Die letzte Nacht von Jinki ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die letzte Nacht Da gab es einen Wunsch. Eine Sache, bei der ich ein letztes mal egoistisch sein wollte. Etwas, das ich erlebt haben wollte bevor ich mein Schachmatt setzte. “Zeig mir ein Stück deiner Welt. Heute Nacht.” Darum bat ich ihn. Um ein letztes bisschen, schöne Zeit. Um eine letzte Erinnerung, die mich auf alle Zeit begleiten sollte. “Suzaku-kun.. Wo ist dein Yukata. Du erwartest doch wohl nicht das ich dich in diesem Aufzug mitnehme, oder?” Fragte ich ihn gespielt empört und zog dabei leicht meine Brauen nach oben. “Auf ein Sommerfest geht man doch nicht in diesem strengen Ritteroutfit, oder etwa doch?”, fragte ich ihn und legte dabei meinen Kopf leicht schief. Ich wusste nicht mal ob Suzaku seit damals jemals wieder einen Yukata getragen hatte. Doch in meiner Erinnerung sah er sehr gut darin aus. Obwohl ich nicht so genau wusste ob meine Erinnerung nicht schon längst von Hass und Zweifel so zerfressen waren, dass sie nur noch wie Tinte auf verblasstem Papier wirkten. Und doch, den Anblick wollte ich noch einmal haben. Ihn mir einprägen so gut ich nur konnte. Denn womöglich.. Nein ganz sicher. Dies würde meine letzte Erinnerung an diese Welt werden. “Aber eure Hoheit..”, murmelte er nur leise. Doch Suzaku würde nicht protestieren, schon so lange hatte er mir nicht mehr widersprochen. Ich sehnte mich ein wenig nach den alten Zeiten. Nach damals.. Als wir noch naiv und unschuldig waren.. Als nichts unsere Freundschaft zu bedrohen schien. Damals.. Als unsere Träume noch Flügel hatten und alleine fliegen konnten. Doch nun? Nun mussten wir sie in den Himmel werfen. Hoffen das sie ihren Weg fanden. So ganz ohne uns. “Ich hab dir einen gekauft.. Ich hoffe er passt dir auch. Und jetzt geh dich umziehen, ich komm mir so seltsam vor wenn ich der Einzige bin der einen trägt!”, sagte ich eilig und drehte mich leicht um, um am Kragen meines Yukata herum zu nesteln. Ich hörte nur noch die Tür und drehte mich leicht um. Ich wusste nicht ob Suzaku nun davon gestürmt war, weil er doch nicht meinen letzten Abend mit mir verbringen wollte, oder ob er sich schlicht und ergreifend umziehen ging. Gewiss ich hätte es ihm nicht verdenken können wenn er nichts mit mir zu tun haben wollte. Wer würde schon gerne unnötig viel Zeit mit der Person verbringen, die er umbringen sollte? Niemand. Zumindest nicht freiwillig. Doch nach all den Jahren.. Nach Euphy’s Tod durch meine Hand und meine Auslieferung an Charles durch ihn.. Selbst nach alle dem, waren wir doch irgendwo noch Freunde, nicht? Standen wir uns nicht mehr nahe? Musste ich ihn nun aufgeben? Oder hatte ich das etwa schon lange getan? Doch wie will man jemanden aufgeben, der sich selbst schon aufgegeben hat? Wie will man denn aufhören zu kämpfen, für etwas das einem so wichtig ist das man sein eigenes Leben dafür gibt. Ich kannte keine Antwort. Wusste nicht in welchem Buch ich sie jemals zu finden glauben könnte. Doch das war auch nicht wichtig. In hatte Zeit bis in alle Ewigkeit darüber nach zu denken. Und genau so schien mir auch die Zeit zu vergehen, langsam. Wie lange musste ich da gestanden haben und vor mich hin philosophiert haben? Denn ein leises ‘Eure Hoheit’ riss mich aus meinen Gedanken. Wie schnell hatte Suzaku sich umgezogen? Aber wahrscheinlich war er einfach selbst nach all den Jahren, nicht aus der Übung gekommen. Und wusste immer noch wie man einen Yukata im Schlaf anzog und band. Und als ich ihn so ein wenig mehr musterte wurde mir immer mehr bewusst, wie Recht ich doch mit meiner Vermutung gehabt hatte. Denn im Gegensatz zu dem Anblick der sich mir bot, waren meine Erinnerungen wahrlich nicht mehr als Verblasste Tinte auf Papier gewesen. Ich musste leicht lächeln und diese Geste schien ihm nicht zu entgehen. „Verzeiht eure Majestät ..