Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk. von Noranum (Für Franz) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Heiligabend ---------------------------------- Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk... Und Franz sprach: „Spiel mit mir! Sei kreativ! Was spannendes! Und was zum Kuscheln! UND MIR IST KALT!!“ Und es wurde Wirklichkeit. Eine kalte Winternacht. Der Schnee fällt in rauen Mengen vom dunklen Himmel. Im orangefarbenen Licht der Straßenbeleuchtung schimmern die Flocken wie Funken eines Großbrandes. Ein unangenehm kalter Wind pfeift durch die Straße, wirbelt den frischen Schnee immer wieder auf. In der Wohnstube steht ein Weihnachtsbaum, der diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient. Die Eltern hatten einen aus dem eigenen Garten genommen, doch zu weit unten abgeschnitten, so dass das klapprige Baum-Ding nicht in den Stube passte. Doch statt den Baum unten zu kürzen, war einfach die Spitze abgeschnitten worden. Jetzt hingen Massen von funkelnden, glitzernden Kugeln, tonnenweise Lametter und zwei Lichterketten an dem wirklich sehr hässlichen Baum, um das Auge des Betrachters von eben dieser Hässlichkeit abzulenken. Es ist Heiligabend. Und die Mutter springt wie eine Halbwahnsinnige durch das Haus, um die letzten Handschläge zu machen, während der Vater gemütlich lesend auf dem Sofa hockt. Der kleine Bruder darf zwar eigentlich nicht aus seinem Zimmer kommen, läuft dennoch der Mutter nach, und quängelt, sie solle mit ihm spielen. Schlechte Idee, die Mutter hat nämlich eine Laune, die selbst den schlimmsten Schrecken der Hölle die Angst in die Knochen treiben würde. Und in dieser sehr besinnlichen Stimmung sitzt du mittendrin. Selbst nicht wirklich Lust auf Weihnachten, kannst du vielleicht all denen nachempfinden, die dieses Fest aus Prinzip oder Faulheit ablehnen. Aber Geschenke willst du ja trotzdem haben, also spielt du den alljährlichen Familien-Kleinkrieg mit, in der Hoffnung, nicht von deiner Mutter zum Nachtisch verspeist zu werden. Vom beheizten Fußboden steigt eine angenehme Wärme auf, die das Lametter am Baum zum Zittern bringt, dennoch knistert im Kamin ein Feuer. Allein der Stimmung wegen wird hier schon wieder unnütz Holz verbrannt. Die Mutter kommt in die Stube gehetzt, sieht sich mit suchendem Blick um. „Scheint alles fertig zu sein.“ meint sie mit sichtlich angespannten Nerven. „Dann machen wir mal Bescherung.“ Der Vater brummt nur zustimmend, legt das Buch weg, und schaut erwartungsvoll zur Mutter. Jene verdreht kurz die Augen, geht dann aber ohne Widerworte hinaus. „Maaaax! Der Weihnachtsmann war da!“ Und kommt mit einer Kiste voller bunt verpackten Geschenken wieder in die Stube, die sie schnell, mit gekonnten Handgriffen unter dem Ruinen-Weihnachtsbaum verteilt. Dein kleiner Bruder kommt in die Stube geflitzt, seine Augen funkeln voller Vorfreude und Erwartung. Dir wird wieder in Erinnerung gerufen, dass auch DU früher mit Freude diesen Feiertag begangen hast. Doch gerade in diesem Jahr ist alles anders. Die Großeltern sind nicht da, und du kannst nicht einmal deinem besten Kumpel sein Geschenk überreichen, weil der seit drei Monaten gut zweihundert Kilometer von dir entfernt wohnt. So sitzt du ziemlich lustlos auf dem Sofa, während deine Mutter die Geschenke verteilt. Das Wohnzimmer ist erfüllt vom Geräusch zerreißenden Papiers, ab und zu entweder ein gespieltes „Oooooh!