Von Tür zur Tür - Yugis ganz persönlicher Kalender von viky (Yami und Yugi) ================================================================================ Kapitel 13: Tür 13 ------------------ Tür 13 (Samstag) Yugi seufzte tief auf, vor seiner Nase eine Tassekaffee, direkt daneben die Hausarbeit, die er noch vor den Ferien abgeben müsste. Zudem, wenn er sich mal hier so umschaute, eine menge Hausarbeit, und dann noch, der Krankenhausbesuch. Und das aller schlimmste, Yugi konnte nichts von all dem machen, denn in seinen Gedanken schwang nur ein Mann herum. Atemu. Was war das gestern? Verdammt, er wollte nur kuscheln, mehr nicht und was war daraus passiert? Was, wenn Atemu sich jetzt mehr erhoffte? Sich auf die Lippen beißend, versuchte Yugi erneut seine Hausarbeit weiter zu schreiben, doch vergebens. Yugis Handy klingelte, wie so oft an diesem Mittag. Dran war Ryou, was Yugi gekonnt versuchte zu ignorieren. Der wollte eh nur wissen, was gestern passiert war, doch Yugi wollte sich gar nicht damit auseinandersetzten, und erklären konnte er es auch nicht. Es war nun mal passiert und ändern konnte er es nicht. „Oh, ich habe heute echt keine Ruhe!“, Yugi seufzte tief, ehe er aufstand und zum Hörer der Sprechanlage ging. „Ja, wer ist da?“, fragte er nach, doch es kam keine Antwort. Er fragte nochmals nach, dieses Mal genervter, aber als dann wieder nichts kam, legte er gestresst auf. Doch kaum das er saß, klingelte es schon wieder. Total genervt stand Yugi auf, nahm den Hörer in seine Hand, nur um seine Wut loszuwerden. „Du kleiner gemeiner… macht es dir spaß Klingelmenschen zu spielen? Ich schwör dir, ich komm da runter und bring dich um!“, fluchte Yugi in den Hörer, doch bevor er auflegen konnte, hörte er jemanden, also nahm er den Hörer wieder an sein Ohr. „Ähm… ich bin’s, Atemu.“ Mit diesen Worten rutschte Yugis Herz in die Hose, gar sein Herz fing an zu hämmern, aus panischer Angst. „Ja?“, fragte Yugi wispernd nach. Himmel, was wollte der denn jetzt hier? „Lässt du mich mal rein?“ „Nein.“, Yugi wisperte weiter, und schon hörte er ein tiefes Seufzen. „Ist es wegen gestern?“, hörte er die leicht unsichere Stimme Atemus, was Yugi nicken lies. „Yugi?“ „Ja verdammt, es ist wegen gestern!“, fluchte er auf. Himmel, sein Tag war einfach nur scheiße, und ja, er hatte schlechte Laune. „Lässt mich jetzt mal rein, dann könnten wir… nun ja, mal darüber reden.“ Yugi schaute sich in seiner Wohnung um, hier sollte er jemanden rein lassen. Nein danke aber auch, er würde lieber vor Scharm im Erdboden versinken. „Ich will aber nicht darüber reden.“ „Jetzt führst du dich aber kindisch auf.“, hörte er auf einmal eine total barsche Stimme. Sie klang so wütend, zu gleich aber auch so erwachsen. Ganz anders, als er es von Atemu gewohnt war, aber das Wort kindisch, brachte Yugi dazu den kleinen Knopf zu drücken. „Danke.“, hörte er noch Atemus Stimme, dennoch sie klang etwas genervt. Yugi seufzte auf, und stellte sich an die Wohnungstür. Sein Herz raste, denn wirklich über gestern reden, wollte er nicht. Und als Atemu dann noch so auf ihn zu kam, und direkt vor ihm stehen blieb, mit diesen roten Augen, mit einem etwas unsicheren Blick, schäme Yugi sich nur noch mehr. Und wie er sich schämte. „Hi.“, begann Atemu ganz leise und Yugi piepte ein: „Hi.“, aus seiner Kehle zurück. „Lässt du mich rein?“ Yugi schüttelte den Kopf, voller Scharm, hob er seinen Kopf, um in Atemus Augen sehen zu können. „Bei mir schaut es wirklich schlimm aus.