“, begann er knapp und verbeugte sich leicht. Er beherrschte diese ewigen monarchischen Floskeln eben perfekt, auch wenn ich wohl der letzte war, dem er solch eine Ehre entgegen bringen musste. „Aber, wieso.. Wollt Ihr das ich euch heute Abend.. Ausführe?“, schloss er schließlich nach einer kurzen Pause an. „Also.. Ich meine ich möchte wirklich nicht unhöflich erscheinen, es ist eine sehr große Ehre aber..-“ Und damit unterbrach ich ihn. „Es ist gewiss keine Ehre Suzaku, nicht nachdem ich dich damit beauftragt habe den letzten Zug zu vollbringen, der zum Ende allen Leids so wichtig ist und dich wohl dabei selbst am meisten quält.“ Seine Anwesenheit machte mich immer ungewollt nervös. Und so musste ich für einen kurzen Augenblick meine Augen schließen und überlegen wie ich ihm klar machen konnte, dass ich heute Abend nicht seine Majestät sondern nur Lelouch war. Und das er mich auch bitte als diesen in Erinnerung behalten sollte. Denn ich wollte ihn so in Erinnerung behalten wie er war. Ich ging langsam um den Schreibtisch herum an dem ich gestanden und aus dem Fenster geblickt hatte und blieb nun nur wenige Schritte vor ihm stehen. „Wir haben es uns nicht gerade einfach gemacht.. Also lass wenigstens die letzten Stunden unkompliziert sein. Oder sind wir.. Etwa keine Freunde mehr, Suzaku?“, es machte mir Angst ihn so etwas zu fragen. So wirklich wusste ich nicht was ich tun sollte, würde er nun sagen das wir keine Freunde mehr waren. Doch ich hätte es ihm, nicht verdenken können. Und doch, wir waren voneinander abhängig und das, in einer furchtbaren Art und Weise. Ich brauchte ihn für meinen Plan und er brauchte mich, um das Leid zu beenden das mein Vater und wohl auch ich, über die Welt gebracht hatten. „Freundschaft basiert auf Vertrauen. Auf Verständnis.. Auf alle dem-“, er stockte kurz und ich sah wie er eine Hand zur Faust ballte. „Alle dem, das ich dir nicht entgegen bringen sollte … Lelouch.“ Und damit wand ich meinen Blick von ihm ab. Natürlich, wieso sollte er auch? „Aber, ich tue es immer noch. Ja, in gewisser Art und Weise sind wir wohl noch… Freunde.“, ich spürte wie es ihm merklich schwer fiel seine Worte zu formulieren. Doch ich seufzte innerlich erleichtert auf. Vielleicht erwiderte er nicht meine Gefühle, aber ich war ihm nicht völlig egal. Genau wie er mir nicht völlig egal war. „Worauf warten wir?“, riss er mich dann plötzlich erneut aus meinen weitschweifenden Gedanken. Und unwillkürlich brachte er mich mit dieser Aussage zum Lachen. „Auf nichts mehr.. Lass uns gehen.“, sagte ich dann und folgte ihm dann zur Tür. Ich wusste gewiss nicht was dieser Abend für mich noch bereithalten würde. Aber ich wusste, dass es gewiss die schönste Erinnerung war, die ich behalten würde. Es war ein lauer Sommerabend. Kein besonderer, aber auch nicht verachtenswert. Für viele war es nichts besonderes, aber ich wusste, dass dieses Straßenfest für Suzaku eine besondere Bedeutung hatte und diese Bedeutung wollte ich mit ihm teilen. Unter meiner Tyrannei hatten die Japaner ein klein wenig mehr Freiheiten erlangt. Doch sie trauten sich kaum sie auszuleben. Und so beschränkte sich ihr Teil des Sommerfest auf eine lange, aber schmale Gasse die mir beim hineinblicken so furchtbar überfüllt und verstopft erschien. Ich musterte