“ oder ein halb kreischender Freuden-Laut vom Brüderchen. Für dich ist das Weihnachtsfest keine Überraschung. Du hast deinen Eltern eine Liste mit Wünschen gegeben – größtenteils Bücher – und das einzig Überraschende ist, wie weit diese Liste tatsächlich abgearbeitet worden ist. So legst du die interessanten, aber nicht unbedingt spannenden Bücher auf einen kleinen Stapel, daneben die Dinge, von denen deine Mutter gedacht hatte, du würdest dich darüber freuen. Und natürlich die Geschenke der restlichen Sippe. Deine Großmutter hat sich gedacht, dass du unbedingt einen gestrickten Pullover brauchst. In wunderbarem, weiblichem Hellrosalilapink. Gerade willst du den Tag verfluchen, als dein Blick auf das letzte Geschenk unter dem Baum fällt. Eine kleine Schachtel, verpackt in goldenem, glänzenden Papier, und mit einer großen Schleife drauf. Dir ist klar, dass es nur eine Person im Universum gibt, die es wagt, dir mit voller Absicht eine fette, rosa Schleife auf dein Geschenk zu kleben. Mit einem Lächeln nimmst du das Päckchen in die Hand, siehst dir die Karte an. In einer ziemlich krakeligen Handschrift steht ein Weihnachtsgruß geschrieben. Für meine Lieblingsalge! Bitte erst aufmachen, wenn du allein bist. Deine Eltern werden schon früh genug ihre Freude an dem Inhalt haben. Achtung: Umtausch ausgeschlossen. Wenn du IHN nicht magst, schick ihn zu mir zurück, mir fällt dann schon was ein. Liebe Grüße und frohes Fest Schatzischnuffel Nicht ohne Verwunderung schüttelst du das Päckchen ein wenig, horchst, ob etwas darin klappert. Du bist dir nicht sicher, ob du dem Ratschlag deines Kumpels Folge leisten sollst. Der war schon immer ziemlich schräg, und würde es fertig bekommen, dir zu Weihnachten eine Gummipuppe oder dergleichen zu schenken. Allein aus Angst, es könnte wirklich etwas richtig derbes sein, hältst du deine Neugier im Zaum. 'Was hat dieser Verrückte mir nur gekauft... erst am Telefon so geheimnisvoll tun, und dann so ein Zettel...' denkst du dir, während deine Mutter Weihnachtskekse und Lebkuchen verteilt. Erst spät am Abend schaffst du es, dich von deiner Familie zu lösen. Es mussten unbedingt noch russische Märchenfilme geguckt werden, und dann haben auch noch Verwandte angerufen, die ja unbedingt mit allein Familienmitgliedern quatschen wollten. Du warst artig, hast dich bei all denen bedankt, die dir Geld oder Krempel geschenkt haben. Dein Kumpel hat nicht angerufen. Sehr seltsam. Nicht einmal eine SMS. Sonst ist er dermaßen penetrant, aber jetzt... Eigenartig. Du kannst deine Neugier kaum noch zügeln. Mit deinen Geschenken unterm Arm und dem goldenen Päckchen in der linken Hand gehst du in dein Zimmer, lässt die Tür ins Schloss fallen, und suchst eine freie Stelle, wo du deinen Ballast abladen kannst. Keine einfache Aufgabe, denn dein kleines, aber irgendwie auch gemütliches Zimmer bietet für all deinen Kleinkram kaum genug Platz. Die Dachschräge ist mit Kork verkleidet, die ganze Wand ist mit Postern deiner Lieblingsband gepflastert. In mehrfacher Ausführung gucken dich mal drei Männer, mal nur einer von ihnen an. Den Blick von der Wand lösend lässt du dich auf dein Bett fallen. Gleich bereust du das wieder, denn ein eisiger Luftzug streicht an deinem Nacken vorbei von einer undichten Stelle in der Dachschräge zum ebenso undichten Fenster. Eine Decke um dich schlingend wendest du dich nun endlich dem geheimnisvollen Päckchen zu. Das Papier fühlt sich seltsam an, obwohl es eine Hologrammfolie zu sein scheint, ist es nicht glatt, sondern eher samtweich. In der durch Lichteffekte erzeugten Tiefe des Materials kannst du eine verschneite Landschaft erkennen. Du wunderst dich doch sehr, dass dieses Hologramm sich bewegt, obwohl du das Päckchen ganz ruhig in der Hand hältst. Trotzdem öffnest du die schweinchen-rosa Schleife, und beginnst, das seltsame Papier abzupellen, stellst fest, dass