“ Atemu lächelte schwach, und legte den Kopf leicht schief. „Deshalb bin ich doch hier. Ich hab dir doch gesagt, ich helfe dir beim aufräumen.“ Yugi sah ihn ungläubig an, er meinte das gestern eher sarkastisch, und hatte es gar nicht für ernst genommen. „Und… was gestern war. Ich weiß nicht Atemu.“, nuschelte Yugi nun weiter, und betrachte erneut seinen Füße. Sein Herz raste, seine Finger wurden schwitzig wie noch nie. „Das war eben ein Ausrutscher… oder nicht?“, meinte Atemu, wobei die Frage in diesem Satz Yugi richtig zum schwitzen brachte, denn er wusste es selbst nicht so genau. Atemu seufzte erneut, da er keine Antwort bekam. „Mein Gott Yugi, wir haben uns etwas angefasst. Na und, ich hatte schon mal Sex mit einem Kumpel, weil ich traurig war, dennoch können wir uns immer noch in die Augen sehen!“, meinte Atemu nun gefasst. Innerlich dachte er aber anders. Er war ehrlich gesagt sehr verletzt darüber, das Yugi sich genauso verhielt. Er hatte innerlich gehofft, dass dies für Yugi etwas mehr war. Aber auf der anderen Seite, hatte Yugi auch keine Antwort auf seine Frage geben, also starb die Hoffung, ironischer Weise wieder mal zuletzt. „Ja ich auch.“, Yugi schaute scheu auf, er erwiderte Atemus Satz, denn Yugi hatte auch schon mal mit jemanden geschlafen, nur weil er traurig, gar einsam war. Mehr als einmal. Atemu lächelte leicht gequält, er hörte es gar nicht gern, dass Yugi was mit wem anderen hatte, aber so war es nun mal. „Darf ich jetzt rein kommen?“ „Komisch, du kannst ja reden.“, Yugi schaute ihn perplex an, dann aber lachte er auf, wegen Atemus langem Gesicht. „Ja verdammt, ich kann reden…ich habe nur… ach…das ist nicht nett.“, fluchte Atemu frustriert auf. „Jetzt fängst du wieder an zu stottern.“, Yugi schmunzelte, Atemu aber seufzte tief auf. Doch Yugi öffnete ganz die Tür, Atemu lächelte sachte, und ging hinein. „Und haben die Zwei noch was gesagt?“, fragte Yugi neugierig nach, und nahm gerne Atemus Jacke an. „Ausgelacht haben die mich, fand ich gar nicht nett.“, brummte Atemu auf, Yugi aber schmunzelte nur. „Na ja… also, hier wohne ich. Bitte bekomm keinen Schlag.“, Yugis Wangen nahmen an Farbe zu, er schämte sich wirklich, sehr sogar, und als Atemu die Küche betrat, musste er wirklich mal die Augenbraue hinauf heben. Hier sah es aus, wie auf einem Schlachtfeld. „Oh Mensch Yugi! Warum fragst du nicht nach Hilfe?“, Atemu wendete sich dem Chaos ab, er merkte auf den ersten blick, wie sehr Yugi momentan überfordert war. Yugi seufzte auf, und senkte verschämt den Kopf. „Oder schaut es hier immer so aus?“, Atemu versuchte ruhig zu klingen, was ihm auch ganz gut gelang. Yugi schüttelte den Kopf. Dennoch sah er weiter hin den Boden an, tausend mal besser als jetzt in Atemus Augen sehen zu müssen. „Es ist ja nicht, das ich gar keine Zeit dafür hätte… ich fühl mich nur so… ich weiß nicht, lustlos, kraftlos.“, versuchte Yugi sein Chaos zu erklären. Atemu lächelte schwach, er konnte das gut nachvollziehen, sich in Yugis Lage versetzten. Wahrscheinlich dachte er viel zu oft an seinen Großvater. Mehr als ihm lieb war. „Mh… dann helfe ich dir jetzt, und falls es wieder so kommen sollte, rufst du mich an, und helfe dir wieder.“ „Warum bist du so nett zu mir?“, Yugi hob den Kopf und sah Atemu einfach nur fragend an, und genau diese Frage, brachte Atemu völlig aus dem Konzept. Sein Herz begann erneut wilder in seinem Brustkorb zu schlagen, er drückte die Hände aneinander, und fühlte wie sein Mund staubtrocken wurde. „Na ja… also… ich.