die Leute die in der Gasse herum wuselten, obwohl ich mir nicht erklären konnte wo sie den Platz dafür hernahmen. Die Frauen und Mädchen trugen farbenprächtige Kimonos. Manche wirkten sehr teuer und schienen schon sehr alt zu sein. Manche Männer trugen verwaschene Yukata, andere nur ein legeres Hemd und eine Hose. Suzaku packte mich am Arm und zog mich ein Stück weiter zurück auf die breite Straße von der wir gerade gekommen waren. Doch ich blickte weiter unverdrossen in die enge Gasse. „Lelouch.. Willst du nicht lieber hier bleiben? Die Japaner sind dir nicht sehr wohl gesonnen, vor allem nicht, wegen der morgigen Exekution!“, wisperte er mir zu. „Es wäre vielleicht besser, wenn du auf dem britannischen Teil des Sommerfestes bleiben würdest..“, ermahnte er mich erneut und ich begann etwas unruhig an meinen Haarklammern herum zu nesteln, mit denen ich meine Haare so zurück gesteckt hatte das sie sogar einen kleinen Zopf ergaben. „Na und? Ist doch egal ob sie mich heute töten, oder du es morgen tust!“, flüsterte ich ihm barsch zu. „Außerdem.. Du giltst doch eh als tot.. Also kann ich mich auch locker da rein wagen. Denn wenn meine Tarnung auffliegt, dann deine auch!“, und damit schnipste ich ihm gegen sein Kopftuch. Zugegeben, unsere Verkleidung war nicht die Beste, aber ich hatte mich noch nie vor Konfrontationen gescheut. Auch wenn diese, dass scheitern meines Planes bedeutet hätte. Ich griff mit meiner zierlichen Hand fest nach seinem Handgelenk und zog ihn mit mir ein Stück in die Gasse hinein. Und ehe wir uns versehen konnten standen wir mitten im Getümmel. Waren umgeben von Kindern die fröhlich lachten, Frauen die ihre prächtigen Kimonos mit Stolz zur Schau trugen und Männern, die unbeschwert über fröhliche Dinge sprachen. Mir erschien die Welt so klein und unbeschwert. Fast so, als ob sie nur aus dieser einen Gasse bestand. Ich drehte mich leicht zu Suzaku und bemerkte mit Freude, dass ihm wohl derselbe Gedanke gekommen sein musste. Denn Suzakus Augen bekamen einen mir schon lange nicht mehr vertrauten Glanz. Ich wendete mich wieder der Straße vor mir zu und zog Suzaku so gut es ging neben mich. Und so gingen wir ein wenig, kamen jedoch nur langsam voran. Ich lies meinen Blick über jeden Stand gleiten den ich erspähen konnte und ich wunderte mich ernsthaft darüber, wieso mir die Welt plötzlich so bunt erschien. Hatte sie schon immer so gestrahlt? Oder nahm ich nur jetzt einfach alles viel intensiver wahr, nur weil ich wusste, dass ich bald all das nicht mehr zu erleben vermochte? Ich wusste es nicht, doch Suzaku zog mich plötzlich auf einen Stand zu. „Komm! Das macht Spaß!“, rief er mir zu und ich schlängelte mich brav hinter ihm durch die Menge. Als ich neben ihm zum stehen kam, standen wir beide vor einem Goldfischbecken aus Holz, darin schwammen prächtig schimmernde Fische in jeglichen Größen. Suzaku gab dem alten Mann auf der anderen Seite des Beckens ein bisschen Geld und erhielt im Gegenzug einen Holzstab an dessen einem Ende, ein großer Kreis war, der mit hauch dünnem Papier bespannt war und ein kleines rundes Gefäß mit etwas Wasser darin. Ich beobachtete äußerst akribisch was Suzaku nun tat. Denn er kniete sich vor das Becken und beobachtete einen Moment still die Fische. Ich legte meinen Kopf leicht schief, so angestrengt beobachtete ich ihn und das schien der alte Mann zu bemerken denn er begann zu kichern, was meine Aufmerksamkeit erregte und von Suzaku auf ihn lenkte. Doch Suzaku störte das nicht, wie gebannt starrte er weiter auf die Fische. Und ehe ich mich versehen konnte, hatte er mit einer schnellen Bewegung, einen Fisch aus dem Becken erhascht und mit Hilfe des, mit Papier bespannten, Holzstabes in das kleine Gefäß geworfen. Der alte Mann begann nun lauter zu lachen und nahm Suzaku den Fisch ab und verpackte ihn in einen kleinen durchsichtigen Beutel, den er ihm dann reichte. Suzaku sah zu mir auf und grinste breit. „Gut nicht?