Lois! Oh, mein Gott, er hat dich auch!” stellt Lex geschockt fest. “Geht es dir gut?” Lois überlegt kurz und horcht in sich hinein: “Ja, ich denke schon! Und dir?” “Ich bin festgebunden,” meint Lex verzweifelt. Lois bewegt sich. Als sie ihr rechtes Bein aufstellt, klappert es. Dann spürt sie einen Ring, der um ihren Knöchel gelegt ist. “Ich auch,” stellt sie entrüstet fest. Plötzlich mischt sich eine weitere Stimme ein. Lana kommt zu sich. Ihr Schädel brummt und ihr ist schlecht. Sie versteht nicht wo sie sich befindet und hört plötzlich Lois und Lex reden. Lex Stimme ist zu ihrer Rechten, während Lois ihr gegenüber zu sitzen scheint. “Lois! Lex!” ruft sie, lauter als es nötig gewesen wäre. “Lana!” sagen die Beiden wie aus einem Mund. “Wo sind wir?” fragt Lana ängstlich. “Ich weiß es nicht,” gibt Lex bedrückt zu. “Jemand hat uns scheinbar entführt.” Es kehrt Stille ein. Alle drei hängen ihren Gedanken nach und atmen durch. Da ertönt eine weitere Stimme, die die Freunde aus ihren Überlegungen reißt. “Hallo? Jemand da?” Lois stutzt, wer ist das. Diese Stimme kennt sie nicht. Sie lauscht angestrengt. Als keiner ihrer Freunde antwortet, ergreift sie das Wort: “Ja, wir sind hier. Wir wurden entführt. Wer sind sie?” “Ich… ich war bei Lex Luthor auf der Veranstaltung als… als ich niedergeschlagen wurde und jetzt bin ich hier aufgewacht!” Es ist eine Männerstimme, die ein wenig panisch klingt. “Okay, ähm, uns ist es genauso ergangen, bleiben sie einfach ruhig, Sir!” mischt sich Lex ein. “Sind sie… sind sie Mr. Luthor?” fragt die Stimme zögerlich. “Nennen sie mich Lex,” bittet er den Fremden, in der Hoffnung ihm etwas die Angst zu nehmen. “Ja, okay, ich bin Daniel, Daniel Waist!” “Lois,” meldet sie sich von ihrer Seite. Daniel sitzt scheinbar zu ihrer Rechten. “Ich bin Lana,” stellt auch sie sich vor. Was für eine Situation. Lana hat Angst. Verdammt Angst. Und sie sitzen hier in diesem Raum, jeder an einer Wandseite und stellen sich gegenseitig vor. Was für eine Ironie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)