es gar kein Papier ist, sondern ein Stoff. Seide. Goldene Seide, mit einem komischen, wirklich mehr als merkwürdigen Hologramm bedruckt. Zwar weißt du, dass dein Kumpel wirklich schräge Sachen mag, und irgendwie auch immer an die komischsten Sachen herankommt, aber dieses Päckchen stellt alles bisher dagewesene in den Schatten. Wüsstest du nicht, dass du keinen Tropfen getrunken hast, würdest du jetzt alles auf den Glühwein schieben. Behutsam faltest du die Seide zusammen, legst das Schleifenband darauf, und wendest dich dem Inhalt zu. Dieser besteht aus einem Würfel aus schwarzen Metall, in das seltsame Runen oder Glyphen geprägt sind. „Wohl eine Art Schatulle.“ murmelst du „Warum die ganze Wichtigtuerei für eine komische Schatulle? Naja... hübsch ist sie ja schon.“ Du untersuchst das Behältnis, findest an einer Seite eine kleine Vertiefung, die sehr unregelmäßig aussieht. Deine innere Perfektionist geht gerade auf die Barrikaden, da die eigentlich ganz hübsche Schatulle durch diese asymmetrische Kerbe komplett entstellt wird. „Sieht ja aus wie ein Daumenabdruck...“ meinst du beim näheren Hinsehen. Da du das Kästchen bisher nicht öffnen konntest, drückst du mit dem Zeigefinger auf die Mulde, doch nichts geschieht. Du drückst kräftiger, dann nimmst du den Daumen, da jener mehr Kraft hat. Doch noch bevor du richtig zudrücken kannst, genau da, als die Haut deines Daumens die Mulde berührte, klackt es im Kästchen, und ein bis dahin unsichtbarer Deckel springt auf. Das alles ist doch mehr als verwunderlich. Wie kommt dein Kumpel, der eigentlich ein armer Student ist, an eine so komische Schatulle? Du wirfst einen Blick hinein, und findest einen Zettel, den du gründlich durchliest. Hallo Franz! Du hast jetzt bestimmt ein paar Fragen, richtig? Naja, die beantworte ich dir, wenn wir uns das nächste Mal sehen. Es hat sich bei mir einiges verändert, und doch ist alles beim Alten geblieben. In dieser Schatulle, die ich so gebaut habe, dass nur du sie öffnen und schließen kannst, befindet sich ein Kleinod, dessen Herstellung ziemlich kompliziert war. Ich denke, du wirst ohne mich hinter den Sinn dieses Kleinodes kommen. Ich sage nur so viel: Du wirst nicht mehr allein sein und frieren. Viel Vergnügen! Und Frohe Weihnachten! JB Jetzt bist du erst recht verwirrt. Was soll das alles? Ein Scherz? Mit Sicherheit. Ein wenig angefressen darüber, dass dein Kumpel so einen Blödsinn mit dir treibt, faltest du den Brief wieder zusammen, und guckst, was sich noch so in dem Kasten befindet. Du findest nur noch einen Kristall darin, der zwar an sich recht hübsch ist, aber keinerlei Funktion zu haben scheint. „Er schenkt mir einen Stein... Super. Wo ich ja sooooo von Mineralien fasziniert bin... Naja, man soll ja verschenken, was man selbst gern hätte und so... Hmpf. Schade. Und ich hatte mich so gefreut. Sieht ja doch ganz hübsch aus.“ Es scheint ein Bleikristall zu sein, zumindest ist er regelmäßig geschliffen, hat sechs Seiten sowie oben und unten zwei niedrige Spitzen. An den Kanten bricht sich das Licht in wunderschön schillernden Regenbögen, bezaubernde Farbbänder sausen über die Oberfläche, als du den Kristall in der Hand drehst. Erst jetzt bemerkst du, dass der Stein im Inneren etwas trübe ist. Doch was du zuvor als Verunreinigung zu erkennen glaubtest, stellt sich jetzt als eine Art Bild heraus. Wieder ein Hologramm, aber du hast bisher noch nie gehört, dass in Bleiglas bewegliche Bilder erzeugt werden können. Du schaust näher hin. Das Bild stellt einen Menschen dar, dem durchaus stattlichen Körperbau nach zu urteilen einen Mann. Er scheint langes Haare zu haben, aber die Darstellung ist zu klein, als dass du sein Gesicht erkennen könntest. „Na toll. Das Wichtigste kann man nicht erkennen...