“, fragte er dann grinsend und ich konnte mir nicht helfen, als auch zu grinsen. Er stand auf und sah mich erwartungsvoll an. „Willst du es nicht auf einmal probieren?“, fragte er mich dann, doch ich schüttelte eilig den Kopf. „Lieber nicht! ..Lass uns lieber was essen gehen. Ich habe hunger.“, sagte ich eilig und zog ihn lächelnd weiter. Ich hatte nicht wirklich hunger, aber ich wollte mich nun nicht noch unnötig vor Suzaku, oder dem alten Mann blamieren. Suzaku folgte mir protestlos und wir gingen langsam weiter. Als mein Blick ein wenig nach oben schweifte, konnte ich schon das Ende der engen Gasse sehen und es erfüllte mich fast mit Schmerz, das diese prächtige Welt ein Ende hatte. Doch ich erkannte ein paar Schritte entfernt ein zwei Stände, an denen es etwas zu Essen zu geben schien und Suzaku steuerte mich sicher darauf zu. Die Auswahl war nicht sehr riesig und ich kannte so gut wie gar nichts von dem was dort aufgelistet war und so blieb ich schließlich bei ein paar Tintenfischbällchen hängen, die ich letztlich bestellte. Suzaku bestellte sich Tempura, was sich für mich im Nachhinein als frittierte Meeresfrüchte herausstellte. Wir bezahlten und gingen uns einen Platz etwas abseits des ganzen Gedränges suchen. Suzaku lies sich neben mich auf die Wiese gleiten, die ich entdeckt hatte und so saßen wir still nebeneinander und aßen unser Abendessen. Es fühlte sich seltsam an. Hinter uns hörten wir noch dumpf die Stimmen der vielen Leute, die nun begannen ein japanisches Lied zu singen. Und ich blickte kurz zu Suzaku und dann zum kleinen Bach der sich unterhalb der Wiese entlang schlängelte. Eine ganze Weile waren wir einfach still, bis Suzaku sich langsam zu mir drehte und mich ansah. „…Ich weiß, du wirst mir jetzt sagen es gibt keinen anderen Weg, aber.. Hast du dir das wirklich gut überlegt Lelouch?“, fragte er leise und wand seinen Blick auf seinen Goldfisch, der in dem kleinen Beutel hin und her schwamm. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht, ob ich mir das ‚gut überlegt‘ hatte. Mir war eher, als ob es die einzige Möglichkeit war. „Es ist das einzig Richtige.“, sagte ich jedoch nur knapp, wollte ihn nicht unnötig mit meinen wirren, weitschweifenden Gedanken belasten. Als Antwort erhielt ich nur ein gemurmeltes ‚Mhm‘ und damit trat eine erneute Stille ein, die umso länger, sie dauerte, umso unangenehmer auf meinen Schultern zu Lasten schien. „Ich dachte nur, dass das mit uns.. Nicht null-acht-fünfzehn wäre. Sondern.. Dir etwas an unserer Beziehung zu einander läge.“ Ich brauchte einen langen Moment um seine Worte zu ordnen und zu verarbeiten. „Unsere Beziehung ist nicht mehr als Freundschaft, Suzaku. Nicht mehr als Imperator und sein Ritter.“, sagte ich kühl. Was wollte Suzaku mir damit sagen? War ich die ganze Zeit etwa blind gewesen? Hatte Zeichen übersehen die mir hätten die Augen öffnen sollen? Aber wieso sollte Suzaku Gefühle für mich haben? Das war so unvorstellbar für mich. So unvorstellbar, dass ich es mir nur in meinen Träumen hatte wünschen können. „Manchmal sind offensichtliche Dinge.. Die, die man am wenigsten zu verstehen mag.