“, begann er zu stottern, rasch senkte er nun auch den Blick. „Ich…also, die Sache ist die.“ Yugi runzelte die Stirn, schon wieder fing der Mann an, komisch zu reden und zu stottern. Und nervös zu werden. Was war nur los mit ihm? „Also, ich mag deine Gesellschaft.“ Hatte Atemu ihm das nicht schon mal gesagt, ja im Havanna Club. „Ich mag deine Gesellschaft auch… aber nur wenn du mir nichts überwirfst… oder ganz normal mit mir sprichst.“, erklärte Yugi, dabei lächelte er etwas matt auf. „Das… das fällt mir nicht so leicht… also, weil… ach.“, Atemu schüttelte den Kopf über sich selbst. „Warum?“, Yugi sah ihn bittend auf Antwort an. Doch wieder entkam Atemu nichts. Yugi seufzte tief auf, ehe er an Atemu vorbeiging. „magst du einen Kaffee?“ „Ja gerne.“, Atemu schaute wieder auf, und ließ sich gerne einen Kaffee machen, zwischenzeitlich sah er sich dennoch neugierig um. Wäre die Wohnung aufgeräumt, wäre sie richtig schön. Sie war sehr modern eingerichtet. „Hat dein Großvater die Möbel ausgesucht, oder du?“, fragte Atemu nun nach, da er für einen alten Mann, eher einen anderen Geschmack erwartet hatte. Yugi reichte Atemu den Kaffee, ein seufzten schwang mit. „Ehrlich gesagt ich… er wollte das ich mich wohl fühle… weil... ach, du verstehst mich doch oder?“, fragte Yugi nun wispernd nach. Atemu sah ihn traurig an, und ja er verstand. „Was ist das?“, Atemu deutete auf den Tisch, wo Yugis Hausarbeit über Biologie lag. „Meine Hausarbeit.“ Atemu hob den Hefter, und sah ihn sich durch, er selbst musste das vor einem Jahr auch machen, fast das gleiche Thema. „Wann musst du es abgeben?“ „Ehrlich gesagt nächste Woche.“, nuschelte Yugi, Atemu aber seufzte, dann legte er die Hausarbeit wieder auf den Tisch. „Weißt du was?“, Atemu lächelte Yugi nun aufmunternd an. „Ich räume auf, und du kümmerst dich um deine Arbeit.“ „Nein, das ist sehr lieb, aber ich, ich schaff das schon.“ Atemu sah Yugi skeptisch an, dann aber griff er nach dessen Handgelenk, und dirigierte ihn auf den Stuhl. „Du machst jetzt deine Hausarbeit!“, schimpfte Atemu, total bestimmend über Yugi, seine Augen straften ihn, und Yugi spürte das er ärger bekommen würde, wenn er jetzt noch ein Widerwort geben sollte. „Also gut.“, nuschelte Yugi, was Atemu zufrieden lächeln ließ. Yugi aber war das ganze mehr als unangenehm, und als Atemu dann wirklich noch anfing zu spülen, und die Küche sauber zu machen, stieg noch mehr Scharm in ihm auf. Der Mann war wirklich lieb, zwar schusselig, und stotternd, aber sehr lieb. Mit einem bestimmten Mitgefühl eben. Ab und an fragte Atemu nach Dingen, Yugi gab zwar nur ungern Antworten, und wollte ab und an aufstehen, um Atemu zu helfen, doch dieser vernichtete das schon mit seinem Blick. Yugi wusste nicht warum, aber dieser Mann konnte mit seinen Augen Bände sprechen, wenn er wollte. Schon schlimm. „Und, wie schaut es aus?“, Atemu beugte sich leicht über Yugis Schulter. Yugi schloss dabei die Augen, schon wieder dieser Geruch, verdammt, er würde noch verrückt werden! Automatisch schossen ihm Bilder von gestern durch den Kopf, gar das schöne Gefühl, was Atemu ihm geschenkt hatte. Ein Schauer rann ihm über den Rücken. Doch dann schüttelte er sich. „Ist dir kalt?“, fragte Atemu besorgt nach. „Nein… ähm… ich bin fast fertig.“ „Na bitte, das freut mich.“, Atemu lächelte Yugi aufmunternd an, und Yugi, ja der lächelte verlegen zurück. „Dankeschön für-“ „Ist schon ok Yugi, das habe ich gerne gemacht.