“ maulst du, deine Unsicherheit ob dieses Geschenkes versuchst du, irgendwie zu überspielen. Irgendetwas stimmt mit diesem Ding nicht. Selbst die Kiste. Wie kann sie einen Druckknopf haben, der nur auf die Berührung des Daumens reagiert? Mit fragendem Blick besiehst du dir den Verschluss noch einmal, und stellst fest dass die unregelmäßige Mulde tatsächlich ein Daumenabdurck ist. Aber nicht irgendeiner. Sondern DEIN Daumenabdruck. Verwundert lässt du deinen Blick über das seltsame Seiden-Tuch streifen. Das Hologramm darauf hat sich verändert, jetzt kann man einen Wald sehen, der so realistisch wirkt, als könnte man den Wind durch die Bäume streichen hören. Du schüttelst den Kopf. Ein seltsames, beklemmendes Gefühl breitet sich in dir aus. Dieses Weihnachtsgeschenk kratzt ganz gewaltig an den Grundfesten deiner Rationalität. Aber was ist der tiefere Sinn dahinter? Noch einmal liest du dir den Zettel am Schleifenband sowie den Brief deines Kumpels durch. Die ganze Sache hat einen Haken, den du noch nicht gefunden hast. Dessen wirst du dir bewusst. Auf dem Zettelchen steht, dass du IHN zurückschicken solltest, falls er dir nicht zusagt. Wen? Den Stein? Oder... vielleicht das Bild innerhalb des Steines? Du gehst zum Schreibtisch, schaltest deine Halogen-Tischlampe an, in der Hoffnung, in ihrem starken Licht etwa mehr zu erkennen. Der kalte Luftzug weht um deinen Körper, kriecht unter die Decke und die Kleidung, treibt dir die Gänsehaut über den Rücken. Warum muss es im Winter auch nur so verdammt kalt sein? Du beugst dich herunter, um im Licht der Lampe den Stein noch einmal genauer mustern zu können. In seiner Tiefe wird das Licht so oft gebrochen, dass der ganze Kristall ein einziger, kurzer Zapfen aus Licht zu sein scheint, schillernd bunt, strahlend hell. Du wendest deine schmerzenden Augen von dem Anblick ab. Aber... Der Stein erwärmt sich. Und beginnt, zu zittern. Nein, zu schwingen. Und die Schwingung erzeugt einen hellen, klaren Ton, wie ein Glockenton, nur kontinuierlich. Aus der Wärme wird plötzlich Hitze, und erschrocken lässt du den Stein auf den Schreibtisch fallen, wo er klingend aufschlägt, sich auf einer Spitze drehend. Doch statt langsamer zu werden und umzufallen, beschleunigt sich die Drehung immer weiter, zu dem Glockenton gesellen sich weitere, bis ein halbes Orchester aus klaren Einzeltönen zusammengekommen ist. Und obwohl das blendend helle Licht in deinen Augen schmerzt, kannst du den Blick nicht von dem seltsamen Kristall wenden. Dann scheinen die Töne plötzlich noch einmal angeschlagen zu werden, und verstummen. Der Kristall zerspringt einfach in tausend schillernde Splitter, die sich auf und um deinen Schreibtisch herum verteilen, weißglühend, und offensichtlich sehr heiß. Aber... Das kümmert dich nicht weiter. Denn dort, wo der Kristall bis eben noch seinen seltsamen Tanz vollführt hat, sitzt ein Mann auf deinem Schreibtisch. Es ist eben jener Mann, dessen Bild du in der Tiefe des Steines erblickt hattest. Er schenkt dir ein freundliches, warmes Lächeln. Du kannst ihn einfach nur anstarren. Nicht nur, weil er auf vollkommen unsinnige, irrationale Art und Weise hier her gekommen ist, sondern weil er einfach nur verführerisch, umwerfend, hochgradig ästhetisch aussieht. Sein Gesicht scheint er einem jungen Gott gestohlen zu haben, es ist kräftig, männlich, mit kantigen, aber dennoch wohlgeformten Zügen, einem gut sichtbaren Kieferbogen, nicht zu breitem Kinn. Die fein definierten Lippen umspielt ein Lächeln, wie es schöner und anregender