“, sagte er noch, doch ehe ich auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte wurde ich von einem lauten Knall aus den Gedanken gerissen. Mit einem Mal erhellte sich der Himmel in vielen unterschiedlichen Farben und ich sah nach oben. Ein Feuerwerk. Wir saßen einen langen Moment einfach ruhig da und betrachteten den bunt erleuchteten Himmel, der mit jeder Rakete in neuen Farben erstrahlte. Und als die letzte Rakete den Himmel erleuchtet hatte, sah ich zu Suzaku und zog ihn einfach am Kragen seines Yukata zu mir. Wie klischeehaft das doch wirken muss. Ein Feuerwerk, ich und meine Gefühle die ich ewig lang mit mir herum trage und dann auch noch die Person die ich so sehr liebe. Und dann darf natürlich, der alles entscheidende Kuss nicht fehlen. Aber das er meinen Kuss tatsächlich erwiderte, war für mich trotz allem ein Schock. Und genauso perplex muss ich wohl auch drein geschaut haben. Denn Suzaku begann zu kichern. „Du bist so ein Trottel Lelouch.. Wirklich, so ein Trottel.“, begann er mich zu necken, ehe er mich in einen erneuten Kuss zog. Ich weiß nicht so ganz, wie wir unseren Weg zurück, durch die Menge gefunden hatten. Doch Suzakus sichere Hand, hatte mich die ganze Zeit geführt. Wir nahmen einen Seiteneingang, fanden eilig den Weg nach oben in mein Schlafzimmer. Wie lange hatte ich mich nach Zärtlichkeit gesehnt? Nach seiner Zärtlichkeit, die mir nichts anderes zu geben vermochte, als ein Gefühl von unbändiger Liebe. Und genau das gab er mir, als er mich sanft aus dem Yukata schälte und meinen Hals und mein Schlüsselbein mit unzähligen Küssen bedeckte. Und er lies mich diese schimmernde Welt die ich zuvor, in der engen Gasse kennengelernt hatte, erneut aufflackern. Lies mich noch ein letztes Mal alle Fassetten ihrer Farbenpracht und ihres Makellosen Aussehens spüren. Und mir war, als ob wir in den ewigen Farben versinken würden. Mit den verblassenden Farben und seinem ruhiger werdenden Atem neben mir, wurde mir schmerzlich bewusst, dass auch meine Farben zu verblassen beginnen würden. Und ich musste, nein viel mehr wollte ich, ihn um einen letzten Gefallen bitten. Ich bat ihn, dass nicht zu vergessen. Niemals zu vergessen wie farbenprächtig die Welt in dieser Gasse gewirkt hatte und das nur, weil es friedlich war. Ich wollte, nein ich befahl ihm, den Frieden der nach meinem Tod eintreten würde, zu beschützen. „Ich liebe dich, Lelouch… Ist das denn nicht genug? Musst du sterben?“ „Ja ich muss sterben, damit die Welt ihre Farbenpracht zurück bekommt..“, murmelte ich noch leise, ehe ich in seinen Armen einschlief… Dieser eine Abend, hatte mir gezeigt, wie farbenprächtig die Welt doch war. Und zugleich, wie wichtig es war, dass der Frieden seine Pracht zurück erhielt. Suzaku hatte mir gezeigt was es bedeutete für einen Bruchteil eines Momentes glücklich zu sein. So glücklich, dass sogar der Tod einen nicht mehr erschüttern konnte. Der Moment in dem Suzakus Schwert meine Brust durchbohrte, erschien mir wie der Knall des Feuerwerks. Ich war wie wach gerüttelt und zugleich benommen. Ich sah die Welt ein letztes Mal in ihren Farben, ehe alles zu verblassen begann und ich, in einem unendlichen Weiß versank. Nur das tiefe rot, meines so unaufhörlich tropfenden Blutes, schien nicht verblassen zu wollen. Genau wie Nunnallys Stimme, die so plötzlich an mein Ohr drang. Sie war lange der Grund gewesen wieso meine Welt, in vielen Bunten Farben leuchtete, doch letztlich, hatte man sie mir genommen. „Ich habe die Welt zerstört, habe die Welt… Neu erschaff- „ Damit das schwarz weiß, einem Feuerwerk an Farben weichen kann… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)