“, unterbrach Atemu ihn, Yugi nickte, dennoch, er wollte etwas zurück geben. „Hast du Hunger? Ich könnte uns was kochen, so als Dankeschön.“ In Atemus Kopf ratterte es, und wie, er hatte so seine Pläne, und was für welche. „Weißt du was Yugi“, Atemu lächelt ihn nervös an, er wusste ja von eben, dass Yugi heute noch zu seinem Großvater gehen wollte. „Ich wollte jetzt eh zum Boxen gehen, morgen Abend komme ich gerne vorbei und lass mich von dir bekochen.“, Atemu lächelte nervös auf, innerlich starb er gerade seinen Heldentod. „Boxen...du gehst boxen?“, Yugi sah ihn überrascht an. „Hast du daher die Muskeln?“ Atemu schmunzelte, als er Yugis Blick einfing. „Ich bin nur trainiert, mehr nicht. Und zum boxen gehe ich schon seit Jahren. Kannst ja mal mitkommen.“ Yugi zog ein langes Gesicht, jetzt fühlte er sich angegriffen. „Ich weiß selbst, dass ich nicht durchtrainiert bin.“, paffte Yugi zurück. „Aber ich bin sehr beliebt und begehrt bei Männer, weil ich es nicht bin.“, Yugi streckte ihm gehässig die Zunge raus, Atemu aber schmunzelte nur. „Ich meinte ja auch mehr, zum zusehen“, Atemu grinste und sah über Yugis lasziven Körper. „Und das du einigen Männern den Kopf verdrehst glaub ich dir auch gerne.“, meinte er nun, und damit meinte er sich wohl eher selbst. „Ach so.“, nuschelte Yugi peinlich berührt auf, dennoch wegen des Kompliments schleich sich die Rörte auf seine Wangen. Irgendwie war Atemu heute anders. „Also ich muss dann.“ „Ja ähm… ich ruf dich dann an.“, Yugi lächelte scheu auf, und Atemu, der lächelte und wie. Er fühlte sich gerade wie neugeboren. Er strahlte bis übers ganze Gesicht, hielt am Briefkasten an, und warf einen Brief hinein. Er hatte totalen Einblick in Yugis Leben. Seine ganze Wohnung, gar sein Schlafzimmer konnte er sehen. Er hatte sogar sein Bett gemacht, und Gott, was duftete es gut. Er hatte sich sogar reingelegt, und war froh, das Yugi nicht nach ihm gesehen hatte. Er hätte er ihn dabei erwischt, wäre das mehr als peinlich gewesen. Natürlich hatte er auch in Yugis Schubladen herumgeschnüffelt. Er hatte sich richtig gefreut, und irgendwie bemerkte er, dass sie den gleichen Geschmack hatten. Nicht nur bei der Kondommarke, nein, da gab es noch einige Dinge mehr. Wie Bücher, oder Spiele, oder auch die andere kleine Details. Noch nie in seinem leben, hatte Atemu so gerne aufgeräumt, wie an diesem Tag. Jetzt wusste er sogar, wie Yugis Parfüm hieß. Er konnte nur lächeln, wegen den Namen: Vanilla Sky Yugi hingegen ging leicht lächelnd hinaus, er hielt natürlich am Briefkasten an, und schon strahlten seine Augen. ~Tür 13~ Yugi Muto, du machst mich verrückt. Ich bin so süchtig nach dir, und Gott, wie gerne will ich dich noch mal küssen. Ich könnte ausflippen, weißt du, dass ich nicht nur verliebt in dich bin. Nein sogar süchtig nach dir! Ich bekomme jeden Tag mehr von dir, immer nur etwas kleines, aber das reicht aus, um dich jeden Tag, ein bisschen mehr zu lieben. Yugis Wangen färbten sich rot, sein Herz schlug auf, er quiekte sogar voller Freude auf. „Verdammt, wer bist du?“, Yugi lächelte, und las es sich nochmals durch. Er verschlang die Zeilen, und der Drang, gar das Gefühl für diesen Fremden Mann, nahm unheimlich zu. Ob Atemu ihn hier her gebracht hatte? Yugi biss sich auf die Lippen, starrte die Zeilen erneut an. Oder ob Atemu ihn selbst geschrieben hatte… nach gestern…? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)