wohl nicht sein könnte. Wissend, amüsiert, auffordernd und freundlich zugleich. Seine Augen sind aber wieder sehr befremdlich. Obschon es durchaus menschliche Augen sind, strahlt aus ihrer unergründlichen Tiefe ein sanftes, grünes Licht hervor, dass es unmöglich machte, genau zu bestimmen, in welche Richtung der Kerl im Moment blickt. Doch gerade dieses seltsame Licht zieht dich in seinen Bann. Würdest du nach der Definition des Wortgruppe „Erotisch schön“ gefragt werden, würdest du jetzt wohl nur auf diesen Mann zeigen können. Dein Blick löst sich von seinem attraktiven Gesicht, und du musterst den Körperbau. Sehr zu deinem Bedauern stellst du fest, dass dein Ideal einer athletischen aber nicht zu muskulösen Figur hier nicht erfüllt wird, der Kerl hat mehr Muskeln, als es dir lieb es, und trotzdem wirkt er nicht bullig oder dergleichen. Nein, gerade WEIL er anders gebaut ist, als du dir für deinen Traummann immer vorgestellt hast, scheint er attraktiv zu sein. Du schüttelst den Kopf. Dieser Traum, diese Illusion wirkt jetzt schon viel zu lange, um nur ein Hirngespinst zu sein. Obwohl dein Geist dir strikt einreden will, dass das alles nicht wahr sein kann. Du denkst an Tagträume, Halluzinationen, Wahnvorstellungen. Vielleicht bist du auch im Laufe des Abends gestürzt, liegst im Krankenhaus im Delirium. Oder hast einen Zuckerschock von den ganzen Süßigkeiten. In deinen verwirrten Geist drängt sich das Bild deines Kumpels. 'Dieses Jahr wird dich mein Weihnachtsgeschenk echt von den Socken hauen...' hat er beim letzten Treffen Anfang Dezember gesagt. 'Ich hab mir viel Mühe gegeben. Auch wenn du vielleicht aus allen Wolken fallen wirst, wenn du es aufmachst...' Du erinnerst dich klar an seinen seltsamen Blick. Es war ein Blick den du so nicht kanntest, doch der wunderbar zu dieser Situation passt. Als hätte dein Kumpel dir damals sagen wollen 'Ich habe Geheimnisse, die du nicht kennst...' Sitzt eines der Geheimnisse jetzt vor dir? Du weißt nicht, wie du reagieren sollst. Aber zum Glück nimmt dieser geheimnisvolle, hinreißende Mann dir diese Last ab. „Frohe Weihnachten.“ sagt er. Seine Stimme ist tief. Hat genau die Tonlage, die du magst, und die dir Gänsehaut verursacht. „Ich hoffe, du bist von deinem Geschenk nicht zu sehr enttäuscht... Der Chef war sich nicht sicher, ob alles glatt geht. Nun, jetzt bin ich hier.“ er schmunzelt leicht, als er sich von deinem Schreibtisch erhebt. Er ist groß. Und er hat bis auf eine Hose nichts weiter an. Sein Haar ist schwarz wie die Nacht, hängt in langen Strähnen über seine Schultern. „Ich bin hier, allein um dir zu dienen. Egal was du willst, ich werde versuchen, es zu tun.“ Dir bleibt der Mund offen stehen. Aber der Mann nickt nur. „Mein Name ist Xiveru. Aber du kannst mich nennen, wie du willst...“ „W-was?“ Mehr als ein leises Stottern kannst du nicht von dir geben. Ein kribbelndes, warmes Gefühl breitet sich in deinem Körper aus. Die Kälte der Jahreszeit scheint einfach verschwunden zu sein. Xiveru nimmt einige der Splitter auf, die überall auf dem Boden verstreut liegen, ihr Licht ist vergangen, jetzt sind es nur noch funkelnde Fragmente. Wie Brillanten schimmern sie in seinen schlanken, formschönen Händen. „Der Chef hat lange gebraucht, eine Illusion zu erzeugen, die so real ist wie ein echter Hexer. Ich bin leider nur ein Erzeugnis seiner Magie, aber ich habe trotzdem ein Herz und eine Seele wie ein wahres Lebewesen... Und ich gehöre nur dir. Solange, bis du mich nicht mehr willst... oder brauchst.“ Den letzten Satz sagt er mit einem sanften Lächeln. Was für ein Weihnachtsfest! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)